Eisenüberladung während Transplantation beeinflusst das

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Transfus Med Hemother 43 | 2 | 16
ASH 2015
Eisenüberladung während Transplantation beeinflusst das Überleben von MDS- und AML-Patienten
Auf der 57. Jahrestagung der American Society
of Hematology (ASH) im Dezember 2015 wurden im Rahmen eines Vortrages aktuelle Zwischenergebnisse der prospektiven, multizentrischen ALLIVE*-Studie [1] vorgestellt. Die im
Vortrag gezeigten Daten unterstreichen die besondere Bedeutung einer Eisenüberladung für
das Gesamtüberleben von Patienten mit Myelodysplastischem Syndrom (MDS) und Akuter
Myeloischer Leukämie (AML) vor und während
einer allogenen Stammzelltransplantation.
ALLIVE-Studie:
Freies Plasmaeisen beeinträchtigt Überleben
Eine Eisenüberladung stellt eine potenziell lebensgefährliche Folge wiederholter Transfusionen dar und tritt häufig bei MDS-Patienten auf
[2, 3]. Zwischen 50 und 60% der Betroffenen
haben eine schwere Anämie, bis zu 90% sind
auf regelmäßige Bluttransfusionen angewiesen
[2]. Bereits nach einer Gabe von 20 Erythrozytenkonzentraten (EK) kann es zu einer Überladung mit Eisen kommen [3]. Pathophysiologische Effekte werden durch das labile Plasmaeisen (LPI) hervorgerufen, das nicht an Serumferritin gebunden ist. Freies LPI fördert die
Bildung von Sauerstoffradikalen sowie bakterielles Wachstum, was zu Organ- und Gewebeschäden führen kann [4–6].
In der ALLIVE-Studie waren 133 MDS- und
AML-Patienten aus Deutschland und Österreich eingeschlossen, die vor einer allogenen
Stammzelltransplantation standen; Sie wiesen
Serum-Ferritin-Werte > 500 ng/ml auf oder
hatten > 10 EK erhalten. Die Gesamteisenkonzentration der Leber (LIC) sowie der LPI-Gehalt
wurden am Tag vor der Stammzelltransplantation sowie am Tag 100 und 360 nach Transplantation bestimmt. LIC-Werte > 125 μmol/g und
LPI-Konzentrationen > 0,4 μmol/l wurden als
Indikator einer Eisenüberladung definiert.
Die präsentierten Zwischenergebnisse beinhalten die Analyse von 111 Patienten. Das mediane
Alter der Teilnehmer betrug 61 Jahre, eine Eisenüberladung lag bei 45,9% vor [1]. Die Mehrheit (80,2%) hatte im Vorfeld der Transplantation eine Konditionierungstherapie mit reduzierter Intensität erhalten [1].
Patienten mit LPI-Werten > 0,4 μmol/l wiesen
am Tag 100 eine signifikant erhöhte nichtrezidivbedingte Mortalität (NRM) auf (34,6 vs. 6%,
p < 0,001; n = 109) [1]. LIC-Werte > 125 μmol/g
am Tag 100 waren ebenfalls mit einer signifikant erhöhten rezidivunabhängigen Mortalitätsrate assoziiert (19,8 vs. 6,8%, p = 0,034;
n = 111) [1]. Hielt eine Eisenüberladung 14
Tage nach der Stammzelltransplantation an, so
sank die Überlebensrate deutlich (19 vs. 4,9%,
p = 0,025; n = 109) [1].
Die Ergebnisse der ALLIVE-Studie deuten darauf hin, dass eine Eisenüberladung vor und
während einer allogenen Stammzelltransplantation das Überleben bei MDS- und AML-Patienten deutlich reduziert. Eine effektive Eisenchelation ist für diese Patientengruppe somit
von entscheidender Bedeutung.
