Bericht zum Anlass vom 3.9.15

3. September 2015
Rückschau auf den Info-Anlass vom 3. September 2015 in Bern
Vortrag der Gruppe unabhängiger Ingenieure und Verkehrsexperten:
«Alternative zur 2. Strassentunnel-Röhre: Bahnverlad ist möglich»
Gemeinsam mit der Gesellschaft der Ingenieure GdI bot der KVöV am 3. September 2015 einer unabhängigen Gruppe von Ingenieuren und Verkehrsexperten
eine Plattform, um erstmals einem breiteren Publikum ihr Konzept aufzuzeigen.
Sie hat auf der Basis von bereits erstellten Gutachten und Berichten nachgewiesen, dass es für die Sanierung des bestehenden Gotthard-Strassentunnels keine
2. Röhre braucht, sondern dass mit rund CHF 2 Mrd. weniger Kosten ein Bahnverlad für PKWs und LKWs zur Sicherung der Nord-Süd-Verbindung möglich ist.
Nicht nur können immense Kosten gespart werden, die Sanierung des in die Jahre
gekommenen Strassentunnels könne auch noch in der halben Zeit fertiggestellt
werden.
Rund 120 Interessierte, Mitglieder der GdI und des KVöV, aber auch mehrere Medienvertreter hörten an
der Veranstaltung im Novotel am Guisan-Platz in Bern den Vertretern der Gruppe interessiert zu. Oskar
Stalder, pensionierter Bereichsleiter SBB Infrastruktur, leitete den Vortrag ein, und seine Kollegen Ruedi
Sturzenegger, ex-Direktor Betrieb SBB und Jost Wichser, ex ETH-Verkehrsdozent, legten mit gut gestalteten
Folien einprägsam ihr Konzept dar. Ihr Fazit: Vorhandene Studien und Daten des Bundes erlauben folgende
Schlüsse:
1. Die benötigten Kapazitäten für den nationalen und internationalen Personen- und Lastwagentransport
können aufgebaut werden;
2. Die aufgezeigte Alternative kostet rund ein Drittel der geplanten 2. Röhre – CHF 1 statt 2.8 Mrd.;
3. Die Sanierung des bestehenden Gotthard-Strassentunnels kann in der halben Zeit abgeschlossen werden, als wenn die 2. Strassentunnel-Röhre gebaut werden muss – in 10 statt in 20 Jahren.
Die nachfolgende Fragerunde zeigte, dass auch unter den Zuhörern Leute mit Expertenwissen sassen. Am
meisten zu reden gab die Frage, ob denn für die Verladezentren auf beiden Seiten der Alpen im Reuss- und
Tessin-Tal genügend Platz vorhanden sei. Weitere Fragen drehten sich um das Betriebskonzept, respektive
um die Umsetzbarkeit eine sehr dichten Taktfahrplans. Auf beide Einwände hatten die Vortragenden aussagekräftige Argumente. Auch betonten sie, dass es sich um ein Konzept handle, dass in erster Linie die
Machbarkeit aufzeige, und dass selbstverständlich Detailfragen noch geklärt werden müssten.
Das mit Verve vorgetragene Konzept sorgte nach dem Vortrag bei einem Apéro riche und einem Glas Wein
sicher für ausreichend Gesprächsstoff.
Die gezeigten Folien finden Sie auf dem Link unten, eine Kurz- und eine Vollfassung der Unterlagen sowie
weitere Informationen sind auf der Website der Gruppe unabhängiger Ingenieure und Verkehrsexperten zu
finden: www.sanierenohneverlieren.ch.
KVöV
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