Visite am 22.03.2016 a Unsere Themen: Herzkrank durch Stress Wie viel Salz ist gesund? Vorsicht vor dem Fuchsbandwurm! Hyperbare Sauerstofftherapie heilt Wunden Woher kommen rote Augen? Abenteuer Diagnose: Versteckte Gefahr Herzkrank durch Stress Arbeit ohne Ende, ständig Sorgen ums Geld, immer wieder Streit mit dem Partner. All diese Dinge belasten uns - und auch das Herz. Dabei ist chronischer Stress für unser Herz genauso schädlich wie Rauchen oder ein zu hoher Cholesterinspiegel. Wie Studien zeigten, ist beruflicher und privater Stress für jeden dritten Herzinfarkt verantwortlich. Problematisch ist Dauerstress, denn Stress verstärkt sich, wenn man sich zwischendurch nicht hin und wieder entspannt oder mit Bewegung für Ausgleich sorgt. Immer mehr Menschen macht das krank - bis hin zum Herzinfarkt. Eigentlich soll Stress den Körper bei Gefahr in Alarmbereitschaft versetzen: Drohte früher eine Verletzung oder lief ein gefährliches Tier über den Weg, machte sich der Körper so bereit zu kämpfen oder wegzulaufen. Deshalb werden bei Angst und Anspannung die Stresshormone Adrenalin und Kortisol ausgeschüttet, um Reaktions- und Leistungsfähigkeit zu steigern: Die Gefäße weiten sich, Blutdruck und Pulsfrequenz steigen, mehr Blut fließt durch die Adern und zugleich wird die Gerinnung aktiviert, damit man im Fall einer Verletzung nicht verblutet. Bei Dauerstress passiert genau das Gegenteil: Die Gefäße verengen sich, es kommt schneller zur Ablagerung von Fett und Kalk in den Gefäßwänden. Und diese Arteriosklerose ist eine Vorstufe des Herzinfarkts. Viele Betroffene sind sich ihres Stresslevels gar nicht bewusst. Umso wichtiger ist es, Alarmzeichen ernst zu nehmen: Druck und Schmerzen in der Brust, Übelkeit, Unruhe, Schmerzen in Arm oder Rücken sind typische Zeichen eines Herzinfarkts. Dann sofort den Notarzt rufen, jede Minute zählt! In der Reha lernen Infarktpatienten den Stresslevel zu reduzieren, indem sie entspannen, Leistungsdruck verringern und Stress mit Bewegung abbauen. Einige Patienten müssen aber zunächst lernen, ihre Belastung überhaupt wahrzunehmen: Sie müssen erkennen, dass es nicht normal ist, dauernd unter Hochdruck zu arbeiten. Gut als Ausgleich sind zum Beispiel Entspannungstechniken wie die Progressive Muskelentspannung zu erlernen. Interviewpartner im Studio: Prof. Dr. med. Dipl. Psych. Bernd Löwe Direktor Institut und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Zentrum für Innere Medizin Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Martinistraße 52, 20246 Hamburg Tel. (040) 741 05 97 33, Fax (040) 741 05 49 75 Internet: www.uke.de/kliniken-institute/institute/institut-und-poliklinik-für-psychosomatische-medizinund-psychotherapie/index.html und Direktor Psychosomatische Klinik & Psychotherapie Schön Klinik Eilbek Dehnhaide 120, 22081 Hamburg Tel. (040) 20 92 72 01 Internet: www.schoen-kliniken.de/ptp/kkh/eil/faz/psychosomatik/ Interviewpartner im Beitrag: PD Dr. phil. Dieter Benninghoven Leitender Psychologe Mühlenbergklinik-Holsteinische Schweiz Frahmsallee 1-7, 23714 Bad Malente-Gremsmühlen Tel. (04523) 993 10 53, Fax (04523) 993 22 22 E-Mail: [email protected] Internet: www.muehlenbergklinik.de Weitere Informationen: Deutsche Herzstiftung e.V. Bockenheimer Landstraße 94-96, 60323 Frankfurt am Main Tel. (069) 955 128-0, Fax (069) 955 128-313 Visite am 22.03.2016 a Internet: www.herzstiftung.de Ratgeber: Peter Mathes: Ratgeber Herzinfarkt: Vorbeugung, Früherkennung, Behandlung, Nachsorge, Rehabilitation. 