innovativ offensiv additiv

Ticker 33. Ausgabe_Layout 1 18.04.16 17:41 Seite 1
Ausgabe 33 / April 2016
INNOVATIV
ADDITIV
OFFENSIV
Das Knie-Rekonstruktionsimplantat KRI MK hilft bei
großen Defekten.
Seite 3
Die Venusfliegenfalle steuert
ihren Verdauungsprozess durch
Zählen.
Seite 3
Der Kooperationspartner OMT
versorgt Algerien mit MUTARS®.
Seite 6
Wenn alles nicht
mehr geht…
Einen schönen guten Tag,
gehören Sie auch zu den Menschen, die immer ein Schweizer
Offiziersmesser oder einen
„Leatherman“ bei sich haben?
Am Mann, wie es so schön
heißt. Und das nicht ohne
Grund:
Denn, ist eine Kleinigkeit zu
reparieren, haben Sie das passende Werkzeug umgehend zur
Hand; können auf die Herausforderungen des Alltags reagieren: Kurz eine Schraube anziehen, oder mal so eben einen
Faden abschneiden. Da ist es
gut, ein Multifunktionswerkzeug
in Reichweite zu haben.
Links, rechts, schnipp schnapp je nachdem. Problem gelöst im
Handumdrehen. Lob von allen
Seiten ist Ihnen sicher, wenn Sie
für den „Handgriff“ nicht erst
das „große Besteck“ aus dem
Hobbykeller holen müssen.
Immer das richtige Instrumentarium griffbereit haben - darauf
kommt es an. Auch im OP. Wie
das für das Knierekonstruktionsimplantat MUTARS® KRI MK
aussieht, lesen Sie auf Seite 3.
Das darf schon etwas spezieller
sein. Nach Dienstschluss tut es
dann wieder das Multifunktionswerkzeug…
Mit freundlichen Grüßen
Jens Saß
Als gebürtiger Münsteraner hatte sich Karbowski vor 20 Jahren recht
schnell an die offene und ehrliche Art der Domstädter gewöhnt. Und
inzwischen ist Köln seine Stadt. Offene Frage, klare Antwort. Ganz
direkt. „Echt Kölsch“ ist daher auch die Kommunikation im Aufzug
zwischen erster und fünfter Etage im Severinsklösterchen. Keine Zeit,
zum umständlich sein. Die Stationen hier tragen Namen wie
Crescentia, Agnes oder Donatus. Ungewöhnlich aber historisch und
familiär - das Haus wurde vor rund 140 Jahren von der Ordensgemeinschaft der Cellitinnen nach der Regel des heiligen Augustinus gegründet.
Und noch immer fühlen sich die Patienten hier „em Veedel“ der Kölner
Südstadt in guten Händen. Auch in der Klinik für Orthopädie. Nicht
ohne Grund hängen deshalb im Erdgeschoss die beiden Auszeichnungen “Top Mediziner 2015” Hüftchirurgie/Kniechirurgie
(Focus, Deutschlands renommierte Ärzteliste) für Prof. Dr. Alfred
Karbowski. Ganz dezent.
TICKER: Als Knie- und Hüftspezialist wurden Sie aber nicht geboren, wie hat sich Ihr Interesse für
dieses Fachgebiet entwickelt?
Karbowski: Das bringt das Leben
mit sich. 1982 habe ich in der Kinderorthopädie in Münster angefangen, als letzter Habilitant bei Prof.
Matthiaß. Dann kamen zwei Jahre
in der Pathologie, dann folgte ein
Jahr in der Unfallchirurgie. Nach
der Kinderorthopädie kam die Wirbelsäulenorthopädie. Es folgte die
Habilitation zum Thema „Fehlbildung Skoliose“. Und anschließend
bin ich endoprothetisch tätig gewesen – unter Prof. Polster, dem damaligen Abeilungsleiter für Endoprothetik. In diesem Bereich war ich
dann von 1993 bis 1997 auch in
Mainz aktiv. Und im Sommer 1997
habe ich hier im „Severinsklösterchen“ die Nachfolge von Prof.
Schöllner angetreten.
TICKER: …der in Köln in der Endoprothetik sehr bekannt war und
Akzente gesetzt hat…
Karbowski: Ja, im Bereich der Hüf te, unter anderem seine berühmte
Sockelpfanne. Er war ein innovativer Mensch, ein Bastler. Hut ab vor
seinen guten Ideen! Er hat den
Beginn meines Weges hier in der
Klinik gut begleitet.
TICKER: Wie sind die orthopädischen Eingriffe im Krankenhaus der
Augustinerinnen aktuell verteilt?
Karbowski: Manches entwickelt
sich und vieles ergibt sich aus den
Prof. Dr. Alfred Karbowski
Möglichkeiten, die man hat. Das
heißt: Das hängt auch von den Mitarbeitern ab. In einer Klinik kann
man Dinge nicht ganz alleine
machen. Man arbeitet als Team
zusammen. Wenn man etwas professionell machen will, dann geht
das nur zu zweit oder zu dritt.
Als gelernter Kinderorthopäde habe ich hier zunächst ganz stark Kinderorthopädie betrieben. Für die
Behandlung von Glasknochenkrankheiten (Osteogenesis imperfecta) bin ich bekannt gewesen.
Das ist aber heute überhaupt nicht
mehr der Fall. Denn wir sind ein
Haus der Grund- und Regelversor-
gung. Da lauten die Fragen: Welche
Möglichkeiten habe ich? Und: In
welcher Tradition steht das Haus?
