24 | SERVICE | JULI 2015 | WIRTSCHAFTSFLASH Nur wer die Gefahren kennt, kann sie auch erfolgreich abwehren Einbruch, Datendiebstahl, Veruntreuung von Firmengeldern und Sachgütern – Ereignisse, welche Enttäuschungen, Verärgerung und auch Kosten verursachen. Lassen sie sich vermeiden? Nur wer die Gefahren kennt, kann sie auch relativieren und erfolgreich abwehren. DAVID SPULER Die Gewährleistung von «Sicherheit» ist eine anspruchsvolle Aufgabe und – in jedem Bereich – Sache der Geschäftsleitung. Im Zeitalter der Vernetzung sind die Anforderungen an Unternehmen derart vielschichtig geworden, dass die heute leider oft angewendete, getrennte Handhabung einzelner Sicherheitsbereiche nur einen ungenügenden Schutz bietet. Eine interdisziplinäre Betrachtung aller Sicherheitszielsetzungen ermöglicht es hingegen, Schnittstellenund Kompetenzprobleme aufzuzeigen und mittels koordinierten Massnahmen, durch Nutzung allfälliger Synergien möglichst wirtschaftlich, zu behandeln. Ziel der integralen Sicherheit ist der bestmögliche Schutz vor erkannten Gefahren und daraus bewerteten Risiken aller Art sowie die klare Definition und Umsetzung damit verknüpfter Prozesse und Strukturen zur Sicherung des Normalzustands oder anders ausgedrückt, Sicherheit im Rahmen jeder Unternehmensphilosophie auf allen Ebenen zu gewährleisten. Ohne eine Sicherheitsstrategie, welche auch im Rahmen der Compliance eine klare «Top Down» Aufgabe des Managements darstellt, wird Sicherheit im Unternehmen oft ein heterogener «Flickenteppich» sein. Gemäss Definition beschreibt der Begriff «Sicherheit» einen gefahren losen Zustand für Personen, Objekte sowie Systeme, Prozesse und Organisationen. Auf ein Unternehmen bezogen kann diese Definition auch als Zustand des schad- und risikolosen Betriebs interpretiert werden, wobei grund sätzlich mit folgenden Schäden zu rechnen ist: n Gefährdung der Integrität von Personen (Verletzungen, Todesfälle) n Finanzielle Schäden oder entgangene Gewinne nReputationsschäden n Existenzielle Gefährdung des Unternehmens WIRTSCHAFTSFLASH | JULI 2015 | Sicherheit ist Sache der Geschäftsleitung Die Verantwortung für die Sicherheit des Unternehmens in personeller, wirtschaftlicher und rechtlicher Sicht liegt unbestritten in der obersten Chefetage. Der häufigste Fehler bei mittelgrossen und grossen Unternehmen ist die Aufteilung der Sicherheitsverantwortung auf Teilbereiche ohne eine übergeordnete Stelle, welche die Branche, damit verbundene Gefahren und Risiken, die Zusammenhänge sowie Schnittstellen auf Grund einer integralen Betrachtungsweise kennt. Die Geschäftsleitung definiert, basierend auf den gesetzlichen Grundlagen und internen Richtlinien, der normativen Ebene, die Sicherheitsstrategie des Unternehmens. Dabei sollten – gestützt auf fundierte Risikoanalysen und Sicherheitskonzepte – benötige Ressourcen gesprochen, Massnahmen geplant, messbare Ziele und Kontrollsysteme definiert, Sicherheitsbereiche priorisiert und der Umgang mit bekannten Gefahren und Risiken sowie allfällige betriebliche Besonderheiten behandelt werden. Die Umsetzung der Massnahmen für die entsprechenden Sicherheitsbereiche erfolgt kontrolliert in der operativen Ebene. DER AUTOR David Spuler ist Geschäftsführer des Schweizerischen Büros für integrale Sicherheit (SBIS) in Olten. Er verfügt über einen fundierten Informatik-Hintergrund mit Berufslehre bei der IBM Schweiz AG in Zürich und diversen Weiterbildungen im IT-Bereich. 