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Unsere Themen:
Herzkrank durch Stress
Wie viel Salz ist gesund?
Vorsicht vor dem Fuchsbandwurm!
Hyperbare Sauerstofftherapie heilt Wunden
Woher kommen rote Augen?
Abenteuer Diagnose: Versteckte Gefahr
Herzkrank durch Stress
Arbeit ohne Ende, ständig Sorgen ums Geld, immer wieder Streit mit dem Partner. All diese Dinge
belasten uns - und auch das Herz. Dabei ist chronischer Stress für unser Herz genauso schädlich wie
Rauchen oder ein zu hoher Cholesterinspiegel. Wie Studien zeigten, ist beruflicher und privater Stress
für jeden dritten Herzinfarkt verantwortlich. Problematisch ist Dauerstress, denn Stress verstärkt sich,
wenn man sich zwischendurch nicht hin und wieder entspannt oder mit Bewegung für Ausgleich sorgt.
Immer mehr Menschen macht das krank - bis hin zum Herzinfarkt. Eigentlich soll Stress den Körper
bei Gefahr in Alarmbereitschaft versetzen: Drohte früher eine Verletzung oder lief ein gefährliches Tier
über den Weg, machte sich der Körper so bereit zu kämpfen oder wegzulaufen. Deshalb werden bei
Angst und Anspannung die Stresshormone Adrenalin und Kortisol ausgeschüttet, um Reaktions- und
Leistungsfähigkeit zu steigern: Die Gefäße weiten sich, Blutdruck und Pulsfrequenz steigen, mehr Blut
fließt durch die Adern und zugleich wird die Gerinnung aktiviert, damit man im Fall einer Verletzung
nicht verblutet. Bei Dauerstress passiert genau das Gegenteil: Die Gefäße verengen sich, es kommt
schneller zur Ablagerung von Fett und Kalk in den Gefäßwänden. Und diese Arteriosklerose ist eine
Vorstufe des Herzinfarkts. Viele Betroffene sind sich ihres Stresslevels gar nicht bewusst. Umso
wichtiger ist es, Alarmzeichen ernst zu nehmen: Druck und Schmerzen in der Brust, Übelkeit, Unruhe,
Schmerzen in Arm oder Rücken sind typische Zeichen eines Herzinfarkts. Dann sofort den Notarzt
rufen, jede Minute zählt! In der Reha lernen Infarktpatienten den Stresslevel zu reduzieren, indem sie
entspannen, Leistungsdruck verringern und Stress mit Bewegung abbauen. Einige Patienten müssen
aber zunächst lernen, ihre Belastung überhaupt wahrzunehmen: Sie müssen erkennen, dass es nicht
normal ist, dauernd unter Hochdruck zu arbeiten. Gut als Ausgleich sind zum Beispiel
Entspannungstechniken wie die Progressive Muskelentspannung zu erlernen.
Interviewpartner im Studio:
Prof. Dr. med. Dipl. Psych. Bernd Löwe
Direktor Institut und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Zentrum für Innere Medizin
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistraße 52, 20246 Hamburg
Tel. (040) 741 05 97 33, Fax (040) 741 05 49 75
Internet: www.uke.de/kliniken-institute/institute/institut-und-poliklinik-für-psychosomatische-medizinund-psychotherapie/index.html
und
Direktor Psychosomatische Klinik & Psychotherapie
Schön Klinik Eilbek
Dehnhaide 120, 22081 Hamburg
Tel. (040) 20 92 72 01
Internet: www.schoen-kliniken.de/ptp/kkh/eil/faz/psychosomatik/
Interviewpartner im Beitrag:
PD Dr. phil. Dieter Benninghoven
Leitender Psychologe Mühlenbergklinik-Holsteinische Schweiz
Frahmsallee 1-7, 23714 Bad Malente-Gremsmühlen
Tel. (04523) 993 10 53, Fax (04523) 993 22 22
E-Mail: [email protected]
Internet: www.muehlenbergklinik.de
Weitere Informationen:
Deutsche Herzstiftung e.V.
