Eine Anleitung zur Zubereitung von Tee

 Autor: Michael Grote / ​
teegasse.de Eine Anleitung zur Zubereitung von Tee In dieser Anleitung wird die Zubereitung der in der ​
Teegasse angebotenen echten Teearten beschrieben. Bitte beachten Sie, dass es sich um Vorschläge handelt, die sich in der Praxis bewährt haben. Gerade bei ersten Zubereitungsversuchen kann man sich gut daran orientieren. Es handelt sich jedoch nicht um starre Vorschriften. Sammeln Sie also ihre eigenen Erfahrungen mit Abwandlungen dieser Vorschläge. Allgemeines: Zu bevorzugen ist der freie Aufguß der Teeblätter. Dazu werden diese lose in eine Kanne gegeben und aufgegossen. Nachdem der Tee fertig gezogen hat, gießt man ihn in eine zweite Kanne oder Tassen um. So kann sich das Teearoma optimal auf das Wasser übertragen. Eine bessere Zubereitung gibt es nicht! Alternativ können Sie Einhängefilter aus Metall oder Papier verwenden. Der Tee wird hierbei nicht ganz so gut wie beim freien Aufguß. Wiederverwendbare Filter aus Baumwolle oder Teeier sind eigentlich ungeeignet. 1 Inhaltsverzeichnis Beschrieben wird die Zubereitung folgender Tees: Schwarztee Grüntee Oolong Weisstee Pu­Erh Matcha Am Ende der Abhandlung finden Sie Tips zum Ermitteln der Wassertemperatur. Die Zubereitung von Schwarztee Die Zubereitung von schwarzem Tee ist recht einfach, darüber hinaus ist sie vielen bereits bekannt. Diese Aufgiessmethode geht auf Briten und Friesen zurück, die zudem gerne noch Milch oder Sahne/Kandis in den Schwarztee geben. Sie wird hier als “Zubereitung nach westlicher Art” bezeichnet: Zubereitung nach westlicher Art: 2 Teemenge: 6 Gramm oder 2 Teelöffel voll Wasser: 500 ml, 100°C Ziehzeit: 2 ­ 5 Minuten Bei nicht vollständig oxidierten/fermentierten Schwarztees (häufig First Flush Darjeeling) kann ein etwas abweichender Vorgang mit kühlerem Wasser sinnvoll sein: Zubereitung Teemenge: 6 Gramm oder 2 Teelöffel voll Wasser: 500 ml, 95 ­ 98°C (das Wasser nach dem Aufkochen 30 ­ 90 Sekunden abkühlen lassen) Ziehzeit: 2 ­ 5 Minuten Durch das etwas kühlere Wasser wird der Tee weniger herb und kann seine zart­edlen Noten besser entfalten. Für beide Zubereitungen gilt: Sollte Ihnen der Tee zu herb sein, die Wassertemperatur senken. Sollte er zu stark sein, die Teemenge reduzieren. Sollte er zu schwach sein, die Teemenge erhöhen. Alle Angaben sind Richtwerte. Es ist Ihr Geschmack, der entscheidend ist. 3 Die Zubereitung von Grüntee Chinesisch/taiwanesischer Grüntee Der Vorgang ist etwas komplizierter als beim Schwarztee, zudem gibt es verschiedene Techniken. Die erste Technik die erklärt wird, ähnelt der westlichen Zubereitung von Schwarztee, aber mit deutlich niedrigeren Wassertemperaturen. Zubereitung nach westlicher Art: Teemenge: 6 ­ 8g oder 2 ­ 2 ½ Teelöffel voll Wasser: 500 ml, 75 ­ 85°C Aufgüsse: 1 ­ 2 Ziehzeiten: erster Aufguss 2 Minuten, zweiter 4­5 Minuten Die zweite beschriebene Technik ist die in weiten Teilen von China/Taiwan übliche. Dabei wird in einem kleinen Kännchen