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Pressemitteilung
Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2016: Welche Partei setzt sich für Milchkühe
ein?
Welttierschutzgesellschaft befragt Landesparteien zum Tierschutz für Milchkühe
Berlin, 8. März 2016 – Die Welttierschutzgesellschaft fordert im Rahmen ihrer KUH+DU Kampagne
gesetzliche Mindeststandards für die Haltung von Milchkühen in Deutschland und eine entsprechende Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung. Anlässlich der bevorstehenden
Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am kommenden Sonntag wollte die Welttierschutzgesellschaft
deshalb von den fünf großen Landesparteien wissen, wie sie zu dem Thema stehen. SachsenAnhalt ist gekennzeichnet von einer eher geringen Anzahl an Betriebe mit gleichzeitig hohen
Bestandszahlen (Durchschnittsbestandsgröße: 203 Milchkühe pro Betrieb). Von den rund 125.000
Milchkühen erhält nur noch jede sechste Kuh Zugang zu einer Weide.
Die Welttierschutzgesellschaft kritisiert die fehlende gesetzliche Reglementierung in der Milchkuhhaltung. In der Konsequenz hat mehr als die Hälfte der 4,3 Millionen Milchkühe keinen Zugang mehr
zur Weide. Jährlich wird jede dritte Kuh geschlachtet, Hauptursachen sind Fruchtbarkeitsstörungen
und andere Erkrankungen.
Brauchen wir eine Haltungsverordnung für Milchkühe in Deutschland?
Bündnis 90/DIE GRÜNEN und SPD sprechen sich für gesetzliche Mindeststandards aus. DIE LINKE
stimmt dem auch zu, um gegen die Anbindehaltung vorzugehen. Die CDU legt sich noch nicht auf
eine klare Meinung fest, da die Diskussionen innerhalb der Partei zu dem Thema noch nicht abgeschlossen sind. Als einzige Partei positioniert sich die FDP klar gegen eine Haltungsverordnung für
Kühe und sieht die allgemeinen Tierschutzgesetze als ausreichend an.
Wie wird die Anbindehaltung bewertet?
DIE LINKE und DIE GRÜNEN lehnen die ganzjährige Anbindehaltung ab. CDU und SPD sehen keinen
Handlungsbedarf, da diese Haltungsform in Sachsen-Anhalt nicht mehr praktiziert werde. Die FDP
spricht sich gegen ein sofortiges Verbot aus und möchte stattdessen Anbindehöfe mit
Investitionshilfen unterstützen.
Wie bewerten die Parteien die Aussagen „Eine Kuh gehört auf die Weide“?
Für DIE GRÜNEN gehören alle Nutztiere auf die Weide. Sie wollen Weidehalter finanziell unterstützen und mit ihren Weideprogrammen den Grünlanderhalt fördern. DIE LINKE, CDU, SPD und FDP
betonen den hohen Mehraufwand für die Landwirte, der durch den Weidegang entsteht. Während
DIE LINKE dort einen Mindestmilchpreis fordert, um Weidehaltung zu ermöglichen, sehen CDU, SPD
und FDP moderne Laufställe mit Liegeplätzen und Bürsten als sinnvolle und realisierbare Alternative
zum Weidegang.
Sollen Landwirte künftig einen Sachkundenachweis erbringen?
Mit einer einheitlichen Begründung sehen die SPD, FDP, CDU und DIE LINKE keine Notwendigkeit für
einen Sachkundenachweis, da die Landwirte durch ihre Berufsausbildung ihre Sachkunde erwerben
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und genügend Schulungen und Weiterbildungen angeboten würden. DIE GRÜNEN hingegen erachten
einen zusätzlichen Nachweis als sinnvoll und nachvollziehbar.
Wie können Landwirte, die dem Tierwohl besonders gerecht werden, besser unterstützt werden?
Bei dieser Frage beziehen sich alle Parteien auf das Investitionsförderprogramm für tierwohlgerechte
Stallbauten, das bereits in Sachsen-Anhalt etabliert ist. Vergleichbare Programme wollen CDU, FDP,
DIE LINKE und DIE GRÜNEN weiterhin unterstützen und fördern. Die CDU sieht noch die Verbraucher und den Einzelhandel in der Verantwortung, Tierwohl angemessen zu honorieren. DIE
GRÜNEN möchten gezielt die zweite Säule für Tierwohlprämien nutzen.
Mehr als 210.000 Bundesbürger haben die Petition der Welttierschutzgesellschaft an das Bundeslandwirtschaftsministerium unterzeichnet und fordern gesetzliche Mindeststandards für Milchkühe.
Über KUH+DU
KUH+DU ist eine Kampagne der Welttierschutzgesellschaft. Ziel der Kampagne ist die Einführung
einer Haltungsverordnung für Milchkühe sowie mehr Transparenz für den Verbraucher.
www.kuhplusdu.de
Über Welttierschutzgesellschaft e. V.
Die Welttierschutzgesellschaft (WTG) ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin. Mit Projekten in
Entwicklungs- und Schwellenländern sowie durch politische Tierschutzkampagnen in Deutschland
schaffen wir die Voraussetzungen für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen von
Haus-, Nutz- und Wildtieren. Wir arbeiten mit Partnerorganisationen vor Ort zusammen und
beziehen die lokale Bevölkerung in die Projektarbeit mit ein.
www.welttierschutz.org
Pressekontakt
Katharina Tölle
Email: [email protected]
Tel.: 030-9237226-13
Welttierschutzgesellschaft e.V.
Reinhardtstr. 10
10117 Berlin
Tel.: 030-9237226-0
Fax: 030-9237226-29
Email: [email protected]
www.welttierschutz.org
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