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Pressemitteilung
Milch zu Schleuderpreisen – wer schützt die Kuh?
Welttierschutzgesellschaft fordert gesetzliche Mindeststandards für die Haltung von Milchkühen
Berlin, 22.03.2016 – Seit der Aufhebung der Milchquote im April 2015 sind die Landwirte finanziell
unter Druck und ergreifen Maßnahmen, um die Milchleistung ihrer Kühe zu steigern. Ställe werden
überbelegt, der Kraftfutteranteil erhöht. Gerade in solch einer Krisensituation werden die Folgen
fehlender gesetzlicher Regelungen bei der Haltung von Milchkühen deutlich. Die Welttierschutzgesellschaft fordert daher eine Haltungsverordnung zum Schutz der Tiere.
Obwohl der Tierschutz seit dem Jahr 2002 im
Grundgesetz verankert ist, gibt es bis heute im
Gegensatz zu den meisten anderen Nutztieren
keine gesetzliche Haltungsverordnung für Milchkühe, die tiergerechte Mindeststandards vorschreibt. In Zeiten eines anhaltenden Überangebots an Milch bei gleichzeitig stagnierender
weltweiter Nachfrage ist die Gefahr groß, dass das
Wohl der Kuh ohne gesetzliche Regeln auf der
Strecke bleibt. Die Welttierschutzgesellschaft
fordert daher eine Verordnung, die unter anderem den Kraftfutteranteil bei den Futtermitteln
reduziert und eine maximale Obergrenze verbindlich festgelegt. Auch der Weidegang und der Auslauf im Freien sollen darin geregelt werden. Ein entsprechender Entwurf wurde von der Tierschutzorganisation bereits erarbeitet. Unterstützung erfährt sie von mehr als 211.000 Bundesbürgern, die
die Petition der Welttierschutzgesellschaft für gesetzliche Mindeststandards in der Haltung von
Milchkühen unterzeichnet haben.
Bereits in den letzten Jahrzehnten wurden Kühe durch Züchtung und den Einsatz von Kraftfutter zu
Milchhöchstleistungen gebracht, was den Organismus belastet. Das Risiko für Erkrankungen steigt.
Die Folgen sind Fruchtbarkeitsprobleme, Stoffwechselstörungen, Euter- und Klauenerkrankungen.
Viele Milchkühe werden daher vorzeitig nach gerade einmal einem Viertel ihrer natürlichen
Lebenserwartung von 20 Jahren geschlachtet. Zudem hat mehr als die Hälfte der 4,3 Millionen in
Deutschland lebenden Milchkühe keinen Weidezugang mehr – aus Zeit- und Kostengründen oder
weil eine schwankende Qualität und Zusammensetzung des Futters die Milchleistung schmälern
könnte. Dabei sind Kühe von Natur aus Weichbodengänger. Der weiche Untergrund einer Wiese
ermöglicht ihnen eine natürliche Gehweise, verringert das Verletzungsrisiko, befriedigt das Bedürfnis
nach Bewegung und ermöglicht eine stetige Futteraufnahme. Doch weder Weidehaltung noch
zumindest der Auslauf im Freien sind gesetzlich vorgeschrieben.
„Es ist höchste Zeit, dass Milchkühe und ihre Bedürfnisse in der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung berücksichtigt werden. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt muss hier aktiv
werden“, so Bettina Praetorius, Geschäftsführerin der Welttierschutzgesellschaft.
Pressemitteilung
Über KUH+DU
KUH+DU ist eine Kampagne der Welttierschutzgesellschaft. Ziel der Kampagne ist die Einführung
einer Haltungsverordnung für Milchkühe sowie mehr Transparenz für den Verbraucher.
www.kuhplusdu.de
Über Welttierschutzgesellschaft e. V.
Die Welttierschutzgesellschaft (WTG) ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin. Mit Projekten in
Entwicklungs- und Schwellenländern sowie durch politische Tierschutzkampagnen in Deutschland
schaffen wir die Voraussetzungen für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen von
Haus-, Nutz- und Wildtieren. Wir arbeiten mit Partnerorganisationen vor Ort zusammen und
beziehen die lokale Bevölkerung in die Projektarbeit mit ein.
www.welttierschutz.org
Pressekontakt
Katharina Tölle
Email: [email protected]
Tel.: 030-9237226-13
Welttierschutzgesellschaft e.V.
Reinhardtstr. 10
10117 Berlin
Tel.: 030-9237226-0
Fax: 030-9237226-29
Email: [email protected]
www.welttierschutz.org
Spendenkonto: 80 42 300, Bank für Sozialwirtschaft, Bankleitzahl: 370 205 00
BIC: BFSWDE33XXX, IBAN: DE38 3702 0500 0008 0423 00