7 °Lokales° Freitag, 18. Dezember 2015 · Nr. 295 Das Erwachen des Breitbands Amelinghausen treibt Netzausbau voran – Erster Haushalt in Drögennindorf an neue Leitung angeschlossen dth Drögennindorf. Betzendorf hat den nächsten Meilenstein beim kommunalen Breitbandausbau erreicht, das erste Haus in Drögennindorf ist angeschlossen: Wiebke und Lars Konrad freuen sich über den von der Kommune veranlassten Breitbandausbau, von dem sie nun mit einem schnellen Internetanschluss profitieren. „Noch vor Weihnachten sollen weitere Haushalte folgen“, sagt Michael Mollenhauer vom Lüneburger Netzbetreiber LüneCom. Betzendorfs Gemeindedirektor Michael Göbel sagt: „Wir freuen uns, dass wir einen Partner gefunden haben, der mit uns das Breitbandnetz gut und zügig ausbaut, ohne lange irgendwelche Konzepte schreiben zu müssen.“ Wie berichtet, wird auf Initiative der Samtgemeinde Amelinghausen in den Betzendorfer Ortsteilen Drögennindorf, Tellmer und Glüsingen ein neues Grundnetz (Backbone-Netz) für rund eine halbe Million Euro aufgebaut. 300 000 Euro übernimmt die Samtgemeinde, 200 000 der Netzbetreiber LüneCom. Betzendorfs Gemeindebürgermeister Carsten Müller sagt: „Wir freuen uns, dass der Ausbau so zügig vorangeschritten. Schnelles Internet ist ein Teil der Daseinsvorsorge und ein wichtiger Standortfaktor.“ Wiebke und Lars Konrad haben erst vor rund drei Monaten das neue Heim in Drögennindorf bezogen. In Lüneburg waren sie schnelles Internet gewohnt. Wiebke Konrad sagt: „Wenn es das hier nicht gäbe, hätten wir schon sehr gelitten.“ Und ihr Ehemann ergänzt: „Als wir von der Breitbandinitiative der Gemeinde gehört haben, sind wir sofort hingelaufen und haben uns angemeldet.“ Der geplante Breitbandausbau sei für die Entscheidung zum Hausbau maßgebend gewesen. Konrads wohnen wie viele Die Eheleute Wiebke und Lars Konrad kommen als erste in den Genuss des kommunalen Breitband-Ausbaus in Drögennindorf. Gemeindedirektor Michael Göbel (Mitte) und Gemeindebürgermeister Carsten Müller (r.) freuen sich über den Fortschritt, genauso wie Michael Mollenhauer (l.) von der LüneCom. Foto: dth andere im Kreis in einem Gebiet, das bislang große Telekommunikationsunternehmen als nicht lukrativ genug erachtet haben, um dort schnelles Internet auszubauen. Die Lücke schließt jetzt die Samtgemeinde Amelinghausen für ihren Bereich Schritt für Schritt mit der LüneCom an ihrer Seite. In den vergangenen Wochen wurden die Kabelverzweiger ertüchtigt. Die letzte Strecke zu den Haushalten läuft oft aber auch hier noch über Kupferkabel. Für Konrads bedeutet das dennoch eine Datenanbindung von gut 50 Mbit im Downstream – vor dem Ausbau stand davon ein Zehntel zur Verfügung. Künftig sollen auch Anbindungen von bis zu 100 Mbit möglich sein. Bei der Anschluss-Premiere tippte Wiebke Konrad zufrieden auf ihr Smartphone, um auf dem Fernseher testweise ein Internetvideo zu starten, den Trailer zum neuen Star Wars-Film. Aufgrund von beihilferechtlichen Bedenken erfolgte der Ausbau des Grundnetzes nur in den Ortsteilen Drögennindorf, Glüsingen und Tellmer. Betzendorf selbst gilt als relativ gut versorgt. Die jetzt geplante Inbetriebnahme gilt für alle Haushalte im Ortsteil Drögennindorf und die Teile von Tellmer, die über FTTC (Fiber-to-the-Curb), über die ertüchtigten Kabelverzweiger mit Kupferkabel, angebunden sind. Wie berichtet