MITTWOCH, 10.2.16 · NR. 028 STAND 14 UHR Eine Dienstleistung von Titelseite NEWS AM ABEND Deutsche Leasing Edition Triumph der Außenseiter Service SPEZIAL Banken & Sparkassen S. 4 Recht & Finanzen S. 5 Strategie & Investition S. 6 Entscheider & Geld S. 7 Erstellt von Handelsblatt exklusiv für Deutsche Leasing Mittwoch, 10.2.2016 Vortag: 8 879,40 Punkte 9 081,12 Pkt. 9 200 9 000 8 800 9:00 12:45 HEUTE Frankreich: Fabius tritt als Außenminister ab Frankreichs Außenminister Laurent Fabius (69) wird Präsident des Verfassungsrats und scheidet somit aus der Regierung aus. Fabius ist seit 2012 Außenminister und gilt als einer der erfahrensten Politiker im Kabinett. Nach Spekulationen französischer Medien könnte Umweltministerin Ségolène Royal neue Außenministerin werden – eine frühere Lebensgefährtin von Präsident Hollande. German Pellets meldet Insolvenz an Der Brennstoff-Hersteller German Pellets hat heute einen Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht Schwerin teilte mit, diesen Antrag nun zu prüfen. Über den Inhalt wurden keine Angaben gemacht. German Pellets hatte seine für heute anberaumte Gläubigerversammlung gestern abgesagt. Thematisiert werden sollte eine Anleihe mit einem Volumen von 52,4 Millionen Euro, die zum 1. April hätte zurückgezahlt werden müssen. Handelsblatt | Quelle: Bloomberg DAX US-Vorwahlen: Sanders und Trump gewinnen in New Hampshire. Der große Verlierer des Abends ist Marco Rubio. HB I New Hampshire Die zweite Vorwahl in den USA, der zweite Denkzettel für das politische Establishment: Die Außenseiter Bernie Sanders (Demokraten) und Donald Trump (Republikaner) haben die Vorwahl in New Hampshire gewonnen. Nach Auszählung fast aller Stimmen entfielen auf Sanders 60 Prozent, auf seine stärkste Herausforderin Hillary Clinton nur 38 Prozent. Trump kam auf 35 Prozent der Stimmen. Ohios Gouverneur John Kasich rangierte mit 16 Prozent abgeschlagen auf Platz zwei, nachdem er fast seine gesamten Kampagnenressourcen in den Neuenglandstaat gesteckt hatte. Zu „Bernie“-Rufen schreitet Sanders ans Podium, für ein paar Momente weicht sein grimmiger Gesichtsausdruck einem Strahlen. Dann aber ist wieder alles wie immer. Sanders prangert Hungerlöhne an, verurteilt Oligarchen, empört sich über Einkommensungleichheit, Rassismus und alle anderen Arten der Ungerechtigkeit. „Heute haben die Wähler die klare Botschaft gesendet, dass die Regierung uns allen gehört, nicht nur einer Handvoll Milliardären und Geldgebern“, grollt der Demokrat. Der schwer angeschlagenen Clinton blieb nichts anderes übrig, als Sanders zu gratulieren und sich als Kämpfernatur anzupreisen. Schöpfen Mut: Bernie Sanders (l.) und Donald Trump feiern ihre Siege bei den zweiten US-Vorwahlen. „Ich weiß wie es ist, zu stolpern und zu fallen, wie so viele Amerikaner auch“, sagt sie in Anspielung auf ihre bittere Wahlniederlage gegen Barack Obama im Jahr 2008. „Es kommt darauf an, wiederaufzustehen.“ Wenn es für Clinton Trost gibt an diesem Abend, so besteht er darin, dass die weiße Wählerschaft in New Hampshire nicht repräsentativ für die bunte Vielvölkergesellschaft der USA ist. Clinton genießt starken Rückhalt bei Latinos und Schwarzen, die bei den nächsten Vorwahlstaaten, Nevada und South Carolina, eine wichtige Rolle spielen. Fast genauso wichtig wie sein Sieg ist für Trump die Fragmentierung des übrigen Kandidatenfelds. Er hat es nicht mit Vonovia verzockt sich: Mega-Deal geplatzt rtr I Frankfurt Der seit Monaten tobende Übernahmekampf auf dem Immobilienmarkt ist entschieden: Deutschlands größter Wohnungskonzern Vonovia wird die kleinere Rivalin Deutsche Wohnen nicht schlucken. Die Bochumer konnten nicht genug Anleger von der feindlichen Offerte überzeugen. Mit 14 Milliarden Euro wäre es der größte Deal gewesen, den es je auf dem heimischen Markt gegeben hätte. Am Ende lag die Annahme- quote nur bei gut 30 Prozent, wie Vonovia heute mitteilte. Börsianer atmeten jedoch auf: Die Vonovia-Aktie zählte mit einem Plus von sechs Prozent zu den Spitzenreitern im Dax, Deutsche Wohnen zog um fast sieben Prozent an und war größter Gewinner im Nebenwerteindex MDax. „Natürlich hätte ich mir ein anderes Ergebnis gewünscht, aber es ist so, wie es jetzt gekommen ist“, erklärte Vonovia-Chef Rolf Buch. ap, rtr einem, sondern mit vier Rivalen zu tun, die vor allem damit beschäftigt sind, sich gegenseitig Stimmen abzujagen. Der ulrarechte Rivale Ted Cruz schafft es in New Hampshire nur auf den dritten Platz – die Vorwahlen in Iowa hatte er noch gewonnen. Dem schon fast abgeschriebenen Jeb Bush gelingt ein Achtungserfolg, er liegt knapp vor seinem einstigen Schützling Marco Rubio. Der ist der große Verlierer des Abends. In Iowa sah es noch so aus, als könnte es ihm gelingen, die moderaten Wähler hinter sich zu scharen und sich als Alternative zu Trump und Cruz zu etablieren. Doch New Hampshire setzt Rubios Höhenflug ein jähes Ende. SEITE 2 Der Handelsblatt Digitalpass. J et 4 Woczht kosten en l testenos angebot.handelsblatt.com/digitalpass Dies ist ein Angebot der Handelsblatt GmbH, Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf. Wirtschaft & Politik 2 WIRTSCHAFT & POLITIK NEWS AM ABEND MITTWOCH, 10. FEBRUAR 2016 Mehr als 500 Tote in Aleppo Südkorea stoppt Industriepark in Nordkorea Nach Nordkoreas jüngstem umstrittenen Raketenstart will Südkorea den Nachbarn von einer wichtigen Devisenquelle abschneiden und stoppt deshalb den Betrieb ihres gemeinsamen Industrieparks. Damit sollten Gelder des Fabrikparks in Kaesong nicht für das nordkoreanische Atomwaffen- und Raketenprogramm genutzt werden können, teilte das Vereinigungsministerium mit. IWF-Chefin Lagarde macht Ukraine Dampf Die Ukraine riskiert wegen ausbleibender Reformen die Unterstützung des IWF. „Ich bin besorgt über die langsamen Fortschritte bei der Verbesserung der Regierungsführung und im Kampf gegen Korruption“, sagte IWFChefin Christine Lagarde. Ohne substanzielle neue Bemühungen könne der Fonds seine Hilfen für das Land kaum fortsetzen. Notenbankchef in Athen drängt zu Reformen Griechenlands Zentralbankchef Ioannis Stournaras hat die Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras zur umgehenden Umsetzung des Reformprogramms aufgefordert. Nur so werde das Land seine Glaubwürdigkeit international wiedergewinnen, sagte er dem Finanzausschuss des griechischen Parlaments: „Jede Stunde, die ohne Einigung mit den Gläubigern vergeht, belastet das Wirtschaftsklima.