P.P. 3703 Aeschi b. Spiez Post CH AG „Zytig“ Kinderheimat TABOR – Ausgabe April 2016 3703 Aeschi b. Spiez Tel. 033 655 63 63 Fax 033 655 63 60 www.kinderheimat-tabor.ch [email protected] Editorial A-Post von Robinson Crusoe Selber! Liebe Leserin, lieber Leser Wissen Sie was die ersten Worte von Kinder sind? Ja, Sie haben recht, „Mama“ und „Papa“ stehen ganz oben auf der Hitliste erster Worte und das scheint eigentlich ja auch ganz normal, denn bilden die Eltern doch mehrheitlich den ersten und starken Bezug für das Kind. Nach einem Jahr wächst der Wortschatz und schon bald kommen die Kürzel „nein“ oder „selber“ dazu. Ja, der Mensch strebt nach Autonomie vom Tag seiner Geburt an und entwickelt dadurch zusehends sein „SELBST“! Unser „SELBST“ erfüllt eine wichtige Funktion unseres Menschseins. Überlegen Sie sich doch nur einmal, wo wir das Wort „Selbst...“ überall einsetzen; Selbstbild, Selbstverantwortung, Selbständigkeit, usw. Vor einem Jahr habe ich selbst einen alten Postbus zum Wohnmobil umgebaut, praktisch im Alleingang. Das war eine Herausforderung, hat viel Spass und letztendlich auch viel Genugtuung gebracht zu merken, was man alles selber schaffen kann. Schneller komme ich bei Computerproblemen an meine Grenzen und obwohl ich einen Bruder habe, der Informatiker ist, versuche ich doch bis zum letzten Moment die Probleme selber zu lösen. Ja, das „SELBST“ treibt uns an, weckt den Antrieb und Ehrgeiz hat aber auch die Gefahr der Selbstüberschätzung, Selbsttäuschung, Selbstsucht oder Selbstverliebtheit EGOISMUS! Wir stehen alle in Gefahr, uns zu wichtig zu nehmen und dabei zu vergessen welches die beiden wichtigsten Grundsätze für uns selber und das Zusammenleben auf der Welt sind. „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe, mit aller deiner Kraft und mit deinem ganzen Verstand!“ Und: „Du sollst deine Mitmenschen lieben wie dich selbst!“ Lukas 10,27 Vielleicht werden Sie sich jetzt aufregen, weil da steht „Du sollst…“, ja unser „Selbst“ ordnet sich nicht gerne unter aber erinnern wir uns noch an den Anfang und die ersten Worte von Kindern die sagen „Mama“ und „Papa“. In dieser kindlichen Haltung dürfen wir auch unserem Schöpfer und Gott begegnen. Ich bin gerne sein Kind, erst das gibt meinem SELBST die wahre Bedeutung GOTTESKIND! Unsere „LIVE-Taborzytig“ beschreibt Themenfelder um das „Selbst“ unserer Schüler, wie dies im Alltag in Freundschaften, der Schule, beim Boarden oder Stop-Sagen, Umsetzung findet. Viel Vergnügen! Falls Ihnen unsere Zeitung Anregungen gegeben hat, so freut uns Ihre Reaktion auf info@ kinderheimat-tabor.ch Sie entscheiden „selber“! Freundliche Grüsse Urs Klingelhöfer, Heimleiter Was die Mittelstufenschule mit dem Projekt Flaschenpost erlebte Claudia Schären Fassungslos lese ich wieder und wieder den Brief in meiner Hand. Kann das sein? Kann das menschenmöglich sein? Nie hätte ich damit gerechnet, dass es funktionieren könnte. In dieser Jahreszeit? Da geht doch niemand am See spazieren. Allem Anschein nach doch. „Ich muss es ihr sofort zeigen“, schnellt es mir durch den Kopf. „Hoffentlich ist sie noch hier.“ Mit dem Brief in der Hand renne ich ins Schulzimmer hinüber. Rennen sollte man eigentlich nicht im Schulhaus. Und auch nicht schreien. Aber heute geht es nicht anders. Mein Adrenalin ist Schuld. Das werden sie sicher verstehen. „Frau Schären! Frau Schären!“ Beinahe atemlos stolpere ich ins Schulzimmer. „Frau Schären, schauen sie“. Ich strecke ihr den Umschlag mit dem Brief entgegen. Als sie mit dem Lesen beginnt, bleibt ihr im wahrsten Sinne des Wortes der Mund offen stehen. „Das kann ja nicht sein“, sagt sie. „Ich hätte nie gedacht, dass das funktionieren wird…!