Die Augustinerinnen stehen eindeutig in der Tradition der Hüft- und
Knie-Endoprothetik. Dafür sind wir
überregional bekannt seit der Zeit
meiner Vorgänger Daubenspeck
und Schöllner. Im Jahr führen wir
Fortsetzung Seite 2
Jens Saß
Geschäftsführer implantcast
… dann kommen die Patienten ins Krankenhaus der Augustinerinnen
nach Köln. Und sind nach ihrer Behandlung sehr zufrieden. So hört es
sich zumindest an: „Danke Herr Doktor, rischtisch jut!“ sagt die Frau
Anfang 70, als sich Prof. Dr. Alfred Karbowski im Lift nach ihrem
Wohlbefinden erkundigt. Vier Tage, nachdem er ihre Keramik/
Keramik-Paarung an der linken Hüfte ersetzt hatte.
Ticker 33. Ausgabe_Layout 1 18.04.16 17:41 Seite 2
Seite 2
Fortsetzung Seite 1
an Hüfte und Knie – inklusive Revisionen rund 1.000 Operationen
durch. Daneben sind wir auch im
Bereich Fußchirurgie, arthroskopische Chirurgie und Schulterchirurgie aktiv.
TICKER: Wieso verwenden Sie bei
Ihrer operativen Tätigkeit auch
implantcast-Produkte?
Karbowski: Das ergibt sich aus der
Sache heraus. Ich habe MUTARS®
kennengelernt zu einer Zeit, als Endoprothetik im Bereich der Knochentumoren innovativ war. Das
war Ende der 80er-Jahre in Münster. Tumorchirurgie war dort schon
immer ein Schwerpunkt. Das hing
mit der vorhandenen Infrastruktur
zusammen: die Radiologie, die Pathologie, die Kinderheilkunde - insgesamt ein hervorragendes Setting,
das sich mit anderen Häusern nicht
vergleichen lässt.
„Da komme ich dann mit
normalen, klassischen
Implantaten nicht mehr
weiter, weil ich mich im
Bereich der Tumorchirurgie befinde. Und da
verwende ich dann
MUTARS® KRI MK oder
GenuX® MK.“
Inzwischen hat sich implantcast auf
diesem Sektor mit den angebotenen Möglichkeiten auch sehr weiterentwickelt. Hier in Köln betreibe
ich ganz normale primäre und sekundäre Endoprothetik, bei der ich
aber auch in Grenzbereiche komme. Da komme ich dann mit normalen, klassischen Implantaten nicht
mehr weiter, weil ich mich im Bereich
der Tumorchirurgie befinde. Und da
verwende ich dann MUTARS® KRI
MK oder GenuX® MK.
TICKER: Nutzen Sie den direkten
Kontakt zu implantcast?
Karbowski: Das Interessante an
einem deutschen Unternehmen ist,
ECOFIT®-HÜFTPFANNE EPORE®
Freude bei implantcast: Die EcoFit®Hüftpfanne EPORE® ist jetzt offiziell
zugelassen. Der innovative Produktionsprozess der additiven Fertigung („3D-Drucken“) eröffnet vieler-
dass man einen Ansprechpartner
hat, der reagiert. Wenn ich ein Problem habe, bekomme ich eine
Lösung angeboten. Beispielsweise
der „Schöllner“-Hüfthebel, den baut
mir implantcast jetzt in geringer
Stückzahl. Ich nutze ihn ganz gern
als Repositions- oder Luxationshilfe. Diesen Service bekomme ich
bei amerikanischen Konzernen auf
gar keinen Fall… Auch bei Instrumenten kann ich mich als Operateur bei implantcast einbringen.
Das ist sehr positiv!
Weil es ja heute auch viele „me
too“-Produkte gibt, kann ich mit
implantcast einen innovativen Weg
gehen. Und so suche ich aus dem
Angebot die für den Patienten richtige Prothese und den passenden
Schaft, der seiner Anatomie am
nächsten kommt. Das lässt sich mit
implantcast ganz gut machen: Sie
können einen Actinia®-Schaft (Typ
Corail®-Schaft) oder einen für den
minimalinvasiven Zugang konzipierten DiaLoc® MIS-Schaft oder andere Schäfte nutzen.
„Der „Schöllner“Hüfthebel, den baut mir
implantcast jetzt in geringer Stückzahl. Ich nutze
ihn ganz gern als Repositions- oder Luxationshilfe.
Diesen Service bekomme
ich bei amerikanischen
Konzernen auf gar keinen
Fall…“
TICKER: Wie viele Patienten haben
Sie und Ihr Team mit dem Kondylen-Rekonstruktionsimplantat Modulares Knie (MUTARS® KRI MK)
seit der Markt-Einführung 2015 versorgt?
TICKER: Was kann Ihr Patient von
Ihnen als Operateur erwarten?
Karbowski: Heutzutage wollen
sowohl Patienten als auch Operateure gerne auf eine individualisierte und personifizierte Medizin hinaus. Und da gibt es klassische Implantatsysteme, bei denen der
Praktiker weiß, wenn ich die Anatomie des Patienten in 2-D betrachte, dann komme ich mit diesem
Implantat besser klar als mit jenem.
Dafür lege ich mir zum Beispiel ein
Portfolio zurecht, weil ich sage, ich
bin nicht nur mit einer Prothese verheiratet. Ich schaue mir an, was
passt. Frage ist, wie rekonstruiere
ich die persönliche Anatomie des
Patienten? Und inzwischen haben
wir die Möglichkeit, 3-D zu planen.
Ganz individuell.
Ein Lieblingsthema ist für mich dabei die individuell hergestellte Prothese, aber die ist nicht finanzierbar.