“ Bei heftigen Kämpfen nördlich der syrischen Großstadt Aleppo sind in den vergangenen Tagen mehr als 500 Menschen gestorben. Unter den Opfern der Regime-Offensive mit Unterstützung russischer Luftschläge seien über 100 Zivilisten, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Seit Anfang Februar rücken die Truppen von Machthaber Baschar al-Assad gegen die Rebellen vor. Die Bevölkerung bereitet sich auf die Belagerung vor und deckt sich mit Lebensmitteln ein. rtr Harte Niederlage für Obama US-Präsident wollte Energiewende einleiten – aber der Supreme Court stoppt seine Kraftwerkspläne dpa I Washington Der Oberste Gerichtshof der USA hat einen Eckstein der Klimastrategie von Präsident Barack Obama wegen rechtlicher Bedenken auf Eis gelegt. Der Supreme Court gab gestern bekannt, dass die Pläne für die angeordnete Eindämmung von CO2-Emissionen amerikanischer Kraftwerke angehalten werden müssen. Zuerst müssten die anhängigen Klagen gegen diese Vorhaben ausreichend auf ihre Rechtmäßigkeit hin überprüft werden. Für Obama ist diese Entscheidung eine schwere Niederlage. Nach dem „Clean Power Plan“ sollte der Kohlendioxid-Ausstoß in den USA bis 2030 im Vergleich zu 2005 um 32 Prozent sinken. Mehr als zwei Dutzend mehrheit- lich republikanisch geführte US-Bundesstaaten und mehrere Unternehmen aus dem Energiesektor klagen seit Monaten vor verschiedenen Gerichten dagegen. Die Entscheidung kommt überraschend. Sie fiel mit fünf zu vier Stimmen denkbar knapp aus. Als „wichtigsten einzelnen Schritt“ der USA hatte Obama die Anordnung 2015 über die EPA erlassen, die mächtige Umweltbehörde der USA. Der Präsident hat sich das Thema Klima seit Jahren auf die Fahnen geschrieben. Er wollte mit diesem Alleingang am zerstrittenen US-Kongress vorbei handeln. Der republikanische Mehrheitsführer im Abgeordnetenhaus Kevin McCarthy freut sich: „Der Supreme Court hat Obamas illegalen Machtmissbrauch gestoppt. Er hat gezeigt, auf welch schwankendem Boden der Präsident jedes Mal steht, wenn er seine Politik gegen die Abgeordneten des Volkes machen will.“ Beim weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen liegen die USA hinter China auf Platz zwei. Wie die USA nach der Entscheidung des Supreme Courts nun ihre Klimaziele umsetzen wollen, ist völlig offen. Obamas Ankündigung kam 2015 vier Monate vor der Uno-Klimakonferenz von Paris. Während Umweltschutzorganisationen begeistert reagierten, sahen sich Hunderte Kohlekraftwerke von der Schließung bedroht, sollten die Pläne umgesetzt werden. Die Pläne Obamas hatten die Hoffnung genährt, dass es in den USA tatsächlich zu einem echten Umbau der Stromerzeugung kommen könne. Obama wollte die Energieunternehmen dazu bringen, schneller und konsequenter auf Sonnen- und Windenergie umzustellen. Das Thema Klimaschutz ist in den USA sehr umstritten. Die meisten prominenten Republikaner negieren, dass es einen vom Menschen verursachten Klimawandel gibt. New Hampshire ist erst ein Vorgeschmack Impressum Axel Postinett Handelsblatt Concord Schlangen vor den Wahllokalen, Autos stauten sich um mehrere Häuserblocks und legten den Verkehr lahm, Wahlzettel wurden knapp. Amerikanische TV-Sender zeigten ungewohnte Szenen und sprachen von Rekordbeteiligung. Bis zuletzt drängten sich die Mitglieder der beiden großen Parteien im Bundesstaat New Hampshire um ihre Stimmen für ihren Favoriten bei der kommenden Wahl zum Präsidentschaftskandi- Verlag: Handelsblatt GmbH Geschäftsführung: Gabor Steingart (Vorsitzender), Frank Dopheide, Ingo Rieper Redaktion: Sven Afhüppe (verantw.) Peter Pfister (Redaktionsltg.) Sabine Haupt Heide Braasch (Producing) Corporate Editions: Andrea Bartusch Tel.: 0211–887–1097 E-Mail: [email protected] Anschrift: Kasernenstr. 67 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0) 211–887–1550 E-Mail: [email protected] www.newsamabend.com daten abzugeben. Diesmal wollte jeder dabei sein. Denn es geht um den Wandel in den USA. Und es waren die Außenseiter, die von diesem Aufbäumen der Wählerbasis profitierten. Für die Demokraten fuhr der „Demokratische Sozialist“ Bernie Sanders einen haushohen Sieg gegen Hillary Clinton ein. Bei den Republikanern war es Donald Trump. Marco Rubio und Ted Cruz, Sieger von Iowa, liefern sich jetzt einen brutalen Vernichtungskampf. Das ist genau das Szenario, wie es der Milliardär Michael Bloomberg ausgemalt hat um vielleicht doch noch spät ins Rennen einzugreifen. Er erwägt spätestens im März eine unabhängige Kandidatur, wenn Donald Trump republikanischer Kandidat werden sollte und die als gemäßigt geltende Hillary Clinton untergeht. Die Chance ist jetzt real. Überhaupt deuten sich vor allem in der republikanischen Partei noch gewaltige Verschiebungen an. Die Multi-Milliardäre Charles und David Koch könnten jetzt ihre Planspiele wahr machen und gegen Trump zu Felde ziehen, den sie überhaupt nicht leiden können. Die wirkliche Schlacht wird im März geschlagen. Hier werden dann in 28 Vorwahlen zusammen 56 Prozent der nötigen Stimmen für eine Mehrheit auf dem Krönungskongress vergeben. Und da sind dann einige der größten US-Bundesstaaten dabei mit hohen Anteilen an Latino-Wählern und Farbigen. Wähler, bei denen Clinton weit vor Sanders führt. Handelsblatt News am Abend Unternehmen & Märkte 3 UNTERNEHMEN & MÄRKTE Otto verkauft immer mehr über das Smartphone Der Handels- und Dienstleistungskonzern Otto Group setzt auf das Smartphone als wichtigsten Kaufkanal der