Diabetes mellitus Typ 1 ...angeboren Typ 2 ....erworben Diabetes mellitus Typ 2 und Risikofaktoren Überernährung + Bewegungsmangel + genetische Veranlagung Ständig erhöhte Glucose- und Insulinspiegel Verminderung der Insulinrezeptoren „Downregulation“ = Insulinresistenz Steigerung der Insulinproduktion Erschöpfung der B-Zellen Manifestation des Diabetes Typ 2 1. Ziel der Diabetesdiät Normalgewicht erreichen • Insulinresistenz bei übergewichtigen Patienten Grundsätzlich gelten die 10 Regeln der DGE • Normalgewicht wird angestrebt: Gefahr der Insulinresistenz bei Übergewicht • Verteilung der Nährstoffe : 55%-60% KH, 30% Fett 10-20% Eiweiß • 5-6 Mahlzeiten pro Tag Häufige Fehler in der Ernährungstherapie von Diabetikern • • • • • • • • • • • Mangelnde Abstimmung zwischen Ärzten, Diabetesberatern und Diätassistenten BE-Verteilung bei nicht insulinbehandelten Übergewichtigen Berechnung von alkoholischen Getränken nach Kohlenhydratportionen BE/KE Starre Diätpläne Verbot von Zucker und Süßwaren Unnötige starke Begrenzung von Kohlenhydraten, z. B. auch von Obst Proteinreiche Kost Mangelnde Aufklärung über Notkohlenhydrate Fehlender Hinweis auf Quellen für günstige einfach ungesättigte Fettsäuren Routinemäßiger Einsatz von Mineralstoff- und Vitaminpräparaten Unnötige Diabetikerprodukte Die Lebensmittelpyramide Kohlenhydrate Monosaccharide/Einfach zucker Disaccharide/Doppelzuc ker Polysaccharide/Vielfach zucker Zusammensetzung der Dopppelzucker • Saccharose = Glucose + Fructose • Lactose = Glucose + Galactose • Maltose = Glucose + Glucose Blutzucker = Glucose • Wozu braucht man Blutzucker? Glucose braucht jeder Mensch = Treibstoff der Zellen Alle Zellen brauchen Zucker als Energiequelle = lebensnotwendiger Energiebaustein Blutzuckeranstieg bei unterschiedlichen KH Insulintherapieformen 2 Beispiele Konventionelle Insulintherapie - Meist 2 Injektionen von Mischinsulin mit konstanter Dosierung - Nahrungszufuhr wird an Wirkprofil des Insulins angepasst Intensivierte Insulintherapie - Morgens und abends Injektion von Verzögerungsinsulin - Zusätzlich vor jeder Mahlzeit Injektion von Normalinsulin in Abhängigkeit zum Blutzucker Aufnahme der KH ins Blut Nährstoffverteilung Kohlenhydrate dürfen und müssen weiterhin verzehrt werden! Qualität langsame Resorption erwünscht Ballaststoffe Ballaststoffe Positive Auswirkungen auf: • • • • Obstipation ( Erhöhung des Darmvolumens) Übergewicht ( niedrigere Energiedichte) Diabetes mellitus (gleichmäßige Resorption der KH) Arteriosklerose (Bindung von Gallensäure, Aufbau von Gallensäure aus Cholesterin) • Gallensteine (Bindung von Gallensäure) • Divertikulose ( Darmvolumen wird erhöht, schnellere Passage) • Dickdarmkrebs (Krebs erregende Stoffe werden gebunden) Aufbau eines Getreidekorns Verlangsamter Blutzuckeranstieg durch Ballststoffe Diabetesgerechte Kost Alle Zuckerarten und Stärke sind Kohlenhydrate. • Der Körper wandelt Kohlenhydrate in Glucose um. Je mehr und je schneller • die Kohlenhydrate ins Blut kommen, umso höher kann der • Butzucker steigen glycämischer Index Glycämischer Index Gibt die blutzuckererhöhende Wirkung von kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln im Vergleich zur gleichen Menge Glucose an Hoher GI= schneller Anstieg des BZS Nicht berücksichtigt: Der reale Gehalt an Kohlenhydraten Glykämischer Index ( Gl) • Gibt die blutzuckererhöhende Wirkung von KH haltigen LM im Vergleich zur gleichen Menge reiner Glucose an • Hoher GI = schneller Anstieg des BGS • Nicht berücksichtigt: reale Gehalt an KH und Verdaulichkeit Glycämischer Index Glykämische Last (GL) • Kohlenhydratmenge, sowie KH Art wird berücksichtigt • KH Menge bezogen auf den Gesamtenergiegehalt • Berechnung: KH in Gramm x GI: 100 Glycämische Last Beispiel • Möhren = GI von 70 • Baguette= GI von 70 • KH Gehalt von Möhren = 7,1g • KH Gehalt von Baguette = 48g Berechnung der GL • Möhren: 70 x 7,1 : 100 = 5,0 • Baguette: 70 x 48 : 100 = 33,6 GI x KH : 100 = Glycämische Last Broteinheiten • 1 Broteinheit = 12g KH - Kritik: Keine Angabe über die Art der KH - Resorptionsgeschwindigkeit unbekannt Kohlenhydrateinheit Eine Kohlenhydrateinheit hat 10g KH Insulinberechnung Merke! -1 I.E. Insulin senkt den BZ um 30-50 mg/dl -1 KE erhöht den BZ um 30-40 mg/dl -1 KE entspricht 10 g Kohlehydrate Zuckeraustausch- und Ersatzstoffe Zuckeraustauschstoffe • Fructose, Monosaccharid, hohe Süßkraft • Sorbit (E420), Mannit (E421) werden aus Monosacchariden hergestellt • Xylit (E967), aus Holz gewonnen Zuckerersatzstoffe • Saccharin (E954), 500x stärker als Saccharose • Cyclamat (E 952), 30x • Aspartam ( E 951), 200x • Acesulfam, 200x Zuckeraustauschstoffe • • • • • • Fructose Sorbit Xylit Maltit Isomalt Mannit Müssen mit 12g=1BE berücksichtigt werden! Zuckeraustauschsstoffe Eigenschaften: •Enthalten Energie (4kcal), ungefähr gleich mit Zucker •Können insulinunabhängig verwertet werden •Nicht kariogen •Wirken in großen Mengen abführend: werden im Dünndarm nicht vollständig abgebaut, binden Wasser •Natürlich hergestellt •Zuckeraustauschstoffe müssen in der Zutatenliste angegeben werden Zuckerersatzstoffe Eigenschaften: • • • • • • Keine Energie Hohe Süßkraft Teilweise hitzempfindlich Teilweise schlechte Löslichkeit Starker Eigengeschmack Wenn ein Lebensmittel Süßstoffe enthält, muss es in der Zutatenliste angegeben werden • Chemisch hergestellt Zuckerersatzstoffe in Kaugummi Stevia • 300-mal süßer als Zucker • keine Kalorien: das Süßungsmittel Stevia • Geschmacksintensiv Das Metabolische Syndrom Metabolismus = Stoffwechsel Syndrom = Gruppe von Krankheitszeichen • Adipositas (Fettverteilung stammbetont) • Fettstoffwechselstörungen • Diabetes mellitus oder gestörte Glukoseregulation • Hypertonie Diabetes mellitus Typ 2 und Lebensstil Fettbedarf Versteckte Fette: Ca. 35g/Tag Tatsächlicher Verzehr: Ca. 120-150g/Tag Ca. 1g/kg/Tag Ca. 30% der täglichen Energie (kcal) 1g Fett=9,3kcal Empfehlung für den Verzehr • 1/3 tierische Fette • 2/3 pflanzliche Fette Fettsäuren bestimmen die Qualität Fettsäuren • Gesättigte Fettsäuren kommen überwiegend in tierischen Lebensmitteln vor. • Ungesättigte Fettsäuren in pflanzlichen Lebensmitteln, zB. Olivenöl. Ölsäure • Essenzielle Fettsäuren sind bestimmte mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die lebensnotwendig sind und mit der Nahrung zugeführt werden müssen, weil der Körper sie nicht selbst herstellen kann. Z.ungesättigt) sowie Linol- und Linolensäure (mehrfach ungesättigt und essenziell) • Trans-Fettsäuren Sie kommen in der Natur nicht vor, sondern entstehen nur beim Erhitzen von ungesättigten Fettsäuren (> 130 °C). Ernährung bei Diabetes heute: Wichtiges in sechs Punkten • - Ballaststoff- und vitaminreiche Nahrungsmittel reichlich essen • Täglich mindestens fünf Portionen Obst, Gemüse und Salat (besonders in roher Form) sowie Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte. Sie enthalten reichlich Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. • -Haushaltszucker in kleinen Mengen ist möglich • Diabetiker können auch kalorienfreie Süßstoffe nutzen. • - Auf die Qualität der Fette achten • Bei der Speisenzubereitung Öle mit einfach ungesättigten Fettsäuren, z. B. Raps-, Olivenoder Walnussöl bevorzugen. Mindestens einmal pro Woche frischen Seefisch. Makrele, Hering und Lachs liefern wertvolle Omega-3-Fettsäuren. • -Gesättigte und gehärtete Fette begrenzen • Nur wenig fette Wurst und fetten Käse. Bei Milchprodukten wie Quark oder Milch fettarme Varianten wählen. Nicht täglich Schokolade, Kuchen, Gebäck und Kartoffelchips essen. • -Alkohol in Maßen • Ein bis zwei kleine Gläser Wein oder Bier unter Beachtung der Kalorien und Unterzuckerungsgefahr müssen nicht schaden. • Spezielle Diabetiker-Lebensmittel sind nicht mehr nötig • Diabetiker können die üblichen Produkte in kleinen Mengen genießen. Diabetesdiät • • • • • • • Bedarfsgerechte Energiezufuhr 5-6 kleine Mahlzeiten 10-20% Protein, 50-60% KH, 30% Fett Pflanzliche Fette bevorzugen LM mit niedrigem GI bevorzugen Hohe Ballaststoffzufuhr Max. 10% Zucker und max. 50g Zuckeraustauschstoffe pro Tag
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