werden im Frühjahr die Haushalte in Glüsingen und die verbleibenden Teile von Tellmer über FTTB (Fiber-to-the-Building) über leistungsfähigere Glasfaserleitungen angeschlossen. „Die Leerrohrtrassen für den FTTB-Ausbau liegen teilweise schon vor. Der restliche Tiefbau und die Bestückung mit Glasfaserkabeln erfolgt im neuen Jahr in Abhängigkeit der Witterung“, berichtet David Abendroth von der Samtgemeinde. Mit dem Ausbau in der Gemeinde Betzendorf wird neben den Gemeinden Oldendorf/ Luhe, Rehlingen und Soderstorf die vierte Gemeinde in Zusammenarbeit mit der LüneCom erschlossen. Keine Repressionen gegen Gemeinden ... die sich selbst um die Breitbandversorgung kümmern wollen“, fordert die Kreistagsfraktion CDU/Bündnis 21 RRP in einem Antrag, der bei der kommenden Sitzung des Lüneburger Kreistags auf der Tagesordnung steht (Montag, 21. Dezember, ab 14 Uhr in der Lüneburger Ritterakademie). Die Oppositions-Fraktion wirft der Lüneburger Kreisverwaltung vor, eine „Drohkulisse“ gegenüber Kommunen aufzubauen, die sich nicht freiwillig der Breitbandinitiative des Landkreises anschließen wollen, sondern ihren eigenen Weg gehen wollen. In der Antragsbegründung heißt es dazu: „Statt Freiwilligkeit übt der Landrat nun Druck aus. Er droht den Gemeinden, die nicht mitmachen wollen, mit erheblichen Nachteilen, nämlich mit nichts anderem als dem Aus für ihre Förderanträge.“ Erst jüngst gerieten deshalb Südergellersens CDU-Gemeindebürgermeister Steffen Gärtner und Ulrich Mentz vom Landkreis Lüneburg in einer Gemeinderatssitzung aneinander. Dort hatte Mentz für die Breitbandinitiative des Landkreises geworben und zu eigenen Projekten der Kommunen gesagt: „Die Anbieter wollen eine zuverlässige Masse haben. Alleingänge der Kommunen werden von uns sicher nicht positiv begleitet.“ Dazu sagte Gärtner: „Wir haben den Eindruck, uns wird die Pistole auf die Brust gesetzt.“ (LZ berichtete) Der Kreistag des Landkreises Lüneburg hatte zuletzt beschlossen, die sogenannte Wirtschaftlichkeitslücke für einen Breitbandausbau in seinen ländlichen Gebieten zu fördern. Dabei handelt es sich um einen Zuschuss, den ein privates Unternehmen bekommt, um in ein schnelles Breitbandnetz zu investieren und dies zu betreiben. Das gilt nur für die Bereiche, die ohne einen solchen Zuschuss nicht wirtschaftlich mit schnellem Breitband zu versorgen sind. Welche Technik eingesetzt wird, ist dabei Sache des Unternehmens, teilt LandkreisSprecherin Elena Bartels mit. Als kurzfristiges Ziel werden 50 Mbit pro Sekunde bis 2018 gefordert. Uelzener setzen auf Lüneburger Firma Kreistag stimmt Pachtvertrag für Glasfasernetz mit LüneCom zu – Vorvermarktung beginnt in Bienenbüttel lz/emi Uelzen. In seiner jüngsten Sitzung hat der Kreistag Uelzen dem Pachtvertrag mit der LüneCom GmbH zugestimmt. „Wir wollen die unterversorgten Gebiete im Landkreis Uelzen langfristig und zukunftssicher mit mehr als 50 MBit/s im Up- und Download anschließen. Mit der LüneCom haben wir hierfür den passenden Partner gefunden,“ betont Landrat Dr. Heiko Blume. Der Kreis Uelzen rechnet damit, dass im nächsten Frühjahr in Bienenbüttel mit der Vorvermarkung begonnen wird und die Tiefbauarbeiten im Sommer starten können. Grundsätzliche Voraussetzung hierfür ist, dass mindestens 60 Prozent der unterversorgten Haushalte einen Vorvertrag für schnelles Internet per Glasfaser abgeschlos- ☎ on katapultieren könnte.