Zukunft. Tischcomputer verlieren gegenüber mobilen Endgeräten beim Onlineshopping an Bedeutung, und Smartphones dominieren den mobilen Sektor, wie Otto heute mitteilte. Otto habe sich auf den Weg gemacht, den gesamten Konzern zu einer mobil getriebenen Unternehmensgruppe zu entwickeln, sagte der stellvertretende Vorstandschef Rainer Hillebrand. Im laufenden Geschäftsjahr erhöhte sich der weltweite Umsatz der Otto Group im elektronischen Handel um 6,5 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro. Chinesen greifen nach Internetbrowser Opera Der Internetbrowser Opera geht wohl in chinesische Hände. Ein Konsortium von Unternehmen aus China biete gut eine Milliarde Euro für das norwegische Internetund Werbeunternehmen, teilte Opera heute mit. Firmenchef Sverre Munck sagte, es sei entscheidend für das Internet- und Werbeunternehmen, Partner zu finden. NEWS AM ABEND MITTWOCH, 10. FEBRUAR 2016 Ein Ausweg für Marissa Mayer Der US-Mobilfunkriese Verizon zeigt Interesse an schwächelndem Yahoo-Konzern A. Dörner/ T. Jahn Handelsblatt New York Schon lange ist Tim Armstrong hinter Marissa Mayer her. Bereits 2014 hat der damalige AOL-Chef auf einer Medienkonferenz einen ersten Anlauf gestartet. AOL und Yahoo, so Armstrongs Idee, könnten ein starkes Team werden. Lange hat sich Mayer gegen einen Verkauf gewehrt. Doch nun, da ihr Internetkonzern immer tiefer in die Krise rutscht, scheint ein Verkauf die beste Lösung. AOL wurde mittlerweile vom US-Mobilfunkriesen Verizon übernommen. Doch die Einheit, die weiter von Tim Armstrong geführt wird, ist weiter an Yahoo interessiert. Armstrong habe eine führend Rolle in den derzeit noch informellen Verhandlungen, heißt es. Verizon kommt damit genau zur rechten Zeit. Die Chancen für einen Verkauf sind so gut wie nie zuvor. Erst vergangene Woche hatte Verwaltungsratschef Maynard Webb durchblicken las- sen, dass die Yahoo-Führung an einem Verkauf interessiert sei. Und VerizonChef Lowell McAdam hat die Signale prompt erwidert. „Zum richtigen Preis wäre es gut für Investoren, wenn wir einige Teile von Yahoo unter der Führung von Tim Armstrong mit AOL verschmelzen“, sagte er dem Sender CNBC. Mit der 4,4 Milliarden Dollar (3,9 Milliarden Euro) schweren Übernahme von AOL hat sich Verizon strategisch für die Zukunft positioniert. Der Mobilfunker steht vor Problemen in seinem Stammgeschäft. Das Wachstum im USMobilfunkmarkt schwächt sich ab, fast alle Amerikaner haben längst ein Smartphone, es fehlen neue Kassenschlager wie das 2007 auf den Markt gekommene iPhone. Zwar gewann Verizon im vierten Quartal 2015 1,5 Millionen neue Abonnenten – das war aber fast ein Drittel weniger als im Vorjahr. Langfristig werden dem Marktführer kleinere Konkurrenten wie T-Mobile USA und Sprint das Leben schwer ma- chen. Die Tochter der Deutschen Telekom gewinnt mit niedrigen Preisen und unkonventionellen Methoden Marktanteile, so eroberte es im jüngsten Quartal 2,1 Millionen neue Vertragskunden – vor allem von den Riesen Verizon und AT&T. Neue Geschäftsfelder müssen also her. Bislang hegte Verizon große Hoffnung in Fios TV, mit dem sich Kunden ihr Fernsehmenü nach Kanälen selbst zusammenstellen können. Allerdings schwächte sich dort das Wachstum dramatisch ab. Da die Eigeninitiativen nur wenig fruchten, versucht Verizon sich jetzt in Akquisitionen. Mit fast fünf Milliarden Dollar an Bargeldreserven hat der Konzern auch die Mittel dazu. Der Mobilfunker hat es vor allem auf die Werbetechnologien von AOL abgesehen, die Armstrong in den vergangenen Jahren ausgebaut hat und die mit denen der Marktführer Google und Facebook mithalten kann. „Star Wars“ erfreut Disney Der jüngste „Star Wars“-Film hat dem US-Unterhaltungsriesen Disney zum Jahresende soviel Geld in die Kasse gespült wie noch nie zuvor in einem Quartal. Der Überschuss kletterte in den drei Monaten bis Ende Dezember verglichen mit dem Vorjahreswert um 32 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar (2,6 Milliarden Euro), wie Disney mitteilte. Der Umsatz wuchs um 14 Prozent auf 15,2 Milliarden Dollar. dpa Daimler ruft in den USA 840 000 Fahrzeuge zurück Daimler holt 840 000 Fahrzeuge wegen möglicherweise defekter Airbags zurück in US-Werkstätten. Der Rückruf kostet den Stuttgarter Autobauer rund 340 Millionen Euro, wie Daimler mitteilte. Ölpreisverfall brockt Reederei US-Behörde akzeptiert Maersk Milliardenverlust ein Computer als Auto-Fahrer rtr I Kopenhagen Der dänische Reederei- und Energie-Konzern A.P. Moller-Maersk bekommt die Folgen des Ölpreisverfalls schmerzhaft zu spüren. Das Kopenhagener Unternehmen fuhr im vierten Quartal einen Nettoverlust von 2,5 Milliarden Dollar ein, wie der Konzern heute mitteilte. Hintergrund seien Abschreibungen im Ölgeschäft in ungefähr derselben Höhe. In der Reederei-Sparte setzten dem Hapag-Lloyd -Rivalen demnach sehr niedrige Frachtraten zu. Im Gesamtjahr 2015 ließen der Ölpreisverfall und die Abkühlung des Welthan- dels den Nettogewinn um etwa 80 Prozent auf 925 Millionen Dollar einbrechen. Konzernchef Nils Smedegaard Andersen erklärte, die Milliardenabschreibung im Ölgeschäft gehe auf die Annahme zurück, dass die Ölpreise noch auf länger auf niedrigem Niveau verharrten. Angesichts des sehr schwierigen Marktumfelds aller Abteilungen sei das Ergebnis im Gesamtjahr 2015 aus dem laufenden Geschäft von 3,1 Milliarden Dollar zufriedenstellend. Für das laufende Jahr macht sich das Unternehmen aber darauf gefasst, hinter dieser Marke zurückzubleiben. dpa I Washington Die US-Verkehrssicherheitsbehörde hat festgestellt, dass Computer grundsätzlich als Fahrer anerkannt werden können. Zugleich schränkte sie aber auch ein, dass das aktuelle Regelwerk an vielen Stellen eindeutig Menschen am Steuer und entsprechende Kontroll-Mechanismen wie Pedale voraussetze. Google wollte von der NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) vor allem wissen, wie sie zur Idee komplett vom Computer gesteuerter Autos