Kleingruppenblatt zur Predigt Entdecke deine

Kleingruppenblatt zur Predigt
Entdecke deine Berufung
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Bibelstellen aus der Predigt 1 Kor 1,9 Ja Gott ist treu; er wird euch ans Ziel bringen. Denn er hat euch dazu berufen, jetzt und für immer mit seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn, verbunden zu sein. 1 Kor 7,21-­‐24 Warst du ein Sklave, als Gott dich rief? Lass dich davon nicht niederdrücken! Wenn sich dir allerdings eine Gelegenheit bietet, die Freiheit zu erlangen, dann mach dankbar davon Gebrauch. Ob du frei bist oder nicht, spielt letztlich keine Rolle. Denn wenn du ein Sklave warst, als du in die Gemeinschaft mit dem Herrn gerufen wurdest, bist du jetzt durch den Herrn ein freier Mensch. Und wenn du frei warst, als Gott dich rief, bist du jetzt ein Sklave – ein Sklave von Christus. Denkt an den Preis, den Christus gezahlt hat, um euch als sein Eigentum zu erwerben! Macht euch daher nicht selbst zu Sklaven von Menschen! Noch einmal, Geschwister: Jeder soll die Lebensverhältnisse akzeptieren, in denen er sich befand, als er zum Glauben gerufen wurde, und soll seinen Platz so ausfüllen, wie es Gott gefällt. 1. Mose 3,18a Der Ackerboden wird dir Disteln und Dornen sprossen lassen, … 1. Mose 3,19a Der Im Schweiße deines Angesichts wirst du dein Brot essen, … Markus 4,14-­‐20 Der Bauer sät das Wort. Bei einigen Menschen ist es wie mit der Saat, die auf den Weg fällt. Das Wort wird gesät, doch sobald sie es gehört haben, kommt der Satan und nimmt das Wort wieder weg, das in sie hineingesät worden ist. Bei anderen ist es wie mit der Saat, die auf felsigen Boden fällt. Wenn sie das Wort hören, nehmen sie es sofort mit Freuden auf, aber sie sind unbeständige Menschen, Pflanzen ohne Wurzeln. Sobald sie wegen des Wortes in Bedrängnis geraten oder sogar verfolgt werden, wenden sie sich wieder davon ab. Wieder bei anderen ist es wie mit der Saat, die ins Dorngestrüpp fällt. Sie hören das Wort, doch dann gewinnen die Sorgen dieser Welt, die Verlockungen des Reichtums und andere Begierden Raum und ersticken das Wort, und es bleibt ohne Frucht. Bei anderen schließlich ist es wie mit der Saat, die auf guten Boden fällt. Sie hören das Wort, nehmen es auf und bringen Frucht: dreißigfach, sechzigfach und hundertfach. Römer 11,29 Und wenn Gott in seiner Gnade Gaben gibt oder jemand beruft, macht er das nicht rückgängig. Römer 8,28 Eines aber wissen wir: Alles trägt zum Besten derer bei, die Gott lieben; sie sind ja in Übereinstimmung mit seinem Plan berufen. Einleitung: Etwas über das biblische Arbeitsethos Viele Menschen haben durch den Einfluss der 68er Ideologie eine negative Einstellung zum Begriff ‚Arbeit’. Sie meinen, dass sich das wahre Leben nur in der Zerstreuung in der Freizeit abspiele. Das ist nicht das Bild, welches uns die Bibel vom Arbeiten vermittelt: Gott schuf den Menschen in seinem Ebenbild als arbeitendes Wesen. Die Würde der Arbeit liegt nicht in ihrem Lohn, ihrer Anerkennung oder ihrem Erfolg begründet, sondern in ihrer Herkunft. Sie ist uns von Gott gegeben. Treue, Fleiss und Gewissenhaftigkeit sind positive Tugenden. Bei Gott gibt es keine Wertunterschiede zwischen körperlicher und geistiger Arbeit. In der Bibel wird höchstens unterschieden zwischen der Arbeit an Objekten und Gegenständen und zwischen der Arbeit an Personen (Hirtendienst). Der Unterschied liegt in der grösseren Verantwortung. 1. Punkt: Beruf oder Berufung
Der Begriff ,Berufung’ wird oft verwendet im Zusammenhang mit der Berufswahl oder Umschulungen und Weiterbildungen. Am Beispiel der 53 jährigen Ruth, wurde in einem Artikel der Sonntagszeitung gezeigt wie man mit einem inneren Ruf umgehen kann: 1. Selbst-­‐ und Fremdeinschätzung vornehmen, 2. Auswirkungen auf das Umfeld abschätzen, 3. Notwendige Zwischenschritte erkennen. Oft handelt es sich bei diesem Prozess um Selbstverwirklichung und nicht um Berufung im biblischen Sinne. Selbstverwirklichung stellt den Mensch in den Mittelpunkt und fragt nicht nach Gott. Sie befriedigt oft nur für kurze Zeit, vielleicht bis zur nächsten Krise. 2. Punkt: Berufen zur Gemeinschaft mit Jesus