Verbessertes Gesamtüberleben bei MDSPatienten durch Deferasirox
Die Schlüsselrolle einer effektiven Eisenchelation bei MDS war Gegenstand der MDS-CANStudie, deren Ergebnisse auf dem 57. ASHKongress präsentiert wurden. Die Studie untersuchte auf Basis der Daten des kanadischen
MDS-Registers, inwieweit eine Eisenchelation
das Gesamtüberleben transfusionsabhängiger
MDS-Patienten mit geringer oder intermediärer
Risikoklasse beeinflusst. Eingeschlossen waren
219 Patienten mit einem medianen Alter von
73 Jahren [7]. 70 Teilnehmer (32%) erhielten
eine Therapie mit Eisenchelatoren, davon 56
mit Deferasirox [7].
Patienten unter Chelattherapie zeigten gegenüber unchelierten Patienten ein signifikant erhöhtes medianes Gesamtüberleben (8,62 vs.
4,38 Jahre, p = 0,0005) [7]. Diese Beobachtung
erwies sich als umso bedeutender, da sich die
beiden Gruppen nicht hinsichtlich Komorbiditäten, körperlichen Behinderungen und körperlichem Allgemeinzustand unterschieden.
Die Ergebnisse der MDS-CAN-Studie bestätigen damit vorangegangene Langzeitstudien [8],
die einen günstigen Einfluss von Eisenchelatoren auf das Überleben von MDS-Patienten nahelegen.
*ALLIVE:
ALLogeneic Iron inVEstigators.
Quelle
Novartis Oncology Pressemitteilung «ASH 2015: Eisenüberladung vor und während Transplantation beeinflusst das Überleben von Patienten mit Myelodysplastischen Syndromen (MDS)
und Akuter Myeloischer Leukämie (AML)», 26. Januar 2016.
Literatur
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Toma A, Dreyfus F: Eur Oncol 2008;4:63–65.
Siegmund-Schultze N: Dtsch Arztebl 2012;109:A-1447.
Gattermann N, Rachmilewitz EA: Ann Hematol 2011;
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Cassat JE, Skaar EP: Cell Host Microbe 2013;13:509–519.
Kohgo Y et al.: Int J Hematol 2008;88:7–15.
Parmar A et al.: ASH Annual Meeting 2015; abstr 1701.
Lyons RM et al.: ASH Annual Meeting 2014; abstr 1350.
Weitere Informationen bei
Novartis Pharma GmbH
Pia Nothing
[email protected]
www.novartisoncology.de
Neues von Roche Diagnostics in der Gerinnung: cobas t 411 für kleine bis mittlere Labore in der Routinediagnostik
Darüber hinaus benötigt der Analyzer nur wenig Aufmerksamkeit, da der
Anwender das System in der Regel nur einmal pro Tag mit Reagenzien
und Verbrauchsmaterialien bestückt und damit die gesamte Routine abarbeiten kann. Ein fest installierter Barcode-Scanner erkennt die Reagenzien,
Kontrollen und Kalibratoren.
Der cobas t 411 verfügt für alle gängigen Röhrchentypen über Cap-Piercing
– eine weitere wichtige Funktion, die ausschlaggebend für ein schnelles
und sicheres Probenhandling ist. Das Aufschrauben der Probengefäße
entfällt und das Kontaminationsrisiko mit Probenmaterial geht gegen Null.
Die Systemreagenzien decken alle wesentlichen Routineparameter (PT,
aPTT, Fibrinogen, Antithrombin, Thrombinzeit und in Planung D-Dimer)
ab.
Roche Diagnostics Deutschland GmbH
Steffen Bonkass
[email protected]
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Im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung hat die Roche Diagnostics Deutschland
GmbH den cobas t 411 Analyzer präsentiert. Mit dem neuen System startet Roche nun mit einem eigenen Portfolio für die Gerinnungsdiagnostik,
für kleine bis mittlere Labore mit bis zu 120 Gerinnungsproben pro Tag, in
den Markt. Weitere Systeme von Roche für den mittleren bis sehr hohen
Durchsatz sind für 2017 geplant.
