AR_Buenos Aires_2015_6 - Rechts- und Wirtschaftswissenschaften

Studienaufenthalt im Ausland
Erfahrungsbericht
Name der Universität:
Pontificia Universidad Catolica Argentina
Land:
Argentinien
Zeitraum/Jahr des Auslandaufenthaltes:
08/2014 – 02/2015
Partneruniversität:
Ja
1. Allgemeines: Informationen zum Land, zur Stadt und zur Universität
Buenos Aires ist eine Rießenmetropole, die man so in Deutschland nicht findet. Insbesondere zur
Rush-Hour drängen sich die Menschenmassen in die „Subte“ (U-Bahn). Wer pünktlich zu
Vorlesungsbeginn in der Uni sein möchte, der muss Quetschereien bei drückender Hitze in Kauf
nehmen. Die Infrastruktur der Stadt generell ist zum Teil etwas marode. Aber all dies sind nur
Randnotizen. Wer im Stadtviertel Palermo wohnt, der vergisst diese kleinen Ärgernisse schnell. Wer
jeden Tag ausgehen will, der ist hier richtig. Es ist ein sehr lebhaftes und gleichzeitig sicheres
Stadtviertel mit vielen Restaurants, vielen Cafés, vielen (meist teuren) Einkaufsläden, … Nahezu jede
Party, die von den PALS – eine Gruppe von Studenten, die sich um Austauschstudenten kümmert –
organisiert wurde, fand in Palermo statt. Wer in Palermo wohnt, muss mitunter einen einstündigen
Weg zu Uni in Kauf nehmen. Eine gute Alternative ist das Stadtviertel Recoleta, das ein bisschen
näher an der Uni liegt.
Die UCA ist eine private Uni, die einen guten Ruf genießt. Dementsprechend findet man hier eher
Studenten der „oberen Schicht“. Die Vorlesungen erinnern sehr an alte Zeiten in der Schule. Es gibt
Anwesenheitspflicht und den direkten Kontakt zu den Professoren. Es gibt zwei „Parcials“
(Zwischenprüfungen), die einen zur finalen Klausur zulassen. Wer eine der beiden Klausuren nicht
besteht, der kann eine Woche vor der finalen Prüfungen eine Nachholprüfung schreiben.
2. Vorbereitungsempfehlung: Visum, Flug, Versicherung, Arztbesuche, Wohnung, Unterhaltskosten
Ein Visum wird als EU-Bürger für die Einreise nach Argentinien nicht benötigt. Man sollte als Tourist
einreisen und bekommt eine 90-tägige Aufenthaltsgehmigung. Eine einmalige Aus- und Einreise aus
bzw. nach Argentinien, zum Beispiel nach Uruguay, würde die Aufenthaltsgenehmigung um 90 Tage
verlängern und man hätte für das komplette Auslandssemester eine Aufenthaltgenehmigung. Die UCA
verlangt trotzdem, dass alle Austauschstudenten ein Visum während des Aufenthalts beantragen. Dies
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ist mit sehr viel Stress, Zeit und Geld verbunden. Im Endeffekt war mein Visum erst fertig, als ich schon
wieder aus Argentinien ausgereist war.
Um einen Flug sollte man sich recht früh kümmern. Teilweise haben Studenten fast das doppelte für den
Hin- und Rückflug nach Argentinien bezahlt als andere. Lufthansa bietet Direktflüge an. Wer einen
Zwischenstopp in Kauf nimmt, ist zwar 3 Stunden länger unterwegs, spart aber mitunter 600 Euro.
Um eine Auslandskrankenversicherung muss man sich ebenso kümmern. Meist ist es am besten einfach
bei der entsprechenden Inlandsversicherung anzufragen.
Im Vorfeld sind einige Impfungen vonnöten, insbesondere wenn man in die Amazonas-Region reisen
möchte. Hier sollte man sich von seinem Hausarzt beraten lassen.
Um eine Wohnung kann man sich vor Ort kümmern. Man sollte sich einfach die ersten Tage ein Hostel
buchen und dann auf Wohnungssuche gehen. Wer in Palermo wohnen will, muss durchaus damit
rechnen, dass er Monatsmieten von 500 Dollar zahlen muss.
3. Studienorganisation an der Universität: Kurswahl, anerkannte Prüfungen, sonstiges
Ich habe an der UCA den Kurs „Indroduccion a la Macroeconomia“ belegt. Dieser Kurs wird mir als
„Makro I“ an der TUD angerechnet. Wer diesen Kurs belegt, muss ebenso ein „Beifach“ besuchen, in der
über die gegenwärtige wirtschaftliche Situation weltweit und insbesondere Argentiniens diskutiert wird.
