2. Sonntag im Jahreskreis - C – 17.1.2016 Hymnus Kv: Wo die Güte und die Liebe wohnt, dort nur wohnt der Herr. Wie ein Ring umschließt uns alle Christi Liebe. Lasst uns jauchzen und mit Schalle ihm frohlocken. Dem lebendgen Gott mit Zagen lasst uns nahen und die Last des anderen tragen guten Herzens. Kv Da wir nun in einer Liebe uns vereinen: Dass kein Hass die Eintracht trübe, lasst uns wachen. Streit und Zwietracht, böses Sinnen sei uns ferne; in uns wohne mitteninne Christ, der Herre. Kv Bis wir einst, wie wir vertrauen, mit den Selgen Christi Antlitz werden schauen, herrlich strahlend. Freude wird uns Gott bereiten unermesslich durch des Lebens Ewigkeiten ohne Ende. Kv Nach »Ubi caritas et amor« (8. Jh.); GL 442 Evangelium nach Johannes 2,1–11 In jener Zeit fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut! Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter. Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand. Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm. Er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten. So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn. Impuls Eine Hochzeit soll ein rauschendes Freudenfest sein – und nichts wäre peinlicher für die Gastgeber als schlechtes Essen oder ausgehender Wein! Der Evangelist Johannes lässt das öffentliche Wirken Jesu zeichenhaft mit einem Hochzeitsfest beginnen und er spannt sogleich literarisch den Bogen bis zum Ende, wenn der Sohn seiner Mutter in ziemlich barschem Ton antwortet: Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Alle Zeichen, die Jesus im Johannesevangelium tut, weisen auf seine Messianität hin. Mit ihm ist die Heilszeit in ihrer ganzen Fülle, man könnte sagen in ihrer Überschwänglichkeit, endgültig angebrochen. So wie Jesus den Menschen exzellenten Wein in übergroßen Mengen schenkt, so schenkt er ihnen das wahre Heil in Übermaßen. Mehr noch: In der johanneischen Theologie ist er das Heil, das Licht, der Weg, das Leben, die Auferstehung. Gebet Gott, unser Vater, wir bitten dich, führe uns in deinem Geist der Weisheit, damit wir redlich versuchen, unser Wissen und Können zum Wohl aller einzusetzen. Stärke uns mit deinem Geist der Achtsamkeit, damit wir unseren Mitmenschen auf Augenhöhe begegnen und sie nicht in vorgefertigte Gedankenschubladen stecken. Wir glauben, dass du uns auf diesem Weg der Brüderlichkeit begleitest. Amen. Aus: Tedeum, Januar 2016
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