260 S.; Springer (7. Aufl., 2012); € 22,99 Sigrid Engelbrecht: Schalt die Welt auf Pause! In 7 Schritten zu weniger Stress und mehr Gelassenheit. 128 S.; Gräfe und Unzer (2015); € 12,99 Michael Schaper (Hg.): GEO kompakt - Wege aus dem Stress. 150 S.; Gruner und Jahr (2015); € 9,50 Wie viel Salz ist gesund? Salz ist lebenswichtig und macht Lebensmittel schmackhaft. Im Schnitt nimmt jeder Deutsche zwischen neun und zwölf Gramm Salz pro Tag zu sich - rund doppelt so viel wie empfohlen. Forscher fanden jetzt heraus, dass überschüssiges Salz nicht einfach ausgeschieden wird, sondern sich im Gewebe ablagert. Bislang verfolgten Mediziner das Salz nur im Blutkreislauf des Menschen: über die Niere, die es herausfiltert, bis hin zum Urin, mithilfe dessen überschüssiges Salz ausgeschieden wird. Das Salz im Gewebe spüren die Forscher jetzt per MRT auf – mit einer speziellen Spule, die Natrium, also den schädlichen Teil im Salz, sichtbar macht. In der Haut und im Muskelgewebe lagern sich Natriumionen ab und bilden dort regelrechte Depots. Je heller der weiße Bereich auf dem MRT-Bild, desto salziger ist das Gewebe im Körper. Im Labor und bei Tierversuchen erkannten die Forscher, dass das abgelagerte Salz das Immunsystem durcheinander bringt. Grundsätzlich ist Kochsalz für uns lebenswichtig. Aber: Es kommt auf die richtige Dosis an. Denn zu wenig kann genauso gesundheitsschädlich sein wie zu viel. Hat das Gehirn keinen ausreichenden Salzspiegel, kann das zu Verwirrtheit und Desorientiertheit führen. Zu viel Salz ist ungesund, weil es den Blutdruck ansteigen lässt und zu Wassereinlagerungen im Körper führt. Die ideale Tagesdosis besteht aus nicht weniger als vier bis fünf Gramm pro Tag – und nicht mehr als sechs Gramm. Die richtige Menge zu finden ist schwierig: In vielen Lebensmitteln verstecken sich große Mengen Salz, ohne dass wir es unbedingt schmecken. Das gilt zum Beispiel Brot und Backwaren. Auch Wurst und Schinken haben mehr Salz als meist vermutet. Fertiggerichte sind oft besonders salzhaltig. Bei Würzmischungen sollte man ebenfalls vorsichtig sein, auch sie enthalten meist einen sehr hohen Salzanteil. Wer selber kocht, kann beim Würzen statt zum Salzfass zu Kräutern greifen. Wie stark und bei wem übermäßiger Salzkonsum den Blutdruck erhöht, darüber sind sich Wissenschaftler bislang nicht einig. Und sie vermuten: Salz kann sogar noch andere Krankheiten auslösen, wie entzündliche Erkrankungen oder Autoimmunerkrankungen. Interviewpartner im Studio: Dr. Matthias Riedl, Internist, Diabetologe, Ernährungsmediziner Diabetes Zentrum Berliner Tor Medicum Hamburg GbR Beim Strohhause 2, 20097 Hamburg Tel. (040) 807 97 90, Fax (040) 807 97 93 00 Internet: www.medicum-hamburg.de Interviewpartner im Beitrag: Dr. Manju Guha Ärztliche Direktorin, Chefärztin Kardiologie, Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie, Rettungsärztin, Kardiovaskuläre Präventivmedizinerin (DGPR) Präsidentin Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen (DGPR) e.V. Reha-Klinik am Sendesaal – Residenz-Reha-Kliniken