erfahren - Burgschule

Annice Niedermayer 10R1
Arbeitsauftrag zum Besuch der KZ
Gedenkstätte Dachau
Ausstellung
Wie verlief der Lageralltag?
Der Lageralltag der Häftlinge verlief folgendermaßen:
Im Sommer wurden die Häftlinge um 4 Uhr morgens von SS -Soldaten
geweckt. Sie mussten ihre Betten machen und die Wohnbaracke putzen. Um
5.15 Uhr mussten sie zum Zählappell antreten. Dort standen sie ca. eine
Stunde und wurden gezählt. Die Soldaten taten dies, um zu kontrollieren, dass
keine Häftlinge über Nacht abgehauen waren. Wobei der Zählappell
eigentlich nur ein Vorwand war, um die Häftlinge zu quälen und zu
schikanieren. Von 6- 12 Uhr war Arbeitszeit. Ein Teil der Häftlinge war für die
Instandhaltung und Bewirtschaftung des Lagers zuständig. Andere arbeiteten
unter sehr strenger SS- Bewachung außerhalb des KZs in so genannten
Außenkommandos. Zum Beispiel in einem Steinbruch, beim Straßenbau oder
auf der Plantage. Von 12 -13 Uhr war Mittagspause. Die Häftlinge, die jedoch
weit vom KZ entfernt arbeiteten, mussten ihre Mittagspause für den Weg ins KZ
und wieder zurück opfern. Danach wurde von 13- 18.30 Uhr wieder
gearbeitet. Um 19 Uhr gab es erneut einen Zählappell, der ca. eine Stunde
dauerte. Um 20.45 Uhr mussten alle in den Betten sein und um 21 Uhr wurde
das Licht ausgemacht.
Zu essen gab es jeden Tag eine Suppe, die größtenteils nur aus Wasser
bestand. Die Häftlinge wurden nicht satt und bekamen kaum Nährstoffe.
Außerdem verursachte die Suppe durch ihren Anteil an Kohl Durchfall, so dass
jeder Häftling an häufigen Durchfallerkrankungen litt. Auf die Toilette durfte
man jedoch nur zu bestimmten Zeiten gehen. Dies galt als Zeichen von
Disziplin. Falls einem Häftling versehentlich ein Malheur passierte, war dies
somit ein Grund ihn zu erschießen.
Im Winter wurden die Häftlinge erst um 5 Uhr geweckt. Die Arbeitszeit war
vom Morgengrauen bis zum Einbruch der Dunkelheit.
Die Lebensbedingungen der Häftlinge waren von Anfang an bedrückend. Ab
dem Jahr 1936 verschlechterten sie sich immer mehr. Die Misshandlungen
durch die SS- Bewacher nahmen zu und die Ausbeutung der Arbeitskraft der
Häftlinge wurde systematischer. Die SS unterwarf das Leben der Häftlinge
einer lückenlosen Kontrolle.
Persönliche Eindrücke
Mich hat am Meisten schockiert, wie mit den Häftlingen umgegangen wurde.
Das Leben eines Menschen war hier nichts mehr wert. Dies zeigte sich auch
daran, dass auf der Krankenstation einfach Menschen wie
Versuchskaninchen behandelt wurden und ihr Tod bedenkenlos in Kauf
genommen wurde. Die SS- Soldaten haben das ganze System darauf
ausgelegt, wie man einen Menschen am besten quälen kann und waren stolz
darauf, wie gut sie dies konnten und haben ihre Kenntnisse dann an andere
weitergegeben.
Ich denke, dass die Häftlinge sich vermutlich fast den Tod gewünscht haben,
um dieser Tortur zu entkommen.
Außerdem haben mich die Bilder der Häftlinge in der Ausstellung schockiert.
Die Gefangenen waren so dünn, dass man schon die Rippen und die
Wirbelsäule gesehen hat. Ihre Gesichter waren ausgemergelt und ihr
Gesichtsausdruck hoffnungslos.
Mich hat der Aufenthalt in Dachau sehr bewegt und ich fand die
Erläuterungen unseres Guides sehr interessant. Ich habe noch länger darüber
nachgedacht, dass auf dem Boden, auf dem wir standen so viele Menschen
gestorben sind. Daher war ich sehr froh am Abend wieder zu Hause zu sein
und nicht wie die Häftlinge dort ohne Hoffnung auf Befreiung eingesperrt zu
sein.
Annice Niedermayer 10R1