Ambulant erworbene Pneumonie (1.3 MB, PDF)

Qualitätssicherung der ambulant
erworbenen Pneumonie
Ergebnispräsentation 2015
Berlin, 02.10.2015
Prof. Dr. med. Torsten Bauer
Lungenklinik Heckeshorn
HELIOS Klinikum Emil von Behring
AQUA – Institut für angewandte Qualitätsförderung
und Forschung im Gesundheitswesen, Göttingen
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1
Qualitätsindikatoren:
Ambulant erworbene Pneumonie
Indikation
Prozess
Ergebnis
Bestimmung der
Atemfrequenz bei Aufnahme
Klinische Stabilitätskriterien
Erste Blutgasanalyse und
Pulsoxymetrie
Sterblichkeit im Krankenhaus
Antimikrobielle Therapie
Frühmobilisation
Verlaufskontrolle CRP/PCT
Überprüfung Diagnostik/Therapie
Bestimmung der klinischen
Stabilitätskriterien
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2
Datensätze gesamt
270000
260000
+22,3% seit 2008
260661
259138
2013
2014
250000
240000
243566
235603
230000
229948
228305
220000
210000
200000
2007
211814
2008
2009
2010
2011
2012
2015
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3
Ergebnisse
In etwa gleichbleibend gutes Niveau der
Versorgungsqualität
 Im Allgemeinen weitere Verbesserung der Ergebnisse
 Ergebnis des QI Bestimmung der Atemfrequenz bei
Aufnahme wiederholt verbessert. Dennoch weiterhin
viele rechnerische und qualitative Auffälligkeiten.