“ Angefangen hat alles ganz banal. Im Schulunterricht behandelten wir das Thema Kommunikation. Wir schauten uns unterschiedliche Formen der Kommunikation an und setzen einige davon praktisch um. Da wäre zu Beispiel die eher unkonventionelle Art einer Nachrichtübermittlung per Flaschenpost. Berichten zu folge, schien dies in anderen Ländern immer wieder für grosses Aufsehen gesorgt zu haben. Nun sollen auch wir eine Flaschenpost machen. Naja, klingt nicht schlecht. Es macht sogar Spass, als wir normales Papier mit Kaffeesatz einfärben und den Rand anbrennen, damit es alt und antik wirkt. Wir rollten unsere Briefe, jeweils mit dem Absender versehen, in Impressum Texte und Beiträge: Redaktionsteam Layout: Jürg Däpp Erscheinungsform: viermal jährlich als „Bericht“, „News“, „Live“ und „Thema“ Auflage dieser Ausgabe: 3‘500 Exemplare eine Flasche und machen einen Abstecher an den Thunersee. Das Wetter ist übel. Wir warfen nur schnell die Flaschen ins Wasser und fuhren wieder zurück. Hätte auch nicht viel gebracht, dort noch länger in der Kälte zu stehen. Die Flaschen dümpelten vor sich hin und schienen nicht im Traume daran zu denken, sich auf eine weite, spannende Reise zu begeben. Auch Frau Schären schien wenig Glaube an dieses Kapitel der Lerneinheit zu haben, denn im Auto meinte sie salopp: „Also, wenn irgendjemand von euch einen Antwortbrief erhält, lade ich die Klasse ins MC Donald’s ein.“ Aber bald waren die vor sich hin schwimmenden Flaschen im Thunersee vergessen. Dann kam dieser besagte Tag. Als ich wie gewohnt nach der Schule auf die Gruppe kam, lag ein Umschlag auf meinem Pult. Handgeschrieben, an mich adressiert. In absehbarer Zeit steht weder mein Geburtstag, noch Weihnachten oder Ostern vor der Türe. Aus welchem Anlass sollte mir jemand schreiben? „Lieber Tim“, las ich „Wir waren in Urlaub in Interlaken, als wir deine Flaschenpost aus dem Thunersee gefischt haben,…“ Bald darauf trudelte noch ein weiterer Antwortbrief ins Tabor und steigerte unsere Verblüffung und Begeisterung. Wie gut Kommunikation auf verschiedene Wege funktionieren kann, bleibt uns noch lange in Erinnerung. Und auch das Wissen, dass irgendwo auf dem Thunersee noch zwei weitere Flaschenposts vor sich hin getrieben werden, mit der Berufung, von einem Empfänger herausgefischt zu werden. Und natürlich verbrachten wir als Klasse einen spassigen Mittag bei MC Donald’s. Druck: Druckerei Jakob AG, Grosshöchstetten Spendenkonto: PC 30-5441-2 © Verwendung von Bild- und Textmaterial ist nur mit ausdrücklicher, schriftlicher Genehmi- gung der Kinderheimat Tabor gestattet! Freundschaft und Beziehung als Herausforderung, wo sind die Grenzen? Ein Teil unserer Auszubildenden, Praktikan Händchen halten erlaubt Das Tabor als Ausbil Iris Bucher Benjamin Zürcher Der Frühling kommt und mit ihm all die schönen Frühlingsgefühle. Im Zustand der Verliebtheit erscheint alles viel schöner und lebendiger. Verliebtheit, Liebe und Freundschaft erlebe ich, als Sozialpädagogin auf einer Gruppe mit Mädchen und Jungs, nicht nur im Frühling, sondern das ganze Jahr über . Das Bedürfnis der Kinder und Jugendlichen, so geliebt zu werden wie sie sind, zeigt sich mir immer wieder. Oft erhoffen sich Jugendliche fehlende Zuwendung sowie weitere Bedürfnisse, die sich zwischen Jungs und Mädchen unterscheiden, durch Freundschaften mit dem anderen Geschlecht zu stillen. Der Gedanke, dass bestimmte Vorstellungen über Partnerschaften nicht realistisch sind oder sich ganz einfach nicht mit den TaborStrukturen arrangieren lassen, fordert Teens heraus. Als sehr wichtig empfinde ich, dass Jugendliche lernen, zu ihren Freundschaften zu stehen. Grundsätzlich unterstützen wir Freundschaften, die sich an die von uns