In den Evaluierungen erwies sich cobas t 411 als sehr zuverlässig und
robust. Basis für das System ist die Kombination bewährter Konzepte des
Systems Coasys Plus C (z.B. Küvettenriegel, Messmodul) und die Entwicklung neuer Funktionen mit Fokus auf den Workflow und die Stabilität,
etwa durch die kontinuierliche Probenzuführung mit 5er-Racks. In den bisherigen Einsätzen erreichte das System einen mittleren Durchsatz von
100 Tests pro Stunde im Mischbetrieb. Die Schnellwahltaste im Frontbereich macht den Bearbeitungsstart der Proben schnell und einfach, denn
eine Interaktion des Anwenders mit der Software ist nicht nötig.
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Erworbene Hämophilie und Thrombasthenie Glanzmann
Neue Studien- und Registerdaten bestätigen Wirksamkeit von rekombinantem Faktor VIIa
Unter dem Motto «Erkennen rettet Leben» diskutierten Hämostaseologen auf dem von Novo
Nordisk unterstützten Symposium auf der 60.
Jahrestagung der Gesellschaft für Thromboseund Hämostaseforschung e.V. (GTH) über prognostische Faktoren und Blutungsmanagement
bei erworbener Hämophilie (AH). Zudem stellten sie Studiendaten vor, die die Wirksamkeit
und das gute Sicherheitsprofil von rekombinantem Faktor VIIa (rFVIIa, NovoSeven®) bei AH
bestätigen [1]. Für rFVIIa konnte auch bei
Thrombasthenie Glanzmann (GT) eine hohe
Effektivität bei Blutungen und chirurgischen
Eingriffen gezeigt werden [2, 3].
Prognosefaktoren für Remission bei erworbener
Hämophilie identifiziert
Bei AH kommt es zur Bildung von Antikörpern, meist gegen den Gerinnungsfaktor VIII
[4]. Die Beobachtungsstudie GTH AH 01/2010
sollte prognostische Faktoren für Durchführung und Wirksamkeit der immunsuppressiven Therapie (IST) bei AH-Patienten mit einer
FVIII-Aktivität < 50 IU/dl und FVIII-Inhibitor evaluieren, erläuterte Prof. Dr. Andreas
Tiede, Hannover. 83% der nach einem einheitlichen IST-Protokoll behandelten Patienten
erreichten nach durchschnittlich 31 Tagen
(7–362 Tage) eine partielle Remission (PR)
[5]. Laut Tiede konnten FVIII-Baseline-Aktivität ≥ 1 IU/dl, Malignom und schlechte körperliche Verfassung als prognostische Faktoren für das Erreichen der PR identifiziert
werden [5]. Für das Erreichen einer kompletten Remission zeigten sich FVIII-BaselineAktivität und Antikörperkonzentration als
geeignet [5]. Unter der verwendeten IST dauerte es oft lange bis zur Remission, Morbidität
und Mortalität durch IST-bedingte Nebenwir-
kungen waren hoch. Daher sei die Entwicklung verträglicherer IST-Regime nötig, möglicherweise durch eine individualisierte auf
prognostischen Baseline-Faktoren basierende
Therapie.
Studie bestätigt Wirksamkeit von rFVIIa bei
erworbener Hämophilie
In GTH AH 01/2010 konnten 289 Blutungsereignisse ausgewertet werden, berichtete Dr.
Manuela Krause, Wiesbaden. Ab etwa 30% FVIIIAktivität zeigte sich eine Reduktion der Blutungshäufigkeit. 172 Blutungsereignisse waren
behandelt worden, davon 72% mit rFVIIa, 9%
mit FEIBA (mit FVIII-Inhibitor-Bypassing-Aktivität angereicherte Humanplasmafraktion),
4% mit rekombinantem oder plasmatischem
FVIII und 15% mit einer Kombination (FVIII
+ rFVIIa; FVIII + FEIBA; rFVIIa und FEIBA
im Anschluss) [1]. Die Studiendaten bestätigten die Wirksamkeit der Bypasspräparate: Mit
rFVIIa konnte in 90% aller Blutungen eine erfolgreiche Hämostase erzielt werden, bei schweren Blutungen waren es 94% [1].
