Symbolisch Brot teilen KDFB in der Diözese startet „Solibrot“-Aktion 2016 Jeden Tag satt werden – für uns klingt das nach einer Selbstverständlichkeit. Doch das ist nicht überall so. Für rund 870 Millionen Menschen weltweit ist täglich satt werden ein unerfüllbarer Wunsch. Stattdessen sind in vielen Teilen der Welt Armut und Hunger die tägliche Realität. Um konkrete Hilfe zu leisten, führt das katholische Hilfswerk Misereor bereits seit vielen Jahren gemeinsam mit dem Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) in der Fastenzeit die Aktion „Solibrot“ durch. Der KDFB in der Diözese Passau beteiligt sich in diesem Jahr zum zweiten Mal an der „Solibrot“-Aktion. „Wir haben uns passend zum Thema für eine ‚brotgemäße‘ Auftaktveranstaltung entschieden“, so die KDFB-Bildungsreferentin Tanja Kemper. In der Holzofenbäckerei Grafmühle in Thyrnau stand zunächst eine Brotverkostung auf dem Programm. Hier gab es schon erste Infos zur Aktion. „In der Fastenzeit wird als ‚Solibrot‘ gekennzeichnetes Brot angeboten und mit einem Preisaufschlag von 50 Cent verkauft. Dieser Solidaritätsaufschlag wird gespendet“, so Kemper. Sie betonte, dass die „Solibrot“-Aktion wirklich eine einfache Möglichkeit sei, zu helfen. Das bestätigte auch die KDFB-Diözesanvorsitzende Bärbel Benkenstein-Matschiner. „Die Aktion passt sehr gut in die Fastenzeit. Eigentlich sagt man da immer, man muss auf etwas verzichten. Aber es geht auch andersherum. Man kann in der Fastenzeit auch bewusst etwas tun, indem man zum Beispiel ganz bewusst ‚Solibrot‘ einkauft und damit symbolisch Brot teilt“, so Benkenstein-Matschiner. Nach der Brotverkostung und ersten Infos zum Projekt machte Josef Bauer, Inhaber der Grafmühle, mit den Besucherinnen und Besuchern eine Mühlenbesichtigung. Er berichtete unter anderem, dass die Grafmühle eine der ältesten Mühlen Deutschlands sei. Außerdem werde dort schon seit über 300 Jahren auch Brot gebacken. Anschließend ging es weiter ins Pfarrheim Thyrnau. Dort lieferte EvaMaria Heerde-Hinojosa, Leiterin der Arbeitsstelle Misereor in Bayern, vielfältige Informationen zu dem Projekt, in das die „Solibrot“-Spenden aus der Diözese Passau fließen werden. Unterstützt wird wie bereits im Vorjahr das „Rescue Dada Centre“ in Nairobi. „Rund 60 Prozent der Kenianer leben in Armut. Es gibt dort eine sehr hohe Anzahl an Straßenkindern, darunter auch sehr viele Mädchen“, erklärte HeerdeHinojosa zu Beginn. Das „Rescue Dada Centre“ möchte sich speziell um diese Mädchen kümmern. „Das Zentrum ist eine Zufluchtsstätte für verwaiste Mädchen im Alter zwischen vier und 16 Jahren, die auf der Straße leben müssen. Aber auch Mädchen, die von ihren Eltern schwer misshandelt wurden, werden hier in Obhut genommen“, sagte sie. „Es geht darum, sie nach ihren teils traumatischen Erfahrungen ins Leben zurückzuholen und ihnen ein Leben in Würde zu ermöglichen“, so Heerde-Hinojosa. Sie berichtete, dass die Mädchen im Zentrum gesundheitlich betreut werden und ihnen geholfen wird, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten. „Außerdem haben sie teils zum ersten Mal in ihrem Leben die Chance, eine Schule zu besuchen. Später können sie auch eine Berufsausbildung beginnen“, sagte Heerde-Hinojosa. Die KDFB-Bildungsreferentin Kemper erklärte, dass sich der Frauenbund bewusst dieses Projekt als Spendenziel ausgesucht habe. „Die Unterstützung von Mädchen und jungen Frauen ist uns ein Herzensanliegen“, betonte sie. Deshalb freute sich Kemper sehr darüber, dass auch in diesem Jahr zahlreiche Frauenbund-Zweigvereine (ZV) und Bäckereien in der Diözese Passau bei der „Solibrot“-Aktion mitmachen. Es beteiligen sich der ZV Egglham-Amsham mit der Bäckerei Gaisberger, der ZV Aicha vorm Wald mit der Bäckerei Josef Markl, der ZV Pfarrkirchen mit der Bäckerei Sedlmaier, der ZV Perlesreut mit der Bäckerei Manzenberger, der ZV Passau St. Josef mit der Bäckerei Hoft, der ZV Niederalteich mit der Bäckerei Greipl sowie der ZV Unterdietfurth mit den Bäckereien Schachtel und Langreiter. Außerdem machen auch die Biobäckerei Wagner und die Holzofenbäckerei Grafmühle mit. „Einige der Bäckereien haben sich etwas Besonderes überlegt: Sie bieten Brotsorten als ‚Solibrot‘ an, die sonst nicht im Sortiment sind“, verriet Kemper. Fotos: 170216_solibrot_auftakt1 Über eine gelungene Auftaktveranstaltung zur „Solibrot“-Aktion in der Grafmühle freuten sich (v.l.) Johann Kobler und Markus Hanszek von der Biobäckerei Wagner, Michaela und Josef Bauer von der Holzofenbäckerei Grafmühle, die KDFBDiözesanvorsitzende Bärbel Benkenstein-Matschiner sowie Bildungsreferentin Tanja Kemper. 170216_solibrot_auftakt2 Eva-Maria Heerde-Hinojosa, Leiterin der Arbeitsstelle Misereor in Bayern, lieferte Infos zum „Rescue Data Centre“ in Nairobi. Dorthin fließen die Spenden aus der „Solibrot“-Aktion.
© Copyright 2024 ExpyDoc