Mündliche Fragen (2015-2016) Nr. 22 Sitzungsperiode 2015-2016 Sitzung des Ausschusses I vom 14. März 2016 FRAGESTUNDE* 1. Frage von Frau KLINKENBERG (ProDG) an Herrn Ministerpräsidenten PAASCH zum Kooperationsabkommen zwischen der Euregio Maas Rhein und den Partner des Dreiländerecks In ihrer Sitzung vom 28. Januar hat die Regierung einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Euregio Maas Rhein und den Partnern des Dreiländerecks für den Zeitraum 2016-2019 zugestimmt. Im Rahmen des Vorsitzwechsels am 15. April und des 40-jährigen Bestehens der EMR möchte ich Sie bitten, Herr Ministerpräsident, mir folgende Frage zu beantworten: Was beinhaltet dieses Kooperationsabkommen genau? 2. Frage von Herrn VELZ (ProDG) an Herrn Ministerpräsidenten PAASCH zum Thema Tihange In den vergangenen Wochen hat das Thema Tihange und Doel die öffentliche Wahrnehmung grenzübergreifend ziemlich stark geprägt. Und wie so oft steht da Meinung gegen Meinung. Was mich und sicherlich viele Bürger auch mehr interessiert, ist vor allem Hintergrundwissen, zum Beispiel zu Ihren Gesprächen mit dem für die Reaktorsicherheit zuständigen Innenminister Jan Jambon in dieser Angelegenheit. Daher meine Frage: Was ist bei den Gesprächen zwischen Ihnen und Innenminister Jambon und anderen Gesprächspartnern konkret herausgekommen? 3. Frage von Frau KLINKENBERG (ProDG) an Herrn Ministerpräsidenten PAASCH zu den Empfehlungen der Arbeitsgruppe Justiz Nachdem die Arbeitsgruppe Justiz Empfehlungen zur Umsetzung der Staatsreform in diesem Bereich erarbeitet hat, stellt sich die Frage, wie nun nach Vorlage des Berichts die weitere Vorgehensweise aussieht. * Die nachfolgend veröffentlichten Fragen entsprechen den von den Fragestellern hinterlegten Originalfassungen. Seite 2 von 5 Daher meine Frage: Wie sehen die diesbezüglichen Pläne der Regierung aus? 4. Frage von Herrn FRECHES (PFF) an Herrn Ministerpräsidenten PAASCH zum Haushaltdefizit der Föderalen Regierung Im Grenz-Echo vom 8/3/2016, ist zu lesen, dass es für die Föderalregierung extrem schwierig sein wird, einen ausgeglichenen Haushalt 2018 zu erzielen. Große Anstrengungen seien nötig, so warnt jetzt der Internationale Währungsfond IWF. Er spricht u.a. von weiteren Einsparungen, eine strengere Kontrolle der Sozialzulagen, sowie davon, dass großzügige Steuerfreistellungen nach und nach abgeschafft werden sollten. Meine Frage an Sie, werter Herr Ministerpräsident: Könnte dies Auswirkungen auf die künftige Haushaltspolitik der DG haben? 5. Frage von Herrn SERVATY (SP) an Herrn Ministerpräsidenten PAASCH zum neuerlichen Milliardenloch im Föderalhaushalt In der vorletzten Woche wurde bekannt, dass sich die Föderalregierung von MR, N-VA, Open Vld und CD&V bei der Berechnung des föderalen Haushalts verkalkuliert hat. In der vergangenen Woche kamen im Zuge der diesbezüglichen Ursachenforschung zunehmend Details ans Licht. Demnach müssen wir zwischenzeitlich laut LE SOIR davon ausgehen, dass die Föderalregierung zwischen 2,2 und 3,2 Milliarden Euro wird finden müssen, um im Jahre 2018 einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können. Derweil wurden im selben inhaltlichen und zeitlichen Kontext aus den Reihen der Föderalregierung Stimmen laut, die eine Verschiebung des finanzpolitischen Ziels eines ausgeglichenen Föderalhaushalts um ein Jahr auf das Jahr 2019 nicht mehr ausschließen. Vor diesem Hintergrund lautet meine Frage: Haben Sie Informationen, ob das Milliardenloch im Föderalhaushalt Folgen für die Deutschsprachige Gemeinschaft haben wird und sehen Sie das Ziel, bis 2018 für die Deutschsprachige Gemeinschaft einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können, durch die Entwicklung auf föderaler Ebene gefährdet? 