Ein kleines Beispiel aus der Mode:
Meine Hose kaufe ich bei Firma X,
denn bei Firma Y passt die nie…
lei Möglichkeiten im Bereich der zementfreien Hüftendoprothetik. Auf
Basis der Titanlegierung (TiAl6V4)
mit einer hochporösen EPORE®Struktur ist die seit Februar CE-zertifizierte EcoFit®-Hüftpfanne EPORE®
zementfrei Schicht für Schicht entstanden. Sie ergänzt jetzt die
EPORE®-Familie. Für weitere Informationen zur EcoFit®-Hüftpfanne
EPORE® wenden Sie sich bitte an
Ihren zuständigen Außendienstmitarbeiter.
Quelle: implantcast Marketing
Karbowski: Das sind Einzelfälle gewesen. Unter zehn im Jahr.
TICKER: Wann stellt sich für Sie die
Indikation für ein MUTARS® KRI
MK, ein GenuX® MK oder ein Distales Femur MUTARS® MK?
Karbowski: Die stellt sich häufig
erst intraoperativ. Unser Ansatz ist,
dass wir grundsätzlich so knochenerhaltend wie möglich agieren wollen. Wir arbeiten seit langer Zeit
hauptsächlich mit einem anderen
Hersteller zusammen und schauen,
wie weit wir mit deren Semi-constrained-System oder Rotating-
Hinge-Kniesystem kommen. Und
wenn alles nicht mehr geht, dann
ist implantcast für uns der Hauptansprechpartner…
„Dafür lege ich mir zum
Beispiel ein Portfolio
zurecht, weil ich sage, ich
bin nicht nur mit einer
Prothese verheiratet. Ich
schaue mir an, was passt.
Frage ist, wie rekonstruiere ich die persönliche
Anatomie des Patienten?“
TICKER: Wie sieht die Altersstruktur der Patienten aus?
Karbowski: Es sind die älteren Patienten, die im Krankenhaus der Augustinerinnen in Köln behandelt
werden. Sie sind 60, 70, 80 Jahre
alt. Bei Hüftoperation verwenden
wir zumeist die Allofit®-Pfanne. Und
dann ist die Frage, welcher Schaft?
Ein Kurzschaft wie Fitmore® - wobei
wir auch die kurzen Schäfte anderer Firmen beobachten… oder ein
trochanter-schonender Normalschaft.
• Studium der Medizin an der WWU
Münster
1979
• Staatsexamen/ Promotion
TICKER: Was überzeugt Sie an
MUTARS® KRI MK?
1980
1993 - 1997
• Chirurgische Universitätsklinik der
WWU, Klinik für Unfall- und
Handchirurgie
• 1986 Oberarzt der Orthopädischen
Universitätsklinik Münster
• 1991 - 1992 Komm. Leitender
Oberarzt der Orthopädischen
Universitätsklinik Münster
• 1992 - 1993 Leitender Oberarzt der
Orthopädischen Universitätsklinik
Münster
1991
• Habilitation
(habilitiert zu wirbelsäulen-chirurgischen Fragen)
BOTSCHAFTER FÜR VOGELSCHUTZ
Der Stieglitz ist der „Vogel des Jahres 2016“. Der Naturschutzbund
Deutschland hat ihn gewählt, weil
Karbowski: Wir planen 2D. Und
einmal am Tag machen wir eine 3DPlanung. Hier achten wir vor allem
auf die Eindringtiefe des Schafts,
wobei der Trochanter major als verlässliche Größe gemessen wird.
Inzwischen haben wir aber auch
die Beinlängendifferenz stark im
Blick. In den 90er-Jahren haben
Patienten das noch akzeptiert.
Heute fragt der anspruchsvolle
Patient: Wer kommt denn für den
Höhendifferenz-Ausgleich bei meinen Schuhen auf? Deswegen ist es
auch vorteilhaft, wenn der Operateur mit lateralisierten Schäften arbeitet, da bekommt er eher eine
Beinlängen-Gleichheit hin.
Karbowski: Es lässt sich handwerklich gut machen.
1981
1973 - 1979
TICKER: Wie und wann entscheiden Sie die Dimensionierung des
Prothesenmodells und die Positionierung der Implantatkomponente?
Außerdem unterhalten wir uns unter
Kollegen bei der Diskussion über
minimalinvasive Chirurgie nicht nur
über das Implantatverhalten im
Knochen - also die Fixierung und
die Standzeiten - sondern auch
• Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie
der WWU Münster
Prof. Dr. med. Alfred Karbowski
Geboren 1953 in Münster
über muskelschonende Zugänge.
Und da ist ein Geradschaft je nach
Anatomie des Trochanters nicht
immer positiv für die Muskulatur gewesen.
sein Bestand in den vergangenen
Jahren dramatisch abnahm: Von
1990 bis 2013 um 48 Prozent. Aktu-
TICKER: Herr Prof. Karbowski,
danke für das Gespräch.
Copyright Information: Allofit® und Fitmore® sind
eingetragene Warenzeichen der der Firma Zimmer GmbH
• Stellvertretender Leitender Oberarzt
der Orthopädischen
Universitätsklinik Mainz
seit 1997
• Chefarzt der Klinik für Orthopädie
und Spezielle Orthopädische
Chirurgie am Krankenhaus der
Augustinerinnen in Köln
Qualifikationen
• Spezielle Orthopädische Chirurgie
• Kinderorthopädie
• Rheumatologie
• Sportmedizin
• Physikalische Therapie und
Balneologie
• Facharzt für Orthopädie und
Unfallchirurgie
ell lebten 305.000 bis 520.000
Stieglitz-Brutpaare in Deutschland.
Ein wesentlicher Grund dafür ist
nach Angaben des NABU der Rückgang der Brachflächen vor allem in
der Agrarlandschaft. Der Distelfink,
wie der Stieglitz auch heißt, braucht
aber wild wuchernde Ecken in Gär ten, an Spielplätzen oder Äckern.