vorgegebenen Leitplanken halten. Ein grosses Anliegen ist es auch, dass sich die Freundschaft nicht vorwiegend auf körperliche Zuwendung konzentriert. Wir legen Wert darauf, dass Zärtlichkeiten zurückhaltend ausgetauscht werden. Daher sind im Tabor „nur“ Händchen halten und unaufdringliches Umarmen während dem Gehen erlaubt. Leider kommt es immer wieder zu Heimlichkeiten, die früher oder später ans Licht kommen, was die Beziehung zwischen uns Pädagogen und den Jugendlichen belastet und zu einem Vertrauensverlust führen kann. In Freundschaften möchten wir verschiedene Fragen aufwerfen und zum Nachdenken anregen: Welche gemeinsamen Interessen haben wir? Wie können wir gemeinsame Zeiten sinnvoll füllen? Wie kann ich gegenüber meinem/r Freund/in meine Zuneigung zum Ausdruck bringen – abgesehen von der körperlichen? Wie können wir mit Konflikten und Unterschieden umgehen? Sind Kontakt ausserhalb der Beziehung, zu Kollegen/innen, wichtig und wie kann ich diese pflegen? Nebst dem unmittelbaren Aufgreifen und Reflektieren von Situationen erscheint uns auch das längerfristige, gezielte Eingehen auf be- stimmte Themenfelder als wichtig. Dies wird einerseits auf den Wohngruppen und andererseits an gruppenübergreifenden Anlässen, wie Mädchen- und Jungsabenden umgesetzt. Uns ist es sehr wichtig, diese Themen aufzugreifen und die Jugendlichen in dieser Angelegenheit ernst zu nehmen. Wir erleben das Thema Freundschaft als Herausforderung und zugleich als Bereicherung und möchten die Beziehungen unserer Jugendlichen positiv mitprägen. Stimmen der Kinder und Jugendlichen: Beziehungsstatus: in einer Beziehung Boy (16) und Girl (14): Wir empfinden die Tabor-Regeln als viel zu streng für uns. Girl (15): Ich habe einen Freund ausserhalb vom Tabor und wir führen eher eine Wochenend-Beziehung. Boy (14): Eine Beziehung ist schön und gut. Es ist spannend meine Freundin immer besser kennen zu lernen und Erfahrungen zu sammeln. Girl (15): Es ist schön, dass ich meinen Freund hier im Tabor jeden Tag sehen kann und darf. Es ist toll, wie ich ihn dadurch bereits gut kennen darf. Beziehungsstatus: Single Boy (13): Ich habe extra keine Freundin. Ich spiele lieber Fussball oder game. Aber etwa mit 18 Jahren möchte ich dann auch eine Freundin. Girl (9): Ich hätte gerne einen Freund. Wichtig ist mir aber, dass er gut zu mir passt und auch ähnlich alt ist. Boy (9): Ich weiss mit wem ich zusammen sein möchte. Momentan habe ich aber noch ein Beziehungsverbot, da ich in der Probezeit bin. Boy (11): Ich bin Single, da mir hier momentan kein Mädchen gefällt. Praktikanten, Schulassistenten, SpiA’s (Sozpädagogen in Ausbildung), Zivildienstleistende etc., sind in unserer Institution zahlreich vertreten und prägen das Tabor-Leben mit. Unsere Institution fördert ihr Personal durch Aus- und Weiterbildungen. Dabei stehen bis zu vier Ausbildungsplätze für die vierjährige sozialpädagogische praxisbegleitende Ausbildung zu Verfügung. Drei bis sechs Ausbildungsplätze sind für Praktika (Vor- und Ausbildungspraktika sowie Anerkennungsjahr UNI, Schulassistenten) verfügbar, die teilweise auch von Zivildienstleistenden besetzt werden. Aktuell nutzen auf den Wohngruppen vier Vorpraktikanten, ein Ausbildungspraktikant sowie vier SpiA’s unser Angebot. In der Schule hingegen sind es zwei Schulassistenten. Im Sommer 2016 wird (Resultat ist natürlich noch offen, sind aber bei denjenigen sehr zuversichtlich ) eine SpiA sowie unser Lehrling im Bereich FachmannBetriebsunterhalt ihre Ausbildung abschliessen. Zurzeit stehen zwei angehende SpiA’s sowie eine Vorpraktikantin in den Startlöchern. Ob offene Stellen vorhanden sind, können Sie auf der TaborWebseite erfahren. Im folgenden Abschnitt