Wirtschaftszeitung für Marketing & Sales medianet.at 16. Jahrgang No. 2026 Euro 4,– Freitag, 11. März 2016 Premierenapplaus, bitte! Die Bilanz der medianet Xpert.night 2016 10 Grüner Daumen hoch bellaflora-Boss Wichtls blühende Branche 26 Wer braucht Filialen? easybank-Chefin Sonja Sarközi im Gespräch 34 Alles rezeptfrei Handel setzt die Apotheken massiv unter Druck 52 „Patent pending“ Mehr Patent-Anmeldungen in Europa 60 „Google erkennt zunehmend Vorzüge von Printwerbung“ Made in China Chinas Automobilmarkt vor großen Veränderungen 66 Großformate jetzt easy online drucken VÖZ-Präsident Thomas Kralinger über die Printbranche – und warum nicht alle Digital-Lösungen gut für die eigenen Medien sind. 2 XLweb2print.com Statistik Austria © leadersnet.at/Christian Mikes Der medianet Sonderthemenplan 2016 ist hier abrufbar! WIEN. Die Bilanz des österreichischen Außenhandels hat sich 2015 neuerlich verbessert. Das Defizit in der Handelsbilanz verringerte sich von 1,74 Mrd. auf 1,45 Mrd. €, so die vorläufigen Zahlen der Statistik Austria. Insgesamt wurden 2015 Waren im Wert von 133 Mrd. € (+2,4%) eingeführt. Bei den Ausfuhren gab es einen Zuwachs um 2,7% auf 131,55 Mrd. €. Rund 70% des österreichischen Außenhandels entfielen 2015 auf EU-Mitglieds staaten, vor zehn Jahren waren es noch 75%. (red) meinungsraum.at bereitet Umfragen so auf, dass sowohl die Entscheidungsträger bei unseren Kunden als auch Journalisten die Ergebnisse sofort verwerten können.“ (www.medianet.at) © APA/AFP/Fabrice Coffrini P.b.b. 02Z03s0468 T ••• „medianet“ Verlag AG, Brehmstraße 10/4, 1110 Wien ••• Retouren an Postfach 100, 1350 Wien Außenhandel: Defizit gesunken Jürgen Gangoly, Geschäftsführer, PR-Agentur The Skills Group einfach näher dran. Genfer Auto-Salon 2016 Alle wichtigsten Neuheiten im Überblick. 68 +43 1 512 89 000 [email protected] 67471_MR_MEDIANET_Skills_106x85_ICv2.indd 1 25.09.14 15:26 2 coverstory Freitag, 11. März 2016 medianet.at Content? Nicht für ein paar Cent Gestern Abend wurde unter anderem XXXLutz als Printwerber des Jahres mit dem Adgar ausgezeichnet. medianet bat aus gegebenem Anlass VÖZ-Präsident Thomas Kralinger zum großen Brancheninterview. Google scheint zunehmend die Vorzüge von Printwerbung zu erkennen. 25.000 verschiedene Marken nutzen Print hierzulande als Werbeträger. Für die Inszenierung eines „heiklen Themas“, so die Jury, holte sich mit dem Sujet „Denk Lebensfreude altert nicht!“ Springer & Jacoby Österreich für den Auftraggeber Uniqa Insurance Group in der Kategorie „Dienstleistungen“ ebenfalls einen Adgar am gestrigen Abend. Emotionale Print-Botschaften Überzeugt zeigt sich die Jury ebenfalls von der starken Umsetzung des Sujets „Kerzen“ des Kunden CS Hospiz Rennweg durch die Agentur GGK Mullenlowe in der Kategorie „Social Advertising“. Die Agentur McCann entschied die Kategorie Handel & Konsumund Luxusgüter mit dem Sujet „I’ve kissed“ für den Kunden Coca-Cola für sich. Der Sonderpreis Kreativer Einsatz von Printwerbung ging an die Agentur Zum Goldenen Hirschen und die Generali Versicherung. Am Sujet „Balken“ würdigte die Jury, dass es das „kreative Potenzial der klassischen Anzeigenwerbung voll ausgenutzt hat“. medianet: Herr Kralinger, Sie meinten kürzlich in der medianet-rankingweek, das Warten sei keine Option mehr und ermahnten dabei die Politik, den Zug der Digitalisierung nicht zu verpassen. Warum haben Sie das Gefühl, dass Ihnen in dieser für die Branche so wichtigen Frage die Politik nicht zur Seite steht? Thomas Kralinger: Es geht nicht darum, dass uns die Politik zur Seite steht, sondern dass die politischen Verantwortungsträger geeignete Rahmenbedingungen definieren. Hier sehe ich im Hinblick auf die Digitalisierung starken Aufholbedarf – sowohl in Europa als auch in Österreich. Wenn im Forbes-Ranking der erfolgreichsten Konzerne der Welt kaum europäische Unternehmen zu finden sind, so hat dies etwas zu bedeuten – vor allem hinsichtlich unserer Wettbewerbsfähigkeit. Die Arbeitsteilung ist klar: Herstellung vergleichbarer Wettbewerbsbedingungen von der Politik, Innovationen von den Unternehmen. Als Beispiel habe ich den Digitalbonus des Freistaats Bayern genannt, bei dem mittelständische Betriebe bei der digitalen Transformation mit 20 Mio. Euro unterstützt werden. medianet: Abseits der Kritik an den globalen Digitalgiganten kooperieren Verlagshäuser mittlerweile mit diesen Unternehmen auf redaktioneller Ebene. Wie sieht der VÖZ-Präsident diese Entwicklung? Kralinger: Die Branche und die Herausforderungen sind komplex geworden, daher gibt es auch keine einfachen Antworten. Kein schwarz oder weiß, kein gut oder böse. Dies trifft auch auf das Verhältnis der Medienunternehmen verlegerischer Herkunft und den von Ihnen genannten globalen Digitalgiganten zu. Selbstverständlich kooperieren unsere Mitgliedsunternehmen dort, wo es sinnvoll ist; alles andere würde bedeuten, die gegebenen Realitäten zu verkennen. Als Beispiel für diese Unternehmen sei Google genannt: Einerseits werden unterschiedliche Tools von Google genutzt oder es werden auch Kooperationen bei der Digital News- Initiative eingegangen. Andererseits gibt es dennoch Themenkreise, bei denen das Wettbewerbsfeld – wie zum Beispiel im Steuerrecht, Urheberrecht und Datenschutz – zu unseren Lasten verzerrt ist. Hier werden wir auch weiterhin sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene unsere Stimme erheben. Aber natürlich nutzen unsere Mitgliedsmedien auch Funktionalitäten auf Social Media-Plattformen. medianet: Auf der anderen Seite hat Google etwa in 2013 allein in Großbritannien 6,5 Mio. Euro für Außenwerbung und 4,5 Mio. E uro medianet: Generelle Frage zum Konzept von read.it: Das DigitalAbo eines heimischen Wochenmagazins in dessen eigenem Shop kostet 10 Euro. Genau so viel bezahle ich für eine Vielzahl von Magazinen auf read.it und wenn ich bereit bin, die Werbung zu akzeptieren, kostet es sogar gar nichts. Warum soll ein Leser künftig bei solchen All-you-can-read-Angeboten überhaupt noch Einzelabos kaufen? Kralinger: Berechtigte Frage: Warum soll ein österreichischer Verlag, der mit hohem personellen und finanziellen Aufwand journalistische Inhalte produziert und vertreibt, diese für ein paar Cent an eine Plattform liefern? Aber natürlich bleibt dies jedem selbst überlassen. Wir sind, wie gesagt, nicht dabei. © Adgar/thorstenindra.com WIEN. Alljährlich verleiht der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) den Adgar für die beste PrintAnzeigen des Landes. Heuer holte sich XXXLutz den Gesamt-Titel des Printwerber des Jahres. Betreut wird der Möbelriese seit Jahren vom Branchenprimus Demner, Merlicek & Bergmann. Helmut Hanusch (VGN), Vorsitzender des Boards Werbemarkt im VÖZ, bezeichnete Sieger XXXLutz als „stabilen und verlässlichen Werbepartner; XXXLutz setzt vor allem auf die Aktualität und Nachhaltigkeit von Zeitungen und Magazinen als Werbeträger und pflegt damit Marke und Image in einem vertrauensvollen Umfeld“, so Hanusch. Die siegreiche Agentur Demner, Merlicek & Bergmann gewann übrigens auch in der Kategorie „Auto & Motor“ mit dem Sujet „Mama“ für den Kunden BMW Group Austria. sehr vielversprechend. Vergleicht man das zweite Halbjahr 2014 mit den neuesten Zahlen des zweiten Halbjahrs 2015, wo in der ÖAK die ePapers erstmals erhoben wurden, zeigt sich, dass die Zahl der verkauften ePaper-Exemplare um 80 Prozent gewachsen ist. 35.276 ePaper-Exemplare werden im Tagesschnitt österreichweit verkauft. Die Wachstumsraten stimmen uns zuversichtlich, dass sich unsere Abo-Modelle digital weiterentwickeln lassen. Zu Ihrer Frage betreffend den Online-Kiosk read. it ist meine Antwort aufgrund des soeben dargelegten Sachverhalts sehr klar: Nein, wir werden uns als Verlag nicht daran beteiligen. Den Sonderpreis „Kreativer Einsatz von Onlinewerbung“ holte die sich MediaCom für den Kunden T-Mobile Austria mit dem Sujet „LTE-Test“. Aus Anlass der Adgar-Verleihung bat medianet VÖZ-Präsident und Kurier Geschäftsführer Thomas Kralinger um einige generelle Antworten zur Branche und den Herausforderungen, die vor ihr liegen. VÖZ-Präsident Kralinger „Print ist im Mediamix vieler Unternehmen unerlässlicher Bestandteil“. © Franz Helmreich ••• Von Dinko Fejzuli für Print-Anzeigen ausgegeben – ein Anreiz, die Googles und Facebooks auch in Österreich mehr in Printmedien zu locken? Kralinger: Das von Ihnen genannte Beispiel zeigt, Google scheint zunehmend die Vorzüge von PrintWerbung zu erkennen. 25.000 verschiedene Marken nutzen Print hierzulande als Werbeträger. Wir freuen uns über jedes Unternehmen, das seine Werbespendings ausbaut. Im Vorjahr stachen dabei besonders die Investitionsgüterals auch Telekommunikationsbranche und der Wirtschaftsbereich Audio, Video, Foto und Optik voraus – sie steigerten ihre PrintWerbeausgaben im zweistelligen Prozentbereich. Im Vergleich mit diesen Branchen hat Google in Österreich noch deutliches Potenzial nach oben. Die Fakten zeigen aber auch, dass Print im Mediamix vieler Unternehmen unerlässlicher Bestandteil ist. medianet: Kürzlich wurde der Online-Kiosk read.it gestartet, bei dem man für eine Pauschalsumme von 9,90 Euro zahllose heimische Printmedien, vor allem Magazine, als ePaper konsumieren kann; Tageszeitungen sollen demnächst übrigens folgen. Werden Sie dabei sein? Kralinger: Generell entwickelt sich der ePaper-Verkauf hierzulande 1. Printwerber das Jahres Auftraggeber XXXLutz als „stabiler und verlässlicher“ Werbepartner ist Printwerber des Jahres. medianet: Kommen wir zu einem anderen Thema – in Kürze können Verlage über eine APA-Web-Lösung Bewegtbildinhalte des ORF integrieren, bereits jetzt werden livePressekonferenzen übertragen und Ähnliches. Wie beurteilen Sie diese neue Kooperation? Kralinger: Viele Mitgliedsmedien des Verbandes Österreichischer Zeitungen befürworten eine Kooperation zwischen ORF und Medienhäusern verlegerischer Herkunft in Sachen Bewegtbild. Wie Sie wissen, wurde der erste Lösungsansatz von Mitbewerbern, die mit großen US-Unternehmen kooperieren, torpediert. Nun sind wir aber sehr zuversichtlich, dass die Bundeswettbewerbsbehörde gegen eine Lösung mit der APA in absehbarer Zeit keinen Einspruch erhebt. Letztendlich geht es um eine Win-Win-Situation, bei welcher der österreichische Markt und die Nutzer profitieren. medianet.at Freitag, 11. März 2016 coverstory 3 Den Sonderpreis „Kreativer Einsatz von Onlinewerbung“ (li.) eroberte die Agentur MediaCom für den Kunden T-Mobile Austria mit dem Sujet „LTETest“. Der Sonderpreis „Kreativer Einsatz von Printwerbung“ ging für das Sujet „Balken“ an die Agentur Zum Goldenen Hirschen und die Generali Versicherung. (l.u.). Adgar-Facts medianet: Aus der Sicht des Verbandspräsidenten: Was sind die bestimmenden Themen der Branche in 2016? Kralinger: Auf politischer Ebene bin ich weiterhin zuversichtlich, dass wir uns in den nächsten Monaten in Sachen Presseförderung ein paar Schritte nach vorn bewegen werden. Auch wenn die Umsetzung bis dato noch nicht erfolgt ist, so sind wir mit den Verantwortungsträgern in der heimischen Medienpolitik im guten Gespräch und ich bin auch zuversichtlich, dass das Thema Presseförderung positiv erledigt wird. Beim Informationsfreiheitsgesetz bin ich ebenfalls weiterhin hoffnungsvoll, dass die Regierung einen Entwurf vorlegen wird, der unseren Bedenken Rechnung trägt. Konjunkturell ist leider auch nach sieben Jahren der Stagnation keine Entspannung in Sicht. Daher wird die Lage am Werbemarkt weiterhin eine Herausforderung darstellen. Hinzu kommt die Werbeabgabe, die sowohl für die werbetreibende Wirtschaft als auch die Medien eine Belastung darstellt. Die Ungleichbehandlung mit Onlinewerbung, die nicht der Werbeabgabe unterliegt, stellt eine zusätzliche Marktverzerrung dar. Kategorien Sujets können unter folgenden Kategorien für die „Anzeige des Jahres“ eingereicht werden: •A uto und Motor • Dienstleistungen •H andel & Konsum- und Luxusgüter •S ocial Advertising Sieger in der Kategorie „Social Advertising“: Kunde CS Hospiz Rennweg und die Agentur GGK Mullenlowe. 04./05. April 2016 // Wien •b est young team •P rintwerber des Jahres •S onderpreis Kreativer Einsatz von Print werbung •S onderpreis Kreativer Einsatz von Onlinewerbung auf Mitgliedsportalen des VÖZ Mit freundlicher Unterstützung SPORT & MARKE GR SPOR ÖSSTER T-BU KONG SINE SS ÖSTE RESS RREI CHS ALTERNATIVE.FINANZIERUNG SPORTCONTENT.RECHTE EURO.EUPHORIE TOURISMUS Programmauszug AUSTRIA WIEN ALLIANZ CLAUDIA PECHSTEIN SAALBACH BUNDESLIGA SKY TIPICO PULS 4 TIPP 3 STIEGL COCA COLA EUROSPORT BORUSSIA DORTMUND HANNES ARCH T.E.A.M. MARKETING Sport & Marke 2016_216x288_Ohne Rahmen_20160216.indd 1 26.02.16 12:28 4 feature Freitag, 11. März 2016 medianet.at Wie wärs mal mit einer neuen Strategie? Es gibt eine neue Form der Strategieentwicklung, die die Vorteile der a nderen kombiniert und erweitert: Verbundprojekte. © Panthermedia.net/Sergey Peterman ••• Von Markus Milz D as Thema Strategieentwicklung ist heutzutage auch im Mittelstand eine große Aufgabe, die durch die rasante Entwicklungs- und Veränderungsgeschwindigkeit der Welt jeden Tag schwieriger wird. Wer da noch hofft, dem galoppierenden Change mit dem betriebswirtschaftlichen Buchwissen von gestern zu Leibe rücken zu können, landet unsanft auf dem Boden der finanziellen Tatsachen. Doch woher lebenswichtige Informationen bekommen in einer komplexen Ökonomie, in der Ursache und Wirkung immer schwieriger zu beherrschen sind? Viele Unternehmen gehen den klassischen Weg: über Klausurtagungen der Geschäftsleitung, in Zusammenarbeit mit Unternehmensberatern, Trendforschern, Marktforschern, durch Verbandsarbeit und andere mal mehr, mal weniger traditionelle Vorgehensweisen. Die Liste der Instrumente ist lang und seit einiger Zeit um eine neue Methode reicher. Denn jetzt gibt es eine neue Form der Strategieentwicklung, die die Vorteile der anderen kombiniert und um einen spannenden Effekt erweitert: Verbundprojekte. Antworten auf drängende Fragen Wie sehen die Märkte der Zukunft aus, welche Rückschlüsse lassen sich für die eigenen Produkte und Dienstleistungen ableiten? Was sind die neuesten Trends und Herausforderungen in der digitalen Revolution? Was bringt das Internet der Dinge, in dem Geräte und Maschinen „intelligent“ werden, was die Industrie 4.0 mit ihren Smart Factorys sowie der zunehmenden Integration von Unternehmen, Kunden und Geschäftspartnern zu gemeinsamen funktionalen Einheiten? Wo liegen die Chancen und Risiken der globalen Vernetzung, sowohl im Projektmanagement einer Auslandsexpansion als auch in finanzieller Hinsicht? Was sind die richtigen Maßnahmen, um aus der Zuwanderung durch modernes Diversity Management Nutzen zu ziehen? Welche praktischen Herausforderungen erwarten die Personalarbeit – was ist fundiert und was nur eine Modeerscheinung? Wie sieht das Marketing der Zukunft aus? Und wie gestaltet sich gewinnbringendes Pricing in Zeiten der totalen Transparenz im Internet? Dies alles sind drängende aktuelle Fragen, deren Bedeutung in vielen Fällen noch zunehmen wird. Und selbst diese stellen nur einen Ausschnitt aus den Aufgaben dar, denen sich nicht nur Konzerne, sondern besonders auch der Mittelstand gegenübersehen. Gerade für KMU ist der zeitnahe Zugang zu wertvollen Informationen von vitalem Interesse. Für sie kommt es entscheidend darauf an, wendig und proaktiv wichtigen Entwicklungen voraus und für Risiken und Krisen gewappnet zu sein. Das Gewusst-wie der Verbundprojekte In einem Verbundprojekt schließen sich zehn bis 15 mittelständische Unternehmen zusammen und beschäftigen sich gemeinsam mit der richtigen Strategie von heute für morgen; dabei profitieren sie in einem Netzwerk von Gleichgesinnten von deren Erfahrung, Fehlern, Erfolgen und Ideen. Im geschützten Raum des exklusiven Kreises berichten sie von ihren Best Practices und Innovationen ebenso wie von den Herausforderungen, vor denen ihre Unternehmen und ihre Branchen aktuell stehen. Das ermöglicht den Teilnehmern, erfolgversprechende neue Ansätze von schnelllebigen Managementmoden zu unterscheiden, die richtigen Schlüsse zu ziehen und funktionierende Maßnahmen einzuleiten. Doch auch, wenn die Informationen direkter Mitbewerber spannend sind: Seine besten Ideen mit der Konkurrenz zu teilen, ist nicht nur unklug, sondern zumeist auch kaufmännisch unredlich und sogar gesetzeswidrig. Moderne Compliance-Regeln und kartellrechtliche Beschränkungen lassen gar nicht erst zu, mit dem direkten Wettbewerb über Preisgestaltung und Marktfragen zu sprechen. Damit unter diesen Voraussetzungen eine offene Zusammenarbeit funktioniert, muss die Zusammensetzung der Teilnehmer homogen sein. Zugleich ist festgelegt, dass keine Wettbewerber in der Runde sitzen, und dass die Teilnehmer auf vergleichbaren Hierarchieebenen agieren und vor vergleichbaren Herausforderungen stehen. Fantasie ist alles: Teilnehmer und Ziele Gerade in der Frage der Zusammensetzung sind der Fantasie nur geringe Grenzen gesetzt. So kann es sich um einen durch die Branche bestimmten Verbund, etwa mit Unternehmen aus dem IT-Umfeld, der Produktion oder der Dienstleistung, handeln. Möglich ist es ebenso, sich an aktuellen Vorhaben zu orientieren, wie der Ausdehnung der Aktivitäten ins Ausland, der Erschließung medianet.at Freitag, 11. März 2016 feature 5 Beispiel-Verbundprojekt Priorisierte Schwerpunktthemen im Rahmen des Erfahrungsaustauschs Priorität 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. Schwerpunktthema Preisstrategien Vertriebssteuerung: Controlling/KPIs und Tools Marketing und Online-Marketing Marktbearbeitung Kundendurchdringung und -zufriedenheit Vertriebsorganisation und Vertriebseffizienz Personalmanagement Ausbau Neukundengeschäft Kundenrückgewinnung- und aktivierung Konjunktur, Megatrends, Zukunftsszenarien Wachstum und Strategieentwicklung Differenzierung/USP/Blue Ocean Führung PR/Öffentlichkeitsarbeit im B2B/B2C Innovationen Punkte 57 52 51 49 44 40 37 36 35 35 30 28 23 11 11 Die Abstimmung erfolgte durch Kartenabfragen nach Schwerpunktinteressen bei den anwesenden zehn Unternehmen. Die Punktevergabe repräsentierte die gewichtete Priorisierung. Somit sind die Themenbereiche für die nächsten Termine gesetzt und werden umfänglich in die Projektkonzeption Eingang finden. Die weiteren Themenbereiche werden aufgrund der Punkteverteilung zu einem späteren Zeitpunkt gemeinsam in der Gruppe entschieden. welche Themen diskutiert werden sollen. Sie erhalten eine Liste mit Vorschlägen aus dem Kreis der Gemeinschaft, die jeder nach Bedürfnis und Interesse priorisiert, und die danach ausgewertet wird. So entsteht eine Agenda, die jedes Mitglied rechtzeitig und immer vor dem folgenden Treffen erhält. Schwerpunktthemen sind beispielsweise: Marktbearbeitungsstrategien und Vertriebssteuerung, Personal im Vertrieb und Berichtswesen, Marketing- und Vertriebscontrolling/Kennzahlen, Alternative Pricingstrategien, Definition/(Re-)Strukturierung der Vertriebsprozesse, Internationalisierung und Partnerwahl, Differenzierung/USP – Märkte ohne Wettbewerb oder Kundendurchdringung/Cross-/Up-selling-Ansätze. Die ausgewählten Diskussionsthemen liefern den Teilnehmern einen praxisnahen Input, den sie sofort auf ihre Unternehmen adaptieren und in ihrem Arbeitsalltag umsetzen können. Die Gewichtung der Schwerpunkte eines Verbundprojekts kann mitunter überraschen, wie die Abstimmung dieses bereits über die Bühne gegangenen Beispielprojekts zeigt. Beispiel-Planung Verbundprojekt Start 1. Vorab versandte Agenda 2. Falls möglich, Unternehmens besichtigung beim Gastgeber 3. Kurze „Hausaufgaben“ zur Vorbereitung 4. Inputs aus aktueller Forschung Ausführung 5. Impulsvortrag zu einem wechseln den Thema 6. Best Practices eines oder mehrerer Teilnehmer 7. Intensive Diskussion 8. Literaturtipps/weitere RechercheVorschläge gemeinsame Networking branchenübergreifende Kontakte gebildet und gefestigt, die Synergien schaffen und spannende Impulsen liefern. Gemeinsam werden neue Strategien und Ideen entwickelt, nationale und internationale Chancen identifiziert und Ressourcen genutzt – all das immer mit dem Fokus, neue Key Accounts zu gewinnen und bestehende Kundenbindungen zu festigen. Organisation und Ablauf eines Verbunds Die Führungspersönlichkeiten der beteiligten Unternehmen treffen sich während eines Verbundprojekts, das zwischen einem und zwei Jahren dauern kann, regelmäßig, ca. alle ein bis zwei Monate zu einem moderierten Erfahrungsaustausch in exklusiver Runde. Stattfinden können diese Treffen natürlich an einem neutralen Ort. Besonders spannend wird es jedoch, wenn die Gastgeberrolle wechselt, die Treffen im Unternehmen einiger Teilnehmer stattfinden und mit Betriebsbesichtigungen kombiniert werden. Jeder Erfahrungsaustausch steht im Zeichen eines Schwerpunktthemas. Im Vorfeld stimmen die Teilnehmer darüber ab, Markus Milz ist Gründer und GF der Unternehmensberatung Milz & Comp., Autor, Trainer und Redner sowie Initiator eines Verbundprojekts für den Mittelstand. Sein Buch „Vertriebspraxis Mittelstand – Leitfaden für systematisches Ver kaufen“ ist bei Springer/ Gabler erschienen. www.milz-comp.de © Springer Gabler neuer Geschäftsfelder und anderen. Besonders spannend und bereits praktiziert sind Verbundprojekte starker Unternehmen des Mittelstands, die als Hidden Champions europa- oder weltweite Marktführer in ihren Segmenten sind. Wichtige Ziele dieses Erfahrungsaustauschs sind die Vermeidung gravierender strategischer und vertrieblicher Fehler auf dem Wachstumskurs. Entsprechend ist die Optimierung bestehender Vertriebsstrukturen und -prozesse immer ein wichtiges Thema, weil jedes neue Handeln letztlich zu einem besseren Betriebsergebnis führen soll. Außerdem werden nicht nur durch die Zusammenarbeit, sondern auch durch das Wissen wird Praxis, Synergie schafft Erfolg Was auf den Treffen der Entscheider diskutiert wird, kann nur dann zum Erfolg führen, wenn es anschließend auch umgesetzt wird. Die Langfristigkeit eines Verbundprojekts erlaubt es, bereits während seiner Dauer aktiv Maßnahmen auf Basis neuen Wissens zu ergreifen, um den anderen Teilnehmern von deren Erfolg zu berichten. Funktioniert etwas nicht wie gewünscht, stellen die Vorschläge der anderen Spitzenkräfte wertvolles Feedback zur Verfügung. Unter Umständen kann ein solcher Verbund auch einen Berater engagieren, der seine Expertise einbringt, um später gegen Honorar für die einzelnen Mitglieder tätig zu werden. Um langfristig erfolgreich zu sein, so die Philosophie der Verbünde, gilt es gemeinsam statt gegeneinander zu agieren, Wissen und Erfahrungen zu teilen und so von einem starken Netzwerk zu profitieren. Wie die Erfahrung zeigt, entstehen bei solchen Projekten nicht nur geschäftliche, sondern auch persönliche Verbindungen, die weit über das Ende des Verbunds hinausgehen. Es kommt nicht nur zu gegenseitiger Unterstützung durch Wissenstransfer, sondern ebenso zu Geschäften untereinander und zu gemeinsamen Kooperationen für erfolgreiches Business mit Dritten. Ein wenig Kreativität und Mut erfordert es natürlich, sich als Unternehmen zum Ini tiator und Kopf eines Verbundprojekts zu machen. Der Erfolg aber gibt Recht, und wer diesen Geist und diese Synergie einmal erlebt hat, wird sicher zum „Wiederholungs täter“. © Balsereit Im geschützten Raum des exklusiven Kreises sind Best Practices, Innovationen, aber auch Herausforderungen Thema. 6 News Freitag, 11. März 2016 medianet.at Brauchens a Rechnung? Expansion Novomatic spielt Toto in Tunesien Die Belegerteilpflicht ist ein lästiges Gesetz ... aber auch eine Chance für das Marketing. Harald Krondorfer über den digitalen Bon als direkten Draht zum Kunden. GUMPOLDSKIRCHEN. Der Glücksspielkonzern Novomatic setzt seine Expansionstour fort und geht nach Tunesien. Die Lotterien-Tochter Novomatic Lottery Solutions hat einen Sechsjahresvertrag mit dem Toto-Anbieter Promosport geschlossen. Die Niederösterreicher liefern bis zu 3.000 Spielautomaten sowie ein Serversystem für den Betrieb von Sportwetten. Auftraggeber der öffentlichen Ausschreibung war das tunesische Sportministerium. Das System aus Gumpoldskirchen ermögliche die Einbindung beliebiger Inhalte von Drittanbietern im Rahmen einer Erweiterung des Angebots von Promosport. (APA) Reisemesse ITB gründet Ableger in China BERLIN. Die Reisemesse ITB gründet im kommenden Jahr einen Ableger in China: Die ITB China soll erstmals im Mai 2017 und dann jährlich in Shanghai ausgerichtet werden, kündigte die Berliner Messegesellschaft am Dienstag in Berlin an. Man wolle so dem rasant wachsenden Reisemarkt Chinas eine eigene Plattform bieten. Seit 2008 gibt es bereits eine ITB Asia in Singapur. Am Mittwoch wurde die weltgrößte Reisemesse in Berlin eröffnet. SAN FRANCISCO. Microsoft reißt weitere Mauern ein und öffnet seine Software zur Verwaltung von Firmendaten erstmals für das rivalisierende Betriebssystem Linux, wie der US-Konzern in der Nacht zu Dienstag ankündigte. Bisher konnten Kunden den sogenannten SQL Server nur nutzen, wenn sie mit dem Microsoft-eigenen Betriebssystem Windows operierten. (APA) „Café Puls“ Bildungs-TV von Puls 4 & BFI Wien WIEN. Das Frühstücksmagazin Café Puls auf Puls 4 startete vergangene Woche eine „Bildungsoffensive“: Moderator Volker Piesczek begleitet und porträtiert einmal monatlich erfolgreiche Österreicherinnen und Österreicher aus verschiedensten beruflichen Branchen. Die Beitragsreihe wird in Zusammenarbeit mit dem BFI Wien umgesetzt. In Folge 1: Der Niederösterreicher Felix Krause hatte bereits im Alter von 16 Jahren seine erste App auf den Markt gebracht, kurz darauf sein erstes Start-up-Unternehmen „Fastlane“ gegründet, das er dann erfolgreich an Twitter verkaufte. Mittlerweile arbeitet der heute 21-Jährige als einziger Österreicher bei Twitter in San Francisco. (red) Gastbeitrag ••• Von Harald Krondorfer WIEN. Österreich jammert, das hat Tradition. Traditionsgasthäuser beklagen, demnächst wegen der Registrierkassen- und Belegerteilpflicht zusperren zu müssen. Schmuckdesigner, Taxilenker und Tischler üben sich mit Klagen vor dem Verfassungsgericht als Don Quichottes gegen die Registrierkassenpflicht. Wir halten fest: Registrierkassen bedeuten einen höheren Aufwand als Handkassen. Millionen von Papierbelegen, die allein in Österreich tagtäglich anfallen, sind ein Umweltargument. Die Kassenpflicht ist für die Sommerfeste von Feuerwehren und für Schulwarte, die in Pausen Wurstsemmeln verkaufen, durchaus eine Herausforderung. Ja, es bedeutet Aufwand. Expertise Harald Krondorfer ist Geschäftsführer der efsta (European fiscal standards association) IT Services, einem Hersteller von Sicherheitssystemen/Sicherheitseinrichtungen für elektronische Aufzeichnungssysteme von Geschäftsfällen, in Steyr. Kassenpflicht vor dem VfGH Klage Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat sich am 2. März in einer öffentlichen Verhandlung mit der seit 1. Jänner 2016 geltenden Registrierkassenpflicht befasst. Mehrere Unternehmer haben die Aufhebung des Paragrafen 131 b Bundesabgabenordnung (BAO) beantragt, weil sie den durch die Registrierkassen verursachten Aufwand für unverhältnismäßig hoch und damit verfassungswidrig halten. Entscheidung Eine Entscheidung des VfGH wird noch in dieser Session, also im März, erwartet. Der VfGH werde das Gesetz nicht aufheben, erklärte der Geschäftsführer der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer, Rene Tritscher, sondern lediglich die Verfassungskonformität oder -nichtkonformität feststellen und dem Gesetzgeber gegebenenfalls eine Frist zur Änderung der beanstandeten Bestimmungen setzen. © Benomero.at Microsoft öffnet sich für Linux © APA/Roland Schlager Paradigmenwechsel Mehr als die Spur zum Finanzamt Was aber viele übersehen: Der Beleg ist nicht zwangsläufig ein lästiger Papierzettel mit einer ab dem Jahr 2017 unverwüstlichen Spur zum Finanzamt. Der Beleg kann nämlich auch das sein: ein facettenreicher Kommunikationskanal zum Kunden. Die Digitalisierung der Welt schreitet voran. Vor zehn Jahren kannten wir kein Smartphone, heute ist es aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. In zehn Jahren werden wir uns vermutlich nicht mehr daran erinnern: Dass wir in Kommoden verzweifelt nach dem Garantie-Beleg für den zehn Monate alten Fernseher kramen, der den Geist aufgegeben hat. Dass wir die gesammelten und zerknüllten Anti-Pfusch? Beim Pfusch-Volumen ist 2015 mit 21,35 Mrd. € der höchste Wert seit mehr als einem Jahrzehnt erreicht worden. Durch die neue Belegerteilungspflicht und den Start der RegistrierkassenEinführung erwartet des Linzer VolkswirtschaftsProfessor Friedrich Schneider für heuer noch keinen Dämpfer auf die Schattenwirtschaft; 2017 könnte sie dadurch aber doch um 500 bis 700 Mio. € reduziert werden. 21 Mrd. Belege von den GabelfrühstücksEinkäufen der Woche gewissenhaft aus den Taschen unserer Jeans fischen, ehe diese in die Wasch maschine kommt. Der Beleg der Zukunft ist digital. Dank Apps, smarter Handybezahlsysteme oder Nearfield-Communication werden wir auf die alte Frage – „Brauchens eine Rechnung?“ – eine smarte und neue Antwort geben: „Ja, aber bitte nur digital!“ Egal ob wir eine Wurstsemmel kaufen oder eine Waschmaschine. Der Beleg wird digital sein, er kann nicht verloren werden und er wird – im Idealfall – in unser OnlineBanking integriert sein. Das Ende der Zettelwirtschaft Der Konsument wird vom Ende der Zettelwirtschaft erfreut sein, der Handel muss seine Chancen exakt definieren. Der digitale Bon wird jedenfalls Träger von C ontent sein: Bedienungsanleitungen, Servicehinweise, Wartungstipps können darin verpackt werden. Mit Gewinnspielen und Rabatten, auf die verlinkt wird, erfreut man den Kunden. Gewiefte Online-MarketingProfis werden exakt ausloten, wie der digitale Bon für Up- und CrossSelling genutzt werden kann, ohne den Kunden zu belästigen. Wer den digitalen Bon als Möglichkeit einer digitalen Postwurfschwemme missbraucht, wird verlieren. Wer Service bietet und intelligente Kommunikation zum Kunden aufbaut, wird gewinnen. Freitag, 11. März 2016 news 7 © APA/Herbert Pfarrhofer medianet.at Bilanz 2015 Verbund spart weiter © APA/Roland Schlager WIEN. Der börsenotierte Stromversorger Verbund hat 2015 den Gewinn gesteigert, muss aber wegen des Verfalls der Strompreise weiter sparen. Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen gehen weiter. Evaluiert werden Investitionen und Dividendenpolitik. Das Umfeld sei schwierig, es gebe auch keine mittelfristige Aussicht auf eine nachhaltige Verbesserung, so Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber. 2015 hat der Verbund den Gewinn gesteigert. Das Konzernergebnis legte um 64,7% auf 207,7 Mio. € zu. Das operative EBITDA wuchs um 9,9% auf 888,7 Mio. €. 2016 will man bei diesen beiden Kennzahlen rund 230 Mio. bzw. rund 750 Mio. € erreichen – unter der Voraussetzung einer durchschnittlichen Wasserkraft-Eigenerzeugung. Das bereinigte Konzernergebnis stieg – wegen eines verbesserten Finanzergebnisses und geringerer Ertragssteuern – um 24,5% auf 268,9 Mio. €. Das um Einmaleffekte bereinigte EBITDA sei – trotz gesunkener Absatzpreise und einer gegenüber 2014 um neun Prozentpunkte geringeren Wasserführung – nur um 5,7% auf 838,8 Mio. € gesunken, so der Verbund. Die Verbund-Aktionäre erhalten für 2015 eine leicht höhere Dividende von 30 Cent je Aktie, nach 29 Cent je Aktie für das Jahr davor, wie der Verbund bereits am Dienstagabend bekannt gegeben hatte. (APA) Bundeskanzler Werner Faymann (re. neben Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner): Die Verschärfung soll den Zuzug auf den Arbeitsmarkt drosseln. Aus dem Wirtschaftsministerium heißt es, Österreich habe jetzt schon das schärfste Antilohn- und Sozialdumpinggesetz. Mehr Liberté als Egalité BRÜSSEL/WIEN. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit im gleichen EULand: Auf Druck von Österreich, Deutschland und anderen „reichen“ EU-Staaten hat die EU-Kommission am Dienstag einen Vorschlag für die Überarbeitung der Entsenderichtlinie aus dem Jahr 1996 vorgeschlagen. Dieser stieß in Österreich allerdings prompt auf Kritik. „Statt die Entsenderichtlinie zu verschärfen (…), will die EU-Kommission die Richtlinie weiter aufweichen und damit Lohndumping und unfairen Wettbewerb fördern“, warnte etwa der Gewerkschaftsbund. Österreich sieht sich als eines der hauptbetroffenen Länder; zuletzt wurden mehr als 100.000 Arbeitnehmer von Firmen aus anderen EU-Ländern nach Österreich entsandt. Damit war Österreich Zielland Nummer vier in der Union. Nach EU-Daten ist die Zahl der entsendeten Arbeitnehmer in der EU zwischen 2010 und 2014 um fast 45% gestiegen. 2014 gab es 1,9 Mio. Entsendungen. Die durchschnittliche Entsendedauer beträgt nur vier Monate. Die Kommission will jetzt die maximale Dauer auf zwei Jahre begrenzen; Österreich findet das viel zu lang. Allerdings bedarf der Vorschlag der Kommission noch der Zustimmung der Mitgliedsländer und des EU-Parlaments, es könnte sich also noch einiges ändern. Keine Prämien für „Versandte“ Grundsätzlich will die Brüsseler Behörde, dass künftig von Firmen ins Ausland entsandte Arbeitnehmer gleich viel verdienen wie lokale Arbeitnehmer. Bisher galten für Arbeitnehmer nur Mindestlohnsätze, entsandte Beschäftigte hatten keinen Anspruch auf Prämien oder Zulagen. Die Kommission nennt ein konkretes Beispiel: In Belgien kann ein Bauarbeiter neben dem Die Forderungen sind daher entbehrlich und absolut kontraproduktiv.“ Christoph Neumayer, IV Mindestlohn (je nach Lohnkategorie 13,4–19,3€/Stunde) auch ein Schlechtwettergeld, eine Mobilitätsbeihilfe, eine Zulage für besondere Arbeiten und eine Entschädigung für Werkzeugverschleiß bekommen. Am gestrigen Donnerstag ergänzte Klaus Lercher, Geschäftsführer von Trenkwalder Österreich, um ein weiteres Beispiel: Während eine inländische Zeitarbeitsfirma Lohnkosten von 30 € aufwärts je Stunde habe, seien dies bei Entsendeten aufgrund geringerer Lohnnebenkosten nur 14 €. Österreich ist hauptbetroffen Auch wenn entsandte Arbeitnehmer nur 0,7% der Gesamtbeschäftigung in der EU ausmachen, gibt es in einigen Branchen und Staaten Lohndumping Die Diskussion über die EUEntsenderichtlinie wurde vor allem wegen Lohndumpings in der Baubranche angeheizt. Österreich sieht sich da als eines der hauptbetroffenen Länder innerhalb der Union. eine starke Konzentration. Auf das Baugewerbe allein entfallen 43,7% aller Entsendungen, gefolgt von der verarbeitenden Industrie (21,8%), der Bildung sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen (13,5%) und den Unternehmensdienstleistungen (10,3%). Österreich ist eindeutig ein „Aufnahmeland“: 101.015 Arbeitnehmer wurden laut EU-Angaben 2014 nach Österreich entsandt. Von 2010 bis 2014 ist deren Zahl um mehr als 69% gestiegen. Österreichische Firmen haben zuletzt 48.815 Beschäftigte in andere EULänder geschickt (+88,1% vs. 2010). Die meisten Menschen, die kurzzeitig für eine ausländische Firma in Österreich arbeiteten, kamen aus Slowenien (30%) und Deutschland (27%). Andere wichtige Herkunftsländer waren 2014 Ungarn, Slowakei, Polen und Italien. Die von heimischen Unternehmen entsandten Arbeitnehmer gingen überwiegend nach Deutschland (48%) und in die Schweiz (10%). IV strikt gegen Verschärfung Derzeit gilt das Prinzip „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ nur für das Baugewerbe, und die Mitgliedsstaaten können selbst entscheiden, ob sie Kollektivverträge auf entsandte Arbeitnehmer in anderen Sektoren anwenden wollen. Wobei gerade die Baubranche als problematisch gilt – und das Eintreiben von Strafen etwa in Osteuropa als schwierig. „Die Dienstleistungsfreiheit ist eine der grundlegenden Säulen, auf denen die EU ruht. Gerade angesichts der ohnehin herausfordernden Zeiten diese leichtfertig zu beschädigen, ist nicht nachvollziehbar“, kommentierte Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), die Bestrebungen nach einer Verschärfung der Richtlinie. Diese seien „entbehrlich sowie kontraproduktiv“. (red) © Panthermedia.net/Mohamad Zaki Mokhtar „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“: Die EU-Kommission überarbeitet die Entsenderichtlinie. Aus Österreich kommt Kritik, aus divergenten Gründen. Webster vienna Private University Neues Cybersecurity-Diplom WIEN. Die Webster University bietet erstmals Cybersecurity-Diplome für Unternehmer und Manager an: In den letzten sechs Jahren ist der internationale Bedarf an Cybersecurity-Experten rasant gestiegen. Auch das interessenspolitische Programm der Wirtschaftskammerorganisation „Zukunft | Wirtschaft, Standort Österreich 2015– 2020“, das Ende 2015 veröffentlicht wurde, sieht den Kompetenzaufbau der Wirtschaft im Bereich Cybersecurity als wichtiges Ziel, um wettbewerbsfähig zu bleiben und den Wirtschaftsstandort Österreich zu verbessern. Ab Herbst 2016 bietet die Webster Vienna Private University erstmals den Diplomlehrgang „Cybersecurity – Threat Detection“ an. Der Lehrgang baut auf dem innovativen und bereits international erfolgreichen Cybersecurity Master-Programm auf, das seit 2014 in den USA angeboten wird und eines der am schnellsten wachsenden Masterprogramme bei Webster darstellt. Zielgruppe sind all jene, „die ihr Unternehmen und somit auch ihre Zukunft sichern möchten“, heißt es in der Aus sendung der Webster-Uni. Den Teilnehmern wird in einem neun Monate dauernden Programm umfangreiches Wissen rund um Cybersecurity-Infrastruktur, Rechte und Gesetze vermittelt. (red) http://webster.ac.at 8 kommentare Freitag, 11. März 2016 Sollen sie doch Brettspiele gewinnen Zitat der Woche Umberto Eco, kürzlich verstorbener italienischer Schriftsteller, Kolumnist, Philosoph, Medienwissenschaftler und wohl der bekannteste zeitgenössische Semiotiker Eine Geschichte, die den Bogen von der Tierliebe über eine geschickte Immobilienaufwertung bis zum Kohlenstoffchauvinismus spannt. Leitartikel ••• Von Sabine Bretschneider © Panthermedia.net/Michael Simons WERTE. Weil die rot-weiß-roten Werte derzeit in aller Munde sind, eine kleine Querschau: Ab Ende April steigt in Wien wieder die BabyExpo in der Stadthalle: „Über 200 nationale und internationale Hersteller und Händler präsentieren die neuesten Produkte im Baby-Sektor“, heißt es in der begleitenden Aussendung. Parallel dazu, einen Stock drüber, findet die Partnermesse PetExpo statt, wo „alle Produkte und Themenbereiche rund um das Haustier präsentiert werden“. Das sagt auch ein bissl was aus über unsere Werthaltungen. Teil zwei: Die Wiener Herrengasse wird zur Begegnungszone. So weit, so unspektakulär, sofern man nicht zu den Mariahilferstraßenhysterikern gehört. Das Interessante an dieser Geschichte: Die Finanzierung der Verkehrsberuhigung und Neugestaltung der rund 450 Meter langen Straße zwischen Michaelerplatz und Freyung, an der zahlreiche Palais angesiedelt sind, obliegt nicht der Stadt Wien. Vielmehr sind es die Besitzer eben jener Palais und Liegenschaften, die die verkehrspolitische Maßnahme sponsern. Sie sind es auch, von denen die Initiative ausgeht. Dazu gehören etwa die Immobilienfirmen der Wlaschek-Stiftung, denen die meisten Palais der Herrengasse gehören. Ein bissl mehr Ruhe vor den Fenstern, das hätten wohl viele Wiener gern. Dann los – wer es schafft, ein paar Millionen auf die Beine zu stellen, der darf sich offenbar auch die passende Verkehrssituation aussuchen. Das könnte die vielgeschmähten Organisatoren von „Rasen am Ring“ jetzt durchaus auf Ideen bringen. Crowdfunding für eine FuZo am Ring beispielsweise. Vom Kapital zur KI Noch ein Schwenk retour zum Thema des letztwöchigen Kommentars an dieser Stelle – zum Roboter-Boom in Industrie und Gesellschaft. In der Zwischenzeit – und bis zu Redaktionsschluss – hat der weltbeste Go-Spieler in einem Um tolerant zu sein, muss man die Grenzen dessen, was nicht tolerierbar ist, festlegen. aufseherregenden Turnier zwei Partien gegen eine Brettspiel-Software verloren. „AlphaGo“ wurde von DeepMind entwickelt, einem KI-Unternehmen, das 2014 von Google übernommen wurde. Der „stärkste menschliche Gegner“ in diesem Duell ist der koreanische Großmeister Lee Sedol. Bis jetzt ist der Spielverlauf eine Demütigung en gros und en detail für uns kohlenstoffbasierte Lebewesen. So wie schon anno dazumal, konkret: 1997, als der Schachcomputer Deep Blue den damals amtierenden Weltmeister Garri Kasparow schlug. Go ist, sagen Experten, übrigens deutlich komplexer als Schach. Und die Go-Software, die eben antritt, hat sich, heißt es, am meisten dadurch beigebracht, dass sie gegen sich selbst gespielt hat. So hatten wir uns das auch vorgestellt. Gut, man muss auch wissen, wann man eine Schlacht verloren gibt, wenn man den Krieg gewinnen will. Beim Gefühl – bei der „Emotion“, wie es im Sportsenderdeutsch heißt – ist uns die Silizium-Intelligenzija jedenfalls immer noch hoffnungslos unterlegen. Wenn einen also, so wie derzeit, das Gefühl beschleicht, dass die ganze Welt irgendwie von allen guten Geistern verlassen zu sein scheint, dann ist das auch beruhigend. Beim Online-Schach weiß man heutzutage oft nicht mehr so recht, wie man dran ist. Aber in Sachen Weltpolitik, da spürt man nach wie vor: Da menschelt es. Impressum Medieninhaber: „medianet“ Verlag AG 1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OG http://www.medianet.at Gründungsherausgeber: Chris Radda Herausgeber: Germanos Athanasiadis, Mag. Oliver Jonke Vorstand: Markus Bauer Verlagsleiter: Bernhard Gily Chefredakteurin/Redaktionsleitung: Mag. Sabine Bretschneider, Stv.: Dinko Fejzuli Manchmal fehlt der entscheidende Tiefgang Kontakt: Tel.: +43-1/919 20-0 [email protected] | Fax: +43-1/298 20 2231 Fotoredaktion: [email protected] Warum auch in der Marktforschung ein Bild mehr sagt als 1.000 Worte. Es geht zu langsam Eine Studie von Grant Thornton zum International Women’s Day bestätigt den zu langsamen Fortschritt in der beruflichen Gleichberechtigung. Ein paar interessante Zahlen daraus („Women in Business 2016: Turning promise into practice“): Jedes dritte Unternehmen weltweit hat keine leitende Position mit einer Frau besetzt (33%). Die Länder mit dem höchsten Frauenanteil in Führungspositionen sind Russland (45%), Philippinen (39%) und Litauen (39%). Den geringsten Frauenanteil haben Japan (7%), Deutschland (15%) und Indien (16%). Den Report gibt’s hier: www.grantthornton.at/womeninbusiness (red) ERRATUM In der rankingweek 2015/16 (4.3.2016) ist uns auf S. 104 in der Darstellung der Umsatzzahlen der Austria Metall AG (AMAG) ein Fehler unterlaufen. Richtigstellung der Zahlen nach Angaben der AMAG: Der Umsatz 2015 betrug 913,3 Mio. €, der Umsatz 2014 belief sich auf 823 Mio. €; 84,1 Mio. € wurden 2015 für Investitionen aufgewendet, und die Mitarbeiterzahl wird mit 1.705 (VZÄ) angegeben. (red) Gastkommentar ••• Von Thomas Schwabl SMARTE BILDERWELTEN. Umfragen sind ein effizientes – und nach wie vor zeitgemäßes – Tool zur Informationsbeschaffung. Sie liefern Insights über Motive, Nutzungsmuster oder Preisschwellen und bilden vielfach das Fundament für strategische und operative Entscheidungen. Bei all den Sonnen- gibt es aber auch Schattenseiten – dort, wo klassische Befragungen an ihre Grenzen stoßen. Neben der Problematik der sozialen Erwünschtheit – beispielsweise bei der Erhebung der Spendenbereitschaft oder der Sondierung des Ernährungsverhaltens –, wo wir uns eben auch gern in einem besseren Licht darstellen, bleiben wichtige qualitative Erkenntnisse immer wieder aus. Fotosafaris für den Kunden In manchen Fällen fehlt den quantitativen Interviews der entscheidende Tiefgang, also der letzte Schritt zum Gral des Wissens. Und exakt hier hakt ein innovativer Research- Ansatz ein, der mittels Bilderwelten eine wichtige qualitative Komponente ergänzt. Solche Tools sind an der Schnittstelle zwischen Crowdworking und Marktforschung angesiedelt und basieren auf der Fotodokumentation von Konsumentenwelten. Marketingexperten können so ihre Kunden in deren Alltag begleiten und ihr Verständnis in Form einer Fotosafari vertiefen. Ein Streifzug durch heimische Küchen, ein Blick in Kühlschränke oder auf die Zubereitung von Fertiggerichten ist bequem vom Schreibtisch aus möglich. © Markus Divis Frauen in der Wirtschaft One small step Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent. com: „Setzen Sie sich so die Brille Ihrer Kunden auf und gehen Sie einen Schritt weiter, den eine herkömmliche Befragung nicht gehen kann.