oder einem Gaiwan der Tee zubereitet. Zubereitung mit traditioneller chinesischer Technik: Teemenge: 3,5 ­ 6g Wasser: 150 ml, 75 ­ 85°C Aufgüsse: 3 ­ 5 4 Ziehzeiten: von einer Minute beim ersten, auf 5 Minuten beim letzten Aufguss schrittweise steigern. Dabei ebenfalls die Wassertemperatur stufenweise erhöhen. Für beide Zubereitungen gilt: Sollte Ihnen der Tee zu herb sein, die Wassertemperatur senken. Sollte er zu stark oder schwach sein, die Teemenge entsprechend geringer bzw. höher dosieren. Manche Grüntees sollten gespült werden vor der eigentlichen Zubereitung. Der Gunpowder Tee gehört hierzu. Er kann recht herb sein, und über einen kurzen, sehr heissen Aufguss, der nach wenigen Sekunden abgegossen und verworfen wird, kann man ihn "entherben". Die folgenden Aufgüsse werden dadurch angenehmer im Geschmack. Indischer Grüntee Indischer Grüntee wird meist nach westlicher Art zubereitet, und kann heisser angegossen werden als chinesischer Grüntee. Zubereitung nach westlicher Art: Teemenge: 6 ­ 8g oder 2 ­ 2 ½ Teelöffel voll Wasser: 500 ml, 80 ­ 85°C Aufgüsse: 1 ­ 2 Ziehzeiten: erster Aufguss 2 Minuten, zweiter 4­5 Minuten ​
Grüntee mit kochendem Wasser aufgiessen? Aus gesundheitlichen Aspekten wird teilweise empfohlen, grünen Tee mit kochendem Wasser zuzubereiten. Durch die hohe Temperatur werden die gesundheitlich wertvollen Katechine besser gelöst. Wer gerne (sehr) herben Tee mag, kann das machen. Empfindliche Menschen klagen danach allerdings über Probleme wie Übelkeit oder 5 Magenschmerzen. Zudem geht viel des edlen und feinen Geschmacks verloren. Wer trotzdem nicht darauf verzichten möchte, sollte den letzten Aufguss mit kochendem Wasser zubereiten. Die Zubereitung von Oolong Oolong ist recht einfach aufzugiessen. Zubereitung nach westlicher Art: Teemenge: 6 Gramm oder 2 Teelöffel voll Wasser: 500 ml, 95 ­ 100°C Aufgüsse: 1 ­ 2 Ziehzeiten: erster Aufguss 2 Minuten, zweiter 4­5 Minuten Zubereitung mit traditioneller chinesischer Technik: Teemenge: 3,5 ­ 6g Wasser: 150 ml, 95 ­ 100°C Aufgüsse: 3 ­ 5 Ziehzeiten: von einer Minute beim ersten, auf 5 Minuten beim letzten Aufguss schrittweise steigern, dabei ebenfalls die Wassertemperatur erhöhen. 6 Oolong kann, muß aber nicht, vor dem ersten Aufguß "gespült" werden. Dazu wird der Tee mit Aufgiesswasser übergossen, so daß das Kännchen/der Gaiwan zu etwa einem Drittel gefüllt ist. Nach wenigen Sekunden wird dieser Spülaufguss abgegossen und verworfen. Gerade bei kugelig gerollten Oolongs wird der Tee hierüber "geweckt". Er entrollt sich aus seiner komprimierten Form, und kann sein Aroma anschliessend besser abgeben. Die Zubereitung von weißem Tee Weißer Tee bietet ein breites Spektrum bei der Wahl der Wassertemperatur und Ziehzeit. Da er oft sehr voluminös ist, muss man mehr Teelöffel voll nehmen als gewohnt. Passen Sie die Menge Ihrem Geschmack an. Zubereitung nach westlicher Art: Teemenge: 6 Gramm (3 ­ 4 Teelöffel voll) Wasser: 500 ml, 80 ­ 100°C Aufgüsse: 1 ­ 2 Ziehzeiten: erster