Ist Apples Börsen-Akku leer?

Wirtschaft aktuell im Unterricht vom 11.01.2016
Ist Apples Börsen-Akku leer?
1. Kompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler sollen ...
1. die Anlageform Aktie charakterisieren und mit anderen Formen der
Geldanlage vergleichen.
2. sich die Entwicklung des Aktienkurses des Apple-Konzerns sowie
diesbezügliche Prognosen erschließen.
3. exemplarisch Einflussfaktoren auf das Anlegerverhalten herausarbeiten.
2. Aufgaben
1.
Beschreiben Sie die wesentlichen Merkmale der Anlageform Aktie. Erschließen Sie sich insbesondere ihre Ausprägungen bezüglich Sicherheit, Liquidität
und Rentabilität.
2.
Stellen Sie Vergleiche zu anderen Anlageformen her. Erörtern Sie, für welche
Privatanleger Aktienanlagen geeignet erscheinen.
3.
Fassen Sie die Kursentwicklung der Apple-Aktie in den vergangenen zwölf
Monaten sowie die diesbezüglichen Prognosen zusammen.
4.
Ermitteln Sie die wesentlichen Einflussfaktoren auf das Investorenverhalten
und die Kursentwicklung. Arbeiten Sie hierbei u. a. heraus, inwieweit sowohl
volkswirtschaftliche wie auch betriebswirtschaftliche Faktoren eine Rolle
spielen.
5.
Nehmen Sie auf der Grundlage des dargestellten Beispiels Stellung zu folgender Aussage: „Aus Sicht von Privatanlegern sind Investitionen in Aktien in
der Regel nur mit einer langfristigen Perspektive sinnvoll“. Begründen Sie Ihre Einschätzungen.
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Ist Apples Börsen-Akku leer?
Berichte um sinkende iPhone-Nachfrage belasten die Papiere des Technologieriesen.
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Für Apple hätte das Jahr 2016 durchaus entspannter beginnen können. Das erste
Quartal - unmittelbar nach dem attraktiven Weihnachtsgeschäft - gilt traditionell als
vergleichsweise schwach. Doch statt das neue Jahr ruhig anklingen zu lassen und die
Prozessoren langsam wieder hochzufahren, herrscht direkt Alarmstimmung. Denn die
Aktie des Technologieherstellers steht schwer unter Druck.
An den ersten Handelstagen des neuen Jahres verloren die Papiere massiv an Wert
und rutschten deutlich unter die psychologisch wichtige Marke von 100 Dollar.
Zunächst hatte das japanische Wirtschaftsblatt „Nikkei“ gemeldet, dass Apple die
Produktion der iPhone-Modelle 6 und 6s im ersten Quartal des Jahres 2016 um bis zu
einem Drittel reduziert. Grund dafür sei eine schwächere Nachfrage. Später berichtete
das „Wall Street Journal“ von nicht ausgereizten Kapazitäten in herstellenden
Fabriken in China. Der Aktienkurs verlor daraufhin prompt vier Prozent. Am Freitag
konnten Apple-Papiere wieder marginal zulegen, doch nach der ersten Handelswoche
steht ein dickes Minus von knapp acht Prozent zu Buche.
Gerüchte um eine stagnierende Nachfrage nach dem Apple-Kassenschlager gab es in
der Vergangenheit schon häufiger. Diesmal allerdings scheinen die Meldungen etwas
nachhaltiger zu sein. „Wo Rauch ist, ist auch Feuer“, sagt Roland Hirschmüller,
Chefaktienhändler der Baader Bank in Stuttgart. „Diese Nachricht hat geschockt.“ Es
wäre das erste Mal, dass die Nachfragekurve für das iPhone nach unten zeigt. […]
Experten diskutieren fleißig darüber, ob Apple seinen Wachstumszenit überschritten
hat. Ein Problem sei das aber nicht, bekräftigen Analysten. „Das exorbitante
Wachstumsniveau der jüngeren Vergangenheit ist auf Dauer nicht zu halten“, sagt
Markus Friebel, Analyst von Independent Research. Er empfiehlt die Aktie zum Kauf
und setzt das Kursziel bei 150 Dollar. „Es wird demnächst wieder neue
Wachstumstreiber bei Apple geben. Zusatzdienstleistungen wie Apple Music werden
in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen und so die Gesamtthematik etwas
abfedern können“, glaubt Friebel.
Trotz der zuletzt schwachen Entwicklung blicken die Experten dem Jahr 2016 besonders im Hinblick auf die Präsentation des neuen iPhone 7 im September durchaus optimistisch entgegen. 43 Analysten - das sind 84 Prozent - empfehlen die
Aktie zum Kauf. Etwas vorsichtiger äußert sich Marco Günther, Analyst der
Hamburger Sparkasse. „Die Papiere von Apple reagieren sehr sensibel, besonders auf
Quartalszahlen.“ Er stuft die Aktie als einer von sieben Analysten als neutral ein,
bekräftigt allerdings auch: „Momentan ist es ein Spiel mit dem Markt. Da muss man
jetzt mitspielen.“
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Auch die Konjunktursorgen in China spielen eine nicht unwesentliche Rolle für den
Branchenriesen. Einen Großteil seines jüngsten Wachstums generierte Apple zuletzt
im asiatischen Markt. Die schwache Konjunktur könnte sich auch auf den Absatz in
Fernost auswirken.
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Erschwerend kommt hinzu, dass sich Huawei auf dem chinesischen Markt mehr und
mehr als Rivale erweist - im vergangenen Jahr verkaufte der chinesische SmartphoneHersteller nach Branchenangaben erstmals über 100 Millionen Geräte. Analyst
Markus Friebel allerdings warnt mit Blick auf die Gesamtsituation vor Aktionismus:
China sei zwar ein wichtiger Impulsgeber für Apple, doch der Markt neige derzeit zu
Übertreibungen.
Quelle: Exuzidis, L., Handelsblatt, Nr. 006, 11.01.2016, 36
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