Bockenheimer Landstraße 94-96, 60323 Frankfurt am Main
Tel. (069) 955 128-0, Fax (069) 955 128-313
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Internet: www.herzstiftung.de
Ratgeber:
Peter Mathes:
Ratgeber Herzinfarkt: Vorbeugung, Früherkennung, Behandlung, Nachsorge, Rehabilitation.
260 S.; Springer (7. Aufl., 2012); € 22,99
Sigrid Engelbrecht:
Schalt die Welt auf Pause! In 7 Schritten zu weniger Stress und mehr Gelassenheit.
128 S.; Gräfe und Unzer (2015); € 12,99
Michael Schaper (Hg.):
GEO kompakt - Wege aus dem Stress.
150 S.; Gruner und Jahr (2015); € 9,50
Wie viel Salz ist gesund?
Salz ist lebenswichtig und macht Lebensmittel schmackhaft. Im Schnitt nimmt jeder Deutsche
zwischen neun und zwölf Gramm Salz pro Tag zu sich - rund doppelt so viel wie empfohlen. Forscher
fanden jetzt heraus, dass überschüssiges Salz nicht einfach ausgeschieden wird, sondern sich im
Gewebe ablagert. Bislang verfolgten Mediziner das Salz nur im Blutkreislauf des Menschen: über die
Niere, die es herausfiltert, bis hin zum Urin, mithilfe dessen überschüssiges Salz ausgeschieden wird.
Das Salz im Gewebe spüren die Forscher jetzt per MRT auf – mit einer speziellen Spule, die Natrium,
also den schädlichen Teil im Salz, sichtbar macht. In der Haut und im Muskelgewebe lagern sich
Natriumionen ab und bilden dort regelrechte Depots. Je heller der weiße Bereich auf dem MRT-Bild,
desto salziger ist das Gewebe im Körper. Im Labor und bei Tierversuchen erkannten die Forscher,
dass das abgelagerte Salz das Immunsystem durcheinander bringt. Grundsätzlich ist Kochsalz für uns
lebenswichtig. Aber: Es kommt auf die richtige Dosis an. Denn zu wenig kann genauso
gesundheitsschädlich sein wie zu viel. Hat das Gehirn keinen ausreichenden Salzspiegel, kann das zu
Verwirrtheit und Desorientiertheit führen. Zu viel Salz ist ungesund, weil es den Blutdruck ansteigen
lässt und zu Wassereinlagerungen im Körper führt. Die ideale Tagesdosis besteht aus nicht weniger
als vier bis fünf Gramm pro Tag – und nicht mehr als sechs Gramm. Die richtige Menge zu finden ist
schwierig: In vielen Lebensmitteln verstecken sich große Mengen Salz, ohne dass wir es unbedingt
schmecken. Das gilt zum Beispiel Brot und Backwaren. Auch Wurst und Schinken haben mehr Salz
als meist vermutet. Fertiggerichte sind oft besonders salzhaltig. Bei Würzmischungen sollte man
ebenfalls vorsichtig sein, auch sie enthalten meist einen sehr hohen Salzanteil. Wer selber kocht, kann
beim Würzen statt zum Salzfass zu Kräutern greifen. Wie stark und bei wem übermäßiger
Salzkonsum den Blutdruck erhöht, darüber sind sich Wissenschaftler bislang nicht einig. Und sie
vermuten: Salz kann sogar noch andere Krankheiten auslösen, wie entzündliche Erkrankungen oder
Autoimmunerkrankungen.
Interviewpartner im Studio:
Dr. Matthias Riedl, Internist, Diabetologe, Ernährungsmediziner
Diabetes Zentrum Berliner Tor
Medicum Hamburg GbR
Beim Strohhause 2, 20097 Hamburg
Tel. (040) 807 97 90, Fax (040) 807 97 93 00
Internet: www.medicum-hamburg.de
Interviewpartner im Beitrag:
Dr. Manju Guha
Ärztliche Direktorin, Chefärztin Kardiologie, Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie,
Rettungsärztin, Kardiovaskuläre Präventivmedizinerin (DGPR)
Präsidentin Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen
(DGPR) e.V.