“ Marktforschung wird so zum bildgestützten Ideenlieferanten, zur Inspirationsquelle und zum Impulsgeber. Aus der App-Perspektive Die Perspektive des Konsumenten liefern innovative Smartphone-Apps, die digitale Fragebögen mit Foto- und Videodokumentation verknüpfen. Setzen Sie sich so die Brille Ihrer Kunden auf und gehen Sie einen Schritt weiter, den eine herkömmliche Befragung nicht gehen kann. Ergänzend zu der Erhebung mit offenen und geschlossenen Fragen liefert die Bild-Dokumentation jene Erkenntnisse, die sonst häufig verborgen bleiben. Upgrade your Research now! Die abgedruckten Gastkommentare geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor. medianet.at medianet prime news ([email protected]) Chefredakteurin: Mag. Sabine Bretschneider (sb – DW 2173) Chef vom Dienst: Rudolf Grüner (rg – DW 2176) medianet marketing & media ([email protected]) Chefredakteur: Dinko Fejzuli (fej – DW 2175) Redaktion: René Ach (rach – DW 2017), Gianna Schöneich (gs – DW 2163) medianet retail ([email protected]) Stv. Chefredakteur: Christian Novacek (nov – DW 2161) Redaktion: Nataša Nikolić (nn – DW 2174), Daniela Prugger (dp – DW 2228) medianet financenet ([email protected]) Chefredakteur: Reinhard Krémer (rk) medianet real:estate ([email protected]) Chefredakteur: Paul Christian Jezek (pj) medianet advisory ([email protected]) Chefredakteur: Paul Christian Jezek (pj) medianet technology & industrial technology ([email protected]) Chefredakteur: Peter Mosser (pm) Leitender Redakteur: Chris Haderer (hc) medianet destination ([email protected]) Chefredakteur: Peter Mosser (pm) medianet automotive business ([email protected]) Chefredakteur: Peter Mosser (pm) medianet health economy ([email protected]) Chefredakteur: Martin Rümmele (rm) medianet careernetwork ([email protected]) Chefredakteur: Paul Christian Jezek (pj) Lektorat: Mag. Christoph Strolz Grafisches Konzept: Verena Govoni Grafik/Produktion: Raimund Appl, Peter Farkas Lithografie: Beate Schmid, Berat Qelaj Anzeigenproduktion: Aleksandar Milenkovic Druck: Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien Vertrieb: Post.at & „>redmail Logistik & Zustellservice GMBH, Service-Hotline: 795 00-60, servicecenter-wien@ redmail.at“ Erscheinungsweise: wöchentlich (Fr) Erscheinungsort: Wien Einzelpreis: 4,– ¤ Abo: 179,– € (Jahr) (inkl. Porto & 10% MwSt.) Auslands-Abo: 229,– € (Jahr). Bezugsab meldung nur zum Ende des vereinbarten Belieferungszeitraums bei 6-wöchiger Kündi gungsfrist; es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen; Gerichtsstand ist Wien. Gastbeiträge müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken. Offenlegung gem. § 25 MedienG: http://cms.medianet.at/offenlegung/ Abo, Zustellungs- und Adressänderungswünsche: [email protected] oder Tel. 01/919 20-2100 medianet.at Freitag, 11. März 2016 cover 9 marketing & media creativ salzburg 161 Aussteller präsentierten sich in Salzburg 13 ORF-Wahlen Das ORFWahlrätseln geht weiter zur Wahl an? 14 Content Marketing Kommentar zu einem praktikabeln Oberbegriff 16 1. medianet.Xpert.night medianet-Gründungs herausgeber Chris Radda © photographer.zone/Gregor Turecek/Simona Katzlinger / Montage: B. Schmid © photographer.zone/Gregor Turecek Doppelten Jubel gab es bei Mindshare-GF Friederike Müller-Wernhart; ihre Agentur holte die medianet Xpert.awards als beste Media-Agentur und beste Digitalagentur des Landes. Strahlende Sieger bei der ersten medianet.Xpert.night Neben Reichl und Partner, Demner, Merlicek & Bergmann und PKP BBDO war auch die Mindshare einer der großen Gewinner des Abends. 10 Der medianet Sonderthemenplan 2016 ist hier abrufbar! ART DIRECTOR (Vollzeit, Festanstellung) (www.medianet.at) Was wir dir bieten: - moderner Arbeitsplatz - internationale Projekte - ein fröhliches Team - faire Entlohnung - Fortbildung im Ausland © Thomas Stachelhaus Was du können solltest: - einschlägige Ausbildung - mehrjährige Agenturerfahrung - Interesse an Industriethemen Bewirb dich bei: [email protected] Sportlich Joey Kelly über Unter nehmertum und Ausdauersport. 12 Jahresbruttogehalt bewegt sich – abhängig vom Qualifikationsprofil – zw. EUR 35.000,00 & 40.000,00 www.sps-marketing.com 10 medianet.xpert.night Freitag, 11. März 2016 medianet.at Qualität im Rampenlicht medianet.Xpert.night 2016 Ein neues Bewertungsverfahren zeigt Bühnenreife. Wer das neue Qualitätsranking dominiert, wer noch gefeiert hat – und was die Branche diskutiert! Super Veran staltung, gutes Ranking, viel Arbeit. Eine sehr professionelle, sehr realistische Darstellung des Marktes, wie ich meine.“ Meine Hochach tung – ich finde es wirklich toll, was mit dem Branchenran king und der Xpert.night gelungen ist.“ Harald Greger AFI Aluminium-Fenster-Institut Michael Göls Havas Media Gratulation, dass dieses am bitionierte Pro jekt aufgegangen ist. Die Xpert. night wird uns lange in guter Erinnerung bleiben.“ Alfred Koblinger PKP BBDO Mein Lob für eine hochprofes sionelle Veran staltung. Es ist schön zu sehen, dass es Medien unternehmen gibt, die sich et was trauen und etwas auf die Beine stellen!“ Ronald Hochmayer Mediaplus Austria © photographer.zone/Gregor Turecek (3) 1 2 WIEN. Start in eine neue Ära: Die Kommunikationsbranche feierte am 3. März 2016 den Launch des B2BBranchenportals xpert.network und die Gewinner der medianet Xpert. awards (vgl. Tabelle). Neues Qualitätsranking Größe ist nicht alles: Das der Qualität verpflichtete Rankingmodell berücksichtigt die Leistungsfähigkeit in Kreation und Beratung. Damit werden erstmalig jene Agenturen auf die Bühne geholt, die von ihren Kunden und von neutralen Auftraggebern am besten bewertet wurden. Somit erhalten auch sogenannte Hidden Champions die Anerkennung, die sie verdienen. Gewinner sind auch die Auftraggeber: In der neuen xpert.network-Portalwelt finden sie schnell und effizient 3 Bühnenreif 1. Die Gewinner des Abends; 2. R. Luisser (Focus Media Research), Ch. Bösenkopf (Wirz), M. J. Demner (Demner, Merlicek & Bergmann), R. Reisner (Wirz), Alfred Koblinger (PKP BBDO); 3. Daumen hoch: Vertreter der medianet Xpert. award-Sieger in der Kategorie „Digitalagenturen“ (Mindshare, Reichl und Partner eMarketing, kraftwerk). die passende Agentur und können Empfehlungen aus einem objektiven Bewertungsverfahren nutzen (Infos unter: www.xpert-network.at). Wenig Überraschendes lieferten die Award-Klassiker: Bei der Darstellung der umsatzgrößten Agenturen (big.Xpert.ranking) sowie beim Media-Leistungs-Ranking (focus.Xpert.awards) wurden die Big Player bestätigt. Fair, objektiv – und transparent Der Tenor am Galaabend: Das Ziel, ein faires, objektives und messbares Verfahren für eine moderne Agenturenbeurteilung zu etablieren, wurde erreicht. Mit der media net.Xpert.night wird der Faktor Qualität ins Rampenlicht gestellt und der Wettbewerb weiter gefördert. Die Gewinner-Agenturen 2016 medianet Xpert.awards 2016 – das Qualitäts-Ranking in den Kategorien Werbeagenturen, Digitalagenturen und Media-Agenturen von xpert.network und medianet Sieger Werbeagenturen 1. Platz PKP BBDO 2. Platz Reichl und Partner 3. Platz pjure isobar Sieger Digitalagenturen 1. Platz Mindshare 2. Platz Reichl und Partner eMarketing 3. Platz kraftwerk Sieger Media-Agenturen 1. Platz Mindshare 2. Platz media.at 3. Platz Mediaplus Austria focus.Xpert.awards 2016 – das Media-LeistungsRanking für Kreativ-Agenturen von Focus Media Research, xpert.network und medianet 1. Platz Demner, Merlicek & Bergmann 2. Platz Wirz 3. Platz PKP BBDO big.Xpert.ranking 2016 – das Umsatz-Größen-Ranking für Kreativ-Agenturen von xpert.network und medianet 1. Platz Reichl und Partner 2. Platz Demner, Merlicek & Bergmann 3. Platz PKP BBDO inkl. DDB Gratulation zu dieser hoch wertigen und innovativen Umsetzung des Agenturran kings, welches mit viel Knowhow und Auf wand erarbeitet wurde.“ Richard Kaufmann Konsulent Kurier Ein wirklich ge lungener Event: gut besucht, sehr interessante Menschen, kurzweiliges Programm, gut organisiert und supergute Stimmung.“ Eva Mandl Himmelhoch medianet.at Freitag, 11. März 2016 Biz-Talk 11 © photographer.zone/Gregor Turecek (9) 2 1 Die erste medianet.xpert.night ging über die bühne 3 Das Who is Who quer durch alle Branchen © Simona Katzlinger FEIERLAUNE. Donnerstag vergangener Woche versammelte sich das Who is Who der österreichischen Kommunikations- und Werbebranche in der Bank Austria Gasometer Halle. Bei einer Leistungsschau der Extraklasse wurden die Performancekennzahlen und die Gewinner in den wichtigsten Branchenrankings präsentiert. Gleichzeitig erfolgte an diesem Abend der offizielle Launch von xpert.network, dem ersten B2B-Branchenportal für die Kommunikationsbranche. Der Höhepunkt des Abends waren aber ganz klar die Auszeichnungen der besten Agenturen mit dem begehrten medianet Xpert.award. Der Einladung von medianet folgten unzählige Gäste aus Werbung, werbetreibender Wirtschaft und Medien. Als Event-Location fungierte die Bank Austria Halle im Gasometer, die für den Event aufwendig inszeniert wurde. Durch den Abend führten W24-Moderator Gerhard Koller und medianet-Gründungs herausgeber Chris Radda. 1. Christoph Truppe (Senior Manager, Digital Lead), Friederike Müller-Wernhart (CEO), Christine AntlangerWinter (CDO), Niklas Wiesauer (Manager Invention) (alle Mindshare); 2. Fred Koblinger (CEO), Jana Wiedemann (COO), Roman Sindelar (CCO), Kathrin Bascha (Senior Consultant), Eva Bernreiter (Client Service Director), Max Jürschik (CDO) (alle PKP BBDO); 3. Stefan Strohofer (media. at), John Oakley (Prokura OmniMedia), Petra Hauser (GF media.at), Andreas Martin (GF [email protected]); 4. Moderator Gerhard Koller, Ronald Hochmayer (CEO Mediaplus Austria); 5. Fred Koblinger; 6. Gerhard Koller, Helmut Kosa (CEO pjure isobar); 7. Großer Andrang; 8. Gründungsherausgeber medianet Chris Radda, medianet-Herausgeber Oliver Jonke; 9. Angelika Hammer (Prokura), Heimo Hammer (GF) (beide kraftwerk); 10. Reiner Reichl (CEO Reichl und Partner), Rainer Scharinger (Reichl und Partner eMarketing). 4 Beste Stimmung den ganzen Abend lang Im Anschluss an die Verleihung wurden die Gäste mit Speisen von Cateringkultur verköstigt. Auch für Unterhaltung wurde bestens gesorgt: Gleich mehrere Live-Acts wie die Band „The Real Stardust Babies“ und Auftritte von Tini Kainrath, Günter „Mo“ Mokesch und Andi Baum sorgten für eine ausgelassene Stimmung den gesamten Abend hinweg. Diese wollten sich unter anderem Martin Biedermann (Leiter ORF-Kommunikation & Marketing), Herbert Seipt (Geschäftsleitung Marketing AHVV Verlag), Fred Reiss (GF falknereiss), Michael Seidl (Marketingleiter feibra) und Sigrid Krupica (CEO Grayling Austria) nicht entgehen lassen. Unter anderem anwesend waren Paul Schauer (Havas), Georg Grassl (GM Henkel Österreich), Joachim Feher (COO MediaCom), Oliver Voigt (GF Mediengruppe Österreich), Lukas Leitner (CEO SPS Marketing Digital), Christine Sabongui (Verlagsgruppe News), Gerald Grünberger (GF VÖZ), Ingrid Vogl (Präsidentin PRVA), Robert Weier (Direktor Marketing Pearle), Bernhard Gily (Verlagsleiter medianet), Egon Ostermann (OMV), Harald Greger (GF AFI Aluminium-Fenster-Institut), Bettina Schön (ML Bene), Jan Weinrich (BFI), Maria Peischl (BFI), Ingrid Lawicka (Kapsch), Bernhard Koler (ML Forstinger), Saskia Wallner (GF Ketchum Publico), Florian Zelmanovic (GF Maxus), Mariusz Jan Demner (GF D, M & B) und Eckhard Horstmeier (GF campus21 Businesspark). (rach) 6 7 8 9 10 5 12 Marketing & Medien Freitag, 11. März 2016 medianet.at „Sie brauchen Leidenschaft“ Das Fundament eines erfolgreichen Unternehmers ist interessanterweise identisch mit dem Fundament eines erfolgreichen Marathonläufers. So weit Joey Kellys Conclusio. Und der muss es ja wissen. ••• Von Helga Krémer WIEN. Ein paar von uns kennen ihn noch gemeinsam mit seiner Familie singend. Die meisten aber als wilden Hund, der im Ausdauersport permanent seine Grenzen auslotet und dem kein Wettkampf zu blöd – siehe Wok-MW – oder zu anstrengend ist – siehe Badwater Run im amerikanischen Death Valley. Die wenigsten kämen wahrscheinlich auf die Idee, 217 km bei bis zu 50 Grad zu laufen, die wenigsten kämen auch auf die Idee, Unternehmertum mit Ausdauersport gleichzusetzen. Das Produkt seiner Firma ist die Person „Joey Kelly“ als Partner verschiedener Unternehmen, wie zum Beispiel der Deutschen Post. Zehn Jahre vertrat Kelly als Geschäftsführer die unternehmerischen Interessen der Band „Kelly Family“. Joey Kelly sprach mit m edianet über die Anfänge, Motivation und Leidenschaft. medianet: Genau genommen haben wir ‚nur‘ aufgrund einer Wette das Vergnügen… Joey Kelly: Ja, 1996 hab ich mit meiner Schwester Patricia gewettet, dass ich einen Volkstriathlon schaffe. medianet: Wie kam Ihre Schwester auf die Idee, dagegen zu wetten? Kelly: Ich war 24 Jahre jung, hatte keine Ausdauersporterfahrung, war aber nicht unsportlich. Und meine Schwester hat zu der Zeit immer von Marathon- oder Ironmanläufern gesprochen, das hatte sie damals sehr fasziniert. Ich hatte mich damit überhaupt nicht beschäftigt. Patricia erzählte, sie wolle einen Volkstriathlon machen. Ich hab sie dann angeschaut und gesagt, ‚Patricia, wenn du das machst, dann mach ich da auch mit und bin vor dir.‘ Drei Monate später, ohne Training, hab ich dann meinen ersten Jedermann-Triathlon gemacht, auch geschafft und sie war a ngeblich krank. Das war auch mein Einstieg in den Ausdauersport … medianet: Was war bis jetzt Ihr härtestes Rennen? Kelly: Es gibt eine ganze Reihe von Wettkämpfen, die ich den letzten 20 Jahren gemacht habe, die hart waren. Aber es gibt jetzt kein bestimmtes. Es gibt sehr wohl welche im Randbereich, das Radrennen Race Across America (im Teambewerb, Anm.), den Wüstenlauf Tal © Thomas Stachelhaus Wichtig ist, dass man wieder aufsteht und weiterkämpft. des Todes durch’s Death Valley Ende Juli, 217 km nonstop, bei 48 bis 52 Grad… medianet: Wie kommt man auf die Idee, dass man so etwas machen will? Kelly: Man fängt klein an, so wie ich mit dem erwähnten Jedermann-Triathlon, dann findet man die Leidenschaft für diesen Sport, läuft den ersten Marathon, den ersten Ironman, läuft den ersten Wüstenlauf und dann, dann gibt’s zwei Möglichkeiten: Entweder man denkt sich ‚okay, jetzt hab ich meinen Ironman gefinisht, ich hab mein Ziel erreicht, passt für mich, fertig‘ oder es macht einfach Spaß – dann hat man auch die Leidenschaft dafür und macht das weiter. Ich mache das weiter, mir macht das einfach unwahrscheinlich viel Spaß. medianet: Kann man daraus den Schluss ziehen, dass ich, wenn mir etwas keinen Spaß macht, mit Motivationstrainern erst gar nicht anfangen brauche, weil’s sowieso nichts hilft? Anders gefragt, wenn mir eine Aufgabe keinen Spaß macht, werde ich darin auch nicht erfolgreich werden? Kelly: Wenn eine Aufgabe Spaß macht, Berufung oder Leidenschaft vorhanden ist, dann ist man in der Regel auch erfolgreich. Weil man darin aufgeht, weil die Menschen spüren ‚das kommt von Herzen‘, weil man dafür brennt. Wenn ich irgendwas mache, das mir keinen Spaß macht, zum Beispiel im Beruf, dann ist das eine Qual. Wenn man einen Beruf hat, der keinen Spaß macht, wo man in der Früh nicht aufstehen kann, jeder Tag ein Kampf überhaupt ist, dass man Joey Kelly Auch wenn er von vielen als Extremsportler bezeichnet wird, sieht sich Joey Kelly selber als Ausdauersportler: „Alles andere wäre zu gefährlich“. seinen eigenen Marathon – jeder auf seine Weise, jeder hat seinen eigenen Ausgangspunkt, jeder hat seinen eigenen Weg, aber Sie sehen, der Vergleich passt zu 100 Prozent. sich motivieren muss, um überhaupt etwas zu Ende zu bringen, kann ich nur empfehlen zu kündigen. medianet: Und dann? Was tun? Kelly: Finde deine Berufung, wofür du brennst, die dir Spaß und dich glücklich macht. Weil man verbringt ja im Berufsleben mehr als die Hälfte seines Lebens und verschenkt dann so viel wertvolle Zeit für eine Sache, für die man nicht brennt. Ich glaube, dass das dann noch weitere Folgen hat. Man spricht viel über Burn-out. Meiner Ansicht nach hat das einfach viel damit zu tun: Unzufriedenheit, nicht genug Gesundheit, keine Passion für das, was man macht. medianet: Gibt es Ähnlichkeiten zwischen Unternehmertum und Ausdauersport? Sie sind ja in beidem gut... Kelly: Ja klar sind da Parallelen. Ein Marathonläufer braucht, um den Marathon zu beenden, Ausdauer, ein klares Ziel, Motivation, Willen, Disziplin – das ist auch zum Großteil das Fundament zum Erfolg; er braucht Mut und Leidenschaft. Im Grunde brauche ich, um einen Marathon zu beenden, genau das, was ich beruflich brauche. Das ganze Leben ist ein Marathon. Jeder läuft Kelly als Autor Das Buch „America for Sale“ handelt von seiner USA-West-nachOst-Querung ohne eigenes Geld und Essen; „Hysterie des Körpers“ beschreibt seinen Lauf durch die deutsche Wildnis, von Wilhelmshaven bis zur Zugspitze; der Bildband „No Limits“ kommt inkl. CD mit von Joey Kelly komponierten Instrumentalstücken. 3+1 14.4.: Save the date For Sale Fachtagung Verkauf For Sale am Donnerstag, 14. April 2016, von 09:00–16.30 Uhr im Messecongress Graz, Messeplatz 1. Es referieren Dirk Kreuter, Marcel Remus, Roger Rankel und Joey Kelly. Weitere Infos unter: www.forsale-tagung.at Visueller Vortrag Von Joey Kellys Vortrag „No Limits“ dürfen die Besucher der Fachtagung For Sale eine bunte Mischung aus Höhen, Tiefen und Siegen des Ausdauersportlers erwarten. medianet: Was halten Sie persönlich von Motivationsratgebern à la ‚In zehn Schritten vom Couch- potatoe zum Dauerläufer‘ oder ‚Vom faulen Hund zum perfekten was-auch-immer‘? Kelly: Es gibt einige, die gut sind, und die meisten sind schlecht. Ich persönlich brauche keinen Motivationstrainer. Ich muss mich selbst motivieren, mir selbst ein Ziel setzen. Motivationstrainer sollten Menschen Mut geben, ihren eigenen Weg zu gehen. medianet: Sie sind Mitte April in Österreich, genauer bei der Fach tagung ‚For Sale‘ in Graz. Was dürfen wir uns von Ihrem Vortrag erwarten? Kelly: Ich mache einen visuellen Vortrag, im Hintergrund eine bunte Mischung aus Wettkämpfen, die ich in den letzten bald 20 Jahren gemacht habe. Es geht um Höhen, Niederlagen, Siege, alles bunt gemischt. Ich will die Menschen nicht motivieren, sich zu ändern, sondern einfach zeigen, dass das Kämpfen sich auszahlt. medianet: Wie gehen Sie persönlich mit Niederlagen um? Kelly: Ich steh’ wieder auf. Man lernt auch von Niederlagen, die gehören einfach zum Leben. Es werden immer wieder Steine im Weg liegen, es wird schwierig sein, es wird manchmal viel härter sein, als man denkt. Wichtig ist, dass man wieder aufsteht und weiterkämpft. medianet.at Freitag, 11. März 2016 marketing 13 Messe-Location der alpinen Art ••• Von René Ach SALZBURG. Die „creativ salzburg Frühjahr 2016“ präsentierte vom 4. bis 6. März im Messezentrum Salzburg ihren Besuchern alles über Geschenkideen, Wohnaccessoires und Lifestyleartikel. An der von der Reed Exhibitions Messe Salzburg organisierten Messe beteiligten sich 161 Aussteller, 30 davon waren Neuzugänge. 5.887 registrierte Fachbesucher nutzten die Chance zu Promptorders für das Frühjahr oder um Bestellungen für Ostern und erste Vororders für Weihnachten und den nächsten Winter aufzugeben. Die Frühjahrsausgabe der Messe profitierte auch heuer wieder von der zeitlichen und örtlichen Parallelität zur „Tracht & Country Salzburg“, der internationalen Leitmesse für Trachtenmode und Mode des alpinen Lifestyles. Einkäufer aus diesem Bereich der alpinen Mode nutzten auch die parallele „creativ salzburg Frühjahr“ für Bestellungen. Beide Messen beflügelten sich somit gegenseitig. Mit den beiden Sonderschauen „Frühjahrs- & Sommerdekoration und Ganzjahresartikel“ sowie „Weihnachtsdekoration“ wurde Ausstellern der „creativ salzburg Frühjahr“ eine Plattform geboten, um Dekorationsartikel themenspezifisch in Szene zu setzen. Aussteller aus dem Dekorationsbereich hatten die Möglichkeit, ergänzend zu den Präsentationen an ihren Messeständen weitere Stücke ihrer Sortimente zu präsentieren. „Messen bilden Märkte ab“ Die Branche befinde sich seit Jahren im Wandel, erklärt Benedikt Binder-Krieglstein, Geschäftsführer von Veranstalter Reed Exhi bitions Messe Salzburg. „Dem entsprechend hat sich auch die Messe, neben der traditionellen Rolle als Plattform für kreative Dekorations- und Geschenkideen, immer mehr zu einer Neuheiten- und Orderplattform für alpine Handwerkskunst entwickelt. Speziell für den Handelsbedarf im Tourismusland Österreich werden hier Handwerkskunst und Reiseandenken aus dem Alpenraum und dekorativer alpiner Lifestyle präsentiert.“ Damit habe die „creativ salzburg Frühjahr“ ein eigenständiges Profil gewonnen. „Messen bilden Märkte ab, deren Mechanismen existent sind. Als Veranstalter können wir Trends zeitgerecht aufgreifen, neue Anbieter als Aussteller ansprechen und diese in die jeweiligen Messen integrieren. Im Falle der ‚creativ salzburg Frühjahr‘ gilt es, die spezielle und einzigartige Kompetenz für alpine Handwerkskunst auszubauen und auch weiterzuentwickeln“, erklärt Benedikt BinderKrieglstein. Herbstausgabe im September Als nächster Branchenevent steht vom 2. bis 4. September 2016 die Herbstausgabe der „creativ salzburg“ auf dem Terminplan; dort soll das nächste Winter- und Weihnachtssortiment präsentiert werden, zusätzlich aber auch die ersten Neuheiten des Frühjahrssortiments 2017. Die Herbstausgabe der „creativ salzburg“ stellt auch einen Branchentreffpunkt der bedeutendsten Trafikanten dar; dort sollen neben den bewährten Klassikern von Zigaretten, Zigarren, Feuerzeugen, Tabaken, Pfeifen und Zubehör auch alle Neuheiten der Branche präsentiert werden. Weiter Infos zur Messe finden Sie unter: www.creativsalzburg.at © Reed Exhibitions Salzburg/Andreas Kolarik 161 Aussteller präsentierten bei der „creativ salzburg“ ihre Neuigkeiten rund um Geschenkideen, Wohnaccessoires & Lifestyleartikel. Fast 6.000 Besucher waren vor Ort. Knapp 6.000 Gäste erkundeten die Ausstellungsflächen der „creativ salzburg“. „Staunen macht Spaß“ Drucken, falzen, stanzen, perforieren – bei NP DRUCK trifft Produktivität auf Kreativität. Das Ergebnis: keine „Stangenware“, sondern Folder, Prospekte und Magazine, die Raum für beeindruckende Produktpräsentationen mit hohem Wiedererkennungswert bieten. Dank Erfahrung und modernster Technik bringt NP DRUCK Vielfalt und Kreativität zurück in die Welt der Druckprodukte. Damit Print Spaß macht! Wir entfalten Ihre Möglichkeiten! NP DRUCK bietet viel mehr Falz-Stanz-Perforier-und-soweiter-Möglichkeiten, als hier Platz hätten. Drei Beispiele sehen Sie unten, für mehr rufen Sie +43 (0)2742/802-1297 oder scannen Sie den nebenstehenden QR-Code. www.np-druck.at 4 Panorama Slim Wickelfalz 216x288_Staunen.indd 1 9 Panorama A4 17 Delta 36 Seiten 15.09.15 18:26 14 medien Freitag, 11. März 2016 medianet.at Führungs-Frage © APA/Georg Hochmuth Die Frage, ob er als ORF-Boss kandidiere, sei nachranging. Es gehe darum, ob sich der künftige ORF-Kapitän und dessen Co-Pilot (auch) auf eine gemeinsame Flugrichtung einigen, so Richard Grasl. Richard Grasl, derzeit Finanzdirektor des ORF, lässt die Kandidatur-Frage offen. WIEN. Ein mögliches Antreten bei der Wahl des ORF-Generaldirektors am 9. August steht für ORF-Finanzdirektor Richard Grasl derzeit nicht zur Debatte. „Es geht jetzt nicht um die Frage, wer für die Funktion des Generaldirektors kandidiert. Vorher muss geklärt werden, welche Richtung der ORF in wichtigen Zukunftsfragen einnimmt“, sagte Grasl bei einem Hintergrund gespräch mit Medienjournalisten. Für den kaufmännischen Direktor des ORF gehe es dabei vor allem um „Programmfragen, Digitalstrategie und die Governance des Unternehmens“. Grasl möchte sich ein Bild darüber machen, welchen strategischen Kurs der ORF in der nächsten Geschäftsführungsperiode von 2017 bis 2021 nehmen wird. „Als Co-Pilot im Cockpit sollte man ja jedenfalls mit dem Pilo- AUFFALLEND AM BALL BLEIBEN Jetzt ist Ankick zu 20% Rabatt* auf Ihre Werbebuchung! Erreichen Sie mit unseren Out-of-Home Medien täglich die 1,3 Millionen Fahrgäste der ÖBB und machen Sie Ihren Mediaplan zum Volltreffer. Jetzt anrufen und auffallend günstige Außenwerbung buchen! Tel.: +43 1 93000 – 44500 | E-Mail: [email protected] | werbung.oebb.at * Gültig bei Buchung von Werbeflächen der ÖBB-Werbung GmbH bis 25.03.2016, werbliche Umsetzung bis 31.07.2016. Technische Kosten (Montage, Demontage und Produktion) sind von dieser Aktion ausgenommen. Maximale Laufdauer von 6 Monaten, ausgenommen Dauerwerbung. Vorbehaltlich Verfügbarkeit ten einig sein, in welche Richtung man gemeinsam fliegt“, erklärte Grasl. Zufrieden zeigte er sich mit dem vor Kurzem vorgelegten Jahresabschluss. Der ORF erzielte im Vorjahr mit einem positiven Konzernergebnis von 7,5 Mio. € (EGT) das zweitbeste Ergebnis der vergangenen zehn Jahre. Die in Folge der Finanzkrise erzielten Negativergebnisse Ende der 2000er-Jahre konnten gedreht werden. „Wir haben den Eigenkapitalpolster langsam wieder aufgebaut, sodass die Risikotragfähigkeit des ORF für schwierige Zeiten wieder erhöht wurde“, so Grasl. „Die Kostenstruktur konnte in den vergangenen Jahren flexibilisiert werden, sodass der ORF auch bei ungeplanten Belastungen, wie etwa dem Song Contest, bestehen kann.“ Funkhausverkauf ist fix Den Verkauf des Funkhauses sieht Grasl trotz immer wieder aufkommender gegenteiliger Gerüchte als fix an. „Kommende Woche werden die ersten verbindlichen Angebote erwartet“, berichtete der Finanzchef. „Von den Konzepten der Bewerber wird abhängen, ob der ORF kleine Flächen behalten wird. Dass es zu einem Verbleib der RadioSender im Funkhaus kommt, halte ich aber für ausgeschlossen.“ Ein Nichtverkauf wäre für den ORF auch ein finanzielles Problem, steht doch der Verkauf des Funkhauses mit einen geplanten Erlös von 20 Mio. € bereis in den Büchern für 2016. Was bleiben könnte, und laut Grasl auch Sinn machen würde, wäre ein gut ausgestattetes Stadtstudio, um den Kollegen, aber auch möglichen Studiogästen, die Fahrt auf den Küniglberg schlicht aus Zeitgründen zu ersparen. Auf ein Diskussion, ob dies dann „nur“ ein Stadtstudio oder das Landesstudio Wien sein werde, ließ sich Grasl nicht ein. ORF-Wahl: Keine Festlegung An einer anderen „Baustelle“, der Wahl des ORF-Generaldirektors im August, gibt es außer der fixen Ansage des von der SPÖ unterstützten ORF-Generaldirektors Alexander Wrabetz, wieder zu kandidieren, nur Spekulationen. Der von der ÖVP favorisierte Grasl wollte Spekulationen über eine mögliche Kandidatur bisher nicht kommentieren. 18 Stimmen sind im 35-köpfigen ORF-Stiftungsrat für eine Mehrheit notwendig. Der Stiftungsrat wird von Regierung, Parteien, Bundesländern, ORF-Publikumsrat und Betriebsrat beschickt und ist – abgesehen von wenigen Ausnahmen – in parteipolitischen „Freundeskreisen“ organisiert. Die SPÖ kann derzeit im Stiftungsrat auf 13 Vertreter zählen, die ÖVP auf 14 Mitglieder. FPÖ, Grüne, Neos und Team Stronach haben je einen Stiftungsrat. Der von BZÖ/FPK bestellte und von der SPÖ-geführten Landesregierung bestätigte Kärntner Stiftungsrat sowie drei Unabhängige komplettieren das Gremium. (fej/apa) Connected Life: Konsumentenverhalten im Wandel Acht globale Konsumententrends bieten Chancen für Marken: erkennen, analysieren und nutzen! Der technologische Wandel verändert kontinuierlich Einstellungen, Verhalten und Gewohnheiten von Konsumenten und hat damit massive Auswirkungen auf das Marketing. Die bestimmenden Player – wie Google, Apple und Facebook – sind mittlerweile seit über zehn Jahren etabliert. Damit zeichnen sich konsistente und vorhersehbare Verhaltensweisen ab. Es sind acht globale Trends, die das Marktforschungsinstitut TNS (in Österreich vertreten durch TNS Info Research Austria) identifiziert hat und die Ansatzpunkte für erfolgreiches Marketing bieten. 37% of internet users worldwide check their mobile before getting out of bed. Trend 1: Constantly connected Konsumenten sind heute den ganzen Tag über mit dem Internet verbunden. Beispielsweise entsperrt der US-amerikanische iPhone-Benutzer sein Gerät durchschnittlich 83 Mal am Tag. Aber nicht nur an der Haltestelle oder in der U-Bahn steht das Mobiltelefon im Mittelpunkt: 37 Prozent der Internetnutzer weltweit greifen zum Handy, noch bevor sie aufstehen. Schon 2009 hat dies die Deomarke Axe genutzt, um mittels einer Wecker-App die Morgenroutine japanischer Männer zu verändern und die Frequenz der Produktver- wendung zu erhöhen. Also: Aufwachen als neue Primetime? überall möglich sein: Einkäufe oder Recherchen finden nicht mehr nur am PC oder Notebook statt, sie müssen auch mit dem Handy funktionieren. regulären Internetseiten werden schlicht nicht mehr gesehen. 16-24 year olds 3.8 use social platforms a day on average. Trend 2: Social fragmentation Facebook ist derzeit das dominante Soziale Medium, aber gerade jüngere Konsumenten sind ständig auf der Suche nach Alternativen und besuchen am Tag durchschnittlich 3,8 verschiedene Social Media-Plattformen. Wer hier am Ball bleibt und mit seiner Marke früh auf einer noch jungen Plattform präsent ist, hat gute Chancen, sich vom Wettbewerb abzuheben. 67% of primetime TV viewers screen-stack globally. Video will account for 69% 47% of consumer internet traffic by 2017 according to Cisco. of 16-24 year olds worldwide like the idea of advertising tailored to their tastes. Trend 4: From TV to content Bewegtbilder sind in: Es werden immer mehr Filme, Serien und Videos angesehen – allerdings immer weniger im klassischen Fernsehen. Cisco schätzt, dass schon im kommenden Jahr 69 Prozent des von Konsumenten erzeugten Internetverkehrs aus Videos bestehen. Für Marken liegt die Chance darin, spitze Segmente gezielt anzusprechen. Das ist nicht ohne Risiko, denn die Nische muss identifiziert werden, und Produktionskosten dürfen nicht ausarten. 80% 20% of mobile time is spent on apps. on browser in the US. Wer sitzt heute noch vor dem Fernseher, ohne Handy, Tablet oder Notebook griffbereit neben sich liegen zu haben? Nur noch eine Minderheit: Zwei Drittel der Primetime TV-Seher weltweit geben an, nebenher weitere Geräte zu nutzen, um im Internet zu recherchieren, sich mit Freunden auszutauschen, einzukaufen und Etliches mehr. Dabei gilt: Alles soll Year 3 Trend 8: Appetite for disruption Allen Vorbehalten zum Trotz: Die mit Facebook aufgewachsenen Menschen haben wenig Hemmungen, mit ihren Daten für interessante Gegenleistungen zu bezahlen. Knapp die Hälfte (47 Prozent) der 16- bis 24-Jährigen findet es gut, auf sie persönlich zugeschnittene Werbung zu erhalten. Sportartikelanbieter wie Under Armour oder Adidas legen sich Fitness- bzw. ErnährungsApps zu (MyFitnessPal, Runtastic) und analysieren die Nutzerdaten, um maßgeschneiderte Produkte zu entwickeln. Dank neuer Technologien sind die Eintrittsbarrieren in vielen Bereichen gefallen. Es gibt neue Arten von Anbietern, Vertriebswegen und Zahlungsmodellen. Die Konsumenten sind bereit, sich auf Neues einzulassen. Softwareanbieter stellen vom Verkauf jährlicher Updates um auf Abo-Modelle wie beispielsweise Adobe (Photoshop und andere). Airbnb rüttelt die Hotelbranche auf, und der Dollar Shave Club verkauft und liefert Rasierklingen im Abo-Modell. 