ohne Lenkrad, Pedale oder Lichtschalter steht. Die Behörde sieht hier zum Teil wenig Spielraum für eine Interpretation. Etwa bei Bremsen werde derzeit eindeutig gefordert, dass sie sich per Fuß oder Hand bedienen lassen müssten. Google könne eine Ausnahme für Fahrzeuge beantragen. Historisch könnte aber die Feststellung sein, dass automatische Systeme rechtlich als Fahrer eines Fahrzeugs gelten können. „Wenn kein menschlicher Insasse das Fahrzeug fahren kann, ist es sinnvoller, als Fahrer das anzuerkennen, was auch immer es fährt“, schrieb die Behörde in ihrer Antwort an den Internet-Konzern. & Sparkassen 4Banken SPEZIAL BANKEN & SPARKASSEN NEWS AM ABEND MITTWOCH, 10. FEBRUAR 2016 MÄRKTE HEUTE Mittwoch, 10.2.2016 Euro-Kurs Vortag: 1,1293 US-Dollar 1,1258 US$ 1,132 1,128 1,124 0:00 13:00 HDax: Tops & Flops Veränderung z. Vortagesschluss Deutsche Bank +12,96 % Commerzbank +8,68 % Nordex +7,16 % Elringklinger +0,10 % E.on -0,49 % Leonie -0,04 % Indizes & Kennzahlen Aktuell FTSE 100 Nikkei E-Stoxx 50 5 632,19 15 713,39 Pkt. 16 085,44 2 811,18 Pkt. 2 736,50 0,14 % 0,12 30,44 US$ 30,38 1 182,62 US$ 1 189,13 Umlaufrendite Brentöl Gold Handelsblatt Vortag 5 688,70 Pkt. Quelle: Bloomberg BÖRSE AKTUELL Nach dem jüngsten Absturz hat sich der Dax heute zurück über die 9000-PunkteMarke gekämpft. Der deutsche Leitindex stand am Mittag um 2,4 Prozent höher bei 9095 Punkten. Dabei profitierte er auch von hohen Kursgewinnen bei der Deutschen Bank (+ zwölf Prozent). Einige Börsianer warnten jedoch, dass die kräftige Kurserholung nur von kurzer Dauer sein könnte. „Der Dax atmet ebenso wie die Investoren einmal durch“, kommentierte Daniel Saurenz von Feingold Research. Auch die übrigen deutschen Indizes konnten heute kräftig aufholen. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen notierte zur Mittagszeit um 2,6 Prozent fester bei 18 210 Zählern. Der Technologiewerte-Index TecDax kletterte um 3,2 Prozent auf 1538 Punkte. Ähnlich steil ging es im restlichen Europa nach oben: Der Eurozonen-Leitindex Euro Stoxx 50 rückte zuletzt um 2,8 Prozent auf 2814 Punkte vor. Aufseher wollen mehr Transparenz Spätestens 2019 sollen die individuellen Kapitalquoten veröffentlicht werden. Yasmin Osman Handelsblatt Frankfurt Die geheimnisumwitterten Extra-Risikopuffer der Europäischen Zentralbank (EZB) für große Banken könnten öffentlich werden. Denn mit dem Gouverneur der niederländischen Zentralbank, Klaas Knot, und dem Chef der deutschen Finanzaufsicht Bafin, Felix Hufeld, haben sich nun zwei hochrangige Vertreter der EZB-Bankenaufsicht dafür ausgesprochen. Knot und Hufeld bejahten auf einer Fachkonferenz der Bundesbank die Frage, ob diese Kennziffer veröffentlicht werden sollte. Die EZB-Bankenaufseher stehen unter Druck: Sie legen zwar für jede Bank individuell fest, wie viel Kapital sie über das gesetzliche Minimum hinaus vorhalten soll, sperren sich aber dagegen, diese Quoten zu veröffentlichen. Das stört vor allem Investoren. Denn Banken dürfen nur dann Dividenden ausschütten oder Zinsen auf bestimmte risikoreiche Anleihen zahlen, wenn sie diese Quoten einhalten. Notenbank-Gouverneur Knot ließe sich mit der Transparenzoffensive gerne noch etwas Zeit. Sein Argument: Derzeit befinden sich Europas Banken noch mitten in der Einführungsphase strengerer Kapitalregeln. Die gültigen Der Zeitplan des niederländischen Notenbankchefs Klaas Knot stößt auf Kritik. Übergangsvorschriften variieren innerhalb der Euro-Zone. Diese Einführungsphase würde Knot gern abwarten. „Danach sehe ich keinen Grund dafür, weshalb man das nicht veröffentlichen sollte“, sagte er. Das dauert Commerzbank-Chef Martin Blessing zu lang, schließlich endet diese Übergangsphase erst 2019. So lang zu warten hieße daher, die Kapitalmärkte noch drei weitere Jahre im Ungewissen zu lassen. „Investoren stellen sich eine einfache Frage: Ist die Bank gut genug kapitalisiert, so dass ich eine Dividende erwarten kann? Oder muss ich mit einer Kapitalerhöhung rechnen“, argumentierte er. „Unter Stabilitätsgesichtspunkten wäre es daher hilfreich, die Quoten schon vor 2019 zu veröffentlichen.“ So ein Schritt würde den Investoren immerhin klarere Vorstellungen darüber geben, ob es sich blo lohne, in europäische Banken zu investieren oder nicht. Auf allzu üppige Profite sollten Anleger aber besser nicht hoffen. So defensiv sich der Niederländer Knot in Fragen der Transparenz gibt, so explizit wird er beim Thema Rendite: „Zweistellige Eigenkapitalrenditen sollten für einen Aufseher ein Warnzeichen sein“, sagte er. Solche Renditen ließen sich nur erreichen, wenn Banken höhere Risiken eingingen. Er hält hohe einstellige Renditen für realistisch – und auch für angemessen. Schließlich sei es üblich, dass in stark regulierten Wirtschaftsbereichen die Renditen zwar kleiner, dafür aber auch stabiler seien. „Vielleicht sollten Banken ein klares Signal an die Investorengemeinschaft senden, dass es damit getan ist in einer regulierten Branche wie dem Bankensektor“, sagte er. Deutsche Bank: Milliarden-Klage eines Investors Frank Wiebe Handelsblatt New York Ein Gericht in New York hat entschieden, dass der belgische Investor Royal Park gegen die Deutsche Bank klagen darf. Dabei geht es um eine Forderung von gut drei Milliarden Dollar. Wie sich aus den Gerichtsunterlagen ergibt, werfen die Belgier der Bank vor, in ihrer Funktion als Treuhänder versagt zu haben. Die Bank wollte keine Stellung dazu nehmen. Die Deutsche Bank hat verbriefte Immobiliendarlehen als Treuhänder für die belgi- sche Gesellschaft gehalten. Dazu gehörte nach Darstellung von Royal Park auch die Verpflichtung, den Ersatz oder die Rücknahme dieser Papiere zu veranlassen, wenn sich herausstellt, dass ihre Qualität nicht den versprochenen Standards entspricht. Diese Verpflichtungen habe die Bank nicht erfüllt, heißt es. Bei den betreffenden Darlehen handelt es sich nicht um Kredite der Deutschen Bank – obwohl die Bank auch in