Oft werde privates Grün zu intensiv
gepflegt und die Wildkrautvielfalt
weggespritzt, bedauern die Vogelschützer.
Quelle: Bild der Wissenschaft
Ticker 33. Ausgabe_Layout 1 18.04.16 17:42 Seite 3
Seite 3
KRI MK
Eine Innovation in der Revisionsendoprothetik
Das im Ticker Nr. 25 vorgestellte
neue Revisionsknie GenuX® MK
stellt die Basis für das neue KRI MK
(Knie-Rekonstruktionsimplantat)
dar. Die Philosophie des KRI MK ist
die Defektrekonstruktion bei großen Knochendefekten nach frakturierten Knie-TEPs oder Revision
einer vollgekoppelten Knieprothese
mit Teilverlust oder Komplettverlust
der femoralen Kondylen.
Mit dem KRI MK können femorale
Knochendefekte zwischen 50 und
100 mm rekonstruiert werden. Femoral stehen zementfreie und
zementierte
RS-Verankerungsschäf te in zwei Millimeter Schritten
zur Verfügung, um sich an die sehr
individuellen Gegebenheiten anzu-
passen. Für Defektstrecken, die
größer als 75 mm sind, kann eine
25 mm RS-Verlängerungshülse zwischen das KRI MK und den RSSchaft eingebaut werden. Das
ermöglicht eine Rekonstruktion bis
100 mm.
Tibial finden die GenuX® MKImplantate ihre Anwendung. Durch
die anatomischen Tibiaplateaus,
die in vier Größen zur Verfügung
stehen in Kombination mit den
Offsetadaptern (0 mm, 2 mm, 4 mm
und 6 mm) sowie den zementfreien
und zementierten MK-Schäften, ist
die adäquate Rekonstruktion mit
idealer tibialer kortikaler Abdeckung möglich.
VENUSFLIEGENFALLE KANN ZÄHLEN
Berührt ein Insekt mindestens zwei
Sinneshaare der fleischfressenden
Pflanze, schnappen die Blätter zu.
Ein einzelnes Signal löse aber noch
keine Reaktion aus, es könnte ein
Fehlalarm sein, sagt Rainer Hedrich
von der Universität Würzburg. Zappelt das gefangene Insekt und löst
rund 60 Signale in der Sekunde
aus, beginnt aber der Verdauungsprozess. Wenn das Beutetier ruhig
bliebe, würde sich die Falle nach
einem halben Tag von selbst wieder
Über intramedulläre Verbindungsmodule kann das System sehr einfach auf eine sogenannte Durchsteckprothese mit Verbindung zum
Hüftgelenk umgebaut werden.
Durch die tibialen Spacermöglichkeiten (unikondylär 5 - 20 mm und
bikondylär 25 - 45 mm) kann die
Gelenklinie präzise rekonstruiert
werden. Zudem bieten die bikondylären Spacer die Möglichkeit, den
Streckapparat mit Nahtmaterial zu
refixieren. Zur intramedullären Defektsanierung können die neuen
EPORE®-Metaphysenkomponenten
unter die Tibiakomponente geschraubt werden.
„REVOLVERHELDEN-GANG“ DIAGNOSTIZIERT
öffnen. Registriert die Venusfliegenfalle jedoch zwei oder mehr Reize,
setzt sie das Wundhormon Jasmonat frei. Bei fünf oder mehr Kontaktsignalen aktiviert die Pflanze in
ihren 37.000 Drüsen die Gene für
Verdauungsenzyme. Je größer das
gefangene Insekt ist und je mehr
Gegenwehr es leistet, desto mehr
Ionenkanäle werden aktiviert, um
Natrium in die Zellen zu schleusen für die Verdauung.
Quelle: Current Biology
Der linke Arm schwingt – der rechte
Arm bleibt beim Gehen auffällig still.
Dieses ungewöhnliche Gangbild hat
Bastiaan Bloem vom Radboud University Medical Centre in Nijmegen
beim russischen Präsidenten Wladimir Putin diagnostiziert. Sein Laufstil deute weniger auf das Symptom
einer beginnenden Parkinson-Erkrankung hin. Vielmehr sei er typisch für Menschen, die ein Waffentraining absolviert haben. Wissenschaftler sprechen vom „guns-
lingers gait“, dem „RevolverheldenGang“. Im Handbuch des KGB heißt
es dazu: Die Fortbewegung sollte
mit einer Seite leicht nach vorn gerichtet erfolgen. Das ermögliche auf
der anderen Seite den schnellstmöglichen Zugriff zur getragenen
Waffe. Auch in Western schaukeln
schießbereite Cowboys kaum mit
den Armen, sagt Bloem.
Quelle: Bild der Wissenschaft
Ticker 33. Ausgabe_Layout 1 18.04.16 17:42 Seite 4
Seite 4
GESCHICHTE DER ENDOPROTHETIK
Pionier der Biokeramik
Heinz Mittelmeier
Einer der führenden deutschen
Or thopäden, der Meilensteine in
der Geschichte der Endoprothetik
gesetzt hat, ist Heinz Mittelmeier.
Er hatte über 30 Jahre den Lehrstuhl für Orthopädie an der Universität des Saarlandes inne und
entwickelte die Klinik für Orthopädie in Homburg-Saar zu einem international anerkannten Institut.
Aus der von ihm entwickelten „or thopädischen Schule“ ist eine Generation leitender Orthopäden
her vorgegangen.
der Zementiertechnik und des „low
friction“-Prinzips durch John Charnley stark an. Damit trat aber auch
das Problem der sogenannten
aseptischen Lockerung der Prothesen auf. Mittelmeier beschäftigte
sich intensiv mit diesem Phänomen. Bald war klar, dass die Ursachen sowohl konstruktive Mängel
als auch Unverträglichkeiten des
Materials waren.
