Mitralklappenprolaps

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Mitralklappenprolaps / MKP / Mitralklappenprolapssyndrom / MKPS
Mitralklappenprolaps / MKP / Mitralklappenprolapssyndrom / MKPS / Mitralklappenprolaps, familiärer
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Mitralklappenprolaps
„Ich musste alles im Internet recherchieren“
Vor ein paar Jahren bekam ich während einer sehr schwierigen Zeit (der
Vater meines Ex-Freundes verstarb und unsere Beziehung bröckelte)
eine schlimme Erkältung. Während dieser Erkältungsphase hatte ich
immer wieder Herzrasen und fühlte mich so schlapp und müde, wie noch
nie zuvor in meinem Leben. Als ich dann zum Arzt ging, stellte man mich
zunächst mit EKG, Blutdruck, Pulsmessung, Blutuntersuchung auf den
Kopf.
Dabei wurde lediglich festgestellt, dass ich einen zu hohen Puls habe,
und ich bekam deshalb Betablocker verschrieben. Als es mir damit
besser ging, konnte ich meine Arbeit als Arzthelferin wieder aufnehmen.
Monate später bekam ich auf der Arbeit eine Panikattacke, ich bekam
schlecht Luft, hatte Herzrasen, Rückenschmerzen und das Gefühl,
umzufallen.
Mein Chef hat mich damals gleich untersucht, ein EKG gemacht und
dieses war in Ordnung, ebenso wie mein Puls und Blutdruck. Meinem
Chef ließ dies aber keine Ruhe und er gab mir ein Langzeit-EKG-Gerät
mit nach Hause. Das hatte ich mir dann selbst angeschlossen und bin
ganz normal geradelt, um später auch ein Ergebnis im EKG sehen zu
können. Ich bin nicht schnell geradelt und auch keine riesen Strecke,
aber nach einer Weile musste ich anhalten, weil ich so schlecht Luft
bekam und total aus der Puste war. Dabei hatte ich wieder ordentlich
Herzrasen und Angst, da ich nicht wusste, wodurch die Beschwerden
verursacht wurden.
Das Langzeit-Elektrokardiogramm hatte gezeigt, dass mein Puls in
Belastungssituationen zu schnell nach oben schießt (Sinustachykardie).
Mit allen Ergebnissen wurde ich von meiner Hausärztin dann erstmalig
zum Kardiologen geschickt. Dieser hat damals dann ein Herzultraschall
(Echokardiogramm) gemacht und eine Anomalie der Herzklappe
festgestellt: Mitralklappenprolaps. Anhand meiner Symptome wurde dann
auch noch zusätzlich das Mitralklappenprolapssyndrom diagnostiziert.
Von dem Syndrom hatte mir mein Kardiologe nichts erzählt und vom
Mitralklappenprolaps auch nur, dass das nichts Schlimmes sei und man
nicht dran stirbt. Ich könne sogar damit 100 Jahre alt werden.
Kontakt:
c/o NAKOS
Otto-Suhr-Allee 115
D-10585 Berlin
Telefon +49 (0)30 / 31 01 89-60
Telefax +49 (0)30 / 31 01 89-70
[email protected]
www.nakos.de
Telefonische Sprechzeiten:
Di, Mi, Fr 10-14 Uhr
Do 14-17 Uhr
Wenn Sie Kontakte zu Menschen
suchen, mit denen Sie sich zu einem
seltenen medizinischen oder psychosozialen Problem austauschen
wollen, können Sie auch in der
Datenbank BLAUE ADRESSEN nachschauen. Dort lassen sich bei der
NAKOS all jene eintragen, die bundesweit Kontakt zu Gleichbetroffenen aufnehmen wollen.
Hier geht es zur Datenbank
http://www.nakos.de/adressen/blau
NAKOS-Projekt
„Isolation durchbrechen, Verbindungen schaffen, Bindungen festigen.
Menschen mit seltenen Erkrankungen und Problemen zur Bildung von
Selbsthilfegruppen und Austauschnetzen aktivieren und begleiten“
Gefördert durch die BARMER GEK
Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen | www.nakos.de
Otto-Suhr-Allee 115, D-10585 Berlin | Tel +49 (0)30 / 31 01 89-60 | Fax +49 (0)30 / 31 01 89-70 | [email protected]
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Mitralklappenprolaps
Mitralklappenprolaps
Was blieb, waren die vielen verschiedenen Beschwerden, die mich schon
Monate nach der schlimmen Erkältung belasteten, wie z.B. die Luftnot,
das Herzrasen, das Gefühl umzufallen, der extreme Leistungsknick und
die extreme Müdigkeit.
Also bin ich wieder zu meiner Hausärztin gegangen, um weitere
Antworten zu bekommen. Sie erklärte mir dann, dass ein Segel meiner
Klappe zu lang ist und dadurch wieder zurück in den Vorhof klappt, dass
die Klappe aber dennoch dicht ist. Im Stethoskop, so fand ich später
heraus, hört man dann ein Klick, was man früher auch Klick-Syndrom
nannte.
Leider musste ich den Rest selbst im Internet recherchieren, und dort
fand ich zunächst nicht viel. Mittlerweile weiß ich, dass das eine seltene
Erkrankung ist und nur 2,4 Prozent der Deutschen einen
Mitralklappenprolaps haben und davon auch nur 1 bis 2 Prozent das
Syndrom. Der Prolaps macht keine Beschwerden, sondern nur
ausschließlich das Syndrom. Aber das Syndrom besteht nie ohne den
Prolaps.
Durch einen Zufall habe ich meine Freundin gefunden, die auch das
Syndrom hat. Da sie daran schon seit vielen Jahren leidet, hatte sie
schon viel recherchiert und konnte mir viele weitere Informationen geben.
Mittlerweile kenne ich auch noch einige weitere Betroffene. Ich würde
mich sehr freuen, noch weitere Menschen mit
Mitralklappenprolapssyndrom kennenzulernen, um Erfahrungen
auszutauschen und voneinander zu lernen.
Meine Freundin und ich haben bereits eine Selbsthilfegruppe gegründet
sowie eine Homepage und ein Forum eröffnet. Meine Kontaktdaten
können Sie über die NAKOS bekommen. Meine Gleichbetroffenensuche
ist in der Datenbank BLAUE ADRESSEN veröffentlicht.
Internet: www.mitralklappenprolaps.org
Autor/in ist der NAKOS bekannt
Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen | www.nakos.de
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