zur Pressemitteilung des LBV

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Landesbund
für Vogelschutz
in Bayern e.V.
Presseinformation 20-16
Verband
für Arten- und
Biotopschutz
11.04.16
Riedberger Horn erfüllt Status eines Vogelschutzgebiets
LBV-Untersuchung weist Bedeutung des durch den Bau eines SkiGebiets bedrohten Areals für deutschen Birkhuhn-Bestand nach
Hilpoltstein, 11.04.2016 – Nach einer aktuellen Untersuchung des LBV leben
derzeit sogar noch mehr seltene Birkhühner im Gebiet des Riedberger Horns
als bisher angenommen. Die von den Naturschützern erarbeitete Studie wird in
Kürze in den jährlich vom Deutschen Rat für Vogelschutz herausgegebenen
„Berichten zum Vogelschutz“ erscheinen. Sie weist einen Bestand von bis zu
51 Birkhähnen im Lebensraum Riedberger Horn nach. „Das Gebiet ist demnach
für unsere bayerischen Birkhühner noch wichtiger als wir ohnehin dachten“,
so der LBV-Vorsitzende Dr. Norbert Schäffer. Das Riedberger Horn erfüllt alle
rechtsverbindlichen Kriterien eines EU-Vogelschutzgebiets. „Der Bereich muss
dementsprechend von der Staatsregierung behandelt werden.“ Zusammen mit
dem Vogelschutzgebiet Allgäuer Hochalpen und dem in Österreich
angrenzenden EU-Schutzgebiet Hoher Ifen bildet das Riedberger Horn somit
das wichtigste Birkhuhn-Vorkommen Deutschlands. Käme es in diesem
bedeutungsvollen Gebiet zum Bau eines Skigebiets, würde die Population der
Birkhühner nachhaltig geschwächt werden.
Im bayerischen Landkreis Oberallgäu wurden aktuell vom LBV Erfassungen des
Birkhuhns am Riedberger Horn durchgeführt. Dabei wurde ein bedeutendes
Vorkommen der in Deutschland vom Aussterben bedrohten Art nachgewiesen, das
jedoch durch aktuelle Pläne von Seilbahn- und Pistenneubauten gefährdet ist. „Die
erhobenen Zahlen stufen das Riedberger Horn somit als faktisches
Vogelschutzgebiet ein, das von erheblicher Bedeutung für den Erhaltungszustand
der regionalen Population des Birkhuhns ist“, erklärt Norbert Schäffer.
Der LBV schlägt deshalb eine Ergänzung der angrenzenden, schon gemeldeten EUVogelschutzgebiete durch das Riedberger Horn vor. Der insgesamt im Allgäu
erhobene Bestand von 250 Birkhähnen macht dabei sogar mehr als ein Drittel des
bayerischen Bestands aus. Die fachliche Ergänzung zum unmittelbar angrenzenden
österreichischen Natura-2000-Gebiet Hoher Ifen ist somit eine logische Konsequenz.
„Zur Sicherung der lokalen Population dieses bayerischsten aller Vögel muss der
geplante Lift- und Pistenneubau am Riedberger Horn deshalb unterbleiben“, so
Schäffer.
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Markus Erlwein, LBV-Pressesprecher, Email: [email protected], Tel.: 09174/4775-80, Mobil: 0172-6873773.
Eine Vorabversion der Studie finden Sie unter www.lbv.de/presse.