35% Trend 5: App consolidation Apps sind bequem. Das führt dazu, dass in den USA bereits 80 Prozent der Zeit am Handy innerhalb von Apps verbracht werden, am Browser sind es nur noch 20 Prozent. Um die Konsumenten zu erreichen, sind Kooperationen mit den Anbietern erfolgreicher Apps zwingend erforderlich. Klassische Schaltungen auf Year 2 The Dollar Shave Club disrupted the market, building 2 million subscribers in 3 years. Trend 6: Data exchange economy of ecommerce time now takes place on mobile. Trend 3: Screen agnosticism Year 1 Trend 7: Ecommerce everywhere Mittlerweile werden bereits 35 Prozent der Zeit, die für Ecommerce verwendet wird, über mobile Endgeräte abgedeckt. Das heißt: Ein Kauf kann jederzeit und überall stattfinden. Chancen für Marken In all diesen Veränderungen liegen Chancen für Marken. Das Konsumentenverständnis wird noch wichtiger, damit die richtigen Personen im richtigen Moment optimal erreicht werden können. Trends zu erkennen, zu verfolgen und zu nutzen, heißt das Gebot der Stunde. Ein Instrument dafür ist die Studie TNS Connected Life 2016, die das Online-Verhalten der Konsumenten branchenbezogen erfasst und analysiert. Weitere Informationen: www.tns-austria.com. Entscheidungshilfe für die Markenführung Zielgruppenoptimierung: Media und Content richtig auswählen! Es ist scheinbar die perfekte Winwin-Situation: In einer Welt ohne Streuverluste erreicht den Konsumenten nur noch, was ihn interessiert, und Marketingverantwortliche können auch mit kleinen Budgets große Erfolge erzielen. In der Praxis stehen Marketingentscheider oft eher hilflos vor dem Dschungel zahlloser Alternativen und experimentieren mit verschiedenen Medien – falls sie die Kommunikation nicht gleich komplett an ihre Agenturen auslagern. Vorausgesetzt, man hat im Rahmen der Strategieentwicklung das „Was“ klar definiert, dreht sich die Kommunikation letztlich nur um zwei Fragen: Wo kann ich meine Zielpersonen erreichen? Und wie kommuniziere ich mit ihnen? PROMOTION Orientierung und Antworten Das Grundgerüst für die Antworten bildet die Media-Content- Segmentierung (vgl. Abb.). Die vertikale Achse beantwortet die Frage nach dem „Wo“, also dem Media-Mix; hier werden alle Konsumenten nach dem Grad ihrer digitalen Ausrichtung platziert. Auf der einen Seite befinden sich die Offline-Orientierten, die überwiegend traditionelle Medien wie Print nutzen. Den Gegenpol bilden die digitalen Heavy-User, die mehr- mals täglich im Netz unterwegs sind. Die horizontale Achse hilft bei der Entscheidung, ob die Kommunikation „paid/owned“ oder „earned“ sein sollte; die Konsumenten werden hierfür nach ihrem Nutzungsverhalten von Sozialen Medien gruppiert, von gering bis hoch. Als Ergebnis erhält man vier verschiedene Konsumententypen. Wenn man jetzt noch weiß, welchem Typ die Konsumenten entsprechen, die man für seine Marke gewinnen möchte, hat man eine einfache Entscheidungshilfe für die Markenkommunikation an der Hand. Die Daten hierfür liefert die Studie TNS Connected Life 2016 von TNS Info Research Austria. Hier werden die Konsumenten zahlloser Branchen entsprechend ihrem Medienkonsum und Social MediaVerhalten zugeordnet und können so bestmöglich angesprochen werden. Beispielhaft sei dies an der österreichischen Bevölkerung zwischen 16 und 65 Jahren erläutert, die sich in zwei größere und zwei kleinere Segmente aufteilt. • Knapp ein Drittel, nämlich 32%, sind sogenannte Functionals. Diese konsumieren überwiegend traditionelle Medien, also beispielsweise morgens die Tageszeitung, gehen nur selten online und sind wenig oder gar nicht in Social Media aktiv. Bei diesen Personen würde eine digitale Social Media-Kampagne komplett ins Leere laufen. Nicht überraschend ist, dass die Functionals die älteste Gruppe sind – allerdings haben sie auch mit das höchste Einkommen. • Diametral gegenüber befinden sich die Leaders, die mit 31% ebenfalls fast ein Drittel stellen. Sie sind praktisch ununterbrochen im Internet unterwegs und kommunizieren und beeinflussen intensiv in den Sozialen Medien. Überwiegend sind sie jünger als 35 Jahre und haben ein ähnlich hohes Einkommen wie die Functionals, verlangen aber nach einer komplett anderen Ansprache. Das Geld für eine TV-Kampagne investiert man bei dieser Zielgruppe besser für Empfehlungsmarketing, Videos und Twitter. • Die dritte Gruppe sind die Observers, zu denen 19% der österreichischen Bevölkerung zählen. Diese sind ähnlich internet-affin wie die Leaders, interessieren sich aber kaum für Social Media. Stattdessen nutzen sie das Internet für Nachrichten, Einkäufe oder sonstige Recherchen. Hier ist der größte Anteil hoher Einkommen vertreten, der Altersschwerpunkt liegt bei 25 bis 44 Jahren. Testberichte und Artikel mit hohem Nutzwert beispielsweise auf Nachrichtenseiten erreichen diese Zielgruppe. • Zuletzt bleiben noch die Connectors, mit 18% ein den Observers vergleichbar großes Segment. Für die Connectors ist Social Media ein wichtiger Teil ihres Lebens, wobei sie im Gegensatz zu den Leaders eher konsumieren als beeinflussen. Außerhalb von Social Media spielt das Internet für die Connectors nur eine geringe Rolle. Ihr Einkommen ist eher niedrig und sie sind in allen Altersklassen vertreten. FacebookAktivitäten sind hier ein Muss, ganz zu schweigen von WhatsApp oder Instagram. Die Media-Content-Segmentierung mit den Daten aus der Studie TNS Connected Life 2016 bietet Marketingentscheidern eine einfache Entscheidungshilfe im medialen Dschungel von heute, sodass sie sich weiter dem Ideal von perfekt platzierten Markenbotschaften annähern können. Die Studie TNS Connected Life 2016 basiert auf 60.500 Interviews in 50 Ländern und deckt zahlreiche Branchen ab. Weitere Infos: Wolfgang Esslinger, Research Director bei TNS Info Research Austria, [email protected], www.tns-austria.com 16 kommentare Freitag, 11. März 2016 Abo à la carte! Warum nicht? Zitat des Tages Thomas Kralinger VÖZ Präsident Google scheint zunehmend die Vorzüge von Print-Werbung zu erkennen. 25.000 verschiedene Marken nutzen Print schon als Werbeträger. Aktuell scheint beim Thema Digitalisierung im Verlagswesen vieles in Bewegung zu geraten. Die Frage ist, ob auch das Richtige passiert. Damit dies dann aber auch tatsächlich nicht passiert, müssen und wollen die alten Medienhäuser selbst vieles unternehmen. ePaper sind eine Möglichkeit, um neue Leserschichten zu erobern – der digitale Kiosk eine andere. Bleibt nur die Frage, in welcher Form dieser Kiosk seine Inhalte anbietet, wer sie bereitstellt und wer wie viel daran verdient. Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli QUO VADIS, DIGITALISIERUNG. Im Jahr 2013 hat der Digitalgigant Google allein in Großbritannien 6,5 Mio. Euro für Außenwerbung und 4,5 Mio. Euro für Print-Anzeigen ausgegeben. Im Vergleich zu dem, was er dafür aber aus Print auf seine eigene Website abgesaugt hat, ist das natürlich nicht mal der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein, aber zumindest eine Entwicklung, die hoffen lässt, dass die Digitalisierung der Medienwelt keine Einbahnstraße ist und nicht zwangsläufig auch deren Ende in der alten, traditionellen Form bedeuten muss. All you can read Nicht alle Verleger und Medienmanager scheinen mit der einen oder anderen Form des digitalen Vertriebsformen, wie sie gerade entstehen, ihre Freude zu haben. Ein solches Beispiel etwa, wie einem Interview mit dem VÖZ-Präsidenten und KurierGeschäftsführer Thomas Kralinger in dieser Ausgabe der medianet zu entnehmen ist, ist der Digitalkiosk read.it. Hier kann man als User nach der Methode „All you can read“ auf seinem iPad Dutzende – vor allem – Magazine entweder gratis lesen, wenn man bereit ist, Unterbrecherwerbung in Form von Werbespots zu akzeptieren, oder werbefrei, wenn man stattdessen knapp zehn Euro Pauschal-AboGebühr im Monat bezahlt. So weit, so gut für den Leser. Aber ob es auch für Verlage von Vorteil ist hier mitzumachen, davon scheinen nicht alle überzeugt zu sein. Das Problem an der Sache könnte nämlich sein: Weshalb sollte jemand, der bisher eines oder sogar mehrere kostenpflichtige (Magazin)Abos bezogen hat, diese auch weiterhin halten, wenn er für deutlich weniger Geld alle Magazine lesen kann. Ähnlich scheint die Sache, wie vorhin erwähnt, auch VÖZ-Präsident Kralinger, vor allem wenn es um Tageszeitungen geht, zu sehen. Hier werden die Hoffnungen wohl eher im Pushen eigener Digital-Shop-Lösungen liegen und vor allem beim Thema ePaper. Hoffnungsträger ePaper und À la carte Und die Zahlen scheinen ihm Recht zu geben, wenn er meint: „Vergleicht man das zweite Halbjahr 2014 mit den neuesten Zahlen des zweiten Halbjahrs 2015, wo in der ÖAK die ePapers erstmals erhoben wurden, zeigt sich, dass die Zahl der verkauften ePaper-Exemplare um 80 Prozent gewachsen ist. 35.276 ePaper-Exemplare werden im Tagesschnitt österreichweit verkauft. Die Wachstumsraten stimmen uns zuversichtlich, dass sich unsere Abo-Modelle digital weiterentwickeln lassen.“ Eine weitere Möglichkeit hat die NZZ schon vor einiger Zeit angedacht: Das digitale Aufsplitten der Zeitung, wo der Leser dann sogar nicht mal die komplette Ausgabe kaufen muss, sondern nur ressortweise die Inhalte konsumieren könnte. Warum nicht? Ein Abo À la carte! Content Marketing ist nichts Neues Ich bin dann mal weg – wirklich Gianna Schöneich buch der woche I lieg am Ruckn INTERESSANT. Ludwig Hirsch war Schauspieler, Poet und Liedermacher. Dieses Buch versammelt Biografisches, Szenen und Situationen aus der Karriere und dem Leben von Ludwig Hirsch. Es zeigt das Bild eines außergewöhnlichen Künstlers und zurückgezogen lebenden, sensiblen Menschen, der mit seinen Liedern wie „I lieg am Ruckn“ oder „Komm großer schwarzer Vogel“ Ende der 70er-Jahre wie ein Wintersturm über Österreich kam. Zu Wort kommen unter anderem Cornelia Köndgen, die Ehefrau und Schauspielerin, Moritz, der Sohn, Ludwig Hirschs langjähriger Bühnenpartner und bester Freund, Johnny Bertl, der Entdecker und Manager, Karl Scheibmaier, und zahlreiche weitere Weggefährten. Ueberreuter Verlag, 176 Seiten; ISBN: 9783-800076505 Gastkommentar ••• Von Clemens Jager Man muss das Rad nicht neu erfinden Es gilt: Nur relevante Inhalte werden gelesen. Guter Content löst die Probleme von Nutzern und unterstützt die Businessziele. Nicht das Unternehmen und seine Produkte stehen im Mittelpunkt, sondern gute Storys, die dem Leser nützen und ihn unterhalten. Nutzen Sie Content Curation; hierbei geht es darum, relevante Themen für Ihre Kunden zusammenzustellen – ähnlich wie im Museum der Kurator die Meisterstücke für eine Ausstellung zusammenstellt. Durch das Aufstöbern von Trends und hochwertigen Inhalten wird die Position © Jager PR © Ueberreuter Verlag Über einen praktikablen Oberbegriff und richtige Vermarktung. WANDEL. Das veränderte Kaufverhalten, die Bedeutung von Suchmaschinen-Rankings, die Entwicklung des Social Web – all diese Faktoren haben dazu geführt, dass sich Content Marketing in den letzten Jahren als eigene Strategie entwickelt hat. Der Begriff „Content“ ist ein praktikabler Oberbegriff für alle Arten von Publikationen – von der Infobroschüre bis zum Video und Facebook-Post. Er steht für alle Arten an Inhalten, mit denen ein Unternehmen, mit seinen Kunden in Kontakt tritt. Content Marketing ist eigentlich nichts Neues. Man hat schon immer mit interessanten Geschichten die Kunden ins Geschäft gelockt. Neu sind nun die Medienvielfalt und der geplante Umgang mit Inhalten. Und letztendlich geht es auch darum, die Ressourcen effizient einzusetzen. Einfach drauflos einen Inhalt zu veröffentlichen, ist nicht strukturiert. medianet.at Experte Clemens Jager, Geschäftsinhaber von Jager PR, beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit Content Marketing und Corporate Publishing. als Experte gestärkt. Content ist wichtig – aber guter Content allein ist kein Erfolgs garant. Wertvollen Inhalt richtig vermarkten Der wertvolle Inhalt muss so vermarktet werden, dass er auch bei den Zielpersonen ankommt – ob im gedruckten Kundenmagazin, auf der Unternehmenswebsite oder auf Social-Media-Plattformen. Werben mit Inhalten – es gibt viele Definitionen für Content Marketing. Wichtig ist ein geplantes und strategisches Vorgehen beim Einsatz von Content Marketing. Die abgedruckten Gastkommentare geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor. Es ist die „mieseste Art“, Schluss zu machen, eine „leise Trennung“. Die Digitalisierung macht sie möglich und damit so vieles einfacher. Wer sich mit einer Person nicht mehr sicher ist oder einem Drama entgehen will, setzt auf „Ghosting“. Ein „Ghost“ verschwindet still und heimlich, völlig unerwartet aus realen und digitalen Kommunikationskanälen. Möglich gemacht wird dies nicht zuletzt durch Funktionen wie die Ausblendung von Personen oder das Blockieren einzelner Rufnummern. Was eigentlich gegen Stalker helfen soll, wird im Handumdrehen zum digitalen Versteckspiel umfunktioniert. Man ist verschwunden und unerreichbar. Ebenfalls praktisch: Der Kommunikationspartner erfährt natürlich nicht, dass man sich aktiv entschieden hat, ein Ghost zu werden. Für ihn bleibt die Hoffnung, man würde sich eines Tages doch noch melden. Was die Digitalisierung allerdings auch möglich machte: In der Regel erfahren wir, ob eine Nachricht gelesen wurde. Folgt keine Reaktion, kann man wohl vermuten, dass kein Interesse an einer Kommunikation besteht. Hoffnung hin oder her: Ich bin dann mal weg – wirklich. medianet.at Freitag, 11. März 2016 cover 17 marketing & media Yoga Hollywoodstar Sienna Miller: für Vöslauer ins Yogastudio 18 LAE Die Zahlen der Leseranalyse Entscheidungsträger sind da 22 Talk IAA-Lunch: Kommunikation für das höchste Amt in Österreich 23 CCA Die Verleihung der Venus im Wiener Konzerthaus 24 Fundstück Entdeckungs tour dank 360 Grad Videos 24 © APA © Heidi Pein Johannes ruckenberger B © Kotschever/www.steppenseestudio.at © movea marketing Medienjournalisten Der Verein „Medienjournalismus Österreich“ hat bei seiner Generalversammlung am Dienstag Johannes Bruckenberger (APA) einstimmig zum Obmann gewählt. Er folgt auf Doris Priesching, Der Standard, die diese Funktion fast acht Jahre innehatte. Jakob Hirsch movea Die Agentur movea verstärkt ihr Team: Neu an Bord ist auch Jakob Hirsch. Zuvor war er unter anderem in der Presseabteilung der SalzburgerLand Tourismus tätig. Im movea-Team betreut Hirsch Kunden wie dm drogerie markt, fenjal, dikla und doppler/Knirps. Über die Freiheit, Pizza und den Zucker Die Werbeagentur Kotschever arbeitet am Neusiedlersee, setzt auf Freiheiten und namhafte Kunden wie Wiener Zucker. 18 2 Minuten 2 Millionen Rekordreifer Staffel-Start WIEN. Zum Auftakt der dritten Staffel erreicht „2 Minuten 2 Millionen – Die Puls 4 Start-up-Show“ Rekordquoten und war die erfolgreichste Sendung eines österreichischen Privatsenders und der beste Start aller bisherigen Staffeln. In Spitzen verfolgten gestern bis zu 188.800 Zuseher die Puls 4 Start-up-Show. Mit einem Gesamt investment von 1.100.000 € wurde bereits in der ersten Sendung tief in die Taschen gegriffen. Seite 22 ALS CREATIVE PARTNER PRODUZIEREN WIR FILM UND 3D UND SETZEN ONLINE APPS PROFESSIONELL UM. - THINK NINC! www.ninc.at // 0043 676 6881099 // [email protected] 18 marketing medianet.at © Screenshot voeslauer.com Freitag, 11. März 2016 kampagne WIEN. Demner, Merlicek & Bergmann holt Hollywood-Star Sienna Miller für Vöslauer ins Yogastudio. In dem letzten Spot verriet die Hollywood-Schönheit ihr Beautygeheimnis – wie es ihr gelingt, jung und erfrischt auszusehen. In dem neuen Spot ist Miller bei einer Yogaeinheit zu sehen und zeigt, wie sie sich fit hält. Dabei erfindet sie ihre eigene Übung – eine, die es ihr ermöglicht, sich auch während der Yoga-Stunde mit Vöslauer zu erfrischen. Neben dem TV-Spot wurden auch Yoga-Tutorials produziert. Diese können on demand während des TV-Spots abgerufen werden. So wird es den Zusehern ermöglicht, gleich vor dem Fernseher mit den Übungen zu starten. Ganz unter dem Motto: Wer jung bleiben will, muss früh damit anfangen. Die Yoga-Tutorials werden von Viktoria Ecker Schritt für Schritt in verschiedenen Schwierigkeitsgraden vorgezeigt. Begleitet wird die Kampagne von Anzeigen, Citylights, Online Bannern und einer Microsite mit den Tutorials und einem Gewinnspiel. Um an dem Gewinnspiel teilnehmen zu können, erfindet man eine eigene Yoga-Übung mit der Vöslauer-Flasche und postet ein Bild davon. Mit etwas Glück gewinnt man das Yoga-Outfit von Sienna aus dem TV-Spot, einen von fünf Zehnerblöcken bei Doktor Yoga oder eine von zehn Vöslauer Yoga-Matten. (red) © Kotschever/www.steppenseestudio.at Yogastunde bei Vöslauer Die kreativen Ideen von Sascha Barkhofen und Rudolf Kotschever, Gründer und Inhaber der Agentur Kotschever, werden am Neusiedlersee umgesetzt. Frei und unabhängig Die Agentur Kotschever befasst sich unter anderem mit Pizzakartons und Zucker. Ihre Prämisse: frei sein. © Michael Mazohl ••• Von Gianna Schöneich preis für innovative ansätze Verleihung des MigAward WIEN. Im Rahmen der sechsten Wiener Integrationswoche werden verschiedene Initiativen, Projekte und Persönlichkeiten ausgezeichnet, welche die Partizipation von Migranten und Flüchtlingen in Österreich fördern und innovative Ansätze in der Migrationsdebatte verfolgen. Der Preis wird in fünf verschiedenen Kategorien verliehen – Persönlichkeit des Jahres, Projekt des Jahres, Medien, Wirtschaft und Arbeit sowie Bildung und Soziales. Außerdem wird ein Negativpreis „Sackgasse 2016“ vergeben, welcher an eine Organisation oder ein Projekt geht, das der Inte gration im Weg steht. Das Besondere am MigAward ist, dass die Entscheidung über die Preisträger in den Händen einer Jury liegt, die derzeit aus über 400 Menschen mit Migrationshintergrund besteht. Die Preisträger des MigAward 2016 werden mithilfe einer elektronischen Wahlkarte ermittelt. Dazu erhält jedes Jurymitglied per E-Mail ein PDFDokument, welches die jeweiligen Nominierungen in allen Kategorien enthält. Durch einfaches Anklicken ist es somit möglich, in kürzester Zeit seine Stimme abzugeben und mitzuentscheiden, wer schlussendlich den MigAward 2016 entgegen nehmen darf. (red) PURBACH AM NEUSIEDLERSEE. Dort arbeiten, wo andere Urlaub machen? Die Werbeagentur Kotschever hat sich diesen Traum ermöglicht und setzt kreative Ideen in Purbach am Neusiedlersee um. „Wir nehmen uns die Freiheit, dort zu arbeiten, wo andere ihren Urlaub verbringen“, so Sascha Barkhofen, Art Director von Kotschever. „Denn hier finden wir einen guten Nährboden für neue Ideen und unsere Kunden die Ruhe für ausgiebige Kreativmeetings abseits vom täglichen Officestress. Dabei sind wir vor den Toren Wiens und nur 20 Minuten vom Vienna International Airport entfernt – Letzteres schätzen vor allem unsere internationalen Kunden.“ Eine beschauliche Größe Die Agentur Kotschever arbeitet derzeit für 50 Kunden aus sechs Nationen in 15 Ländern Europas und in den USA. Vor 25 Jahren, 1992, wurde Kotschever von Rudolf Kotschever als unabhängige, inhabergeführte Werbeagentur gegründet. Auf der Kundenliste tauchten schon zu Beginn Kunden wie Funder, Ruefa Reisen und Castrol auf. Die Agentur Kotschever ist eine Fullservice Werbeagentur, die auf eine schlanke und kostenschonende Agenturstruktur setzt. Aufgrund dessen könne man Spezialisten temporär einbinden und so Anforderungen effizient entgegentreten. Auf die beschauliche Größe der Agentur wird Wert gelegt: „Wir wollten nie groß sein, sondern frei. Frei, nein sagen zu können. Frei von Fremdbestimmung und Einflussnahme durch Dritte. Einfach frei, um für unsere Kunden effizient arbeiten zu können. Wir wollten nie groß sein, sondern frei. Frei, nein sagen zu können. Wir sind dabei klein genug geblieben, um keine unnötigen Kosten zu erzeugen, und groß genug, um alle Aufgaben einer Fullservice Agentur qualitativ hochwertig und termingerecht zu erfüllen“, so Rudolf Kotschever. „Unsere Stammmannschaft besteht aus zehn Mitarbeitern. Wir decken im Haus die Bereiche strategische Planung und Marketingberatung, Mediaplanung, Konzeption, Text, Grafikdesign und Produktion ab und ziehen z.B. für die Bereiche Social Media und PR Partner hinzu.“ Ein Tätigkeitsbereich, der vor rund 20 Jahren © Kotschever Zuckerseiten Seit 2007 arbeitet Kotschever für Wiener Zucker und hat im Zuge dessen das Buch „Die Zuckerseiten Österreichs“ entworfen. mit einem Packaging Design-Auftrag von Gourmet Menüservice begann, hat sich zu einem Geschäftsfeld entwickelt, das die Kreationen der Agentur um die Welt bringt. Pizzakartons und Zuckerseiten Für den Pizzaproduzenten Freiberger aus Berlin sind zahlreiche Packungsserien in vielen europäischen Ländern im Einsatz. Für den amerikanischen Markt wurde eine exklusive Produktlinie samt Hineinverkaufswerbemittel und Messepräsentationen sowie Websites entwickelt. Spar Österreich beauftragte Kotschever in den letzten Jahren, acht Exklusiv- und Eigenmarkenpackungslinien zu realisieren. Auch Unternehmen wie Wojnar, Wewalka, Tante Fanny, Bischofzell setzten auf Packaging Design aus dem Hause Kotschever. Für die Marke Gourmet realisiert das Agenturteam derzeit eine Kampagne für den Geschäftsbereich „Education Catering“. Gesucht werden dabei die „Gourmet City Farmer 2016“, und Schulklassen sind eingeladen, selbst zu pflanzen, zu ernten und zu feiern. Fullservice für Siemens Seit 2007 arbeitet Kotschever als Below the Line-Agentur für Wiener Zucker und hat dafür das vielfach ausgezeichnete Buch „Die Zuckerseiten Österreichs“, einen Kundenclub mit Clubmagazin, einen Imagefilm und eine Serie von YouTube-Videos realisiert. 2014 startete nach gewonnenem Pitch die Kreativ Fulls ervice-Betreuung der Hausgerätemarke Siemens in Österreich, die Zusammenarbeit mit Leica Geosystems und die Arbeit für den Arzneimittelhersteller Stada. medianet.at Freitag, 11. März 2016 marketing 19 Relaunch bei Omnes_trading WIEN. Die Werbeagentur Omnes wurde im Jahr 2007 gegründet und hat sich von einer One-Man-Show zu einem Unternehmen mit sieben Mitarbeitern entwickelt. Mit zahlreichen namhaften Kunden, sowohl im Werbemittel- als auch im Marketingbereich, kam es 2015 zu einer Aufspaltung der beiden Geschäftsfelder. Omnes_trading, ein Werbemittelspezialist, agiert nun als eigenständige Marke der Agentur Omnes Advertising und darf in diesem Segment Kunden wie das MuseumsQuartier, Eurest, Merck und Palais Coburg dazuzählen. Neue Funktionen Seit dem Relaunch von omnes_promotion in Omnes_trading präsentiert sich der Webauftritt einfach, modern und benutzerfreundlich. Die Strukturen sind klar an die Bedürfnisse der Kunden angepasst, und auch das Design wird den Anforderungen der Kunden gerecht. Neben dem neuen Onlinekatalog soll auch das zusätzliche Werbemittelwiki dem Kunden den nötigen Mehrwert bringen; im Werbemittelwiki sollen die wichtigsten und geläufigsten Begriffe, welche bei Werbemitteln vorkommen, erklärt werden. Wir alle sind einem ständigen Lernprozess unterzogen. © Richard Tanzer Der Onlinekatalog ist in verschiedene Kategorien eingeteilt, wie beispielsweise Gesundheit, Büro und Gastronmie, mit der Möglichkeit einen Express-Kostenvoranschlag anzufragen; die Suche kann mit hilfe eines Filters eingegrenzt werden. Der Geschäftsführer Jürgen Tarbauer zeigt sich glücklich mit dem neuen Design: „Wir haben Geschäftsführer Jürgen Tarbauer. uns für das Sekundärelement der Tafel entschieden, weil wir alle einem ständigen Lernprozess unterzogen sind.Wir lernen täglich neue Trends, Werbemittel und Kunden kennen. Gerade Kunden haben spezifische Wünsche und Anforderungen, welche es zu erfüllen gilt. Dies schafft man nur, wenn man bereit ist, auf die Konsumenten einzugehen und dazuzulernen. Andersrum hoffen wir, dass wir auch den Kunden das eine oder andere über Werbemittel beibringen können.“ Weitere Informationen unter: www. omnestrading.at (red) © Screenshot omnestrading.com Der Relaunch bei omnes macht Omnes_promotion zu Omnes_trading; mit neuem Webauftritt möchte Omnes_trading sich an Bedürfnisse anpassen. Die Website nach dem Relaunch von Omnes_promotion zu Omnes_trading. . 20 feature Freitag, 11. März 2016 medianet.at D Die Statistik und die Wahrheit Statistisch gesehen sind die Antworten der Befragten tatsächlich fast ident mit jenen von 2013. Noch immer beruhen bei nur 14% der Befragten ihre Kampagnen für alle Kanäle auf einem integrierten Konzept. Die Wirklichkeit sei allerdings dynamischer, als es die statischen Zahlen vermuten lassen, schwächen die Studienautoren ab: Digitale Marketer seien in der Zwischenzeit damit befasst gewesen, „schnell neue Kapazitäten zu ergänzen, um auf die steigenden Ansprüche vernetzter, mobiler Kunden einzugehen“. Beispielsweise habe der Gebrauch von Mobilgeräten seit der letztmaligen Durchführung der Studie enorm zugenommen; die Hälfte aller digitalen Medien werde mittlerweile über Mobilgeräte aufgerufen. Was das für Marketer bedeutet, ist klar: Sie müssen die Definition von Multi-Channel permanent erweitern und ihr gerecht werden. Manche schaffen das, andere nicht. Prinzipiell lassen sich drei Gruppen erkennen: diejenigen, die mit ihren Kunden Schritt halten, diejenigen, die sich darum bemühen aufzuholen, und diejenigen, die den Anschluss verlieren. Wer erfolgreich ist, der setzt auf einen Mix aus moderner Strategie, modernen Prozessen und modernen Technologien. Denn es geht um mehr, als nur darum, Kampagnen auf verschiedenen Kanälen zu launchen. Es geht darum, zu verstehen, wie Menschen sich für bestimmte Kanäle entscheiden und zwischen diesen wechseln, bis hin zur Verteilung von Ressourcen, basierend auf deren Effekten. Single Customer View Wer die Nase vorn hat, der setzt allem voran auf eine Analyse der Customer Journey. Hilfreich dabei: eine einheitliche Sicht auf den Kunden (Single Customer View SCV) zu gewinnen. Dafür gilt es, unterschiedliche Informationen aus Datenbanken und MarketingTechnologien zusammenzuführen. Diese Herausforderung wird umso komplexer, je größer die Zielgruppe, je höher die Bandbreite der Marketingkanäle und je mehr grenzüberschreitende Aktivitäten und Übernahmen es gibt, die neue Datenquellen mit sich bringen. Ein Muss ist der SCV zwar nicht, aber die Analyse der Customer Journey profitiert davon. Deshalb haben sich wohl auch 30% der befragten Unternehmen dieses © Panthermedia.net/Rawpixel ie Multi-ChannelRealität ist keine rosige. Noch immer nicht. An den Zeiten kanns nicht liegen. Denn die sind für Marketer ziemlich gut. Schließlich sorgen neue Geräte und Kanäle für immer neue Möglichkeiten, Kunden anzusprechen und mit diesen zu interagieren. Auch deshalb gibt sich John Travis, Adobes Marketing Vice President für Europa, den Mittleren Osten und Afrika, ziemlich überrascht über die Ergebnisse der jüngsten Studie zum Thema Multi-ChannelRealität, die Adobe zusammen mit Econsultancy durchgeführt hat. Die besagt nämlich, dass sich die Anzahl der Unternehmen, die auf einen kanalübergreifenden, integrierten Ansatz setzen, gegenüber 2013 kaum vergrößert hat: „Und selbst diejenigen Unternehmen, die Multi-Channel-Marketing betreiben, konnten bisher kaum bedeutende Fortschritte erzielen“, bringt Travis die Tatsachen unverblümt auf den Punkt. (Die Studie basiert auf einer Befragung von 2.000 Experten für digitales Marketing und elektronischen Handel.) Channel-Hopping Eine aktuelle Studie von Econsultancy und Adobe zum Thema Multi-Channel-Realität besagt vor allem eines: Den Bedarf erkennen heißt noch lange nicht handeln. ••• Von Alexandra Binder Know-how schon angeeignet und sind 34% gerade dabei. Am anderen Ende der Skala stehen allerdings auch zwölf Prozent, die sich (noch) nicht damit beschäftigen. Ihnen wird es künftig schwer fallen, zu begreifen, wie Kunden sich im Kontext ihrer Interaktion über jeden Kontaktpunkt in Owned, Earned und Paid Media von der Wahrnehmung zum Kauf und schließlich zur Bindung bewegen. Das ist übrigens auch die wesentlichste Herausforderung, selbst für erfahrene Multi- Channel-Marketer. Für die steht sie an erster Stelle, verglichen mit einem fünften Platz bei allen Befragten. Die generell noch am wenigsten gebräuchliche Kompetenz ist das Echtzeit-Marketing. Besonders bei kundenorientierten Unternehmen wird sich das in den kommenden Jahren aber dramatisch ändern. Und auch hier gilt: Ohne einheitliche Sicht auf den Kunden und ein umfangreiches Verständnis der Customer Journey wirds nichts werden mit der Bereitstellung von intelligenten und relevanten, zeit-, standort- und verhaltensbasierten Marketing- und Service-Inhalten. Denn bekanntlich werden auch Algorithmen durch menschliche Einblicke, Regeln und Anregungen gespeist. Bremst die Technik? Die technische Problematik beim Multi-Channel-Marketing beruht vor allem auf uneinheitlichen Datensätzen in Unternehmen für verschiedene Teams, Kanäle und Technologien. Eine praktikable Lösung wären All-in-one-Marketing-Clouds. Die Unternehmen allerdings verwalten ihre Daten offenbar lieber weiter mit separaten, nicht-vernetzten Technologien. Nur zwei Prozent der Befragten haben sich innerhalb der letzten zwei Jahre für das einfachere Datenmanagement via Cloud entschieden. Eine einheitliche Plattform zur kanalübergreifenden Verwaltung von Daten haben nur elf Prozent. Die Gründe dafür? Hohe Preise, ein Mangel an interner Unterstützung und internen Kompetenzen sowie veraltete Technologien und Datenformate. Wer schon mit einer einheitlichen Plattform arbeitet, der wählt auch am warscheinlichsten einen integrierten Ansatz für alle Kampagnen (31%). Wer das nicht tut, weist häufig gar keine oder nur sehr begrenzte kampagnen- und kanalübergreifende Integration auf (67%). Welche Hindernisse gibt es? Allem voran nicht-integrierte Technologie-Plattformen, gefolgt vom Budget und uneinheitlichen Datensätzen für verschiedene Geräte und Kanäle. An wem es definitiv nicht mehr liegt, das sind die Führungskräfte; bei ihnen gewinnt Multi-Channel-Marketing an Akzeptanz. Nur mehr sieben Prozent sehen sie als Haupthindernis. Die Customer Journey ist übrigens medianet.at Freitag, 11. März 2016 feature 21 men der Aussage zu, dass E-Mail in der Bindungsphase eine „zentrale Rolle“ spielt. Nichtsdestotrotz fällt es ihnen noch immer schwer, eine einheit liche Perspektive auf den Kunden zu erlangen, und es fehlen ihnen die Kapazitäten, E-Mail über mehrere Kontaktpunkte zu automatisieren. Marketer müssen ihre Erwartungen bezüglich der Rolle von E-Mail für die Customer Journey steigern, sagen die Studienautoren. auch in Sachen Kapazität ein Problem. Lediglich 17% der befragten Unternehmen geben an, dass sie über vollständige Kapazitäten zur Analyse der Customer Journeys ihrer Kunden verfügen, ganz vorn liegen dabei die Unternehmen in der Konsumgüterbranche und Finanz- Nur zehn Prozent der Unternehmen koordinieren Kanäle und Inhalte für eine gut kartierte Customer Journey. dienstleister. Hat ein Unternehmen die Kompetenzen zur Analyse der Customer Journey erlangt, wartet der nächste logische Schritt: die Implementierung von MarketingAktivitäten, die der Customer Journey entsprechen. Von den 17%, die sich selbst als kompetent sehen, geben aber nur 10% an, Kanäle und Inhalte für eine gut kartierte Cus- tomer Journey zu koordinieren. Fast zwei Drittel der Unternehmen (64%) versucht sich erst darin. Die Hürden hier: Der Mangel an geeigneten Systemen gilt als größte Herausforderung, die Analysekompetenz wird dabei als kleineres Problem angesehen. Die Rolle der e-Mails und mehr Die mobile Customer Journey zu kartieren, fällt noch schwerer: Ein hoher Anteil der Befragten stimmt weitgehend der Aussage zu, dass Kapazitäten fehlen. Zwei Drittel (67%) der Befragten geben an, dass ihnen „Systeme fehlen, um die mobile Customer Journey effektiv zu kartieren“, und der Anteil für mobile Daten sowie Zeit und Ressourcen ist ähnlich hoch. Dem entgegen steht, dass laut Angaben des Internet Advertising Bureau ein Durchschnittshaushalt inzwischen über sieben internetfähige Geräte verfügt. Die Optionen, mit Unternehmen zu interagieren, haben sich sehr erweitert und EMail-Apps sind heute so beliebt, dass die Öffnungsraten mittlerweile über denen von Desktops liegen. Nicht nur aus diesem Grund sorgt E-Mail verstärkt dafür, die MultiChannel-Strategien zu verknüpfen; die Rolle von E-Mail für sämtliche Phasen der Customer Journey ist groß. Warum? Der Kanal lässt Paradoxon Trotz der Fixierung auf eine 360-GradSicht auf Kunden verfügen nur 29% der Marketer über die dafür nötigen Ressourcen. sich günstig personalisieren und automatisieren, ist in hohem Maß nachverfolgbar und mittlerweile entscheidend für die Interaktionsstrategie von Marketern – sogar langfristige Beziehungen, die über den Vertrieb hinausgehen, lassen sich damit aufbauen; die Bandbreite reicht dabei von relevanten Botschaften nach dem Verkauf (CrossSelling- und UpSelling-Gelegenheiten) bis hin zu personalisierten Botschaften zur Entwicklung und Verstärkung der Kundenbeziehungen. Zwei von fünf Marketern stim- Kampagnenmanagement Und auch in Sachen kanalübergreifende Kampagnenmanagement ist noch Luft nach oben. Ein Tool zum Management von kanalübergreifenden Kampagnen setzt gerade mal ein Viertel der Befragten ein. Dabei wirkt gerade das sich spürbar auf die Marketing-Performance aus. Neun von zehn von denen, die ein solches Tool haben, beschreiben den Effekt entweder als „groß“ (38%) oder „mittel“ (50%). Wobei lediglich 44% der befragten Unternehmen angaben, dass ihr eingesetztes Kampagnen-Management-Tool ihnen ermöglicht, individuelle Profile zu erstellen. Gleichzeitig stimmte fast ein Drittel der Befragten nicht mit der Aussage überein, dass sie über „Zugriff auf eine einheitliche Sicht auf den Kunden über die Kanäle E-Mail/ Web/Mobil/Social und Offline“ verfügen. Adobe Cross Channel Campaign-Experte Timo Kohlberg meint dazu lapidar: „Für viele Unternehmen scheitert an dieser Stelle die Bereitstellung eines optimalen Kundenerlebnisses, weil die linke Hand der Marketing-Abteilung nicht weiß, was die rechte Hand tut.“ Tatsächlich gibt auch lediglich eine Minderheit der Befragten an, dass ihre Tools zum KampagnenManagement über die Kapazitäten verfügen, die das ermöglichen, wozu diese Marketing-Technologie eigentlich dienen sollte. Kohlberg beobachtet aber noch etwas: „In der Regel verbessern Unternehmen ihre Kapazitäten zur Integration von E-Mail- und Web-Daten, zum Beispiel durch Versand von E-Mails, die durch den Besuch eines bestimmten Bereichs der Website wie einer Produkt- oder Check-out-Seite bei nicht abgeschlossenem Verkauf ausgelöst werden.“ Für die nächste Stufe sei jetzt jedoch erforderlich, Informationen aus anderen Datenquellen wie Social und Mobil mit einzubeziehen. Und wie lautet das Fazit von John Travis? Er sieht vor allem ein Manko: „Die in der Studie gewonnenen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass für Marketer die 360-Grad-Sicht auf den Kunden immer noch das Maß aller Dinge ist. Auch wenn sich der Anteil leicht erhöht hat, verfügen mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen aber nach wie vor nicht über eine einheitliche Sicht auf den Kunden.“ 22 medien Freitag, 11. März 2016 medianet.at puls 4 WIEN. Am Mittwoch startete die Start-up-Show, „2 Minuten 2 Millionen“ von Puls 4 in die dritte Runde. Bis zu 189.000 Zuseher verfolgten die Auftaktsendung. Dies war der bisher beste Start einer neuen Staffel. Die Show erreichte einen neuen Rekord von 7,8% Marktanteil – das entspricht einer Steigerung von 66% gegenüber dem Vorjahr. Investments Gesamt wurde in der ersten Sendung ein Investment in Höhe von 1.100.000 € getätigt. Das höchste Investment erhielt dabei das Start-up-Unternehmen Dvel, welches eine Entscheidungs-App vorstellte. Weiters wurde für das Startup Freemotion eine Investition getätigt. In der Sendung wird zusätzlich über die Tochterfirma SevenVentures Austria in die jungen Start-ups investiert und diese erhalten ein Werbevolumen für Anteile an den Companies. (red) © Panthermedia.net/Dmitriy Shironosov © Puls 4/Bernhard Eder 2 Minuten 2 Millionen Die Zahlen der Leseranalyse Entscheidungsträger-Studie wurden am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz veröffentlicht. Opinion Leader lesen die „Krone“ Die Auswertung der Leseranalyse Entscheidungsträger (LAE) bietet heuer erstmals Indikatoren zur Nutzung der digitalen Angebotsformen. Start-up-Show Das Prinzip Ambitionierte Jungunternehmer stellen ihre durchdachten Geschäftsideen vor einer Jury von ausgewählten Investoren (Hans Peter Haselsteiner, Leo Hillinger, Marie-Helene Ametsreiter, Michael Altrichter, Heinrich Prokop und Daniel Zech für SevenVentures Austria) unter Beweis und hoffen, diese damit zu überzeugen, um ein Investment zu tätigen. Leseranalyse Entscheidungsträger ZeitungPrintDigitalPrint & Digital Kronen Zeitung (TZ) 24,3 2,9 5,2 Der Standard (TZ) 9,8 8,0 5,7 Kurier (TZ) 13,7 3,4 3,6 WKO-Zeitungen (WZ) NÖ Nachrichten (WZ) 19,6 10,3 3,8 1,3 3,8 3,2 Gewinn (MZ) Die Wirtschaft (MZ) 17,6 9,2 5,5 6,3 4,6 2,1 Quelle: IFES/LAE-Studie, alle Werte in Prozent; TZ: Tageszeitung, WZ: Wochenzeitung; MZ: Monatszeitung WIEN. Gestern wurden die Zahlen der Leseranalyse Entscheidungsträger von 2015, kurz LAE, im Rahmen einer Pressekonferenz veröffentlicht. Die Ergebnisse Die Entscheidungsträger Österreichs lesen am häufigsten die Kronen Zeitung (Gesamtnutzung 32,4%), davon entfielen 24,3% auf die Printnutzung, 2,9% auf die Digitalnutzung und 5,2% auf die Benutzung von Print und Digital. Hier unterscheiden sich die Opinion Leader kaum von der Gesamtbevölkerung Österreichs, wie die letzten verfügbaren Zahlen der MediaAnalyse zeigen. Diese verzeichnete für die Kronen Zeitung eine Reichweite von 32,2%. Die Gesamtnutzung des Standard in der LAE liegt bei 23,6%, die Media-Analyse weist hierbei eine Reichweite von 5,5% auf. Der Kurier konnte eine Printnutzung der Entscheidungsträger von 13,7%, eine Digitalnutzung von 3,4% und eine Nutzung von Print und Digital von 3,6% erreichen. Während die letzten verfügbaren Zahlen der Media-Analyse (20142015) dem WirtschaftsBlatt eine Reichweite von 1,0% zuschreiben, wird mit den Zahlen der LAE deutlich, dass die Entscheidungsträger Österreichs beispielsweise zu diesem Medium häufiger greifen: Die Gesamtnutzung des WirtschaftsBlatts liegt hier bei 15,6%. Die höchste Nutzung unter den Wochenzeitungen erreichten die WKO-Zeitungen mit einer Gesamtnutzung von 27,1%. Business-to-Business-Studie Die NÖ Nachrichten hatten im Vorjahr eine Printnutzung von 10,3%, eine Digitalnutzung von 1,3% und eine gemeinsame Nutzung von 3,2%. Die Monatszeitung Gewinn hatte eine Printnutzung von 17,6%, eine Digitalnutzung von 5,5% und eine Print-und Digitalnutzung von 4,6%. Die LAE ist eine Business-toBusiness-Studie, die die Nutzung wirtschaftlich relevanter Printtitel in der Zielgruppe der beruflichen Entscheidungsträger misst. Die Umfrage erfolgte von Februar bis Dezember 2015. Die LAE bietet 2015 erstmals Indikatoren zur Nutzung digitaler Angebotsformen jener Printmedien-Titel, die sich an der Finanzierung der Analyse beteiligt haben. Erfasst wurde dabei die Gesamtheit aller digitalen Angebotsformen in einer Frage pro Titel. Aufgrund dieser Veränderungen können die Ergebnisse nicht mit denen der Vorjahre verglichen werden. (vber) ® Die Studie zum Thema Business-Events Eventbutler hat über 300 Unternehmen, Dienstleister und Besucher zur Bedeutung und Zukunft von Business-Events befragt. Hier geht’s zum kostenlosen Download der Ergebnisse: www.eventbutler.at medianet.at Freitag, 11. März 2016 agenturen 23 Ist der CCA noch zu retten? Gastkommentar ••• Von Mariusz Jan Demner WIEN. Die CCA-Juries haben getagt, Gala und Prämierung sind vorbei. Jetzt das ernüchternde Erwachen: Sieht man sich Ranking und ausgezeichnete Arbeiten an, stellt sich die Frage: Bildet Österreichs bisher wichtigster KreativWettbewerb überhaupt noch einen Wettbewerb ab? trauensvorschuss verdient, hatte angesichts des Schlamassels, das ihm hinterlassen wurde, wohl alle Hände voll zu tun, den Wettbewerb überhaupt noch auf die Beine zu stellen. Es wird ihm jedoch nicht erspart bleiben, den Scherbenhaufen wegzuräumen, um dem CCA wieder jene Glaubwürdigkeit zu verleihen, die für sein Ansehen unabdingbar ist. Viel Zeit bleibt dafür allerdings nicht mehr. Der abgedruckte Gastkommentar gibt ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. © leadersnet.at/Katharina Schiffl „Sieht man sich Ranking und ausgezeichnete Arbeiten an, stellt sich die Frage: Bildet Österreichs bisher wichtigster Kreativ-Wettbewerb überhaupt noch einen Wettbewerb ab?“ Mariusz Jan Demner fährt schweres verbales Geschütz gegen den CCA auf. Wesentliches fehlt Demner, Merlicek & Bergmann hatte heuer nicht eingereicht. Arbeiten von Jung von Matt finden sich nur in homöopathischen Dosierungen und nicht von der Agentur eingereicht. Auch Arbeiten von Ogilvy und anderen wichtigen Playern fehlen. Kurz: Der CCA verliert quasi im freien Fall an Relevanz. Warum? Im Vorjahr haben uns indiskutable Vorfälle gezwungen, all unsere Arbeiten zurückzuziehen: Das waren mehr als 50 Prozent (!) aller Auszeichnungen. Das CCA-Buch wurde zu einem dicken Ziegel aufgeblasen, der vom Design bemerkenswert ist, allerdings nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass Wesentlichstes darin fehlt. Veneri zu Unrecht aberkannt Das ist die Hinterlassenschaft eines CCA-Vorstands, der nach den einstimmigen Feststellungen des CCA-Schiedsgerichts D,M&B nicht nur zu Unrecht sechs Veneri aberkannt, sondern auch eine Pressekonferenz wissentlich mit Unwahrheiten gespickt hatte: „Wir verstehen nicht, warum er (Demner) jetzt alle seine Arbeiten zurückzieht. Wir bedauern, dass er damit über alle Personen, die an den vielen Arbeiten mitgewirkt haben, entscheidet, und bedauern, dass diese um ihre Bühne umfallen. Dies gilt insbesondere für den inzwischen aus der Agentur DMB ausgeschieden Franz Merlicek.