Pastoralreferent Rolf Müller, Frankfurt „Übrigens“ in hr 4 am Sonntag

Pastoralreferent Rolf Müller, Frankfurt
„Übrigens“ in hr 4 am Sonntag, 17. April 2016
Berufen
Jürgen ist ein so genannter „Technik-Freak“. Das heißt: Wenn es um neue Medien,
technische Installationen und Reparaturen geht, ist er in seinem Element. Dazu ist er
sehr hilfsbereit: Immer wenn einer ein Problem mit seinem Computer oder irgendeinem
anderen technischen Apparat hat, ist er zur Stelle. Es wundert mich nicht, dass er auch
sein ganzes Berufsleben mit Telekommunikationstechnik verbracht hat. Ich kann
wirklich über ihn sagen: Die Technik und das Vermitteln derselben an Menschen – das
ist die echte Berufung von Jürgen.
Ich finde das großartig: Wenn ein Mensch entdeckt, was er gerne tut und gut kann und
das dann auch noch ausleben kann. Am Besten sogar noch beruflich. Genau das
nenne ich dann Berufung. Für mich ist das Wort „Berufung“ auch ein anderes Wort für
„Glück“. Und Menschen mit Berufung kenne ich viele: Die Konditorin im
Nachbarstadtteil oder den Apfelweinkelterer in der Nachbarschaft. Und auch bei mir
selbst kann ich auch ganz viel davon entdecken. Mir macht meine Arbeit in der
Gemeinde, besonders die mit den Kindern und Jugendlichen, eine Menge Freude.
Natürlich gibt es immer mal wieder Stress oder Dinge, die mir nicht gelingen. Aber
eigentlich kann ich sagen: Ich bin froh da zu sein, wo ich jetzt bin. Ich weiß: Der Weg zu
meiner Berufung war nicht leicht. Auch ich hatte oft Zweifel und war auch schon mal
kurz vorm Aufgeben. Gott sei Dank gab es da immer Menschen, die mir geholfen
haben, auf der Spur zu bleiben.
Ich glaube: Berufung ist etwas, das Gott jedem Menschen schenkt. Denn ich bin fest
davon überzeugt: Gott will, dass jeder Mensch glücklich wird. Deshalb will ich dabei
mithelfen, dass andere Menschen ihre Berufung erkennen. Gerade bei meiner Arbeit
mit Jugendlichen habe ich viele Möglichkeiten, das zu tun. Da gibt’s immer mal wieder
die Gelegenheit, jemandem Mut zu machen, damit er seinen Weg ausprobieren und
verwirklichen kann. Gerade heute will ich mir diese Aufgabe noch einmal besonders
einschärfen. Denn heute begeht die Kirche den „Welttag der geistlichen Berufungen“.
Ich bin davon überzeugt: Wir brauchen Menschen, die ihre Berufung entdecken – in der
Kirche und überall.
Zum Nachhören als Podcast:
http://www.hr-online.de/website/radio/hr4/index.jsp?rubrik=29232