Donnerstag, 10. März 2016 Nr. 58, CHF 3.00 www.zol.ch Redaktion 044 933 33 33, [email protected] Abo-Service 044 933 32 05, [email protected] Inserate 044 933 32 04, [email protected] AZ 8620 Wetzikon Die Tageszeitung des Zürcher Oberlandes ZÜRIT ÜÜ T SCHE COVERSONGS WE T ZIK ER STADT WERK E Z WEI WOCHEN ZU SPÄT Einen Abend lang als die Fantastischen Vier Rekurs gegen Abstimmung Sauber-Team hat Februarlöhne bezahlt Die Mundart-Popband Dabu Fantastic um den Ustermer Frontmann David Bucher hat für ein Konzert 13 Songs ihrer Lieblingsband gecovert. SEITE 11 Mit der Auslagerung der Stadtwerke in eine Aktiengesellschaft muss sich nach den Stimmberechtigten auch der Bezirksrat Hinwil befassen. SEITE 3 Gestern überwies der Hinwiler Formel-1-Rennstall Sauber die ausstehenden Februarlöhne. Die Lage bleibt aber angespannt. SEITE 29 Flüchtlingskinder stellen kleine Schulen vor Probleme BAUMA 700 Flüchtlingskinder im schulpflichtigen Alter musste der Kanton im letzten Jahr aufnehmen. Integration und Kosten bleiben an den Schulgemeinden hängen. 30 Flüchtlinge musste die Gemeinde Bauma vor einem Jahr auf einen Schlag aufnehmen, nachdem das kantonale Durchgangszentrum geschlossen worden war. Etwa die Hälfte davon sind Kinder. Das stellt die örtliche Schule vor Probleme. Einerseits ganz praktischer Art: Die Kinder können kein Deutsch, und viele von ihnen sind traumatisiert. Aber auch finanziell fällt die schulische Betreuung für eine kleine Gemeinde wie Bauma ins Gewicht: Allein für den Deutschkurs für die Asylkinder würden 150 Stellenprozente aufgewendet, wie Schulpräsident Rudolf Bertels sagt. Das koste 400000 Franken, was wiederum 4 bis 5 Stellenprozenten entspreche. Noch nicht ein- gerechnet sei der Zusatzaufwand für die Heilpädagogik und die Lehrpersonen. Bertels schätzt, dass dieser noch einmal rund 150 Stellenprozente ausmacht. Mehr Mittel vom Kanton Der Schulpräsident hinterfragt nicht den Nutzen dieses Aufwands: «Wenn wir jetzt nicht ANZEIGE in die Selbständigkeit dieser Kinder investieren, haben wir die Kosten später.» Aber er fordert auch mehr Unterstützung der Gemeinden durch den Kanton. «Wir als finanzschwache Gemeinde sind sowieso schon schwer belastet. Hier muss ein Ausgleich geschaffen SEITE 2 werden.» mku/eba RS-Inserate_Sujetwechsel2015.indd 5 Ein Drittel der Fahrer gebüsst Die gute Tat, die viele stört ILLNAU-EFFRETIKON An der Stationsstrasse in Illnau wurden während Geschwindigkeitskontrollen fast im Minutentakt Fahrzeuge geblitzt. Überdurchschnittlich viele Autofahrer waren zu schnell unterwegs, wie Polizist Cornell Signer sagt. Wegen der Baustelle an der Usterstrasse nehmen viele die Umleitung, die durch die 30erZone am Bahnhof führt. USTER An grösseren Bahnhöfen wie Uster sind fast täglich Spendensammler im Einsatz – für manche Pendler ein Ärgernis. Die Hilfswerke hingegen sagen: Ohne geht es nicht. 188 Bussen, 9 Verzeigungen Mit zusätzlichen Signalen und Kontrollen will die Stadtpolizei Illnau-Effretikon erreichen, dass die Geschwindigkeitslimiten eingehalten werden – mit Erfolg, wie es scheint. Während am Donnerstag letzter Woche an der Stationsstrasse von insgesamt 343 Autofahrern 120 gebüsst wurden, waren es am Montag nur noch 68 von 384. An beiden Tagen waren neun so schnell unterwegs, dass sie verzeigt wurden. Durch die Geschwindigkeitskontrollen kann die Stadt ansehnliche Beträge einnehmen. Letztes Jahr kamen so 332000 Franken zusammen – das entspricht etwa einem SteuerproSEITE 5 zent. fse Manchen kommt es vor, als gehörten sie zum Bahnhof-Inventar: die Spendensammler, die im Auftrag von Hilfswerken Leute um Unterstützung ansprechen. Fast täglich sind sie irgendwo in der Region unterwegs, besonders oft an stark frequentierten Orten wie dem Bahnhof Uster. Für die SBB sind die sogenannten Fundraising-Aktionen ein lohnendes Geschäft. Für eine Info-Stand-Bewilligung verlangen sie mehrere hundert Franken am Tag. «Wir genehmigen pro Woche aber nicht mehr als zwei