Weihnachten als Werte-volle Zeit Alltagsentscheidungen fällen wir selten zufällig. Viele überlegen sich, was gut oder schlecht ist, bevor sie handeln. Die Werte, an denen sie sich dabei orientieren, werden sichtbar. Diese haben sich in den letzten Jahrzehnten verschoben. Während früher beispielsweise Ruhe, Ordnung, Fleiß und Disziplin maßgebend waren, sind es heute Selbstverwirklichung, Freiheit und soziale Anerkennung. Weihnachten ist die jährliche Herausforderung, das eigene Wertesystem zu überdenken. Flüchte ich vor der Besinnung auf das Wesentliche oder stelle ich mich der Frage nach den grundlegenden Werten, die mein Verhalten bestimmen? Die Feier der Geburt Christi lädt zum Nachdenken über christliche Werte ein: Achtung vor Gott: Gott kam uns menschlich entgegen – und unser Entgegenkommen gegenüber Mitmenschen bzw. Gott? Sein statt Haben: Gott hat materielle Armut und Beziehungsreichtum vorgezogen – und unsere Kauflust? Nächstenliebe: Jesus hat dem Willen Gottes Hand und Fuß gegeben – Maß gebend für uns? Würde: Das ärmliche Kind, der arbeitslose Mann, die behinderte Frau haben bei Gott ihren Wert – und unser Umgang mit den Schwachen? Zeit: Sage mir, wofür du Zeit hast, und ich sage dir, wer dein Gott ist. Die Weihnachtszeit ist Werte-volle Zeit zum miteinander spielen, singen, essen, feiern, versöhnen, gemeinsame Wege gehen … Füreinander Dasein hält Gott und Mensch, Leib und Seele, arm und reich – und somit auch unsere Gesellschaft zusammen. Dr. Winfried Dalferth
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