Thrombasthenie Glanzmann Register:
hohe Effektivität von rFVIIa
«Vererbte Thrombozytenstörungen sind selten
und schwierig zu diagnostizieren. Daher sind
sie häufig untertherapiert» [6], erklärte Prof.
Dr. Rainer Zotz, Düsseldorf. Hierzu zählt die
Thrombasthenie Glanzmann, bei der starke
Blutungen mit Thrombozytenkonzentraten
oder rFVIIa behandelt werden werden.
Im weltweiten Thrombasthenie Glanzmann
Register (GTR) wurden Sicherheit und Wirksamkeit von rFVIIa bei Blutungen und chirurgischen Eingriffen bei GT-Patienten mit
vorausgegangener oder aktueller Refraktärität
gegen Plättchentransfusionen ermittelt [2, 3].
Die Behandlung mit rFVIIa (einzeln oder mit
anderen Hämostatika) war bei 84% aller
nichtchirurgischen Blutungen wirksam [2].
Wurde rFVIIa allein gegeben, lag die Wirksamkeit bei 91% [2]. Bei Patienten mit Antikörpern und Refraktärzustand war rFVIIa
allein bei kleineren chirurgischen Eingriffen
zu 89% erfolgreich, die Kombination mit Antifibrinolytika zu 100% [3]. «Die Daten haben
gezeigt, dass rFVIIa bei GT in allen Altersgruppen und bei allen Blutungs- und Eingriffsarten sowie bei Patienten mit Refraktärität oder Antikörpern wirksam ist. Zudem besitzt rFVIIa ein gutes Sicherheitsprofil», resümierte Zotz [3].
Quelle
Symposium der Novo Nordisk Pharma GmbH: «Erkennen
rettet Leben», im Rahmen der 60. Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung e.V.,
18. Februar 2016, Münster
Literatur
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3
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Data on file.
Di Minno G et al.: Haematologica 2015;100: 1031–
1037.
Poon MC et al.: Haematologica 2015;100:1038–1044.
Delgado J et al.: Br J Haematol 2003;121: 21–35.
Tiede A et al.: Blood 2015;125:1091–1097.
Toogeh G et al.: Am J Hematol 2004;77:198–199.
Novo Nordisk Pharma GmbH
Sarah Stein
Brucknerstraße 1, 55127 Mainz
[email protected]
www.novonordisk.de
Swedish Orphan Biovitrum. Elocta® (efmoroc­
tocog alfa), ein rekombinantes humanes Faktor
VIII­Fc­Fusionsprotein mit verlängerter Halb­
wertszeit, ist seit Anfang Januar 2016 in
Deutschland verfügbar. Als erstes Therapeuti­
kum für Hämophilie A in der EU bietet es einen
verlängerten Schutz vor Blutungen bei pro­
phylaktischen Injektionen alle 3–5 Tage. Elocta
kann sowohl für die Prophylaxe als auch für die
Behandlung von Blutungen bei Patienten mit
Hämophilie A jeden Alters angewendet werden.
Boehringer Ingelheim. Nach der Zulassung
durch die EMA im November 2015 steht Prax­
bind®, das Pradaxa®­spezifische Antidot, jetzt
deutschlandweit zur Verfügung. Praxbind ist das
erste und einzige spezifische Antidot für einen
der modernen Gerinnungshemmer (Nicht­Vita­
min­K­Antagonisten orales Antikoagulans). In
den meisten großen Klinikzentren ist Praxbind
bereits in den Notfallambulanzen vorrätig. Das
gewährleistet eine sofortige, umfangreiche und
bundesweit flächendeckende Verfügbarkeit.
Novartis. Die EMA hat im Februar die Zulas­
sung von Revolade® (Eltrombopag) bei therapie­
refraktären Patienten ab einem Jahr mit chroni­
scher Immunthrombozytopenie (cITP) empfoh­
len. Zusätzlich hat die EU­Kommission eine Zu­
lassungserweiterung von Eltrombopag bei er­
wachsenen therapierefraktären cITP­Patienten
beschlossen. Aufgrund dieser Entscheidungen
könnten in Zukunft mehr cITP­Patienten von
einer Therapie mit Eltrombopag profitieren.