Reha-Klinik am Sendesaal – Residenz-Reha-Kliniken GmbH
Bürgermeister-Spitta-Allee, 28329 Bremen
Tel. (0421) 336 30 22 40, Fax (0421) 336 30 22 50
Internet: www.residenz-gruppe.de/rehaklinik/unsere_klinik.php
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Dr. Christiane Paul, Kardiologin
Reha-Klinik am Sendesaal – Residenz-Reha-Kliniken GmbH
Bürgermeister-Spitta-Allee, 28329 Bremen
Tel. (0421) 336 30 22 40, Fax (0421) 336 30 22 50
Internet: www.residenz-gruppe.de/rehaklinik/unsere_klinik.php
Prof. Dr. Dominik Müller
Dr. med. Nicola Wilck
Experimental and Clinical Research Center
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)
Robert-Rössle-Straße 10, 13092 Berlin
Internet: www.mdc-berlin.de
Weitere Informationen:
Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL – Deutsche Hypertonie Gesellschaft
Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg
Tel. (06221) 5 88 55-0, Fax (06221) 5 88 55-25
Herz-Kreislauf-Telefon (06221) 58 85 55 (Mo-Fr 9-17 Uhr)
Internet: www.hochdruckliga.de
Deutsche Herzstiftung e.V.
Vogtstraße 50, 60322 Frankfurt
Tel. (069) 95 51 28-0, Fax (069) 95 51 28-313
Internet: www.herzstiftung.de
Ratgeber:
Klaus Oberbeil: Vorsicht Salz!
S.; (2010); € 4,99
Anke Nolte: Bluthochdruck: Vorbeugen, erkennen, behandeln.
208 S.; Stiftung Warentest (2. aktual. Ausgabe, 2014); € 19,90
Vorsicht vor dem Fuchsbandwurm!
Der Fuchs hat seinen Lebensraum vom Wald in die Stadt ausgeweitet. Leider verteilt er nun auch dort
einen für den Menschen gefährlichen Parasiten: den Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis).
Mit fatalen Folgen: Der Fuchsbandwurm kann die Leber, aber auch alle anderen Organe - wie zum
Beispiel das Gehirn, Lunge, Milz und Herz befallen. Das Risiko einer Infektion steigt jährlich, warnen
Experten. Bleibt die Erkrankung (alveoläre Echinokokkose) unbehandelt, endet sie meist tödlich. Die
lnfektion mit dem Parasiten erfolgt durch direkten Kontakt mit den Wurmeiern. Studien haben aber
ergeben, dass Pilz- und Beerensammler kein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben. Gefährdet sind vor
allem Menschen, die beruflich mit der Jagd oder Forstwirtschaft zu tun haben. Aber auch Halter von
Haustieren, die mit Fuchsbandwurmeiern infizierte Kleinnager und andere Zwischenwirtstiere jagen,
fressen und dann die Eier am eigenen Fell tragen, laufen Gefahr, sich anzustecken. Streichelt man die
Tiere, werden die Fuchsbandwurmeier auf den Menschen übertragen. Nach dem schlüpfen wandern
die Larven in die Leber. Beim Menschen dauert es oft Jahre, bis eine Infektion diagnostiziert wird. Die
Krankheit verläuft schleichend und verursacht viele Jahre meist wenig oder keine Beschwerden. Dann
fühlen sich die Patienten zunehmend abgeschlagen und müde, haben Schmerzen im Oberbauch,
Magen-Darm-Probleme und verlieren Gewicht. Häufig wird die Krankheit mit einer Tumorerkrankung
verwechselt. Das ist riskant, denn wird in das Gewebe geschnitten, kann zu einem lebensgefährlichen
allergischem Schock kommen, denn der Körper reagiert auf die körperfremden Eiweiße, die der
Bandwurm bildet. Außerdem kann sich infiziertes Material in der Bauchhöhle verteilen und
Tochterzysten bilden. Um den Fuchsbandwurm richtig zu erkennen, sind klare Diagnosestandards
wichtig: Experten am Kompetenzzentrum für Fuchsbandwurm-Erkrankungen in Ulm ist es jetzt
