Kirchenzeitung für 22. März 2015 Seelsorgeeinheit Gedanken für die Woche Liebe Schwestern und Brüder „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht“ (Joh 12,24). Mit diesem Wort deutet Jesus seinen eigenen Weg, seinen Leidensweg. Beim Letzten Abendmahl sagt er seinen Jüngern: „Die Stunde kommt, und sie ist schon da, in der ihr versprengt werdet, jeder in sein Haus, und mich werdet ihr allein lassen“ (Joh 16, 32). Jetzt ist er allein. Im Garten Getsemani wird Jesus ganz allein sein, keine Menschenseele mehr an seiner Seite haben. Am Kreuz wird er sogar den Eindruck haben, von Gott, seinem Vater, verlassen zu sein. Aber gleichzeitig weiß er: Durch dieses furchtbare Alleinsein hindurch, durch den Tod am Kreuz - den er aus Liebe zu uns Menschen stirbt – wird das Neue kommen. Die Frucht des Opfers Jesu ist die ewige und neue Gemeinschaft der Menschen mit Gott und untereinander. Gott sprach einst durch den Propheten Jeremia: „ Ich lege mein Gesetz (der Liebe) in sie hinein und schreibe es auf ihr Herz. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein. Alle, klein und groß, werden mich erkennen. Denn ich verzeihe ihnen die Schuld, an ihre Sünde denke ich nicht mehr“ (Jes 31, 31-34). Das Alleinsein gehört zu jedem Menschenleben. Es tut dann weh, wenn es das Alleinsein der Verlassenheit ist, der Trennung, des Zurückgewiesenwerdens. Jesus aber sagt uns: Nimm das Alleinsein an – im Blick auf mich – stirb ruhig diesen Tod mitten im Leben, dann kann etwas mit dir passieren, dann kann etwas wachsen und reifen; das Herz aus Stein in deiner Brust kann zu einem Herz aus Fleisch werden – gerade, weil es ein verwundetes Herz ist, und du wirst mehr Frucht bringen in der Liebe. „Wer an seinem Leben hängt, verliert es, wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben“ (Joh 12,25). Wie soll ich mein Leben führen, damit es sinnvoll ist, damit es menschlich ist? Der Sinn des Lebens besteht in der Hingabe. Der große Tiefenpsychologe Viktor Frankl sagt: „Selbstverwirklichung gibt es nur in der Selbsthingabe“. Wenn der Mensch nicht mehr nur für sich lebt, wenn er frei wird , für andere da zu sein, auch für eine große Sache da zu sein, etwa die Sache Gottes, dann erfüllt sich sein Leben, dann wird es reich und groß und bringt Frucht, die bleibt. Bitten wir den Herrn, dass wir durch dieses große Geheimnis seiner Liebe bis in den Tod mehr und mehr verändert, verwandelt werden, um selber zu einem Geschenk der Liebe zu werden. Amen Ihr Pfr. Soichen(Sebastian) Mullamangalathu. Gottesdienstordnung in unserer Seelsorgeeinheit Die Sonntagvorabendmesse feiern wir um 18.00 Uhr in der St. Jakobus Kirche. Am Sonntag sind die Eucharistiefeiern um 10.30 Uhr in der St. Laurentius Kirche, Westkirchen, 9.00 Uhr in der St. Margaretha Kirche, Ostenfelde, 9.30 Uhr in der St. Mauritius Kirche, Enniger und 11.00 Uhr in der St. Jakobus Kirche, Ennigerloh. Handy-Nummer für den Notfall 0160/ 95 151 271 Frühjahrsakademie Enniger Die Frühjahrsakademie wird in dieser Woche fortgesetzt. Wir freuen uns, wenn Sie an folgenden Abenden dabei sind: Montag, 23. März 2015: Eine Theologie des Scheiterns? Vom christlichen Umgang mit Scheitern (Pfr. Andreas Dieckmann, Philipp Lammering) Mittwoch, 25. März 2015: Scheitern heute Ein zentrales Phänomen auch unserer Zeit (Dr. Markus Niesmann, Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie) Freitag, 27. März 2015: Probe auf´s Exempel? Frage nach dem Umgang mit Scheitern in der Kirche „Geschieden und wiederverheiratet“ (Pfarrer Andreas Dieckmann, Pastoralreferentin Sabine Grimpe, Diakon Paul Sommer) Alle Veranstaltungen finden jeweils um 20.00 Uhr im Mauritiusheim in Enniger statt. Seien Sie uns herzlich willkommen und bringen Sie all die Menschen mit, die nach dem „Mehr“ in ihrem Alltag suchen!
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