möchte ich das „Ausbildungsverhältnis“ zwischen Tabor und SpiA’s beleuchten. Denn in der Regel hat jede Gruppe einen SpiA, der oder die zuvor intern ein Vorpraktikum absolvierte. Damit sich Lernende Fachlich und Persönlich möglichst gut entwickeln können, ist auf jeder Gruppe ein PA (Praxisausbildner) für sie verantwortlich, der sie im Alltag begleitet. Das Einarbeiten und die tägliche Begleitung sowie die Praxisausbildungsgespräche, die 14-täglich stattfinden, sollen die Entwicklung der PraktikantInnen und SpiA’s fördern. Der oder die PA ist verantwortlich, dass die Praxisausbildungsgespräche geplant und eingehalten werden. Die Hauptverantwortung liegt jedoch bei den SpiA’s selbst. Sie sind zuständig dafür, dass der Informations- Ehemaligentag Am Sonntag, 21. August 2016 findet der nächste Ehemaligentag statt. nten und Zivildienstleistenden Wendo noch einer sagt, das sehe nicht gut aus, gibts Ärger mit uns ldungsplatz „Wir sagen STOP!“ Urs Klingelhöfer fluss zwischen Schule und Betrieb sichergestellt ist. Kompetenzziele, Nachweise, Prüfungen und die Praxisqualifikation müssen jeweils Ende des Schuljahres erfüllt sein, damit man das Studium zu Ende führen kann. Wie Sie vielleicht merken, ist die Eigenverantwortung sowie persönliche Reife doch sehr wichtig. Deswegen sind Vorpraktikantinnen und Vorpraktikanten häufig über 20 Jahre alt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass ein gewisser Altersunterschied zwischen Klienten und Angestellten wichtig ist, damit die Klienten überhaupt den nötigen Respekt aufbauen können. Zum Schluss möchte ich die Plattform nutzen, um auf eine aktuelle Projektarbeit des BFF Studenten L. Stoll hinzuweisen. Dieser hatte die Idee, in der Kinderheimat Tabor ein weiteres Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche in Form einer Miniramp, einem Rail und zwei kleinen Boxen bereit zu stellen. Da unsere Kid’s gerne Trotti, Rollbrett, Rollschuh etc. fahren, wird ein grosser Teil der Finanzen direkt vom Tabor übernommen. Der Restbetrag muss durch Sponsoren gedeckt werden. Wenn Sie mehr darüber erfahren und einen Beitrag beisteuern möchten, dürfen sie sich gerne im Tabor oder direkt auf der Gruppe Spatzen per Mail ([email protected]) melden. Voranzeige Schulschluss- und Verabschiedungsfeier 2016: Die Schulschlussfeier findet am Samstag 9. Juli, von 10.00 – 13.00 Uhr in der Kinderheimat Tabor statt. Mit kleiner Mittagesverpflegung. Eingeladen sind alle Eltern unserer Schüler, Verwandte, Bekannte, die Dorfbevölkerung und weitere Interessierte. Etwas unsicher und mit einem Schlafsack unter dem Arm machen sich die Mädchen der Oberstufe in Richtung Turnhalle auf. Gespannt treten sie in die Halle und werden dort von der Kursleiterin herzlich begrüsst. Nicht Sportgeräte sind aufgebaut, viel mehr hat es ein Tuch in der Mitte des Raums, dazu ein paar Kissen und jedes Mädchen hat den Schlafsack dabei aber wofür wohl? Carmen glaubt, dass dieser wohl als Unterlage dient und auch Martina und Céline bringen den Schlafsack mit Bequemlichkeit in Verbindung. Nicht so Andrea, sie ist überzeugt wie Margrit, dass der Schlafsack wohl als Boxsack herhalten sollte, war doch der Schnupperkurs Wen-Do (Weg der Frau) als Training zur Selbstbehauptung für junge Frauen angekündigt worden. Braucht es denn sowas überhaupt in der heutigen Zeit, sind Frauen und Mädchen nicht emanzipiert genug um sich entsprechend zu äussern oder gar zur wehren? Die Praxis und auch jüngste Ereignisse in Köln und anderen Städten zeigen, dass Frauen nach wie vor als „schwaches“ Geschlecht angesehen werden, über die man „verfügen“ kann. So erleben Frauen und Mädchen immer noch sexistische Anmache, teilweise Respektlosigkeiten, Demütigungen