Morphologie -‐ Morphologie: Formenlehre

Morphologie -­‐
-­‐
-­‐
-­‐
-­‐
Morphologie: Formenlehre Morphem: kleinste bedeutungstragende Einheit unabhängig von der Selbstständigkeit Lexikalische Morpheme: meist freie Morpheme (Tisch, schön, in) à „in“ hier als Präposition Grammatische Morpheme: meist gebunden (frag-­‐t, frag-­‐st; „-­‐in“) à „-­‐in“ hier als Nominalsuffix fragst: à „frag“ – Stammmorphem & „-­‐st“ – Flexionsmorphem Morphologie besteht aus: -­‐ Flexion: gesetzmäßige Abwandlung der Stämme -­‐ Wortbildung: Ausdifferenzierung des Wortschatzes, neue Wörter bilden Flexion: -­‐
-­‐
-­‐
-­‐
I: -­‐Veränderung: Nullmorphem: Bsp. : der Wagen, die Wagen à das Wort bleibt unverändert II: +Veränderung, +einfach: Affigierung (Präfixe & Suffix), äußere, gebundene Morpheme: Bsp.: frag-­‐st, ge-­‐mach-­‐t) III: +Veränderung, -­‐einfach: Ablaut, Umlaut Konsonantenveränderung à innere, gebundene Morpheme: Bsp.: f-­‐u-­‐hr, schl-­‐ä-­‐ft IV: Kombination aus I-­‐III: Bsp.: gesprungen Aus welchen Morphemen besteht „verschläfst“? ver-­‐ schlä-­‐st ver: (Wortbildungs-­‐) Präfix, äußeres, gebundenes Morphem (grammatisches Morphem) schlä: Umlautveränderung, inneres, gebundenes Morphem, Stamm (lexikalisches Morphem) St: Flexionsmorphem, äußeres, gebundenes Morphem (grammatisches Morphem) -­‐
-­‐
-­‐
Kategorisierung nach Selbstständigkeit: frei gebunden -­‐ Tisch -­‐ -­‐t Kategorisierung nach Funktion lexikalisch grammatisch -­‐Stamm -­‐ -­‐ver, -­‐st (Endungen) Gebundene Morphemeà verschiedene Leistungen, sie sind polyfunktional Bsp.: Tisch-­‐ en à Dativ Plural geh-­‐en à Infinitiv schön-­‐en à attributive Funktion Kasusmorphologie: -­‐
-­‐
Dativ: die Vase auf dem Tisch à Bezugsobjekt eine statische Relation Akkusativ: die Vase auf den Tisch à Bezugsobjekt eine dynamische Relation Verbmorphologie: -­‐
-­‐
-­‐
Das Deutsche verfügt über zwei Tempora( Präsens und Präteritum) und Zwei Modi ( Konjunktiv I und II ) Bei Perfekt und Plusquamperfekt handelt es sich nur um zweiteilige Prädikation -­‐
Entsteht durch Fusion des Verbstammes mit sprecher-­‐, hörerdeixtischen Morphemen oder anaphorischen Morphemen à kein Tempusmorphem vorhanden -­‐
Nicht unbedingt auf den Augenblick bezogen à verhandelt alles, was in der Sprechsitation „zuhanden“ ist -­‐
Zwei Bildungsweisen: 1. schwache Verben: wird Präteritalmorphem „-­‐t“ eingeschoben à mach-­‐t-­‐est 2. Starke Verben: bekommen, eigene durch Ablaut gebildete Präteritalstämme à singt-­‐ sang, ging-­‐ gang è Beide Formen sind deixtisch und verweisen auf eine andere Situation als die aktuelle Sprechsituation Modusfelxion: -­‐
-­‐
-­‐
-­‐
Gebildet, indem zwischen Präsensstamm und die sprecher-­‐, hörerdeixtischen Morpheme oder anaphorischen Morpheme durchgängig das Morphem „-­‐e“ eingeschoben wird à geh-­‐e-­‐st Konjunktiv I bezieht sich auf die sprachliche Wirklichkeit à Merkel sagt, sie habe einen Alien gesehen à wird nicht wahr, wenn sie wirklich einen gesehen hat, sondern wenn sie einfach nur sagt, dass sie einen gesehen hat Gebildet, indem zwischen den Präteritumstamm/t-­‐Morphem und die sprecher-­‐, bzw. hörerdeix. Morpheme oder anaphorischen Morpheme durchgängig das Morphem „-­‐e“ eingeschoben wird à ging-­‐e-­‐st macht-­‐e-­‐st à Konj. II bei schwachen Verben wie Präteritum Konjunktiv II bezieht sich auf die mentale Wirklichkeit