„Den Planeten ernähren, Energie für das Leben“ Landfrauen suchten Antworten auf der EXPO 2015 „Den Planeten ernähren, Energie für das Leben“ lautet das Motto der EXPO 2015, das die hessischen Landfrauen nach Mailand gelockt hatte. Unter diesem Motto sollten Technologie, Innovation, Kultur, Tradition und Kreativität mit den Themen Ernährung und Essen verbunden werden. Unter Führung von Präsidentin Hildegard Schuster besuchten 48 Landfrauen, Verbraucherinnen und Bäuerinnen die Weltausstellung. Sie wollten selbst sehen und erfahren, wie die 140 teilnehmenden Nationen der Weltgemeinschaft die Themen Ernährung und Essen, zentrale Themen der Landfrauenarbeit, auf der Weltausstellung umgesetzt hatten. Beim Besuch einer Vielzahl der ganz unterschiedlich gestalteten Länderpavillons suchten die Landfrauen Antworten auf die Frage: Wie kann man in Zukunft die Weltbevölkerung gesund, sicher und ausreichend ernähren, ohne die Erde auszubeuten, durch nachhaltige Bewirtschaftung? Gruppenbild während der Reise zur Expo nach Mailand. Der deutsche Pavillon mit dem Konzept der Ideenfelder kam bei den Frauen gut an. Foto: Viviane Stribrny Schon beim ersten Blick auf die „Expomeile“ wurde den hessischen Besucherinnen klar, wie widersprüchlich gegenwärtig mit der Thematik „Ernährung“ umgegangen wird. Fast alle Länderpavillons zeigten sich von außen mit einer naturnahen Architektur. Die eigentlichen Ausstellungen waren leider jedoch meist von einer sehr oberflächlichen Herangehensweise an das Leitthema geprägt, eine kritische Auseinandersetzung fehlte oftmals. Gutes Konzept im deutschen Pavillon Mit seinem Konzept „Fields of Ideas“ wurde mit und im deutschen Pavillon das Leitthema der Expo am besten umgesetzt. Ziel war es zu zeigen, dass ein Hightech-Land mit all seiner wissenschaftlichen und innovativen Leistungskraft globale Probleme lösen kann – wie zum Beispiel das der Ernährung. Äußerlich sehr ansprechend präsentierte sich eine aus heimischen Hölzern konstruierte Rampenlandschaft, die nach Ende der Weltausstellung zu Pellets verarbeitet wird. In dieser Landschaft mit gut erkennbaren Feldern wachsen stilisierte Pflanzen, sogenannte „Solar Trees“ oder auch „Ideen-Keimlinge“, an die Oberfläche und entfalten ein großes Blätterdach. Die ausdrucksstarken Membrandächer spenden nicht nur Schatten, dank Integration der wegweisenden organischen Photovoltaik-Technologie erzeugen sie auch Energie. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen vier Quellen der Ernährung – Wasser, Klima, Artenvielfalt, Boden. Mit modernster Projektionstechnik interaktiv animiert, erscheinen dazu Infos auf einem Regenschirm oder einem Tablet aus Papier als Projektionsfläche. Man kann Modellgemüse wiegen oder im virtuellen Supermarkt einkaufen und zu den gewählten Lebensmitteln detaillierte Informationen erhalten. Im „Garten der Ideen“ erhält der Besucher sichtbare und fühlbare Botschaften, bei denen es um Kochen, Bevorraten, Landwirtschaft und Müllvermeidung geht. Der deutsche Pavillon zeigt unser Land als ein Land der Innovationen mit Lösungsansätzen aus Wirtschaft, Politik, Forschung und Zivilgesellschaft für die Herausforderung zukünftiger nachhaltiger Welternährung und für einen wertschätzenden Umgang mit Nahrungsmitteln. Das Fazit der hessischen Besucherinnen: „Mit noch so perfekter Präsentationstechnik kann man die Menschen auf unserem Planeten nicht ernähren, Lebensmittel wachsen eben nicht im Computer! Wo sie herkommen und wie sie erzeugt werden, sind nicht die zentralen Fragen unserer Gesellschaft“, stellten die Landfrauen fest. „Wir Landfrauen müssen noch stärker in der Gesellschaft für die Wertschätzung unserer Lebensmittel und die damit verbundene Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern eintreten!“
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