Berufung wird in der Bibel breiter aufgefasst und geht über die Berufswahl hinaus. Eine Berufung ist von Gott her gewirkt und führt immer näher zu ihm hin. Die wichtigste Berufung im Leben jedes Menschen ist diejenige in die Gemeinschaft mit Jesus Christus (1 Kor 1,9) und in die Gotteskindschaft. Der Beruf ist Nebensache (1 Kor 7,21-­‐24). Eine persönliche Beziehung zu Jesus befreit von der Knechtschaft der Sünde. Jesus wird der Herr des Lebens. Gott hat genügend Arbeit in seinem Reich. Er beruft Menschen und vertraut ihnen Aufgaben an: Nicht nur im Berufsleben, sondern auch in der Familie und in der Gemeinde, usw. Die Berufung, welche Gott schenkt, stiftet Sinn im Leben. Thomas Giudici schildert den Weg zu einem Leben in der Berufung Gottes folgendermassen: Seite 1
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„Als Kinder lernen wir das Existenzielle und sind ganz von unseren Eltern abhängig. Als Jugendliche sind wir von unserer Ausbildungs-­‐ und Arbeitsstelle abhängig. Danach folgen ein paar Jahre Berufserfahrung in der grossen weiten Welt. Trotz der Abhängigkeit von Eltern und Arbeitgeber ist das eine wertvolle Zeit. Wir lernen unsere Talente und Fähigkeiten kennen. Wir merken nach welchen Regeln das Arbeitsleben und die Welt funktioniert. Aber irgendwann kommt der Moment, wo wir unabhängig werden wollen. Wo wir nicht nur unseren Beruf ausüben, sondern auch unsere Berufung leben wollen. Es gibt, wie beim Joghurt, eine Art Verfallsdatum für unserer Berufszeit: den Zeitpunkt an dem wir aussteigen sollten und in Gottes Berufung einsteigen. Wenn wir diesen Zeitpunkt überschreiten, beginnt etwas in uns zu versauern. Zunächst setzt vielleicht ein unbestimmtes Unerfülltsein ein, später wachsender Ärger, die Midlife-­‐Crisis und schliesslich Bitterkeit und Enttäuschung, das bestimmte Gefühl, das Ziel, die eigene Lebensberufung verfehlt zu haben.“ 3. Punkt: Alles paletti?
Auch ein Leben in der Nachfolge und in der Berufung bleibt anstrengend. Seitdem wir Menschen nicht mehr im Paradies leben, ist die Arbeit mit allerlei Mühsal behaftet. Sowohl körperliche, wie auch geistige Arbeiten sind gleichermassen betroffen (1. Mose 3,18a; 3,19a; Markus 4,14-­‐20). Aber Gott lässt uns nicht hängen und steht zu seinen Berufungen (Röm 11,29). Corine Mauch, die Stadtpräsi-­‐
dentin von Zürich sagte letzte Woche, dass es täglich Momente gäbe, in denen sie ihre Wahl zur Stadtpräsidentin bereue. Wenn wir Gott lieben dürfen wir immer -­‐ und ganz besonders in solchen Corine-­‐Mauch-­‐Momenten -­‐ an Röm 8,28 festhalten. Fragen / Diskussion
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Kennt ihr Beispiele, wo jemand den Beruf wechselte aus Gründen der Selbstverwirklichung (1.), der Berufung (2.) oder aus ethischen Gründen (3.). Kennt ihr Promis? Zum Nachdenken: Dein grösster Erfolg und deine grösste Niederlage in deinem bisherigen Leben? Welche Tätigkeiten lassen dich unerfüllt? Gebt einander Anstösse zur Verbesserung der Situation. Eventuell helfen die drei Prinzipien der Laufbahnberatung weiter. Zum Austauschen: In welchem Bereich deines Lebens hast du deine Berufung bereits gefunden? Jeder soll jedem etwas zusprechen: Etwas das er an ihm schätzt oder eine Gabe, die er in ihm sieht. Gebet
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Für Berufung: Dass immer mehr Menschen sich in die Glaubensgemeinschaft mit Jesus rufen lassen. Für Berufung: Dass jeder Gottes Platz für ihn/sie findet in Familie, Schule, Arbeitsplatz, Gemeinde, ... Für diejenigen der Gemeinde, die arbeitslos sind. Dass sie eine Arbeitsstelle finden dürfen. Für alle die zwar arbeiten, aber trotzdem zu wenig verdienen um sich und ihre Angehörigen zu versorgen (working poor). Für alle, die mit ihrer momentanen Arbeitsstelle nicht glücklich sind. Für neue Perspektiven. Dass keiner in der Gemeinde eine Arbeit machen muss, die biblischen Werten widerspricht. Seite 2