20160315_Kabinett Jahresabschluss 2015

Staatskanzlei
Presse- und Informationsamt
Potsdam, 15.03.2016
P r e ss e m i tte il ung
Zu den Ergebnissen der Kabinettsitzung teilt Regierungssprecher Andreas Beese mit:
Görke: Landeshaushalt mit fünftem Jahresüberschuss in Folge
Finanzminister Christian Görke hat heute das Kabinett in Potsdam über den
Jahresabschluss des Landeshaushaltes 2015 informiert. Demnach hat
Brandenburg das Haushaltsjahr mit einem Überschuss in Höhe von 204 Millionen Euro abgeschlossen. Die Mittel werden der Allgemeinen Rücklage
zugeführt. Wie vom Kabinett bereits im Dezember beschlossen, werden mit
dieser Rücklage zum Teil die höheren Ausgaben des Nachtragshaushaltes
2016 gedeckt.
Finanzminister Christian Görke hob hervor, dass mit dem Jahresabschluss
2015 Brandenburg bereits zum fünften Mal in Folge einen Überschuss verzeichnen konnte. „Doch dieser Jahresüberschuss ist angesichts der gegenüber den
Planungen rund 54 Millionen Euro höheren Ausgaben für die Unterbringung und
Integration von in Brandenburg ankommenden Flüchtlingen etwas Besonderes.
Die Landesregierung hat bewiesen, auch in unruhigeren Zeiten an den Schwerpunkten Bildung und soziale Teilhabe festzuhalten, die Haushaltskonsolidierung
fortzusetzen und gleichzeitig die zusätzliche Aufgabe der steigenden Flüchtlingszahlen nicht zulasten anderer Politikfelder zu finanzieren.“
Als Gründe für den Jahresüberschuss nannte der Finanzminister die weiterhin
robuste Konjunktur, in der Folge steigende Steuereinnahmen und die Haushaltsdisziplin aller Ressorts. So übertrafen die Steuereinnahmen des Landes die Planungen um 120 Millionen Euro. Insgesamt konnten die Ausgaben nahezu auf
einem konstanten Niveau gehalten werden. Allerdings machten sich bereits im
vergangenen Jahr die steigenden Ausgaben für die Bewältigung des gestiegenen
Flüchtlingsaufkommens bemerkbar. Obwohl im Haushalt bereits Vorsorge im Umfang von rund 198 Millionen Euro getroffen worden war, sind die Aufwendungen
aufgrund der Kosten in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes und für die
Erstattungen an die Kommunen nach dem Landesaufnahmegesetz nochmals um
rund 54 Millionen Euro gestiegen. Insgesamt konnten diese Zuwächse noch im
Haushaltsvollzug ausgesteuert werden.
Bei leicht steigenden Ausgaben und gleichzeitig gestiegenen Steuereinnahmen
stieg die Steuerdeckungsquote Brandenburgs auf rund 64,3 Prozent. Dieser
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Indikator, der angibt, in welchem Umfang die bereinigten Ausgaben des Landes
aus eigenen Steuereinnahmen gedeckt werden, steigt damit weiter an. „Damit hat
sich Brandenburg von Transferzahlungen des Bundes und der Länder wieder ein
Stück weiter unabhängig gemacht und gezeigt, dass es der Koalition mit der
Haushaltskonsolidierung ernst ist“, betonte Görke.
Der Finanzminister warnte zugleich vor überzogenen Erwartungen. Die Entwicklung der letzten Jahre mit nun fünf Überschüssen zum Jahresende in Folge sei
insbesondere der guten konjunkturellen Lage, aber auch der Haushaltsdisziplin
zuzuschreiben. Dieser Kurs müsse gerade in der gegenwärtigen Situation fortgesetzt werden. „Angesichts der aktuellen Herausforderungen planen wir, die Allgemeine Rücklage in diesem Haushaltsjahr zum Teil zu nutzen. Das ist gerechtfertigt, denn für derartige Situationen ist sie aufgebaut worden. Aber ich warne auch
vor überzogenen Ausgabewünschen. Jeder Euro in der Allgemeinen Rücklage
kann nur einmal ausgegeben werden.“
In diesem Zusammenhang erneuerte Görke seine Forderung an den Bund, sich
endlich angemessen an den Kosten für die Unterbringung und Integration von
Flüchtlingen zu beteiligen. In diesem Jahr seien im Landeshaushalt rund 660
Millionen Euro für die Unterbringung, Betreuung und Integration von Flüchtlingen
eingestellt. Der Bund habe jedoch nur Mittel in Höhe von 117,5 Millionen Euro und
damit lediglich einem Anteil von 17,8 % fest zugesagt. „Das ist angesichts der
gesamtstaatlichen Aufgabe viel zu wenig. Fair wäre es, wenn der Bund wenigstens einen Anteil von 50 % übernimmt“, betonte Görke.
Wichtige Daten zum Haushalt 2015:
Gesamteinnahmen
Gesamtausgaben
Überschuss
Steuerdeckungsquote
Personalausgabenquote
Investitionsquote
11.003,2 Millionen Euro
10.799,0 Millionen Euro
204,2 Millionen Euro
64,3 Prozent
23,4 Prozent
12,6 Prozent