6. Frage von Herrn GROMMES (CSP) an Herrn Ministerpräsidenten PAASCH zu den Deutschkenntnissen des künftigen Bezirkskommissars Am 29. Februar wurde der Bezirkskommissar Albert Stassen von der Wallonischen Region in den Ruhestand versetzt. Bereits im Dezember 2015 erließ die wallonische Regionalregierung die Modalitäten für die Anwerbung eines neuen Bezirkskommissars. Gerade weil dieses Amt in den Ostkantonen aus praktischen Gründen Deutschkenntnisse voraussetzen dürfte, verwundert es, dass genau darauf keine Rücksicht genommen wird. Denn Deutschkenntnisse habe die Wallonische Region nicht gefordert, so dass alle 28 Kandidaten für den Posten frankophon seien, so eine Pressemeldung. Seite 3 von 5 Ganz offenkundig hat sich Albert Stassen in dieser Sache an die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft gewandt, die den Bezirkskommissar auch mit gemeinschaftlichen Zuständigkeiten beauftragen darf. Hierzu meine Frage: Welche Position vertritt die DG-Regierung in dieser Sache, und hat sie diese Position bereits der wallonischen Regionalregierung zur Kenntnis gebracht? 7. Frage von Herrn BALTER (VIVANT) an Herrn Ministerpräsidenten PAASCH zur Nutzung des Europasaals Seit 2004 nutzt die Vivant Fraktion, wie andere Fraktionen und Parteien der DG, den Europa-Saal des Ministeriums der DG für Veranstaltungen zu gesellschaftlich relevanten Themen. Auch im Jahre 2015 haben wir zweimal die Räumlichkeiten angemietet und für Vorträge genutzt. Anfang Februar haben wir erneut eine Anfrage an den zuständigen Dienst gemacht, bezüglich einer Veranstaltung Anfang April. Die zuständige Mitarbeiterin des Ministeriums fragte nach um welche Art es sich bei dem Vortrag handeln würde. Wir antworteten, dass es sich um einen Informationsabend zum Thema „Mobilfunk“ handeln würde. Mit Erstaunen erhielten wir eine Absage, mit der Begründung: Zitat: „Ich weise Sie darauf hin, dass der Saal nicht für Veranstaltungen, die einen parteipolitischen Charakter haben, zur Verfügung steht.“ In der Verfahrensanweisung zur Nutzung des Europasaals und des Foyers Lüttich steht folgende Passage: „[…]Der Europasaal steht nur für solche Veranstaltungen zur Verfügung, die inhaltlich mit dem Auftrag, der Arbeit und dem Stellenwert des Ministeriums als Behörde vereinbar sind. Ausgeschlossen sind demnach insbesondere Veranstaltungen mit kommerziellem, parteipolitischem oder privatem Charakter sowie Karnevals- und Tanzveranstaltungen[…]“ In wieweit eine Informationsveranstaltung über Mobilfunk für die Bürger der Deutschsprachigen Gemeinschaft einen „parteipolitischen Charakter“ aufweist, ist uns nicht ganz klar, insbesondere da in der Vergangenheit die Räumlichkeiten regelmäßig von verschiedenen Parteien, zu vielfältigen Themen genutzt wurden, und auch wir bis dato keine Absagen erhielten. Hierzu meine Frage: Gab es einen politischen Hintergrund, weshalb man der Vivant-Fraktion die Nutzung des Europasaals nicht gestattet hat? 8. Frage von Herrn SERVATY (SP) an Herrn Ministerpräsidenten PAASCH zum aktualisierten Zusammenarbeitsabkommen zwischen Flandern und der Deutschsprachigen Gemeinschaft Ende Februar dieses Jahres wurde ein aktualisiertes Zusammenarbeitsabkommen zwischen Flandern und der Deutschsprachigen Gemeinschaft unterzeichnet. Die Presse berichtete. Seite 4 von 5 Flandern möchte künftig beispielsweise intensiv