Presse Nachhaltige Bekleidungsproduktion: Pavillon-Personal trägt Bio-Stoffe 23. März 2015 Marion Conrady Tel. +49 69 75 75-5407 [email protected] www.expo2015-germany.de Nach der Expo werden aus Schuhen Blumenbeete Im Deutschen Pavillon „Fields of Ideas“ auf der Expo 2015 in Mailand präsentiert sich Deutschland als eine Landschaft voller Ideen – im eigentlichen wie im übertragenen Sinne. Die Ausstellung will das Bewusstsein für die Kräfte der Natur als wesentliche Quelle der Ernährung stärken. Im Sinne der Nachhaltigkeit muss diese Quelle geschützt und intelligent genutzt werden. Damit greift der Deutsche Pavillon das Thema der Weltausstellung „Feeding the Planet, Energy for Life“ auf, das Antworten auf die Herausforderungen der Welternährung geben will. Und dieser Gedanke wurde auch auf die Produktion der Bekleidung für das Personal übertragen. „Im Deutschen Pavillon in Mailand werden sechs Monate lang rund 170 Mitarbeiter die Repräsentanten Deutschlands sein. Ein sichtbares Erkennungszeichen ist die Kleidung des Personals, das die Berliner Modeschule ESMOD entworfen hat“, erklärt Dietmar Schmitz vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) den Ansatz seines Hauses. Als Generalkommissar des Deutschen Pavillons ist er verantwortlich für „Fields of Ideas“. „Uns war es dabei wichtig, dass beim gesamten Herstellungsprozess der Bekleidung – vom Rohstoff bis zur Endfertigung – aber auch beim Tragen durch das Personal und letztlich bei der Entsorgung bzw. Wiederverwertung die Auswirkungen auf die Umwelt möglichst gering sind“, so Schmitz weiter. Deshalb suchten BMWi und Messe Frankfurt bei der Ausschreibung der Bekleidungsproduktion nach einem Produzenten, der entlang der gesamten Lieferkette zum Beispiel auf erneuerbare Ressourcen zurückgreift, Abfälle während der Produktion und durch den Einsatz der Kleidung vermeidet, keine toxischen Substanzen bei der Produktion einsetzt, den Grundsatz „Reduce, Reuse, Recycle or Compost“ befolgt, aber auch die Forschung und Innovation nachhaltiger Produkte unterstützt. Diese umwelttechnischen Anforderungen definiert auch der „Global Organic Textile Standard“, kurz GOTS. Er ist weltweit als führender Standard für die Verarbeitung von Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern anerkannt. Auch soziale Aspekte wie die Einhaltung der Konventionen der International Labour Organisation (ILO), die Zahlung existenzsichernder Löhne, der Schutz des geistigen Eigentums, die Unterstützung von Handwerk und traditionellen Fähigkeiten sowie die Unterstützung lokaler Messe Frankfurt Exhibition GmbH Ludwig-Erhard-Anlage 1 60327 Frankfurt am Main Märkte, Genossenschaften oder innovativer Geschäftsmodelle spielen dabei eine große Rolle. „Mit der Common Works Modeproduktion aus Berlin haben wir nun einen Hersteller gefunden, der nicht nur weitestgehend umweltfreundliche bzw. Biomaterialen verwendet, sondern das Unternehmen selbst ist seit 2014 nach dem GOTS Standard zertifiziert“, erläutert Erol Altunay von der Messe Frankfurt das Ergebnis der deutschlandweiten Ausschreibung. Als Pavillondirektor wird er selbst auch die Kleidung von Common Works tragen. „Wir erhalten u.a. so genannte Transaktionszertifikate, kurz TAC, die es uns ermöglichen, die Lieferkette nachzuvollziehen und zu kontrollieren, was uns wichtig war. So bekommen wir Transparenz.