gelungen, sogenannte Ultraschall- und CT-Klassifikationen zu entwickeln. Hunderte von
Patientendaten wurden ausgewertet. Dabei entdeckten die Ärzte charakteristische Muster an der
Leber, die bei einer Fuchsbandwurmerkrankung immer wieder auftreten. Dank der Klassifikation lässt
sich die Erkrankung früher erkennen und die Ärzte können zwischen operablen und nicht operablen
Fällen besser unterscheiden. Doch erst eine Gewebeprobe zeigt, um welche Art Bandwurm es sich
handelt. Und auch hier ist den Experten ein entscheidender Schritt gelungen: Mit einer speziellen
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Färbemethode des Gewebes können sie eine Hunde- oder eine Fuchsbandwurmerkrankung eindeutig
unterscheiden. Für den Patienten bedeutet das eine ganz genaue, zielgerichtete Behandlung. Die
Fuchsbandwurmlarven werden mit einer Chemotherapie bekämpft. Die einzige heilende Therapie
gegen die Fuchsbandwurminfektion ist aber eine operative Totalentfernung der betroffenen Areale. So
werden zum Beispiel Teile der Leber, die Gallenblase und Teile der Milz entfernt. Rechtzeitig operiert,
können Betroffene mit der Infektion sehr gut leben. Wichtig ist die regelmäßige Kontrolle, denn es
kann vorkommen, dass die Krankheit wieder ausbricht. Einen Rundumschutz vor Fuchsbandwürmern
gibt es noch nicht. Man kann nur vorbeugen: bodennahe Früchte waschen, Haustiere regelmäßig
entwurmen und nach dem Streicheln von Tieren oder nach der Gartenarbeit die Hände waschen.
Interviewpartner im Beitrag:
Prof. Dr. med. Wolfgang Kratzer
Leiter Zentraler Ultraschall
Klinik für Innere Medizin I
Universitätsklinikum Ulm
Albert-Einstein-Allee 23, 89081 Ulm
Internet: www.uniklinik-ulm.de
Prof. Dr. Thomas Barth
Oberarzt Institut für Pathologie
Universitätsklinikum Ulm
Albert-Einstein-Allee 23, 89081 Ulm
Internet: www.uniklinik-ulm.de
PD Dr. Hannes Philipp Neeff
Geschäftsführender Oberarzt
Leiter Leberchirurgie
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Universitätsklinikum Freiburg
Hugstetter Straße 55, 79106 Freiburg i. Br.
Internet: www.uniklinik-freiburg.de
PD Dr. Winfried Kern
Leiter der Infektiologie
Klinik für Innere Medizin II
Universitätsklinikum Freiburg
Hugstetter Straße 55, 79106 Freiburg i. Br.
Internet: www.uniklinik-freiburg.de
Ratgeber:
Bayrische Akademie der Wissenschaften (Hg.):
Zur Ökologie von Infektionskrankheiten: Borreliose, Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) und
Fuchsbandwurm
119 S.; Friedrich Pfeil Verlag (2005); € 22,Weitere Informationen:
Robert Koch-Institut
Nordufer 20, 13353 Berlin
Internet: www.rki.de/DE/Content/InfAZ/E/Echinokokkose/Echinokokkose.html
Berufsverband Deutscher Internisten e.V.
Internet: www.internisten-im-netz.de/de_was-ist-ein-fuchsbandwurm_1423.html
Hyperbare Sauerstofftherapie heilt Wunden
Eine Wunde am Fuß – das kann für Diabetiker im schlimmsten Fall eine Amputation nach sich ziehen.
Denn bei einer Diabeteserkrankung wird das Gewebe schlecht durchblutet, Wunden können sich
entzünden und heilen nur schwer. Standardtherapien sind zum Beispiel das Weiten der Adern oder
das Einpflanzen neuer Gefäße. Hilft das alles nichts, ist eine Therapie aus dem Tauchsport eine
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Alternative: die hyperbare Sauerstofftherapie. Bei diesem Verfahren atmen Menschen mit
Problemwunden in einer Druckkammer konzentrierten Sauerstoff. Dieser kurbelt die Wundheilung an.