GmbH Bürgermeister-Spitta-Allee, 28329 Bremen Tel. (0421) 336 30 22 40, Fax (0421) 336 30 22 50 Internet: www.residenz-gruppe.de/rehaklinik/unsere_klinik.php Visite am 22.03.2016 a Dr. Christiane Paul, Kardiologin Reha-Klinik am Sendesaal – Residenz-Reha-Kliniken GmbH Bürgermeister-Spitta-Allee, 28329 Bremen Tel. (0421) 336 30 22 40, Fax (0421) 336 30 22 50 Internet: www.residenz-gruppe.de/rehaklinik/unsere_klinik.php Prof. Dr. Dominik Müller Dr. med. Nicola Wilck Experimental and Clinical Research Center Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Robert-Rössle-Straße 10, 13092 Berlin Internet: www.mdc-berlin.de Weitere Informationen: Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL – Deutsche Hypertonie Gesellschaft Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg Tel. (06221) 5 88 55-0, Fax (06221) 5 88 55-25 Herz-Kreislauf-Telefon (06221) 58 85 55 (Mo-Fr 9-17 Uhr) Internet: www.hochdruckliga.de Deutsche Herzstiftung e.V. Vogtstraße 50, 60322 Frankfurt Tel. (069) 95 51 28-0, Fax (069) 95 51 28-313 Internet: www.herzstiftung.de Ratgeber: Klaus Oberbeil: Vorsicht Salz! S.; (2010); € 4,99 Anke Nolte: Bluthochdruck: Vorbeugen, erkennen, behandeln. 208 S.; Stiftung Warentest (2. aktual. Ausgabe, 2014); € 19,90 Vorsicht vor dem Fuchsbandwurm! Der Fuchs hat seinen Lebensraum vom Wald in die Stadt ausgeweitet. Leider verteilt er nun auch dort einen für den Menschen gefährlichen Parasiten: den Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis). Mit fatalen Folgen: Der Fuchsbandwurm kann die Leber, aber auch alle anderen Organe - wie zum Beispiel das Gehirn, Lunge, Milz und Herz befallen. Das Risiko einer Infektion steigt jährlich, warnen Experten. Bleibt die Erkrankung (alveoläre Echinokokkose) unbehandelt, endet sie meist tödlich. Die lnfektion mit dem Parasiten erfolgt durch direkten Kontakt mit den Wurmeiern. Studien haben aber ergeben, dass Pilz- und Beerensammler kein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben. Gefährdet sind vor allem Menschen, die beruflich mit der Jagd oder Forstwirtschaft zu tun haben. Aber auch Halter von Haustieren, die mit Fuchsbandwurmeiern infizierte Kleinnager und andere Zwischenwirtstiere jagen, fressen und dann die Eier am eigenen Fell tragen, laufen Gefahr, sich anzustecken. Streichelt man die Tiere, werden die Fuchsbandwurmeier auf den Menschen übertragen. Nach dem schlüpfen wandern die Larven in die Leber. Beim Menschen dauert es oft Jahre, bis eine Infektion diagnostiziert wird. Die Krankheit verläuft schleichend und verursacht viele Jahre meist wenig oder keine Beschwerden. Dann fühlen sich die Patienten zunehmend abgeschlagen und müde, haben Schmerzen im Oberbauch, Magen-Darm-Probleme und verlieren Gewicht. Häufig wird die Krankheit mit einer Tumorerkrankung verwechselt. Das ist riskant, denn wird in das Gewebe geschnitten, kann zu einem lebensgefährlichen allergischem Schock kommen, denn der Körper reagiert auf die körperfremden Eiweiße, die der Bandwurm bildet. Außerdem kann sich infiziertes Material in der Bauchhöhle verteilen und Tochterzysten bilden. Um den Fuchsbandwurm richtig zu erkennen, sind klare Diagnosestandards wichtig: Experten am Kompetenzzentrum für Fuchsbandwurm-Erkrankungen in Ulm ist es jetzt gelungen, sogenannte