20160310 ZOL Seite 1 Viele Bewerber für Haus

Donnerstag, 10. März 2016 Nr. 58, CHF 3.00 www.zol.ch
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Die Tageszeitung des Zürcher Oberlandes
ZÜRIT ÜÜ T SCHE COVERSONGS
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Einen Abend lang
als die Fantastischen Vier
Rekurs
gegen Abstimmung
Sauber-Team
hat Februarlöhne bezahlt
Die Mundart-Popband Dabu Fantastic
um den Ustermer Frontmann David
Bucher hat für ein Konzert 13 Songs
ihrer Lieblingsband gecovert. SEITE 11
Mit der Auslagerung der Stadtwerke
in eine Aktiengesellschaft muss sich
nach den Stimmberechtigten auch
der Bezirksrat Hinwil befassen. SEITE 3
Gestern überwies der Hinwiler
Formel-1-Rennstall Sauber die
ausstehenden Februarlöhne. Die Lage
bleibt aber angespannt. SEITE 29
Flüchtlingskinder stellen
kleine Schulen vor Probleme
BAUMA 700 Flüchtlingskinder im schulpflichtigen Alter
musste der Kanton im letzten Jahr aufnehmen. Integration
und Kosten bleiben an den Schulgemeinden hängen.
30 Flüchtlinge musste die Gemeinde Bauma vor einem Jahr
auf einen Schlag aufnehmen,
nachdem das kantonale Durchgangszentrum geschlossen worden war. Etwa die Hälfte davon
sind Kinder. Das stellt die örtliche Schule vor Probleme. Einerseits ganz praktischer Art: Die
Kinder können kein Deutsch,
und viele von ihnen sind traumatisiert. Aber auch finanziell fällt
die schulische Betreuung für
eine kleine Gemeinde wie Bauma ins Gewicht: Allein für den
Deutschkurs für die Asylkinder würden 150 Stellenprozente
aufgewendet, wie Schulpräsident Rudolf Bertels sagt. Das
koste 400000 Franken, was
wiederum 4 bis 5 Stellenprozenten entspreche. Noch nicht ein-
gerechnet sei der Zusatzaufwand
für die Heilpädagogik und die
Lehrpersonen. Bertels schätzt,
dass dieser noch einmal rund
150 Stellenprozente ausmacht.
Mehr Mittel vom Kanton
Der Schulpräsident hinterfragt
nicht den Nutzen dieses Aufwands: «Wenn wir jetzt nicht
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in die Selbständigkeit dieser
Kinder investieren, haben wir
die Kosten später.» Aber er
fordert auch mehr Unterstützung der Gemeinden durch
den Kanton. «Wir als finanzschwache Gemeinde sind sowieso schon schwer belastet. Hier
muss ein Ausgleich geschaffen
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werden.» mku/eba
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Ein Drittel der
Fahrer gebüsst
Die gute Tat, die viele stört
ILLNAU-EFFRETIKON An der
Stationsstrasse in Illnau wurden
während Geschwindigkeitskontrollen fast im Minutentakt
Fahrzeuge geblitzt. Überdurchschnittlich viele Autofahrer
waren zu schnell unterwegs, wie
Polizist Cornell Signer sagt.
Wegen der Baustelle an der
Usterstrasse nehmen viele die
Umleitung, die durch die 30erZone am Bahnhof führt.
USTER An grösseren
Bahnhöfen wie Uster sind
fast täglich Spendensammler
im Einsatz – für manche
Pendler ein Ärgernis. Die
Hilfswerke hingegen sagen:
Ohne geht es nicht.
188 Bussen, 9 Verzeigungen
Mit zusätzlichen Signalen und
Kontrollen will die Stadtpolizei
Illnau-Effretikon erreichen, dass
die Geschwindigkeitslimiten eingehalten werden – mit Erfolg, wie
es scheint. Während am Donnerstag letzter Woche an der
Stationsstrasse von insgesamt
343 Autofahrern 120 gebüsst
wurden, waren es am Montag nur
noch 68 von 384. An beiden Tagen
waren neun so schnell unterwegs, dass sie verzeigt wurden.
Durch die Geschwindigkeitskontrollen kann die Stadt ansehnliche Beträge einnehmen.
Letztes Jahr kamen so 332000
Franken zusammen – das entspricht etwa einem SteuerproSEITE 5
zent. fse
Manchen kommt es vor, als gehörten sie zum Bahnhof-Inventar: die Spendensammler, die im
Auftrag von Hilfswerken Leute
um Unterstützung ansprechen.
Fast täglich sind sie irgendwo in
der Region unterwegs, besonders
oft an stark frequentierten Orten
wie dem Bahnhof Uster.
Für die SBB sind die sogenannten Fundraising-Aktionen ein
lohnendes Geschäft. Für eine
Info-Stand-Bewilligung verlangen sie mehrere hundert Franken am Tag. «Wir genehmigen
pro Woche aber nicht mehr
als zwei Spendensammlungen»,
sagt SBB-Sprecher Reto Schärli.