Heinz Mittelmeier war auf sehr vielen Gebieten der Orthopädie wissenschaftlich tätig. Er hat viele
Untersuchungen zur Entwicklung
der Hüftendoprothetik durchgeführt und publiziert.
Bereits 1956, noch in der Zeit der
Facharztausbildung im Pathologischen Institut München-Schwabing bei Ludwig Singer veröffentlichte er eine Arbeit zur „Partikelerkrankung des Knochenlagers
nach Plexiglas-Endoprothesen“.
Mittelmeier erkannte, dass der
pulverige Abrieb des Kunststoffs
über die Entwicklung von Fremdkörpergranulomen zur Knochendestruktion und damit letztlich zur
Prothesenlockerung führt. Damit
wies er nach, dass ein Test der
Biokompatibilität des kompakten
Materials nicht ausreicht, um die
Eignung als Prothesenwerkstoff
zu ermitteln: Der hoch disperse
Abrieb kann in vivo wesentlich
andere Eigenschaf ten zeigen.
Das Abriebproblem ist deshalb
ein Thema, das bis heute eine
wichtige Rolle bei der Entwicklung von Endoprothesen spielt.
In den 60er Jahren des vorigen
Jahrhunderts stiegen die Zahlen
implantierter Hüftendoprothesen
vor allem durch die Einführung
Tragrippen-Prothese nach Mittelmeier
Biomechanische Studien zur Belastung des Hüftgelenkes, deren Grundlagen bereits 1892 Julius Wolff und
1935 Friedrich Pauwels gelegt hatten, führten Mittelmeier zur Entwicklung einer Tragrippen-Prothese.
Grundgedanke dieser Konstruktion
war, die Lastübertragung auf den
Prothesenschaft durch Druckspannung zu gewährleisten und damit die Knochenresorption als Folge lokaler Spannungsspitzen im
Knochengewebe zu vermeiden.
Der Tragrippen-Schaft wurde zementfrei implantiert. Mittelmeier
hoff te, durch die Konstruktionsver-
besserung und den Verzicht auf
den langfristig mechanisch instabilen Knochenzement die mittel- und
langfristige Zuverlässigkeit der Prothesen zu erhöhen. Der TragrippenSchaft wurde in umfangreichen
Tierversuchen getestet und ab
1973 eingeführt.
Pfannenlockerungen begegnete
Mittelmeier mit der Entwicklung der
stumpfkegeligen Schraubpfanne.
Dem Prinzip der Schraubpfanne lagen zwei wesentliche Ideen zugrunde:
1. Durch das Schraubprinzip gelang eine hohe Primärstabilität des
Implantats ohne Verwendung von
Knochenzement. Auf diese Weise
wurde ein ruhiges Knochenlager
ohne Mikrobewegungen zwischen
Knochen und Implantat erreicht
und so das Einwachsen des Implantats gefördert.
2. Die stumpfkegelige Schraubpfanne konnte auch aus Aluminiumoxid-Keramik hergestellt werden. Damit wurde ein neuer Werkstoff in die Endoprothetik eingeführt, der insbesondere in Bezug
auf seine Verschleißeigenschaften
über ein hohes Potenzial verfügte.
Schraubpfannen wurden in der Folgezeit vielfach modifiziert und sind
auch heute noch im klinischen
Gebrauch.
Der Name Heinz Mittelmeier ist besonders im Zusammenhang mit der
Entwicklung und klinischen Einführung der Biokeramik als verschleißarme Gleitpaarung in der Hüftendoprothetik bekannt. Er ist der Pionier
dieser Entwicklung, die entscheidend zum aktuellen Stand beigetragen hat. Der Beginn in den 70er
Jahren war schwer und nicht nur
von Erfolg gekrönt. Der nachgewiesenen Körperverträglichkeit und
Verschleißfestigkeit stand die begrenzte Festigkeit und vor allem die
Sprödigkeit der Keramik gegenüber. Hüftköpfe und Hüftpfannen
mussten deshalb relativ starkwandig sein. Das führte anfänglich zur
Bewegungseinschränkung und zum
Anschlagen des Hüftkopfs am Pfannenrand. Die Folge waren Implantatbrüche. Mittelmeier ließ sich aber
durch diese Misserfolge nicht beirren und setzte die Entwicklung konsequent fort. In enger Zusammenarbeit mit Technikern der Implantathersteller wurden die Konstruktion
und die Werkstoffe verbessert. Dadurch ließ sich das Materialversagen nach und nach ausschließen.
Große Fähigkeiten als Wissenschaftsmanager bewies Mittelmeier
unter anderem in einem umfangreichen Forschungsprojekt zur Ent-
Auch zum Thema bioaktive Knochenersatzmaterialien hat Mittelmeier wesentlich beigetragen durch die Entwicklung von Verbundwerkstoffen auf der Basis
von Collagen und Hydroxylapatit.
Nach Angaben seines Sohnes
Wolfram war Heinz Mittelmeier ein
ehrgeiziger und sehr begabter
Schüler, der bereits mit 16 Jahren
das Abitur ablegte. Nach seinem
Kriegseinsatz mit schwerer Ver wundung und Gefangenschaft
studierte er in München und Graz
Medizin und schloss 1954 sein
Studium mit Staatsexamen und
Promotion mit ausgezeichneten
Noten ab. Die fachärztliche Weiterbildung erfolgte in zwei wesentlichen Etappen. Zunächst mit
Stumpfkegelige Schraubpfanne und Hüftkopf aus Aluminiumoxid-Keramik nach Mittelmeier
wicklung von kohlefaserverstärkten
Kunststoffen für die Endoprothetik.