Dafür muss er durch Überdruck physikalisch im Blut gelöst werden. Der hochkonzentrierte Sauerstoff
erreicht auch Gewebe, das nicht mehr ausreichend versorgt ist und sich deshalb auch nicht erholen
kann. In der Druckkammer atmet der Patient circa zwei Stunden hochkonzentrierten Sauerstoff ein,
wodurch seine Sauerstoffkonzentration im Blut um das Zwanzigfache ansteigt. Nach mehreren
Sitzungen tritt oft der Erfolg ein: Die Wunde schließt sich. Zugleich reduzieren sich die
Entzündungswerte im Körper. Eine Sitzung kostet 200 Euro. Die gesetzlichen Krankenkassen
erstatten inzwischen die Behandlung bei schweren Wunden.
Interviewpartner im Beitrag:
Dr. Gordon Rossbach, Facharzt für Allgemeinmedizin, Tauch- u. Hyperbarmedizin
Warendorfer Straße 27, 48145 Münster
Tel. (0251) 13 29 30
Internet: www.hbo-muenster.de
Prof. Dr. Holger Reinecke
Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie
Leiter der Abteilung für Angiologie
Department für Kardiologie und Angiologie
Universitätsklinikum Münster
Albert-Schweitzer-Campus 1, 48149 Münster
Tel. (0251) 834 76 25
Internet: klinikum.uni-muenster.de/index.php?id=medc_angiologie
Prof. Dr. Maximilian Spraul
Chefarzt der Medizinischen Klinik III, Diabetes Zentrum
Gesundheitszentrum Rheine
Mathias-Spital und Jakobi-Krankenhaus
Interdisziplinäres Diabetes Fuß-Zentrum
Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine
Internet: www.mathias-spital.de/fachkliniken/medizinische-kliniken/medizinische-klinik-iii-diabeteszentrum-rheine/
Weitere Informationen:
Verband Deutscher Druckkammerzentren e.V. (VDD)
Cuno-Niggl-Straße 3, 83278 Traunstein
Internet: www.vdd-hbo.de
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Medizin (IQWIG)
www.iqwig.de/download/N15-02_Vorbericht_Hyperbare-Sauerstofftherapie-bei-diabetischemFußsyndr....pdf
Woher kommen rote Augen?
Sind unsere Augen gerötet, sieht es aus, als ob wir verweint oder erkältet sind. Doch die häufigste
Ursache für gerötete sind trockene Augen. Jeder Zehnte in Deutschland leidet darunter. Bei trockenen
Augen wird zu wenig Tränenflüssigkeit produziert oder deren Zusammensetzung stimmt nicht. Zu
wenig Tränen lassen sich mit Augentropfen ausgleichen. Stimmt jedoch die Zusammensetzung des
Tränenfilms nicht, ist der Aufwand größer. Sind verstopfte Lidrand-Drüsen (Meibomdrüsen) der Grund,
muss Augenhygiene betrieben werden. Über die Jahre abgelagerter Talg verhärtet und verstopft die
Drüsen. Eine Wärmebrille kann Abhilfe schaffen: Mit ihr gelangt feuchte Wärme an die kleinen Drüsen.