Ultraschall- und CT-Klassifikationen zu entwickeln. Hunderte von Patientendaten wurden ausgewertet. Dabei entdeckten die Ärzte charakteristische Muster an der Leber, die bei einer Fuchsbandwurmerkrankung immer wieder auftreten. Dank der Klassifikation lässt sich die Erkrankung früher erkennen und die Ärzte können zwischen operablen und nicht operablen Fällen besser unterscheiden. Doch erst eine Gewebeprobe zeigt, um welche Art Bandwurm es sich handelt. Und auch hier ist den Experten ein entscheidender Schritt gelungen: Mit einer speziellen Visite am 22.03.2016 a Färbemethode des Gewebes können sie eine Hunde- oder eine Fuchsbandwurmerkrankung eindeutig unterscheiden. Für den Patienten bedeutet das eine ganz genaue, zielgerichtete Behandlung. Die Fuchsbandwurmlarven werden mit einer Chemotherapie bekämpft. Die einzige heilende Therapie gegen die Fuchsbandwurminfektion ist aber eine operative Totalentfernung der betroffenen Areale. So werden zum Beispiel Teile der Leber, die Gallenblase und Teile der Milz entfernt. Rechtzeitig operiert, können Betroffene mit der Infektion sehr gut leben. Wichtig ist die regelmäßige Kontrolle, denn es kann vorkommen, dass die Krankheit wieder ausbricht. Einen Rundumschutz vor Fuchsbandwürmern gibt es noch nicht. Man kann nur vorbeugen: bodennahe Früchte waschen, Haustiere regelmäßig entwurmen und nach dem Streicheln von Tieren oder nach der Gartenarbeit die Hände waschen. Interviewpartner im Beitrag: Prof. Dr. med. Wolfgang Kratzer Leiter Zentraler Ultraschall Klinik für Innere Medizin I Universitätsklinikum Ulm Albert-Einstein-Allee 23, 89081 Ulm Internet: www.uniklinik-ulm.de Prof. Dr. Thomas Barth Oberarzt Institut für Pathologie Universitätsklinikum Ulm Albert-Einstein-Allee 23, 89081 Ulm Internet: www.uniklinik-ulm.de PD Dr. Hannes Philipp Neeff Geschäftsführender Oberarzt Leiter Leberchirurgie Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie Universitätsklinikum Freiburg Hugstetter Straße 55, 79106 Freiburg i. Br. Internet: www.uniklinik-freiburg.de PD Dr. Winfried Kern Leiter der Infektiologie Klinik für Innere Medizin II Universitätsklinikum Freiburg Hugstetter Straße 55, 79106 Freiburg i. Br. Internet: www.uniklinik-freiburg.de Ratgeber: Bayrische Akademie der Wissenschaften (Hg.): Zur Ökologie von Infektionskrankheiten: Borreliose, Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) und Fuchsbandwurm 119 S.; Friedrich Pfeil Verlag (2005); € 22,Weitere Informationen: Robert Koch-Institut Nordufer 20, 13353 Berlin Internet: www.rki.de/DE/Content/InfAZ/E/Echinokokkose/Echinokokkose.html Berufsverband Deutscher Internisten e.V. Internet: www.internisten-im-netz.de/de_was-ist-ein-fuchsbandwurm_1423.html Hyperbare Sauerstofftherapie heilt Wunden Eine Wunde am Fuß – das kann für Diabetiker im schlimmsten Fall eine Amputation nach sich ziehen. Denn bei einer Diabeteserkrankung wird das Gewebe schlecht durchblutet, Wunden können sich entzünden und heilen nur schwer. Standardtherapien sind zum Beispiel das Weiten der Adern oder das Einpflanzen neuer Gefäße. Hilft das alles nichts, ist eine Therapie aus dem Tauchsport eine Visite am 22.03.2016 a Alternative: die hyperbare Sauerstofftherapie. Bei diesem Verfahren atmen Menschen mit Problemwunden in einer Druckkammer konzentrierten