von den best practices der DG in Sachen dualer Ausbildung profitieren und dieses System ab dem Schuljahr 2017-2018 voll umsetzen. Diese Tatsache ist denn auch ein weiterer Ausdruck der landesweiten Wertschätzung unserer Bemühungen für die Ausbildung von Fachkräften in der DG, insbesondere im Handwerk. Im Gegenzug ist Flandern bereit, seine Erfahrungen im Bereich der lokalen Behörden – zum Beispiel auf Ebene der Organisation der Wahlen oder der Gemeindeaufsicht – mit der DG zu teilen. In der Presse brachten Sie ebenfalls Ihre Hoffnung zum Ausdruck, auf flämische Unterstützung in institutionellen Fragen zurückgreifen zu können. Vor diesem Hintergrund lautet meine Frage: Können Sie die künftigen Schwerpunkte der Zusammenarbeit zwischen Flandern und der Deutschsprachigen Gemeinschaft konkretisieren und gibt es einen Zeitplan zur Umsetzung gemeinsamer Vorhaben oder Projekte? 9. Frage von Herrn MOCKEL (ECOLO) an Herrn Ministerpräsidenten PAASCH zu den Notfallreserven von Jodtabletten in den Einrichtungen der Deutschsprachigen Gemeinschaft Die umstrittene Entscheidung der Föderalregierung, die beiden schadhaften Atomreaktoren Doel 3 und Tihange 2 wieder in Betrieb zu nehmen, hat zu einer angeregten Debatte hier im Parlament, aber auch in der Öffentlichkeit geführt. Im Rahmen der verschiedenen Diskussionen und Veranstaltungen zu dieser Sachlage ist eines erschreckend klar geworden: Es gibt keine konkreten Notfallpläne für den Fall einer nuklearen Katastrophe in einem belgischen Atomkraftwerk. Auch wenn die Erstellung eines solchen Katastrophenszenarios nicht vorrangig die Aufgabe der DG ist, gibt es doch eine ganze Reihe von Bereichen, in denen auch die Deutschsprachige Gemeinschaft in der Verantwortung steht. Dazu gehört auch der Schutz der Mitarbeiter des Ministeriums und der angeschlossenen Dienste. Deshalb meine Frage an Sie, Herr Ministerpräsident: Gibt es im Ministerium und in den parastatalen Einrichtungen Notfallvorräte an Jodtabletten, die im Fall einer nuklearen Katastrophe unverzüglich an die Mitarbeiter verteilt werden können? 10. Frage von Herrn MOCKEL (ECOLO) an Herrn Ministerpräsidenten PAASCH zu den Kommunikationspläne im Katastrophenfall Die umstrittene Entscheidung der Föderalregierung, die beiden schadhaften Atomreaktoren Doel 3 und Tihange 2 wieder in Betrieb zu nehmen, hat zu einer angeregten Debatte hier im Parlament, aber auch in der Öffentlichkeit geführt. Im Rahmen der verschiedenen Diskussionen und Veranstaltungen zu dieser Sachlage ist eines erschreckend klar geworden: Es gibt keine konkreten Notfallpläne für den Fall einer nuklearen Katastrophe in einem belgischen Atomkraftwerk. Auch wenn die Erstellung eines solchen Katastrophenszenarios nicht vorrangig die Aufgabe der DG ist, gibt es doch eine ganze Reihe von Bereichen, in denen auch die Deutschsprachige Gemeinschaft in der Verantwortung steht. Dazu gehört auch, Kommunikationspläne für den Katastrophenfall vorzubereiten, sei es gemeinsam mit dem Seite 5 von 5 Innenministerium, um öffentliche Dienste der DG, Schulen und andere von der DG betriebene oder bezuschusste Einrichtungen unverzüglich über die Gefahr zu informieren. Deshalb meine Frage an Sie, Herr Ministerpräsident: Wie schnell wäre die Regierung über einen atomaren GAU unterrichtet, und welche Kommunikationspläne existieren, um diese Information möglichst schnell an die öffentliche Dienste der DG, Schulen und andere von der DG betriebene oder bezuschusste Einrichtungen weiterzuleiten?
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