“ Falsch und unangemessen Diese Vorwürfe wurden auf der letztjährigen CCA-Gala auch noch wiederholt. Dazu das CCA-Schiedsgericht: „Die zitierte Passage aus der Presseerklärung des CCA-Vorstands war vollkommen unangemessen, inhaltlich falsch und unsachlich. Sie verletzt außerdem die ethische Haltung des CCA.“ Knalleffekt: Das Schiedsgericht hatte ein Vorstandsmitglied und Juryvorsitzenden aufgrund erwiesenen Fehlverhaltens für zwei Jahre von jeglichem Juryvorsitz und auch von der Teilnahme an der Jury ausgeschlossen. Ich hatte damals die Vorfälle so kommentiert: „Der aktuelle CCA-Vorstand hat den Club an die Schwelle eines inhaltlichen und moralischen Bankrotts geführt.“ Leider wahr: Der CCA wird unter solcher Gemengelage so lange leiden, als keine öffentliche Entschuldigung für die Vorfälle erfolgt und die Rechtssicherheit für Einreicher wieder hergestellt wird. Der neue CCA-Vorstand, der jeden Ver- Diese kleine Katze kann man nicht einfach überblättern. Warum sie so gut schläft? Weil sie es sich auf dem immer noch erfolgreichsten Werbeträger Österreichs* gemütlich gemacht hat. *Werbeaufwand nach Werbeträgergruppen Focus, 1-12/2015 Eine Initiative von und Österreichs besten Zeitungen. 24 biz talk Freitag, 11. März 2016 medianet.at © Philips Lighting Austria/Bernd Grega Karriere Vera ReichlinMeldegg Philips Lighting Austria Vera ReichlinMeldegg hat die Leitung der Unternehmenskommunikation von Philips Lighting Austria übernommen. Die 37-Jährige bringt langjährige Public Relations-Erfahrung mit und vereint Know-how aus den Bereichen der internen und externen Kommunikation, aller Marketing-Aufgaben und des Projektmanagements. 1 1 2 Mareike Boysen #PLAYOFFENSE IAA Business Communication Lunch TALK. Letzten Dienstag lud IAA-Präsident Richard Grasl zum ersten Business Communication Lunch des heurigen Jahres ein. Zum Talk geladen waren die Kommunikatoren der aussichtsreichsten Kandidaten um das Amt des österreichischen Bundespräsidenten. News-Mediaredakteurin Julia Schnizlein führte durch die Diskussionsrunde. Die Kommunikatoren Herbert Kickl für Norbert Hofer, Rudi Kobza für Rudolf Hundstorfer, Thomas Kratky für Andreas Khol, Lothar Lockl für Alexander Van der Bellen und Milo Tesselaar für Irmgard Griss sind sich einig, dass Social Media in diesem Wahlkampf eine entscheidende Rolle einnehmen werden. Denn diese werden laut Lockl aufgrund der geringen Kosten und des raschen Feedbacks als besonders wichtig eingestuft. Die Teilnehmer der Diskussionsrunde waren sich weiters einig, dass bei diesem Wahlkampf die Persönlichkeit des Kandidaten eine maßgebliche Rolle spielt und sämtliche Strategien und Medien auf sie oder ihn abgestimmt werden müssen und nicht umgekehrt. (red) Vormagazin Mareike Boysen ist seit Kurzem Chefin vom Dienst; die gebürtige Deutsche ist schon seit April 2015 Teil des VormagazinTeams und hat davor als freie Redakteurin unter anderem für ballesterer geschrieben. Boysen ist nun stärker in die Planung und Abwicklung des Hefts eingebunden. Die 29-Jährige freut sich über die neue Heraus forderung. 1. Richard Grasl (IAA-Präsident), Kommunikatoren: Milo Tesselaar, Herbert Kickl, Julia Schnizlein, Thomas Kratky, Rudi Kobza, Lothar Lockl; 2. Das Publikum beim Business Communication Lunch. BUCHTIPPs 4 5 CCA Gala Weniger Gold für Werbung AUSGEZEICHNET. Im Rahmen der CCA-Gala im Wiener Konzerthaus wurden die Veneres in Gold, Silber und Bronze verliehen. Insgesamt hat es heuer 422 Einreichungen von mehr als von 114 Auftraggebern oder Agenturen gegeben, deutlich weniger als im Vorjahr. Zusätzlich wurden über 150 Einreichungen für die CCA Young Lions geschickt. Die Jury war heuer strenger als sonst; nur fünf Mal wurde die Goldene Venus verliehen, im vergangenen Jahr waren es noch 14. Trotz aller Strenge geht die Werbegentur Falter/ Salon Alpin mit zwei Goldenen, einer Silbernen und zwei Bronzenen Veneren als erfolgreichste Agentur nach Hause; ebenfalls mehrfach ausgezeichnet wurde die Wien Nord Werbeagentur (1x Gold, 5x Silber, 3x Bronze). (red) 1. Werbeagentur Falter/Salon Alpin gewann insgesamt fünf Trophäen (2x Gold, 1x Silber, 2x Bronze); 2. Agentur Michael Wittmann gewann Gold für „Frag die Oma“; 3. Bernhard Gily, Verlagsleiter medianet, überreichte unter anderem die Preise; 4. Moderator Gerald Votava führte durch den Abend; 5. Die Werbeagentur Rosebud Design bekam eine Goldene Venus für die Winterkampagne des MuseumsQuartiers. FUNDSTÜCK Die schützende Hand VERTRAUENSVOLL. Arne Murberg ist Schwede und besitzt eine besondere Gabe: Er vertraut den Menschen – und damit macht er sich selbst das größte Geschenk. Eine Geschichte über einen, der auszog, sein Glück in Berlin zu finden. btb, 384 Seiten; ISBN: 978-3442754939 TIEFGEHEND. Wer erschoss Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt? Ein unbekannter Auftraggeber setzt den Privatermittler Dengler auf die Spur. Dieser taucht tief in das Netz von Neonazis und Verfassungsschutz ein. Kiepenhauer & Witsch, 384 Seiten; ISBN: 978-3462046663 Digitales Erlebnis ENTDECKUNGSTOUR. Das Speicherbecken Simmering aus jedem Blickwinkel erkunden? Die Seite wien.at macht es mit ihren 360 Grad-Videos möglich. Das Becken wurde direkt unter dem Sportplatz in Simmering errichtet und kann jetzt virtuell erkundet werden. Dabei erhalten Nutzer einen Einblik in das 90 Meter lange und 45 Meter breite unterirdische Bauwerk. 1 © Screenshots youtube.com/wien.at © btb BEZAUBERND. Mit ihren Chansons bezauberte sie Millionen. Als „Spatz von Paris“ wurde sie zum Mythos: Édith Piaf wurde vom Gossenkind zum gefeierten Star. Ein Buch, welches das Bild einer zerbrechlichen und gleichzeitig kompromisslosen, leidenschaftlichen Künstlerin nachzeichnet. List, 464 Seiten; ISBN: 978-3549074190 Elf Tage in Berlin © Kiepenheuer& Witsch Édith Piaf © List 3 © Heidi Pein (4); photographer.zone/Gregor Turecek © Katharina Schiffl (2) © Christoph Langecker/Vormagazin 2 2 Eine Änderung des Blickwinkels Während der Film läuft, können Betrachter den Blickwinkel händisch ändern – nach links oder rechts und oben oder unten ohne Unterbrechung und ganz intuitiv mittels Mauszeiger oder Fingerwisch am Display. Die Änderung des Blickwinkels geschieht dabei, ohne den Film zu unterbrechen. Doch nicht nur das Speicherbecken ist auf wien. at zu erkunden: Schon der Wiener Eistraum vor dem Rathaus wurde dank der 360 Grad-Videos zum digitalen Erlebnis. Die Freizeitkulisse konnte ebenfalls auf wien.at bestaunt werden. (red) 1. Ausschnitt aus dem 360 Grad-Video des Wiener Eistraums der Seite wien.at; 2. Ausschnitt aus dem Video vom Speicherbecken in Simmering. medianet.at Freitag, 11. März 2016 cover 25 retail Diskonter Lidl und Aldi auf Wachstumskurs in Großbritannien 28 Amazon Ab April sind 20 Frachtflugzeuge im Einsatz 29 Bierland Der Bierdurst steigt, und Brauereien werden mehr 30 Lebensmittel Rück verfolgbarkeit wird immer relevanter 31 Gewinnspiel Mit CB12 geht es zum ÖFB-Freund schaftsspiel 32 © CB12; Panthermedia.net/Ron Sumners EDI-LÖSUNGEN FÜR HANDEL & INDUSTRIE +43/1/505 86 02 | www.editel.at cc_maxPLANET_45x54_Layout 1 03.12.20 © Hervis/APA-Fotoservice/Schedl © Andi Bruckner höchster genuss. maximal nachhaltig. Spar und Hervis verbinden die Einkaufswelten Spar-Vorstand Hans K. Reisch (Bild) stellt die erfolgreiche Hervis-Bilanz und den Digital Leadership-Store vor. 28 Margareta Seiser Egger Getränkegruppe Die Egger Getränkegruppe besetzt die Führungsposition in der Marketingabteilung mit Margareta Seiser; sie leitet ab sofort ein mehrköpfiges Team und verantwortet das Marketing und die PR unter anderem für die Marken Egger Bier, Radl berger sowie Granny’s. Der medianet Sonderthemenplan 2016 ist hier abrufbar! © bellaflora © Ritter Sport (www.medianet.at) bellaflora Geschäftsführer Alois Wichtl im medianet-Interview. 26 Ritter Sport Über das Umsatzplus und die großen Pläne für 2016. 27 26 Haus & Garten Freitag, 11. März 2016 medianet.at Das grüne Herz am rechten Fleck Der grüne Daumen weist bei bellaflora nach oben: Auch wenn der Wettergott in 2015 launisch agierte, überwog für Chef Alois Wichtl der Sonnenschein. Das geht nur mit eindeutig ausgewiesener Kompetenz sowie unzweideutigem USP. Vom Greenwashing, wie es der eine oder andere Händler betreiben mag, distanziert sich das Unternehmen klar. bellaflora greift niemals in die billige Erde, sehr wohl aber zum biologischen Dünger - und liefert damit gute Argumente, damit die Qualität ihren guten Preis fahren kann. Beim Kunden geht das Konzept auf – bleibt also die Frage, warum es derzeit nicht mehr als 26 Geschäfte in sieben Bundesländern Österreichs gibt? medianet: Wie stellt sich der Han del mit Pflanzen und Blumen in Österreich auf, wo steht bellaflora und wer sind die größten Mitbe werber? Alois Wichtl: Wir sind mit Abstand die Größten. Wir sind eine grüne Nummer 1 und wir leben das auch so. Mit aller Konsequenz – das heißt, wir scheuen auch nicht davor zurück, das Preisthema serviert zu bekommen. Als Mitbewerber nenne ich Baumärkte, etwa ein Obi Gartenparadies. Dehner entwickelt sich mehr und mehr in Richtung Zoo. Märkte, wie Holland Blumen oder B & B setzen auf Schnittblumen – wir verkaufen Pflanzen. medianet: Welche Rolle spielt der Lebensmittelhandel in diesem Kontext? Wichtl: Der sieht Blumen in erster Linie als Mitnahmeartikel vor oder nach der Kassa. Allerdings ist die Größenordnung beachtlich: Wenn in 3.000 von 5.000 Lebensmittelgeschäften ein Container mit Pflanzen steht und wenn davon die Hälfte verkauft und die Hälfte weggeworfen wird, dann sind das immer noch jedes Wochenende 1.500 Containerpflanzen. Gesund wachsen bellaflora schaffte in 2015 ein kleines Plus auf 82,5 Mio. € – trotz des heißen Sommers. 82,5 Mio. € medianet: Wie groß ist denn der durchschnittliche bellaflora? Wichtl: Indoor 3.000 Quadratmeter und Outdoor kommen nochmal 1.500 bis 2.000 Quadratmeter dazu. Das ist eine Größenordnung, mit der Sie auf die grüne Wiese müssen und die in der Expansion da und dort – vor allem aber im Westen Österreichs – sehr wohl ein Handi cap darstellen kann: Denn wir brauchen eine Einkaufszentrenwidmung. Und die bekommen Sie in Tirol heute nicht mehr so leicht. medianet: Was ist mit neuen Ver triebsformen, etwa dem Online geschäft? Wichtl: Das hat sich noch nicht so wirklich entwickelt. Wir arbeiten an einem Webshop, wissen aber selbst noch nicht ganz sicher, inwieweit das Sinn macht oder doch nur eine nette Spinnerei bleiben wird. Grün im Herzen In Wien und im Speckgürtel um Wien herum sprießt bellaflora besonders nachhaltig – und weiß mit Kundenbindungskonzepten und glaubwürdig gelebter Umweltfreundlichkeit zu überzeugen. Die Leute haben vergessen, den Herbst als Gartenzeit zu sehen. Wir machen das große Geschäft zwischen März und Juni; da muss das Wetter mitspielen. gipfelt am Muttertag und beginnt Mitte Juni zu versiegen. Paradox am Rande: In den trockenen Sommermonaten bewegt sich zwar wenig Umsatz, in den Gartenhäuschen wird aber umso emsiger geschuftet: Die Pflanzen brauchen dann bis zu drei Mal so viel Wasser. medianet: Wie hat sich das Geschäftsjahr 2016 angelassen? Wichtl: Bis dato gut, es gab ja einige sehr milde Tage im Februar und entscheidend ist ja nicht, wann der Frühling beginnt, sondern wann die Temperatur Frühlingsgefühle zum Erwecken bringt ... medianet: Wie wirkt sich das aus, dass sich die Winter immer mehr ins Frühjahr schieben? Wichtl: In den letzten Jahren negativ, weil gleichzeitig die Bedeutung des Herbsts fürs Gärtnern nachgelassen hat. Wenn ich zwischen März und Juni einen halben Monat ans schlechte Wetter verliere, hole ich das kaum wieder auf. An manchen Tagen zur Hauptsaison machen wir vielleicht so viel wie in zwei Wochen im Jänner. bellaflora medianet: Und die kleinen, priva ten Gärtnereien? Wichtl: Von denen gibt es unzählige, die in der Qualität ihrer Eigenproduktion breit gefächert sind. Da gibt es ganz exzellente Gärtner, aber man darf da nicht illusorisch rangehen: Manch ein Gärtner ist beim Griff zum Pflanzenschutzmittel nicht zimperlich – wir verzichten darauf. medianet: Spielen Kundenkarten eine Rolle in Sachen Kundenbin dung? Wichtl: Wir haben aktuell 400.000 Kundenkartenbesitzer; das ist ein sehr stolzer Wert für 26 Standorte. Wir machen auch permanent Veranstaltungen für unsere Kunden – das beginnt beim Geomanten, der über Naturstrahlungen erzählt, und geht bis hin zu den Basics wie Baumschnitt oder Schädlings- und Nützlingsthematik. Muttertags-Power Während also Supermärkte und (mit Abstrichen) Baumärkte von der Pflanze/Blume als Mitnahmeartikel profitieren und mit teils riesigen Mengen zur richtigen Zeit (Muttertag) den Markt massiv beeinflussen, hat es bellaflora mit derzeit 26 Standorten in Österreich etwas schwerer. Die strategische Gretchenfrage lautet: Wie bringe ich den potenziellen Kunden in mein Geschäft? Wetterfühlig Zweifellos: Der Kunde – oder, treffender: die Kundin – fühlt sich wohl bei bellaflora, sowie er bzw. sie die grüne Nummer 1 für sich entdeckt hat. Bei aller Treue hat das Geschäft aber trotzdem seine branchenüblichen Peaks; ebenso wie einen traditionellen Verbündeten, der manches Mal zum Gegner mutiert: das Wetter. Das Hauptbusiness mit Kaktus, Blume & Co. startet im März, Strukturdaten2015/16 Standorte 26 Verkaufsfläche indoor (m2)3.000 Verkaufsfläche outdoor (m2)1.500–2.000 Netto-Umsatz (Mio. €) 82,5 Sortiment (Artikelanzahl geschätzt) 20.000 Mitarbeiter (Schnitt) 500 Hauptsaison März–Juni Quelle: bellaflora © bellaflora WIEN. „Es ist eine Branche ohne Zahlen“, bedauert bellaflora-Chef Alois Wichtl zum Einstieg ins medianet-Interview. Lediglich die Vorausschau auf die Entwicklung des Pflanzen- und Blumengroßhandels des deutschen StatistikPortals Statista gibt einen Hinweis darauf, dass hier ein Pflänzchen durchaus zu gedeihen weiß: Von 234 Mio. € Umsatz in 2016 soll es hierzulande auf 238 Mio. € sprießen. Das ist zwar noch kein blühendes Wachstum, aber ein stabiles Feld. Bei bellaflora gab es entgegen dem Branchentrend ein nettes, kleines Plus auf 82,5 Mio. € (netto). © bellaflora ••• Von Christian Novacek bellaflora-Chef Alois Wichtl setzt auf Natur statt Chemie. medianet.at Freitag, 11. März 2016 Aktuelles 27 Es geht um die richtige Nuss WIEN. Nuss und Marzipan – darauf stehen die Österreicher bei Schokolade. Mit noch mehr Nuss in den Tafeln will der deutsche Produzent Ritter Sport im neuen Jahr einen Meilenstein in der Qualität setzen. „Wir haben 2016 viel vor“, verkündete Wolfgang Stöhr, Geschäftsführer der ÖsterreichTochter, am Mittwoch vor den versammelten Journalisten. 2015 ist für Ritter Sport in Österreich gut gelaufen: Der Umsatz kletterte auf 15,27 Mio. €, das entspricht einem Plus von 13,3%. Der Marktanteil nahm gegenüber 2014 um 0,7 Prozentpunkte auf 8,4 Prozent zu - „das ist natürlich super“, quittierte Stöhr diese Entwicklung. Damit verweilt Ritter Sport auf dem dritten Platz hinter Milka (42,7% Marktanteil) und Lindt (neun Prozent). Der Eigenmarkenanteil der Handelsketten liegt bei etwa 17,5%. „Langfristig möchten wir einen Marktanteil von zehn Prozent erreichen“, wünscht sich Stöhr. Bis zum Jahr 2025 wolle man noch mehr den Verbraucherwünschen entsprechen und die Produktion zur Gänze auf nachhaltigen Kakao umstellen. Auch von einer eigenen Haselnussplantage in Lateinamerika ist die Rede. Auf den zunehmenden Druck am Rohstoffmarkt reagiert Ritter Sport mit einer Neuerung im Pro- duktportfolio: Die neuen Schokoladen aus dem „Nuss Klasse“-Sortiment werden preislich etwas höher positioniert. Im letzten Jahr legten die Preise für die süßen Tafeln um zehn bis zwölf Prozent zu, heuer wird eine Preiserhöhung von sechs Prozent erwartet. Ritter Sport Österreich-GF Wolfgang Stöhr ist begeistert von den neuen Sorten. Bezahlte Anzeige ••• Von Daniela Prugger © Ritter Sport Ritter Sport hat zugenommen – am Umsatz und beim Marktanteil, aber auch im Sortiment: Die neuen Schokoladen mit hohem Nussanteil werden preislich höher positioniert. Erledigen Sie Ihren Amtsweg wie Sie wollen. Facts & Figures Ritter Sport Österreich2015 Umsatz (Mio. €) 15,27 Marktanteil (%) 8,40 Mitarbeiter 9 Anzahl der Sorten 19 davon Bio-Sorten 5 MEINE STADT ZEIGT MIR DEN SCHNELLSTEN WEG Ritter Sport Deutschland Umsatz (Mio. €) 470,00 Mitarbeiter 1.200 Produktionsvol. (Mio. Tafeln/Tag) 2,5 Quelle: Ritter Sport PFANNER LAUTERBACH. Der Fruchtsaftund Eisteehersteller Pfanner blickt auf sein bislang zweiterfolgreichstes Geschäftsjahr zurück: Aufgrund des heißen Sommers konnte Pfanner 2015 einen Umsatz von 252 Mio. € erwirtschaften und verzeichnete damit ein Plus von 2,4 Prozent gegenüber 2014 (246 Mio. €). Starke Zuwächse konnten im Kernmarkt Deutschland erzielt werden. Der Fruchtsaftabsatz war trotz des allgemein schwierigen Marktumfelds stabil – insgesamt lag das mengenmäßige Plus bei ca. fünf Prozent. Während die Entwicklung im österreichischen und italienischen Markt konstant war, freute man sich seit vielen Jahren erstmalig über ein Wachstum in den östlichen EU-Staaten. Auch für 2016 haben Qualität und Nachhaltigkeit bei Pfanner oberste Priorität. (red) © masterfile Erfolgreiches Jahr auch in Osteuropa Die digitalen Services der Stadt Wien machen’s möglich. So können Sie zum Beispiel online nachschauen, wie lange die Wartezeiten auf den Bezirksämtern sind. Schneller zu Pass, Meldezettel & Co. Die Stadt verkürzt Amtswege und macht’s Ihnen bequem. Dabei achtet Wien auf hohe Datensicherheit. Damit Ihre Daten gut geschützt sind. Alle Services des Virtuellen Amts finden Sie auf www.amtshelfer.wien.at Wien. Die Stadt fürs Leben. INS_06_Amtsweg_216x288.indd 1 03.03.16 13:31 28 Coverstory/panorama medianet.at © dpa/dpaweb/dpa/A3250 Oliver Berg Freitag, 11. März 2016 ALDI/LIDL LONDON. Ihren Wachstumskurs in Großbritannien setzen Aldi und Lidl im neuen Jahr ganz offensichtlich fort. In den zwölf Wochen bis Ende Februar stiegen die Umsätze der beiden deutschen Diskonter um 15 und 19%; das geht aus den vor Kurzem veröffentlichten Daten des Marktforschers Kantar Worldpanel hervor. Zusammen kommen sie inzwischen auf einen Marktanteil von zehn Prozent – noch weit hinter Tesco mit 28,4%, aber schon auf Tuchfühlung mit Morrisons, die auf einen Marktanteil von 10,6 Prozent kommt. Die größten vier Supermarkt-Ketten in Großbritannien büßten damit stark an Umsätzen und Marktanteilen ein: Marktführer Tesco nahm um 0,8 Prozent weniger ein, die Nummer drei, Asda, verbuchte ein Umsatzminus von vier Prozent, die Nummer vier, Morrisons, verlor 3,2 Prozent. Nur der Händler Sainsbury konnte seinen Umsatz um 0,5 Prozent steigern. Aldi und Lidl machen den britischen Supermarktketten seit Jahren mit einem rigorosen Preiskampf das Leben schwer. Um gegen die aufstrebenden Diskonter bestehen zu können, schraubten die britischen Supermärkte in der Vergangenheit wiederholt ihre Preise herunter. Vor wenigen Wochen zog Aldi dann nach und verbilligte Frischfleisch, Obst und Gemüse. Der Preiskampf bei den Supermärkten gilt als wichtiger Grund für die geringe Inflation im Land. (red) © Panthermedia.net/PicterArt Diskonter erobern Britannien Hervis stürmt voran Die Spar-Tochter steigerte ihren Umsatz 2015 um 10% auf 469 Mio. Euro. 2016 soll unter anderem die Fußball-EM die Kassen klingeln lassen. LAVAZZA Carte Noire wechselt Besitzer ROM. Das italienische Unternehmen Lavazza übernimmt den französischen Kaffeeröster Carte Noire vom niederländischen Konzern Douwe Egberts Master Blenders (DEMB). Mit der Akquisition will Lavazza seinen Umsatz, der 2015 um acht Prozent auf 1,4 Mrd. € gestiegen ist, auf 1,7 Mrd. € erhöhen. Die Übernahme erfolge für einen Betrag zwischen 700 und 750 Mio. € – teils in bar und teils mit der Übernahme der Schulden von Carte Noire, so der piemontesische Kaffeespezialist. Damit wird Frankreich für Lavazza zum zweitstärksten Markt nach der Heimat Italien. Frankreich sei das erste Land, in dem Lavazza 1982 seine internationale Expansion unternommen habe, so Lavazza-CEO Antonio Baravalle. Sein Konzern setzt immer mehr auf Export, um den Konsumrückgang auf dem Heimmarkt Italien zu kompensieren. Mittlerweile generiert Lavazza 46% des Umsatzes im Ausland. „Mit dieser Akquisition verbinden sich zwei Unternehmen mit ähnlicher Geschichte und Kultur der Qualität“, kommentiert Baravalle. Langfristiges strategisches Ziel ist es, diesen Anteil auf 70% zu steigern. Die wichtigsten Auslandsmärkte für Lavazza sind Großbritannien, Deutschland und die USA – Letztere sollen in den nächsten fünf Jahren zum zweitgrößten Markt nach Italien avancieren. (dp) Einen weiteren Vorteil sieht Eichblatt für Hervis in seiner „klaren Positionierung als Preisführer“. Es gäbe auch keine Marktforschung, die das nicht aufs Neue bestätigt, WIEN. Der heimische Sportartikelhändler Hervis erzielte 2015 über alle sieben Länder einen Umsatz in Höhe von 469 Mio. €. Mit einem Umsatzplus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr entwickelt sich der Marktführer erneut besser als der Gesamtmarkt, der um 2,1% zulegen konnte. „Hervis ist ein nicht mehr wegzudenkendes Geschäftsfeld der Spar-Gruppe“ und hat Stärke im Sportfachhandel bewiesen, sagt Hervis-Geschäftsführer und SparVorstand Hans K. Reisch am Dienstag beim Jahrespressegespräch in Wien. Da Hervis nicht nur einen guten Umsatz erzielt, sondern auch Gewinne schreibt, gibt‘s Lob vom Mutterkonzern. „Durch die wachstumsorientierte Strategie und die konsequente Standorterweiterung entwickelt sich das Unternehmen sehr erfreulich. “ eCommerce als Riesenchance Im rasant wachsenden eCommerce sieht Hervis-Geschäftsführer Alfred Eichblatt keine Bedrohung, sondern vielmehr eine große Chance. „Wir glauben auch, dass wir als Händler von Omni-Channeling viel mehr profitieren als reine Onlinehändler, weil die viele Leistungen nicht erbringen können.“ Onlinehändler hätten den Nachteil, dass der Kunde die Ware nicht angreifen und kein Beratungsgespräch in Anspruch nehmen kann. Die Multi-Channel-Offensive startete der Sporthändler bereits vor einiger Zeit und verknüpft die beiden Einkaufswelten mittlerweile optimal: Mit den Services Click&Collect oder Click&Reserve können Kunden ihre Onlinebestellungen in den Filialen abholen oder Produkte online reservieren und sie dann in der Filiale abholen. „dass wir derjenige sind, der in diesem attraktiven Umfeld auch noch der Günstigste ist und die besten Angebote hat“. Standortvorteile Da die besten Angebote nichts nützen, wenn der Standort nicht optimal ist, hilft es, wenn die Schwesterfirma SES Spar European Shopping Centers ist. Hervis sei aber auch abseits der SES-Standorte „erfolgreich in der Acquisition der Top-Plätze“, so Eichblatt. Im vergangenen Jahr wurden neun Standorte eröffnet – der wichtigste Meilenstein sei die rasche Expansion in Deutschland, wo Hervis mittlerweile acht Filialen hat. „Unser Konzept hat in Deutschland offensichtlich einen Bedarf getroffen. Günstige Angebote im Markenartikelbereich hat in der Form in Deutschland noch keiner geboten“, findet Eichblatt. Die positive Entwicklung im Deutschen Raum gibt „Rückenwind für die nächsten strategischen Schritte“. Wie diese aussehen könnten, verriet Eichblatt nicht. Vorerst würde man sich auf den bayrischen Raum konzentrieren – es sei jedoch nicht ausgeschlossen, dass in den nächsten © Hervis/APA-Fotoservice/Schedl © Lavazza ••• Von Nataša Nikolic Daten & Fakten Händler von Omni-Channeling profitieren mehr als reine Onlinehändler. Alfred Eichblatt Hervis Geschäftsführer Hervis Sport- und Modegesellschaft m.b.H. Eigentümer Geschäftsführer Gründungsjahr Märkte Österreich Märkte Ausland (Slowenien, Ungarn, Tschechien, Deutschland, Kroatien, Rumänien) Mitarbeiter Österreich Mitarbeiter gesamt Umsatz 2015 (Mio. €) Exklusivmarken Quelle: Hervis medianet.at Freitag, 11. März 2016 Coverstory/panorama 29 Spar-Kunden sparen Zeit EU-Gütesiegel g.t.S Heumilch darf Gütesiegel tragen Im „Digital Leadership Store“ am Campus der Wirtschaftsuniversität wird das Weckerl per App bestellt und in Sekundenschnelle am Self-Checkout bargeldlos bezahlt. ••• Von Nataša Nikolic Sortiment: das A und O Den Trend im Sportartikelhandel sieht Eichblatt in den GanzjahresSortimenten: „Der Anteil der reinen Winterware nimmt ab, und der Anteil der Ganzjahressortimente nimmt zu.“ Innerhalb der Wintersortimente sei das gesamte Skiturnsport-Sortiment wachsend, insbesondere die Bekleidung, die in Westösterreich schon zu einer Art Mode geworden ist. Im Sommersortiment erleben Running und Outdoor weiterhin einen Boom. Für Eichblatt liegt das Erfolgsrezept großteils im Sortiment: Zum einen im Mix zwischen Marken und Eigenmarken und zum anderen im dezentralen Sortimentskonzept, das sich an die jeweiligen Länder anpasst. Spar Österr. Warenhandels-AG Alfred Eichblatt, Hans K. Reisch 1973 88 103 1.300 2.800 469 Kilimanjaro, Benger, Cygnus, Snoxx, X-Fact, Denali Jause in Sekundenschnelle Um die Wartezeiten zu minimieren und die „WU-ler“ nicht zu lange aufzuhalten, wurde die Spar-App Snack away entwickelt. Seit einigen Monaten lässt sich damit das Lieblingsweckerl nach eigenen Wünschen konfigurieren und zum ausgewählten Zeitpunkt in der Filiale abholen. Bereits beim Betreten des Stores wird man via iBeacon automatisch an die Abholnummer erinnert. „Ziel ist es, unseren Kunden ein möglichst schnelles und bequemes Einkaufserlebnis zu ermöglichen. Das fertige Jausensackerl steht im Kühlbereich neben den Kassen zur Abholung bereit; wer dann mit den Self-Checkouts bargeldlos bezahlt, sitzt binnen weni- „Best of Austria“ fördert Qualität Peter Schnedlitz, Hans K. Reisch und Alois Huber vor dem Vorzeige-Spar an der WU. Arbeitsalltag vereinfachen und haben im Idealfall einen Nutzen sowohl für den Kunden als auch für den Mitarbeiter. In der Zusammenarbeit zwischen dem Spar-eigenen Digital Innovation Forum, dem Institut für Handel und Marketing der WU und externen Partnern wie Umdasch Shopfitting sei man bemüht, „für den Handel einzigartige Technologien zu schaffen, die den Anforderungen eines modernen Handelsunternehmens entsprechen“, so Reisch. Dazu gehören auch elektronische Preisetiketten, die sog. ESL.inclusive, die von einer Batterie mit Strom versorgt werden und u.a. Aktionen und Mengenrabatte für Kunden leichter erkennbar machen. ger Minuten wieder im Hörsaal“, so Huber. Das System sei derzeit in einer Testphase, hätte aber großes Potenzial für einen Rollout, erklärt Spar-Vorstand Hans K. Reisch. Bargeld unerwünscht Die Selbstbedienungskassen hat Spar bereits vor Jahren an 23 Standorten eingeführt, neu am WU Campus ist, dass nur bargeldlos bezahlt werden kann, was den gesamten Bezahlvorgang noch zusätzlich beschleunigt. Für Reisch beweist Spar mit dem Digital Leadership-Store einmal mehr seine Innovationsführerschaft im österreichischen Lebensmittelhandel. Für den SparVorstand sollen Innovationen den Amazon geht in die Luft Der US-Onlinehändler sichert sich 20 Frachtflugzeuge, die ab April zum Einsatz kommen sollen. SEATTLE. Der Onlinehändler Amazon rüstet sein konzerneigenes Verteilernetz mit 20 Frachtflugzeugen auf und übernimmt die Boeing 767-Maschinen in einem LeasingVertrag von der Air Transport Services Group (ATSG), teilte der Flugzeugvermieter am Mittwoch mit. Amazon erklärte, die Jets würden Anfang April in den Dienst gestellt werden. Auf welchen Strecken sie zum Einsatz kommen sollen, wird vorerst nicht verraten. Der Onlineriese wirbt damit um Kunden für seinen kostenpflichtigen Abo-Dienst Prime, bei dem man u.a. Anspruch auf eine schnellere Lieferung hat. Finanzchef Brian Olsavsky sagte nach Vorlage aktueller Zahlen Ende Jänner, der Konzern baue eigene Kapazitäten aus, weil traditionelle Versanddienste in Spitzenzeiten von der Menge der Amazon-Lieferungen überfordert seien. Man wolle die Logistiker aber nicht ersetzen, sondern nur ergänzen, versicherte Olsavsky damals. Kontrolle über Transportkette Branchenbeobachter mutmaßen schon länger, dass Amazon die Kontrolle über die Transportkette verstärken will. Interessant ist deshalb die Ankündigung, dass der Online-Händler das Recht bekommt, innerhalb der kommenden fünf Jahre knapp ein Fünftel am Flugzeug-Leasingspezialisten Air Transport Services Group (ATSG) zu übernehmen. Von der Firma least Amazon auch die BoeingMaschinen, ATSG wird sie für den Konzern betreiben. (APA/red) WIEN. Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft setzt 2016 alles daran, den Export österreichischer Qualitätsprodukte zu stärken und hat die Exportinitiative ‚Best of Austria‘ gestartet. Damit sollen die Innovations- und Exportfreudigkeit der Unternehmen gesteigert werden. Bundesminister Andrä Rupprechter: „Es gilt der Grundsatz: Aus der Region für die Region in die Welt.“ Die Initiative holt österreichische „Spitzenleistungen vor den Vorhang“, so Rupprechter. (red) illycaffè Ausgezeichneter Premium-Kaffee NEW YORK. illycaffè wurde erneut als führendes Unternehmen im Segment Premium-Kaffee in New York vom Ethispere Institute als „2016 World‘s Most Ethical Company“ ausgezeichnet. „Dass illy die Auszeichnung zum vierten Mal in Folge von Ethispere verliehen wird, ist nicht nur eine große Ehre, sondern auch eine Anerkennung der Bemühungen von illy gegenüber allen Stakeholdern in der gesamten Wertschöpfungskette – von den Kaffeebauern bis zu den Konsumenten“, erklärt Andrea Illy, Präsident und CEO von illycaffè. (red) Lindt Goldhasen-Fest in Schönbrunn WIEN. Zur Einstimmung auf die Osterzeit lädt der Schokolade-Erzeuger Lindt & Sprüngli am Sonntag, den 20. März, von 10:00–16:00 bereits zum fünften Mal zur Osterhasen suche im Botanischen Garten in Schönbrunn ein. Über 10.000 Lindt-Produkte werden dabei versteckt und viele Aktivitäten organisiert – die Goldhasen Schokolade-Werkstatt etwa oder ein Kiddy Contest Karaoke-Zelt. Die Teilnahme am Goldhasen-Fest ist wie schon in den Vorjahren kostenlos und erfordert keine Voranmeldung. (red) © APA/dpa/Christoph Schmidt Boom bei Fanartikeln Ein sehr gutes Geschäft erwartet Eichblatt von der bevorstehenden Fußball Europameisterschaft in Frankreich. Je nachdem, wie weit die ÖFB-Elf kommt, werden die Fanartikeln möglicherweise ausverkauft sein. „Wenn die Mannschaft weiterkommt, wird es zu einer verstärkten Nachfrage kommen, der weder der Lieferant Puma noch wir sofort nachkommen können“. Insgesamt rechnet Eichblatt mit einem Umsatzschub von etwa 1,5 Prozentpunkten. Exportinitiative © Spar/Johannes Brunnbauer Jahren auch andere Bundesländer dazukommen. Was die heimische Standortexpansion angeht, so könnte Hervis sein Limit bald erreicht haben. 88 Standorte sind es mittlerweile, vergangene Woche kam der jüngste im huma eleven in Simmering hinzu. Man sei in Österreich „sehr gut vertreten“ so Eichblatt. WIEN. Der kleine Spar am Campus der Wirtschaftsuniversität Wien versorgt täglich Tausende Studenten und Professoren mit frischen Weckerln, Snacks, Getränken und Obst und hat sich inzwischen zum „Digital Leadership Store“ des SparKonzerns gemausert, wo viele Neuheiten als erstes getestet werden. „Studenten sind ein kritisches Publikum und es ist nicht einfach, bei ihnen gut anzukommen“, weiß Peter Schnedlitz (Vorstand des Instituts für Handel & Marketing der WU Wien). Dass der Spar es aber dennoch geschafft hat, liegt sicherlich nicht (nur) am Mangel an Alternativen – immerhin können Studenten ihre Weckerl auch ein paar Meter weiter beim Anker kaufen. „Zu Vorlesungsschluss waren Warteschlangen an der Frischetheke und im Kassenbereich keine Seltenheit“, sagt Spar-GF für Ostösterreich, Alois Huber. WIEN. Die EU kennzeichnet Agrarerzeugnisse und Lebensmittel mit Tradition: Österreichische Heumilch darf nun das EU-Gütesiegel g.t.S. – garantiert traditionelle Spezialität – führen. Das Siegel gewährleistet eine traditionelle Zusammensetzung bzw. Herstellung von Lebensmitteln. „Österreichische Heumilch ist das erste Lebensmittel im deutschsprachigen Raum, das mit g.t.S. ausgezeichnet wurde, und erfährt damit einen besonderen Schutz“, so Karl Neuhofer, Obmann der ARGE Heumilch Österreich. (red) Amazon fliegt die Kundenbestellungen ab April selbst aus. 30 Bier Freitag, 11. März 2016 medianet.at Steigende Bierlust, mehr Brauereien © Kurt Keinrath Die Österreicher sind Bierliebhaber – das belegen nicht nur der Pro-Kopf-Verbrauch, sondern auch die zahlreichen neu gegründeten Brauereien im Land. Sigi Menz und Jutta Kaufmann-Kerschbaum vom Österreichischen Brauereiverband. WIEN. Im vergangenen Jahr konnte die österreichische Brauwirtschaft mit einem Gesamtausstoß von rund 9,29 Mio. hl zulegen (+0,6%). Der Export ging – vor allem aufgrund eines Einbruchs im wichtigsten Exportland Deutschland – um 1,2% zurück. Im Inland wurde mit rd. 8,56 Mio. hl ein Plus von 0,8% erzielt. „Die Bierlust in Österreich erfüllt uns Brauer mit Stolz“, so der Obmann des österreichischen Brauereiverbands, Sigi Menz. Wie bereits im Vorjahr wurde auch 2015 Lager-/Märzenbier am häufigsten getrunken. Aber nicht nur der star- Spricht für Mark & Mark* THE POWER OF DESIGN * Alle Packungs-Designs by Mark & Mark. mark-mark.at THE POWER OF DESIGN ke Pro-Kopf-Verbrauch von 105 l pro Jahr im Inland belegt die eindeutige Bierlust der Österreicher. Auch im europäischen Vergleich ist Österreich stark – v.a. hinsichtlich der Anzahl an neuen Brauereien: In der EU sind seit 2013 rund 900 neue Brauereien gegründet worden. In Österreich ist die Zahl von 198 (2014) auf mittlerweile 214 gestiegen. „Jeder Job in einer Brauerei generiert im europäischen Schnitt 17 weitere Arbeitsplätze – zwei in der Landwirtschaft, zwei im Handel und 13 in der Gastronomie“, erklärt Verbands-Geschäftsführerin Jutta Kaufmann-Kerschbaum. Die baulichen Veränderungen in der Gastronomie, die infolge des Rauchergesetzes anfallen, die Steuerbelastung, Allergenkennzeichnungen und Registrierkassenpflicht werden vom Verband indes scharf kritisiert: „Wir brauchen mehr Freiheit, weniger Schikane, weniger Bürokratie, weniger Auflagen“, macht Menz seinen Standpunkt klar. (dp) Brau Union Unter der Woche ist alkoholfrei angesagt LINZ. Bier mit Alkoholgehalt ist untertags weiter rückläufig – das zeigt eine aktuelle, repräsentative Studie von Marketagent.com im Auftrag der Brau Union Österreich. 94% der Österreicher achten auf einen verantwortungsvollen Genuss. Alkoholfreies Bier gewinnt für die Mittagspause leicht an Bedeutung – und auch die alkoholfreien Biermischgetränke erobern sich langsam einen Platz in der Mittagspause. In der Freizeit hat Bier oder Radler auch zu Mittag bzw. untertags seinen Platz. „Wir sehen aufgrund der Studie, dass die Konsumenten vor allem unter der Woche und untertags verstärkt zu alkoholfreien und alkoholreduzierten Bieren greifen – diese passen besonders gut für den Genuss untertags“, so Andreas Stieber, Marketingdirektor der Brau Union Österreich. (red) medianet.at Freitag, 11. März 2016 LEBENSMITTEL 31 Die Herkunft wird zum Kaufkriterium Mehrwert für die Verbraucher, Potenzial für die LebensmittelHersteller – die Rede ist von Rückverfolgbarkeit. Wie relevant das Kriterium tatsächlich ist, zeigt eine aktuelle Studie. WIEN. In einer Zeit, in der Lebensmittel ständig und in zahlreichen Varianten verfügbar sind, ist die Rückverfolgbarkeit zum tatsächlichen Ursprung der Produktion kein Leichtes. Zusammen mit der KeyQuest Marktforschung präsentierte die Standardisierungsorganisation GS1 Austria vor Kurzem eine aktuelle Online-Umfrage, deren Ergebnisse zeigen: Der österreichische Konsument – bzw. der befragte, webaktive Teil der Bevölkerung – legt Wert auf das Thema Rückverfolgbarkeit. Rund 34% der befragten Konsumenten haben schon einmal versucht, ein Lebensmittelprodukt selbst „rückzuverfolgen”. Allerdings erfolgte dies meist nur aus einem konkreten Anlass und war häufig ein Einzelfall. Ganz allgemein lässt sich sagen, dass Rückverfolgbarkeit – und damit geht für viele Konsumenten Transparenz und Lebensmittelsicherheit einher – in den Produktgruppen Fleisch, Eier und Milchprodukte die größte Rolle spielt. Das Thema Frische spielt aber trotzdem noch immer die größte Rolle beim Lebensmittelkauf. Begeisterungskriterium „Wo die Kuh gewohnt hat, wo sie gegrast hat, wo sie getötet wurde und wie sie getötet wurde“ sind im Grunde und etwas zugespitzt jene Dinge, welche die Befragten wissen möchten, erklärt Johannes Mayr von KeyQuest. Das Interesse und die Begeisterung für Rückverfolgbarkeit lassen sich am häufigsten unter den Genussessern und Ernährungsbewussten erkennen. „Aber man kann generell sagen: Je mehr klassische landwirtschaftliche Ur-Produkte, desto wichtiger ist den Konsumenten die Rückverfolgbarkeit.“ Damit kann dieses Merkmal einen Mehrwert für Konsumenten und damit ein nicht zu unterschätzendes Potenzial für die Hersteller von Lebensmitteln haben. „Derzeit ist Rückverfolgbarkeit für viele Konsumenten ein typisches Differenzierungsmerkmal. Für die Zukunft ist damit zu rechnen, dass Rückverfolgbarkeit immer stär- ker zur Grundanforderung beim L ebensmitteleinkauf wird“, so Gregor Herzog, Geschäftsführer der GS1 Austria. „Durch die Regionalität als Gegentrend zur Globalisierung wird die Herkunft der Produkte immer mehr zum Kaufkriterium.” Nr.1 meistverkaufte Handpflege-Marke 2014* * Quelle: Nielsen, Deutschland, LEH+DM, Absatz MAT Jan. – Sept. 2014 ••• Von Daniela Prugger Nur das Beste für Ihre Hände Mit Kamill fühlen sich Ihre Hände immer wohl. Dafür sorgt die natürliche Pflege aus den Kräften der Natur. Mit hautberuhigender Kamille werden Ihre Hände gerade in der kalten Jahreszeit sanft geschützt und zart gepflegt – Tag für Tag. Mehr Informationen unter www.burnus.de und www.kamill-streicheleinheiten.de 151015-43_Kamill_medianet_216x288.indd 1 15.10.15 12:11 32 Shop talk Freitag, 11. März 2016 medianet.at Lena Thalhammer Frischer Wind Backaldrin The Kornspitz Company holt Lena Thalhammer (25) in die Unternehmenskommunikation. Die junge Kommunikationswissenschaftlerin sammelte neben ihrem Studium Erfahrung in PR und Journalismus und folgt auf Sonja Reiter, die das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen hat. Syoss 6. Syoss Oscar-Filmparty FILM AB. Auch heuer veranstaltete Syoss seine mittlerweile traditionelle 6. Filmparty am Abend nach der Oscar-Verleihung im Metro Kinokulturhaus. Rund 150 Gäste folgten der Einladung von Bernhard Voit und Ulrike Glatt und erlebten die Trends der Oscar-Nacht 2016 live. Nach einer kurzen Vorstellung der neuen Produktlinie Ceramide Complex und der neuen Haarfarbtrends aus der Farbpalette Gloss Sensation hatten die Gäste die Wahl zwischen zwei Oscar-nominierten Filmen „Der Marsianer“ und „The Danish Girl“ und genossen einen netten Kinoabend. (nn) Ulrike Glatt (Syoss Marketing Managerin) und Bernhard Voit (Business Unit Manager für Schwarzkopf & Henkel Österreich) mit den Syoss-Models. 