Ziel dieses Projekts war es, sogenannte maßgeschneiderte Werkstoffe als Knochenersatz-Werkstoffe
zu entwickeln. Die großen Differenzen zwischen der Steifigkeit der herkömmlichen metallischen und keramischen Werkstoffe und dem Knochen sollten eliminiert werden, um
eine bessere Integration der Implantate in vivo zu erreichen. Obwohl
diese Entwicklung nicht zu klinisch
verwendeten Implantaten führte,
wurden wichtige Grundlagen für
weitere Untersuchungen gelegt, die
bis heute nicht abgeschlossen sind.
einer gründlichen pathologischen
Ausbildung bei Ludwig Singer in
Schwabing. Anschließend machte er eine prägende orthopädische Ausbildung im Oskar-Helene-Heim in Berlin bei Alfred
Nikolaus Witt. Hier wurde Mittelmeier 1962 leitender Oberarzt
und stellvertretender Klinikdirektor, nachdem er sich 1961 habilitiert hatte und zum Privatdozenten ernannt worden war. 1964
nahm er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Orthopädie an der Universität des Saarlandes an und
blieb dort bis zu seiner Emeritierung.
+++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++
PFERD ERKENNT DETAILS
Beim Pferd liegen die Augen weit
seitlich am Kopf und ermöglichen
dadurch eine fast lückenlose Rundumsicht. Wissenschaftler der Universität Kyoto haben ein Sehexperiment
mit Menschen, Schimpansen und
Ponys gemacht und dabei die Reaktion auf unterschiedlich große Kreise
und andere Formen getestet. Erst
wenn ein Kreis mehr als 14 Prozent
größer war als der andere, erkannten
die Ponys den Unterschied. Bei anderen Formen wie Kreuz, Z oder X
unterschieden sich die Ergebnisse
der drei Propandengruppen kaum.
Offenbar ist die Perspektive der Pferde eine andere als beim Menschen:
Pferde achten demnach mehr auf
lokale Details als auf die gesamte
Form. Das ist bei Fluchttieren wichtig, um potenzielle Feinde rechtzeitig
zu erkennen.
Quelle: Bild der Wissenschaft
SEEN PRODUZIEREN METHAN
Bisher galten der Meeresboden der
Kontinentalhänge und der Permafrostboden als Quelle für das Treibhausgas Methan. Nach einer Studie
der Universität Stockholm wurden
bei der bisherigen Berechnung zur
Erderwärmung Seen und Tümpel
nördlich des 50. Breitengrades
außer Acht gelassen. Die Wissenschaftler werteten dazu über 700
Gewässer aus, die im Frühjahr,
wenn das Eis geschmolzen ist, Methan in die Atmosphäre freisetzen:
Ungefähr 70 Prozent der gesamten
natürlichen Freisetzung im hohen
Norden. Die Forscher errechneten,
dass eine Verlängerung der eisfreien Saison um 20 Tage die MethanEmission der Seen und Tümpel um
ein Drittel erhöht. Wenn also der Klimawandel weiter geht wie bisher,
könnten schon Ende des Jahrhunderts die nördlichen Gewässer etwa 50 Prozent mehr Methan abgeben und die globale Erwärmung weiter vorantreiben. Quelle: Nature Geoscience
Ticker 33. Ausgabe_Layout 1 18.04.16 17:42 Seite 5
Seite 5
?
academic Winterschulung
des deutschen Verkaufsteams
Zwei Mal im Jahr trifft sich die deutsche Marketing- und Verkaufsorganisation zur Medizinprodukteschulung. So auch am 28. und 29. Januar. Bei der eineinhalbtägigen Veranstaltung wurden neue Produkte
vorgestellt, Außendienstmitarbeiter
in neue OP-Techniken eingewiesen
und das Wissen über existierende
Systeme vertieft.
Bei der ersten Zusammenkunft im
neuen Jahr wird traditionell auch
der Top-Verkäufer des vergangenen
Jahres geehrt.
Das Team ic Deutschland
Beim Gedankenaustausch
academic International
Basic Sales Training
Demonstration am Kunstknochen
intensiven Schulung nutzten viele
neue Vertriebsmitarbeiter die Möglichkeit einer ausführlichen Firmenbesichtigung, um sich über die Herstellungsverfahren zu informieren.
Alle implantcast-Außendienstmitarbeiter sind Medizinprodukteberater, die sowohl gemäß der
Medizinprodukte-Richtlinien
(Eucomed und BVMED) als
auch zu den Verhaltensregeln
von Operationsabteilungen geschult sind. implantcast stellt
seinen Mitarbeitern deshalb für
den Zutritt zu OP-Abteilungen
seit Jahren eine OP-Zugangsberechtigung aus.
Kai Ringleb und Olaf Niesmann
Sachspende
für Flüchtling
Am 22. Juni vergangenen Jahres
hat die Organisation „Ärzte ohne
Grenzen“ implantcast auf den Fall
eines Patienten aufmerksam gemacht, dessen Kniegelenke dringend versorgt werden müssen. In
einem Schreiben an das Buxtehuder Unternehmen hieß es:
Knieschulung
28 Teilnehmer aus Russland, der
Türkei, Georgien, Spanien und
Tunesien sind vom 17. bis 19. Februar nach Buxtehude gereist.