“ Das sagte er bei der jüngsten Ratssitzung. Der Pachtvertrag mit der LüneCom hat eine Laufzeit von 25 Jahren und regelt nicht nur die Beziehungen zwischen dem Landkreis als Eigentümer des Glasfasernetzes und der LüneCom als Pächter, sondern beinhaltet auch zahlreiche Regelungen, die die Bundesnetz- agentur dem Kreis aufgegeben hat. Landrat Blume sagt: „Mit dem Beschluss über den Pachtvertrag ist ein weiterer entscheidender Schritt für die Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft mit schnellem Internet geschaffen. Mit Glasfaser sind Bandbreiten auch deutlich jenseits der 50 MBit/s möglich. Die Entscheidung des Kreistages hierzu war einstimmig.“ lz Lüneburg. Der Landkreis Lüneburg gibt Entwarnung: Der Vogelgrippe-Verdacht in einem Kleinbestand mit Enten und Gänsen im Landkreis Lüneburg hat sich nicht bestätigt. Wie berichtet, waren im Rahmen des routinemäßigen Hausgeflügelmonitorings auffällige Serumproben mit H5-Antikörpern entdeckt worden. Zur Absicherung hat das Friedrich-LöfflerInstitut in Riems die Proben noch einmal untersucht – und konnte nun Entwarnung geben. Beschluss über Fußweg-Ausbau lz Wittorf. Mit dem Ausbau des Fußweges auf der westlichen Seite der Bardowicker Straße befasst sich der Gemeinderat Wittorf bei seiner Sitzung am Montag, 21. Dezember. Beginn ist um 20 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus. Weitere Themen sind die Anschaffung von Schaukästen und die Teilnahme am Breitbandausbau im Landkreis Lüneburg. Rat tagt in Vastorf cw Vastorf. Die Gemeinde Vastorf lädt für Dienstag, 22. Dezember, zur öffentlichen Ratssitzung ein. Auf der Tagesordnung stehen der Abschluss eines Vertrages zur Breitbandkooperation mit dem Landkreis sowie verschiedene Berichte. Die Sitzung beginnt um 20 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus. Lehrgang für Babysitter lz Reppenstedt. Es gibt im Januar wieder einen Babysitterkursus für Jugendliche von 14 bis 17 Jahren in Reppenstedt. Folgende Themen werden behandelt: Säuglingspflege, kleine Kinderpsychologie, Grundbegriffe der Ersten Hilfe, Unfallvermeidung im Haushalt und auf dem Spielplatz, Umgang mit Hygiene, Fragen zu Konflikten mit Kindern und Eltern, Spielideen und rechtliche Aspekte. Die Teilnehmenden werden in die Vermittlungsliste für ausgebildete BabysitterInnen aufgenommen. Der Kursus ist auch hilfreich für die Vermittlung in Au-pair-Stellen. Veranstaltungsort: Albatros e.V., Birkenweg 31, Reppenstedt. Kosten: 40 Euro. Termine: Sonnabend, 16. und 23. Januar, jeweils von 10 bis 15 Uhr. Nähere Information und Anmeldung unter 041 31/44 211. ☎ Kein Bauen in zweiter Reihe Bibliothek geschlossen lz Bleckede. Die öffentliche Bibliothek im Schulzentrum Bleckede ist von Mittwoch, 23. Dezember, bis einschließlich Mittwoch, 6. Januar, geschlossen. Ab Donnerstag, 7. Januar, ist die Bibliothek wieder zu den üblichen Zeiten für alle Interessierte geöffnet: Montag, Mittwoch und Donnerstag jeweils von 9 bis 16 Uhr, Dienstag von 9 bis 18 Uhr und Freitag von 9 bis 12 Uhr. Die Bleckeder Bibliothek befindet sich im Schulzentrum Bleckede – Eingang D, Nindorfer Moorweg 2, Bleckede. Ansprechpartner für die Stadtbibliothek Bleckede ist Petra Heuchert, Nindorfer Moorweg 2, Bleckede. Erreichbar ist sie unter 058 52/97 80 40. sen haben. „Die Vermarktung soll im zweiten Quartal beginnen“, sagt Bienenbüttels Bürgermeister Dr. Merlin Franke, „im Anschluss folgt der rund neunmonatige Ausbau.