Spendensammlungen», sagt SBB-Sprecher Reto Schärli. Verantwortlich für die meisten Kampagnen an Schweizer Bahnhöfen ist das Fundraising-Unternehmen Corris. «Es gibt Leute, die sich durch uns belästigt fühlen», räumt Sprecher Bernhard Bircher-Suits ein. Klagen seien SEITE 9 aber selten. rbr Ständeräte zeigen Herz für den Wolf BERN Die Idee von einer ganzjährigen Wolfsjagd ist vom Tisch: Der Ständerat hält an einer massvollen Regulierung des Wolfsbestands fest. Tägliche Szene an Bahnhöfen: Eine Spendensammlerin spricht Passanten an. Seraina Boner Viele Bewerber für Haus Geeren Heimatschutz kritisiert Abbruch Ein Platz für komplexe Musik FISCHENTHAL Der Fischenthaler Gemeinderat sucht noch immer nach einer Betriebsleitung für das Alters- und Pflegeheim Haus Geeren. Ende Februar schrieb er die Stelle zum zweiten Mal aus – Interessierte konnten sich bis 4. März bewerben. Laut Gemeinderätin Judith Sievi (SVP) sind seither zehn valable Bewerbungen eingegangen. Kritische Stimmen hinterfragen die Ausschreibung. Beim Inserat handle es sich um eine AlibiSEITE 3 übung. sib DÜBENDORF Die Stadt Dübendorf hat vor einem Monat ein altes Bauernhaus an der Wallisellenstrasse abreissen lassen. Nun verlangt der Heimatschutz den Wiederaufbau. die Bühne gegangen. Der ZVH zieht den Fall vor Baurekursgericht und verlangt den Wiederaufbau jener Teile, die bis zum Abbruch unter Schutz standen. Der Dübendorfer Stadtrat hatte sich mit dem vormaligen Eigentümer der Liegenschaft auf einen Schutzvertrag geeinigt. Doch dann kam es zu einer Handänderung. Die derzeitige Besitzerin, die Amax Management AG aus Hochdorf LU, liess das Gebäude zerfallen. «Das Dübendorfer Hochbauamt wusste WETZIKON Das sechste Wetziker Jazzfestival findet von morgen Freitag bis Sonntag im Musik-Club The Classroom statt. Musiker und Initiant Thise Gloor möchte eine «echte Alternative zu Einheitsbrei und schnödem Mainstream» bieten. Dafür hat er unter anderen seinen alten Weggefährten, den Ustermer Schlagzeuger Lucas Niggli, eingeladen. Neu können die Besucher mit zwei DJs bis in den Sonntagmorgen weiterSEITE 11 feiern. rst Der Zürcher Heimatschutz ZVH stellt dem Dübendorfer Stadtrat ein schlechtes Zeugnis aus. Der Abriss des 186-jährigen Bauernhauses an der Wallisellenstrasse 24 Mitte Februar sei viel zu schnell und zu wenig subtil über 20.04.2015 17:55:02 das und hat dennoch nichts zur Rettung unternommen», kritisiert Martin Killias, Präsident des ZVH, in einer Mitteilung. Zum Jahreswechsel stellte man fest, dass die Holzkonstruktion einsturzgefährdet war. Der Stadtrat ordnete den Abbruch an. «Weder Heimatschutz noch Baudirektion oder Gerichte erhielten die Möglichkeit, dieses Eiltempo zu stoppen», sagt Killias. Der Dübendorfer Stadtrat betont, der Abbruch sei dringend notwendig SEITE 7 gewesen. dsh/ml «Wir werden in diesem Jahr vielleicht das dritte Wolfsrudel haben, und die Schadenzahlen werden steigen», sagte Beat Rieder gestern im Ständerat. Der Walliser CVP-Politiker forderte seine Ratskollegen auf, den Wolf für die Jagd freizugeben. Mit Herdenschutzprogrammen komme man dem Raubtier nicht bei. Seine Forderung fand keine Mehrheit. Die kleine Kammer lehnte eine Motion ab, die den Wolf als ganzjährig jagdbare Art einstufen wollte. Sie will stattdessen jenen Weg weiter beschreiten, den das Parlament bereits eingeschlagen hat: Weil die Zahl der Wölfe angestiegen ist und die Tiere inzwischen Rudel bilden, sollen künftig Eingriffe in Wolfsbestände zwar einfacher möglich sein. Der Wolfsschutz soll jedoch erhalten bleiben. Geplant ist, das Jagdgesetz in einem entsprechend restriktiven Rahmen anzupassen. Im Gegensatz zur Motion ist dieses Vorgehen laut dem Bundesrat auch mit der Berner Konvention kompatibel, in welcher die Schweiz den Wolf als streng geschütztes Tier SEITEN 20, 21 anerkennt. bw INSERATE Rubriken ◾ Amtliche Anzeigen ◾ Immobilienmarkt ◾ Todesanzeigen ◾ Veranstaltungen 8 13 26 13
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