Für diesen Kurs ist zudem eine kurze Präsentation über ein makroökonomisches Thema zu halten. Des
Weiteren müssen alle Studenten, die kein B2-Niveau in Spanisch haben, ein Sprachkurs an der UCA
belegen. Die Anzahl der Kursteilnehmer ist mitunter sehr groß. Deshalb entschieden wir uns dazu,
zudem einen privaten Spanischunterricht an der CEDIC School zu besuchen. Dieser ist sehr zu
empfehlen.
Sprachkenntnis Nachweis:
Ja
Uniformpflicht:
Nein
Unterrichtssprache:
Spanisch
Anwesenheitspflicht: Ja
Semesterbeginn:
01.08.2014
Semesterende:
19.12.2014
4. Leben und Freizeit: Studentenleben, Nachtleben, Land, Leute, Klima, Essen, Sport, Reisen
Argentinien ist in vielerlei Hinsicht ein sehr spannendes Land. Im Norden findet man die spektulären
Iguazu-Wasserfälle, die man während seines Auslandsaufenthalts unbedingt besuchen sollte. Die PALS
organisieren ein Mal im Semester eine Fahrt dorthin, die eine tolle Möglichkeit darstellt, andere
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Stunden aus anderen Ländern kennenzulernen. Auch der Süden bietet eine spanndende Natur. Ich
besuchte die Halbinsel Puerto Madryn im Norden Patagoniens. Dort kann man Wale, Pinguine,
Seelöwen, … aus nächster Nähe beobachten. Viele Studenten zog es auch weiter in den Süden
Patagoniens, wo atemberaubende Gletscher zu beobachten sind. Im Westen findet man die Anden. Hier
ist Mendoza ein sehr schönes Ausflugsziel für diejenigen, die dem teilweise chaotischen „GroßstadtGetummel“ Buenos Aires entkommen wollen und Outdoor-Aktivitäten wie Horseriding, Trekking,
Rafting,… unternehmen wollen. Außerdem ist Mendoza ein weltweit bekanntes Weinanbaugebiet.
Empfehlen kann ich im Zuge dessen die spektakuläre Busfahrt über die Anden von Mendoza nach
Santiago de Chile. Rund um Santiago de Chile gibt es ebenso tolle Ausflugziele, zum Beispiel die
Hafenstadt Valparaíso. Auch Uruguay, das auf der anderen Seite des Rio del Plata liegt, ist ein beliebtes
Ausflugsziel. Viele Austauschstudenten zieht es insbesondere nach Colonia del Sacramento und
Montevideo. Nördlich von Montevideo findet man die von Buenos Aires nächstmöglichen Strände an
der Atlantikküste. Die Stadt Punta del Este oder das auch kleinere Fischerdörfer wie Punta del Diablo
sind sehr beliebt. Außerdem bietet der internationale Flughafen von Buenos Aires (Ezeiza)
Reisemöglichkeiten in nahezu alle Länder Südamerikas. Wir besuchten Rio de Janeiro und waren
absolut begeistert von der Stadt und den Menschen dort.
Diese meist 3-4-tägigen Ausflüge waren alle innerhalb der Vorlesungszeit möglich. Die Vorlesungszeit
an der UCA beginnt Anfang August und endet Anfang Dezember. Von Mitte November bis kurz vor
Weihnachten finden die Prüfungen statt. Ich kann jedem, der sein Auslandssemester im WS dort
verbringt, empfehlen, noch bis mindestens Februar in Südamerika zu bleiben und andere Länder zu
besuchen. Mich zog es für ein soziales Projekt auf die Galapagos-Inseln.
5. Warum man dort studieren sollte (Fazit):
Meiner Meinung nach sollte man dort studieren, wenn man…
… eine andere Lehrform als an der TUD kennenlernen will
… der Typ dafür ist, kontinuierlich zu lernen (Anwesenheitspflicht und Zwischenprüfungen)
… keine Probleme damit hat, dass nicht alles ganz so organisiert abläuft, wie in Deutschland
… das nötige Kleingeld zur Verfügung hat, um Südamerika zu bereisen
… über gute Spanischkenntnisse verfügt und so sein Studium vorantreiben kann
Meiner Meinung nach sollte man vor allem nicht dort studieren, wenn man komplett neue kulturelle
Erfahrungen machen will. Buenos Aires ist eine sehr europäisch geprägte Stadt.
Rückblickend stellen für mich die vielen Bekanntschaften aus aller Welt, die atemberaubende Natur und
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die kulturellen Erfahrungen auf meinen Reisen durch Südamerika den größten Zugewinn dar.
6. Weitere Anmerkungen und wichtige Links:
Bei jeglichen Fragen bin ich sehr gerne bereit, mehr Auskunft zu geben. Also einfach per Email melden :)
[email protected]
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