Die Verhärtungen werden flüssig und können ausmassiert werden. Diese Form der Augenhygiene ist
so wichtig wie Zähneputzen – denn eine dauerhafte Verstopfung der Lid-Rand-Drüsen ist gefährlich:
Es kann zu Entzündungen führen, die Augen können langfristig unbeweglicher werden, die Hornhaut
kann vernarben und eintrüben – bis hin zur Erblindung. Auch Kosmetikprodukte wie zum Beispiel
Make-up oder Mascara können die Lid-Ränder verstopfen. Darum sollten vor allem Frauen, die sich
täglich schminken, regelmäßig ihre Lid-Drüsen pflegen. Dazu für zehn Minuten feuchte, heiße
Kompressen (fusselfrei) und ein kleines Handtuch auf die Augen legen. Anschließend können die LidRänder mit einem Wattestäbchen massiert und in Richtung Lid-Kante frei gedrückt werden. Tritt eine
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gelb-weiße Flüssigkeit aus den Lid-Drüsen aus, kann diese mit einem feuchten Wattestäbchen
vorsichtig abgetragen werden. Augenärzte empfehlen ein bewährtes Naturheilmittel gegen
Augenbeschwerden: Kompressen mit Augentrost (Euphrasia officinalis). Von anderen Hausmitteln
raten Experten ab: Kamille ist einer der Hauptauslöser für Allergien, die wiederum zu roten Augen
führen, und Gurkenscheiben haben auf Rötungen gar keinen Einfluss. Spülungen mit Apfelessig oder
Kochsalz können sogar gefährlich sein: Beim Apfel-Essig könnte ein zu hoher Säuregehalt die Augen
schädigen. Wer mit Kochsalz spülen will, sollte eine augenverträgliche Mischung aus der Apotheke
benutzen - auf keinen Fall selbst eine Spülung zusammenmischen. Auslöser für rote Augen kann auch
eine Bindehautentzündung sein - verursacht durch Viren oder Bakterien. Bei einer viralen Infektion
sind meist beide Augen betroffen: Sie sind rot, lichtempfindlich und schmerzen. Sind Bakterien der
Auslöser, ist oft nur ein Auge betroffen und ein eitriges Sekret verklebt das ganze Lid. Als
Sofortmaßnahme kann man das Sekret mit warmem Wasser abwaschen – am besten mit Papier, das
man sofort entsorgt, denn Bindehautentzündungen sind sehr ansteckend. Um andere zu schützen
sollte man deutlich häufiger als sonst die Hände waschen und zum Abtrocknen Papierhandtücher
benutzen. Bei manchen Menschen röten sich die Augen ganz plötzlich: Ursache ist eine BindehautUnterblutung. Dabei platzen ein oder mehrere feine Blutgefäße und färben Teile des Augenweißes rot.
Wie bei einem blauen Fleck sieht das zwar gefährlich aus, ist aber in der Regel nicht weiter schlimm.
Nach maximal einer Woche heilt die Unterblutung in der Regel ab. Auslöser können auch zu langes
Tragen von Kontaktlinsen oder Reiben im Auge sein. Vor allem Menschen mit empfindlichen Augen
bekommen leicht eine Bindehaut-Unterblutung: Schon das Wegwischen eines Staubkorns aus den
Augen oder heftiges Niesen führen zu roten Augen. Medikamente wie Rheuma- oder
Blutdruckpräparate können das noch verstärken, denn auch sie verursachen gerötete Augen. In sehr
seltenen Fällen ist ein rotes Auge das Signal für einen Notfall: Wenn ein Auge nicht nur sehr rot ist,
sondern der Rötung starke Kopfschmerzen vorausgegangen sind, das Auge schon bei leichter
Berührung weh tut und die Pupillen stark geweitet sind, kann es sich um eine spezielle Form des
Grünen Stars (Glaukom) handeln. Betroffene sollten sofort die Augenklinik aufsuchen. In den meisten
Fällen aber sind Infektionen, Stress und Überanstrengung verantwortlich für rote Augen. Schon kleine
Veränderungen im Alltag helfen, die Augen zu schützen:
Lüften Sie regelmäßig – auch im Büro.
Zwinkern Sie öfter mal ganz bewusst.
Trinken Sie viel Wasser.
Gönnen Sie den Augen einmal in der Stunde eine kleine Pause.
Schlafen Sie! Schlaf ist das beste Mittel gegen gerötete Augen.
