Dax 9887.94 +0.37% E-Stoxx 50 3004.87 +0.61% Dow Jones 17633.05 +0.56% S&P 500 2053.53 +0.81% Euro/Dollar 1.1296$ +0.89% Euro/Yen 127.29¥ +0.21% Brentöl 38.62$ -1.71% Gold 1241.03$ +1.58% Bund 10J. 0.137% -0.043PP US Staat 1.800% -0.086PP Stand: 22h00 G 02531 NR. 61 / PREIS 2,80 € MITTWOCH, 30. MÄRZ 2016 DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG 2 Die Top-Verdiener THEMEN DES TAGES Kampf um die Arbeitszeit Die Digitalisierung verändert auch die Arbeit in Deutschland. Unternehmen wollen offenere Regeln dafür, wann sie ihre Mitarbeiter einsetzen können; Gewerkschafter warnen vor Ausbeutung. Alles dreht sich um die Frage: Wie flexibel darf es künftig sein? Seite 6 Eine Analyse für das Handelsblatt zeigt: Die Vergütung der Dax-Spitzen legte im Zehnjahresvergleich um 55 Prozent zu – doppelt so stark wie die Tariflöhne. Bei manchen Konzernvorständen stiegen die Bezüge sogar noch deutlicher. Handelsblatt GmbH Abonnentenservice Tel. 0800–0002053 (gebührenfrei innerhalb Deutschland), Fax 0211 887 3605, [email protected] Monatsabonnements: Handelsblatt Print: 60,00 Euro Handelsblatt Print + Digitalpass: 66,99 Euro Belgien 3,50 € Frankreich 3,90 € Großbritannien 3,40 GBP Luxemburg 3,50 € Niederlande 3,50 € Österreich 3,50 € Polen 21,50 PLN Schweiz 5,50 CHF Tschechien 130,00 CZK Ungarn 1200,00 FT E s sollte ein Schlag gegen die „Absahner“ in den Konzernetagen werden. So wurden nach der Jahrtausendwende jene Topmanager beschimpft, bei denen Leistung und Bezahlung weit auseinanderlagen. 2004 beugte sich die Bundesregierung der öffentlichen Empörung zum ersten Mal. Kurz vor der Bundestagswahl wurden die Vorstände gezwungen, ihre Vergütungen künftig offenzulegen. Vier Jahre später legte die Politik nach und verpflichtete die Konzerne, ihre Vorstände „angemessen“ zu bezahlen. Mehr Transparenz und der öffentliche Druck sollten für Mäßigung bei den sensiblen Gagen sorgen. Doch die verordnete Bescheidenheit blieb aus. Alle rechtlichen Vorgaben konnten den rasanten Anstieg der Topgehälter nicht stoppen: Während die Vergütung der Dax-Vorstände zwischen 2005 und 2015 im Schnitt um 55 Prozent stieg, wuchs die Bezahlung ihrer Tarifangestellten nur um durchschnittlich 27 Prozent. Sechs Konzern- Mehr Geld für Vorstände Durchschnittliche Steigerung der Vergütung von 2005 bis 2015 in Prozent Dax-Vorstände +55 % Tarifangestellte der Dax-Konzerne +27 % Handelsblatt | Quellen: Dr. Heinz Ever Vergütungsberatung, Böckler-Stiftung Die Spitzenverdiener im Dax (v.l.) : Dieter Zetsche (Daimler), Bill McDermott (SAP) und Karl-Ludwig Kley (Merck). vorstände schafften mindestens eine Verdoppelung ihrer Bezüge, darunter die Leitungsriege von Fresenius Medical Care, Beiersdorf, BMW und Henkel. Bei neun Konzernen stieg im Zehnjahresvergleich die Vergütung sogar deutlich schneller als der Gewinn pro Aktie. Dem Vorstand des Pharmakonzerns Merck & Co. gelang es sogar, sein Einkommen zwischen 2005 und 2015 fast zu verdreifachen. Wenig überraschend ist deshalb auch: Der scheidende Merck-Chef Karl-Ludwig Kley zählt 2015 mit 9,5 Millionen Euro zu den bestbezahlten Dax-Chefs. Vor ihm liegen nur noch Daimler-Lenker Dieter Zetsche mit 10,9 Millionen Euro und Bill McDermott von SAP mit 9,9 Millionen Euro. Die Zehnjahresanalyse hat der Vergütungsexperte Heinz Evers für das Handelsblatt erstellt. Ein Vergleich mit 2005 bietet sich an, weil dies das erste Geschäftsjahr war, in dem die Konzerne zur Offenlegung gezwungen waren. Dass die damals verordnete Transparenz nicht zur Mäßigung führte, lag auch daran, so Evers, „dass der Börsenindex Dax zum Maßstab avancierte, nicht die Lage der Branche“. Die Spirale nach oben war in Gang gesetzt. 