12 Eifel · Ardennen GrenzEcho Donnerstag, 17. März 2016 Fernsehen: Finale bei der ZDF-Küchenschlacht Daniel Paasch belegt den dritten Platz l St.Vith/Hamburg VON H ANNA BANK G RISELDIS CORMANN UND Im Friseursalon durften Jungen wie auch Mädchen selbst Hand anlegen. Dabei wurden sie von den Mitarbeiterinnen unterstützt. Fotos: Allan Bastin „Platz den Kindern“: Projekttag ermöglich Kindern Einblicke in die Berufswelt „Die Kinder zu ihrem Glück im Beruf zwingen“ l Amel Zum wiederholten Male fand am Mittwoch in der Gemeinde Amel das Projekt „Platz den Kindern“ statt. Grundschulkinder erhalten dabei einen Einblick in die Arbeitswelt und kommen den Dienstleistern ihrer Gemeinde näher. Dass Jungs dabei beim Frisör föhnten und Mädchen bei der Feuerwehr die Rettungsschere in die Hand nahmen, war gelebte Normalität. VON A LLAN BASTIN Insgesamt 126 Kinder aus dem 4., 5. und 6. Schuljahr waren am Mittwochmorgen in zwölf Gruppen unterwegs. Jede Gruppe besuchte jeweils drei der 18 teilnehmenden Unternehmen und Institutionen. Unter anderem mit dabei: Autohändler, Banken, Frisöre, Geschäfte, aber auch Institutionen wie die Kreativa, die Gemeinde, das Altstoffdepot oder aber auch die Feuerwehr. Dort startete eine Gruppe der Schule Amel am Mittwochmorgen ihre Runde. Unter der Anleitung des ehemaligen Kommandanten Franz-Joseph Margrève wurde den elf Kindern die Tätigkeit als Feuerwehrmann bzw. -frau nähergebracht. Denn sowohl die Jungen als auch die Mädchen zeigten sich sehr interessiert. Als die Ausstattung des Feuerwehrwagens benannt werden musste, antworteten zwar vor allem die Jungs. Aber als es darum ging, auch mal die große Rettungsschere in die Hand zu nehmen oder eine Druckluftflasche zu schultern, meldeten sich auch Mädchen. „Boah ist die schwer“, prustete eine Schülerin, als der Feuerwehrmann ihr die Flasche umhing. Die Herausforderung ihres Schulleiters, fünf Kniebeugen mit dem Ballast zu machen, nahm sie aber gerne an. Diese sportliche Betätigung sollte den Schülern auch ein Bild davon verschaffen, was die Feuerwehrleute alles mit sich schleppen müssen bei den Einsätzen, die teils unter extremen Bedingungen stattfinden. „Wie lange hält man denn mit der Luft in der Flasche aus?“, fragte ein Junge. „Wenn man hart arbeitet, 40 Minuten“, entgegnete ihm der Adjutant, bevor er den Schülern erklärte, wie man bei der Feuerbekämpfung vorgeht. So erklärt er den Kindern, dass ein Feuer zum Brennen Sauerstoff, brennbares Material und Hitze braucht. „Beim Löschen muss man etwas davon wegnehmen“, erklärte Margrève den Schülern sinnbildlich. Die Kinder kamen selbst auf den Zweig, dass man mit einer Decke einer brennenden Fritteuse den Sauerstoff wegnehmen kann. Die Mütter wird es freuen. Oder aber der Feuerlöscher bei einem Feuer im Wohnzimmer helfen kann. Und Wasser dem Feuer die Hitze nimmt. Nachdem Franz-Joseph Margrève den Schülern noch erklärte, wie viele Stunden man absolvieren muss, um Feuerwehrmann oder Ambulanzfahrer zu werden, wies er die Schüler noch darauf hin, dass sie die Kadettenschule besu- Dass auch Jungen gut frisieren können, zeigten diese beiden Schüler aus Amel. chen können. Dabei betonte er, dass dieses Angebot sich nicht nur wie man meinen könnte an junge Kerle, sondern auch an Mädchen richtet. Damit traf Margrève auch genau den Nerv dieses Projekttages „Platz den Kindern“, der in Zusammenarbeit des JIZ und der Gemeinde Amel organisiert wurde. So soll diese neue Generation möglichst weit weg von der klassischen und mit Vorurteilen bestückten Rollenverteilung in der Arbeitswelt erzogen werden. „In einer Autowerkstatt wird weitaus mehr gemacht, als nur an Schräubchen gedreht. Auch in solchen Betrieben können Frauen ihr Glück finden. Man muss sie nur manchmal zu ihrem Glück zwingen. Gleiches gilt für die Jungen. Sie sollen ein bisschen von allem sehen. Daher finde ich es gut, dass diese Gruppe beispielsweise auch eine Friseurin besucht.