1- 9. Lernen durch Analogiebildung

1- 9. Lernen durch Analogiebildung
Analogiebildung bedeutet, sich auf etwas Ähnliches zu beziehen. D.h. man hebt auf etwas Bekanntes ab,
das in einen neuen Zusammenhang gesetzt wird.
Dabei wird ein Wissensbereich mit einem anderen Wissensbereich z.B. hinsichtlich seiner Funktion oder
seiner Struktur in eine Ähnlichkeitsbeziehung gesetzt.
Beispiele:
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Analogie zur Beschreibung des „Yeti“: „Es ist wie ein Mensch- nur größer und…“
Analogie zur Erklärung warum bei höheren Geschwindigkeiten die Bremswege größer werden:
Gewehrkugel (wird sie geworfen richtet sie weniger Schaden an als wenn sie aus einem Gewehr
abgefeuert wird)
Analogie zum Thema Atome und Moleküle: ein Kuchen kann in Brösel zerteilt werden, die Brösel wieder
in kleinere Teile wie Butter, Zucker und Gewürze…
1. Vorteile der Analogiebildung beim Lernen:
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Fast müheloses Lernen, da neues Wissen auf altes Wissen abgebildet werden kann
Langfristiges Behalten
Effektiv zum Erlernen von komplizierten und schnellen Bewegungsfolgen (z.B. Analogie zum Skilaufen:
„Biege dich wie einen Banane.“)
Mehr Kreativität, da das alte Wissen neue Hypothesen über den neuen Wissensbereich erlaubt
Verbessertes Verständnis für den Wissensbereich
Erleichterung einer Problemlösung (z.B. beim Lösen der Aufgabe „Erika ist größer als Jutta und Jutta ist
größer als Emma. Wer ist am größten?“)
Tiefe Einsicht und emotionale Ankoppelung (d.h. die für Lernen wichtige Emotion kann durch das Modell
(z.B. bedrohliche Gewehrkugel) abgerufen werden)
2. Analogien können jedoch verwirren oder zu Missverständnissen
führen; z.B. wenn
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ungeeignete Vergleiche gezogen werden
die gewählte Analogie zu spezifisch ist (z.B. den Begriff „Stromfluss“ durch die Analogie „Wasserfluss“
erläutern) und daher zu einer falschen Problemlösung führt
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3. Wie gelangt man zu Analogien?
Eine Schwierigkeit beim Lernen mit Analogien besteht meist darin, dass man oft nicht weiß, wie man zu
einer Analogie gelangen kann. Im Folgenden werden einige Hinweise gegeben:
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Zufälle verwenden (z.B. durch die Stadt oder ins Kaufhaus gehen und nach Dingen ausschauen, die als
Anregung dienen könnten)
Lexika verwenden (zufällige Begriffe aufschlagen und schauen, ob der Begriff zu einer brauchbaren
Analogie führt)
Nach ähnlichen Sachverhalten suchen
Bei Gruppen: Brainstorming anwenden.
Nach: Metzig, W. & Schuster, M. (2000). Lernen zu lernen. Heidelberg, Berlin: Springer.
Bearbeiter: Vera Onckels und Siegfried Preiser
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