diesem Bereich aktiv war. Die Zulassung der Klage durch das Gericht ist nur ein Zwischenschritt in einem langwierigen Verfahren. Damit ist noch nichts über den Ausgang gesagt. Häufig enden solche Prozesse mit Vergleichssummen, die erheblich unter den anfänglichen Forderungen liegen. Hintergrund des Streits ist die Finanzkrise, die 2008 ihren Höhepunkt erreichte. In den Jahren zuvor waren zahlreiche Immobiliendarlehen auch minderer Qualität verbrieft und an Investoren verkauft worden. In der Krise stürzten die Immobilienpreise in den USA ab, und die entsprechenden Wertpapiere verloren erheblich an Wert. Insgesamt soll es in der Branche rund 20 vergleichbare Prozesse geben. Die Deutsche Bank ist in einige davon verwickelt, Park Royal ebenfalls. Die hohen Rechtsrisiken sind ein Grund, warum Investoren befürchten, dass die Deutsche Bank nach einem Rekordverlust auch 2016 rote Zahlen schreiben wird. An der Börse verloren die Aktien des größten heimischen Geldhauses seit Jahresbeginn bereits rund ein Drittel an Wert. Heute konnte sich der Kurs allerdings stabilisieren. & Finanzen 5Recht SPEZIAL RECHT & FINANZEN NEWS AM ABEND MITTWOCH, 10. FEBRUAR 2016 EZB legt Geheimabkommen offen Die Notenbanken veröffentlichen das umstrittene Anfa-Abkommen. Das Dokument zeigt die Regeln für Wertpapierkäufe der nationalen Notenbanken. Die Europäische Zentralbank legt neuerdings viel Wert auf Transparenz. Jan Mallien, Daniel Schäfer Handelsblatt Frankfurt Für Notenbanker ist Transparenz ein delikates Thema. Der frühere US-Notenbankchef Alan Greenspan brachte ihre Vorliebe zur Geheimniskrämerei einst mit dem Satz auf den Punkt: „Wenn Sie mich verstanden haben, habe ich mich nicht unverständlich genug ausgedrückt.“ Diese Einstellung ändert sich, allerdings geht dies vielen nicht schnell genug. Die Europäische Zentralbank (EZB) will nun bei einem Thema transparenter werden, das vor allem in Deutschland die Gemüter erhitzt: Sie hat das bislang geheime Anfa-Abkommen („Agreement on Net Financi- al Assets“) veröffentlicht, das Wertpapierkäufe der Notenbanken des Euro-Systems auf eigene Rechnung regelt. Die Wertpapierkäufe der Euro-Notenbanken gerieten in die Schlagzeilen, weil sie in der Euro-Krise ohne Wissen der Öffentlichkeit deutlich zugenommen haben. So ist ihr Bestand von Anfang 2006 bis 2011 von 300 Milliarden auf knapp 600 Milliarden Euro gestiegen. Ende 2015 lag der Wert bei 490 Milliarden Euro. Angesichts des starken Anstiegs hegten Kritiker den Verdacht, es handele sich um verdeckte Staatsfinanzierung. Die EZB bestreitet das. Die Wertpapierkäufe würden bei der Steuerung der Geldmenge berücksichtigt. Anfa dpa diene dazu, die Anlagen der nationalen Notenbanken so zu begrenzen, dass sie die Geldpolitik nicht beeinträchtigen. Die Entscheidung für die Offenlegung des Anfa-Abkommens sei es im EZB-RAt ein hartes Ringen gewesen, heißt es aus Notenbankkreisen. Zunächst hätten mehrere Zentralbankchefs Bedenken geäußert, darunter vor allem der französische Notenbankchef Villeroy de Galhau. Die Banque de France ist einer der emsigsten Käufer von Wertpapieren im Rahmen von Anfa. Auch für einige kleinere Euro-Notenbanken soll das Thema sensibel sein, weil sie wegen ihrer verhältnismäßig hohen Ver- waltungskosten stärker auf Gewinne aus solchen Anlagen angewiesen sind. Für eine Offenlegung traten von Anfang an die Bundesbank und die Banca d’Italia ein. Ausschlaggebend gewesen sei letztlich die Unterstützung durch NotenbankChef Draghi. Dieser habe argumentiert, dass sich die Zeiten für die Notenbanken geändert hätten und ein stärkeres öffentliches Interesse an der Geldpolitik bestünde. Außerdem gebe es für die Notenbanken des Euro-Systems an dieser Stelle nichts zu verbergen. Ganz im Gegenteil würde die Veröffentlichung das Abkommen entmystifizieren und damit den Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen. Die EZB erklärt den Anstieg der Wertpapierbestände vor allem mit dem stetig steigenden Banknoten-Umlauf. Seit 2002 stieg dieser im Euro-Raum pro Jahr im Schnitt um neun Prozent. Die Nettofinanzanlagen der Euro-Notenbanken seien im selben Zeitraum hingegen nur um fünf Prozent gewachsen, so die EZB. Grund für den steigenden Bargeldumlauf sind die wachsende Wirtschaft, steigende Preise und eine zunehmende Nachfrage nach Euro-Banknoten im Ausland. Heben die Menschen mehr Bargeld ab, wird dem Bankensystem Liquidität entzogen. Um diesen Entzug zu kompensieren, hat die Notenbank zwei Instrumente. Sie kann klassische Refinanzierungsgeschäfte auflegen, bei denen sie den Banken Geld leiht. Oder sie kauft den Banken Wertpapiere ab und baut so ihre Nettofinanzanlagen aus. Das Anfa-Abkommen legt die Regeln fest, nach denen sich die jährlichen Obergrenzen bemessen, bis zu denen die nationalen Notenbanken Wertpapiere kaufen dürfen. Diese richten sich grundsätzlich nach dem Kapitalschlüssel der EZB. Auch nach der Veröffentlichung des AnfaAbkommens bleiben offene Fragen. Die veröffentlichten Dokumenten zeigen, welche Regeln für die Berechnung des Bilanzspielraums der einzelnen nationalen Notenbanken gelten. Wie hoch diese Obergrenze konkret ist, lässt sich damit nicht berechnen. Hier gibt es den Einwand, dass Notenbanken ansonsten berechenbar würden und Investoren gegen sie spekulieren könnten. Steuerthema: Wie die Bundesregierung Wohnraum fördern will I n der letzten Woche hat die Bundesregierung ein neues Gesetz zur Förderung des Mietwohnneubaus auf den Weg gebracht. Das Gesetz ist noch nicht verabschiedet, wer aber die steuerliche Förderung in Zukunft einplanen will, muss einige Punkte beachten. Eingeführt wird eine befristete Sonderabschreibung für drei Jahre, die bei der Ermittlung der Ein- künfte abgezogen werden kann. In den ersten beiden Jahren beträgt sie zehn Prozent, im dritten Jahr neun Prozent. Voraussetzung ist jedoch, dass der Wohnraum neu geschaffen wurde, dazu darf der Bauantrag beziehungsweise die Bauanzeige erst in den Jahren 