Beim Trainingskurs für internationale Partnerfirmen von implantcast
absolvierten sie den Basiskurs
2016. Thema waren die Grundlagen der endoprothetischen Versorgung anhand von Vorträgen und
Hands-on Workshops. Neben der
„Als Medizinprodukteberater im
Außendienst sind wir zumeist allein
unterwegs, und da bietet eine solche Tagung neben der Auf frischung der Produktkenntnisse eine der wenigen Möglichkeiten zum
intensiven Erfahrungsaustausch
im Team.“
Kai Ringleb
implantcast-Top-Verkäufer 2015
„Derzeit ist unsere Organisation
unter anderem in einem Projekt in
Athen/Griechenland tätig, in dem
wir Flüchtlingen, die Opfer von
Folter und Gewalt geworden sind,
medizinische Hilfe anbieten. Vor
einigen Monaten wurde dort ein 33jähriger Mann aus dem Sudan aufgenommen, der aufgrund systematischer und mehrjähriger Folter in
beiden Knien interne Prothesen benötigt. Ihre Firma bietet diese Prothesen an, daher möchten wir Sie in
diesem Fall um eine Sachspende
bitten.“
Im September 2015 wurde das
linke Kniegelenk des Patienten er folgreich von Frau Dr. Drakou in
Zusammenarbeit mit implantcast
Griechenland in Athen versorgt.
Die Operation des rechten Kniegelenks ist von „Ärzte ohne Grenzen“
für kommenden Mai geplant.
„Auch wenn man des Öfteren an
diesen Veranstaltungen teilnimmt,
entdeckt man immer neue Details.“
Igor Borovkov
Verkaufsleiter implantcast Russland
…noch Fragen?
TICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKE
RABEN KÖNNEN DENKEN
Die schwarzen Vögel gelten in vielen Kulturen als weise und intelligent. Eine Studie der Universität
Wien belegt jetzt, dass Raben auch
fähig sind, sich in andere hineinzuversetzen. Dazu ließ das Team um
Thomas Bugnyar Raben in einem
Versuchsraum allein. In der Wand
befanden sich Gucklöcher. Waren
sie offen konnte der Rabe Menschen beobachten, wie sie Futter
versteckten. Als der Rabe selbst die
Gelegenheit erhielt, Futter zu ver-
stecken, blieb er ganz ruhig, als das
Guckloch geschlossen war. War es
dagegen geöffnet und hörte er
Geräusche von Artgenossen aus
dem Nachbarraum, beeilte er sich,
um sein Versteck nicht zu lange zu
oft zu besuchen. Er verhielt sich genau so, als ob er in der Natur direkt
beobachtet würde. Das zeigt nach
Angaben der Wissenschaftler, dass
der Rabe seine eigenen Erfahrungen mit dem Guckloch verallgemeinern kann.
Quelle: Bild der Wissenschaft
GELENKERSATZ IST ERFOLGSGESCHICHTE
Nach Ansicht des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed)
ist Gelenkersatz eines der erfolgreichsten medizinischen Verfahren.
Wie BVMed-Geschäftsführer Joachim M. Schmitt sagte, ermöglicht
er Mobilität sowie weitgehende
Schmerzfreiheit für Patienten. Über
95 Prozent der Hüftimplantate hätten eine Lebensdauer von mehr als
zehn Jahren und die Komplikationsrate sei mit unter zwei Prozent
sehr gering. Die Ursachen für Komplikationen sind laut BVMed sehr
unterschiedlich und nach Registerdaten und Expertenmeinungen nur
in den wenigsten Fällen auf das Implantat selbst zurückzuführen. Berichte, die die hohen Revisionsraten
auf Produktmängel zurückführen,
seien "unsachlich, irreführend und
unverantwortlich, da sie die Patienten verunsichern".
Quelle: BVMed
Ticker 33. Ausgabe_Layout 1 18.04.16 17:42 Seite 6
Seite 6
Algerien
Das zweitgrößte Land Afrikas
(sechsmal so groß wie Deutschland) grenzt im Norden ans Mittelmeer. Es bietet verträumte weiße
Fischerdörfchen und Olivenhaine
ebenso wie grüne Berge und die
riesigen Naturlandschaften der
Hoggar-Berge und der Sahara,
die 80 Prozent des Landes ausmachen und eine magische Anziehungskraft auf Touristen ausüben.
Der Norden Algeriens wurde von
Phöniziern und Römern besiedelt
und ist aus dieser Zeit mit Ruinen
übersäht. Der Streifen entlang der
Küste leuchtet grün und ist fruchtbar. Die Hauptstadt Algier, die
„weiße Stadt“ bietet neben einem
Besuch in Medina auch interessante Einblicke in das moderne
algerische Leben.
Unbedingtes Muss für Reisende
in Algier sind das Bardo-Museum
für Völkerkunde und die Nationalgalerie. Sie können auch durch
die engen Gassen schlendern
und sich faszinieren lassen: Viele
Bauwerke der maurischen Alt-
Algerischer
Couscous
stadt stammen aus der Mitte des
19. Jahrhunderts, die Moscheen,
die türkischen Häuser und die vornehmen Paläste. Beeindruckend
sind auch die Notre Dame d'Afrique
oder das Monument der Märtyrer.
Die Altstadt/„Kasbah“ wurde in die
Liste des UNESCO-Weltkulturerbes
aufgenommen.
Die meisten Algerien-Touristen nutzen Algier allerdings nur als Zwischenstation auf dem Weg zur
Küste oder in den Süden. Im Badeort Zeralda finden Sie ein nachgebautes Nomadendorf. Tipasa bietet
gut erhaltene Ruinen römischer,
punischer und christlicher Bauwerke sowie ein numidisches Mausoleum. Die Schluchten von Chiffa
und die Kabylei ziehen Besucher
wegen ihrer landschaftlichen Schönheit an. Hier liegen auch weitläufige
Feigen- und Olivenhaine. Im Winter
locken in dieser Gegend sogar
Skipisten zur Abfahrt. Östlich von
Algier liegt die sogenannte Türkisküste mit ihren felsigen Buchten
und langen Stränden für diverse
Sport- und Wasser sportmöglichkeiten.
