KDFB-Delegiertenversammlung 2016 nimmt Wert des Sonntags in

Sonntag – geschenkte Lebenszeit!
KDFB-Delegiertenversammlung 2016 nimmt Wert des Sonntags in den Blick
Sonntag ist für mich…? Diese Frage war der zentrale Dreh- und Angelpunkt beim
Bildungsteil der Delegiertenversammlung des Katholischen Deutschen
Frauenbundes (KDFB) in der Diözese Passau in der Rottalhalle in Rotthalmünster.
Die Antworten der rund 280 Delegierten waren vielfältig: Der Besuch des
Gottesdienstes, eine Wochenunterbrechung oder Pause vom Alltag, Zeit für die
Familie und sich selbst oder Zeit für längere Spaziergänge in der Natur. „Wir wollen
uns heute auf unsere jüdisch-christlichen Wurzeln besinnen und
Argumentationshilfen bekommen, warum der Sonntag existiert und für uns wichtig
ist“, erklärte die KDFB-Bildungsreferentin Tanja Kemper. Gemeinsam mit Anneliese
Hecht, Referentin für Bibelpastoral beim Katholischen Bibelwerk e.V. Stuttgart, waren
die Frauen passend zum aktuellen Schwerpunktthema des KDFB-Gesamtverbandes
„LebZeiten“ zu einer Wieder-Entdeckung des Sonntags eingeladen. Die Theologin
ging zunächst auf die biblischen Grundlagen des Sonntags ein. Unter anderem
erklärte sie, dass der Sonntag Erbe des „Sabbats“ sei. Der Sabbat wiederum komme
zum ersten Mal in Exodus 16, Vers 23 bis 30, als „Geschenk Gottes“ vor. Der Sabbat
sei vor allem „ein Geschenk, aufhören zu dürfen“ und die „Krone der Schöpfung“, so
Hecht. „Das Sonntagsgebot wird immer mehr durchlöchert. Doch wenn wir den
Sonntag verlieren, verlieren wir etwas von unserer Kultur, etwas von unserer inneren
Würde und Freiheit“, so Hecht weiter. Als Schlüsselwörter, die für den Sonntag von
besonderer Bedeutung seien, nannte Anneliese Hecht: Dankbar sein; Tun, was
Freude macht; Nicht arbeiten. Grundsätzlich plädierte sie dafür, den Sonntag als
„geschenkte Lebenszeit“ anzunehmen und entsprechend zu leben. Abschließend
hatte die Theologin noch einige Ideen für die Frauen im Gepäck, wie der Sonntag
gefeiert werden kann. Beispielsweise riet sie, sich am Sonntag so auszuruhen, als
sei die ganze Arbeit getan oder den Gottesdienst als „Eucharistie“, also als
Danksagen zu verstehen.
Nach dem Bildungsteil am Vormittag ging die KDFB-Delegiertenversammlung am
Nachmittag mit dem Konferenzteil weiter. Die Diözesanvorsitzende Bärbel
Benkenstein-Matschiner nahm die Frauen mit auf eine Reise durch das vergangene
Verbandsjahr. Bezugnehmend auf den neuen Tätigkeitsbericht ließ sie einige
„Highlights“ wie beispielsweise den BürgerInnendialog „Gut leben in Deutschland“ in
Thyrnau oder die erneut sehr erfolgreiche Sternenaktion Revue passieren. Weiterhin
stellte sie zwei neue Gesichter im erweiterten Vorstand des KDFBDiözesanvorstandes vor. Künftig werden Simone Hannen als Koordinatorin der
Junge-Frauen-Gruppen und Regina Wagner als stellvertretende
Diözesanvorsitzende des VerbraucherService Bayern (VSB) in der Vorstandschaft
mitarbeiten. Anschließend folgten die Berichte der Landfrauenvereinigung und des
VSB sowie der Kassenbericht. Ein besonderer Moment während der
Delegiertenversammlung war auch die Verleihung der Gisela-Nadel, mit der der
Passauer Diözesanverband seit 2014 besonderes Engagement auf Dekanats- oder
Diözesanebene auszeichnen möchte. Die stellvertretende Diözesanvorsitzende
Anne-Marie Ederer würdigte drei Frauen mit der Gisela-Nadel: Bärbel BenkensteinMatschiner, Regina Haslböck und Irmgard Sagmeister.
Weiterhin wurden die Frauen auf den Endspurt der Aktion „Happy Handy“, die der
KDFB gemeinsam mit dem VSB durchführt, aufmerksam gemacht. Im Rahmen
dieser Aktion werden bereits seit September alte und ausgediente Handys zentral in
der KDFB-Geschäftsstelle am Ludwigsplatz 4 und bei verschiedenen Zweigvereinen
gesammelt. Die Handy-Sammelboxen müssen laut der stellvertretenden
Diözesanvorsitzenden Monika Beck bis spätestens 31. März 2016 eingeschickt
werden. Solange also können Handys noch im Diözesanbüro in Passau oder den
teilnehmenden Zweigvereinen abgegeben haben. „Für jedes eingeschickte Handy
erhalten wir dann einen Euro für den Fonds ‚Frauen in Not‘, es werden also Frauen
und ihre Familien in der Diözese Passau unterstützt, die unverschuldet in Not
geraten sind“, so Beck.
Abschließend dankte die Diözesanvorsitzende Benkenstein-Matschiner dem
Zweigverein Rotthalmünster für die tatkräftige Unterstützung bei der
Delegiertenversammlung und allen Frauenbundfrauen für ihr großes Engagement.
„Gemeinschaft kann nur durch Ehrenamt gelingen. Durch Frauen und Männer, die
mehr tun, als das Normale. Sie alle sind solche Frauen. Dafür möchte ich ein
herzliches Dankeschön sagen“, so Benkenstein-Matschiner. Auch die
stellvertretende KDFB-Landes- und Bundesvorsitzende Sabine Slawik sprach den
KDFB-Frauen der Diözese Passau ihre Wertschätzung aus. Zudem betonte sie:
„Lassen Sie uns gemeinsam neue Wege gehen und den Frauenbund weiterhin
zukunftsfähig machen.“