2016 bis Ende 2018 gestellt werden. Darauf ist insbesondere beim Kauf der Immobilie zu ach- ten. Zudem muss der Wohnraum in einem der gesetzlich festgelegten Fördergebiete liegen und die Anschaffungs- oder Herstellungskosten dürfen 3000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche nicht übersteigen. Bei der Ermittlung der Sonderabschreibung werden dagegen die Anschaffungs- oder Herstellungskosten auf maximal 2000 Euro je Quadratmeter Wohnfläche begrenzt. Besonders zu beachten ist, dass das Gebäude mindestens für zehn Jahren zu Wohnzwecken entgeltlich vermietet werden muss. Beim Verstoß gegen die Nutzungsvoraussetzung, wird die Förderung rückwirkend versagt. Marko Wieczorek ist Chefredakteur von „Der Betrieb“, www.der-betrieb.de & Investition 6Strategie SPEZIAL STRATEGIE & INVESTITION NEWS AM ABEND MITTWOCH, 10. FEBRUAR 2016 Digitalisierung sucht Mitarbeiter Die technische Revolution stellt die Autozulieferer vor große Herausforderungen. Christian Schnell Handelsblatt Hannover Die Zukunftsthemen im Automobilbau kristallisieren sich immer deutlicher heraus: Schlagworte wie Digitalisierung, autonomes Fahren sowie das gesamte Spektrum der alternativen Antriebe nehmen Konturen an. Ein großer Teil dieser Entwicklungen wird bei den Zulieferern stattfinden. Sie sind es, die Visionen in Realität verwandeln. Aber sie sind zugleich auch Getriebene, die darum kämpfen, nicht den Anschluss zu verlieren. Das gilt gerade für den Bereich Software, das Kernelement aller Zukunftsthemen. Lag die Halbwertszeit von Neuentwicklungen hier vor kurzem noch bei vier Jahren, so liegt sie heute bei anderthalb bis zwei Jahren – Tendenz fallend. Für die Unternehmen ist das eine Herausforderung. „Es ist ständig eine Restrukturierung der Kompetenz nötig“, sagt Ariane Reinhart, Personalvorstand bei Continental. Um den Nachwuchs auf den ständigen Wandel vorzubereiten und mit den entsprechenden Innovationen vertraut zu machen, braucht es Weitblick. Die Entwicklung von Modellen und Prototypen kostet in der Regel Jahre, ehe die Produktion startet. Aufträge stehen so lange schon in den Büchern. Tausende von Mitarbeitern in der Auch Daimler prescht bei der Digitalisierung der Autowelt voran: Der deutsche Branchenriese präsentiert die ersten selbstständig fahrenden Lastwagen mit Zulassung für den US-Straßenverkehr. dpa Produktion müssen anschließend auf die neuen Anforderungen vorbereitet werden. Der Produktionsanlauf eines neuen Modells wird dadurch noch schwieriger. „Der Anteil IT-unterstützter Arbeiten wird deutlich zunehmen, damit werden sich ganze Berufsbilder verändern“, beobachtet Friedrich Hubert Esser, Professor und Präsident am Bundesinstitut für Berufsbildung in Bonn. Continental stellt sich frühzeitig darauf ein. Erst im vergangenen Jahr wurde beispielsweise der Ausbildungsgang zum „Automotive-Softwareentwickler“ ins Leben gerufen. Im Herbst begannen 27 junge Leute die Lehre. Sie baut auf der bereits bestehenden Ausbildung zum mathematisch-technischen Softwareentwickler auf. „Das muss dann auch mal schnell gehen, da darf nicht jahrelang an einem Ausbildungsgang herumgedoktert werden“, lautet Reinharts pragmatischer Ansatz. Der rasante technische Fortschritt ist dabei Treiber einer neuen Entwicklung. Was als wenig geordnete informelle Struktur begann, entwickelt sich – der Realität gehorchend – nun in geregelten Bahnen. „Wenn sich Verände- rungen aus der IT in die Berufe einbrennen, dann müssen wir in die Ausbildung“, gibt Professor Esser die Richtung vor. Die Ausbildung neuer Mitarbeiter ist bei der raschen Veränderung der Arbeitswelt aber nur die eine Herausforderung. Beinahe noch wichtiger ist die Weiterbildung von Mitarbeitern, die bereits Jahrzehnte im Unternehmen sind. Hier ist durchaus psychologisches Geschick vonnöten. War es früher die körperlich schwere Arbeit, die zu vermehrten Krankmeldungen führte, so geraten heute psychische Leiden als Grund für Fehlzeiten in den Mittelpunkt. Bei Continental geht das Management deshalb schon mal unorthodoxe Wege. Junge Mitarbeiter, die oft gerade erst ihre Ausbildung beendet haben, sind als Coaches für ältere Mitarbeiter unterwegs. Entscheidend ist jedoch, dass bei den Älteren die Motivation zum Lernen da ist. Dabei spielt es bei Continental keine Rolle, ob die Mitarbeiter aus dem innovativen Automotive-Bereich kommen oder eher aus dem traditionellen Reifengeschäft. „Die Digitalisierung zieht sich durch alle Geschäftsprozesse“, beobachtet Ariane Reinhart. „Wir brauchen keine Subventionen, wir brauchen Bauland“ Reiner Reichel Handelsblatt Düsseldorf Steter Tropfen höhlt den Stein. Immobilienverbände haben über Monate Subventionen zur Ankurbelung des Wohnungsbaus gefordert. Nun bekommen sie, was sie wollen. Das Bundeskabinett ermöglicht Erbauern von neuen Mietwohnungen in den ersten drei Jahren 35 Prozent der reinen Baukosten, also ohne Grundstückskosten, abzuschreiben. Umstritten ist die Förderung sogar bei denen, die davon profitieren. Aufseiten der Befürworter steht Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW: „Die Sonder-AfA kann ein wirksamer Anreiz sein, mehr bezahlbare Wohnungen zu bauen.“ AfA steht für „Abschreibung für Abnutzung“. Zurückhaltende Zustimmung für die Sonder-AfA kommt vom Deutschen Mieterbund. Bundesdirektor Lukas Siebenkotten fordert Steueranreize mit Mietobergrenzen zu verbinden. Zu den vehementen Kritikern der Kabinettsentschei- dung zählt Reiner Braun, Vorstand der Immobilienmarktforschungs-Gesellschaft Empirica: „Die Sonder-AfA wird zu Mitnahmeeffekten führen.“ Der Staat werde Investoren fördern, die ohnehin gebaut hätten. Und sie werde die Preise treiben, weil Investoren wegen des Steuervorteils mehr zahlen können. Die Regierung will den Bau von 100 000 zusätzlichen Wohnungen erreichen. Für Marktanalyst Braun ist eine Sonder-AfA der völlig falsche Ansatz, um den Wohnungsbau anzukur- beln: „Wir brauchen keine Förderung, wir brauchen Bauland!