2 Barbara Leithner huma eleven Ein Shoppingtempel für Simmering EINKAUFSERLEBNIS. Vergangene Woche lud die SES Spar European Shopping Centers zur feierlichen Eröffnung des nagelneuen huma eleven nach WienSimmering. Anstelle des 30 Jahre alten Einkaufsparks entstand in den vergangenen 26 Monaten ein modernes Shoppingcenter mit hoher Aufenthaltsqualität. Das Besondere am huma eleven ist seine lichtdurchflutete Architektur und die große Indoor-Wasserfläche, die in dieser Dimension erstmals in einem österreichischen Shoppingcenter umgesetzt wurde. „Wie ein Phönix aus der Asche erstrahlt nun an diesem Traditionsstandort mit huma eleven und seinen Shoppartnern gute, altbewährte Einkaufstradition in ultramoderner, zeitloser Shopping- und Freizeit-Dimension“, sagte SES-Chef Marcus Wild in seiner Eröffnungsrede. Wild eröffnete Wiens jüngstes Shoppingcenter gemeinsam mit Eigentümervertreter Lars Johannsen (Jost Hurler Unternehmensgruppe), Stephan Kalteis (Center-Manager), Thomas Reindl (Gemeinderatsvorsitzender Stadt Wien), Herbert Prohaska (Fußballlegende) sowie Bezirksvorsteher Paul Stadler. (red) Karrieresprung Barbara Leithner (39), die bisher bei Reed Exhibitions in Österreich für Geschäftsentwicklung zuständig war, wurde nun zum Senior Director ReedPop Event & Development Austria & Eastern Europe ernannt. In dieser Funktion ist sie zusätzlich zum angestammten Aufgabenbereich u.a. für die strategische Weiterentwicklung der VIECC Vienna Comic zuständig. 1. Paul Stadler, Marcus Wild, Stephan Kalteis, Thomas Reindl und Herbert Prohaska bei der feierlichen Eröffnung des huma eleven; 2. Wasserspiele, echten Pflanzen, Grüninseln, große Gastronomiezonen sowie eine lichtdurchflutete Architektur zeichnen das huma eleven aus. © Roma/Alexander List © Reed Exhibitions/Christian Husar © SES Spar European Shopping Centers/APA-Fotoservice/Hörmandinger (2) 1 © Richard Tanzer © Backaldrin Karriere Stefan Wallner (TÜV), Karl Gruber (Wien Energie) und Robert Maurer. Roma Friseurbedarf Umweltbewusstsein lohnt sich AUSZEICHNUNG. Roma Friseurbedarf wurde von der österreichischen Zertifizierungsstelle TÜV Austria nach ISO 50001 ausgezeichnet. Damit ist Roma mit seinen 400 Mitarbeitern das erste Unternehmen der Branche, das über ein international anerkanntes ganzheitliches Energiemanagementsystem verfügt. Eigentümer Robert Maurer: „Das Umweltbewusstsein hat bei ‚Roma‘ seit jeher einen hohen Stellenwert und ist in der Unternehmenspolitik verankert. Unser internes Umweltschutzprogramm umfasst alle Bereiche – von der Produktauswahl bis hin zum Service. Auch Kunden und Lieferanten werden miteinbezogen. Außerdem sind die Themen Umwelt, Energie und Arbeitssicherheit Teil von verpflichtenden Schulungsmaßnahmen für alle Mitarbeiter und Führungskräfte.“ (red) Selbst ist der Schwede Am Tellerrand ••• Von Nataša Nikolic ZWEITE KASSA, BITTE. Im Jahre 1661 war Schweden das erste europäische Land, das Banknoten eingeführt hat – bald könnte es das erste sein, das sie wieder abschafft. Wie weit die Schweden auf ihrem Weg in eine bargeldlose Gesellschaft sind, zeigt auch die Bargeldquote im Handel, die bereits 2013 bei unter 30% lag. Auch Obdachlose nehmen längst nicht mehr nur Bargeld an, sondern akzeptieren auch Kartenzahlungen. In Schweden ist eben vieles anders. Einen Vorgeschmack bekommt man hierzulande auch schon bei Ikea, wo man bekanntlich die Einkäufe selbst abkassieren darf, nachdem man sie zuvor persönlich aus dem „Lager“ geholt hat. Selbstbedienung gibt‘s auch im Ikea-Restaurant und so weiter – ganz nach dem Motto „Selbst ist der Mensch“. Kassierer sind obsolet Nun hat Schweden auch den ersten Supermarkt, der ohne Personal auskommt. Kassierer sind dort gewissermaßen bald eine vom Aussterben bedrohte Spezies. Der Supermarkt aus Viken hat rund um die Uhr offen und braucht Personal nur zum Regale auffüllen und Putzen. Alles andere machen die Kun- den selbst. Per App wird die Identität und Kreditwürdigkeit beim Eintreten geprüft und bezahlt wird am Monatsende per Rechnung. Auch in Österreich kommen Händler zunehmend auf den Geschmack von Kassenautomaten, bei denen Kunden die Waren selber abkassieren und mit Bargeld oder Karte bezahlen – unter den wachsamen Augen eines oder mehrerer Verkäufer. Während die Jüngeren damit kein Problem zu haben scheinen und sich mit den neuen Systemen rasch zurechtfinden, ist die ältere Generation oft restlos überfordert und stellt sich lieber an der Kassa an – und das ist auch gut so. Das sichert zumindest die nächsten Jahre die Kassiererjobs ab. © CB12; APA/Herbert Pfarrhofer Bargeldlos geht der Kassierer zugrunde. Gewinnspiel Mit CB12 zum ÖFB-Freundschaftsspiel FUSSBALL. Mit nur einem Sprühen zwischendurch verspricht CB12 langanhaltend frischen Atem und ein neu gewonnenes Wohlbefinden – und mit diesem tollen Gefühl geht‘s für die acht schnellsten Leser, die unsere Gewinnfrage richtig beantworten, am 26. oder 29. März zum ÖFB-Freundschaftsspiel gegen Albanien bzw. die Türkei ins Ernst-Happel-Stadion. Gewinnfrage: Seit wann ist Marcel Koller Trainer des österreichischen Nationalteams (TT/MM/JJJJ)? Antwort mit Betreff Gewinnspiel und Angabe des Wunschspiels an: Nataša Nikolic [email protected]. medianet.at COVER 33 Freitag, 11. März 2016 financenet Einfacher Gemeinütziges Stiften ist seit heuer leichter möglich 36 Eigenmittel dagobert invest will KMU unter die Arme greifen 38 Ergebnis Die Uniqa brilliert mit einer vorläu figen Rekordbilanz 39 Exportrisiken Coface: Hemmschuh für die deutsche Wirtschaft 39 Exit aws Mittelstands fonds steigt bei Becom plangemäß aus 39 © aws/Foto Wilke ATX 2.–9. März 2016 ATX (Schluss 9.3.) 2.247,91 1,85% 8,96% -6,97% Andritz KapschT. Top 5 ATX Prime ▲ Andritz8,96% ▲ Lenzing7,66% ▲ OMV6,61% ▲ Polytec6,29% ▲ Porr4,75% Flop 5 ATX Prime ▼ KapschTrafficcom-6,97% ▼ Zumtobel-5,22% ▼ Warimpex-3,72% ▼ FACC-2,86% ▼ CA Immo-2,82% © easybank DAX 2.–9. März 2016 „Unser Geschäftsmodell liegt absolut im Trend“ Bankkunden von heute benötigen oft keine Filialen mehr, meint easybank-Steuerfrau Sonja Sarközi, die eine Rekordbilanz vorlegte. 34 DAX (Schluss 9.3.) 9.723,09 -0,55% 10,24% -6,42% K+S E.On Top 5 DAX des E-Commerce! ▲ K+S10,24% ▲ BASF3,37% ▲ Deutsche Lufthansa3,06% ▲ Deutsche Post2,92% ▲ Siemens2,55% Online-Payment für E- und M-Commerce Flop 5 DAX Kredit- und Debitkarten, Bankensysteme, Rechnungs- und Ratenkauf, Lastschrift, paybox, mpass, paysafecard, PayPal, ... ▼ E.On-6,42% ▼ RWE -4,81% ▼ Deutsche Börse-4,27% ▼ Merck-3,23% ▼ Infineon-2,97% © Foto Weinwurm Die Schokoladenseite Infoquelle Nummer 1 Finanzprofis sind gefragt, zeigt eine CFP-Studie. 38 www.mPAY24.com [email protected] Tel. +43-1-513 66 33-600 34 finance:COVER Freitag, 11. März 2016 medianet.at „Wir beobachten die Fintechs“ Die Marktanteile der digitalen Finanz-Start-ups werden stark wachsen, sagt Sonja Sarközi, Vorstandsdirektorin der easybank. Ihre Kunden benötigen jedenfalls keine andere Bank mehr, ist sie überzeugt. gen großteils keine Filialen mehr. Ihnen ist wichtig, dass sie jederzeit und überall das Online- und Mobile-Banking Angebot nutzen können. Unsere Kunden schätzen die breite Produktpalette vom Girokonto inklusive gratis Bankomatund Kreditkarte über Spar- und Wertpapierprodukte bis hin zu Konsum- und Hypothekarkrediten sowie Vorsorgeprodukten. easybank-Kunden benötigen keine andere Bank mehr, sie bekommen bei der easybank alles aus einer Hand. ••• Von Thomas Müller WIEN. Über die Schließung von Bankfilialen muss sich Sonja Sarközi keine Gedanken machen. Dass die easybank keine eigenen Filialen hat, heißt aber nicht, das der heutigen Vorstandsdirektorin der klassische Retail-Bereich fremd wäre. Fünf Jahre hat sie am Anfang ihrer Karriere in einer Zweigstelle der Bawag gearbeitet. Einige Jahre später war Sarközi in der Abteilung „Bankplanung und Controlling“ der Bawag tätig, wo sie 1996 das easybank-Konzept mitentwickelt hat. Als die erste Direktbank Österreichs dann im Jänner 1997 online ging, übernahm sie deren operative Leitung und seit 2001 steht sie der easybank als Vorstandsdirektorin vor. In den fast zwei Jahrzehnten seit der Gründung hat es nicht nur im Kommunikationsbereich radikale Veränderungen gegeben, gleichzeitig wurde die Bankenwelt umgekrempelt. Das werde sich in den nächsten Jahren auch fortsetzen, ist Sonja Sarközi im Interview überzeugt. Die berüchtigten Fintechs hat sie im Auge und will mit ihnen auch gemeinsame Sache machen. Google hat schon vor einiger Zeit eine elektronische Geldbörse auf den Markt gebracht. Konzerne wie Facebook arbeiten an mobilen Bezahlmöglichkeiten. Unser Modell liegt absolut im allgemeinen Trend. Die Bankkunden von heute sind sehr gut informiert und benötigen großteils keine Filialen mehr. medianet: Müssen Banken jetzt neue Einnahmequellen suchen, wenn das bisherige Geschäfts modell nicht mehr funktioniert? Sarközi: Das Geschäftsmodell der easybank liegt absolut im allgemeinen Trend zur Digitalisierung. Bankkunden von heute sind sehr gut informiert und benöti- © easybank/Alexander Tuma medianet: Voriges Jahr hat die easybank mit dem Verkauf von Öko-Strom und Gas begonnen. Wie viele Kunden sind bisher zu Ihnen gewechselt? Sonja Sarközi: Wir sind mit der Entwicklung von easy green energy äußerst zufrieden. Eine Vielzahl von Kunden hat den unkomplizierten Wechselprozess bereits genutzt und genießt nun die dauerhaft attraktiven Preise und die herausragende Servicequalität von easy green energy. medianet: Werden wir weitere Produkte sehen, die auf ähnliche Weise vermarktet werden? Sarközi: Mit dem immer stärkeren digitalen Wandel in der Gesellschaft eröffnen sich neue Märkte und Kundenschichten. Wir sondieren viele mögliche Optionen, die sich uns bieten. Sicher ist, dass auch zukünftige neue Produkte wie bisher einfach, transparent und innovativ sein werden. Sonja Sarközi leitet von Beginn an die Geschicke der easybank, seit 2001 als Vorstandsdirektorin. Geschäftszahlen 2015 Bankbereiche Betriebserträge EGT Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kontenzahl Quelle: easybank; Beträge in Mio. Euro 2015 2014Veränderung 52,3 45,8+14% 32,0 29,1+10% 36,5% 35,3% +1,2 %-Punkte 18,1% 18,4% −0,3 %-Punkte 556.000507.000 +10% medianet: Sind Sie zufrieden damit, wie das Jahr 2015 für die Bank gelaufen ist? Wird es einen Gewinn geben? Sarközi: Das Geschäftsjahr 2015 war für die easybank wieder sehr erfolgreich. Die Anzahl der servicierten Konten konnte um zehn Prozent auf 556.000 gesteigert werden. Das konstante Wachstum spiegelt sich auch in der Erhöhung der Bilanzsumme von 2,95 Milliarden Euro per Dezember 2014 auf 3,34 Milliarden Euro per Dezember 2015 wider. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) konnte um zehn Prozent auf 32,0 Mio. Euro gesteigert werden. Sehr erfreulich sind die zahlreichen Auszeichnungen, die wir im Jahr 2015 erhalten haben: e asy gratis, das gratis Gehalts- und Pensionskonto, wurde bereits zum neuntenMal in Folge AK-Testsieger und ist somit das günstigste Gehaltskonto Österreichs. Darüber hinaus ist die easybank mit dem Recommender Award für Freitag, 11. März 2016finance:Cover 35 die aktuell höchste Weiterempfehlungsrate aller Banken vom FinanzMarketing Verband Österreichs (FMVÖ) ausgezeichnet worden und errang weiters Platz eins beim Direktbanken-Test der Gesellschaft für Verbraucherstudien (ÖGVS) beziehungsweise wurde vom Magazin DerBörsianer als ‚Beste Direktbank in Österreich‘ ausgezeichnet. medianet: Das Lob der Arbeiterkammer für das Gratis-Konto haben Sie bereits erwähnt. Wie lange wird sich die Gratis-Kultur durchhalten lassen? Die GratisBankomatkarte z. B. würden die Banken ja lieber früher als später abschaffen ... Sarközi: Wenn man die Entwicklungen am Markt betrachtet, bieten immer mehr Banken ein ähnliches Produktspektrum an. medianet: Die Fintechs gelten als die neuen Herausforderer für die großen Retailbanken. Müssen jetzt auch die etablierten Online-Banken aufpassen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten? Sarközi: Aktuell sind die Marktanteile von Fintechs zwar noch gering, Prognosen gehen allerdings davon aus, dass die Anteile zukünftig stark wachsen werden. Wir beobachten die Entwicklungen in diesem Bereich sehr genau und können uns auch vorstellen, zukünftig Kooperationen mit Fintechs einzugehen. Konto, Strom und Gas aus einer Hand Die easybank will nicht nur im Online-Banking mitmischen. Über die Gratiskonten sind die Kunden auch für andere Angebote erreichbar. ••• Von Thomas Müller WIEN. Mit einer weiterhin wachsenden Bilanzsumme auf über drei Mrd. € und um zehn Prozent mehr Konten als Ende 2014 war das Jahr 2015 das bisher erfolgreichste in der fast 20-jährigen Firmengeschichte der easybank. Ungewöhnlich war im vergangenem Jahr die Ausweitung der Geschäftsfelder: Die easybank hat gemeinsam mit dem Energie-Anbieter „Unsere Wasserkraft“ das Tochterunternehmen „easy green energy“ für den Online-Vertrieb von Strom und Gas gegründet; der Strom soll dabei nur aus CO2-neutralen und nicht- nuklearen Quellen kommen. Nicht nur Finanzprodukte aller Art, auch Güter des täglichen Bedarfs sollen damit aus einer Hand kommen, so das Konzept. Doch auch die Weiterentwicklung im E-Banking und im Mobile-Banking wurde fortgesetzt. Sprung ins Ausland Das Autoleasinggeschäft der B awag PSK wurde in die easybank integriert und außerdem das Leasinggeschäft der Volksbanken übernommen. Für 2016 ist geplant, die digitale Plattform der easybank für den Ausbau des Geschäfts über die Grenzen Österreichs hinaus zu nutzen. Die Kooperation mit Shell Austria soll noch weiter vertieft werden. Zusätzlich zur Möglichkeit, © Panthermedia.net/Daniel Reiter medianet.at Barabhebungen mit der Bankomatund der Kreditkarte durchführen zu können, sollen Kunden der easybank bei Shell-Tankstellen von Preisvorteilen beim Tanken und bei der Autowäsche profitieren. www.bfi.wien/business HIER BILDET SICH DIE DIGITALE ZUKUNFT medianet: Online-Konzerne wie Google haben Bankenlizenzen, aber sind noch nicht ins Bank geschäft eingestiegen – eine Frage der Zeit? Sarközi: Wir gehen davon aus, dass sich die Bankenlandschaft in den nächsten Jahren weiter stark verändern wird. Google hat schon vor einiger Zeit eine elektronische Geldbörse, Google Wallet, auf den Markt gebracht, und auch Apple ist in den USA und in Großbritannien mit Apple Pay und der Apple Wallet präsent. Aber auch Konzerne wie Facebook arbeiten an mobilen Bezahlmöglichkeiten. medianet: 2027 würde die easybank ihren 30. Geburtstag feiern. Wird es dann die Bank in dieser Form noch geben? Haben Sie eine Vision, in welche Richtung es gehen wird? Sarközi: Als wir im Jahr 1997 als Direktbank gestartet sind, waren wir davon überzeugt, dass es einen Markt für Online-Banking gibt. Der Erfolg hat uns Recht gegeben, heutzutage ist es für den Großteil der Bankkunden selbstverständlich, Bankgeschäfte auch online oder mobil abzuwickeln. Die Vernetzung wird in den folgenden Jahren immer weiter fortschreiten, und wir sind überzeugt, dass die easybank ihre Innovationskraft immer wieder unter Beweis stellen wird und für die Zukunft sehr gut aufgestellt ist. S BUSINES SERVICE 0 8-1016 @ 01/8117 ervice -s business.wien bfi Smarte Gesellschaften brauchen smarte Köpfe. Die digitale Zukunft ist heute. Arbeitsabläufe, Produktzyklen – ja ganze Branchen ändern sich über Nacht. Wer hier am Ball bleiben will, braucht bestens geschultes Personal. Mit dem BFI Wien sind Sie ideal für diese und andere Herausforderungen der Zukunft gerüstet. 2016_Medianet_216x288_Formatadaption.indd 1 09.03.16 14:59 36 invest:portefeuille Freitag, 11. März 2016 medianet.at Die Stifter und ihre guten Investments Gemeinnützige Stiftungen einzurichten, ist ab sofort einfacher. © Panthermedia.net/Weerapat Kiatdumrong ••• Von Michael Fembek sich ja ab 2016 ändern. Im Folgenden sind Stiftungen und Stifter aufgelistet, die sich schon jetzt für Wissenschaft und Forschung engagieren. In späteren financenetAusgaben wird es dann um Stiftungen mit sozialen und kulturellen Missionen gehen. Schweighofer Prize Der Holzindustrielle Gerald Schweighofer prämiert innovative Ideen rund ums Holz. Wings for Life Die wohl bekannteste Stiftung mit österreichischen Wurzeln, die sich in der Forschung engagiert, ist Wings for Life aus dem Imperium von Dietrich Mateschitz. Nach dem Motorradunfall von Heinz Kinigadners Sohn Hannes, der seit 2003 querschnittgelähmt ist, entschlossen sich Mateschitz und Kinigadner, eine Stiftung ins Leben zu rufen, die genau einen Zweck hat: Querschnittslähmung heilbar zu machen, indem die vielversprechendsten wissenschaftlichen Arbeiten in diesem Bereich finanziell unterstützt werden. Durch die Hebelwirkung des Konzerns und der Formel 1 hat Wings for Life eine weltweite Unterstützer-Basis. Mateschitz gibt aber noch viele weitere Millionen für die Forschung, sehr viel im Rahmen der Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Salzburg und gleich 70 Millionen für ein neues Forschungshaus im Jahr 2012. 300.000 € für die Holzforschung Der Holzindustrielle Gerald Schweighofer prämiert mit dem internationalen Schweighofer Prize seit 2003 innovative Ideen, Technologien, Produkte und Services rund ums Holz. Er wird im Zwei-JahresTakt verliehen und ist jeweils mit einem Gesamtbetrag von 300.000 € dotiert. Stronachs Stiftungsprofessur Von Stiftungen finanzierte Universitätsinstitute oder zumindest Professuren sind international gang und gäbe, und auch in Österreich gibt es das vereinzelt. Eine davon hat, wer sonst, Frank Stronach im Jahr 2011 ins Leben gerufen, mit einmaligen 150.000 € unter anderem für die Frank © APA/dpa/Jan Woitas Geld für alle Stiftungen für soziale Zwecke, kunst, Kultur und Wissenschaft waren bis heuer im Vergleich zu Nachbarstaaten benachteiligt. © Schweighofer Gruppe/Pflügl S eit heuer wird es gemeinnützigen Stiftungen etwas leichter gemacht, ihrer Mission nachzugehen und gemeinnützig zu investieren: Das „Gemeinnützigkeitspaket“ der Bundesregierung bringt eine entrümpelte und erleichterte Möglichkeit der Gründung, einige Steuerbefreiungen und eine erweiterte Betätigungsfelder bei Kultur und Wissenschaft (siehe Kasten). Das Ziel: Mehr Stifter und Stiftungen sollen auf den Plan treten, und für soziale Zwecke, für Kunst, Kultur und Wissenschaft gemeinnützige Aktivitäten finanzieren – in Zeiten, in denen der Staat seit Jahren überall den Gürtel enger schnallt, eine fast logische Entwicklung. Die Bereitschaft von vermögenden Personen und Familien in Österreich ist jedenfalls da, denn schon jetzt gibt es etliche gemeinnützig tätige Stiftungen. Diese tätigen ihre gemeinnützigen Investments, pointiert formuliert, bislang trotz aller rechtlichen und steuerlichen Hindernisse – und der gemeinnützige Stiftungssektor in Österreich hat damit gegenüber Deutschland und der Schweiz eine geringe gesamtgesellschaftliche Bedeutung. Aber genau das soll Wings for Life Dietrich Mateschitz reitet nicht nur Bullen und mischt die Formel 1 auf – sein Imperium zählt auch zum Kreis der gemeinnützigen Stifter. invest:portefeuille 37 Freitag, 11. März 2016 © cinema.de © AIC/Daniel Novotny medianet.at Hannes Androsch Der Industrielle hat eine Stiftung gegründet, in welcher der jeweilige Präsident der Akademie der Wissenschaften im Vorstand sitzt und über die Vergabe der Gelder mitentscheidet. Hans Moser Seine Gattin Blanca Moser ordnete in ihrem Testament die Stiftungsgründung zur Ausbildung von Krebs- und Herzspezialisten an. Wieso man seit heuer leichter stiftet Das Gemeinnützigkeitspaket machts möglich 1. Die Gründung von gemeinnützigen Stiftungen (nicht Privatstiftungen!) wird stark vereinfacht, mit schneller und einfacher Gründung, einfacher Administration (zwei Vorstände entscheiden) und einem Mindest-Stiftungskapital von 50.000 Euro. 2. Erstmals gibt es die Möglichkeit, die Einbringung von Stiftungskapital (Kapitalstock) von der Einkommensteuer abzusetzen. Dies ist aber auf einmalig 500.000 Euro in fünf Jahren pro Steuerzahler beschränkt. 3. Gleichzeitig gibt es auch Steuerbefreiungen von allen anderen relevanten Steuern wie der Grunderwerbsteuer bei (Zu-)Stiftung in eine gemeinnützige Stiftung. 4. Die Liste der spendenbegünstigten Zwecke wird um Kunst und Kultur erweitert. Um das unüberschaubar weite Feld, das sich hier öffnen würde, weiter im Blickfeld zu behalten, müssen Organisationen, die die Spendenbegünstigung erlangen wollen, aber gleichzeitig vom Bund oder einem Bundesland gefördert werden. 5. Auch Forschungseinrichtungen können nun problemlos und ohne Umwege unterstützt werden, samt Stipendien an Universitäten tronach Stiftungsprofessur für S Innovation und Entrepreneurship. Große Unterstützer von ausländischen Universitäten sind unter anderem Gerhard Andlinger (Princeton) und Falk Strascheg (Strascheg Center for Entrepreneurship an der Universität München und 2007 das Strascheg Institute for Innovation and Entrepreneurship [SIIE] an der European Business School in Oestrich/ Winkel.) Die RD-Foundation Vienna fördert Forschung und Projekte zur Unterstützung der Menschenrechte, wie etwa den Mischkin-Preis 2012 oder die weltweite Kampagne „One billion rising“ gegen Gewalt an Frauen und Mädchen; sie wurde 2011 von Christian und Ingrid Reder gegründet, beide der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien angehörig. 3.300 Hans Moser fördert posthum Es gibt auch noch vereinzelt Stiftungen aus der guten alten Stif- Weblinks zu Stiftungen mit wissenschaftlichem Zweck © APA/Georg Hochmuth Gut unterfüttert In Österreich wurden bis heute rund 3.300 Stiftungen gegründet. Naturgemäß haben nicht alle davon Gemeinützigkeit als Stiftungszweck. Das Stiftungsvermögen wird nach einer Studie des Beratungsunternehmens PwC auf 50 bis 60 Mrd. € geschätzt, wovon rund 60% in Unternehmensbeteiligungen investiert sind, der Rest in Immobilien, Wertpapieren und Bargeld. Das Parlament beschenkt Es war einmal eine vermögende Dame namens Margarate Lupac, die mit der österreichischen Demokratie sehr verbunden war und niemand so sehr vertraute wie dem österreichischen Parlament. Sie vermachte daher ihr Vermögen dem Parlament, und dieses gründete im Jahr 2001 eine Stiftung. Deren Stiftungszweck ist unter anderem die Vergabe eines Wissenschaftspreises und eines jährlich vergebenen Demokratiepreises, dotiert mit 15.000 €. Im Vorstand der Stiftung sind immer die führenden Parlamentarier, also derzeit die Damen und Herren Bures, Kopf und Hofer. Frank Stronachs Stiftungsprofessur in Innsbruck Der Austrokanadier Frank Stronach hat 2011 mit einmaligen 150.000 € unter anderem die Frank Stronach Stiftungsprofessur für Innovation und Entrepreneurship ins Leben gerufen. StiftungsnameLink Wings for Life wingsforlife.com Schweighofer Prize schweighofer-prize.org/prize RD Privatstiftung rd-foundation-vienna.org Weiss Wissenschaftsstiftung weiss-wissenschaftsstiftung.at Margarete Lupac Stiftung parlament.gv.at/WWER/MLST Hans & Blanca Moser Stiftung meduniwien.ac.at/Hans-und-Blanca-Moser-Stiftung tungszeit, denn bis 1914 war ja Österreich voll von Stiftungen, Stiftungshäusern oder über Stiftungen finanzierten Spitälern. Eine Erinnerung daran: Blanca Moser, die ihren unsterblichen Gatten um zehn Jahre überlebte, ordnete in ihrem Testament 1974 an, eine Stiftung zu gründen, die die Ausbildung von Krebs- und Herzspezialisten fördert. Die Entscheidung darüber fällt ein Kuratorium von renommierten Medizinern, an dessen Spitze derzeit Univ. Prof. Christoph Zielinski steht. Stiftungen, die von Privatpersonen gegründet und dann universitätsnah weitergeführt werden, gibt es eine ganze Reihe, auch an der Universität Wien und der Wirtschaftsuniversität Wien. Ein ordentlich dotierter Preis wurde beispielsweise 2014 von der „Gottfried und Vera Weiss-Stiftung“ im Bereich der Anästhesie ins Leben gerufen. Die 2013 verstorbene Anästhesistin ließ beträchtlichen Immobilienbesitz in die Stiftung einbringen, sodass sich jährliche Budgets von 200.000 bis 300.000 € ausgehen sollten. Die Akademie der Wissenschaften Hannes Androsch hat wie andere Industrielle (Franz Mayer-Gunthof) und längst verstorbene Mediziner Stiftungen gegründet, in denen der Präsident der Akademie, derzeit Anton Zeilinger, heute im Vorstand sitzt und über die Vergabe mit entscheidet. Erst Anfang März konnten 82 Jungforscher mit Stipendien bedacht werden. Der überwiegende Teil der Kosten von neun Mio. € stammt allerdings von der öffentlichen Hand. Michael Fembek ist ProgrammManager der Essl Foundation, Mit-Initiator der „Sinnstifter“ und Vorstandsmitglied im Verband für Gemeinnütziges Stiften. 38 Markets/banking Freitag, 11. März 2016 Finanzprofis sind die Infoquelle Nr. eins Zusammenarbeit mit einem Profi längerfristig eine Kostenersparnis beziehungsweise ein gutes PreisLeistungs-Verhältnis beim Kauf von Finanzprodukten. Das Faktum, dass Experten dazu in der Lage sind, komplexe Zusammenhänge in Finanzangelegenheiten zu erklären und diese vereinfacht darzustellen, ist für 61% der Österreicher ein wichtiger Grund. Studie zeigt: Wenns ums Geld geht, fragen Österreicher lieber Fachleute. Das Umfeld ist dabei in anderen Ländern wichtiger. •••Von Reinhard Krémer WIEN. Bei Fragen rund um die Finanzen greifen Österreicher lieber auf das Know-how von Finanzprofis zurück. Freunde und die Familie haben hierzulande weniger Einfluss als in anderen europäischen Ländern. Das zeigt eine globale GfK-Erhebung mit 19.000 Befragungen in 19 Ländern und 1.000 Teilnehmern in Österreich, die vom Financial Planning Standards Board, der internationalen CFP-Dachorganisation, in Auftrag gegeben wurde. Auch Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, die Niederlande und die Schweiz waren mit dabei. Briten mögen das Internet Als Finanz-Informationsquelle Nummer eins bezeichnen die Briten mittlerweile übrigens das Internet: 53% beziehen ihre Geld-Infos online, was auch den höchsten Wert in ganz Europa markiert. Die Alpenrepublik zeigt sich hier etwas altmodischer: Nur 14% der befragten Österreicherinnen und Österreicher 43 Prozent Sicher mit CFP 43% der Befragten, die sich von einem Certified Financial Planner beraten lassen, halten aktuell erfolgreich an ihren Finanzstrategien fest. Ebenso viele gaben an, zuversichtlich zu sein, ihre finanziellen Lebensziele auch wirklich allesamt erreichen zu können. Vertrauenswürdigkeit … Für die Mehrheit der befragten Österreicher (69%) ist die Vertrauenswürdigkeit des Finanzberaters ein wichtiges Kriterium. Während die Alpenrepublikaner bei diesem Kriterium nur knapp vom europäischen Durchschnitt (64%) abweichen, markiert das zweitmeist genannte Kriterium einen statistischen Ausreißer: 51% der Studienteilnehmer im Land gaben nämlich Seniorität als wichtiges Entscheidungskriterium an – der höchste Wert in Europa und klar über dem Durchschnitt (39%). … und Qualifikation Als weitere Faktoren werden von den Befragten etwa der Ruf des Beraters oder seiner Firma, die Größe des verwalteten Vermögens oder auch die geleistete Aus- und Weiterbildung sowie Zusatzqualifikationen und Zertifizierungen, wie etwa jene zum Certified Financial Planner, ins Treffen geführt. Europäer, die mit einem CFP-Berater zusammenarbeiten, fühlen sich in Finanzangelegenheiten generell besser gerüstet. Auf wen die Österreicher vertrauen Wenns ums Geld geht, fragen …Anteil in Prozent Bank- oder Vermögensberater 53 Familienmitglieder und Freunde 30 Websites für Info-Beschaffung 14 © Foto Weinwurm Berater bevorzugt Während Familie und Freunde als Informationsquelle in FinanzFragen in vielen europäischen Ländern gleichauf oder sogar vor den professionellen Beratern liegen, stehen hierzulande vor allem die Berater hoch im Kurs: 53% der Österreicherinnen und Österreicher wenden sich in Geld-Fragen an ihren Bank- oder Vermögensberater, nur 30% vertrauen dem Rat von Familienmitgliedern und Freunden. In Großbritannien setzen lediglich 12% der Inselbewohner auf professionelle Ratschläge, 47% wenden sich jedoch an ihr persönliches Umfeld. medianet.at Otto Lucius Präsident des Österreichischen Verbands Finan cial Planners. gaben an, Websites für die Informationsbeschaffung im Finanzbereich heranzuziehen, was wiederum dem niedrigsten Wert am gesamten Kontinent entspricht. Die Motive, um einen Finanzexperten aufzusuchen, sind vielfältig: 54% der Studienteilnehmer in Österreich gaben die zuverlässige und vertrauensvolle Betreuung als Grund für die Zusammenarbeit mit einem Bank- oder Vermögensberater an. 59% der österreichischen Konsumenten erwarten sich durch die Für die Beraterwahl sprechen … Zuverlässige vertrauensvolle Betreuung Kostenersparnis Komplexe Zusammenhänge erklären können 54 59 61 Bei der Beraterwahl zählen … Vertrauenswürdigkeit69 Seniorität51 Quelle: Financial Planners/GfK Eigenmittel für KMU WIEN. Seit Mitte Februar 2016 bietet die neue CrowdfundingPlattform www.dagobertinvest.at Privatanlegern die Möglichkeit, in Projekte österreichischer Mittelstands- und Immobilienunternehmen zu investieren. Warum es neben den existierenden Angeboten eine Alternative wie dagobertinvest braucht, erklärt Gründer Andreas Zederbauer. Fokus auf Österreich Der Hauptunterschied zu bestehenden Plattformen sei nämlich der Fokus von dagobertinvest, meint Zederbauer: „Wir konzentrieren uns auf Projekte von österreichischen Unternehmen, die bereits länger am Markt tätig und operativ erfolgreich sind. Wir werden also dort aktiv, wo sich das Geschäfts- modell des Unternehmens bereits bewährt hat, und helfen solchen Unternehmen bei der Realisierung weiterer Projekte. Start-ups werden aufgrund des hohen Risikos bei uns nicht angeboten.“ Eigenmittel beschaffen Diese Finanzierung überlässt man anderen Plattformen, so der dagobertinvest-Gründer: „Durch Basel III stecken vor allem österreichische Mittelstandsunternehmen häufig in der Kreditklemme.“ Denn um Projekte realisieren zu können, müssen Unternehmen den Banken immer höhere Eigenmittel-Anteile vorweisen. „Je nach Umfang des geplanten Projekts kann das heute schnell die Möglichkeiten des Unternehmens übersteigen – trotz solider Finanz- struktur und Planung. Hier kommt dagobertinvest ins Spiel: Auf unserer Plattform sammeln wir die fehlenden Eigenmittel durch Crowd investing ein“, so Zederbauer. Bei dagobertinvest wird nie das Gesamtprojekt mit CrowdKapital finanziert: „Eine typische Finanzierungsstruktur für ein dagobertinvest-Projekt sind 10% Eigenkapital des Unternehmers, 20% Crowd-Kapital und 70% Kreditfinanzierung durch eine Bank. Bei unseren Projekten sehen wir das Crowd-Kapital als Ergänzung zur klassischen Bankfinanzierung“, erläutert Andreas Zederbauer. Das Kapital der Privatanleger wird bei dagobertinvest je nach Projekt mit hohen 5% bis 8% pro Jahr verzinst. Die Projekte haben eine Laufzeit von nur 6 bis 30 Monaten. © Panthermedia.net/Ahmetov Ruslan Privatanleger können mit 5 bis 8% Zinsen pro Jahr rechnen, sagt dagobertinvest-Gründer Andreas Zederbauer. Crowdfunding: 8% gibts nicht ohne Risiko – Besicherung ist ein Nachrangdarlehen. medianet.at Freitag, 11. März 2016 Banking/INsurance:watch 39 UNIQA wird gestrafft Rekord-Plus, mehr Dividende © APA/dpa/Kay Nietfeld Jung, Regional Economist für Nordeuropa bei Coface. Die deutsche Wirtschaft hat mit steigenden Exportrisiken zu kämpfen. Die Binnennachfrage steigt aber auch und puffert Ungemach ab. Exportrisiken als Hemmschuh Entwickelte Volkswirtschaften als Exportländer für die deutsche Wirtschaft bleiben stark. Alle anderen schwächeln. konjunkturellen Veränderungen dort betroffen, heißt es in der Studie. „Diese externen Einflüsse sind derzeit negativ. Denn das Wachs- ••• Von Helga Krémer WIEN/BERLIN. Das Angenehme für die deutsche Exportwirtschaft gleich vorweg: Die Experten von Coface erwarten eine ähnlich gute Entwicklung wie im Vorjahr, die Ausfuhren in die entwickelten Volkswirtschaften sollen aller Voraussicht nach stark und robust bleiben. Jedoch, es dräut Ungemach: in Form von Exportrisiken. Eine aktuelle Coface-Studie über deren Anstieg für Deutschland zeigt, dass diese für dortige Unternehmen das Wachstum im ganzen Land hemmen. Die deutsche Wirtschaft habe starke Verbindungen zu den aufstrebenden Ländern und den Entwicklungsländern – und sei dadurch von den strukturellen und tum in den Emerging Markets ist gebremst und deutlich schwächer als die Nachfrage aus den entwickelten Ländern“, erklärt Mario Next Exit: Global Player Karl Lankmayr Der aws-MittelstandsfondsGeschäftsführer konnte BecomExit abschließen © aws/Foto Wilke Weiterer erfolgreicher Exit „Die Becom hat sich in den letzten Jahren sehr beeindruckend entwickelt, und so konnte der Umsatz seit unserem Einstieg um rund 60 Prozent gesteigert werden“, freut sich Karl Lankmayr, Geschäftsführer des aws Mittelstandsfonds. „Heute ist das Vorzeigeunternehmen mit seiner Größe sowohl am heimischen wie auch am internationalen Markt bestens positioniert. Somit können wir einen weiteren erfolgreichen Exit abschließen, der der österreichischen Wirtschaft zugutekommt“, zeigt sich Lankmayr zufrieden über die Zusam- Entwickelte Länder im Fokus Nach der Coface-Studie seien die deutschen exportierenden Unternehmen derzeit, regional betrachtet, eher für die entwickelten Länder optimistisch gestimmt. Die schwächsten Aussichten werden dagegen für Süd- und Mittelamerika, Osteuropa, Russland, die Türkei und China erwartet. Bei den Branchen seien einige besonders von Risiken in den Emerging Markets betroffen: Automobil, Maschinenbau sowie Elektrische Ausrüstungen und die sehr zyklische Chemiebranche, heißt es bei Coface. Als Stabilitätspuffer für die deutsche Wirtschaft sehen die CofaceExperten zum einen die robuste Binnennachfrage – angetrieben von der guten Arbeitsmarktlage, steigenden Löhnen sowie der niedrigen Inflation – und zum anderen die höheren Exporte nach Großbritannien und in die USA. Aufgrund der robusten Inlandsnachfrage erwartet Coface im laufenden Jahr ein Wachstum der deutschen Wirtschaft um 1,7%. dische Unternehmen. Die frei werdenden Mittel werden inklusive der erwirtschafteten Rendite in neue Beteiligungen investiert“, sagt Staatssekretär Harald Mahrer. Burgenländischer Leitbetrieb Becom erobert die Welt, der aws Mittelstandsfonds war unterstützend dabei. WIEN. Anfang 2011 gab der aws Mittelstandsfonds den Einstieg in das Technologie-Unternehmen Becom Electronics GmbH bekannt. Jetzt, fünf Jahre später, den erfolgreichen Abschluss der Zusammenarbeit und den plangemäßen Ausstieg. Exporte nach China gesunken So sei die Nachfrage nach deutschen Produkten vom globalen Risikomix aus politischen und militärischen Konflikten, Terroranschlägen und strukturellen Problemen in vielen aufstrebenden Ländern beeinträchtigt. Rund 29% der deutschen Exporte gehen in Emerging Markets, mehr als ein Fünftel davon nach China. Und dort ist das Wachstum gerade mau. „Die Wachstumsaussichten für viele Emerging Markets sind eher verhalten. Auch die Aussicht auf eine weitere graduelle Abschwächung der chinesischen Dynamik dürften sich negativ auf die deutsche Exportwirtschaft auswirken“, erwartet Coface-Experte Jung. „Die Exporte nach China sind im vergangen Jahr erstmals seit 1997 gesunken; die Bilanz für die Ausfuhren nach Russland und Brasilien fällt noch schlechter aus“, sagt Mario Jung. menarbeit mit der Becom. „Das Investment in die Becom war gut angelegtes Geld. Von diesem Erfolg profitieren nun weitere mittelstän- Mit Helfern am Wachstumspfad Mit über 70 Mio. € konnte Becom 2015 den höchsten Umsatz seit der Firmengründungründung 1984 erarbeiten. Zudem wurde der Standort im Burgenland um 4.000 m² erweitert, um zusätzlichen Platz für die Bereiche Forschung und Entwicklung, Prozesstechnik, Produktion sowie Logistik zu schaffen. Durch die Unterstützung des aws Mittelstandsfonds habe sich der ertragsstarke Leitbetrieb zu einem der größten Anbieter für elektronische Baugruppen, Geräte und Systeme für Industriekunden im gesamten D-A-CH-Raum etablieren können, heißt es in einer Aussendung. „Mit dem aws Mittelstandfonds unterstützen wir Unternehmen auf ihrem Wachstumspfad. Durch die Investition des Fonds ist es dem Team der Becom gelungen, zum Global Player aufzusteigen“, betont Mahrer. WIEN. Die Uniqa Insurance Group steigerte – nach vorläufigen Daten – im Geschäftsjahr 2015 das Ergebnis vor Steuern um 11,9 Prozent auf 422,8 Mio. € – das höchste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte. Die Prämien – inklusive der Sparanteile der fonds- und indexgebundenen Lebensversicherung – stiegen um 4,3 Prozent auf 6.325,1 Mio. €; Konzernergebnis (nach Steuern und Minderheitenanteilen): 331,1 Mio. Euro, plus 14,2%. Für das Geschäftsjahr 2015 soll eine um 11,9 Prozent erhöhte Dividende von 47 Cent je Aktie (2014: 42 Cent) ausgeschüttet werden. Alle operativen Versicherungen der Uniqa im Inland – Uniqa Österreich, Raiffeisen Versicherung, FinanceLife Lebensversicherung und Salzburger Landes-Versicherung – werden bis 2017 miteinander verschmolzen; in Zukunft gibt es nur noch zehn statt 22 Vorstandsmitglieder. Jene der Holding werden von fünf auf drei reduziert. Das Unternehmen hat beim Check der Österreichischen Gesellschaft für Verbraucherstudien (ÖGVS) bei Reiseversicherungen ein „Gut“ erreicht und belegte in der Kategorie „Komplettschutz Einzelreise“ den ersten Platz von insgesamt neun getesteten Anbietern. VISA EUROPE und ESC Partner beim Song Contest WIEN. Visa Europe ist offizieller Partner des diesjährigen Eurovision Song Contest in Stockholm und damit bevorzugter Zahlungspartner für die Veranstaltung. Den Zuschauern des Finales und Halbfinales des Wettbewerbs sowie den Besuchern des Eurovision Village in Kungsträdgården in Stockholm werde Visa Europe ein kontaktloses Bezahlerlebnis bieten, heißt es in einer Aussendung. „Gemeinsam mit seinen Partnern wird Visa Europe kontaktloses Bezahlen während der gesamten Veranstaltung ermöglichen und gleichzeitig die KontaktlosTechnologie erlebbar machen“, sagt Mark Antipof, Chief Officer Sales & Marketing bei Visa Europe. Nürnberger Auszeichnung und Umzug SALZBURG. Die Nürnberger Versicherung AG Österreich wurde vom Fachmagazin Fonds professionell in der Kategorie „Service-Award der Versicherungen“ mit „herausragend“ bewertet. Beurteilt wurden Kriterien wie Kompetenz und Serviceorientierung der Betreuer, Ansprechpartner im Innendienst und die Zufriedenheit mit der Offert-Software. Das Unternehmen eröffnete kürzlich das neue „Finanzzentrum Graz“, weil man aus dem alten Standort nach elf Jahren herausgewachsen war. WeltMeister Österreich 2016 Das Jahrbuch zum Wirtschaftsstandort WELTMEISTER ÖSTERREICH WELTMEISTER ÖSTERREICH - Das Jahrbuch zum Wirtschaftsstandort Das Jahrbuch zum Wirtschaftsstandort SUR PRIS INGLY INGE NIOUS www.advantageaustria.org Weltmeister (2015) NEU.indd 1 Erscheinungstermin: 24. Juni 2016 Druckunterlagenschluss: 13. Juni 2016 02.07.2015 13:06:43 •ÖsterreichsWeltmarktführeraufeinenBlick •IndustriestandortÖsterreich–wasWeltmarktführerfürRahmenbedingungenbrauchen •HochtechnologieundForschungsstandort–wofindensichdieWeltmeisterderZukunft •ErscheintindeutscherundenglischerSprache •LiegtinjedemAußenhandelscenterderAWAauf •DieweltweiteexklusiveVisitenkartevonÖsterreichsExportindustrie Projektleitung: Mag.ErichDanneberg,MAS Tel:01/919202224|[email protected] medianet.at cover 41 Freitag, 11. März 2016 real:estate Vermittlung Verwaltung Bewertung Baumanagement www.ehl.at Messen Wiener Immobilien Messe, Wohnen & Interieur, Möbelmesse Homedepot 42 Moneten Die UBM dealt fleißig weiter – z.B. in Frankfurt und in Amsterdam 43 Märkte Preise, Prognosen, Daten, Fakten, Trends – der „Speckgürtel“ rund um Wien 46 Mieten Der Büromarktbericht von Otto Immobilien birgt manche Überraschung 47 Wir leben Immobilien. IATX 2.