“ Auch bei den Bio-Stoffen, die Common Works verwendet, legt das Unternehmen Wert auf den GOTS-Standard; zusätzlich sind Zutaten wie Knöpfe, Reißverschlüsse und Garne nach Ökotex Standard 100 zertifiziert. Hergestellt werden die fast 2.000 Kleidungsstücke vom Oberteil mit langen oder kurzen Ärmeln, über Hosen, Kleider, Röcke, Jacketts und Jacken bis hin zur Gürteltasche in Europa. Der Transport der Rohmaterialien zum Konfektionär und die Lieferung an den Deutschen Pavillon – so die Verpflichtung von Common Works – erfolgen CO2-neutral. Die Produktionsagentur, die auf die nachhaltige Fertigung von Bekleidung spezialisiert ist, ist Mitglied im Verband „Faires Berlin“ und des Bündnisses für nachhaltige Textilien der deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ). Damit der Auftritt in Mailand von Kopf bis Fuß stimmt, haben die Pavillon-Verantwortlichen auch für das Schuhwerk der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine überraschende Lösung gefunden: Auch wenn das Sneakers-Modell „Dune Low Top“ der Firma OAT Shoes BV in der Farbe „River Blue“ zunächst wie ein relativ normaler Stoff-Turnschuh daher kommt, ist er zu 100 % biologisch abbaubar – und trägt zugleich die Keimlinge für neues Wachstum in sich. Denn in den Schuh sind tatsächlich Samen eingearbeitet. OAT Shoes BV will mit seinen Produkten Konsumenten von einer umweltfreundlicheren Lebensweise überzeugen. Nach 184 Tagen Expo wird das Schuhwerk der Hosts und Hostessen viele Stunden im Pavillon gestanden, viele Kilometer rund um das Gebäude zurückgelegt haben. Gut möglich also, dass sich das Personal dann davon trennen, aber trotzdem eine bleibende Erinnerung behalten möchte. Das lässt sich mit den blau-beigen Sneakern umsetzen. Pflanzt man die Schuhe nämlich ein, keimen aus ihnen Wildblumen, während der Schuh selbst sich langsam zersetzt und letztendlich zu Erde wird. „Uns ist es wichtig, das Expo-Thema ernst zu nehmen. Bei allem Ernst sollen aber Humor und ein Sinn für ausgefallene Ideen nicht auf der Strecke bleiben. So wird zusätzlich das Motto des Deutschen Pavillons weitergetragen und verstärkt – auch im Sinne der Nachhaltigkeit nach der Expo“, erklärt Generalkommissar Dietmar Schmitz die Wahl des Schuhwerks. „Außerdem hat uns das Bild der sprießenden Keimlinge gefallen – wie in der Architektur des Deutschen Pavillons mit seinen ‚Ideen-Keimlingen‘, die aus dem Pavillon-Gebäude in die Höhe wachsen und den Besuchern auf dem Pavillon-Deck Schatten spenden. Denn die ‚Fields of Ideas‘ möchten wir gern aus einem Guss gestalten, in diesem Seite 2 Fall sogar bis ins kleinste Detail.“ Hintergrundinformation zum Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung 2015 in Mailand Universale, große Weltausstellungen finden im Wechsel mit kleineren Expos alle fünf Jahre statt. Die kommende große Expo in Mailand folgt auf Shanghai (2010), Aichi (2005) und Hannover (2000). Thema der Expo 2015 ist „Feeding the planet, energy for life“. Sie präsentiert sich als nachhaltiger Agrofood-Park ohne massive Monumentalbauten. Das Motto des Deutschen Pavillons „Fields of Ideas“ lautet „Be active!“. Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie verantwortet die Messe Frankfurt Organisation und Betrieb des Deutschen Pavillons auf der Weltausstellung 2015 in Mailand. Konzept, Planung und Realisierung des Deutschen Pavillons übernimmt die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) der Unternehmen Milla & Partner (Stuttgart), Schmidhuber (München) und Nüssli Deutschland (Roth bei Nürnberg). Dabei zeichnen Milla & Partner für das inhaltliche Konzept, die Ausstellungs- und Mediengestaltung verantwortlich, Schmidhuber für das räumliche Konzept, die Architektur und Generalplanung sowie Nüssli für Ausführung und Projektmanagement. Das ExpoGelände liegt in der Nähe des bestehenden Mailänder Messegeländes. Die Weltausstellung wird sechs Monate lang geöffnet sein – vom 1. Mai bis zum 31. Oktober 2015. Weitere Informationen finden Sie unter www.expo2015-germany.de. Seite 3
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