und andere Entwertungen. Frauen und Mädchen reagieren darauf immer mehr mit Ängstlichkeit, Verunsicherung, stille Unterwerfung und Rückzug. Wen-Do ist hierfür speziell ein Training von Frauen für Frauen und Mädchen. Wen-Do möchte die Selbstbehauptung stärken und Mädchen in Krisensituationen befähigen, sich adäquat wehren und verteidigen zu können. Der Kurs arbeitet mit Rollenspielen und praktischen Übungen die auch den Bereich Selbstverteidigung einschliessen. – Was haben die Mädchen nun in der Turnhalle gemacht? „Wir haben offen über Sachen geredet die unter uns bleiben!“ – „Wir haben auch ein fast 2 cm dickes Brett mit den Händen zerschlagen und gelernt, wie man im Notfall eine Nase brechen und sich verteidigen kann, das hat mich besonders beeindruckt!“ WenDo stärkt die Mädchen aber auch dabei, über schwierige Erlebnisse berichten zu können und sich den negativen Geschehnissen und Erfahrungen zu stellen. Von Ende März bis zu den Sommerferien besuchen nun 5 Mädchen den Wen-Do-Kurs in Bern. Welche Erwartungen und Hoffnungen sind damit verbunden? „Ich hoffe, dass ich mich besser wehren und auch verteidigen kann.“ – „Ich wünsche mir, dass ich nach dem Kurs selbstbewusster auftreten kann und nicht mehr Angst haben muss.“ – „Nach dem Kurs hoffe ich bessere Tricks zu kennen, damit ich geschickt dreinschlagen kann und mich kräftiger fühle.“ – Upps, müssen sich die Jungs nun nach dem Wen-Do-Kurs vor den Mädchen in Acht nehmen? – „Ich hoffe mal nicht“, meint eine 14-Jährige, „dass wir das an anderen vom Tabor anwenden müssen. Man merkt es eben einfach, dass man selbstbewusster sein kann!“ Auch ein anderes Mädchen beschwichtigt, „wir brauchen das eigentlich nur im Notfall!“ – „Fürchten muss man sich nicht, aber man sollte aufpassen, was man sagt oder tut !“ Zum Schluss nochmals zum Schlafsack. Natürlich hat dieser ein paar Schläge und lautes Geschrei aushalten müssen, inzwischen hat er aber wieder die ursprüngliche Form und hofft, dass er bald wieder für seinen eigentlichen Zweck eingesetzt werden kann. Bald stehen ja die Lager an, …. Weitere Infos zum Thema finden Sie auch unter: http://www.wendo.ch/bern.html AKTUELL In der Gärtnerei erhalten Sie wieder Geranien und Setzlinge für Balkon und Garten. Wer sind wir? Bezeichnung Schul- und Erziehungsheim auf christlicher Basis für Kinder aus schwierigen Umfeldbedingungen, oft mit Schul- und Milieuproblemen. Lage Die Kinderheimat Tabor liegt auf knapp 1000 m ü.M., in landschaftlich schöner Umgebung auf einer Sonnen- und Aussichtsterrasse über dem Thunersee und gehört zur Gemeinde Aeschi bei Spiez. Anlage Wie im Skilager aus Anfängerinnen echte Snowoard-Cracks wurden Faszination Snowboarden Patrick Schenk Blinzelnd schaust du in den stahlblauen Himmel. Dein Blick schweift über das atemberaubende Panorama. Ein Gipfeltreffen der überwältigenden Art. Und dann siehst du den Berghang hinunter: 300 Meter Pulvertraum. Diese eine Fahrt die dir bevorsteht wird die Schönste deines Lebens sein. Garantiert. Dein Puls geht auf 180. Deine Knie werden weich. Und du bist sicher: Es gibt nichts Schöneres als über diesen weissen Teppich zu fliegen… Solche oder ähnliche Vorstellungen hatten wohl auch die fünf Mädchen die das Projekt Snowboarden in dieser Saison in Angriff nahmen. Noch nie zuvor standen sie auf einem Board. Dieser Traum beflügelte sie. Als im Tabor der erste Schnee gefallen war, rutschten die motivierten Mädchen bereits einen Hang hinunter und die Vorfreude auf das Fahrvergnügen im Lager auf der Elsigenalp war spürbar. Knallharte Realität: Gedanklich bei diesem traumhaften Snowboardvergnügen reisen die Mädchen ins Schneesportlager auf der Elsigenalp; nun endlich beginnt das Projekt