–9. März 2016 IATX (Schluss 9.3.) 217,35 -1,28% 4,16% -3,72% Atrium Warimpex © Jobst/PID Atrium4,16% Immofinanz0,62% S Immo-0,52% conwert-0,70% Buwog-2,01% CA Immo-2,82% Warimpex-3,72% Immo-Aktien-Fonds Wencke Hertzsch, Projektleiterin des Stadtteilmanagements Seestadt Aspern, und Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. 1-Monat-Performance (per 9.3.2016) Es gibt viel zu tun für den Wiener Wohnbaustadtrat ▲ CS(Lux)Gl.Em.M.Prop.Eq.Fd.DB13,20% ▲ Parvest R.Est.Secur.Pac. I EUR10,21% ▲ Fidelity Fd.Asia Pac.Prop.A Dis9,82% ▲ Morgan Stanley US Prop. Z USD9,54% ▲ AB Global Re.Est.Sec.PF I EUR9,31% ▼ Wiener Privatbank Europ.Prop.A -0,55% Michael Ludwig plant aktuell 13.000 neue Wohneinheiten pro Jahr in der Bundeshauptstadt – 9.000 davon im geförderten Bereich. 44 ▼ DWS Immoflex Vermögensm. -0,27% ▼ SemperProperty Europe A 0,13% ▼ 3 Banken Immo Strategie 0,30% ▼ RP Glo.Real Estate A 0,77% CERX 2.–9. März 2016 CERX (Schluss 9.3.) 106x85_Medianet_RZ.indd 1 26.11.15 20:29 382,56 1,43% 42 WIENER IMMOBILIEN MESSE Freitag, 11. März 2016 medianet.at SO WARS IM VORJAHR 2015: ein kurzer Blick zurück SEMPERDEPOT Möbelmesse Homedepot WIEN. Ebenfalls dieser Tage findet im Semperdepot, dem Atelierhaus der Akademie der Bildenden Künste Wien (1060, Lehárgasse 6), als „Möbelmesse der Extraklasse“ die diesjährige Homedepot statt. Dabei zeigen – bei freiem Eintritt – mehr als 50 internationale Designhersteller auf vier Ebenen mit 4.300 m2 Ausstellungsfläche aktuelle Designneuheiten für zeitge mäßes Wohnen. (pj) 11.3. von 14 bis 19 Uhr, 12. und 13.3. von 11 bis 20 Uhr GRIFFNER Investitionen in die Blaue Lagune WIEN. Während die heimische Fertighausbranche über Rückgänge klagt, setzt der Kärntner Unternehmer Georg Niedersüß auf Wachstum: 90 Häuser will er 2016 unter der Marke Griffner verkaufen, 2017 soll die Zahl auf 110 Einheiten steigen – was einer Verdoppelung seit der Neugründung 2013 entsprechen würde. Demnächst errichtet Griffner unmittelnbar neben dem Eingang der Blauen Lagune (südlich der SCS) eine Weiterentwicklung des Modells ‚Box‘ – „ein Einfamilienhaus, das mit dem Körper eines Würfels arbeitet“, erklärt Niedersüß. (pj) Wiener (35%), im Burgenland nennen mehr als 72% der Befragten eine Wohnung, ein Haus oder ein Grundstück ihr Eigen. Noch immer gilt: Je älter man ist, desto wahrscheinlicher besitzt man eine Immobilie. So geben fast 70% der Über-60-Jährigen an, eine Immobilie zu haben, bei den 25- bis 29-Jährigen sind es „nur“ knapp 38%. © www.fabshoot.me / [email protected] WIEN. Direkt zur „WIM 2015“ waren im Vorjahr 3.500 Besucher gekommen, allerdings nahmen an den beiden Tagen auch viele Besucher der „Wohnen & Interieur 2015“ die Gelegenheit wahr, die Immobilienmesse aufzusuchen. Auf beiden Messen wurden insgesamt 78.025 Besucher registriert. Die Immobilienmesse richtete sich auch im Vorjahr bereits verstärkt an Personen, die Wohnraum oder eine Liegenschaft veräußern wollten. „Aus Sicht der Fachgruppe hat sich die WIM sehr gut entwickelt“, bestätigt Rudolf North, GF der Fachgruppe Wien der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der WK Wien. (red) Bei der Wiener Immobilien Messe gibt es heuer erstmals einen Gewerbeimmobilienbereich. Die WIM lockt in die Messe Wien Die Immobilienmesse für Österreichs größten Ballungsraum findet Samstag und Sonntag im Congress Center der Messe Wien statt – rund 80 Aussteller werden sich präsentieren. schäftslokale in Wien und unterstützt Interessenten bei der Suche nach einem geeigneten Standort für ihre Geschäftsidee. ••• Von Paul Christian Jezek WIEN. Am 12. und 13. März gibt‘s im Congress Center der Messe Wien die diesjährige Ausgabe der „WIM – Wiener Immobilien Messe“. Veranstalter Reed Exhibitions erwartet dazu rund 80 Aussteller. Diese wollen einen Überblick über das aktuelle Privatimmobilienangebot bieten und aktuelle Objekte sowie in Planung befindliche Projekte herzeigen. Neu ist heuer der Bereich Gewerbeimmobilien. Dort zeigt die Plattform „Freie Lokale“ der Wirtschaftskammer Wien freie Ge- Immobilienentwickler im Fokus Zu den Neuausstellern der WIM zählen unter anderem Premium PIV Immobilien, Strauss & Partner Development, MRG Metzger Realitäten, Tom Krauss Immo GmbH und die IS Vermittlungs GmbH. Neu ist auch das Jungunternehmen Carlsson Homestaging, das die professionelle Aufbereitung einer Immobilie für den Verkauf oder die Vermietung anbietet. Zu den Stammausstellern zählen Buwog AG, Mischek Bauträger Service GmbH, s Real Immobilienvermittlung GmbH, Raiffeisen evolution project development GmbH, IAI – Initiative aktive Immobilienwirtschaft und die Österreichischen Notare, die soeben eine aktuelle Studie über den Immobilienbesitz der Österreicher vorgelegt haben. Demach sind bereits 60% der Österreicher Eigentümer eines Grundstücks, eines Hauses oder einer Wohnung; 2013 waren es erst knapp 52% der Befragten. Die wenigsten Immobilien besitzen im Bundeslandvergleich die Die Ideen der Möblierer Bei der Wohnen & Interieur stehen Möbel „made in Austria“ im Mittelpunkt. Die Wohnmesse zeigt Trends der Einrichtungsbranche. FMZ PANNONIA NEUSIEDL/SEE. Das 8.200 m2 große Fachmarktzentrum Pannonia wurde einer umfassenden Neupositionierung unterzogen und damit deutlich aufgewertet. EHL Immobilien konnte den Mietermix optimieren; Kernstücke der Neupositionierung sind die Erweiterung der von frequenzintensiven Ankermietern belegten Flächen sowie hochwertige Neuvermietungen wie z.B. die Optikkette Pearle. Weiter hat die Drogeriemarktkette dm ihre Verkaufsfläche deutlich vergrößert. (pj) WIEN. Vintage ist in, auch bei Möbeln. „War Opas alter Ohrensessel lange Zeit verschrien, ist er dieses Jahr absolut im Kommen“, meint Andrea Steinegger von der Österreichischen Möbelindustrie, einer Berufsgruppe des Fachverbands der Holzindustrie und somit eine Teilorganisation der Wirtschaftskammer. Zu ihr zählen 53 Betriebe mit rund 6.700 Mitarbeitern. Ein marmornes Comeback Hohe Lehnen und angedeutete Ohren sind wieder en vogue – behaglich und in klarer Form modern zugleich. Die Oase der Gemütlichkeit wird neu interpretiert – Platz nehmen, entspannen, abschalten. Plus „Wohnen & Interieur“ Weiteres rechtliches Know-how sowie generell ein umfassendes Rahmenprogramm mit Vorträgen und Diskussionsrunden mit anerkannten Experten gibt‘s im Rahmen der WIM auf der „Immo-Bühne“ und im „IAI Vortragsraum“. Der Termin der WIM fällt auf das Schlusswochenende der „Wohnen & Interieur“ in den Hallen A bis D der Messe Wien. Beide Messen können an diesem Wochenende mit nur einem Ticket besucht werden. www.immobilien-messe.at tet: Das Image ist poliert. „Technik und Komfort spielen auch bei Möbeln eine große Rolle“, meint Steinegger. Versteckte Funktionen, diskrete Gadgets: Smarte Wohnlösungen, die mitdenken und Komfort bieten, wo man ihn nicht erwartet, sind das Resultat der Zeichen der Zeit. Von der guten alten Zeit 2016 ist das Jahr der Re-Editionen. Der einzigartige Zeitgeist der 50erund 60er-Jahre erobert den Wohnraum zurück. Neu aufgelegt und attraktiv inszeniert, lassen verblüffende Re-Editionen die gute alte Zeit auch Zuhause wieder aufleben. ••• Von Paul Christian Jezek © Wittmann/Österr. Möbelindustrie Ein verbesserter Mietermix (Zu) Weit verbreitete Irrtümer Noch ein Thema ist den Notaren besonders wichtig: das rechtliche Hintergrundwissen von Herrn und Frau Österreicher. Laut Studie meint jeder zweite Österreicher, dass der Ehepartner automatisch alles erbt, wenn man stirbt. Besonders in der Generation der Über-50-Jährigen ist dieser Irrtum mit 60% weit verbreitet. Und ein Drittel der Befragten ist überzeugt, überhaupt kein Testament zu brauchen, da im Todesfall automatisch der Ehepartner den Immobilienbesitz erbt. „Das stimmt so nicht“, erklärt der Wiener Notar Markus Kaspar. „Nach der gesetzlichen Erbfolge erben in Österreich die Kinder zwei Drittel, der Ehepartner ein Drittel. Im Einfamilienhaus behält der Ehepartner zwar ein Wohnrecht, er oder sie werden aber nicht automatisch Alleineigentümer. Anders sieht es bei einer Eigentumswohnung aus: Wenn beide als Eigentümer im Grundbuch stehen, bekommt der Überlebende den Anteil des Verstorbenen, allenfalls ist eine Ausgleichzahlung zu leisten.“ Die Wohnmesse gibt Einblick in exklusive Wohnideen und moderne Formensprachen. Marmor, Stein und Eisen bricht – nicht! In natürlicher, geschliffener Anmutung erlebt Marmor derzeit ein großes Revival. Im Materialmix mit Holz oder Leder z.B. wird es von vielen Designlabels verarbei- Holz – ein Evergreen Natürliche Materialien, ein wohngesundes Zuhause: Der Megatrend 2016 bleibt Natur. Alles, was behaglich ist und die Sinne verwöhnt, allem voran Naturholz. Es ist die Sehnsucht nach dem Ursprünglichen, dem Echten, die dem natürlichsten aller Werkstoffe zu seiner Bedeutung verhilft. Steinegger: „Unverfälschte Qualität, die alle Sinne anspricht – das schafft nur Holz.“ medianet.at IMMOBILIENENTWICKLER 43 Freitag, 11. März 2016 Die UBM dealt fleißig weiter ••• Von Paul Christian Jezek WIEN/FRANKFURT. Der Portfolio abbau geht weiter: UBM Develop ment AG und ihr Projektpartner Munich Hotel Invest GmbH ver kaufen in einem Share-Deal die Hotelentwicklung Holiday Inn Frankfurt Gateway Gardens an die Kapitalverwaltungsgesellschaft Hansainvest Hanseatische Invest ment GmbH. Die Immobilie ist noch in Bau, erst am 24.2. wurde Richtfest gefeiert. Weil die Fertig stellung erst im vierten Quartal erfolgen wird, wurde die 45 Mio. €Transaktion im Rahmen eines For ward-Deals abgeschlossen. Das 288 Zimmer und rund 12.000 m2 Geschoßfläche große Hotel liegt in der neuen Frankfurter Airport City Gateway Gardens. Pächter ist die Primestar Hospitality GmbH mit einem Pachtvertrag über 20 Jahre. Sie wird als Franchiseneh mer das Hotel unter der Marke Holiday Inn betreiben. Bier: „Forward-Deals im Trend“ Für UBM-CEO Karl Bier ist dieser Forward-Deal ein weiterer Beweis für die aktuell gute Verfassung des Immobilienmarkts: „Die Investoren fürchten, der Markt könnte ihnen davonlaufen, und entschließen sich daher zu einem immer früheren Zeitpunkt zur Sicherung der Veran lagung.“ Auch am Wiener Büromarkt ge lang UBM vor Kurzem ein ähnlich spektakulärer Forward-Deal: Der Immobilienentwickler konnte das vierte Baufeld des Wiener Quartier Belvedere Central (QBC) schon im Jänner dieses Jahres verkaufen, obwohl das 22.000 m² Mietfläche große Bürohaus erst 2018 fertigge stellt sein wird. (medianet berich HYATT REGENCY Ein neues Hotel in der Boom-Stadt AMSTERDAM. Gemeinsam mit dem lokalen Entwickler Aedes Real Estate errichtet UBM in der Sarphatistraat an der Singelgracht ein neues Hyatt Regency Hotel. Die Bauarbeiten sollen bis Jah resende abgeschlossen sein, die Gesamtkosten sollen 60 Mio. € betragen. Das Haus der beiden Amsterdamer Architekten Frits van Dongen und Patrick Koschuch ist nach dem 2011 fertiggestellten Crowne Plaza South die zweite Hotelentwicklung von UBM in Amsterdam – die Stadt gilt als ausgesprochen profitabler Markt für Hotelentwicklungen. Mit dem Hyatt Regency errichtet UBM das nachhaltigste Hotel der Stadt – das BREEAM Excellent-Zertifikat weist mit 74% die höchste Nach haltigkeits-Punktezahl aus, die je für eine Hotelimmobilie in den Niederlanden vergeben wurde. (pj) tete.) So etwas wäre noch vor we nigen Jahren undenkbar gewesen, meint der UBM-CEO. Dass einzelne Terminverkäufe sogar schon fixiert wurden, bevor noch eine Baugenehmigung vorlag, ist für Karl Bier „eine Bestätigung des exzellenten Rufs, den UBM als verlässlicher Projektentwickler mittlerweile in der internationalen Investmentcommunity genießt“. Mit einem „Track Record“ von 43 Hotels mit knapp 9.000 Zimmern in den vergangenen zwei Jahrzehnten zählt UBM zu den Top-Hotelent wicklern in Europa. © UBM Das Holiday Inn Frankfurt wurde um 45 Mio. Euro an die Kapitalverwaltungsgesellschaft Hansainvest verkauft – dabei ist das Hotel in der Finanzstadt noch gar nicht fertig … Am Hotel Holiday Inn Frankfurt Gateway Gardens wird derzeit noch eifrig gebaut. WEnn www.moebel-guide.at DEsign DEinE WElt ist, ist Das DEin gUiDE Die PREMIUM Guides von 10 JAHRE Anna M. Del Medico MÖBEL & DESIGN GUIDE2015 Österreichs kreative Einrichtungsszene Top-Infos, Tipps & Adressen Man Muss nicht alles wissen. Man muss nur wissen, wo man nachschauen kann. Weitere Informationen und Bestellungen unter www.moebel-guide.at www.moebel-guide.at 44 WOHNBAU IN WIEN Freitag, 11. März 2016 medianet.at Wenn die Metropole (stärker) wächst Wien expandiert deutlich massiver als angenommen – allein im Vorjahr sind rund 43.000 Menschen in der Hauptstadt „angekommen“. Das bedeutet Handlungsbedarf für den Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. ••• Von Paul Christian Jezek Das Wohnbaupaket im Detail 1. Zusätzliche Projekte und zusätzliche Wohneinheiten: • Deutliche Steigerung der Neubauleistung um 30% von derzeit insgesamt 10.000 Wohneinheiten im Jahresdurchschnitt ab dem Jahr 2017 • Deutliche Erhöhung der Quantität durch die Verdoppelung auf 4.000 Gemeindewohnungen in der laufenden Periode (bis 2020) • Sofortprogramm mit 1.000 Wohnungen in Holzbauweise gemäß einem noch zu novellierenden §71c BO für Wien auf Liegenschaften der Widmungen Verkehrsband und Betriebsbauge- Handlungs bedarf Von zentraler Bedeutung ist für den Wiener Wohnbaustadtrat Michael Ludwig „die gezielte Beschleunigung des infrastrukturellen Ausbaus in direkter Abstimmung mit dem Wohnungsneubau“. Bereits fach jurierte Wohn hausprojekte müssen nicht mehr dem Fach bereich für Stadtplanung und Stadtent wicklung vor gelegt werden. biet bzw. Arealen mit Bausperren. 2. Verkürzung von Verfahren und raschere Realisierung: • Optimierung von Verfahrensabläufen in Wohnbau und Planung, effizientere Gestaltung und Abbau von Hindernissen • Verkürzung der Bauträgerwettbewerbe um zwei Monate • B auträger werden zur Inanspruchnahme von Finanzierungsangeboten der WohnbauInvestitionsbank (WBIB) des Bundes motiviert und können bei positiver WBIB-Bewertung um © PID/Christian Jobst Schneller und kostengünstiger Ludwig will dafür durchaus im eigenen Bereich ansetzen: Die dienststellenübergreifenden Abläufe sollen stärker vernetzt und aufeinander abgestimmt werden. „Damit werden Verfahren beschleunigt und die Projektrealisierung von der Konzeption bis zur Schlüsselübergabe deutlich verkürzt.“ Gleichzeitig würden die Kosten dadurch eingedämmt. Durch die verstärkte Inanspruchnahme des Modells der Wiener Wohnbauinitiative sowie der vom Bund über die Wohnbauinvestitionsbank (WBIB) bereitgestellten Mittel sollen zudem zusätzliche Wohneinheiten zu erschwinglichen Konditionen errichtet werden können. Mit diesem Wohnbaupaket sei ab 2017 – abgestimmt auf die tatsächliche Bevölkerungsentwicklung – eine deutliche Steigerung des Neubauvolumens um gut 30% erreichbar. Ludwig: „Insgesamt 13.000 Wohneinheiten – davon rund 9.000 aus dem geförderten Bereich – sollten dann in die Realisierung gehen.“ © Wohnfonds Wien D as Bevölkerungswachstum bringt für die Bundeshauptstadt eine Reihe an An- bzw. Herausforderungen mit sich – z.B. für die städtische Infrastruktur. Von den Öffis und den Verkehrslösungen über Gesundheitsversorgung, Schul- und Kindergartenangebot bis hin zu Energieversorgung, Wasser und Abwasser muss entsprechend aus- und weitergebaut werden. Massiv betroffen vom Wiener Wachstum ist natürlich auch der Wohnbaubereich. Dabei liegt die Neubauleistung in den letzten Jahren bereits „auf Rekordniveau“, sagt Wohnbaustadt M ichael Ludwig im medianet- Exklusivinterview. „Wir haben seit 2007 die Wohnbauleistung sukzessive und kontinuierlich angehoben. Mit jährlich rund 10.000 neuen Wohneinheiten, davon etwa 7.000 aus dem geförderten Bereich, wird in Wien so viel gebaut wie in kaum einer anderen europäischen Stadt.“ Um die Neubauleistung auch in den kommenden Jahren auf ähnlichem Niveau zu halten und mittelfristig sogar noch zu steigern, hat die Stadt Wien eine zusätzliche Wohnbau-Offensive ins Leben gerufen. Ludwig: „Mit einer weiteren Bodenmobilisierung und insbesondere durch die zügigere Abwicklung von Widmungs- und Bauprozessen sowie Verfahrensvereinfachungen sollen Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen erreicht werden.“ Gemeindebau-Grandsigneur Wohnbaustadtrat Michael Ludwig mit Wohnbau-Ikone Harry Glück: Allein der Wohnpark Alt-Erlaa umfasst mehr als 3.000 Wohnungen. zusätzliche Wohnbauförderung der Stadt Wien ansuchen; in diesem Zusammenhang kann die Befassung des Grundstücksbeirats entfallen • Der Wohnbauförderungsbeirat entfällt, was einen weiteren Monat an Zeitgewinn bringen soll • Beschleunigung der Widmungsverfahren und Verkürzung der Verfahrensdauer; Zeitgewinn: zwei Monate. 3. Eindämmung der Planungsund Errichtungskosten • Deckelung der Kosten der Freiraumgestaltung • Optimierung der nicht ganzjährig genutzten und nachgefragten Gemeinschaftseinrichtungen • Anpassungen der Wiener Förderrichtlinien sollen Kostenreduktionen bei Wärmeschutz und Fenster bringen • A npassung der Stellplatzverpflichtung und nachfrageorientierten Errichtung von kostengünstigen Stellplätzen durch die Bauträger sowie bedarfsgerechter Fahrradabstellräume. 4. Strukturelle Maßnahmen • Zusätzliche Grundstücks- und Flächenmobilisierung durch die konsequente Umsetzung der Immobilienstrategie der Stadt Wien • Neustrukturierung der bisherigen Infrastrukturkommission als Lenkungs- und Steuerungsgremium sowie die Bereitstellung der medianet.at WOHNBAU IN WIEN 45 Freitag, 11. März 2016 © PID/Christian Jobst In der Wiesen Michael Ludwig (mit Bezirksvorsteher Gerald Bischof): „Auf rund 9 ha sind 720 geförderte Wohnungen sowie Geschäftsflächen vorgesehen.“ Wien: fünf Jahre als IBA-Metropole © PID/Christian Jobst Wolfgang Förster IBA Wien-Koordinator Stadtentwicklungsprojekte Norden und Süden Dazu kommen innerstädtische Transformationsflächen wie • Nordbahnhof, Nordwestbahnhof, Hauptbahnhof EGD (westlich Laxenburger Straße) • Eurogate (2. Teil) und Neu Marx • sowie im Süden Wiens In der Wiesen Mitte bzw. in Atzgersdorf. © PID/Fürthner Donaustadt Beispiele für großvolumige Stadtentwicklungsprojekte 2016–2020 sind • entlang der U2-Achse in der Donaustadt, z.B. Berresgasse, Hausfeld, Nordteil der Seestadt • sowie in Donaustadt/ Floridsdorf: Raffenstättergasse, Siemensäcker, Donaufeld. 3,3 Mio. Gut gewidmet Allein im Jahr 2015 wurden in Wien 11.000 Wohnungen gewidmet. Weiters hat die Stadt mit einer Widmungsreserve in beträchtlichem Ausmaß vorgesorgt. Die bereits beschlossenen, noch nicht realisierten Flächenwidmungs- und Bebauungspläne von Wohnprojekten über 50 Wohneinheiten weisen einen Umfang von ca. 3,3 Mio. BruttoGrundfläche (BGF) aus, was in etwa 33.000 Wohnungen entspricht. notwendigen Mittel für soziale und technische Infrastruktur • Die Bezirksvertretungen als wichtige Partner werden bei Entscheidungen zur Infrastruktur in ihrer Verantwortung im Gesamtinteresse der Stadt Wien bestärkt. Noch einmal mahnt Ludwig explizit zum Schulterschluss und zu gemeinsamen Anstrengungen und betont, dass „das ressortübergreifende, koordinierte und aufeinander abgestimmte Vorgehen aller Abteilungen und Einrichtungen der Stadt von zentraler Bedeutung für die zukünftige Entwicklung als Wohn- und Lebensraum ist“. Wien verfüge über eine fast 100-jährige erfolgreiche Erfahrung mit sozialem Wohnungsbau, was in dieser Form weltweit einmalig und entsprechend anerkannt sei. Im Umfeld der IBA in Wien (siehe Kasten rechts) sieht der Wohnbaustadtrat fünf wesentliche Themenbereiche für die Bundeshauptstadt: Wichtige Herausforderungen 1. Leistbares Wohnen: Wie können der Wohnbau und die Entwicklung neuer Quartiere einer sozialräumlichen Trennung entgegenwirken? Was bedeutet dies für (halb-) öffentliche Räume in Wohngebieten? Wie kann es gelingen, für eine steigende Anzahl an Menschen mit besonders geringem Einkommen leistbare und qualitätsvolle Angebote in aus- reichender Menge, in integrierten Lagen und sinnvoller sozialer Durchmischung anzubieten? 2. Veränderte Altersstruktur: Wien wird jünger und älter zugleich; neben der Gruppe der jungen Menschen wächst auch die Zahl der älteren und hochbetagten Menschen. Ihnen will die Stadt möglichst lang ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben ermöglichen. Bisher sei das mittels unterschiedlicher Modelle sehr gut gelungen, meint Ludwig. Dennoch stelle sich die Frage, wie zeitgemäße Wohnformen für diese Bevölkerungsgruppe aussehen können und welche Möglichkeiten das Generationenwohnen Vom Bauträgerwettbewerb bis zur Wohnungsüber gabe vergehen zukünftig im Regelfall maximal 32 Monate – das entspricht einer Verkürzung um vier Monate. oder andere integrierte Wohnformen bieten. 3. Vielfalt/Partizipation: Wie gelingt es in neuen Stadtquartieren, urbane Vielfalt, hybride Strukturen, lebendige Erdgeschoßzonen und gemischt genutzte, umnutzbare Häuser zu entwickeln? Ludwig: „Über das Bauen hinaus geht es hier vor um die Auseinandersetzung mit gesellschaftlicher, nutzungsbezogener und auch städtebaulicher/architektonischer Vielfalt im Quartier, um neue Beteiligungsmodelle und Aktivierungsprozesse, um legistische und soziale Innovationen.“ 4. Architektur: Diese ist ebenso in Veränderung begriffen und muss auf neue Rahmenbedingungen eingehen. Die IBA Wien wird daher eine grundsätzliche Architekturdiskussion abhalten, z.B. zu der Maßstäblichkeit, Körnung und Dichte, der Raumkunst, Materialien sowie Standards. 5. Klima & Umweltschutz: Im Wiener Wohnbau werden seit Jahren Standards für energieeffiziente Gebäude gesetzt. „Dennoch wird es weiter darum gehen, innovative Beiträge zu erarbeiten und im internationalen Austausch voranzutreiben“, mahnt Ludwig. „Wie gelingt es also, Stadtteile zu schaffen, die mit einer optimalen Energiebilanz errichtet und über die Lebenszeit der Gebäude betrieben werden?“ Von 2016 bis 2020 findet in Wien die Internationale Bauausstellung statt und verwandelt die Stadt in einen Schauraum. Bei der IBA Wien wird erstmals der „Sozial nachhaltige Wohnbau im 21. Jahrhundert“ im Mittelpunkt stehen. Es gibt vier große IBA-Zielgebiete in Wien – jeweils zwei in den Bereichen der Stadtentwicklung und der Stadterneuerung, die von zwei Best Practice-Beispielen im Bereich der Sanierung ergänzt werden. 1. Stadtentwicklungsgebiete a) 22., Aspern Seestadt, nordöstlich des Sees – die nächste Bebauungsetappe mit rund 2.200 Wohnungen. b) 21., Ehemaliges Gaswerk Leopoldau mit mehr als 1.000 Wohnungen 2. Stadterneuerungsgebiete a) 10., Innerfavoriten/Sonnwendviertel: Schnittstelle zwischen einem Neubauund Bestandsgebiet; Ziele: Aufwertung von Innerfavoriten durch Blocksanierung (Sonnwendviertel Altbestand – 16 Blöcke, 107 Liegenschaften; Kretaviertel – 8 Blöcke, 79 Liegenschaften). b) 15., Reindorf – Obere Mariahilferstraße (19 Blöcke, 253 Liegenschaften); Ziele: Aufwertung durch Blocksanierung, Impulse in den Bereichen Wohnen, öffentlicher Raum und lokale Infrastruktur. 3. Best Practice-Beispiele a) 11., Hauffgasse: Innovative Sanierung einer Wohnhausanlage aus der Nachkriegszeit mit derzeit 486 Wohnungen und zwei Lokalen b) 13., Wiener Werkbund siedlung: Beispielhafte und originalgetreue Erneuerung eines bewohnten Architekturdenkmals; im IBA-Präsentationsjahr 2020 wird die derzeit in mehreren Abschnitten laufende Sanierung abgeschlossen sein. 46 BUNDESLÄNDER Freitag, 11. März 2016 medianet.at GIWOG Fünfgeschoßiger Holzwohnbau LEONDING/HART. Am 29.2. fand in der Limesstraße 1 die Spatenstichfeier für einen fünfgeschoßigen Wohnbau statt, den die gemeinnützige Bauvereinigung Giwog – vertreten durch Georg Pilarz – errichtet. Das Gebäude mit 20 Mietwohnungen und 4 Geschäftslokalen wird aus Holz gebaut. Seit einer Baurechtsänderung 2013 sind Holzbauten dieser Größenordnung in Oberösterreich rechtlich erlaubt. (pj) +2,8 Prozent Wohnungen Die PreisErwartungen für Mietwohnungen im Speckgürtel rund um Wien ähneln jenen der Eigentumswohnungen: +2,8% in besonderen Lagen, +0,6% am Stadtrand und –2,4% am Land. IMMO-GUIDE DORNBIRN. In Vorarlberg sind die Immobilienpreise 2015 weiter leicht gestiegen. In ausgesprochenen Top-Lagen oder bei sehr gefragten Immobilien fielen die Preissteigerungen sogar noch stärker aus. Gut ausgestattete Mietwohnungen sind schon seit längerer Zeit Mangelware, und aufgrund der zuletzt höheren Eigentumspreise stieg die Nachfrage nach Mietwohnungen ebenfalls. Diese Entwicklung bildet der gerade erschienene Vorarlberger Immobilienpreisspiegel ab, der bei den Sparkassen Real Vorarlberg bzw. bei den Wohnbauexperten der Vorarlberger Sparkassen erhältlich ist. (pj) © Re/Max DCI (2) Was sich im Ländle alles tut Impressionen aus dem Speckgürtel Serie Bundesländer-Märkte: medianet berichtet über die aktuellen Trends in ganz Österreich. Diesmal im Blickpunkt: die Region rund um die Bundeshauptstadt Wien. vergangenen Jahren. „Die Käufer sind über den Markt auch immer besser aufgeklärt und treffen Entscheidungen häufig später, weil sie hoffen, ein noch besseres Objekt zu finden.“ Für den durchschnittlichen Wohnungs- bzw. Hauskäufer sei es jedoch weiterhin eher schwierig, eigenen Wohnraum zu schaffen, weil die Banken bei der Kreditvergabe weiterhin sehr zurückhaltend agieren, kritisiert Fetscher. HAUSTECHNIK Drei neue Apps fürs Wohnen SALZBURG. Somfy hat neue Apps für automatisierte Haustechnik entwickelt. So verbindet z.B. die Fenster-App zum Schutz vor Einbrechern die Rollläden, die Beleuchtung oder den Fernseher zu einer intelligenten Anwesenheits simulation. Eine neue Zugangs-App öffnet beim Heimkommen automatisch das Garagentor, entriegelt die Haustür und schaltet die Alarmanlage aus. Wenn man dann an einem lauen Sommerabend gemütlich auf der Terrasse sitzt, bewegt die Terrassen-App die Markise und kombiniert diese auch gleich mit LED-Außenstrahlern und der persönlichen MusikPlaylist. (red) bei einem weitestgehend konstanten Angebot. Eigentumswohnungen im Speckgürtel sollen in besonders guten Lagen um +3,5% und am Stadtrand um +1,4% an Wert gewinnen. In schlechter erschlossenen Land gemeinden sollen die Preise um –2,4% nachgeben. ••• Von Paul Christian Jezek WIEN-UMGEBUNG. Im Speckgürtel rund um Wien wird 2016 nach den Erwartungen der ImmobilienExperten vor Ort die Nachfrage um +1,8% und das Angebot um +1,1% steigen. Das soll die generellen Immobilienpreise im Wiener Speckgürtel um +0,3% erhöhen. Begehrte Baugrundstücke Die Preise für Baugrundstücke im Speckgürtel sollen aufgrund einer verstärkten Nachfrage um +4,2% steigen. „Der Speckgürtel um Wien Es kommt auf die Lage(n) an Einfamilienhäuser werden davon mit +1,9% profitieren, getrieben durch eine gesteigerte Nachfrage wird weiterhin als attraktiver Wohnraum gesehen“, sagt dazu Wilhelm Fetscher. Er ist Geschäftsführer von Re/Max DCI und führt mit seinen Partnern ImmobilienBüros in Tulln, Korneuburg-Stockerau, Mödling und drei Büros in Wien. „Viele sind bereit, ein paar Kilometer mehr zu fahren, um mehr Grün und mehr Grundfläche für oft deutlich weniger Geld zu bekommen.“ Wobei Fetscher anmerkt, dass die Objekte eine Spur länger am Markt bleiben als in den Zum neuen Vergaberecht Mehr als 60 Bürgermeister sowie Amtsleiter informierten sich aus erster Hand über aktuelle Herausforderungen und Chancen. ALLES ONLINE ODER WAS? WIEN. Neue Wege geht das Tarifsvergleichsportal durchblicker.at im Bereich Wohnraumfinanzierung. „Aufgrund der großen Summen und langen Laufzeiten haben gerade in diesem Bereich bereits kleine Konditionsverbesserungen große Auswirkungen auf die Gesamtbelastung“, sagt Geschäftsführer Reinhold Baudisch. „Wir bieten seit Dezember ein neues Service an, bei dem wir die beste Finanzierung suchen und so helfen, viel Geld zu sparen.“ (red) ••• Von Paul Christian Jezek MARIA PLAIN. „Bürgermeister sind bei der Umsetzung von Kommunalbauten mit Fragen der Ausschreibung konfrontiert“, sagte Salzburg Wohnbau-Geschäftsführer Christian Struber beim „Bürgermeister-Tag“ 2016. „Mit der Bundesvergabegesetz-Novelle kommen wieder viele Neuerungen in diesem Bereich hinzu. Gerade hier ist es von Bedeutung, gesicherte Informationen von Experten zu bekommen, um nicht mit Anfechtungen oder anderen Stolpersteinen konfrontiert zu sein.“ Ausnahmen bestätigen die Regel Denn auch wenn ein Projekt europaweit auszuschreiben ist, gebe es Möglichkeiten der regiona- © Neumayr Durchblick für Finanzierungen Wernik, Struber (beide GF Salzburg Wohnbau), Mödlhammer, Praniess, Ebner (v.l.). len Kleinvergabe, sagt Struber: „Man muss nur wissen, unter welchen Umständen diese Ausnahmen genutzt werden können.“ Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer betonte dabei die Bedeutung der Kommunen: „Die Gemeinden sind Motor bei den Investitionen. Sie sind Arbeitsplatzsicherer und -schaffer, indem Auf- Wilhelm Fetscher, Re/Max Donau-CityImmobilien Fetscher & Partner KG. träge regional vergeben werden.“ Weitere interessante Informationen gab es durch Vorträge der Salzburg Wohnbau-Experten; Thomas Maierhofer referierte zum Thema Projektabwicklung. Vorteile des Auslagerns Manfred Brandauer, Geschäftsführer Kommunal Service, fasste für die Gemeindevertreter die wichtigsten Neuerungen zu Sicherheit und Haftung in den Gemeinden zusammen. Martina Rainer-Ahamer klärte über die Vorteile auf, die Hausverwaltung von Gemeindewohnungen auszulagern. Beim Bürgermeistertag vertreten waren außerdem zwei starke Partner der Salzburg Wohnbau: Helmut Praniess, Generaldirektor der Hypo Salzburg, und Horst Ebner, Vorstandsdirektor der Salzburg AG. Die Salzburg Wohnbau konnte zuletzt ihre neue digitale Kundenplattform „Alfred“ realisieren: Mehr als 500 Kunden nutzen bereits via persönlichem Login den Zugriff auf Dokumente, Betriebskosten und Fremdrechnungen, die ihre Wohnung und das gesamte Objekt betreffen. BÜROMARKT/FACILITY 47 Freitag, 11. März 2016 © Siemens medianet.at light+building Intelligente Gebäude © TownTown/Zechner&Zechner/expressiv FRANKFURT/MAIN. Unter dem Motto „Make your building more livable“ zeigt Siemens auf der Fachmesse light+building von 13. bis 18.3., wie gewerblich genutzte Gebäude komfortabel gestaltet und gleichzeitig wirtschaftlich betrieben werden können; dazu präsentiert das Unternehmen auf 1.100 m2 intelligente Lösungen und Systeme. So stellt Siemens u.a. eine neue Version der Gebäudemanagementplattform Desigo CC vor, welche die Digitalisierung von Gebäuden und Infrastrukturen unterstützt. Auf dieser Plattform können Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (HLK), Raumautomation mit Beleuchtung und Beschattung sowie Einbruchmelde-, Brandschutz- und Zutrittskontrollsysteme oder Schutzeinrichtungen in der Elektroinstallation zusammengeführt werden. Bei der neuen Version wurden u.a. die Bedienoberfläche der Plattform noch intuitiver gestaltet und Schnittstellen zu Simatic S7 geschaffen. Weiters stellt Siemens auf der Fachmesse u.a. spezielle Schutzkonzepte für die Elektroinstallation vor, welche Sicherheit und Verfügbarkeit der Stromversorgung im Gebäude gewährleisten und zugleich die Voraussetzung für einen effizienten Gebäudebetrieb schaffen. Ergänzt wird das Siemens-Angebot durch Planungssoftware, Ausschreibungsunterlagen, umfangreiche Enginee ring-Daten sowie qualifizierte Beratungs- und Ser viceleistungen. www.siemens.de/light-building Die Fertigstellung des Orbi Towers in 1030 ist für Juni nächsten Jahres geplant. Der 102,5 m hohe Büroturm soll 21.600 m² auf 26 Stockwerken bieten. Der neueste Rekord Wiens Büromarkt ist immer für Rekorde gut; im aktuellen Büromarktbericht von Otto Immobilien ist von einem neuen Rekordtief die Rede … WIEN. Das Neubauvolumen wird heuer im Bürosegment lediglich 48.000 m² betragen – das ist der niedrigste Wert seit 2002, berichtet Alexander Fenzl, Gewerbe-Leiter bei Otto Immobilien. Schon 2015 lag das Neuflächenangebot mit rund 130.000 m² unterdurchschnittlich im Vergleich zu den Vorjahren. Erst im nächsten Jahr werde es wieder zu deutlich mehr Flächen auf dem Markt kommen, wollte man bei Otto bei der Präsentation am 7.3. noch keine genauen Größenangaben machen. In der Bestandsvermietung werde 2016 in etwa gleichauf mit dem Vorjahr liegen: 200.000 m² heuer zu 190.000 m² 2015. Insgesamt macht der Anteil des Flächenumsatzes von Flächen über 1.000 m² an der Vermietungsleistung rund 50% aus. (Der öffentliche Anteil daran beträgt etwa 25%.) Höhere Mieten Leichte Erhöhungen vermeldet der Otto-Bericht bei den Durchschnitts- und Spitzenmieten in Wien. Demnach stieg der Preis für ausgezeichnete Lagen und Ausstattung von 25 auf 25,75 € pro m² und Monat. Die Durchschnittsmiete erhöhte sich leicht von 13 auf 13,75 €. Das Gebiet rund um den Hauptbahnhof hat sich, heißt es bei Otto weiter, auf Platz zwei der teuersten Flächen der Stadt mit Mieten ab tate und Dream Global den Markteintritt in Österreich. Wien holte sich gut drei Viertel des gesamten Transaktionsvolumens in Österreich; die meisten Deals waren eher kleinvolumig bis zu 20 Mio. €, die Großtransaktionen (acht Stück waren es 2015) erzielten einen Kaufpreis von mehr als 100 Mio. €. 14,50 € pro m² vorgeschoben. Leicht gesunken sind hingegen die Leerstandsquoten, nämlich von 6,5 auf 6,3% 2015. Für heuer rechnet Research-Leiter Alexander Bosak mit einem nochmaligen Rückgang auf 6,2%. Diese Entwicklung betrifft jedoch hauptsächlich nicht mehr marktkonforme Flächen. Keine großen Würfe darf man sich heuer bei Neuprojekten erwarten; hier wird es nur einen marginalen Zuwachs geben, erst ab 2017 ist die Projektpipeline mit Vorhaben wie Quartier Belvedere Central, Europlaza oder Square Plus wieder gut gefüllt. Ein gutes Transaktionsvolumen Gut entwickelte sich 2015 auch der Investment-Markt. Das gesamte Transaktionsvolumen gewerblicher Immobilien (Büro, Retail, Hotel, Logistik) erhöhte sich um rund 11% auf 3,1 Mrd. €. Knapp die Hälfte des investierten Geldes floss in Büroimmobilien, ein Drittel ging in Retail-Objekte, berichtet Investment-Expertin Martina Cerny. Nationale Investoren waren mit rund 60% des Transaktionsvolumens die größte Käufergruppe, gefolgt von deutschen und US-Investoren. Im vergangenen Jahr konnten auch einige Investoren-Newcomer am Markt Fuß fassen, erzählt Gewerbeimmobilien-Bereichsleiter Martin Weinbrenner: Neben dem Anleger Corpus Sireo schafften auch Gruppen wie Amundi Real Es- Wiener Büroprojekte, die bald „kommen“ ProjektnameGesamtmietfl. m2PLZ Fertigstellung Post Zentrale* 49.500 1030 2017 Square plus 36.000 1190 2017 QBC 3 und 4 32.000 1100 2017 Smart Campus* 27.000 1110 2016 Orbi Tower 21.600 1030 2017 Denk 3 21.000 1020 2017 ÖAMTC-Zentrale* 16.000 1030 2016 Europlaza VI 12.500 1120 2017 Telegraph 7 5.700 1060 2016 Prisma (Messekarree) 4.600 1020 2017 Quelle: Otto Immobilien; alle angeführten Projekte befinden sich bereits in Bau; * = Eigennutzung Renditen Im guten europäischen Mittelfeld bewegte sich Wien 2015 laut Otto Immobilien im RenditenVergleich; 4,4% konnten in diesem Bereich erzielt werden, Tendenz fallend. Vorsichtige Prognose Alles ist stabil, alles ist gut, resümierte daher auch Otto Immobilien-Eigentümer Eugen Otto bei der Präsentation des Büromarktberichts. Wiewohl er sich wundere, wieso es sein kann, dass sich der Immobilienmarkt scheinbar derartig von der restlichen Entwicklung der Wirtschaft und der Märkte abkoppeln kann – Stichwort Flüchtlingskrise oder Ölpreisverfall. Otto bleibt dennoch vorsichtig bei Prognosen. Eindeutig sei aber, dass die Immobilie als Assetklasse immer wichtiger wird und der Kapitalfluss auch in heimische Gewerbeimmobilien deutlich zunimmt. © Panthermedia.net/Diego Cervo ••• Von Erika Hofbauer IMMOBILIENSTRATEGIEN Intelligente Arbeitsplätze WIEN. Immer mehr Unternehmen versuchen, Arbeitsplätze und Bürokonzepte zur Verfügung zu stellen, die sich positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit auswirken. „Bei den Firmen wächst zunehmend das Bewusstsein, dass der Arbeitsplatz insgesamt über eine entsprechend hohe Qualität und Ausstattung verfügen muss, um Mitarbeiter anzuziehen und zu behalten“, sagt Julian Schramek, Head of Building Consultancy bei CBRE Österreich. Bereits 74% der im aktuellen CBRE Report „European Occupier Survey“ befragten Unternehmen gaben an, ihren Mitarbeitern z.B. Gesundheitsprogramme anzubieten; weitere 67% sehen in der Entwicklung einer eigenen Arbeitsplatzstrategie die Möglichkeit der besseren Zusammenarbeit – sowohl mit Kunden als auch unter Kollegen. Für einen Großteil der befragten Firmen spielt auch das Datenmanagement des Immobilienportfolios eine entscheidende Rolle: Rund 75% sehen in Datenqualität und -genauigkeit die wichtigsten Faktoren, um ihre Standortstrategien zu unterstützen und neue Niederlassungsmöglichkeiten zu prüfen. „Vor dem Hintergrund eines noch immer unsicheren wirtschaftlichen Umfelds sollte die Immobilienstrategie mit den Geschäftszielen des jeweiligen Unternehmens noch enger als bisher abgestimmt werden“, rät Schramek. (pj) Das Beste für Ihren Event! Cateringkultur.at medianet.at Freitag, 11. März 2016 cover 49 health economy Kampagne Beamtenversicherung ÖBV bewirbt Rentenversicherung 50 E-Health IT-Start-up Diagnosia kauft in Tirol kräftig zu 51 Forschung Der Pharmariese Roche ist das innovativste Unternehmen 54 Jubiläum Pfizer-Chef Robin Rumler feiert 40 Jahre FSME-Impfung 54 Technik Radiologiekongress in Wien zeigt Innovationen 55 © VGKK © Chris Saupper für Pfizer Austria Obmann macht weiter © panthermedia.net/Arne Trautmann © APA/Gert Eggenberger Manfred Brunner Der Obmann der Vorarlberger Gebietskrankenkasse (VGKK), Manfred Brunner, ist für weitere fünf Jahre einstimmig in seiner Funktion bestätigt worden. Einstimmig wiederbestellt wurden auch die beiden Stellvertreter Christoph Jenny und Norbert Loacker. Handel setzt Apotheken massiv unter Druck Jede dritte Apotheke schreibt rote Zahlen; zudem wollen Drogerien und Lebensmittelketten rezeptfreie Arzneimittel verkaufen. 52 Vorwürfe aufgehoben Ines Manegold Die Untreue-Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Klagenfurt gegen Ex-Kabeg-Vorständin Ines Manegold sind weitgehend eingestellt worden. Manegold, die unter freiheitlicher Dominanz Chefin der Landesspitäler wurde, verlor kurz nach der Landtagswahl 2013 ihren Job. WEIL SICH UMWELTSCHONUNG NACHHALTIG RECHNET. © Andi Bruckner Mehrweg-OP-Textilien von Wozabal bewähren sich für die Umwelt: mit wesentlich weniger Müll und deutlich niedrigerem CO2-Ausstoß. Prävention Die SVA der gewerblichen Wirtschaft baut Angebote aus, sagt Vizeobmann Herzog. 