14 TIERHALTUNG I Effizienz Mit weniger mehr erreichen Effi zienz steigern: So muss das Zi el im Milchviehstaillauten. Ein wichtiger Faktor dazu ist das Arbeitsmanagement. Effizient arbeiten heisst aber nicht, möglichst viel, sondern richtig zu arbeiten. Wie das geht, zeigte ein Ku rs am Landwi rsch aftlichen Zentrum 51. Gallen. M anche Landwirte ertrinken fast in der Arheit», sagt Pirmin Zü rcher. Er ist Lehrer und Berater für Tierhaltung am Landwirtschaftlichen Zentrum s t. Galle n LZSG in Flawil. Vor al1em Betriebe, die in den letzten Jahren gewachsen sind, hätten mit der Arbeitsbelastung zu kämpfen. Es sieht ni cht danach aus, dass sich die Arbeit auf den Betrieben verringert. Denn die Märkte werden immer mehr libe rali siert und d amit fall en die Preise für landw irtschaftliche Produkte. Zugleich steigt die Weltbevölkerung, und es braucht immer mehr Nahrungsmittel. Beides hat zur Folge, dass die Landwirte in der Schwe iz für wen iger mehr produ zie r en müssen. Laut Zürcher müsse das Ziel für die Landwirt~ schaft deshalb lau ten: .c Mit weniger mehr erreichen.» Zeitdiebe erkennen und eliminieren Dies lässt sich unter a nderem dadurch erreichen, dass man die Arbeit effizient e insetzt. Für Matthias Schick, Professor und Wissen sc ha ftler im Bereich Arbeitswirtschaft an der Agroscope in Tänikon, bedeutet dies, die Din ge richtig zu tun. (Der Technikzukauf ist oft der fal sche Weg. Besser ist es, zu optimieren», betont er. Wie lässt sich das bewerkstelligen? Ind.e rn «Zeitdiebell erkannt und elimini e rt werden . Zeitdiebe gibt es allfverschie denen Ebenen: Es können bauliche Fehler sein oder die grüne I Ne 212015 Fehler im Management. Konkret nennt der Arbeitswirtschaftler ein e schlechte Tagesplanung. Dem lässt sich entgegenwirken, indem man sich Zie le setzt un d am Vorabend die Arbeit für el en nächsten Tag plant. Planung geschieht zwar im Kopf, aber sie so11te sch riftlich festgehalten werden. Darauflegt Schick besonders Wert. .c Dann kann man den Kopf für anderes frei halten», sagt er. Nach dem Mittagessen könne man zum Beispiel nachsehen, was für d e n Nach mittag geplant ist. Als Zeitdieb bezeichnet Schick di e Unfahigk e it, Nein sagen zu können. «Man muss Pr ioritäten setzen. Wer alles au f ein mal ma che n möchte und von einem Ort zum anderen hastet, wird ineffiZient lI, so Schick. Zeit lasse sich dadurch sparen, indem man Arbeiten geschickt zusa mmenfasse. Es ist zum Beispiel nicht notwendig, jeden Tag im Büro zu verbri ngen, Zeitdiebe -+ Bauliche oder technische Fehler. -+ Schlechte Tagesplanung. ... Nicht «Nei n» sagen können . -+ Zu viel auf einmal tun wollen . -+ Hast und Ungeduld. -+ Aufgaben nicht zu Ende führen. -+ Unordnung. wenn man sich gute Notizen macht. Vie le Arbeiten lassen sich vereinfachen , indem man den Vorschl ag eines Mita rbeiters ernst nimmt und es einma1 anders probiert. Und nicht zu letzt muss der Chef auch Arbeiten delegieren. Wie Schick es ausdrückt, soll er auch andere e twas tun lassen. Auch wie man ei ne Arbeit ausführt, wirkt sich darau f aus, wie effektiv man dab e i ist . Has t und Ungeduld sind Zeitd iebe. Ruhe und Geduld be i der Arbeit übertrage n sich auch auf Mitarbeitende und selbst auf die Tiere . Effizienz I TIERHALTUNG 15 10 Planungsregeln 1. Ziele setzen. 2. Vorbereiten. Z. B. am Vorabend schriftlich planen. 3. Prioritäten setzen. Wichtiges zuerst tun. 4. Zusammenfassen, zusammenpasst. was 5. Vereinfachen. Kleine Schritte machen. 6. Andere tun lassen. Delegieren. 7. Sich abschirmen. «Wir sind bei der Arbeit». 8. Rücksicht nehmen. Arbeitszeit nicht überziehen. o ..g c :t 9. Telefonieren anstatt «hereinplatzen». 10. Erfolge geniessen. Sich Vieles lässt sich einfach und schnell per Telefon erledigen, Manchmal muss man sich aber selbst und andere belohnen. auch abschirmen und das Telefon ausschalten, um Arbeiten konzentriert auszuführen. Für Arbeiten, welche Konzentration erfordern, sollte man sich «abschirmenll. Der Melkstand ist zum Beispiel keine ßegegnungsstätte, um mit dem Nachbarn zu plaudern. Telefone kann man zweitweise auch abs tellen. Umgekehrt sollte man aber auch nicht vergessen, dass sich durch ein Telefonat etwas schnell und einfach erledigen lässt. «Erfolge geniessen» ist auch ein Planungsgrundsatz, den Schick betont. Um Freude an der Arbeit zu haben, dürfe man nicht vergessen, sich selbst und ande re zu belohnen. Eine fest eingeplante Kaffeepause tut gut und es können neue Gedanken aufkommen. Obwohl Schick sehr viel Wert auf eine schriftliche Planung legt, empfiehlt er, maximal 60 Prozent der Ze it zu verplanen. IIMan muss auch Freiräume schaffen und erhaltenll, sagt er. Gute Planung bedeutet, Leben und Zeit ins Gleichgewicht zu bringen. Das fördert die Lebensqualität. und einteilen kann. Schick empfiehlt deswegen , mit einem Betriebsberater eine Schwachstellenanalyse durchzuführen oder Weiterbildungskurse zu besuchen. Erst, wenn die Arbeit optimiert ist, sollte man sich überlegen, ob es sin nvoll ist, in neue Techniken zu investieren. Das kann sinnvoll sein, wenn die Arbeit zu schwer ist oder sie sich automatisieren lässt, wie zum Beispiel beim Melken oder Futtervorlegen. Hier gilt der Grundsatz, dass Kosten und Ertrag im richtigen Verhältnis zueinander stehen müssen. I Michael Gärz Der Amor ist Agrarjounwlist wullebt in Eggersrie/ SG. www.lIMrarjounwfist.c11 ". Nicht zu schnell in neue Technik investieren Nicht immer s ieht der Betriebsleiter, wie er seine Arbeit besser verrichten Das Ziel einer guten Zeitplanung ist es, den Betrieb, die Familie und Soziales ins Gleichgewicht zu bringen. Nr. 212015 I die grune
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