Media Concept GmbH
Carmen Gerlach
[email protected]
Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co.KG
María Isabel Rodríguez
presse@boehringer­ingelheim.de
Novartis Pharma GmbH
Pia Nothing
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Das neue Krankenhausstrukturgesetz
Patient Blood Management und ROTEM® – eine Offensive zur Verbesserung der Qualitätssicherung
«Eine gut erreichbare und qualitativ hochwertige
Krankenhausversorgung muss auch in Zukunft
sichergestellt sein», so die zentrale Motivation
und Zielsetzung der Bundesregierung für das
neue Krankenhausstrukturgesetz. «Um dieses
Ziel zu erreichen, enthält das Gesetz ein ganzes
Maßnahmenpaket für die Krankenhäuser – eine
Herausforderung für den stationären Sektor», so
Rechtsanwalt Alexander Korthus im Rahmen
eines Media Briefings der Tem International.
Patient Blood Management (PBM) stellt dabei
als klinisches Maßnahmenkonzept zur Steigerung der Patientensicherheit ein Modell zur
Qualitätssicherung und Kostenersparnis dar.
Zielgerichtetes Transfusionsmanagement
mit ROTEM®
Transfusionen haben auch negative Auswir­
kungen auf die Genesung des Patienten. So
ist die Verabreichung von Blutplasma mit
einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von kran­
kenhauserworbenen Infektionen assoziiert.
Die Gabe von Erythrozytenkonzentraten hat
in aktuellen Studien selbst Jahre nach der
Transfusion noch einen negativen Einfluss
auf das Überleben der Patienten.
Die Transfusion von Blutprodukten wurde in
den vergangenen Jahrzehnten meist durch
Standardlaborparameter (z.B. Quick, aPTT)
gesteuert. Für eine solche Vorgehensweise
liegt jedoch – trotz einer Vielzahl durchge­
führter Studien – keine Evidenz vor. Proble­
me dieser klassischen Diagnostik sind neben
dem Zeitverlust bis zum Vorliegen der Ergeb­
nisse, die beschränkte funktionelle Aussage
über den Gerinnungsstatus sowie diagnosti­
sche Lücken.
«Im multimodalen Ansatz des PBM durch­
dringt die Verwendung moderner Gerin­
nungstests, wie die der Rotationsthrombo­
elastometrie (ROTEM®), zunehmend die
Therapiestrategien», berichtete Prof. Stefan
Hofer, Klinik für Anästhesiologie, Universi­
tätsklinikum Heidelberg. Der behandelnde
Arzt hat dabei die Möglichkeit über ein pa­
tientennahes Point­of­Care­System eine zeit­
nahe, qualitativ und quantitativ hochwertige
Gerinnungsanalyse durchzuführen. Diese
bietet weit mehr klinisch relevante Informa­
tionen als die Standardlabordiagnostik und
ermöglicht dadurch eine zeitnahe und diffe­
renzierte Therapie des blutenden Patienten.
Die Rotationsthromboelastometrie in seiner
neuesten Entwicklung (ROTEM® sigma)
bietet dabei die Möglichkeit, über weitere
Standardisierung als Vollautomat die Diag­
nostik und den Personalbedarf weiter zu
optimieren.
ROTEM®-Diagnostik: Ein wichtiger Baustein für die Qualitätssicherung
Einen wichtigen Beitrag zu einem effizienten
PBM kann hier die vom Unternehmen Tem
entwickelte ROTEM®­Diagnostik leisten, die
auf dem Prinzip der Thromboelastometrie
basiert. Diese Methode erlaubt eine umfassen­
de qualitative und quantitative Beurteilung
des Gerinnungsstatus innerhalb von Minuten.