Interviewpartner im Beitrag:
Knut Bourgund
Sichtwerk Augenärzte
Neuer Pferdemarkt 12, 20359 Hamburg
Tel. (040) 432 15 30 60
Internet: www.augenarzt-hamburg.org
Dr. Dorte Miebach, Fachärztin für Augenheilkunde
Leitung der Augenärztlichen Praxisklinik Am Tierpark
im Gesundheitszentrum „Forum Vitalis“
Hugh-Greene-Weg 2, 22529 Hamburg
Tel. (040) 822 99 10 44
E-Mail: [email protected]
Internet: www.augen-blankenese.de
Weitere Informationen:
Informationen des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands
Internet: www.augeninfo.de
Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.
Internet: www.dog.org/patienten/
Abenteuer Diagnose: Versteckte Gefahr
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Bei einer sogenannten heterotropen Schwangerschaft nisten sich gleichzeitig zwei Embryos ein – eins
in der Gebärmutter und ein weiteres außerhalb der Gebärmutter. In den meisten Fällen dockt sich der
Embryo in einem Eileiter ein. Es kann sich aber auch in den Eierstöcken oder der Bauchhöhle
einnisten. Embryonen, die sich außerhalb der Gebärmutter entwickeln, sind nicht überlebensfähig. Sie
sterben nach einigen Wochen durch eine Unterversorgung an Nährstoffen ab. Jede Schwangerschaft
außerhalb der Gebärmutter stellt eine Gefahr für die Mutter und im Falle einer heterogenen
Schwangerschaft auch für das ungeborene Kind in der Gebärmutter dar, da es zu lebensbedrohlichen
inneren Blutungen kommen kann. Doch eine heterotrope Schwangerschaft zu erkennen, ist schwierig.
Typischerweise treten die ersten Beschwerden zwischen der fünften und achten
Schwangerschaftswoche auf. Es kommt zu starken Unterbauchschmerzen, Schwindel und vaginalen
Blutungen. Die Diagnose kann mithilfe einer Ultraschalluntersuchung durch die Bauchdecke und die
Scheide gestellt werden. Im Bild ist freie Flüssigkeit im Bauchraum zu erkennen. In Kombination mit
den Beschwerden, weist das auf eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter hin und sollte
immer abgeklärt werden. Im Rahmen einer Bauchspiegelung kann der Embryo außerhalb der
Gebärmutter sicher nachgewiesen werden. Er muss entfernt werden, ohne dabei die reguläre
Schwangerschaft zu schädigen. Hat der Embryo außerhalb der Gebärmutter zu einer Einblutung in
den Bauchraum geführt, ist das Leben der Mutter in Gefahr. Sie muss operiert werden. Das Risiko,
dass dabei das Embryo in der Gebärmutter verloren geht, liegt bei 40 Prozent. Wird die heterotrope
Schwangerschaft entdeckt bevor Symptome auftreten, besteht die Möglichkeit die Schwangerschaft
außerhalb der Gebärmutter durch das lokale Einspritzen von Kaliumchlorid zu beenden. Heterotope
Schwangerschaften sind sehr selten. Die Häufigkeit hat sich jedoch im Rahmen der modernen
Kinderwunschbehandlungen deutlich erhöht.
Interviewpartner im Beitrag:
Dr. med. Bodo Engel, Frauenarzt
Frohmestraße 48, 22457 Hamburg
Tel: (040)55 91 550
Dr. Eva Böddeker, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe
Geburtszentrum
Albertinen-Krankenhaus
Süntelstraße 11 a
22457 Hamburg Tel:(040)55 88 22 26
Dr. Dirk Masson, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe
ehemals Pränatalzentrum Hamburg und Humangenetik im Gynaecologikum
Altonaer Straße 61, 20357 Hamburg
Tel. (040) 432 92 60, Fax: (040) 43 29 26 20
E-Mail: [email protected]
Internet: www.praenatalzentrum.de
Hinweis: Die Redaktion erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit der angegebenen Adressen
und Buchhinweise.
Impressum:
NDR Fernsehen
Redaktion Medizin
Hugh-Greene-Weg 1
22529 Hamburg
Tel. (040) 415 60
Fax (040) 41 56 74 59
Internet: www.ndr.de/visite