Sehr geehrte Sachsenspiegel-Redaktion, in der gestrigen Abendausgabe des MDR-Sachsenspiegel berichteten Sie ausführlich zum Thema Diätenanpassung für die sächsischen Landtagsabgeordneten. Sie brachten zu Recht Kritik von Bodo Finger (Wirtschaft) und Iris Kloppich (DGB). Was Sie nicht erwähnten war, dass es CDU und SPD sind, die die viel kritisierte Rentenregelung und die Erhöhung der Wahlkreispauschalen wollen. Sie erwähnten nicht, dass die Opposition der LINKEN im Landtag und auch die Grünen diese Vorschläge der Landesregierung zur finanziellen Besserstellung ablehnen. Sie sprachen mehrfach nur von "den Abgeordneten". Das kritisiere ich, denn der Sächsische Landtag besteht nach wie vor aus einer Regierungskoalition und einer Opposition, was leider in Ihren Wortbeiträgen nicht deutlich wurde. Von einer öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt erwarte ich jedoch, dass sie objektiv die Sachverhalte darstellt. Ihre Darstellung der Diätendebatte im gestrigen Sachsenspiegel droht leider, die Politikverdrossenheit zu verstärken, denn es war eben nicht nachvollziehbar, dass es auch innerhalb des Landtages unterschiedliche Positionen zu diesem Thema gibt. Stattdessen wurden alle Abgeordneten als gierig in einen Topf geworfen. Zwar kommt der CDU-Fraktionsvorsitzende zu Wort und verteidigt das Vorhaben der schwarz-roten Koalition, von der Opposition wird jedoch niemand gefragt. Die Zuschauer erfahren auch nicht, wer denn die "einigen Abgeordneten" sind, die in der Haushaltssitzung des Landtages am nächsten Mittwoch dem Haushaltbegleitgesetz an dieser Stelle nicht zustimmen wollen. Ich möchte Sie bitten, in Ihrer zukünftigen Berichterstattung entsprechende Differenzen zu berücksichtigen und auch kontroverse Diskussionsprozesse anschaulich darzustellen. Vielen Dank! http://www.mdr.de/…/sendung521922_letter-M_zc-6932cf5d_zs-d… Mit freundlichen Grüßen Annekatrin Klepsch Stellvertretende Fraktionsvorsitzende Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag
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