“ Seit langem regen sich Bauträger darüber auf, dass Kommunen zu wenig Bauland ausweisen, ihren eigenen Baugrund meistbietend und somit teuer verkaufen und gleichzeitig den Bau preiswerter Wohnungen erwarten. Auch Klaus Franken, Geschäftsführer der Catella Property Group, potenzieller Profiteur der höheren Abschreibungssätze, ist unzufrieden: „Ich bin grundsätzlich kein Freund von Subven- tionen, denn sie führen zu Verwerfungen am Markt.“ Auch der Maklerverband IVD ist kritisch: „Um den Wohnungsbau wirklich in Gang zu bringen, wäre darüber hinaus erforderlich, dass die Normalabschreibung von bisher zwei auf drei Prozent angehoben wird.“ Im Detail vorgesehen sind zehn Prozent Sonder-AfA in den ersten beiden Jahren und neun Prozent im darauffolgenden Jahr, was einschließlich zwei Prozent jährlicher Normalabschreibung 35 Prozent für die ersten drei Jahre ergibt. Entscheider & Geld 7 SPEZIAL ENTSCHEIDER & GELD NEWS AM ABEND MITTWOCH, 10. FEBRUAR 2016 Ölförderung in den USA: Nur sehr mutige Investoren kaufen Bonds von Frackingfirmen. rtr Die verzweifelte Suche nach dem Zins 2015 lieferten Anleihefonds kaum Erträge. Top-Renditen bieten nur risikoreiche Ölbonds. Ingo Narat Handelsblatt Frankfurt Der Januar war wie eine kalte Dusche. Eben hatten sich Anleger noch über gute Fondserträge für das vergangene Jahr gefreut. Und schon vermasselten abstürzende Aktienkurse das angenehme Gefühl. Eine Auswertung von Feri Eurorating für das Handelsblatt zeigt die häufig zweistelligen Fondsrenditen für Depots der einzelnen Anlageschwerpunkte. Im vergangenen Jahr machten Aktienfonds das Rennen, vor allem solche, die auf Nebenwerte, Europa und Japan ausgerichtet waren. Fonds für japanische Aktien führen mit 22,1 Prozent die Rangliste an. Das größte Problem für deutsche Privatinvestoren sind jedoch die Zinsanlagen. Hier steckt der Großteil ihres Geldvermögens, damit ist kaum noch etwas zu verdienen. „Wegen der niedrigen Zinsen überwiegen jetzt eher die Risiken, für Euro-Anleger ist die Lage extrem schwierig“, sagt FeriAnalyst André Härtel. Fonds, die ohne große Währungsrisiken und an den europäischen Zinsmärkten Geld verdienen wollen, erwirtschafteten schon im vergangenen Jahr nur mühsam ihre Erträge. Die auf europäische Anleihen konzentrierten Depots lieferten im Schnitt laut Fondsbilanz magere 1,3 Prozent Wertgewinn. Fonds für EuroAnleihen kamen im vergangenen Jahr nur knapp über die Nulllinie, Depots für Euro-Unternehmensanleihen brachten teilweise sogar Verluste ein. Nur wenn Anleger Währungsrisiken eingingen, konnten sie richtig verdienen. Der Dollar gewann gegenüber dem Euro im vergangenen Jahr elf Prozent. Das schlägt auf die Fondsbilanz 2015 durch. „Auf solche Währungsbewegungen zu setzen ist auch in diesem Jahr eine der wenigen Chancen für Anleger im Euro-Raum, mehr zu verdienen“, sagt Härtel. Er empfiehlt deshalb Fonds und Fondshäuser, die gute Ergebnisse beim aktiven Anleihemanagement zeigen. Sie sollten seiner Meinung nach die Möglichkeit haben, sowohl unterschiedliche Währungen als auch unterschiedliche Bonitäten bei den Emissionen zu berücksichtigen: Blackrock, Bluebay, Schroders, Fidelity, KBC, Vontobel, Robeco, ebenso deutsche Adressen wie die Dekabank. „Die niedrigen Zinsen werden uns einige Jahre erhalten bleiben, und es wird vielleicht noch schlimmer“, sagt Eve Tournier, die beim großen Fondshaus Pimco in London die Anlagen in europäischen Unternehmensanleihen steuert. Neben der ultralockeren Geldpolitik der großen Notenbanken trieben zuletzt auch Konjunktursorgen der Anleger die Zinsen auf Tiefstniveaus. Alternativen waren beispielsweise Bundesanleihen. Zehnjährige Titel werfen mittlerweile nur noch 0,4 Prozent jährliche Rendite ab. Parallel dazu zogen sich Anleger aus riskanten Anleihen von Unternehmen oder Staaten zurück. Bei einer Rezession könnten solche Emittenten pleitegehen. Ein Extremfall sind die Ölförderer, die unter den fallenden Energiepreisen leiden. Russische Staatsanleihen werfen jetzt über zehn Prozent Rendite ab. Achim Stranz, Chefstratege bei Axa Investment Managers Deutschland, erkennt die treibende Kraft hinter den extrem hohen Renditen: „Die Finanzmarktakteure gehen davon aus, dass jedes dritte amerikanische Energieunternehmen pleitegehen wird.“ An eine solche Pleitewelle glaubt Tournier allerdings nicht. BULLE & BÄR Japans Strafzins schürt die Sorgen um Bonds W enn ein Teil von Japans „Abenomics“ gewirkt hat, ist es die Geldpolitik von Notenbankchef Haruhiko Kuroda. Mit jedem weiteren Schritt seiner beispiellosen geldpolitischen Lockerungsübungen reagierten die Finanzmärkte besser als erwartet. Der Yen? Rund 50 Prozent schwächer als vor Abes Amtsantritt Ende 2012. Die Aktien? Mehr als 100 Prozent rauf. Haruhiko Kurodas jüngster Schritt brachte nun plötzlich Japans Staatsanleihen in den Fokus. Kaum hatte die Bank von Japan Ende Januar die Einfüh- rung eines negativen Zinses von 0,1 Prozent auf einen Teil der Überschussreserven von Japans Banken bei der Notenbank angekündigt, sackten die Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen von über 0,2 Prozent auf 0,02 Prozent ab. Kurzfristige Anleihen wurden sogar im Minus gehandelt. Mission erfüllt, könnte man meinen. Schließlich will Kuroda mit negativen Zinsen offiziell die Kreditvergabe der Banken ankurbeln – die Schwächung des Yens ist dabei natürlich willkommen. Doch an den Märkten weckte die Maßnahme Zweifel, ob Kurodas Kaufprogramm von Anleihen nicht langsam den Anleihemarkt einfrieren lässt. Nicht ohne Grund: Denn obwohl die Bank von Japan mit der Einführung des negativen Zinses wie ein Nachahmer wirkt, ist sie doch wieder Pionier. Im Gegensatz zur Europäischen Zentralbank, die schon früher negative Zinsen einführte, kauft die Bank von Japan nicht erst seit kurzem Staatsanleihen in großem Stil auf, sondern im 15. Jahr. Mehr noch: Nach Kurodas Amtsantritt im April hat die Notenbank den Staatsanleihe- kauf massiv erhöht und