“ Aus seiner Sicht handelt es sich bei dem Vorhaben „um eines der zentralen Zukunftsprojekte im Landkreis Uelzen, das uns bundesweit im Bereich schnelles Internet an eine Spitzenpositi- Doch keine Vogelgrippe CDU im Gemeinderat Hohnstorf scheitert mit Antrag zur Änderung des Bebauungsplans „Hofkoppeln“ ina Hohnstorf. Die Erschütterung war Bürgermeister André Feit (CDU) und seinen Fraktionskollegen deutlich anzusehen. Gerade hatten die zwölf anwesenden Ratsmitglieder im Rahmen der letzten Gemeinderatssitzung vor Weihnachten über den CDU-Antrag zur Änderung und Erweiterung des Bebauungsplans Nr.1 „Hofkoppeln“ abgestimmt. Und sind damit an den Stimmen der SPD gescheitert. Zuvor hatte die Landschaftsplanerin Ute Mehring die Pläne vorgestellt. Es geht dabei um die Erlaubnis für das Errichten eines weiteren Gebäudes auf einem bereits bebauten Grund- stück. Von der Änderung wären vier Grundstückseigentümer an der „Dorfstraße“ im Ortskern betroffen gewesen. Mehring nannte diese Nutzung „Innenentwicklung“: „Ein allgemeiner Trend in Deutschland – damit wird die Bebauung der freien Landschaft eingeschränkt.“ Andreas Köhlbrandt (SPD) sah es hingegen nicht als „hoheitliche Aufgabe der Gemeinde an, stellvertretend für möglicherweise bauwillige Bürger die Weichen zu stellen“. Viele Bürger der Gemeinde hätten in den letzten Jahren eine sogenannte Hinterhofbebauung durchgeführt, diese selbstständig beim Kreis eingereicht und durchge- setzt. „Die Gemeinde war lediglich beim Bauantrag beteiligt, hatte also keine Kosten“, sagte Köhlbrandt. „Das wäre auch in diesem Fall möglich.“ Rund 6000 Euro musste die Gemeinde für den Änderungsentwurf und die Beratung der Expertin zahlen. Eine Ablehnung wollten die Befürworter unbedingt vermeiden, aus diesem Grund – so der Vorwurf der SPD – sagte die CDU die jüngste Ratssitzung am 2. November wegen „gesundheitlicher Probleme des Bürgermeisters“ kurzfristig ab. Das parteilose Ratsmitglied Hagen Krebsbach sagte: „Da wird die Dorfdemokratie mit Füßen getreten.“ Auch diesmal fehlte mit Jörg Lüdtke ein CDU-Mann, sodass die Abstimmung mit einem Patt endete und der Antrag somit abgeschmettert wurde. Eine Bürgerin ist von dem Ergebnis bereits persönlich betroffen, wie die stellvertretende Bürgermeisterin Annette Kork (CDU) nach der Sitzung verriet. Offenbar unwissend baute sie ein zweites Gebäude auf ihr Grundstück, für das sie eine Erweiterung beim Kreis beantragte. Dabei stellten die Amtsmitarbeiter fest, dass sie die Baugrenze überschritten hatte. „Wir hofften, mit diesem Schritt doch noch eine Lösung zu finden“, so Kork. „Jetzt muss das Häuschen möglicherweise abgerissen werden. Das ist alles in allem viel Geld für nichts.“ Köhlbrandt schildert die Sache aus seiner Sicht: „Die Änderung des B-Plans für diese Bürgerin hätten wir in allen Teilen mitgetragen, da die Anwohnerin die Kosten für diese Änderung selber trägt. Die zusätzlich aufgenommenen vier Grundstücke sollen nach Wunsch der CDU-Fraktion mit aufgenommen werden, um den Menschen die Möglichkeit zu geben, im Garten zu bauen oder die Grundstücke zu teilen und zu verkaufen. Damit werden diese Bürger anderen bevorteilt.“
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