Sauerstoff. Dieser kurbelt die Wundheilung an. Dafür muss er durch Überdruck physikalisch im Blut gelöst werden. Der hochkonzentrierte Sauerstoff erreicht auch Gewebe, das nicht mehr ausreichend versorgt ist und sich deshalb auch nicht erholen kann. In der Druckkammer atmet der Patient circa zwei Stunden hochkonzentrierten Sauerstoff ein, wodurch seine Sauerstoffkonzentration im Blut um das Zwanzigfache ansteigt. Nach mehreren Sitzungen tritt oft der Erfolg ein: Die Wunde schließt sich. Zugleich reduzieren sich die Entzündungswerte im Körper. Eine Sitzung kostet 200 Euro. Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten inzwischen die Behandlung bei schweren Wunden. Interviewpartner im Beitrag: Dr. Gordon Rossbach, Facharzt für Allgemeinmedizin, Tauch- u. Hyperbarmedizin Warendorfer Straße 27, 48145 Münster Tel. (0251) 13 29 30 Internet: www.hbo-muenster.de Prof. Dr. Holger Reinecke Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Angiologie Leiter der Abteilung für Angiologie Department für Kardiologie und Angiologie Universitätsklinikum Münster Albert-Schweitzer-Campus 1, 48149 Münster Tel. (0251) 834 76 25 Internet: klinikum.uni-muenster.de/index.php?id=medc_angiologie Prof. Dr. Maximilian Spraul Chefarzt der Medizinischen Klinik III, Diabetes Zentrum Gesundheitszentrum Rheine Mathias-Spital und Jakobi-Krankenhaus Interdisziplinäres Diabetes Fuß-Zentrum Frankenburgstraße 31, 48431 Rheine Internet: www.mathias-spital.de/fachkliniken/medizinische-kliniken/medizinische-klinik-iii-diabeteszentrum-rheine/ Weitere Informationen: Verband Deutscher Druckkammerzentren e.V. (VDD) Cuno-Niggl-Straße 3, 83278 Traunstein Internet: www.vdd-hbo.de Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Medizin (IQWIG) www.iqwig.de/download/N15-02_Vorbericht_Hyperbare-Sauerstofftherapie-bei-diabetischemFußsyndr....pdf Woher kommen rote Augen? Sind unsere Augen gerötet, sieht es aus, als ob wir verweint oder erkältet sind. Doch die häufigste Ursache für gerötete sind trockene Augen. Jeder Zehnte in Deutschland leidet darunter. Bei trockenen Augen wird zu wenig Tränenflüssigkeit produziert oder deren Zusammensetzung stimmt nicht. Zu wenig Tränen lassen sich mit Augentropfen ausgleichen. Stimmt jedoch die Zusammensetzung des Tränenfilms nicht, ist der Aufwand größer. Sind verstopfte Lidrand-Drüsen (Meibomdrüsen) der Grund, muss Augenhygiene betrieben werden. Über die Jahre abgelagerter Talg verhärtet und verstopft die Drüsen. Eine Wärmebrille kann Abhilfe schaffen: Mit ihr gelangt feuchte Wärme an die kleinen Drüsen. Die Verhärtungen werden flüssig und können ausmassiert werden. Diese Form der Augenhygiene ist so wichtig wie Zähneputzen – denn eine dauerhafte Verstopfung der Lid-Rand-Drüsen ist gefährlich: Es kann zu Entzündungen führen, die Augen können langfristig unbeweglicher werden, die Hornhaut kann vernarben und eintrüben – bis hin zur Erblindung. Auch Kosmetikprodukte wie zum Beispiel Make-up oder Mascara können die Lid-Ränder verstopfen. Darum sollten vor allem Frauen, die sich täglich schminken, regelmäßig ihre Lid-Drüsen pflegen. Dazu für zehn Minuten feuchte, heiße Kompressen (fusselfrei) und ein kleines Handtuch auf die Augen legen. Anschließend können die LidRänder mit einem Wattestäbchen massiert und in Richtung