Während bei der Standardanalyse der Gerin­
nung nur der Beginn der Gerinnungszeit ge­
messen wird, gibt die Thromboelastometrie
Aufschluss über die Hämostase von der Initi­
ierung der Thrombinbildung bis zur Fibri­
nolyse. Das heißt, dass neben den Gerin­
nungszeiten auch wichtige Informationen
über die Gerinnselbildung, über die mecha­
nische Stabilität des Gerinnsels sowie über
dessen Auflösung vermittelt werden. Die Ana­
lysen lassen sich patientennah durchführen
– auch direkt in der Notaufnahme, im Opera­
tionssaal oder auf der Intensivstation. Auf­
grund der Vollautomatisierung sind keine
Pipettier­ oder Testvorbereitungsschritte mehr
notwendig, was zur Personalentlastung bei­
trägt und Fehler minimiert.
Die differenzierte ROTEM®­Diagnostik lie­
fert Informationen über eine Hyperfibrinoly­
se, das Ausmaß einer Verdünnungskoagulo­
pathie, den Substitutionsbedarf von Fibrino­
gen, Gerinnungsfaktoren und Blutplättchen
sowie das Antikoagulationsmanagement mit
Heparin, Protamin und den sogenannten
neuen oralen Antikoagulantien.
Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig; sie
reichen von den verschiedenen chirurgischen
Fachgebieten, der Traumatologie und Ge­
burtshilfe bis hin zur Hämatologie, Hepato­
logie und Intensivmedizin. Die ROTEM®­Di­
agnostik von Tem und der Einsatz im Rah­
men des PBM stellen ein gutes Beispiel für
eine qualitativ hochwertige und kostenspa­
rende Patientenversorgung dar, wie es der
Gesetzgeber im Krankenhausstrukturgesetz
vorsieht.
Quelle
Media Briefing der Tem International: «Das neue Kran­
kenhausstrukturgesetz: Patient Blood Management und
ROTEM® – eine Offensive zur Verbesserung der Quali­
tätssicherung», 4. Februar 2016, München
Weitere Informationen bei
Tem International GmbH
Annekathrin Bels
Martin­Kollar­Straße 13­15, 81829 München
annekathrin.bels@tem­international.de
www.rotem.de
Daiichi Sankyo. Bereits im Januar hat der Gemeinsame Bundesausschuss dem Faktor-Xa-Inhibitor Edoxaban (LIXIANA®) einen geringen
Zusatznutzen in der Prophylaxe von Schlaganfällen und systemischen
embolischen Ereignissen bei Patienten mit nichtvalvulärem Vorhofflimmern attestiert. Ausschlaggebend für diese Bewertung waren vor allem
die signifikante Reduktion hämorrhagischer Schlaganfälle sowie die signifikante Reduktion schwerer und klinisch relevanter nichtschwerer
Blutungen unter Edoxaban im Vergleich zur zweckmäßigen Vergleichstherapie mit dem Vitamin-K-Antagonisten (VKA) Warfarin. LIXIANA® ist
damit das einzige 1× tägliche oral zu verabreichende nicht-VKA-Antikoagulanz mit bescheinigtem Zusatznutzen.
Mundipharma. Bendamustin (LEVACT®) ist ein bei B-Zell-Erkrankungen sehr effektives und gleichzeitig gut verträgliches Zytostatikum. Dies
bestätigte sich erneut beim ASH 2015. Es wurden zahlreiche Studien
präsentiert, die Bendamustin in Kombination mit etablierten Wirkstoffen
entweder in der Erstlinie oder als Rezidivtherapie sowie in Kombination
mit neuen Substanzen untersuchten. Bei Patienten mit Non-HodgkinLymphomen und bei älteren Patienten mit chronischer lymphatischer
Leukämien gilt die Kombination aus Bendamustin und Rituximab als
ein Therapiestandard. Dies spiegelt sich immer mehr in den modernen
Studienkonzepten wider, deren beim ASH vorgestellte Effektivitätsdaten aufhorchen lassen.
Daiichi Sankyo Deutschland GmbH
Sandra Lingk
[email protected]
Mundipharma Deutschland GmbH & Co. KG.
www.mundipharma.de
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