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4
Gesamtergebnis auf Fallbasis
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5
Gesamtergebnis auf Fallbasis
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6
Strukturierter Dialog 2014
EJ2012 [n=3.302]
EJ2013 [n=3.447]
2,6% 0,1%
14,1%
2,3%
10,6%
41,0%
17,6%
24,7%
15,1%
46,6%
25,4%
Hinweis [H20/H99]
Qualitativ unauffällig [U31/U32/U99]
Hinweis [H20/H99]
Qualitativ auffällig [A41/A42/A99]
Qualitativ unauffällig [U31/U32/U99]
Bewertung nicht möglich wg. fehlerhafter Dok. [D50/D51/D99]
Qualitativ auffällig [A41/A42/A99]
Sonstiges [S90/S99]
Bewertung nicht möglich wg. fehlerhafter
Dok. [D50/D51/D99]
Sonstiges [S90/S99]
SD noch nicht abgeschlossen [S91]
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7
Qualitative Auffälligkeiten
600
520 (100%)
500
400
>80% aller Bewertungen als qualitativ auffällig
300
182 (35%)
200
100
0
128 (24,5%)
51 (9,8%)
Gesamt
Bestimmung der
Atemfrequenz bei
Aufnahme
45 (8,7%)
Vollständige Bestimmung Antimikrobielle Therapie Erste Blutgasanalyse oder
innerhalb von 8 Stunden Pulsoxymetrie innerhalb
klinischer
Stabilitätskriterien bis zur nach Aufnahme (nicht aus von 8 Stunden nach
Aufnahme
anderem Krankenhaus)
Entlassung
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8
QI-ID 50722: Bestimmung der
Atemfrequenz bei Aufnahme
100,00%
Ergebnisse des Strukturierten Dialogs 2014
1254 Krankenhäuser
98,00%
800
96,00%
700
667 (100%)
94,00%
600
92,00%
500
90,00%
14,5 % aller Krankenhäuser!
400
88,00%
259
(38,8%)
300
86,00%
200
84,00%
100
82,00%
0
2011
2012
2013
Bestimmung der Atemfrequenz bei Aufnahme
Zielbereich (>=)
2014
137 (20,5)
182
(27,3%)
72 (10,8%)
rechnerische
Auffälligkeit
Hinweise
qualitativ
unauffällig
qualitativ
auffällig
fehlerhafte
Dokumentation
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9
QI-ID 50722: Bestimmung der
Atemfrequenz bei Aufnahme
Referenzbereich
Der hohe Referenzbereich (>98%) dieses Indikators
wurde mehrfach kritisiert
o U.a. aufgrund der Erfahrungen im Strukturierten
Dialog, empfiehlt die Bundesfachgruppe einen
niedrigeren Referenzbereich von 95%
o
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10
Artikel zum Thema Atemfrequenzmessung in der
„Luftpost“ und in „Die Schwester Der Pfleger“
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11
Überprüfung des diagnostischen oder
therapeutischen Vorgehens
•
•
•
Die Informationen, die als Grundlage für die Indikatoren
benötigt werden, werden nicht regelmäßig in der
Patientenakte dokumentiert.
Auch ein edukativer Effekt kann angesichts des Boden- bzw.
Deckeneffekts in diesen Indikatoren nicht weiter
angenommen werden.
Die Bundesfachgruppe hält die Indikatoren nach wie vor für
sehr sinnvoll und wichtig und bedauert, dass ein praktikabler
Einsatz aktuell nicht möglich erscheint.
 Die Bundesfachgruppe empfiehlt die Indikatoren nicht
weiter zu erheben.
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12
QI-ID 2019: Keine Überprüfung des diagnostischen oder
therapeutischen Vorgehens bei Risikoklasse 3 (CRB-65SCORE = 3 oder 4)
Ergebnisse des Strukturierten Dialogs 2014
6,00%
691 Krankenhäuser (4% rechnerisch auffällig)
5,00%
35
4,00%
30
3,00%
25
29
22
20
2,00%
15
1,00%
10
0,00%
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Keine Überprüfung des diagnostischen oder therapeutischen
Vorgehens bei Risikoklasse 3 (CRB-65-SCORE = 3 oder 4)
Zielbereich (<=)
Sentinel-Event
5
2
1
0
rechnerische
Auffälligkeit
Hinweise
qualitativ
unauffällig
qualitativ
auffällig
3
fehlerhafte
Dokumentation
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13
QI-ID 2018: Überprüfung des diagnostischen oder
therapeutischen Vorgehens bei Risikoklasse 2 (CRB-65SCORE = 1 oder 2)
Ergebnisse des Strukturierten Dialogs 2014
99,00%
1147 Krankenhäuser (15% rechnerisch auffällig)
98,00%
200
97,00%
180
96,00%
160
174
140
95,00%
120
94,00%
108 (62%)
100
93,00%
80
60
92,00%
43 (25%)
40
91,00%
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Überprüfung des diagnostischen oder therapeutischen
Vorgehens bei Risikoklasse 2 (CRB-65-SCORE = 1 oder 2)
Zielbereich (>=)
20
0
6 (3%)
rechnerische
Auffälligkeit
Hinweise
15 (9%)
qualitativ
qualitativ
fehlerhafte
unauffällig
auffällig
Dokumentation
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14
40%
QI-ID 11879, 11880, 11881: Sterblichkeit
im Krankenhaus, stratifiziert nach
Ergebnisse des Strukturierten Dialogs 2014
Risikoklassen
1179 Krankenhäuser
35%
200
30%
180
25%
160
20%
140
15%
120
1235 Krankenhäuser
1091 Krankenhäuser
178
132
128
100
10%
87
80
5%
60
53
60
0%
2005 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Sterblichkeit im Krankenhaus bei Risikoklasse 1 (CRB-65-SCORE = 0)
44
40
Sterblichkeit im Krankenhaus bei Risikoklasse 3 (CRB-65-SCORE = 3 oder 4) 20
Sterblichkeit im Krankenhaus bei Risikoklasse 2 (CRB-65-SCORE = 1 oder 2)
71 75
0
3 7 4
rechnerische
Auffälligkeit
Hinweise
5
15
8
qualitativ
qualitativ
fehlerhafte
unauffällig
auffällig
Dokumentation
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15
16,0%
14,0%
Methodische Anpassung der
Sterblichkeitsindikatoren
13,3%
12,0%
14,1%
13,7%
12,7%
13,1%
- vermutete Überdokumentation des Datenfeldes
„dokumentierter Therapieverzicht“
10,0%
8,0%
46,8%
13,0%
53,9%
38,0%
6,0%
4,0%
12,9%
16,0%
19,0%
21,0%
24,0%
2009
2010
2011
2,0%
0,0%
2008
2012
2013
2014
Inhouse-Sterblichkeit, alle Patienten
Anteil der im Krankenhaus verstorbenen Patienten mit dokumentierter Therapieeinstellung an allen Todesfällen
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Methodische Anpassung der
Sterblichkeitsindikatoren
QIDB 2014:
• der Referenzbereich des nicht risikoadjustierten
Sterblichkeitsindikators wurde entfernt -> rohe
Sterblichkeitsrate
• Patienten mit dokumentiertem Therapieverzicht werden
außer in den CRB-65 stratifizierten Sterblichkeitsindikatoren
nicht mehr ausgeschlossen
QIDB 2015:
• Versehen des risikoadjustierten Sterblichkeitsindikators mit
Referenzbereich (95. Perzentil)
• Weiterführung aller übrigen Sterblichkeitsindikatoren als
Kennzahl in der Bundesauswertung
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17
Fragen der DKG an AQUA
Es gibt Krankenhäuser mit kleinen Fallzahlen mit einer
O/E Sterblichkeit von bis zum 10fachen. Wie ist das zu
erklären?
Bei Risikopatienten CRB3-4 von bis zu 70% (kleine mit
100%), und welche mit 0%. Das erscheint unplausibel.
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18
Verteilung O/Es 2014, 2005-2014,
n>19
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20
Zu Hohe O/Es?


