Antrag der Abgeordneten Dr. Helga Krismer-Huber, Emmerich Weiderbauer, Dr. Madeleine Petrovic, Amrita Enzinger Msc. betreffend Frauenquote von 50% bei Abgeordneten zum NÖ Landtag in Verbindung mit einem Bonus-Malus-System bei der Parteienförderung Trotz immer höherem Ausbildungsniveau sind Frauen in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert. Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen von traditionellen Ausschlussmechanismen bis hin zu direkter Diskriminierung, indem vorgegebene Rahmenbedingungen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie unmöglich machen. Im Nationalrat liegt die Frauenquote derzeit unter einem Drittel, von 183 Abgeordneten sind lediglich 56 Frauen. Im Niederösterreichischen Landtag allerdings liegt der Frauenanteil noch darunter. Hier entfallen von 56 Mandaten nur 14 auf weibliche Abgeordnete, somit liegt die Frauenquote bei 25%. Dies liegt wohl unter anderem an den Systemen, wie manche Parteien ihre Mandate intern vergeben. Ein parteiinternes Vorzugsstimmensystem im Zusammenhang mit den Listenplätzen sorgt hier offensichtlich für eine Benachteiligung der Frauen. Von 312 Grünen GemeinderätInnen in Niederösterreich sind übrigens 141 Frauen. Die Aufteilung in den Klubs stellt sich wie folgt dar: Klub ÖVP SPÖ Frank FPÖ GRÜNE Anzahl Mandate 30 13 5 4 4 davon Frauen 4 6 1 0 3 % 13,5 46,5 20 0 75 Dr.in Petra Bohuslav als Landesleiterin der ÖVP-Frauen trat schon im Gemeinderatswahlkampf 2015 dafür ein, dass die Gehaltsschere verringert, Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessert wird und Frauen ihre Chancen in Berufs- und Politikwelt optimal nutzen können. Sie erachtet Frauen für die Vernetzung in der Politik als besonders wichtig und unterstützt auch das Reißverschlusssystem. Landesrätin Mag.a Schwarz tritt anlässlich des Frauentages ebenfalls für Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen und den Wegfall der Einkommensunterschiede. Die Situation im NÖ Landtag widerspricht einer repräsentativen Volksvertretung der Niederösterreichischen Bürger und Bürgerinnen. Es müssen endlich effektive Maßnahmen ergriffen werden, durch die mehr Frauen in politische Entscheidungsgremien, beginnend mit dem NÖ Landtag, gelangen. Um die Frauen in der Politik zu stärken, sollten in Form eines Bonus-Malus-Systems finanzielle Anreize über die Parteienförderung gesetzt werden. Dabei erhält jede Fraktion, die ihre Mandate mindestens zu 50% an Frauen vergibt, die volle Parteienförderung. Bei geringerer Quote gibt es finanzielle Abschläge. Daher stellen die gefertigten Abgeordneten folgenden Antrag Der Hohe Landtag wolle beschließen: „Die Landesregierung wird aufgefordert 1. dem NÖ Landtag eine Änderung des NÖ Parteienfinanzierungsgesetzes zum Beschluss vorzulegen, welche die Einführung eines Bonus-Malus-Systems im Sinne der Antragsbegründung zur Stärkung der Frauen in der NÖ Politik zum Inhalt hat, 2. dafür Sorge zu tragen, dass bei der Besetzung von allen politischen und fachlichen Gremien im Wirkungsbereich des Landes Niederösterreichs bzw. in den vom Land beherrschten Unternehmungen, sowie vom Land zu entsendenden VertreterInnen in Beiräte, Kommissionen, Aufsichtsräte und sonstige Gremien eine Frauenquote von 50% einzuhalten ist.“ Der Herr Präsident wird ersucht, diesen Antrag dem RECHTS- UND VERFASSUNGSAUSSCHUSS zur Vorberatung zuzuweisen.
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