“ Jungen und Mädchen sollten Einblicke in die gleichen Berufe erhalten. Gesagt getan, schon ging es für die elfköpfige Truppe plus Schulleiter zum Friseursalon „hair care“ am Ameler Adesberg. Dort wurden die Kinder mit offenen Armen von Inhaberin Marianne Mertes und ihren Mitarbeiterinnen empfangen. Und sie hatten für die Kleinen auch eine Überraschung parat: Statt trockener Erklärungen sollten die Schüler gleich selbst Hand anlegen. Zuerst an Puppen, dann aber auch gegenseitig. Die Kerle stürzten sich gleich auf eine Puppe und rasierten diese kahl. „Das arme Ding“, lachte Marianne Mertes. Daneben machte sich eine etwas kreativere Gruppe an die Arbeit: Während die Seiten kahl geschoren wurden, ließ man dem weiblichen Modell aber noch ein paar Büschel Krollen auf dem Kopf. Die Kinder waren stolz auf ihr Werk. Ob sie ihre denn auch so tragen würden? Lieber nicht, daher ließen sich die Kinder auch vorzugsweise von den Friseurinnen stylen. Während einem Jungen ein neuer Haarschnitt verpasst wurde, ließen sich mehre Mädchen die Haare glätten oder zu Zöpfen flechten. Zuvor mussten aber, vor allem die Jungen, zum obligatorischen Waschgang am Becken. Auch wenn es manchmal zuging wie in einem Carwash, so zeigten einige der Kinder mit der Frage „Ist das Wasser so angenehm?“ oder dem nötigen Gefühl beim Einmassieren des Shampoos schon friseurwürdige Züge. Auf die Frage, wen dieser Job denn interessieren würde, hob neben zahlreichen Mädels auch ein Junge die Hand. Den richtigen modernen Haarschnitt besitzt er schon mal. Dann war es für die Kinder aber auch schon wieder Zeit weiterzuziehen. Nächste Station: Schinkenräucherei Montenau. Wie sich im Bus, der die Kinder von einem Ort zum anderen transportierte, schon herumgesprochen hatte, würden die Beteiligten dort „proppensatt“ werden. Die Mütter wird es freuen. Im Finale der dieswöchigen ZDF-Küchenschlacht kämpften Ellena Domes, Manfred Königs und der St.Vither Daniel Paasch um den Einzug in die sogenannte „ChampionsWeek“. Am Ende reichte es für den Ostbelgier nur für den dritten Platz. „Ich denke, dass jeder von uns eine gute Chance hat. Der Nelson, der kann sich auf was gefasst machen heute.“ Mit diesen Worten startete Daniel Paasch am Mittwoch optimistisch in die finale Runde. Für das Gericht, das sich Moderator Nelson Müller ausgedacht hatte, hatten die Kandidaten wie immer 35 Minuten Zeit. In dieser Zeit mussten sie das Hauptgericht - Heilbutt mit Orangen-Linsen, jungem Spinat und Dijon-Senfsauce und die Nachspeise - Schokoladen-Crêpe mit Kokoseis zaubern. Nach Ablauf der Zeit mussten die Gerichte angerichtet sein, Daniel Paasch drapierte noch schnell den Fisch, dann gingen die Teller auch schon zur Bewertung an TV-Koch Alexander Kumpter. Am Ende wurde die Nachspeise dem St.Vither Daniel Paasch zum Verhängnis. Seine Crêpes waren dem Juroren Alexander Kumpter am Ende einfach „zu rustikal“, was für ihn ausschlaggebend war, an ihn den dritten Platz zu vergeben. Dieser nahm es gelassen: „Das Finale war sehr anstrengend aber auch sehr interessant. Wir haben viel gelacht.“ Der Aachener Manfred Königs ging als Gewinner aus dem Finale hervor und wird in der Champions-Week um 25.000 Euro kochen. Paasch drückt seinem ehemaligen Konkurrenten die Daumen: „Vielleicht werde ich im Publikum dabei sein.“ Nach einer sechsmonatigen Wartezeit dürfen sich die Kandidaten wieder bewerben. Daniel Paasch kann es sich gut vorstellen auch bei einer Fernsehkochsendung auf einem anderen Fernsehsender teilzunehmen: „Ich weiß jetzt wie die Abläufe sind und die Kameras erschrecken mich auch nicht mehr.“ Fünf Kandidaten waren am Montag angetreten. Im Finale kämpften die letzen Drei um den Sieg. Foto: ZDF/Norman Kalle Naturschutz: Morgen Abend in Medell Jahresinfoversammlung von Natagora/BNVS l Medell Am morgigen Freitag, 18. März, findet um 20 Uhr die Jahresinfoversammlung der Naturschutzvereinigung Natagora/BNVS im Bildungsraum von Natagora/BNVS in MedellHervert 47 A statt. Der hauptamtliche Animator von AVES-Ostkantone, Gerhard Reuter, informiert über das Projekt der Rotmilane, die im Mai 2014 zu Forschungszwecken mit solarbetriebenen GPS-Sendern ausgestattet wurden. Des Weiteren wird Natagora/BNVS einen Über- blick über ihre Strukturreform geben und über die Pflegearbeiten in Naturschutzgebieten berichten. Zu guter Letzt informiert Alexander Rauw über den Stand der Dinge in puncto Flächenankäufe. Mitglieder und naturinteressierte Personen können sich während der Infoveranstaltung aber auch über diverse Bildungsangebote informieren. Diese Angebote beinhalten Kurse, thematische Exkursionen, Referate, Bildungsreisen, Sensibilisierungsaktionen und Naturpflege. Franz-Joseph Margrève erklärte den Jungen und Mädchen die Gerätschaften der Feuerwehr. Ticket Regional 124093 19.12.15.indd 1 18.12.15 12:53
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