50 Weitere Informationen finden Sie auf www.wozabal.com 50 health:care Freitag, 11. März 2016 Und sie bewegt sich doch … Längere Öffnungszeiten durch mehr Kooperation: Die Stadt Wien will den Hausarzt aufwerten, Mediziner wie Patienten sollen davon profitieren. Ärztekammer, Wiener Gebietskrankenkasse und Rathaus haben sich am Dienstag auf einen gemeinsamen Fahrplan zur Neuorganisation der Primärversorgung geeinigt. Dieser sieht auch vor, die Hausärzte besser zu entlohnen. Niedergelassene Allgemeinmediziner sollen künftig vermehrt und besser zusammenarbeiten, Ärztenetzwerke forciert werden. Der Vorteil aus Patientensicht: Die Öffnungszeiten können auf Tagesrandzeiten – also etwa auf den Abend – ausgedehnt werden. Darüber hinaus werden Physiotherapeuten, Ernährungsberater oder Psychotherapeuten ebenfalls in ein dezentrales Netzwerk integriert. So sollen Spitalsambulanzen entlastet werden. Klingt gut und nach einer WinWin-Situation für alle Beteiligten, möchte man denken – und fragen, warum es das nicht längst gibt. Das Beispiel zeigt, wie komplex das heimische Gesundheitswesen ist. Einfache und von allen begrüßte Reformen sind nicht leicht umzusetzen. Die Größe des Systems mit einem Volumen von mehr als 35 Mrd. € führt dazu, dass jede angedachte Änderung bei Stakeholdern gleich zu millionenschweren Verwerfungen führt. Und da keiner Einkommen einbüßen will, bremst man eben. © Andi Bruckner Martin Rümmele SVA-Vizeobmann Andreas Herzog will Unternehmern helfen, Gesundheit zu erhalten und zu verbessern. SVA baut Angebot für Prävention aus Die SVA der gewerblichen Wirtschaft bietet ihren Versicherten Vergünstigungen, wenn diese ihre Gesundheit fördern. Es locken Massagen und die Reduktion der Zuzahlungen. ••• Von Ina Karin Schriebl WIEN. Die Sozialversicherungs anstalt der gewerblichen Wirt schaft (SVA) will Unternehmern und vor allem den Eigentümern bei Klein- und Mittelbetrieben die Gesundheitsvorsorge nicht nur schmackhaft, sondern auch leich ter zugänglich machen. Mit dem individuellen Angebot „SVA Ge sundheitshunderter Körperarbeit und Entspannung“ will man die Gesundheit der Versicherten för dern. „Vorbeugen ist besser als hei len. Als SVA sind wir davon über zeugt, dass sich langfristig jeder in freue mich, dass wir als Koopera tionspartner gemeinsam mit der Sozialversicherung der gewerb lichen Wirtschaft (SVA) den rund 792.000 SVA-Versicherten gezielte Entspannungsmöglichkeiten bie ten können“, betonte bei der Prä sentation die Bundesinnungsmeis terin der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure, Dagmar Zeibig. Der Gesundheitshunderter sei ein ziel führendes Instrument, um in die eigene Gesundheit zu investieren, wie etwa in Massageleistungen, die gerade auch als Präventivmaßnah me regenerativ und heilend wirken kann, so Zeibig. die Prävention investierte Euro für unsere Versicherten, aber auch für das Gesundheitssystem lohnt“, sagt Alexander Herzog, SVA ObmannStellvertreter. Voraussetzung für die Inanspruchnahme des indivi duellen „SVA Gesundheitshunderter Körperarbeit und Entspannung“ ist unter anderem die aktive Teilnah me am Programm „Selbständig Ge sund“ oder, dass man eine Vorsor geuntersuchung durchgeführt hat. Entspannungsangebote Das Programm hat zudem den Nebeneffekt, die selbständigen Masseure zu unterstützen. „Ich medianet.at Parallel lädt die SVA auch heuer wieder rund 300.000 Wirtschafts treibende und Gewerbepensionis ten zu einem kostenlosen Gesund heits-Check ein. „Es geht auch hier darum, sich etwas Zeit für die ei gene Gesundheit zu nehmen und mit einer Vorsorgeuntersuchung wichtige Risikofaktoren im Auge zu behalten“, sagt Herzog. Die SVA investiere bereits seit 2012 in die Prävention und haben damit einen einzigartigen Schritt innerhalb der gesamten Sozial versicherung gesetzt: „Mit dem Schwenk von der Krankenkasse zur Gesundheitsversicherung, mit einem freiwilligen Präventionspro gramm verfolgen wir das Ziel einer langfristigen Lebensstilverbes serung.“ Herzog zieht am Beginn des fünften Jahres des Programms ‚Selbständig Gesund‘ eine positi ve Zwischenbilanz: Bisher hätten 80.000 Versicherte teilgenommen, ihre Gesundheitsziele erreicht und sich einen finanziellen Bonus durch die Halbierung der Selbstbehalte gesichert. „Wir kommen damit an unser großes Ziel, die Zahl der ab solvierten Vorsorgeuntersuchun gen zu erhöhen. Das ist das wich tigste Angebot, das wir im Präven tionsbereich machen können, weil damit Risikofaktoren regelmäßig gescreent werden und gefährliche Erkrankungen in einem Frühstadi um erkannt werden können.“ Geringere Zuzahlung Im Rahmen eines Gesundheits checks wird gemeinsam mit dem Arzt des Vertrauens ein individu elles – auf jeden Einzelnen abge stimmtes – Programm erarbeitet, mit dem Ziel, entweder „Gesund heit beibehalten“ oder „Gesundheit verbessern“. Zu fünf GesundheitsParametern – Blutdruck, Gewicht, Bewegung, Tabak und Alkohol – bespricht der Arzt gemeinsam mit dem Patienten die Gesundheits ziele. Nach mindestens sechs Mo naten gibt es einen EvaluierungsTermin, bei dem überprüft wird, ob die Gesundheitsziele auch erreicht wurden. Bei Zielerreichung zahlt man nur noch den halben Selbst behalt. ÖBV bewirbt Renten © Foto Wilke Die Beamtenversicherung (ÖBV) startet eine Kampagne für die Rentenversicherung und macht auf die Demografie aufmerksam. ÖBV-Vorstand Josef Trawöger will Altersvorsorge stärker promoten. ein Umdenken notwendig: Nicht die Rendite, sondern der Absiche rungsgedanke müsse zukünftig wieder in den Vordergrund rücken. Lebenslange Zusatzeinkommen Denn zur Sicherung des Lebens standards im Alter werde zukünf tig, ergänzend zur staatlichen Vorsorge, ein lebenslanges Zusatz einkommen notwendig sein. Die sem Anspruch könne nur eine Ver sicherung gerecht werden, ergänzt Astrid Valek, Leiterin Marketing und Unternehmenskommunikation in der ÖBV. „Zur Unterstützung in der Beratung haben wir die Kam pagne entwickelt, die die Kernauf gabe der Rentenversicherung ins Zentrum stellt – nämlich die Men schen mit einem lebenslangen Zu satzeinkommen für ein gutes L eben © ÖBV WIEN. „Für ein gutes Leben“ be titelt die Österreichische Beam tenversicherung (ÖBV) ihre neue Marketing-Kampagne für die klas sische Rentenversicherung. Slogan und Keyvisual setzen auf Lebens freude, Zufriedenheit und Spaß im Miteinander der Generationen. Der bewusst provokant formulierte Claim „Damit es später nicht heißt: Mein Geld ist schon weg, aber ich bin noch da“ soll zum Nachdenken animieren. „Die Thematisierung der Alters vorsorge als unerkanntes Grund bedürfnis und die Repositionie rung der Lebensversicherung in Richtung Versicherung gehören zu unseren Schwerpunkten im heuri gen Jahr“, betont Vorstandsvorsit zender Josef Trawöger. Gerade die steigende Lebenserwartung mache Der Anstieg der Lebenserwartung mache Vorsorge nötig, wirbt aktuell die ÖBV. im Alter abzusichern.“ Neben den klassischen Werbemitteln wie Plakaten, Foldern und Inseraten kommt eine Drehscheibe mit der Lebenserwartung gemäß aktueller Trendanalysen zum Einsatz; sie verdeutlicht, mit welcher Wahr scheinlichkeit Mann oder Frau 90, 95 und 100 Jahre alt wird. Die ÖBV ist seit mehr als 120 Jahren eine unabhängige, österrei chische Versicherung und achtet mit nachhaltigem Erfolg auf Seri osität, Sicherheit und Servicequa lität. Durch die Rechtsform des Versicherungsvereins auf Gegen seitigkeit (VVaG) erreicht sie ein Gleichschalten von Kunden- und Eigentümerinteressen. Das ermög licht ein nachhaltiges Wirtschaften und schafft dauerhafte Vorteile für die Mitglieder. (red) medianet.at Freitag, 11. März 2016 e-Health 51 Vorreiter bei Arzneisicherheit ••• Von Ulli Moschen WIEN. Mit der Einführung der Elektronischen Gesundheitsakte ELGA gehen für Ärzte und Spitäler diverse Anforderungen einher; ELGA bietet zum Beispiel keinen zentralen Dienst für Medikationssicherheit an. Diese Lücke schließt etwa das in Wien ansässige E-Health-Unternehmen Diagnosia, das seit seiner Gründung 2011 mit innovativen Arzneimitteltherapiesicherheits (AMTS)-Lösungen und seiner evidenzbasierten Entscheidungshilfe-Software innerhalb weniger Jahre einen Fixplatz an der Spitze der österreichischen E-Medikations-Anbieter eingenommen hat. Diagnosia hat nun das Software- und Datensystem und den Kundenstamm des Tiroler Unternehmens MedEval übernommen. Vorteile der Diagnosia-Produkte einheitlich nutzen können“, teilt das Unternehmen mit. „Durch die Übernahme profitieren alle Beteiligten – die Diagnosia, deren Kunden und ganz besonders die MedEval-Bestandskunden können sich viele Vorteile aus der Kom- bination der Inhalte und unserer innovativen Lösungen erwarten“, erklärt Marco Vitula, Geschäftsführer von Diagnosia. Langfristiges Ziel ist es, sich auch über die Grenzen hinaus als Vorreiter für qualitative und evidenzbasierte AMTSSoftware zu positionieren. © Diagnosia Das Tiroler E-Health-Unternehmen MedEval überträgt seine Software und seinen Kundenstamm an Diagnosia. Das Unternehmen ist Anbieter von Software für Arzneimittelsicherheit. Diagnosia-Geschäftsführer Vitula und MedEva-Chef Grubinger rücken zusammen. Rückzug der Gründer MedEval wurde 2002 gegründet, seine Dienstleistungen umfassen AMI-Arzneimittel-Information, Produkte zur Steigerung der Arzneimitteltherapiesicherheit und Beratung im Life-Science-Bereich. Nach mehr als einem erfolgreichen Jahrzehnt im E-Health-Bereich möchten sich die Gründer der MedEval aus dem Markt zurückziehen. „Durch die Übernahme wissen wir die Kunden in guten Händen. Bereits Anfang des Jahres wurden die Kundenverträge und das Software- und Datensystem an Dia gnosia übergeben. Die Integration in bereits bestehende IT-Systeme kann mithilfe der von Diagnosia entwickelten Schnittstellen probemlos erfolgen. Bis 2017 soll die ehemalige Software von MedEval aktualisiert werden, damit auch sämtliche ehemalige Kunden die Gründung Bett wird zur Gesundheitszentrale INNSBRUCK. Vor Kurzem haben Johannes Hilbe, Dozent am UMITInstitut für Pflegewissenschaft, und Professor Karl Fritscher vom UMIT-Institut für Biomedizinische Informatik, das Unternehmen Cubile gegründet. Es hat ein Monitoring-System entwickelt, das jedes Bett zur medizinischen Schaltzentrale für die eigene Gesundheit umwandelt. Mit diesem Projekt sind die beiden Jungunternehmer nun über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter auf der Suche nach finanzieller Unterstützung, um das Kapital von etwas mehr als 100.000 € für die Endphase der Entwicklung zu generieren. Mit Apps werden Bett und Smartphone zur Gesundheitszentrale. Neben Vitalparametern wie Herz und Atemfrequenz werden Geräuschpegel, Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit gemessen. Daiichi Sankyo entwickelt und vermarktet innovative Arzneimittel für Patienten in Industriestaaten sowie in aufstrebenden Ländern. Im Fokus stehen hier Medikamente für bislang unzureichend behandelte Krankheitsbilder. Unsere starke und vielversprechende Entwicklungspipeline ist das Ergebnis einer über einhundertjährigen Forschungsgeschichte und einer Leidenschaft für Innovation. 17.000 Mitarbeiter in über 20 Ländern tragen dazu bei, dass Daiichi Sankyo Patienten wirksame Therapien anbieten kann. Neben einem starken Portfolio von Arzneimitteln gegen Hypertonie, Hyperlipidämie, bakterielle Infektionen und thrombotische Erkrankungen entwickelt Daiichi Sankyo auch neue Therapien für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, für die Schmerzbehandlung sowie für die Onkologie und hier zudem biologische Wirkstoffe. Weitere Informationen finden Sie unter: WWW.DAIICHI-SANKYO.AT 52 Coverstory Freitag, 11. März 2016 Apotheken von allen Seiten unter Druck Jede dritte Apotheke schreibt rote Zahlen. Und jetzt will die Drogeriekette dm auch rezeptfreie Medikamente verkaufen. ••• Von Martin Rümmele © panthermedia.net/pogonici medianet.at medianet.at Freitag, 11. März 2016 coverstory 53 E igentlich sind die Apotheken eine wunderliche Branche, beinahe ein Musterbeispiel für Planwirtschaft: Gebietsschutz und das Verbot von Kettenbildung ermöglichen nahezu eine Vollbeschäftigung aller Pharmazeuten. Die Löhne für die angestellten Apotheker zahlen zudem nicht die Apotheken selbst, sondern die Pharmazeutische Gehaltskasse. In diese zahlen alle selbstständigen Apotheker pro Angestelltem einen Fixbetrag ein. Die Gehaltskasse zahlt dann aus – vereinfacht dargestellt – je nach Alter und Vordienstzeiten. Damit gibt es keinen Gehaltsdruck für ältere Beschäftigte, so das Argument. Der Großteil der Mitarbeiter in den Apotheken sind Frauen – in den verschiedensten Teilzeitvarianten. Die Wiedereinstiegsquote nach einer Karenz liegt bei nahezu 100%. Und die Einnahmen sind bei rezeptpflichtigen Medikamenten über von den Krankenkassen fixierte Spannen im Grunde vorgegeben. Rund 80% der Umsätze kommen aus diesem Bereich und sind durch die ärztlichen Rezepte ebenfalls für die Apotheker nicht steuerbar. Mehr Möglichkeiten gibt es bei rezeptfreien Produkten, deren Umsätze die Apotheken steuern können. Doch auch hier sind die Spannen vorgegeben. Niedrige Spannen Andere Branchen in Österreich scheinen KMU-Forschern zufolge deutlich besser abzuschneiden. Abart: „Im Drogeriehandel hat sich die Gesamtspanne zwischen 2003/2004 von 37,5 Prozent auf 40,9 Prozent 2013/2014 erhöht.“ Die Umsatzrentabilität der Apotheken sei mit 2,8% zwar im Durchschnitt noch höher als im Einzelhandel, wo 1,9% registriert würden, doch auch diese Kurve zeige seit Jahren nach unten. Müller-Uri merkt zudem an, dass die Apotheker zwischen 2004 und 2008 via Sonderrabatte zur Entschuldung der Krankenkassen 146,7 Mio. Euro aufgewendet hätten. „Diese Belastung der Apotheken können wir aus heutiger Sicht nicht mehr fortführen.“ Die entsprechende Vereinbarung lief Ende 2015 aus. Druck von Drogeriekette dm Verschärft wird die Situation nun dadurch, dass die Drogeriemarktkette dm einen neuen Versuch unternimmt, um rezeptfreie Medikamente verkaufen zu dürfen. Konkret geht es dabei um einen Markt von rund einer Mrd. € – gerechnet nach Apothekenverkaufspreisen (AVP). Gewappnet mit einem Gutachten des Verfassungsrechtlers Heinz Mayer, wurde vergangene Woche ein Individualantrag beim Verfassungsgerichtshof eingereicht. Dass Drogerien keine rezeptfreien Medikamente verkaufen dürfen, ist für Mayer verfassungswidrig, weil es keinen sachlichen Unterschied gebe, der diese rechtliche Ungleichbehandlung rechtfertigen könnte. Der Apothekervorbe- © APA/Barbara Gindl Schlechte Bilanz für 2015 Trotz aller dieser Regelungen kommt die Branche nun unter Druck. 31% der rund 1.370 öffentlichen Apotheken in Österreich befanden sich im Jahr 2015 in der Verlustzone, gab der Apothekerverband nun bekannt. Er ist die Vertretung der selbstständigen Apotheker. Verschärft werde die schlechte Umsatzrentabilität durch eine niedrige Eigenkapitalquote, hieß es am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien. „Zwei Prozent der Apotheken haben eine Eigenkapitalquote von mehr als 30 Prozent und eine Umsatzrentabilität von mehr als zehn Prozent; 19 Prozent der Apotheken haben eine negative Eigenkapitalquote – das Negative an der Situation ist, dass auch Verluste erzielt werden“, sagte Peter Voithofer, D irektor der KMU-Forschung Österreich. Der Präsident des Verbandes der selbstständigen Apotheker, Christian Müller-Uri, ergänzte: „Die Apotheken in Österreich verdienen aufgrund des Sparzwangs im Gesundheitswesen zu wenig.“ Vergangenes Jahr stieg der Kassenumsatz der Apotheken zwar um 5,6% auf 2,62 Mrd. €, das wirkte sich aber kaum auf die Ertrags situation aus. Grund sind die jährlich sinkenden Spannen bei den auf Kassenrezept verschriebenen Arzneimitteln. Sven Abart, Direktor des Verbandes: „2005 betrug diese Spanne 20,47 Prozent, 2015 dagegen waren es nur noch 15,67 Prozent.“ Durch die festgelegen degressiven Margen – je teurer ein Arzneimittel, desto geringer der Anteil der Apotheker bis zu einem Limit – und durch Sonderrabatte und Refundierungsmodelle für die Krankenkassen hätte die Umsatzsteigerung des vergangenen Jahres kaum etwas bewirkt. Apothekenmarkt in Zahlen OTC-Produkte Die am meisten verkauften rezeptfreien Produkte (OTC = Over the Counter) sind Husten und Erkältungsmittel mit zuletzt knapp 170 Mio. €; auf Platz zwei folgen Magen- und Verdauungsmittel (98,2 Mio. €) und knapp dahinter Schmerz- und Rheumamittel (98 Mio. €), schätzt das Marktforschungsunternehmen IMS Health. OTC-Markt 20,6% beziehungsweise 1,075 Mrd. € entfallen nach Apothekenverkaufspreisen in Österreich auf das OTC-Segment (inklusive Homöopathika und Kosmetika). Das Volumen der rezeptpflichtigen Medikamente liegt bei 4,15 Mrd. €. Nachtdienste Der Apothekerverband wünscht sich eine öffentliche Mitfinanzierung der Nachtdienste: Jede Nacht haben in Österreich 280 Apotheken Nachtdienst. Der Service koste die Apotheken 30 Mio. €. Der Verband fordert nun von der öffentlichen Hand 15 Mio. € zur Finanzierung der Leistung, wie das im Ausland oft der Fall sei. halt verstoße demnach gegen den Gleichheitssatz. Mit dem Individualantrag wird nun eine Gesetzesprüfung angeregt; dabei soll eine Reihe von Paragrafen, insbesondere im Arzneimittelgesetz, vom VfGH geprüft werden. Bei dm erhofft man sich eine Umsatzsteigerung von bis zu 80 Mio. € pro Jahr. Die rezeptfreien Medikamente sollen im Drogeriemarkt so billig angeboten werden, dass sich jede Familie 100 € im Jahr sparen würde, meint dm-Geschäftsführer Harald Bauer. Außerdem will er für den Verkauf Pharmazeuten und eigens ausgebildete Drogisten einstellen. Die Apotheker, die seit dem Sommer übers Internet rezeptfreie Medikamente verkaufen dürfen, müssen begleitend zum Onlineverkauf eine Beratungsmöglichkeit anbieten. Dies wolle auch dm so umsetzen, indem in den Filialen oder beim Online-Verkauf eine Gratishotline mittels Telefon oder Internet zu einem Pharmazeuten eingerichtet wird. Dann werde dieselbe Beratungsqualität wie von Apothekern gewährleistet, erläutert dm-Sprecher Stefan Ornig. Handelsverband will mehr Unterstützung bekommt dm nun auch vom mächtigen Handelsverband, der sogar einen Schritt weiter geht und sich rezeptfreie Medikamente auch im Lebensmittelhandel vorstellen kann. „Der Handelsverband kann den Schritt von dm zum Verfassungsgerichtshof sehr gut nachvollziehen. Eine mögliche rechtliche Ungleichbehandlung muss, im Sinne eines gerechten Marktes, geprüft werden. Ein positiver Bescheid darf aber nicht von einer willkürlichen Beschränkung auf Apotheken zur nächsten Einschränkung auf Drogisten führen. Wir sprechen uns deshalb für gleiches Recht für alle aus“, sagt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes. „Wir müssen nicht weit reisen, um zu sehen, wie es funktionieren kann. In Italien stehen Konsumenten neben den klassischen Apotheken, sogenannte Parafarmacie und Supermärkte für den Kauf von rezeptfreien Medikamenten zur Verfügung. dm hat schon jetzt in Deutschland, Ungarn und Kroatien rezeptfreie Medikamente im Sortiment, die sie in Österreich jedoch nicht verkaufen dürfen“, sieht Will die österreichische Gesetzeslage hinter der internationalen Entwicklung und den Bedürfnissen der Menschen hinterherhinken. Eine Abschaffung des Apothekenvorbehalts wäre für ihn deshalb im Sinne der Konsumenten. Die neu geschaffene Konkurrenz am Markt der OTC-Arzneimittel würde sich in günstigeren Preisen niederschlagen. „Insbesondere in ländlichen Gebieten mit weniger gut ausgebauter Infrastruktur könnte der hohe Filialisierungsgrad der Supermärkte einen wertvollen Bei- trag zur Verfügbarkeit von rezeptfreien, nicht beratungsintensiven Medikamenten leisten. Die für den Fernabsatz vorgeschriebene pharmazeutische Beratung via Telefon, Internet oder E-Mail könnte auch jeder Händler anbieten. Für den Präsidenten der Österreichischen Apothekerkammer, Max Wellan, sind diese Pläne ein rotes Tuch. Er warnt eindringlich vor einer „Ausfransung der Vertriebswege“ auf Supermärkte. Wellan: „Medikamente gehören in die Apotheke. Jedes einzelne Medikament kann bei falscher Anwendung, bei falscher Dosierung oder falscher Kombination zu gesundheitlichen Problemen führen.“ Die negativen Erfahrungen im illegalen Versandhandel sollten eine Lehre sein, argumentiert er. „Unkontrollierte Vertriebswege und Preis-Lockangebote führten zu einem massiven Anstieg bei Arzneimittelfälschungen.“ Gegen OTC-Produkte im EH Medikamente im Supermarkt hätten nur das Ziel, den Umsatz anzukurbeln. „Das Ziel der Arzneimittelversorgung ist jedoch eine Optimierung in der Arzneimitteleinnahme und keine Maximierung. Kranke Menschen sollen so viele Arzneimittel wie notwendig, aber so wenige wie möglich einnehmen“, argumentiert Wellan. Die Österreicher lägen unter dem europäischen Schnitt im Arzneimittelkonsum, was von Gesundheitsexperten äußerst positiv gewertet werde, so der ApothekerkammerPräsident. Dieser vernünftige Um- Der Apothekenvorbehalt für rezeptfreie Arzneimittel ist aus Gründen des Gesundheitsschutzes gerechtfertigt und damit wohl nicht verfassungswidrig. gang mit Arzneimitteln erkläre sich auch daraus, dass Medikamente nicht im Supermarkt einfach aus dem Regal genommen, sondern in Apotheken mit Beratung abgegeben werden. Versuchsballons in Ländern, wo Medikamente über Supermärkte angeboten würden, zeigen „ein verheerendes gesundheitliches Bild“, meint Wellan: „Beispielsweise sterben in den USA jährlich 28.000 Menschen an den Folgen unkontrollierter Medikamenteneinnahme. Allein in Kalifornien gibt es pro Jahr 60 Lebertransplantationen bei Kindern wegen Paracetamol aufgrund von Überdosierung durch die Eltern. „Der Apothekenvorbehalt für rezeptfreie Arzneimittel ist aus Gründen des Gesundheitsschutzes gerechtfertigt und damit wohl nicht verfassungswidrig“, sagt Hans Steindl, Kammeramts direktor der Apothekerkammer. Wellan warnt aber auch den Handel vor den Eigenheiten des Marktes: Immer wieder würden „Glücksritter“ das schnelle Geld mit Arzneimitteln suchen, und über kurz oder lang an den komplexen Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen scheitern. 54 pharma:report Freitag, 11. März 2016 darmkrebs Impfaktion FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine akute virale Erkrankung, die in vielen europäischen Ländern endemisch ist. Die WHO empfiehlt in Endemiegebieten eine Impfung für alle Altersstufen ab 1 Jahr. Vier Monate - bis Ende Juli findet in allen Apotheken eine Impfaktion in Kooperation mit ÖAK, ÖÄK, Pfizer GmbH und GSK Pharma GmbH statt. HIV-Forschung Hoffnung auf Aids-Prävention BOSTON. ViiV Healthcare, eine globale Firma, spezialisiert auf HIV, mit GSK, Pfizer und Shionogi als Shareholder, hat bei einem Aids-Kongress in Boston positive Ergebnisse einer Phase-II-Studie mit Cabotegravir zur Prävention einer HIVInfektion bei Männern präsentiert. Dabei wurden Sicherheit, Verträglichkeit, Dosierung und Zufriedenheit mit der experimentellen, lang wirksamen, injizierbaren Formulierung von Cabotegravir als vorbeugende Monotherapie geprüft. KARDIO-VORSORGE Lipidsenker für Herzpatienten WIEN. Basierend auf Daten einer neuen Studie, haben das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und das österreichische Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) eine Indikationserweiterung für die Lipidsenker Ezetrol, Inegy und Atozet des Pharmaunternehmens MSD genehmigt; diese sind nun über die Behandlung einer Hypercholesterinämie hinaus auch indiziert zur Risikoreduktion kardiovaskulärer Ereignisse bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK). © Pfizer Corporation Austria/APA-Fotoservice/Hautzinger Untersuchungen mit Qualität WIEN. Der März ist internationaler Darmkrebsmonat. Die Darmspiegelung, eine schmerzfreie Untersuchung, sollte für Frauen und Männer ab 50 ein Pflichttermin sein. Die Krebshilfe empfiehlt, die Darmspiegelung an jenen Stellen durchführen zu lassen, die Träger des „Qualitätszertifikats Darmkrebsvorsorge“ sind; 200 davon gibt es in Österreich. medianet.at 4 Monate Pfizer Austria-Chef Robin Rumler (li.) feierte mit Experten am Produktionsstandort in Orth an der Donau Impfjubiläum. Jubiläum bei Pfizer Österreich Serie Österreichische Pharmaunternehmen im Portrait Teil 9 – Pfizer wächst nach der Übernahme der Baxter Impfstoffsparte zum wichtigen Produzenten in Österreich. WIEN. Seit 40 Jahren wird der erste Impfstoff gegen das Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus (FSME-Virus) in Österreich hergestellt. Das war nun auch der Anlass eines Festakts am aktuellen Produktionsstandort in Orth an der Donau in Niederösterreich. Der Hintergrund: Bereits in den 1920er-Jahren wurde bei Waldarbeitern in der Gegend von Wiener Neustadt ein Krankheitssymptom, ähnlich der Kinderlähmung, entdeckt. 1956 gelang es, das die Krankheit verursachende Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus (FSME-Virus) aus fünf Zecken aus der Region Neudörfl zu isolieren. Der Wiener VirologiePionier Christian Kunz entwickelte schließlich im Jahr 1973 eine Vakzine. Doch seine Versuche, internationale Pharmaunternehmen für die industrielle Herstellung und Vermarktung zu gewinnen, schlugen fehl. Start im Jahr 1976 Die damalige Wiener Pharmafirma Immuno AG sprang ein. Johann Eibl und Co-Gründer Otto Schwarz zeigten Risikobereitschaft, als sie den Impfstoff zur industriellen Reife und damit zur breiten Ein- setzbarkeit führten. Die industrielle Produktion startete dann bereits im Jahr 1976. „Mein Mitarbeiter, Herr Hofmann, und ich haben uns gegenseitig geimpft und warteten ab, wie der Test ausgehen würde“, erzählte Kunz einmal über die erste Anwendung am Menschen. Seit 1981 findet jährlich eine österreichweite Informationskampagne mit Impfaktion statt. 2015 lag die Durchimpfungsrate in Österreich bei 85%, dennoch gab es 64 dokumentierte FSME-Erkrankungsfälle. Der US-Pharmakonzern Pfizer hat im Dezember 2014 die Produkti- onsstätte in Orth an der Donau mitsamt seinen Mitarbeitern übernommen. 1996 war die Immuno AG vom damaligen US-Konzern Baxter übernommen worden. 202 Mio. Euro Umsatz Pfizer gehört damit auch zu den großen produzierenden Pharmaunternehmen in Österreich. In Orth an der Donau werden die Impfstoffe der übernommenen Produktpalette (NeisVac-C und FSME-Immun) produziert. Beide Impfstoffe passen perfekt zum Impfstoffgeschäft von Pfizer, sagt Pfizer ÖsterreichGeschäftsführer Robin Rumler. Pfizer hat nun zwei Unternehmen in Österreich und insgesamt 470 Beschäftigte. Im abgelaufenen Geschäftsjahr stieg der Umsatz von 199 Mio. auf 202,1 Mio. €. Pfizer erforscht und entwickelt moderne Arzneimittel für Menschen in allen Lebensphasen. Mit einem Forschungsetat von 6,7 Mrd. USD zählt Pfizer zu den größten forschenden Pharmaunternehmen der Welt und setzt Standards in verschiedenen Therapiegebieten wie Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, Entzündungs erkrankungen, Krebs, Neurologische Erkrankungen und Schmerz, Seltene Erkrankungen oder bei Impfstoffen. Roche ist Patentkaiser © panthermedia.net/alexraths Pharmariese Roche war 2015 das innovativste Unternehmen, was Anmeldungen beim Europäischen Patentamt anbelangt. Nur eine von 1.000 Substanzen schafft es aus der Forschung zum fertigen Medikament. BASEL. Mit 644 Anmeldungen beim Europäischen Patentamt war das Schweizer Pharmaunternehmen Roche im vergangenen Jahr Spitzenreiter in Europa. Bis ein Medikament auf den Markt kommt, dauert es nach Angaben des Basler Pharmakonzerns zwischen acht und zwölf Jahre und es kostet im Durchschnitt rund eine Mrd. CHF (rund 922 Mio. €). Angesichts der großen Investitionen ist die Entwicklung neuer Medikamente ein riskantes Geschäft für jedes Pharmaunternehmen. Nur eine von rund 1.000 Substanzen kann laut Roche bis zur Marktreife gebracht werden. Einzelne Beispiele, in denen den Wirksubstanzen kein Erfolg beschieden war, wollte Roche auf Anfrage nicht nennen. Das Schweizer Unternehmen pa- tentiere sowohl neue Technologien (für Herstellung und Aufbereitung) als auch Erfindungen (von Wirksubstanzen und Verarbeitungs methoden) im Bereich pharmazeutischer Arzneimittel. Langfristig rentabel 2014 arbeiteten knapp 18.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Roche für die Forschung und Entwicklung. Fast neun Mrd. CHF (gut 8,2 Mrd. €) wurden investiert. Und das lohnt sich, langfristig gesehen: Als einziger Hersteller eines Medikaments während einer bestimmten Patentschutzzeit kann ein Unternehmen die Entwicklungskosten wieder einspielen und aus den Verkäufen sogar einen Gewinn erzielen. Normalerweise werden Patente in der frühen Entwick- lung einer Substanz angemeldet, also bereits viele Jahre, bevor das Präparat dem Patienten zur Verfügung steht. So beschränkt sich die Patentdauer ab Zulassung eines Medikaments, in der die Entwicklungskosten eingefahren werden können, auf circa acht bis zwölf Jahre. Nach Ablauf des Patents ist das geistige Eigentum aber öffentlich zugänglich, und das Medikament kann von jedem Unternehmen als Generikum produziert werden. In den vergangenen zwei Jahren sind allerdings parallel Dutzende von äußerst gewinnträchtigen Patenten abgelaufen, was die internationale Pharmabranche gehörig unter Druck setzte und die Erträge von Generika-Herstellern ankurbelte. (iks) medianet.at Freitag, 11. März 2016 Medizin:technik 55 Diabetes Grazer Expertise ist gefragt © Siemens erzielen. So wurde beispielsweise der Ausfall unserer Kühlwasserversorgung frühzeitig erkannt und ein MRT-Quench verhindert“, verdeutlichte Hans-Peter Busch, ehemaliger Leiter des Zentrums für Radiologie, Neuroradiologie, Sonografie und Nuklearmedizin im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier. Ein MRT-Quench ist eine Notstopp-Funktion; dabei wird das als Kühlmittel eingesetzte Helium aus dem Gerät abgelassen, wodurch das elektromagnetische Feld zusammenbricht. Siemens und Philips zeigten am Europäischen Radiologiekongress in Wien ihre Neuentwicklungen. Große Fortschritte in der Radiologie Namhafte Medizintechnik-Unternehmen stellten beim ECRKongress in Wien innovative Lösungen zur Verbesserung von radiologisch basierter Diagnose und Therapie vor. basierte Plattform, hat Philips nun die intelligente Funktion „Imaging Data Analytics“ zur Auswertung und Einschätzung von Leistungsmodalitäten entwickelt. Damit werden Serviceanforderungen erkannt, bevor sie entstehen. ••• Von Martin Rümmele WIEN. Auf dem European Congress of Radiology (ECR), der von 3. bis 6. März in Wien stattfand, präsentierten zahlreiche Medizintechnikunternehmen ihre neuesten Errungenschaften, um radiologiegestützte Diagnosen und Thera pien noch effizienter, sicherer und schneller zu machen. Philips beispielsweise zeigte intelligente, auf eine Datenanalyse gestützte Remote-Diagnose instrumente: Gestützt auf die vom Unternehmen entwickelte digitale „HealthSuite“, eine offene, cloud- Elektronischer Alarm Ein Beispiel ist der „e-Alert-Service“ von Philips, der kritische Systemparameter rund um die Uhr überwacht sowie möglicherweise auftretende und zu einem System ausfall führende Probleme rechtzeitig identifiziert und behebt. „Unser strategisches Ziel ist der Schritt von einem reaktiven zu einem proaktiven Servicemodell, das eine ununterbrochene Kontinuität in der Versorgung ermöglicht“, erläutert Robert Cascella, CEO Imaging Business Groups bei Philips: „Wir können ein Problem jetzt erkennen, bevor es auftritt. Die Kunden erwarten neben einer optimalen medizinischen Leistung auch planbare Gesamtbetriebskosten.“ Eine intelligente Datenanalyse könne beide Anforderungen gleichzeitig erfüllen. „Dank des Philips Remote Services konnten wir eine Systemverfügbarkeit von über 99 Prozent Hartlauer startet Offensive Geringerer Zeitaufwand Siemens wiederum präsentierte auf dem ECR eine neue Applikation, die den Zeitaufwand für MRTGehirnuntersuchungen stark verkürzen und so den Patientendurchsatz erhöhen sowie die Kosten pro Scan senken kann. Eine neue App nutzt eine innovative Technik, mit der Schichtbilder gleichzeitig und nicht wie bisher sequentiell aufgenommen werden. Dies reduziert bei Routineuntersuchungen die ScanZeit um bis zu 68%. Die Applikation „Simultaneous Multi-Slice“ wurde zunächst für Gehirnuntersuchungen entwickelt, doch sieht Siemens auch ein großes Potenzial für weitere Routineuntersuchungen im Bereich Orthopädie und Abdomen. Weiters stellte der deutsche Medizintechnikriese sein Roboter-basiertes Röntgensystem Multitom Rax (Robotic Advanced X-Ray) vor; damit können Untersuchungen aus unterschiedlichen klinischen Bereichen an nur einem Röntgensystem durchgeführt werden. So werden Untersuchungen weniger schmerzhaft und zeitintensiv. „Für uns stellt Multitom Rax ein Universalgerät dar, das die komplette Röntgendiagnostik abdeckt. Es ist sozusagen das Schweizer Taschenmesser der Radiologie“, erklärte Michael Lell, leitender Oberarzt am Radiologischen Institut des Universitätsklinikums Erlangen. Mit Multitom Rax sind nun erstmals mit einem Röntgensystem 3D-Aufnahmen unter natürlicher Gewichtsbelastung möglich. WIEN/STEYR. Wer gut hört, fühlt sich in Gesellschaft wohl und genießt Gespräche in seinem persönlichen Umfeld. Das ist eine der Grundaussagen einer Studie der Elektrogruppe Hartlauer, die in Kooperation mit Marketagent.com durchgeführt wurde. Die Umfrage hat auch gezeigt, was von Hörhilfen erwartet wird, damit sie gern getragen werden, und dass in Sachen Kontrolle des Hörvermögens Aufholbedarf besteht. Daher startete Hartlauer österreichweit eine Testhörerinitiative bis 30. April. In diesem Zeitraum können Starkey- und BernafonHörgeräte im Alltag getestet werden. Für die Teilnahme kann man sich in jedem Hartlauer-Hörstudio per Telefon oder online anmelden. Danach wird das Hörprofil ermit- Negative Folgen Nach Schätzung der Umfrageteilnehmer hören 30% der Österreicher schlecht. Die Mehrheit von 70% geht davon aus, dass nur weniger als der Hälfte (46,1%) bis zu einem kleinen Bruchteil (24,2%) der Leidtragenden bewusst ist, dass sie ein eingeschränktes Hörvermögen haben. Den Anteil der schlecht hörenden Österreicher, die ein Hörgerät tragen, schätzt man hierzulande auf ein Fünftel. Das bedeutet, dass nach landläufiger Meinung durchschnittlich 80% der Österreicher ihre Hörbeeinträchtigung nicht korrigieren. Die am häufigsten genannte Konsequenz ist Zurückhaltung in Gesprächen (39%), gefolgt von Gereiztheit und übermäßiger Empfindlichkeit (19,2%), Unsicherheit und Nervosität (13%) sowie dem Gefühl, dass andere über einen sprechen (10,3%), und soziale Zurückgezogenheit (9,6%). (red) © panthermedia.net/Mitar gavric Die Elektrogruppe Hartlauer positioniert sich als Hörakustikprofi und bietet Kunden an, Hörgeräte zu testen und einzustellen. telt und anschließend das Hörgerät im Alltag getestet. Damit möchte Hartlauer dazu beitragen, dass die Verwendung von Hörgeräten so selbstverständlich wird, wie das Tragen einer Brille, teilt das Unternehmen mit. Denn nur ein kleiner Teil der Österreicher zwischen 14 BRUSTKREBS Sensationelle Studiendaten LINZ. Eine kleine Sensation vermelden österreichische Forscher nach der Auswertung von Studiendaten über das Krebsmedikament Denosumab, das zugelassen ist für Brustkrebspatientinnen, um deren Osteoporose-Risiko als Nebenwirkung von HormonBehandlungen zu senken. Mit der Verabreichung des Medikaments reduzierte sich der Knochendichteverlust um das Fünf- bis Achtfache, und die Zahl der durch Osteoporose bedingten Knochenbrüche sank um etwa 50%. Das – fast nebenwirkungsfreie – Präparat scheint auch eine positive Wirkung auf das Wiederauftreten des Krebses (Rezidiv) zu haben und könnte außerdem auch die Bildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen) reduzieren. Die Studie wurde von der österreichischen Brust- und Darmkrebs-Studiengruppe (ABCSG) am Brust-Gesundheitszentrum im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz durchgeführt. physiotherapie und 75 Jahren führe regelmäßig einen Hörtest durch. „Das möchten wir als Hörakustikprofi unterstützen und bieten umfassende Beratung in unseren Hörstudios an“, sagt Robert F. Hartlauer. Eine Testinitiative soll helfen, dass Betroffene ihre Hörgeräte besser einstellen lassen. GRAZ. Das internationale Forschungsnetzwerk „Innodia“ will die Suche nach Therapien zur Vorbeugung und Heilung von Typ 1 Diabetes ausbauen. Die Medizinische Universität Graz ist als einzige österreichische Universität Projektpartnerin neben vielen namhaften internationalen Institutionen. Die Klinische Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie der Meduni Graz unter Leitung von Thomas Pieber trägt mir ihrer Expertise maßgeblich zum Projekterfolg bei, zeigen doch aktuelle Entwicklungen wie die künstliche Bauchspeicheldrüse oder das GlucoTab, die App zum Diabetesmanagement, großen Erfolg. Der Fokus in Graz liegt nun in der Erforschung von Biomarkern und molekulare Vorgängen. Neue App für raschen Erfolg WIEN. Das 2015 gegründete Wiener Start-up physiobox hat sich den Bedürfnissen von Physiotherapeuten und ihren Patienten verschrieben. Die speziell für Physiotherapeuten entwickelte digitale Patientenmappe mit Analyse- und Dokumentationsfunktion hilft Physiotherapeuten, ihre Patienten zu administrieren, Fehler und Fortschritte zu analysieren und Trainingspläne zu erstellen – einfach und effizient auf dem Tablet. So erhöht sich durch proaktive Mitarbeit der Patienten die Qualität der Therapie und führt zu einem rascheren Erfolg. Zusätzlich bietet die physiobox die Möglichkeit für den Patienten, relevante Inhalte in Form eines Ausdrucks oder online zu teilen. Mehr Infos auf www.physiobox.cc. Extrem begehrt! Der Universitätslehrgang Marketing & SalesWU › Der „neue“ Werbelehrgang › Neues Format – geblockte Module Freitag nachmittags und Samstag ganztägig › Parallel zur beruflichen Karriere › 18 Monate kompakte und praxisbezogene Weiterbildung [email protected], +43-1-313 36-4816, www.marketinglehrgang.at Für eine linke Seite. 15-001_ULG-MS_Medianet-271x417_Sujet8_KW44_RZ.indd 1 27.10.15 15:33 medianet.at Freitag, 11. März 2016 cover 57 industrial technology Digitalisierung Weltweit unterscheiden sich die Schwerpunkte stark 58 Made in Austria Innovationen in der SicherheitsTechnik 58 Hightech-Branche Big Player aus Europa festigen Position 59 Großauftrag ABB errichtet GIS-Umspannwerk im Irak 63 Rabmer Greentech Umwelttechnik-Experte erweitert Sortiment 63 © Rabmer Greentech/Michael Strobl Verpackung Koffer - Flightcase www.vsl.at Tel: +43 2236 615 72 0 Wir automatisieren. Sicher. • [email protected] www. pilz.at © Europäisches Patentamt © Festo/Martina Draper Pilz GmbH Unternehmen legen immer mehr Wert auf Patentschutz Festo Österreich Zusätzlich zu ihrer Funktion als Marketingleiterin hat Katharina Sigl jetzt auch die Leitung von Festo Didactic übernommen. Sigls Ziel ist es, diesen Geschäftsbereich verstärkt als Spezialisten für die Aus- und Weiterbildung im Bereich Industrie 4.0 zu positionieren. © Panthermedia.net/Cbpix © Mike Clarke/AFP/picturedesk.com Die Anmeldungen beim Europäischen Patentamt sind 2015 deutlich gestiegen, vor allem von Firmen aus den USA und Asien. 60 Katharina Sigl Intralogistik Branche erwartet weiteres Wachstum, Anwender und Berater sind positiv optimistisch. 62 Marine Littering Top-Thema in der Kunststoffindustrie für 2016. 