2005 verdienten 77 Prozent aller Dax-30-Vorstände höchstens 2,5 Millionen Euro. Zehn Jahre später ist das Verhältnis genau umgekehrt: Nur noch 23 Prozent liegen unter 2,5 Millionen Euro. Spitzengehälter Seiten 4, 5 D ert die aktuellen Debatten ebenso wie die Forderung aus den USA, Deutschland solle international mehr Verantwortung übernehmen. Eine Forderung, die der frühere Wirtschafts- und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg nur bedingt nachvollziehen kann. Berlin leiste „schon einen erheblichen Beitrag“, sagte er. „Wir sind nur zu schüchtern und zurückhaltend, das auch zu erzählen.“ WGZ-Manager fürchten Nachteile bei Fusion Bei der genossenschaftlichen WGZ Bank sorgt ein Brandbrief der Führungskräfte für Unruhe. Kurz vor der geplanten Fusion mit dem Schwesterinstitut DZ Bank schreiben die WGZ-Manager darin, sie befürchteten durch den Zusammenschluss Nachteile für Mitarbeiter und Anteilseigner. Der Betriebsrat pocht auf Standortschutz für Düsseldorf. Seite 32 Giropay vs. Paydirekt: Wettlauf der Systeme Deutschlands Banken machen sich im Kampf ums Onlinebezahlen selbst Konkurrenz. Trotz des im November 2015 endlich an den Start gegangenen neuen Gemeinschaftsprojekts Paydirekt investieren Sparkassen, Volksbanken und auch einige Privatbanken weiter in das über zehn Jahre alte System Giropay. Seite 34 Asien: Gespaltene Region Madeleine Albright glänzt beim Deutschland Dinner mit klaren Statements. goes global Eine neue Studie warnt angesichts chinesischer Billigkonkurrenz und Belastungen durch den europäischen Emissionshandel vor dem Niedergang der deutschen Stahlbranche: Demnach könnte bis 2030 jede zweite Stelle wegfallen. Auch die Autoindustrie wäre direkt betroffen. Seite 25 WELTUMFRAGE Ist Trump verrückt? „Ja! “ as Wort der ehemaligen US-Außenministerin hat Gewicht. Zu den drängenden Fragen der aktuellen Geopolitik hat Madeleine Albright eine klare Einstellung, etwa zur Rolle Russlands im Syrien-Konflikt. KremlChef Wladimir Putin sei sehr klug, so Albright. „Meiner Meinung nach hat er ein schwaches Blatt sehr gut ausgespielt, er ist ein Taktiker“, sagte sie im Gespräch mit Handelsblatt-Herausgeber Gabor Steingart beim ersten Deutschland Dinner auf amerikanischem Boden. Zugleich „ist und bleibt er ein KGB-Offizier“, so das Urteil der Politikerin. Die Rolle des Kreml-Chefs befeu- Schicksalsjahr für die deutschen Stahlwerke Reuters [M], Bloomberg (2) Dieter Fockenbrock, Bert Fröndhoff Düsseldorf Den Teilrückzug der Nato aus den EU-Angelegenheiten, wie ihn US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump wünscht, lehnte Albright indes ab. Auf die Frage, ob Trump verrückt sei, antwortete sie mit einem schlichten „Ja“. Einig waren sich Albright und Guttenberg darin, dass bei allen militärischen Interventionen im Nahen und Mittleren Osten oft der Plan für die Zeit danach fehle. Beide plädieren für eine europäische Lösung der Flüchtlingskrise. Das Wort „Obergrenze“ fiel beim Deutschland Dinner in New York nicht. HB Deutschland Dinner Seiten 10 bis 15 © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected]. In keiner Gegend der Welt ist die Kluft zwischen Optimismus und Pessimismus der Bürger einzelner Staaten so groß wie in Asien. Zudem fällt die geringe gegenseitige Wertschätzung von Japanern, Südkoreanern und Chinesen auf, aber auch der Nationalstolz von Chinesen, Indern und Indonesiern. Im dritten Teil unserer Serie porträtiert das Handelsblatt Stimmung und Überzeugungen in China und Japan, Südkorea, Indien und Indonesien. Seiten 16 bis 19
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