Lid-Kante frei gedrückt werden. Tritt eine Visite am 22.03.2016 a gelb-weiße Flüssigkeit aus den Lid-Drüsen aus, kann diese mit einem feuchten Wattestäbchen vorsichtig abgetragen werden. Augenärzte empfehlen ein bewährtes Naturheilmittel gegen Augenbeschwerden: Kompressen mit Augentrost (Euphrasia officinalis). Von anderen Hausmitteln raten Experten ab: Kamille ist einer der Hauptauslöser für Allergien, die wiederum zu roten Augen führen, und Gurkenscheiben haben auf Rötungen gar keinen Einfluss. Spülungen mit Apfelessig oder Kochsalz können sogar gefährlich sein: Beim Apfel-Essig könnte ein zu hoher Säuregehalt die Augen schädigen. Wer mit Kochsalz spülen will, sollte eine augenverträgliche Mischung aus der Apotheke benutzen - auf keinen Fall selbst eine Spülung zusammenmischen. Auslöser für rote Augen kann auch eine Bindehautentzündung sein - verursacht durch Viren oder Bakterien. Bei einer viralen Infektion sind meist beide Augen betroffen: Sie sind rot, lichtempfindlich und schmerzen. Sind Bakterien der Auslöser, ist oft nur ein Auge betroffen und ein eitriges Sekret verklebt das ganze Lid. Als Sofortmaßnahme kann man das Sekret mit warmem Wasser abwaschen – am besten mit Papier, das man sofort entsorgt, denn Bindehautentzündungen sind sehr ansteckend. Um andere zu schützen sollte man deutlich häufiger als sonst die Hände waschen und zum Abtrocknen Papierhandtücher benutzen. Bei manchen Menschen röten sich die Augen ganz plötzlich: Ursache ist eine BindehautUnterblutung. Dabei platzen ein oder mehrere feine Blutgefäße und färben Teile des Augenweißes rot. Wie bei einem blauen Fleck sieht das zwar gefährlich aus, ist aber in der Regel nicht weiter schlimm. Nach maximal einer Woche heilt die Unterblutung in der Regel ab. Auslöser können auch zu langes Tragen von Kontaktlinsen oder Reiben im Auge sein. Vor allem Menschen mit empfindlichen Augen bekommen leicht eine Bindehaut-Unterblutung: Schon das Wegwischen eines Staubkorns aus den Augen oder heftiges Niesen führen zu roten Augen. Medikamente wie Rheuma- oder Blutdruckpräparate können das noch verstärken, denn auch sie verursachen gerötete Augen. In sehr seltenen Fällen ist ein rotes Auge das Signal für einen Notfall: Wenn ein Auge nicht nur sehr rot ist, sondern der Rötung starke Kopfschmerzen vorausgegangen sind, das Auge schon bei leichter Berührung weh tut und die Pupillen stark geweitet sind, kann es sich um eine spezielle Form des Grünen Stars (Glaukom) handeln. Betroffene sollten sofort die Augenklinik aufsuchen. In den meisten Fällen aber sind Infektionen, Stress und Überanstrengung verantwortlich für rote Augen. Schon kleine Veränderungen im Alltag helfen, die Augen zu schützen: Lüften Sie regelmäßig – auch im Büro. Zwinkern Sie öfter mal ganz bewusst. Trinken Sie viel Wasser. Gönnen Sie den Augen einmal in der Stunde eine kleine Pause. Schlafen Sie! Schlaf ist das beste Mittel gegen gerötete Augen. Interviewpartner im Beitrag: Knut Bourgund Sichtwerk Augenärzte Neuer Pferdemarkt 12, 20359 Hamburg Tel. (040) 432 15 30 60 Internet: www.augenarzt-hamburg.org Dr. Dorte Miebach, Fachärztin für Augenheilkunde Leitung der Augenärztlichen Praxisklinik Am Tierpark im Gesundheitszentrum „Forum Vitalis“ Hugh-Greene-Weg 2, 22529 Hamburg Tel. (040) 822 99 