Verantwortlich für die meisten
Kampagnen an Schweizer Bahnhöfen ist das Fundraising-Unternehmen Corris. «Es gibt Leute,
die sich durch uns belästigt fühlen», räumt Sprecher Bernhard
Bircher-Suits ein. Klagen seien
SEITE 9
aber selten. rbr
Ständeräte
zeigen Herz
für den Wolf
BERN Die Idee von einer
ganzjährigen Wolfsjagd
ist vom Tisch: Der Ständerat
hält an einer massvollen
Regulierung des
Wolfsbestands fest.
Tägliche Szene an Bahnhöfen: Eine Spendensammlerin spricht Passanten an.
Seraina Boner
Viele Bewerber
für Haus Geeren
Heimatschutz kritisiert Abbruch
Ein Platz für
komplexe Musik
FISCHENTHAL Der Fischenthaler Gemeinderat sucht noch immer nach einer Betriebsleitung
für das Alters- und Pflegeheim
Haus Geeren. Ende Februar
schrieb er die Stelle zum zweiten
Mal aus – Interessierte konnten
sich bis 4. März bewerben. Laut
Gemeinderätin Judith Sievi
(SVP) sind seither zehn valable
Bewerbungen eingegangen. Kritische Stimmen hinterfragen die
Ausschreibung. Beim Inserat
handle es sich um eine AlibiSEITE 3
übung. sib
DÜBENDORF Die Stadt
Dübendorf hat vor einem
Monat ein altes Bauernhaus
an der Wallisellenstrasse
abreissen lassen. Nun
verlangt der Heimatschutz
den Wiederaufbau.
die Bühne gegangen. Der ZVH
zieht den Fall vor Baurekursgericht und verlangt den Wiederaufbau jener Teile, die bis zum
Abbruch unter Schutz standen.
Der Dübendorfer Stadtrat hatte sich mit dem vormaligen
Eigentümer der Liegenschaft auf
einen Schutzvertrag geeinigt.
Doch dann kam es zu einer
Handänderung. Die derzeitige
Besitzerin, die Amax Management AG aus Hochdorf LU, liess
das Gebäude zerfallen. «Das Dübendorfer Hochbauamt wusste
WETZIKON Das sechste Wetziker Jazzfestival findet von morgen Freitag bis Sonntag im Musik-Club The Classroom statt.
Musiker und Initiant Thise
Gloor möchte eine «echte Alternative zu Einheitsbrei und
schnödem Mainstream» bieten.
Dafür hat er unter anderen seinen alten Weggefährten, den
Ustermer Schlagzeuger Lucas
Niggli, eingeladen. Neu können
die Besucher mit zwei DJs bis
in den Sonntagmorgen weiterSEITE 11
feiern. rst
Der Zürcher Heimatschutz ZVH
stellt dem Dübendorfer Stadtrat
ein schlechtes Zeugnis aus. Der
Abriss des 186-jährigen Bauernhauses an der Wallisellenstrasse 24 Mitte Februar sei viel zu
schnell und zu wenig subtil über
20.04.2015 17:55:02
das und hat dennoch nichts zur
Rettung unternommen», kritisiert Martin Killias, Präsident
des ZVH, in einer Mitteilung.
Zum Jahreswechsel stellte
man fest, dass die Holzkonstruktion einsturzgefährdet war. Der
Stadtrat ordnete den Abbruch an.
«Weder Heimatschutz noch Baudirektion oder Gerichte erhielten
die Möglichkeit, dieses Eiltempo
zu stoppen», sagt Killias. Der
Dübendorfer Stadtrat betont, der
Abbruch sei dringend notwendig
SEITE 7
gewesen. dsh/ml
«Wir werden in diesem Jahr vielleicht das dritte Wolfsrudel haben, und die Schadenzahlen werden steigen», sagte Beat Rieder
gestern im Ständerat. Der Walliser CVP-Politiker forderte seine
Ratskollegen auf, den Wolf für die
Jagd freizugeben. Mit Herdenschutzprogrammen komme man
dem Raubtier nicht bei. Seine Forderung fand keine Mehrheit. Die
kleine Kammer lehnte eine Motion ab, die den Wolf als ganzjährig jagdbare Art einstufen wollte.
Sie will stattdessen jenen Weg
weiter beschreiten, den das Parlament bereits eingeschlagen hat:
Weil die Zahl der Wölfe angestiegen ist und die Tiere inzwischen
Rudel bilden, sollen künftig Eingriffe in Wolfsbestände zwar einfacher möglich sein. Der Wolfsschutz soll jedoch erhalten bleiben. Geplant ist, das Jagdgesetz in
einem entsprechend restriktiven
Rahmen anzupassen. Im Gegensatz zur Motion ist dieses Vorgehen laut dem Bundesrat auch mit
der Berner Konvention kompatibel, in welcher die Schweiz den
Wolf als streng geschütztes Tier
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anerkennt. bw
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