2006 absolvierte er die Polizeischule der Kantonspolizei Aargau und arbeitete im Anschluss im Zentrum Ost der Kapo AG in Baden. Im August 2009 übernahm er die stellvertretende Geschäftsführung der Wirtschaftsdetektei Business Control (Schweiz) AG in Zürich und leitete unter anderem Ermittlungseinsätze in Amerika, Syrien sowie vielen Teilen Europas. SERVICE | 25 Informationsschutz und IKT-Sicherheit In den letzten Jahren hat sich der Umgang mit Daten auf Grund der globalen und omnipräsenten Vernetzung mit mobilen Endgeräten aller Art massiv verändert. Den damit steigenden Risiken eines schädigenden Informationsabflusses sind sich viele Unternehmen nicht bewusst – erst recht nicht, auf welchem geringem Schutzlevel sie agieren. Ob mit unvorsichtigem Umgang mit vertraulichen Daten, fehlenden organisatorischen Strukturen oder fehlenden technischen Schutzvorkehrungen: Täglich gefährden einzelne Mitarbeiter unterschiedlichster Positionen unbewusst oder Für den grösstmöglichen und wirtschaftlichen Schutz bedarf es einer integralen Betrachtung über folgende Sicherheitsbereiche: n Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz n Schutz vor Elementarschäden n Personen- und Objektschutz n Personen- und Fahrzeugverkehr n Informationsschutz / IKT-Sicherheit n Umwelt- / Infrastrukturschutz n Krisenmanagement (BCM) Abweichend von der ISO-Norm unterteilt das Schweizerische Büro für integrale Sicherheit (SBIS) die Bereiche erweitert in organisatorische, personelle, technische und bauliche Handlungsfelder, wobei sich der Teil «Personell» vorwiegend auf externe Mitarbeiter, Partner oder anderen Drittpersonen in der zu behandelnden Unternehmung bezieht. Die Erfahrung zeigt, dass externe Personen eine erhöhte Gefährdung für den Betrieb darstellen, weshalb wir diesen Bereich gesondert überprüfen. Nur wer die Gefahren kennt, kann Sie auch relativieren und erfolgreich abwehren Für jeden Sicherheitsbereich sollten dabei die folgenden Handlungsfelder geprüft sowie mögliche Schnittstellenund Kompetenzprobleme der Bereiche eruiert, analysiert und behandelt werden. auch bewusst den hart erarbeiteten Erfolg ihres Unternehmens. Das potenzielle Schadensausmass steht dabei jeweils in einem enormen Missverhältnis zu den Kosten von dringend notwendigen Schutzmassnahmen. Das Schweizerische Büro für integrale Sicherheit bietet Unterstützung im Bereich Informationsschutz und IKTSicherheit (Informations- und Kommunikationstechnik): n Schulungen. n Sicherheitsberatung und Überprüfungen. n Penetration-Testing, Spionageabwehr. n Projektbezogene Unterstützung. www.sbis.ch n Prävention: Gefahrensituationen vermeiden n Awareness: Gefahren kennen und erkennen n Training: Gefahrensituationen erfolgreich und schadlos meistern n Compliance: Gesetzliche Anforde rungen und Richtlinien erfüllen n Forensic Readyness: Protokollierung und Beweissicherung sicherstellen Die SBIS-Projektarbeit wird durch einen ganzheitlichen, integralen Ansatz in Bezug auf Gefahren und Risiken bei Menschen, Gütern und Unternehmen geleitet. Die anerkannte Dienstleistungsqualität des SBIS kann nur durch die ausgewogene personelle Besetzung mit Sicherheitsexperten aus allen Bereichen und Branchen, mit kostenintensiven Ausbildungen und Zertifizierungen, erreicht werden. Die SBIS-Büros in Zürich, Lausanne und Olten beschäftigen über 30 Sicherheitsingenieure, -koodinatoren und -berater. Diese sind in der Lage, komplexe Aufgaben für nationale sowie internationele Unternehmen umzusetzen. Kleinen und mittelgrossen Unternehmen ist es wirtschaftlich meist kaum möglich, für die Unternehmenssicherheit alle Teilbereiche kompetent abzudecken, weshalb das Schweizerische Büro für integrale Sicherheit Unternehmerinnen und Unternehmer gerne, auf Wunsch auch projektbezogen, unterstützt.
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