Bezirk Mitte 16. März 2016 Tariftelegramm Metall- und Elektroindustrie Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland Das war leider nichts Die Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um fünf Prozent – mit dieser Forderung sind wir in die erste Verhandlung mit der Mittelgruppe gegangen. So ist es in der Tarifkommission vor dem Hintergrund der stabilen wirtschaftlichen Entwicklung und der guten Prognosen für 2016 diskutiert und beschlossen worden. Die Arbeitgeber der Mittelgruppe entgegneten dem in der Verhandlung: Es sei keine Zeit für Höhenflüge, die Forderung weit überzogen, die Tarifabschlüsse der vergangenen Jahre seien sehr oder gar zu hoch gewesen und so weiter und so fort. Kurz und gut: Die Verhandlungen wurden nach zwei Stunden unterbrochen, ohne dass die Arbeitgeber ein Angebot gemacht haben. Am 15. April geht es in Darmstadt für die Tarifgebiete Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland in die zweite Runde. Für das Tarifgebiet Thüringen findet die erste Verhandlung am 22. März statt. Die guten Argumente sind auf unserer Seite: Nichts, aber auch gar nichts deutet darauf hin, dass die Metall- und Elektroindustrie in eine Krise rutscht. Die Binnenkonjunktur läuft wie geschmiert, das hilft auch der Metall- und Elektroindustrie. Zur guten Binnenkonjunktur haben die Tarifabschlüsse der letzten Jahre beigetragen. Und das ist gut so! In der IG Metall sind wir sind gut beraten, uns nicht nur auf die Kraft der guten Argumente zu verlassen, sondern weitere pfiffige Aktionen zur Durchsetzung unserer Forderungen vorzubereiten. In Koblenz haben über 1.500 Kolleginnen und Kollegen an der Kundgebung zum Tarifauftakt teilgenommen. Das war ein sehr guter Anfang, und wir sagen all denen Dank, die sich an der Kundgebung und den bisherigen Aktionen beteiligt haben. Das wird aber noch nicht der Höhepunkt gewesen sein – bleiben die Arbeitgeber der Mittelgruppe bei ihren Argumenten, ist es an uns, sie zu überzeugen. Nr.1 KOMMENTAR 5 Prozent sind kein Höhenflug Wir hatten uns mehr von der ersten Verhandlung erhofft. Die wirtschaftliche Situation ist und bleibt stabil, unsere Forderung nach fünf Prozent mehr Entgelt und Ausbildungsvergütungen berechtigt. Die Arbeitgeber betreiben im wesentlichen Schwarzmalerei. Immer wieder werden Produktionsverlagerungen ins Ausland ins Spiel gebracht – diese Drohungen werden nicht zu einem Abschluss beitragen. Wenn die Arbeitgeber bei fünf Prozent über „Höhenflüge“ reden, erweisen sie sich als wirtschaftspolitische Tiefflieger, denn noch immer gilt: Höhere Kaufkraft schafft Nachfrage und hält die Konjunktur in Schwung. Ich hoffe, dass ihnen bei der zweiten Verhandlung mehr einfällt - Mitte April gibt es in Darmstadt dafür eine zweite Chance. Wir in der IG Metall haben großes Interesse an konstruktiven Verhandlungen. Dazu aber gehören zwei Seiten, die Arbeitgeber müssen schon mitmachen. Tun sie das nicht, werden wir einen Gang höher schalten. Ich bin überzeugt: Das bekommen WIR in den Betrieben hin. Jörg Köhlinger Bezirksleiter IG Metall Bezirk Mitte Impressum: IG Metall-Bezirk Mitte, verantwortlich: Jörg Köhlinger (v.i.S.d.P.). Internet: www.igmetall-bezirk-mitte.de. E-Mail: [email protected]. Fotos: Frank Rumpenhorst. WIR SIND IG METALL! UND DU?
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