Aufguss 2 Minuten, zweiter 4­5 Minuten und länger Zubereitung mit traditioneller chinesischer Technik: 7 Teemenge: 3,5 ­ 6g (man wird teilweise Probleme haben, die Menge in das Kännchen/den Gaiwan zu bekommen. Falls notwendig, den Tee an die räumlichen Möglichkeiten des Aufgussgefässes anpassen.) Wasser: 150 ml, 80 ­ 100°C Aufgüsse: 3 ­ 5 Ziehzeiten: von einer Minute beim ersten, auf 5 Minuten (und länger) beim letzten Aufguss schrittweise steigern, dabei ebenfalls die Wassertemperatur erhöhen. Die Zubereitung von Pu­Erh Der in der ​
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angebotene Pu­Erh ist einfach aufzugiessen. Zubereitung nach westlicher Art: Teemenge: 6 Gramm oder 2 Teelöffel voll Wasser: 500 ml, 100°C Aufgüsse: 1 ­ 2 Ziehzeiten: erster Aufguss 2 Minuten, zweiter 4­5 Minuten Zubereitung mit traditioneller chinesischer Technik: Teemenge: 3,5 ­ 6g Wasser: 150 ml, 100°C Aufgüsse: 3 ­ 5 8 Ziehzeiten: von einer Minute beim ersten, auf 5 Minuten beim letzten Aufguss schrittweise steigern. Wer möchte, kann den Pu­Erh kurz mit heissem Wasser spülen. Die Zubereitung von Matcha Während man bei normalen Blatttees lediglich den wässrige Aufguß ohne die Teeblätter geniesst, wird beim vermahlenen Matcha das gesamte Teepulver mitgetrunken. Darüber werden sämtliche Inhaltsstoffe des Teeblatts aufgenommen, was ihn gesundheitlich besonders wertvoll macht. Zubereitung: 1­ 2 Gramm (oder 1­ 2 Teelöffelspitzen voll) möglichst klumpenfreien Matcha in eine Schale geben, mit rund 100 ml 80°C heissem Wasser aufgiessen, und entweder klassisch mit einem Matchabesen “aufschlagen”, oder alternativ mit einem elektrischen Milchaufschäumer verquirlen. Einfacher Pulvertee, sogenannter “Kochmatcha”, kann mit Säften wie Orangen­, Apfel­ oder Grapefruitsaft mit dem elektrischen Milchaufschäumer verquirlt werden. Man erhält so ein angenehm belebendes Getränk, das zudem gesundheitlich wertvoll ist. 9 Wie ermittelt man die passende Wassertemperatur? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das aufgekochte Wasser auf die passende Temeperatur zu bringen. 1.) Mit einem Thermometer die Temperatur messen: Das klappt sehr exakt auf das Grad genau, allerdings braucht man ein Thermometer. Eigentlich kommt man um diese Methode anfangs nicht herum. 2.) Durch Umgiessen des aufgekochten Wassers die Temperatur anpassen: Pro Umguss kann man bei kalten Gefässen in etwa 10°C, bei warmen 5°C abrechnen. Dazu verwendet man einfache Kannen, grosse Becher oder ähnliches Geschirr. Über diese Methode kann man sehr rasch Teewasser annähernd auf die empfohlene Temperaturen abkühlen. 3.) Man kann das Wasser abkühlen lassen. Rechnen Sie nach, was ein zu heiß aufgegossener, verkorkster Grünteeaufguß kostet. Die Anschaffung eines einfachen Thermometers macht sich rasch bezahlt. Abschliessend möchten wir auf unsere Teeprobensortiment hinweisen. 10 Wir bieten Ihnen ausgesuchte Teeproben in Sets zu 10 x 25 Gramm an. Die Menge reicht für mindestens 2l Tee. Zu den Teeproben 11