Snowboarden. Auf der Elsigenalp angekommen wird den Mädchen die harte Realität direkt vor Auge geführt. Anstelle von Pulverschnee treffen sie auf harte Pisten. Die Brille dient nicht als Sonnenschutz, sondern stoppt den bissigen Wind vor den Augen und erleichtert so die Sicht. Anstelle des Skiliftes werden die Mädchen an den Übungshang geschickt. Laufen, Anschnallen, Rutschen, Hinfallen, Aufstehen, Hinfallen… wie mühsam ist doch dieses Snowboarden! Am Nachmittag werden sogar noch die Lifte geschlossen. Der Wind ist zu stark. Wo bleibt da die Freude? Ist Snowboarden wirklich so toll? Am nächsten Tag treffen die Mädchen auf ähnliche Bedingungen. Üben, Üben, Üben. Nach der Mittagspause ist bereits wieder Schluss, da der Wind erneut zu stark ist. Die Gedanken der Mädchen können nur erahnt werden. In der Wochenmittte zeigt sich das Wetter etwas freundlicher. Es ist erstaunlich wie nun Ein Anliegen in „eigener Sache“: Bitte teilen Sie uns mit, wenn sich Ihre Adresse geändert hat. Im blauen Balken auf der ersten Seite dieser Zeitung finden Sie unsere Kontaktdaten. die Früchte des mühsamen und ewigen Übens sichtbar werden. Erfolge wie Bremsen, Kurven oder sogar das Befahren des grossen Liftes zaubern den Mädchen unverkennbare Freude ins Gesicht. Die Motivation steigt und es wird fleissig geübt und gefahren, denn am nächsten Tag werden die Mädchen ihr erstes Rennen bestreiten. Rennen? Ist das überhaupt möglich? Der Renntag bricht an, die Nervosität steigt. Zurück auf dem Berg treffen vier Mädchen traumhaftes Wetter an. Wolkenloser Himmel, guter Schnee… Sie fühlen sich dem Traum vom Snowboarden etwas näher. Der Start. Eine unglaublich lange Rennstrecke. Die Sensation. Alle vier Mädchen bringen ihr Board bereits am vierten Tag den Berghang hinunter direkt ins Ziel. Perfekt. Die Freude ist riesig. Was mein Snowboard-Herz am Schlusstag des Lagers sieht, ist einfach sensationell: Die Mädchen befahren den grossen Lift, zeigen schnittige Kurven und beherrschen bereits Pistentricks! Für einige Mädchen erfüllt sich sogar der grosse Traum des Fliegens über den weissen Teppich im Pulverschnee. Mädchen, ich bin sehr stolz auf euch, dass ihr das Projekt Snowboarden in Angriff genommen habt! Eure Leistung und euer Einsatz waren erstaunlich! Doch denkt daran: Nicht der verrückteste Trick macht das Snowboarden aus. Sondern die Freude und Begeisterung, die du dabei erlebst, ist das Faszinierende am Snowboarden! Unsere Vereinsmitglieder kommen zu Wort. Die Mitgliedschaft lohnt sich weil, das Tabor christliche Werte lebt und vermittelt. Werner Siegrist, Oftringen 9 Gebäude mit grossem Umschwung für familiäre Wohnatmosphäre (1 bis 2 PersonenZimmer, je nach Alter), Schule und Freizeitgestaltung. Plätze 35 Kinder und Jugendliche, hauptsächlich im Schulalter, Mädchen und Knaben. Form Erziehung, Schulung und Betreuung in 4 Schüler-Wohngruppen und 3 Sonderschulklassen sowie die Möglichkeit des Besuchs der öffentlichen Schule Aeschi, Jugendwohnen für Schulabgänger in Frutigen, eigene Gärtnerei und Einsatz in erlebnisorientierter Landwirtschaft, Berufswahl- und Elterncoaching. Leitung/Mitarbeit Heimleitung und Mitarbeiterschaft mit aufgabenspezifischer Ausbildung und Kompetenz. Trägerschaft Der Verein Kinderheimat Tabor als öffentlichrechtliche Körperschaft (ZGB), ist dem Bund Freier Evangelischer Gemeinden FEG in der Schweiz angegliedert. Aufsicht Vom Verein gewählter Heimvorstand sowie die Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) des Kantons Bern. Finanzierung Die Kinderheimat Tabor wird vom Kanton Bern subventioniert, weitere Beiträge erfolgen durch die Versorger sowie freiwillige Spenden.
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