Kleine Fallzahlen → eine Beobachtung kann hohes O/E zur Folge haben,
bei vielen kleinen Häusern steigt die Wahrscheinlichkeit hoher O/Es
umgekehrt bedeutet ein O/E=0 nicht unbedingt immer ein sehr gutes
Ergebnis
−

2014
−
−
−

in 66 von 96 Fällen, bei denen O/E=0, ist das obere Limit des
Konfidenzintervalls größer als 3, maximal liegt es bei 58, lediglich bei einem
der Fälle liegt das Limit unter 1, bei 0,89.
O/E variiert zwischen 0 und 9,6
lediglich zwei Häuser mit einem O/E>3,5, beide mit Fallzahlen kleiner 10
unteres Ende des 95%-Konfidenzintervalls des O/E bei maximal 1,99
kumuliert über 2005 bis 2014
−
−
lediglich ein Haus (mit Fallzahl 1!!) von 1771 mit einem O/E>10
6 Häuser (alle mit Fallzahlen <20) mit einem O/E>3,5
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Verteilung der CRB65-Scores 2014


Warum gibt es Häuser mit einem sehr hohen Anteil an Patienten mit einem hohen CRB
gibt, während andere Krankenhäuser gar keine Patienten mit einem hohen CRB haben?
2014 läuft der CRB-65-Mittelwert von 0 bis 3; bei Einrichtungen mit mindestens 20
Fällen variiert der Mittelwert von 0,5 bis 2
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23
Zusammenfassung
Der Referenzbereich des Indikators zur Bestimmung der
Atemfrequenz bei Aufnahme, soll auf 95% reduziert
werden
 Die Indikatoren zur Überprüfung des diagnostischen
oder therapeutischen Vorgehens sollen gestrichen
werden
 Mit der Bundesauswertung 2015 soll es nur noch einen
(risikoadjusiterten) Sterblichkeitsindikator geben

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24
Ausblick
o Nutzung von Sozialdaten?
z.B. zur Optimierung des Filters
o Follow-up Sterblichkeit
o
o
o
Einschluss von Pneumonien über CAP hinaus in die
externe Qualitätssicherung?
Sektorenübergreifende Qualitätssicherung Pneumonie?
 (sofern Sozialdaten verfügbar)
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25
Auf ein Wort…
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26
Auf ein Wort…
Erlöse in €
niedrig
Qualität
hoch
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27
Auf ein Wort…
Erlöse in €
niedrig
Qualität
hoch
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28
Auf ein Wort…
Erlöse in €
niedrig
Qualität
hoch
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29
Im Auftrag des Gemeinsamen
Bundesausschusses
Projektleiter des AQUA-Instituts im Berichtsjahr
Leif Warming
Dr. Klaus Richter (bis 30.11.2014)
Dr. Tomas König
Mitglieder der Bundesfachgruppe Pneumonie im Berichtsjahr 2014
Prof. Dr. Torsten Bauer, Berlin
Dr. Michael Hamm, Diekholzen
Dr. Ingrid Berwanger, Freiburg
Dr. Michael Köhler, Oppenheim
Dr. Helge Bischoff, Heidelberg
Dr. Hagen Kelm, Neuruppin
Margarete Bosing, Eschborn
Prof. Dr. Richard Strauß, Erlangen
Dr. Beate Demme, Wuppertal
Prof. Dr. Tobias Welte, Hannover
Prof. Dr. Santiago Ewig, Bochum
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