10 44 E-Mail: [email protected] Internet: www.augen-blankenese.de Weitere Informationen: Informationen des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands Internet: www.augeninfo.de Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V. Internet: www.dog.org/patienten/ Abenteuer Diagnose: Versteckte Gefahr Visite am 22.03.2016 a Bei einer sogenannten heterotropen Schwangerschaft nisten sich gleichzeitig zwei Embryos ein – eins in der Gebärmutter und ein weiteres außerhalb der Gebärmutter. In den meisten Fällen dockt sich der Embryo in einem Eileiter ein. Es kann sich aber auch in den Eierstöcken oder der Bauchhöhle einnisten. Embryonen, die sich außerhalb der Gebärmutter entwickeln, sind nicht überlebensfähig. Sie sterben nach einigen Wochen durch eine Unterversorgung an Nährstoffen ab. Jede Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter stellt eine Gefahr für die Mutter und im Falle einer heterogenen Schwangerschaft auch für das ungeborene Kind in der Gebärmutter dar, da es zu lebensbedrohlichen inneren Blutungen kommen kann. Doch eine heterotrope Schwangerschaft zu erkennen, ist schwierig. Typischerweise treten die ersten Beschwerden zwischen der fünften und achten Schwangerschaftswoche auf. Es kommt zu starken Unterbauchschmerzen, Schwindel und vaginalen Blutungen. Die Diagnose kann mithilfe einer Ultraschalluntersuchung durch die Bauchdecke und die Scheide gestellt werden. Im Bild ist freie Flüssigkeit im Bauchraum zu erkennen. In Kombination mit den Beschwerden, weist das auf eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter hin und sollte immer abgeklärt werden. Im Rahmen einer Bauchspiegelung kann der Embryo außerhalb der Gebärmutter sicher nachgewiesen werden. Er muss entfernt werden, ohne dabei die reguläre Schwangerschaft zu schädigen. Hat der Embryo außerhalb der Gebärmutter zu einer Einblutung in den Bauchraum geführt, ist das Leben der Mutter in Gefahr. Sie muss operiert werden. Das Risiko, dass dabei das Embryo in der Gebärmutter verloren geht, liegt bei 40 Prozent. Wird die heterotrope Schwangerschaft entdeckt bevor Symptome auftreten, besteht die Möglichkeit die Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter durch das lokale Einspritzen von Kaliumchlorid zu beenden. Heterotope Schwangerschaften sind sehr selten. Die Häufigkeit hat sich jedoch im Rahmen der modernen Kinderwunschbehandlungen deutlich erhöht. Interviewpartner im Beitrag: Dr. med. Bodo Engel, Frauenarzt Frohmestraße 48, 22457 Hamburg Tel: (040)55 91 550 Dr. Eva Böddeker, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe Geburtszentrum Albertinen-Krankenhaus Süntelstraße 11 a 22457 Hamburg Tel:(040)55 88 22 26 Dr. Dirk Masson, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe ehemals Pränatalzentrum Hamburg und Humangenetik im Gynaecologikum Altonaer Straße 61, 20357 Hamburg Tel. (040) 432 92 60, Fax: (040) 43 29 26 20 E-Mail: [email protected] Internet: www.praenatalzentrum.de Hinweis: Die Redaktion erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit der angegebenen Adressen und Buchhinweise. Impressum: NDR Fernsehen Redaktion Medizin Hugh-Greene-Weg 1 22529 Hamburg Tel. (040) 415 60 Fax (040) 41 56 74 59 Internet: www.ndr.de/visite
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