Monument der Märtyrer
Keine Reise ohne Souvenirs: Sehr
beliebt sind Lederwaren, Läufer,
Kupfer- und Messingartikel, Berber teppiche und Schmuck. Oder
schön lackierte Korbwaren sowie
Ton- und Steingutwaren aus der
Sahara.
Hinweis: Aufgrund der aktuell
angespannten Sicherheitslage in
der gesamten Region (Drohungen
islamischer Gruppen gegen ausländische Interessen und Einrichtungen) wird bei Reisen nach
Algerien zu erhöhter Vorsicht
geraten.
Zubereitungszeit: 10 Minuten Kochzeit: 55 Minuten
ZUTATEN
(für 4 Personen)
• 800 g Fleisch (Lamm oder
Huhn)
• 2 Kartoffeln schälen, vierteln
• 3 Karotten schälen, halbieren
• 1 große Zwiebel hacken
• 3 Zucchini halbieren, schneiden
• 2 Stangen Staudensellerie
• 2 große Hände voll
Kichererbsen (über Nacht
wässern)
• 2 Kohlrabi schälen, vierteln
• 1 TL Ingwer
• 1 TL Kurkuma
• ½ TL Zimt
• 1 TL Paprikapulver
• Salz und Pfeffer
• 5 Tomaten (Dose)
• 1 EL Tomatenmark
• 1 Packung Couscous
Zubereitung:
Zunächst das Fleisch in Öl anbraten. Die Zwiebeln hinzufügen und
einige Minuten andünsten. Dann
die Tomaten, das Tomatenmark,
die Gewürze und Karotten und
Sellerie hinzufügen und köcheln
lassen.
Anschließend in 1,5 l Wasser die
Kichererbsen kochen. Dann das
restliches Gemüse (Zucchini, Kar toffeln und Kohlrabi) hinzugeben
und mit dem Fleisch weiter kochen und mit einer Prise Zimt abschmecken.
Den Couscous laut Packungsanleitung zubereiten, mit dem
Fleisch und dem Gemüse anrichten und auf einem tiefen Teller servieren.
Guten Appetit!
Notre Dame d’Afrique
ORTHO-MAT-TRAUM (OMT)
Seit 1999 ist OMT in Algerien tätig.
Das Unternehmen hat seinen Sitz
in Oran. Die 700.000 Einwohner
Metropole liegt an der Mittelmeerküste. Vom äußersten Nordwesten
des Landes aus versorgt OMT 23
Krankenhäuser und elf Universitätskliniken. Das ist knapp über die
Hälfte aller Kliniken in Algerien.
Die 41 OMT-Mitarbeiter beliefern
das nordafrikanische Land mit
orthopädischen Prothesen. Das
Team hat sich zur Aufgabe gesetzt,
in den nächsten drei Jahren vor
allem das MUTARS®-Prothesensystem bekannter zu machen, denn bisher versorgt nur ein einziges Krankenhaus in Algerien seine Patienten
mit dieser Tumorprothese.
OMT bietet deshalb interessierten
Orthopäden einen speziellen Service
an: Während einer EndoprothesenOperation können sie sich von OMTMitarbeitern assistieren lassen. Der
Bedarf an der MUTARS®-Endoprothese von implantcast ist groß: Ohne
die Tumorprothese waren bisher viele Tumor-Patienten in Algerien unter-
versorgt, oft mussten Beine amputiert werden.
OMT plant in der nächsten Zeit einen
Workshop als landesweite Informationsveranstaltung für Chirurgen.
Hier sollen den Medizinern die Vorteile modularer beziehungsweise
prothetischer Rekonstruktion und
Osteosynthese näher gebracht werden. Dadurch will OMT das algerische Gesundheitswesen auf dem
Weg in die Zukunft unterstützen. Ein
notwendiger Schritt, denn bisher
müssen Patienten auf eine Endopro-
Salah Benouareth mit dem algerischen Gesundheitsminister
thesen-Operation bis zu anderthalb
Jahre warten. Ist es dann so weit,
geht es aber ganz schnell. Das OMTTeam aus Oran, der „Löwen-Stadt“
(arabisch „wahran“) gibt sich nicht
ohne Grund selbstbewusst: „Wenn
der Chirurg uns im Krankenhaus
sieht, kann er sofort operieren“, heißt
es mit einem Schmunzeln.
+ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++
DER ELCH KOMMT
In Deutschland waren Wolf und
Luchs lange Zeit ausgestorben.
Jetzt sind sie in einigen Gebieten
wieder heimisch geworden. Inzwischen wird ein weiterer Neuankömmling vor allem in Brandenburg gesichtet: Der Elch. Er kommt
vor allem aus Polen. Dort leben
rund 10.000 Elche, die seit 2001
nicht mehr gejagt werden dürfen.
Bisher gibt es noch keine Berichte
darüber, dass sich Elche auch in
Deutschland niedergelassen ha-
ben, aber die Voraussetzungen
dafür stehen nicht schlecht, sagt
der Wissenschaftsjournalist Jan
Berndorff. Elche fühlen sich bei
minus 20 bis plus zehn Grad Celsius am wohlsten. Wenn sie genügend Wasser finden, sind ihnen
auch plus 25 Grad Celsius recht.
Außerdem hat das große Tier
(Schulterhöhe bis zu 2,30 m) so gut
wie keine natürlichen Feinde.
Quelle: Bild der Wissenschaft
implantcast GmbH
Lüneburger Schanze 26
D-21614 Buxtehude
Telefon:
+ 49 4161 744-0
Fax:
+ 49 4161 744-200
E-mail:
[email protected]
www.implantcast.de
Geschäftsleitung: Jens Saß
HRB:
120629, Tostedt
USt-IdNr.: DE 116463957