Pressemitteilung - AQUA

Pressemitteilung
Nierenersatztherapie: AQUA-Institut zeigt Wege
zur besseren Qualitätssicherung auf
Göttingen, 18. März 2016, Das AQUA-Institut entwickelte im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses ein sektorenübergreifendes Qualitätssicherungsverfahren, mit dem die Nierenersatztherapie bei Patienten mit chronischem Nierenversagen
deutlich verbessert werden könnte. Der entsprechende Bericht wurde im Internet
AQUA – Institut für angewandte
Qualitätsförderung und Forschung
im Gesundheitswesen GmbH
Stabsstelle Kommunikation
Pressesprecher
Robert Deg
Telefon
0551-789 52-263
E-Mail
[email protected]
Internet
www.aqua-institut.de
veröffentlicht.
In Deutschland sind etwa 80.000 Menschen auf eine Dialyse angewiesen. Der überwiegende Teil der Patienten wird in einer ambulanten Dialyseeinrichtung versorgt und
etwa zehn Prozent werden teilstationär behandelt. Hinzu kommen pro Jahr etwa
2.300 Patienten, bei denen eine Niere transplantiert wird.
Derzeit existieren bei der Nierenersatztherapie zwei voneinander getrennte Verfahren
der Qualitätssicherung: im ambulanten Bereich zur Dialysebehandlung und im stationären Bereich zur Nierentransplantation. Die teilstationäre Behandlung ist bisher
nicht von der Qualitätssicherung erfasst.
Das AQUA-Institut zeigt mit dem veröffentlichten Bericht auf, wie diese beiden Verfahren sinnvoll zu einem Verfahren verbunden werden können. Aufbauend auf den
Indikatoren der beiden bestehenden Verfahren wurde ein Indikatorenset erarbeitet,
das die Prozess- und Ergebnisqualität aller beteiligten Leistungserbringer (ambulant
und stationär) abbildet. Im Zuge dessen wurde auch die teilstationäre Dialyse mit in
die Qualitätssicherung einbezogen.
Weitere Neuerungen beziehen sich auf Routinedaten, Patientenpseudonyme und eine
Zehn-Jahres-Betrachtung. Die Dokumentationen der Leistungserbringer sollen durch
Routinedaten ergänzt werden, so dass die Datenqualität insgesamt gesteigert wird.
Mit Hilfe von Patientenpseudonymen können die Daten der unterschiedlichen Leistungserbringer miteinander verknüpft werden. Dadurch sind auch weitere übergreifende Analysen sowie längsschnittliche Auswertungen möglich, die ein umfassendes
Bild über den Stand der Nierenersatztherapie in Deutschland zulassen. AQUA empfiehlt darüber hinaus, den Nachbetrachtungszeitraum (sog. Follow-up) auf zehn Jahre
AQUA – Institut für angewandte Qualitä tsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH
Maschmühlenweg 8-10, 37073 Göttingen · Telefon (+49) 0551 / 789 52 -0 · Telefax (+49) 0551 / 789 52-10
[email protected] · www.aqua-institut.de
Seite 1/2
nach Nierentransplantation auszuweiten. Damit können Langzeitverläufe beobachtet
werden, aus denen ebenfalls Rückschlüsse auf die Behandlungsqualität gezogen
werden können.
Über die weitere Umsetzung dieses Qualitätssicherungsverfahrens entscheidet der
Gemeinsame Bundesausschuss.
Hinweis
Weitere Informationen zu dem Auftrag finden Sie hier:
https://www.sqg.de/projekte/nierenersatztherapie-bei-chronischemnierenversagen.html
Hintergrund zum AQUA-Institut:
Das AQUA-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH ist ein
interessenunabhängiges und neutrales Dienstleistungsunternehmen. Verankert im wissenschaftlichen
Umfeld, hat es sich auf Qualitätsförderungsprojekte im Gesundheitswesen spezialisiert.
AQUA – Institut für angewandte Qualitä tsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH
Maschmühlenweg 8-10, 37073 Göttingen · Telefon (+49) 0551 / 789 52 -0 · Telefax (+49) 0551 / 789 52-10
[email protected] · www.aqua-institut.de
Seite 2/2