6 °Lokales° Vor 25 Jahren Sonntag, 24. März 1991 Einen prominenten Patienten hat aktuell das Lüneburger Krankenhaus: Der beliebte TV-Moderator Carlheinz Hollmann („Aktuelle Schaubude“, „Das ist ihr Leben“) wurde mit kolikartigen Bauschmerzen vor drei Tagen eingeliefert, musste notoperiert werden. Mittlerweile geht es ihm wieder gut. LG in Kürze ■ Das Rote Kreuz sagt mehrere Termine für die Erste-HilfeAusbildung ab, nämlich für heute, Donnerstag, für Dienstag, 29. März, und Freitag, 1. April. ■ Am Ostersonntag, 27. März, 10 Uhr feiert die Paulusgemeinde einen Familiengottesdienst mit Tauferinnerung. Die Kinder sind eingeladen, ihre Taufkerzen mitzubringen. ■ Am Ostersonntag, 27. März, lädt die Freie Christengemeinde Lüneburger zu einem Osterbrunch und -gottesdienst ein. Beginn ist um 10.30 Uhr im Gemeindehaus an der Wedekindstraße 16. Anmeldung: 0 41 34/90 91 494. ☎ ■ Auf eine Spurensuche gehen Museum und Naturwissenschaftlicher Verein am Mittwoch, 30. März, 14 Uhr. Unter dem Motto „Vogeleier –Tarnen und Täuschen“ wollen wie Akteure Kindern im Alter von acht bis zwölf Jahren erklären, wie etwa Bodenbrüter ihre Eier vor Feinden schützen. Anmeldung: 7 20 65 80. ☎ ■ Die IHK unterstützt Unternehmen in der Startphase mit kostenlosen Sprechtagen in der Hauptgeschäftsstelle Am Sande. Am Mittwoch, 30. März, geht es von 9 bis 12 Uhr um die Finanzierung einzelner Geschäftsvorhaben, Berater der NBank und des Vereins „Wirtschafts-Senioren beraten“ sind dabei. Von 13 bis 16 Uhr hilft Wirtschaftssenior Gernot Plön, das Potenzial von Gründungsideen einzuschätzen. Um die soziale Absicherung geht es von 17 bis 19 Uhr. Am Donnerstag, 31. März, 17 bis 19 Uhr hilft Steuerberaterin Maren Schlüter. Mehr Informationen unter 74 21 39. ☎ 775 000 Euro für Demokratie Leuphana Universität erhält finanzielle Unterstützung für zwölf Doktoranden eines Promotionsprogramms ap Lüneburg. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur stellt der Nachwuchsförderung der Hochschulen zehn Millionen Euro zur Verfügung. Ein Anteil von 775 078 Euro geht an das Promotionsprogramm „Demokratie unter Stress“ der Leuphana Universität. Das Geld kommt aus dem sogenannten Niedersächsischen Vorab der VW Stiftung. Die Fördermittel, die einmal im Jahr vergeben werden, kommen ausschließlich Forschungsvorhaben an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen zugute. Über die Vergabe entscheidet ein Kuratorium auf der Grundlage von Vorschlägen der Niedersächsischen Landesregierung. Die finanzielle Unterstützung betrifft in diesem Jahr speziell zwölf Promotionsprogramme, die aus insgesamt 43 Anträgen ausgewählt wurden. An der Lüneburger Universität waren es Professor Dr. Ferdinand Müller-Rommel und Professor Dr. Marion Reiser vom Zentrum für Demokratieforschung, die das Programm entwickelt und und Auslandsaufenthalte werden die Stipendiaten aktuelle Stressfaktoren für die Demokratie erforschen. Dabei geht es um die Frage, wie die neuen politischen, ökonomischen, ökologischen und kulturellen Herausforderungen an moderne Demokratien wahrgenommen, bearbeitet und bewältigt werden. Teil der Untersuchung ist ebenfalls, wie sich der Umgang mit den Problemen auf die Beständigkeit der Demokratie auswirkt. Die Arbeit gliedert sich in die drei Forschungsfelder Partizipation, Repräsentati- on und Inklusion. Die Förderperiode beginnt am 1. Oktober 2016. „Mit dem Promotionsprogramm stärken wir die Doktorandenausbildung und unterstreichen den herausragenden Stellenwert, den die Nachwuchsförderung in Niedersachsen hat. Zugleich motivieren wir die Hochschulen zu mehr Zusammenarbeit bei der Promotion, insbesondere zwischen Universitäten und Fachhochschulen“, sagt die Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajic . Polizei stellt Marihuana sicher – Auto landet auf Leitplanke – Ladendiebe kommen zweimal ■ Etzen. Geld und Schmuck haben Einbrecher am Dienstagvormittag in einem Haus Am Gutspark erbeutet. ca Lüneburg. Aufregung in der Alkohol- und Drogenszene im Clamartpark: Lüneburger Beamte haben dort mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei am Dienstag kontrolliert. Bei vier Männern und Frauen fanden die Ermittler Betäubungsmittel wie Marihuana, darunter war ein Dealer. Darüber hinaus stoppten Beamte in Zivil auch in der Innenstadt Junkies. Neben Drogen stellten die Polizisten Waffen wie ein Würgeholz sicher. Weitere Überprüfungen sollen folgen. Polizeibericht ■ Adendorf. Einen Unfall mit skurrilen Folgen meldet die Polizei von der Abfahrt Adendorf an der Ostumgehung. Dort war ein 33-Jähriger mit seinem BMW ins Rutschen gekommen. Das Auto schleuderte, wie auch immer, in die Höhe und landete auf der Leitplanke. Der Fahrer kam mit dem Schrecken davon. Einen weiteren Unfall meldet die Polizei von der B 209 in Höhe Oerzen. Dort hatte sich eine 61-Jährige gestern Morgen in ihrem Hyundai in den Fußraum gebeugt, so verlor sie die Kontrolle über den Wagen, der geriet ins Schleudern und überschlug sich. Die Frau kam schwer verletzt ins Klinikum. ■ Lüneburg. „Nach der Tat, ist Auch die Polizei staunt, wie es zu diesem Unfall kommen konnte: Der Fahrer kam mit dem BMW ins Rutschen, der Wagen schleuderte an der Abfahrt Adendorf auf die Leitplanke. Foto: polizei vor der Tat“, kommentiert die Polizei sarkastisch das Verhalten zweier Männer. Das Duo, 18 und 20 Jahre alt, hatte am Dienstagnachmittag in der Parfümerie eines Kaufhauses an der Bäckerstraße und in einem Markt Düfte gestohlen. Ein Ladendetektiv rief die Polizei. Die Streife nahm die Männer mit, musste sie aber mangels Haftgründen laufen lassen. Nach der geballten Milde des Rechtsstaats marschierte das Duo er- Bleckede: Vandalismus auf Jüdischem Friedhof Grabschändung auf dem Jüdischen Friedhof in Bleckede: Unbekannte haben die Grab- und Gedenksteine umgestürzt und zerschlagen. Foto: velicka einen dementsprechenden Antrag gestellt haben. Innerhalb der Programme werden 150 Georg-ChristophLichtenberg-Stipendien vergeben, die besonders guten Nachwuchswissenschaftlern in ihrer Promotionsphase finanziell helfen sollen. Die Leuphana Universität, die zwölf davon erhalten hat, erhöht die Zahl aus eigener Tasche auf insgesamt 14 Stipendien. Mit einer dreijährigen Unterstützung von 1500 Euro im Monat sowie Kinderzulagen und Zuschüssen für Kinderbetreuungskosten Kontrolle in der Drogenszene Polizei noch ohne eine konkrete Spur ca Bleckede. Die Polizei verfolgt nach der Vandalismusattacke auf den Jüdischen Friedhof noch keine konkrete Spur. Wie berichtet, haben Unbekannte elf Grabsteine umgeworfen und einige davon zerstört. Der polizeiliche Staatsschutz ist in die Ermittlungen eingebunden, da Donnerstag, 24. März 2016 · Nr. 71 die Beamten einen rechtsextremen Hintergund für naheliegend halten. Gestern hat der DGB die Tat als „menschenverachtend“ bezeichnet. Der Friedhof an der Lüneburger Straße liegt außerhalb der Stadt. In Bleckede gibt es eine rechte Szene, die in der Vergangenheit unter anderem mit Schmierereien und Pöbeleien aufgefallen ist. Die Polizei hatte in der Vergangenheit erklärt, dass einzelne Personen aufgefallen seien, doch hatten die Beamten keine festen rechtsextremistischen Strukturen erkannt. neut ins Kaufhaus, griff wieder zu. Erneut kam die Polizei. Daraufhin ordnete ein Amtsrichter sogenannte Hauptverhandlungshaft an, denn die beiden Marokkaner könnten fliehen. Binnen einer Woche wird ihr Fall verhandelt, so lange sitzen sie hinter Gittern. ■ Lüneburg. Einen Angriff auf eine 15-Jährige meldet