besitzt fast ein Drittel der Staatschulden. Ihr Vermögen macht sogar fast 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Bei der EZB sind es nicht einmal 30 Prozent. Dennoch will die Bank von Japan bis auf Weiteres weitere 80 000 Milliarden Yen, etwa 613 Milliarden Euro, an Staatsanleihen kaufen – pro Jahr. Immer mehr Marktteilnehmer fragen sich daher, wo die Bank von Japan mittelfristig diese Anleihen finden will. Nicht nur wegen der Summen. Gleichzeitig gibt Kuroda mit dem Strafzins paradoxerweise den Banken Anreize, ihre Staatsanleihen nicht wie bisher an die Notenbank weiterzureichen. Die Richtung ist klar: Statt den Staatsanleihekauf noch mehr zu erhöhen, wird die Bank von Japan eher die Zinsen weiter in Minus senken – und irgendwann den Zins in den Mittelpunkt ihrer Geldpolitik rücken. Sollte der Yen wieder steigen, erwarten einige Bondstrategen den nächsten Schnitt bereits im April. Japans geldpolitisches Experiment sorgt damit weiter für Spannung am Bondmarket. Martin Kölling 8Auszeit AUSZEIT NEWS AM ABEND MITTWOCH, 10. FEBRUAR 2016 Schalke: Höwedes verlängert bis 2020 Fußball-Weltmeister Benedikt Höwedes bleibt dem FC Schalke 04 erhalten. Wie der Bundesligist heute mitteilte, hat der Abwehrspieler seinen bis 2017 datierten Vertrag vorzeitig um drei weitere Jahre verlängert. Der neue Kontrakt des 27-Jährigen enthält nach Angaben des Profis keine Ausstiegsklausel. Zuletzt erregten Wechselgerüchte Höwedes’ zu englischen Klubs Aufmerksamkeit. Sizilien: Mutmaßliche Mafia-Mitglieder gefasst Die italienische Polizei hat heute 109 Haftbefehle gegen Mitglieder der Laudani-Familie vollstreckt. Der Clan soll auf organisierte Kriminalität und Erpressung spezialisiert sein soll. Die Polizei bezeichnete sie als einen der etabliertesten und gefährlichesten Verbrecherringe in der Region um Catania. 2 Rätsel über die Unfallursache Bad Aibling: Polizei lässt Verdacht gegen Fahrdienstleiter fallen. dpa I Bad Aibling Nach ersten Vernehmungen der Polizei ergibt sich im Zusammenhang mit dem Zugunglück von Bad Aibling kein dringender Verdacht gegen den Fahrdienstleiter. „Wir wehren uns vehement gegen dieses Gerücht“, sagte Polizeisprecher Jürgen Thalmeier heute am Unglücksort im Hinblick auf entsprechende Berichte. Zwar könne ein Fehler oder Vergehen dpa I München Der FC Bayern verzichtet im Viertelfinale des DFB-Pokals heute Abend beim VfL Bochum (20.30 Uhr, ARD) auf die lange verletzten Stars Franck Ribéry und Mario Götze. Trainer Pep Guardiola folge der Empfehlung der medizi- 3 6 7 1 2 7 6 8 6 5 9 3 1 6 5 2 4 4 8 7 2 8 5 3 9 1 nischen Abteilung, teilte der deutsche Fußball-Rekordmeister mit. Ribéry, der vor zwei Monaten eine Muskelverletzung erlitt und zuvor lange wegen einer Sprunggelenksverletzung ausgefallen war, nahm in dieser Woche das Mannschaftstraining wie- auch im Stellwerk von Bad Aibling. Wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bekanntgab, arbeitet inzwischen eine 50-köpfige Sonderkommission der Kriminalpolizei an dem Fall. Zudem steht inzwischen die Identität von neun der zehn Opfer fest. Dabei handelt es sich ausschließlich um Männer im Alter von 24 bis 60 Jahre, wie Thalmeier sagte. Sie alle stammten aus der Region. Unter ihnen seien auch die zwei Lokführer sowie ein Lehr-Lokführer, der routinemäßig einen der beiden Männer auf seiner Fahrt begleitete. 4 6 3 8 5 8 4 2 7 2 6 9 1 7 8 2 3 8 1 5 3 4 7 4 7 der auf. Götze nach fast vier Monaten Pause wegen schwerer Adduktorenverletzungen schon in der Vorwoche. Bei den beiden wollen die Bayern kein Risiko eingehen, beide arbeiten in München individuell statt im Ruhrgebiet aufzulaufen. Auch Neuzugang Tasic wird am Abend nicht in NRW erwartet – er muss auf sein Debüt beim FC Bayern weiter warten. Der 14-malige Nationalspieler sollte heute in München gleich zwei Einheiten einlegen, um Trainingsrückstand aufzuholen. JUST A MINUTE Zahlenspiel für Kreuz- und Querdenker 4 3 des Diensthabenden auch nicht ausgeschlossen werden; die Ermittlungen stünden noch am Anfang. Doch sei der Fahrdienstleiter bereits unmittelbar nach dem Zusammenstoß zweier Regionalzüge gestern Morgen befragt worden. Daraus ergebe sich „noch kein dringender Tatverdacht“, betonte Thalmeier. Mehrere Medien hatten unter Berufung auf eine zuverlässige Quelle berichtet, dass die Tragödie auf der Strecke Holzkirchen-Rosenheim durch menschliches Versagen ausgelöst worden war. Derzeit ermitteln die Beamten DFB-Pokal: Bayern ohne Götze und Ribéry Schwer Mittel SUDOKU Überraschung in der Bundesliga: Die TSG 1899 Hoffenheim muss mitten im Abstiegskampf den Trainer wechseln. Nur drei Tage vor dem wichtigen Spiel gegen Werder Bremen trat Huub Stevens heute von seinem Amt zurück. Der Verein nennt gesundheitliche Gründe für das Ausscheiden. Zunächt sollen seine beiden bisherigen Assistenten, Alfred Schreuder und Armin Reutershahn, übernehmen. dpa 9 5 2 6 Anleitung: Füllen Sie die Matrix mit Zahlen von 1 bis 9. Jede Ziffer darf nur einmal in jeder Spalte, Reihe und den 3x3-Feldern vorkommen. Doppelungen sind nicht erlaubt. Die Lösungen zum Sudoku finden Sie in der nächsten Ausgabe des Handelsblatts. Testen Sie Ihr Englisch! „My sister is 21. She’s still in ______.“ a) college b) collage c) colleague Antwort a): college – Universität (bis zum Bachelor) Chinesische Behörden melden ersten Zika-Fall Zum ersten Mal ist in China Behörden zufolge eine eingeschleppte Zika-Infektion nachgewiesen worden. Ein 34-Jähriger habe das Virus im Januar von einem Besuch aus Venezuela mitgebracht, berichteten heute die Gesundheitsbehörden nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua. Die Gesundheitskommission in Peking betonte, dass das Risiko einer weitere Verbreitung des Virus wegen der niedrigen Temperaturen „gering“ sei. TSG: Stevens geht Lernen Sie das Englischmagazin für den beruflichen Erfolg jetzt kennen: www.business-spotlight.de/hb © Business Spotlight, Spotlight Verlag
© Copyright 2025 ExpyDoc