die Polizei vom Platz Am Sande. Ein 21-Jähriger soll die „flüchtige Bekannte“ bereits am Montag aus heiterem Himmel in den Schwitzkasten genommen und ihr ins Gesicht geschlagen haben. ■ Bardowick. Der Rentner muss kräftig sein: Der 68-Jährige hielt gestern Morgen am Kuhreiher zwei 18-Jährige fest, die dort Fahrräder stehlen wollten. Gegenüber den Polizeibeamten gestanden die jungen Männer die Tat. ■ Bienenbüttel. Einen Einbrecher hat die Polizei mit Hilfe von Zeugen gefasst, nach dem zweiten fahndet sie noch: In der Nacht zu gestern ist ein 21-Jähriger mit einem Komplizen in den Supermarkt an der Poststraße eingestiegen. Das Duo hatte Schnaps und Lebensmittel in Taschen verstaut, als es kurz nach Mitternacht von Mitarbeitern überrascht wurde. Die hatten mit der Tat gerechnet und sich vorbereitet, weil es in der Woche zuvor bereits eine ähnliche Tat gegeben hatte. Zumindest den 21-Jährigen konnten die Kollegen festhalten, bis die Polizei kam. Die kennt den Mann wegen ähnlicher Delikte bestens, er saß dafür bereits im Gefängnis. Es dürfte angesichts des Geständnisses des jungen Mannes nur eine Frage der Zeit sein, bis der Komplize gefasst ist. ■ Salzhausen. Die Polizeistation Salzhausen ist jetzt mit einem Defibrillator ausgestattet worden, wie fünf andere Stationen im Nachbarkeis Harburg. Die Polizei will damit einen Beitrag zur Sicherheit leisten. Die Apparate können Menschen mit akuten Herzproblemen helfen. Kleine l i Andacht d h Nur noch kurz die Welt retten „Muss nur noch kurz die Welt retten, danach flieg ich zu dir. Noch 148 Mails checken, wer weiß, was mir dann noch passiert, denn es passiert so viel. Muss nur noch kurz die Welt retten und gleich danach bin ich wieder bei dir.“ Sie steht unter der Dusche. Ist erschöpft. Der Klang des Radios durchströmt neben dem Geplätscher des Wassers ihre Ohren. Gleich ist sie vorbei, die entspannende Dusche nach dem mittäglichen Marathon-Training. Gleich geht es weiter. Dann muss sie mehr als 148 Mails checken. Was sie noch alles zu tun hat. Ostern steht vor der Tür. Morgen ist Karfreitag. Dann hat kein Geschäft geöffnet. Dabei gäbe es noch so viel zu erledigen. Das Arbeitspensum der Woche ist noch längst nicht erledigt. Sie spürt den Druck, die Atemlosigkeit, das tiefe Bedürfnis nach innerer Ruhe. Aber ihre innere Welt ist ein einziges Gedanken-Chaos. Will sie Übermenschliches leisten? Und scheitert am eigenen Anspruch? Sie leidet. Nein, sie ist nicht die Weltenretterin. Es müsste einen für sie geben, der für sie einsteht, wenn sie mal nicht alles schafft. Einen, von dem ihr Leben abhängt. Und der ihr die Welt rettet. So wie es aus dem Radio klingt: „Da draußen brauchen sie mich jetzt, die Situation wird unterschätzt, und vielleicht hängt mein Leben davon ab.“ An so einen erinnert Karfreitag. Ein Tag, der daran erinnert, dass es einen Weltenretter gibt. An diesem Tag ist er gestorben. Einer wurde ans Kreuz genagelt, weil er – wie es in dem Song heißt – „ne ganz besondere Mission“ hatte. Nämlich unsere Welt zu retten. Eine unbegreifliche Aufgabe, die nur schwer nachzuvollziehen ist. Kristina Hagen ist Vikarin in der Martinusgemeinde in Deutsch Evern und zu erreichen unter der Rufnummer 79666. Foto: nh „Lass mich dich mit Details verschonen, genug gesagt, genug Information.“ Niemand weiß, wie man die Welt rettet. Auch nicht Tim Bendzko, der Sänger, denkt sie. Das kann wohl nur ein Gott, der mit ihr ist, auch wenn sie sich geplagt, leidend fühlt. Einsam, verlassen, überfordert. Kann sie darauf vertrauen, dass einer ihr am Kreuz die Welt gerettet hat? Und nicht aus der Welt verschwunden ist, sondern ihr zuspricht: „Gleich danach bin ich wieder bei dir.“ Kristina Hagen
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