63 58 Coverstory engel austria Änderung an der Firmenspitze Freitag, 11. März 2016 Die Weltkarte der Digitalisierung © Engel Austria German Trade & Invest hat auf Basis diverser Analysen den Status quo sowie die Stärken und Schwächen verschiedener Länder untersucht. joint venture Software für 3D-Metalldruck LÜBECK/PERG. Der österreichische Software-Entwickler CADS und der deutsche 3DDruck-Experte SLM Solutions Group AG haben ein Joint Venture gegründet, um eine Konstruktionssoftware für den 3D-Metalldruck zu entwickeln. „Wir positionieren uns zunehmend als ganzheitlicher Lösungsanbieter für die additive Fertigung; dabei spielt Software eine wichtige Rolle“, erklärt Uwe Bögershausen, Finanzvorstand der SLM Solutions Group. (red) BERLIN/BONN. Die Digitalisierung schreitet weltweit voran. Allerdings verfolgen die einzelnen Länder unterschiedliche Strategien, setzen auf verschiedene Schwerpunkte. Daneben unterscheiden sich die rechtlichen Rahmenbedingungen sowie auch die Haltung von Unternehmen und Privatpersonen zu den Themen rund um die Vernetzung von Wirtschaft, Verwaltung und Alltagsleben. Einen detaillierten Überblick über den aktuellen Stand, die Stärken und Schwächen ausgewählter Nationen hat German Trade & Invest (www.gtai.de/Digitalisierung) auf Basis diverser Studien erstellt. Ausgewertet wurden dabei Einzelfaktoren wie IKT-Struktur, Rechtsgrundlagen, eCommerce, Vernetzung von Gesundheits- und Finanzwesen sowie Industrie 4.0. Automatisierung China führt zwar den globalen Robotikmarkt an, weist aber in anderen Bereichen einen deutlichen Nachholbedarf auf – etwa bei der digitalen Verwaltung, deren zügiger Ausbau abseits der Metropolen häufig an der veralteten Infrastruktur scheitert Auch in Sachen Automatisierung der Industrie liegt das Reich der Mitte deutlich hinter anderen Ländern. Mit dem Programm „Made in China 2025“ unternimmt die Regierung allerdings große Anstrengungen, um hier zu den führenden Nationen aufzuschließen. Zu diesen zählt neben den USA vor allem Deutschland, das auch bei der industriellen Forschung und Entwicklung große Stärken aufweist. Nachholbedarf zeigt sich beim Glasfaserausbau und auch die Akzeptanz von eGovernment ist vergleichsweise niedrig. Ganz anders in Frankreich, das bei der digitalen Verwaltung weltweit an vierter Stelle und in Europa in Führung liegt. Auch hinsichtlich der IKT-Infrastruktur zählt die Grand Nation zu den Vorreitern. Dagegen stecken die Vernetzung des Finanzsektors oder Crowdfunding noch in den Kinderschuhen. Industrie 4.0 ist deutsch Auch bei der Automatisierung hinken französische Unternehmen, mit Ausnahme global agierender Konzerne, der Konkurrenz aus anderen Industrienationen deutlich hinterher. Laut Fachverband Symop liegt das Durchschnittsalter vieler Maschinen und Anlagen bei 19 Jahren und ist damit längst nicht mehr am Stand der Technik; das 2013 gestartete und im Vorjahr modifizierte Programm „La nouvelle France industrielle“ soll hier gegensteuern. In der britischen Industrie spielt die Digitalisierung derzeit ebenfalls erst eine geringe Rolle, und die Vorzeigeunternehmen für die vierte industrielle Revolution sind durchwegs deutsch, wie Siemens und Bosch. Zur Weltspitze gehört das Vereinigte Königreich dagegen beim Internet der Dinge, der Digitalisierung der Finanzbranche sowie beim eCommerce. e-Security made in Austria Stagnation bei Chemiebranche Das AIT präsentierte einen Überblick über die vielen innovativen Sicherheitstechnik-Lösungen made in Austria. WIEN. Neueste Strategien für die Erkennung und Abwehr von Cyber angriffen, hochsichere Verschlüsselungsmethoden für den reibungslosen Austausch sensibler Daten, innovative Kommunikationssysteme für ein effizientes Krisen- und Katastrophenmanagement oder modernste Sicherheitstechnik für den Schutz kritischer Infrastrukturen – da denkt man nicht in erster Linie heimische Unternehmen. Ein Trugschluss. „Wir haben sehr gescheite Leute hier in Österreich und zudem eine gut funktionierende Innovationsförderung auch aus der öffentlichen Hand. Hightech muss nicht immer aus dem Silicon Valley oder aus China kommen, sondern wird auch bei uns entwickelt“, so Helmut Leopold, Head of Digital © Johannes Zinner/AIT EU-Chemieindustrie FRANKFURT/MAIN. Laut European Chemical Industry Council CEFIC ist die Chemieproduktion in der EU 2015 um 0,3% gestiegen, beim Umsatz betrug der Rückgang knapp drei Prozent. Der Handelsüberschuss mit Chemikalien belief sich zwischen Jänner bis Oktober (aktuellere Daten noch nicht vor) auf 38,4 Mrd. € und liegt damit um 2 Mrd. € über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Zurückzuführen ist dies auf eine gute Auslandsnachfrage, speziell aus der Türkei, der Schweiz und den USA. Für 2016 rechnet die Branche mit keiner signifikanten Besserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. (red) Südkorea ist, vor allem wegen seiner globalen Big Player Samsung und LG, führend bei der digitalen Infrastruktur und verfügt zudem über eines der am weitesten entwickelten eGovernment-Systeme weltweit. In diesem Bereich ist auch Estland ein Musterschüler: Über die virtuelle Schnittstelle „X-Road“ sind bereits seit 2001 zahlreiche öffentliche Einrichtungen, Energieund Telekommunikationsunternehmen sowie Banken über Sicherheitsserver miteinander verbunden. Im Verhältnis zu seiner Größe verfügt das Land zudem über eine sehr diversifizierte und international anerkannte Forschungslandschaft im Bereich der Informationstechnologie. © Panthermedia.net/Firefox ••• Von Britta Biron SCHWERTBERG. Mit Ende des Jahres geht Engel Austria-Chef Peter Neumann in den Ruhestand. Seine Position übernimmt Stefan Engleder, Enkel des Unternehmensgründers, der seit mehr als drei Jahren bereits für die Geschäftsbereiche Technik und Produktion verantwortlich ist. Neben Engleder als neuem Vorsitzenden und Verantwortlichen für den Bereich Entwicklung wird die Geschäftsführung des Maschinenbauers aus Christoph Steger (Vertrieb, Marketing und Service), Klaus Siegmund (Finanzen, Personal und Informatik) sowie Joachim Metzmacher (Produktion) bestehen. „Unser Ziel ist es, das Unternehmen ganz im Sinne von Herrn Neumann fortzuführen und dort anzuschließen, wo wir heute stehen“, so Engleder zu den Plänen. (red) medianet.at 200 Teilnehmer informierten sich über die Leistungen der heimischen Unternehmen. Safety & Security Department am AIT, anlässlich der Leistungsschau, die kürzlich gemeinsam mit dem VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung, der Initiative Digital City Wien und der Wirtschaftsagentur Wien veranstaltet wurde. Präsentiert wurde etwa die Suchmaschinentechnologie Mindbreeze von Fabasoft. Sie ist mit ihrem semantischen Ansatz bei Enterprise Search international höchst erfolgreich und wird als lokal installierte Appliance in Unternehmensnetzen eingesetzt Viele Erfolgsbeispiele Ebenfalls eine österreichische Erfindung ist Anyline, ein Softwarebaustein für die einfache Bildverarbeitung und Texterkennung über mobilen Endgeräte, die bereits in Anwendungen von großen internationalen Konzernen Anwendung findet, wie etwa Red Bull Mobile. Auch der Radiology Explorer, eine schnelle und effiziente 3D Bild- und Textsuchmaschiene für Radiologie-Fachärzte, ist eine österreichische Entwicklung, ebenso wie zactrack, ein digitales Fernrohr, mit dem bewegliche Objekte und Personen in einem 3D-Computermodell punktgenau erfasst werden können, oder der GearViewer für die Überwachung großer und damit komplexer, dynamischer Infrastrukturprojekte. (red) medianet.at Freitag, 11. März 2016 innovation & unternehmen 59 © Panthermedia.net/.shock Fusionen sorgen für mehr Stärke Die europäische Hightech-Industrie hat 2015 im inter nationalen Vergleich an Boden verloren, die Top-Unter nehmen konnten aber ihre Marktposition weiter ausbauen. ••• Von Britta Biron DÜSSELDORF. 2012 entfiel auf die europäischen Hightech-Unternehmen knapp ein Zehntel (9%) der Umsätze, den die globalen Top-100 Unternehmen erwirtschafteten; im Vorjahr sank der Anteil, einer aktuellen Analyse der Unternehmensberatung A. T. Kearney zufolge, auf sieben bis acht Prozent, und nur noch acht der Top100 haben ihren Hauptsitz in Europa. Diese konnten aber in entscheidenden Bereichen ihre Position festigen. „Obwohl Europa mit vielen Herausforderungen zu kämpfen hat, haben es einige Hightech-Unternehmen geschafft, sich strategisch günstig auszurichten. Durch Fusionen und Übernahmen ist Europas Position im Hightech-Business-toBusiness-Bereich heute sehr gefestigt“, kommentiert Axel Freyberg, Partner bei A.T. Kearney und Leiter des Beratungsbereichs Kommunikation, Medien und Technologie in Europa. So entstand aus dem Zusammenschluss von Alcatel-Lucent und N okia ein neuer europäischer Champion im Bereich Kommunikationszubehör und -service. Nicht zuletzt dadurch dominiert Europa dieses Segment mit einem Umsatzanteil von 35 bis 40% unter den Top Ten des Bereichs. Auch bei den Halbleitern gibt es mit NXP durch die Übernahme von Freescale einen neuen europäischen Top-Ten-Player aus Europa. IoT als Chance für die Zukunft A.T. Kearneys Hightech-Studie zeigen aber ebenfalls, dass auch die globale Konkurrenten auf die Strategie der Übernahmen und Beteiligungen setzen, um ihre Position auszubauen. So konnte sich Lenovo durch die Akquisition von Motorola zur Nummer drei bei den Mobiltelefonen und Dell durch ihre Fusion mit EMC zur Nummer fünf in IT Services und Software entwickeln. Auf die Frage, wie die europäischen Hightech-Unternehmen in diesem Umfeld ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern und ausbauen können, liefert eine weitere Untersuchung von A.T. Kearney eine Antwort: das Internet der Dinge. „Es verkörpert genau diesen Wachstumstreiber, der Europa nun helfen könnte, seinen Hightech-Sektor weiter voranzutreiben“, meint Freyberg und hält die Voraussetzungen für eine globale Führungsrolle der EU für durchaus gegeben. Vor allem in wesentlichen Schlüsselbranchen wie Gesund- Top-Ten Hightech-Unternehmen nach Sektoren heit, Automotive und Industrial sowie bei Telekommunikations zubehör und -services verfügt Europa über Top-Betriebe sowie innovative Start-ups (zum Beispiel Riot OS, Ardunio, Raspberry Pi) mit einem hohen Potenzial für die Zukunft. IT-Services IBM (USA) HP (USA) Fujitsu (Japan) Accenture (EU) Dell (USA) NTT (Japan) Tata (Indien) Cap Gemini (EU) CSC (USA) Hitachi (Japan) Software Microsoft (USA) IBM (USA) Oracle (USA) SAP (EU) Dell (USA) Symantec (USA) salesforce (USA) Intuit (USA) Adobe (USA) CA Technol. (USA) KommunikationHalbleiter Cisco (USA) Samsung (Südkorea) Eriksson (EU) Intel (USA) Huawei (China) Qualcomm (USA) Nokia (USA) Micron (USA) ZTE (China) Hynix (Südkorea) NEC (Japan) Broadcom (Singapur) Motorola (USA) Texas Instrum. (USA) Juniper (USA) Toshiba (Japan Avaya (USA) NXP (EU) Amdocs (USA) ST Microelectr. (EU) Quelle: A. T. Kearney, 2016 TÜV AUSTRIA WISSENSCHAFTSPREIS Der TÜV AUSTRIA stiftet 15.000 Euro für Arbeiten in den TÜV-Kernbereichen Technik, Sicherheit, Qualität, Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Wir suchen: Technisch-naturwissenschaftliche Diplomarbeiten und Dissertationen HTL-Abschlussarbeiten BIS Beispiele aus der Unternehmenspraxis 30.6.2016 © A.T. Kearney EINREICHEN! A. Freyberg, Leiter Kommunikation, Medien & Technologie bei A.T. Kearney. www.tuv.at/wissenschaftspreis 60 innovation & Unternehmen Freitag, 11. März 2016 medianet.at EU-Patente sind weltweit gefragt 279.000 Anmeldungen sind ein neuer Rekordwert; mehr als die Hälfte davon stammen von außereuropäischen Unternehmen. ••• Von Britta Biron D Innovatives Europa „Trotz des beeindruckenden Wachstums der außereuropäischen Anmeldungen haben die europäischen Unternehmen ihre positive Bilanz bei der Anmeldung ihrer Patente in den anderen Regionen bestätigt. Dies unterstreicht das innovative Potenzial der europäischen Wirtschaft“, ist Battistelli mit dem europäischen Erfindergeist zufrieden. Insgesamt blieb das Anmeldeaufkommen aus den 38 EPO-Mitgliedsstaaten nahezu stabil (+0,7%). Besonders innovativ, wenn auch von niedrigem Niveau aus, zeigte sich Litauen (+62,5%), das mit 39 Anmeldungen im globalen Ranking jetzt auf Platz 49 liegt. Hohe zweistellige Zuwächse gab es auch in der Tschechischen Republik (+27,5%), in Portugal (+21,2%), und Polen (+17,8%). Erstmals seit vier Jahren kamen auch wieder mehr Patentanmeldungen aus Italien (+9%). Die Zahl der europäischen Patenta nmeldungen aus Österreich stieg um 1,4% auf 1.992, das bedeutet insgesamt Platz 10 im EURanking und Platz 14 im globalen Vergleich. Borealis ist nach Zahl der Patente Spitzenreiter der österreichischen Innovatoren, gefolgt von Zumtobel, Tridonic, AMS und Grass. © Europäischen Patentamt (2) er Anstieg bei den Gesamteinreichungen (279.000/+1,6%) beim Europäischen Patentamt (EPA) sowie jener bei den Europäischen Patenten (160.000/+4,8%) ist für EPAPräsident Benoît Battistelli ein klares Indiz dafür, „dass Europa ein sehr attraktiver Technologiemarkt und Innovationsstandort für Erfinder aus aller Welt und das Interesse von Unternehmern und Erfindern an qualitativ hochwertigem Patentschutz für den europäischen Markt hoch ist.“ Das betrifft vor allem Unternehmen aus den USA, deren Ein reichungen mit 16,4 bzw 22,2% die höchsten Zuwächse verzeichneten. Innovationen mit einem größeren wirtschaftlichen Potenzial, für die deshalb in mehr als nur einem Land Patentschutz beantragt wird, Europa ist ein a ttraktiver Technologiemarkt und Innovationsstandort für Erfinder aus a ller Welt.“ Benoît Battistelli EPA-Präsident Top10-Unternehmen Unternehmen/Land Philips (Niederlande) Samsung (Südkorea) LG (Südkorea) Huawei (China) Siemens (Deutschland) United Technologies (USA) qualcomm (USA) Robert Bosch (Deutschland) BASF (Deutschland) General Electric Quelle: EPA, 2016 PatenteVeränd. 2015 zu 2014 2.402 +3,7% 2.366 −6,9% 2.091 +27,7% 1.953 +22,1% 1.894 −11,2% 1.869 +110,0% 1.705 +16,9% 1.493 +3,8% 1.384 −9,5% 1.316 +57,0% Top-Thema Klimaschutztechnik Medizintechnik war erneut das anmeldestärkste Technologiefeld beim EPA mit einem Zuwachs von 11%. Starke Zuwächse gab es auch im Sektor „Maschinen, Pumpen und Turbinen“ (+18%), wobei sich hier viele Patentanmeldungen auf Klimaschutztechnologien beziehen, einem Sektor, in dem sich die Erfindungen zwischen 1995 und 2011 verfünffacht haben. Aus Europa stammt mittlerweile nahezu ein Fünftel aller weltweiten Erfindungen in diesem Bereich. Bei Erfindungen mit hohem Wert, a lso liegt der europäische Anteil sogar bei fast zwei Fünftel. Mehr als 80% der europäischen Erfindungen in nachhaltigen medianet.at Freitag, 11. März 2016 Innovation & unternehmen 61 Mehrarbeit Die Mitarbeiter der EPA erteilten 2015 mehr als 68.000 Patente, das entspricht einem Zuwachs von fast sechs Prozent gegenüber 2014. Technologien gehen auf sechs Länder zurück, wobei Deutschland mit knapp der Hälfte der Erfindungen in Europa das Ranking anführt. Auf dem zweiten Platz liegt Frankreich, gefolgt von Großbritannien, Italien, Schweden und Spanien. EU-Unternehmen an der Spitze Geringere Anmeldezahlen europäischer Unternehmen registrierte das EPA im Bereich Digitale Kommunikation, wo sich das Minus im Vergleich zu 2014 auf 12% belief (im Gegensatz zum Gesamtwachstum des Bereichs von 3% in 2015). Gleiches gilt für „Biotechnologie“ (EPO-Mitgliedsstaaten mit –6% bei einem Gesamtwachstum von +5%) sowie für Elektrische Maschinen, Geräte, Energie (–5% in Europa vs. –2% insgesamt). Patente nach Bereichen Top20-Erfinderländer Bereich Medizin Dig. Kommunikation Computer Maschinen/Energie Transport Messtechnik Chemie Pumpen/Turbinen Biotechnik Pharmazie Land USA Deutschland Japan Frankreich Niederlande Schweiz Südkorea China Großbritannien Italien Schweden Belgien Finnland Österreich Dänemark Kanada Spanien Taiwan Israel Australien Quelle: EPA, 2016 Das Einheitspatent wird der Innovation in Europa zusätzlich Schubkraft verleihen.“ Benoît Battistelli Dennoch unterstrichen europäische Unternehmen ihr breit abgestütztes Patentportfolio: Sie vereinten in acht der zehn stärksten Technologiefelder die meisten Anmeldungen auf sich (nur in der „Medizintechnik“ und „Computern“ dominierten US-Firmen). Insgesamt war Europa bei vielen Technologien führend. So lag die niederländische Firma Philips beim Anmelderranking in drei Gebieten an der Spitze („Medizintechnik“, „Elektrische Maschinen, Geräte, Energie“ und „Messtechnik“). Bayer aus Deutschland befand sich an erster Position im Bereich der „Organischen Feinchemie“, und DSM mit Sitz in den Niederlanden meldete die meisten Patente in der „Biotechnologie“ an. Europas Stärke in Bezug auf Innovation und Technologie verdeutlicht sich ebenfalls beim Blick PatenteVeränd. 2015 zu 2014 12.474 +11,0% 10.762 −3,2% 10.549 +7,8% 10.198 −1,6% 7.802 +3,3% 7.727 +8,0% 6.414 +2,1% 6.374 +17,9% 6.048 +5,1% 5.884 +9,6% auf die Zahl der europäischen Patentanmeldungen in Relation zur Einwohnerzahl eines Landes: Die Schweiz führte die Rangliste mit 873 Anmeldungen pro Mio. Einwohner auch 2015 wieder an. Auf den Plätzen zwei und drei lagen die Niederlande (419) und Schweden (392), gefolgt von Finnland (365) und Dänemark (346). Der erste außereuropäische Staat im Ranking war erneut Japan an neunter Posi tion. EU-Einheitspatent ist startklar Da die Nachfrage nach Patentschutz weiter wächst, bereitet sich Europa mit dem europäischen Einheitspatent auf eine bedeutende Reform seines Patentsystems vor. Das Einheitspatent wird in nahezu allen EU-Staaten gelten und Unternehmen, die ihre Erfindungen EU-weit rechtlich schützen möchten, eine wesentliche Zeit- und Kosteneinsparung bieten. PatenteVeränd. 2015 zu 2014 46.692 +16,4% 24.820 −3,2% 21.426 −3,1% 10.781 +1,6% 7.100 +3,3% 7.088 +2,6% 6.411 +4,0% 5.721 +22,2% 5.037 +5,7% 3.979 +9,0% 3.839 −0,9% 2.041 +5,9% 2.000 −8,3% 1.992 +1,4% 1.930 −2,7% 1.645 −3,7% 1.527 +3,8% 1.260 +12,6% 1.100 +5,0% 819 +3,9% Quelle: EPA, 2016 Das EPA hat im Vorjahr alle Vorbereitungen für die Implementierung des neuen Systems getroffen. Mitte Dezember haben die am europäischen Einheitspatent beteiligten EU-Mitgliedsstaaten die letzten Vereinbarungen, darunter die Ausführungsvorschriften, die Haushalts- und Finanzordnung, die Höhe der Jahresgebühren sowie die Bestimmungen über die Aufteilung der Jahresgebühren, verabschiedet. „In rechtlicher, technischer und operativer Hinsicht wären wir nun in der Lage, Einheitspatente zu gewähren. Der einzige noch verbleibende Schritt ist nun die Errichtung des Einheitlichen Patentgerichts“, erläutert Battistelli. Dafür müssen noch vier EU-Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland und Großbritannien, das Übereinkommen über die Errichtung des einheitlichen Patentgerichts ratifizieren, das EPA ist aber zuversichtlich, dass dies noch heuer erfolgen wird. Effizientere Strukturen „Wir sind überzeugt, dass das Einheitspatent der Innovation in Europa zusätzlich Schubkraft verleihen und sich auf die europäische Wirtschaft positiv auswirken wird, besonders für die KMU“, formuliert Battistelli die Erwartungen. Als Antwort auf die steigende Nachfrage nach Patentschutz in Europa hat das EPA in den vergangenen Jahren auch maßgebliche Schritte eingeleitet, um seine internen Strukturen zu modernisieren, seine Effizienz zu verbessern und gleichzeitig die Patentqualität weiter zu erhöhen. Die Reformen betreffen verschiedene Bereiche, wie die Zusammenarbeit mit den Mitgliedsstaaten, die IT-Infrastruktur und die Personalpolitik des Amts. Wie der Jahresbericht 2015 belegt, zahlen sich diese Maßnahmen bereits aus: Die Zahl der „Produkte“ (darunter fallen durchgeführte Patentrecherchen und Prüfungsverfahren), die von den Patentprüfern des EPA erstellt worden sind, stieg 2015 um 14% auf 365.000. Das EPA erteilte insgesamt mehr als 68.000 Patente, was einem Zuwachs von fast sechs Prozent gegenüber 2014 entspricht und gleichzeitig einen Rekordwert darstellt. Dabei bleibt die Patentqualität aber gewährleistet: Aufgrund der strengen Maßstäbe des Erteilungsverfahrens beim EPA ist nur aus 48% der Anmeldungen ein europäisches Patent hervorgegangen. Ausbau des Schutzbereichs Im vergangenen Jahr ist der Schutzbereich für europäische Patente weiter gewachsen und erfasst erstmals auch einen Staat außerhalb Europas. Mit dem Validierungsabkommen zwischen Marokko und der Europäischen Patentorganisation, das mit 1. März des Vorjahres in Kraft getreten ist, wurde Marokko zum ersten Drittstaat, der die Rechtswirkung europäischer Patente auf seinem Staatsgebiet für gültig erklärt. Ein weiteres Validierungsabkommen mit der Republik Moldau erlangte am 1. November 2015 Rechtskraft. Dies belegt die Attraktivität des europäischen Patentsystems, welches nun die Möglichkeit bietet, mit einer einzigen Patent anmeldung in 42 Ländern Patentschutz zu erlangen. 62 transport & logistik Freitag, 11. März 2016 medianet.at DIN und VDI Roadmap für Logistik-Normen Achse Wien–hamburg Mehr Güter auf der Schiene WIEN/HAMURG. Auf der Schiene wurden zwischen dem Hamburger Hafen und KV-Terminals in Österreich im Vorjahr rund 295.000 TEU (20-Fuß-Standardcontainer) transportiert. Das ist ein Plus von 9,26% und im Seehafenhinterlandverkehr zwischen der Hansestadt und Österreich ein neuer Rekord. „Österreich ist eine Paradedestination im effizienten und umweltfreundlichen Hinterlandtransport über den Hamburger Hafen. Aktuell verkehren wöchentlich circa 40 Container-Ganzzüge zwischen Hamburg und Wien. Insgesamt verbinden mehr als 80 Containerzüge jede Woche KV-Terminals in Österreich mit Deutschlands größtem Hafen“, sagt Alexander Till, Leiter der Hafen Hamburg MarketingRepräsentanz in Wien. (red) Coole Innovation Sparsame Kühlcontainer KOPENHAGEN. Maersk Container Industry (MCI) und der multinationale Obstkonzern Dole haben gemeinsam die Kühlcontainer-Kontrollsoftware StarConomy entwickelt, mit der einerseits der Energiebedarf optimiert und andererseits der CO2-Ausstoß minimiert wird. StarConomy kann auf allen neuen Star Cool-Einheiten installiert werden, für bestehende Einheiten gibt es ein Update. Morten Nylykke, General Manager, Refrigeration Technology, bei MCI: „StarConomy hat sich für Dole, einen langjährigen Kunden, bewährt, und wir freuen uns darauf, diese neue Software jetzt allen unseren StarCool-Kunden anbieten zu können.“ (red) Für Intralogistik-Hersteller ist es wichtig, die Bedürfnisse der Anwender zu kennen. Hier zeigt sich derzeit ein klarer Trend zu höherer Flexibilität.“ Ralph Ehmann, Gründer und Vorstand der IWL AG Intralogistik bleibt ein gutes Geschäft Die verfügbaren Produkte entsprechen, wie die Umfrage zeigt, den Anforderungen der Anwender aber nur teilweise, da Hersteller und Verwender zum Teil sehr unterschiedliche Prioritäten setzen. Kunden wünschen Flexibilität So sind etwa die Hersteller überzeugt, dass Qualität das entscheidende Kriterium sei (23% der Nennungen), aber am wichtigsten sind ihren Kunden Leistungs- und Kapazitätserhöhung (32%). Dieser Faktor wird von den Herstellern aber deutlich niedriger (18%) bewertet. Für mehr als jeden zweiten (56%) ist der Kostendruck das beherrschende Thema. Auch beim Thema Flexibilität zeigen sich große Differenzen: Für die Anwender hat sie die zweithöchste Priorität (27%), für die Hersteller liegt sie mit 13% der Nennungen aber nur auf Rang 5. Es wundert daher nicht, dass die Anwender, gefragt nach den aktuell größten Herausforderungen in der Intralogistik, die (ihrer Meinung noch verbesserungswürdige) Flexibilität (32%) nannten. „Hier zeigt sich ein klarer Trend. Anbieter müssen jetzt reagieren und ihre Produkte an die Bedürfnisse der Kunden anpassen“, erläutert Ralph Ehmann, Gründer und Vorstand der IWL. Fast 80% der Unternehmen schätzen die aktuelle Lage positiv ein, vor allem Berater, Dienstleister und Anwender. Bei den Herstellern ist man vorsichtig optimistisch. ••• Von Britta Biron ULM. Dass das vergangene Jahr für die deutsche Intralogistik erfolgreich war, hat eine kürzlich veröffentlichte Marktstudie des VDMA gezeigt (medianet hat darüber in der letzten Ausgabe berichtet), und auch für heuer ist die Branche, wie die alljährliche Umfrage der Logistikberatung IWL zeigt, überwiegend positiv gestimmt. 15% der Befragten schätzen die aktuelle Lage als sehr positiv ein, 63% als positiv. Damit gehen mehr als drei Viertel der Unternehmen von einem weiteren Wachstum aus. Differenzierter wird das Bild allerdings, wenn man die Antworten nach den Branchen filtert, aus denen die Befragten jeweils kommen. Da zeigt sich nämlich, dass bei den Planern und Intralogistik beratern der Anteil der Optimisten am höchsten ist. In dieser Gruppe rechnet jeder mit Wachstum, während es bei den Logistikdienstleistern und Anwendern „nur“ jeweils drei Viertel sind. Bei den Herstellern halten sich Optimisten und Pessimisten mit jeweils 42% die Waage. Befragt nach den Gründen für ihre Erwartungen, wurden Verän- derungen beim Auftragsvolumen am häufigsten genannt, vor allem von den Anwendern. Und die damit verbundene steigende Nachfrage nach Intralogistik-Systemen wirkt sich wieder auf die Geschäfte der übrigen Sektoren aus. Viele wollen investieren Denn fast alle Anwender (96%) wollen heuer weitere Investitionen in ihre Intralogistik tätigen. Hoch im Kurs mit 29% steht dabei vor allem die Lagertechnik, gefolgt von Förderanlagen (19%) sowie Steuerungsanlagen und Lagerverwaltungssysteme mit jeweils 14%. Kleinteilemanagement 4.0 Software oder ein Server werden nicht benötigt. Die Bestände in den Behältern sind von überall auf der Trajectory Cloud-Plattform mit einem Smartphone oder Laptop überprüfbar. Das integrierte Berichtssystem gibt Aufschluss über Nutzungsmuster und -trends von Kleinteilen. Da die Behälter in flexiblen Größen erhältlich sind, ist Actylus zudem vielseitig einsetzbar und für sämtliche Kleinteile geeignet, die traditionell in Behältern gelagert werden. (red) Die intelligente Behälterlösung Actylus ermöglicht eine Steigerung der Supply-Chain-Produktivität um bis zu 30 Prozent. RÜSSELSHEIM. „Vor mehr als siebzig Jahren wurde das SupplyChain-Management durch die Erfindung des Kanban-Systems revolutioniert. Seither hat das System zwar zahlreiche Veränderungen durchlaufen, das grundlegende Prinzip ist jedoch stets gleich geblieben. Mit der Einführung unserer intelligenten Auffülllösung ändert sich dies“, kommentiert Kent Savage, CEO von Apex Supply Chain Technologies, die Markteinführung von Actylus, mit dem Produktivitätssteigerungen von 30% möglich werden sollen. Erreicht wird das durch hochpräzise Waagen unter jedem Behälter, mit denen Actylus erkennt, wann ein Behälter aufgefüllt werden muss und automatisch eine Nachbestellung an den entsprechenden Lieferanten versendet. Über- Actylus erledigt notwendige Nachbestellungen von Kleinteilen automatisch. wacht wird Actylus dabei von der geschützten Plattform Trajectory Cloud, die sicherstellt, dass alle Bestände immer ausreichend gefüllt sind. Lästige Etiketten oder Karten und aufwendiges Nachzählen vor Ort sowie kostenintensive Sicherheitsbestände und Eilbestellungen können damit vermieden werden. Vielseitig einsetzbar Weitere Pluspunkte liegen in der Benutzerfreundlichkeit: Actylus ist modular aufgebaut und so überall leicht und schnell zu implementieren und beliebig zu erweitern. Die Installation erfordert lediglich einen Stromanschluss und eine Verbindung zum Internet – besondere © 2016 Apex Industrial Technologies (2) BERLIN. Als Schlüsselbranche verbindet die Logistik sämtliche Wirtschaftszweige und bietet damit ein hohes Potenzial für Normung und Standardisierung. DIN und VDI haben daher gemeinsam eine Roadmap entwickelt, die den Bedarf an Normen und Standards in den verschiedenen Teilbereichen aufzeigt – von den Tor größen an den Laderampen über die Computersysteme zur Warenerfassung, einheitliche Methoden über Quantifizierung der CO2-Emissionen des Güterverkehrs bis zur Verpackung. „Normen und Standards unterstützen darin, neue Logistiktechnologien zu entwickeln und Abläufe weiter zu optimieren. Wir tragen damit maßgeblich zum Ausbau der Vorreiterrolle Deutschlands auf den internationalen Märkten bei“, ist Jan Dittberner, Geschäftsführer der Koordinierungsstelle Logistik bei DIN, überzeugt. (red) Kent Savage, CEO Apex Supply Chain T. medianet.at Freitag, 11. März 2016 energie & ressourcen 63 EU-energiepolitik Schätzungen zufolge landen zwischen 4,8 und 12,7 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle pro Jahr in den Weltmeeren. Wie kommt das Plastik ins Meer? Marine Littering wird zu einem wachsenden Problem. Ein deutsch-österreichisches Forschungsprojekt analysiert dazu jetzt detailliert Ursachen, Quellen und Müllarten. ropa-Umfrage zufolge eine positive Einstellung zu Kunststoffen (71%) und zur Kunststoffindustrie (77%). Allerdings gibt es nicht nur Grund zur Freude; insbesonde re das Problem der zunehmenden Vermüllung der Meere bereitet den Herstellern und Verbrauchern Sor ge. PolyTalk, das von PlasticsEurope entwickelte Expertenforum, wid met sich heuer unter dem Motto „Zero Plastics to the Oceans“ aus schließlich dem Meeresschutz, und bereits am 16. und 17. März dis kutieren Vertreter der Kunststoff industrie sowie diverser For ••• Von Britta Biron BRÜSSEL/WIEN. „Die Kunststoff industrie ist die innovative Trieb feder in Europa, und Kunststoffe stehen im Zentrum vieler techni scher Entwicklungen“, wies Patrick Thomas, Präsident von PlasticsEu rope und CEO des Kunststoffher stellers Covestro, kürzlich anläss lich der Verleihung der ersten Eu ropean Plastics Innovation Awards (einer der Preisträger ist der öster reichische Borealis-Konzern), auf die Bedeutung seiner Branche hin. Auch die Mehrheit der Verbrau cher hat einer aktuellen PlasticEu schungseinrichtungen und NGOs regionale, europäische und globale Maßnahmen, Best-Practice-Bei spiele und neue Ansätze für ein ef fizientes Abfallmanagement sowie Aufklärungs- und Informations strategien gegenüber Verbrauchern. Detaillierte Ursachenforschung Eindeutige Zahlen zur tatsäch lichen Menge an Kunststoffmüll in den Meeren gibt es zwar nicht, Hochrechnungen aus Untersuchun gen verschiedener Meeresabschnit te kommen auf 4,8 bis 12,7 Mio. Tonnen Plastikabfälle, die jährlich im Meer landen. Laut einer Ende Irakisches Aufbauprogramm ZÜRICH. ABB hat von Mass Global Holding, einem weltweit tätigen Konzern im Bereich der Errich tung von Kraftwerken und Indus trieanlagen, einen Auftrag im Wert von rund 100 Mio. USD (rund 91,3 Mio. €) für die Lieferung eines Umspannwerks mit gasisolierten Schaltanlagen (GIS) in den Irak er halten. „Dieses hoch entwickelte GISUmspannwerk wird dazu beitra gen, die dringend benötigte Elekt rizität bereitzustellen, indem es die Kapazitäten steigert und die iraki sche Energieinfrastruktur stärkt“, sagt Claudio Facchin, Leiter der Division Stromnetze von ABB. Investitionsprogramm Im Rahmen des Wiederaufbaus des Landes investiert die irakische Re © ABB Der ABB-Konzern konnte sich einen 100 Millionen-Dollar-Auftrag für ein Umspannwerk mit gasisolierten Schaltanlagen im Irak sichern. GIS-Technologie von ABB erhöht Sicherheit und Effizienz des Kraftwerks. gierung derzeit viel Geld, vor allem in den Ausbau und die Erneuerung der Energieinfrastruktur sowie den Wohnbau. Im Detail umfasst der Auftrag für ABB die gesamte Planung, Konstruktion, Lieferung, Instal lation und Inbetriebnahme des BERLIN. Ende Februar hat die Deutsche Energie-Agentur (dena) die Präsidentschaft des Europäischen Netzwerks der Energieagenturen (European Energy Network, EnR) von der norwegischen Agentur ENOVA übernommen. Im Mittelpunkt der denaPräsidentschaft wird die Ar beit an praxisorientierten Bei trägen zur europäischen Ener gieunion und insbesondere zu den Energie- und Klimazielen 2030 stehen. Dazu ist unter anderem ein High-Level-Event mit Entscheidungsträgern aus EU-Kommission und Europä ischem Parlament in Brüssel geplant. (red) 2015 veröffentlichten Studie der Ellen Mc Arthur Foundation liegt das Verhältnis zwischen Plastik müll und Fischen bereits bei eins zu fünf und wird, sofern nicht deutlich gegengesteuert wird, 2050 bei eins zu eins liegen. Um diese Müllproblematik zu lösen, werden aber vor allem Daten und Fakten darüber benötigt, über welche Wege das Plastik in die Oze ane gelangt. Diesem Thema widmet sich der zeit ein deutsch-österreichisches Forschungsprojekt in der Nordsee. Die dafür entwickelte Metho dik berücksichtigt sowohl Makro kunststoffe (wie etwa Plastik flaschen) als auch Mikrokunststoffe (darunter fallen u.a. Reinigungs mittel, Granulate aus der Kunst stoffproduktion und -verarbeitung und Fasern aus der Reinigung) und Daten von deutschen und österrei chischen Umweltbehörden, Fach verbänden, Kläranlagenbetreibern, internationalen Forschungseinrich tungen und Statistikämtern. Erste Ergebnisse liegen vor Um möglichst detaillierte Informa tionen zu erhalten, wird auch zwi schen Einträgen aus Flüssen und küstennahen Gebieten sowie Depo nien differenziert, und Daten zur Bevölkerungsdichte und Sozioöko nomie werden in den untersuchten Regionen berücksichtigt. Erste Ergebnisse liegen bereits vor. Demnach stammt fast die Hälfte (48%) der Kunststoffabfälle in der Nordsee aus Flüssen und rund ein Drittel (31%) aus küsten nahen Regionen. Häfen und die Flussschifffahrt sind für rund ein Fünftel des Mülls verantwortlich. Hinsichtlich der Müllsorte domi nieren Markokunststoffe mit 85% klar. Bezüglich der Menge geht die Untersuchung davon aus, dass pro 1.000 Kilo Kunststoffmüll, der in Deutschland anfällt, knapp ein Kilo (900 Gramm) in der Nordsee landet. Die Untersuchung soll im nächs ten Schritt validiert und laufend ergänzt sowie die Modellparameter kontinuierlich überprüft und bei Bedarf modifiziert werden. Umspannwerks für Übertragungsund Verteilungsanwendungen, mit Ausnahme der Bauarbeiten, für die Mass Global Holding verantwort lich zeichnet. Mehr Sicherheit & Leistung Für die GIS-Technologie von ABB haben sich die Auftraggeber vor allem deswegen entschieden, da durch sie eine hohe Betriebs zuverlässigkeit, Effizienz und Sicherheit der Anlage gewährleis tet ist, gleichzeitig aber auch der Platz- und Wartungsbedarf redu ziert werden kann. Darüber hinaus liefert ABB zwei 400/132-kV-Autotransformatoren zur Absenkung der Spannung für die Stromverteilung und IEC61850-konforme offene Automa tions-, Schutz- und Telekommuni kationssysteme für Steuerung und Überwachung der Anlage. „Das Projekt erweitert unsere umfangreiche installierte Basis in der Region und unterstützt unsere Ausrichtung auf Wachstumsmärk te – ganz im Einklang mit unse rer Next-Level-Strategie“, weist Facchin auf die wirtschaftliche Be deutung des Auftrags hin. (red) Deutsche Windtechnik Neuer Bereich für Offshore-Wartung BREMEN. Die Deutsche Wind technik AG hat vom niederlän dischen Baukonzern Ballast Nedam N.V. sämtliche War tungsverträge für die OffshoreWindparks Westermeerwind, Butendiek, Luchterduinen und Prinses Amaliawindpark sowie die Projektingenieure über nommen. „Damit haben wir unsere Expertise für Fundamente und Unterwasserinspektionen weiter gestärkt und unsere Position als wichtiger Player im Offshore-Markt ausgebaut“, erklärt der Country Manager für die Niederlande Geert Tim mers. (red) Rabmer Greentech Erweiterung des Portfolios © Rabmer Greentech/Michael Strobl © Mike Clarke/AFP/picturedesk.com dena übernimmt die Leitung Ulrike Rabmer-Koller, geschäfts führende Gesellschafterin. ALTENBERG. „Über das Enter prise Europe Network sind wir auf eine innovative Technologie aus Deutschland aufmerksam geworden, die zu diesem Zeit punkt in Österreich nicht an geboten wurde und durch die 100%ige Umweltfreundlichkeit perfekt in unser Produktan gebot passt“, erläutert Ulrike Rabmer-Koller, geschäftsfüh rende Gesellschafterin der Rabmer-Gruppe, die Hinter gründe zur neuen Lizenzpart nerschaft für den Vertrieb der Aquabion-Produkte. Dabei handelt es sich um Korrossions- und Kalkschutz für Wasserleitungssysteme, der auf dem Prinzip der Gal vanik beruht und völlig ohne Chemie oder Zusatzstoffe aus kommt. (red) Sie suchen EINE PR-Agentur? x p e r t . n e t w o r k 501 Wir haben und w issen (fast) alles über sie. Stand: 18.02.2016 Tel.: +43 1 919 20 - 2247 Mail: [email protected] | www.xpert.network Hier geht´s zu xpert.network: medianet.at Freitag, 11. März 2016 cover 65 automotive business Absatzwachstum geplant Opel will seine Verkäufe in Europa kräftig steigern 66 500 Mio. für neues Werk Daimler weitet seine Batterieproduktion aus 67 Alles neu beim Hilux Toyota schlägt zwei Flie gen mit einer Klappe 70 Zahlen, Daten & Fakten Europas Gebrauchtwagen markt im Überblick 72 © Toyota Geely-Pläne Produktion in Europa geplant STOCKHOLM. Der chinesische Autobauer Geely, seit 2010 Besitzer des schwedischen Produzenten Volvo, will auch in Osteuropa Fahrzeuge bauen und verkaufen. „Eine europäische Produktion ist Teil unserer Strategie“, sagte der Chef des Unternehmens, Conghui An, der schwedischen Zeitung Dagens Industri. In China gebaute Geely-Modelle gibt es auch bereits in Russland, Weißrussland, der Ukraine und in Aserbaidschan sowie in der Türkei, die Europa-Zentrale könnte in Stockholm einge richtet werden (APA) Volkswagen © AFP/Peter Parks Abgasfrage schon früher bekannt? Digitalisierung bringt Chinas Autoindustrie auf Überholspur WOLFSBURG. Der ehemalige VW-Konzernchef Martin Winterkorn hat laut einem Bericht der Bild am Sonntag rund eineinhalb Jahre vor dem Auffliegen der Diesel-Affäre eine technische Einschätzung zu den auffälligen Abgasproblemen angefordert. Demnach las Winterkorn im Mai 2014 einen Hinweis auf die Unregelmäßigkeiten und bat seine Techniker um Erklärung. Diese hätten ihm versichert, das Problem sei lösbar. Winterkorns Handeln ist vor allem relevant für die Frage, ob der Konzern die Finanzwelt möglicherweise zu spät über das Ausmaß der Probleme informierte. Diverse Anleger sehen sich um Geld gebracht und klagen. (APA) © APA/Harald Schneider © APA/AFP/Fabrice Coffrini Rasch voranschreitende Digitalisierung von Verkehrssystemen und Autos lässt im Reich der Mitte mächtige Rivalen für VW & Co wachsen. 66 Genf 2016 Highlights der Branchenschau: vom MaseratiBilanz 2015 Magna mit Umsatzminus, SUV Levante bis zu Goodyears Rundumreifen Eagle-360. 68 aber Ergebniswachstum. 67 66 HErsteller & zulieferer Freitag, 11. März 2016 Der Wind in China dreht sich China war und ist für westliche Automobilhersteller das, was man ein Dorado nennt. Ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten, mit Zuwächsen, die jede Investition schon innerhalb weniger Jahre rentabel machen und riesigen Potenzialen noch weit darüber hinaus. China ist für westliche Automobilhersteller aber auch sehr gefährlich; bauen diese doch einen Gutteil ihrer Zukunftsprognosen auf dem dortigen Markt auf und der scheint sich langsam zu drehen. Im Vorjahr ging sich dank Steuer erleichterungen doch noch ein Plus aus und auch heuer wird der Markt wohl neuerlich zulegen. Diese Zuwächse dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass für Volkwagen, Toyota und Co die Luft im Reich der Mitte immer dünner wird. Das liegt an der nicht mehr ganz so brummenden Konjunktur im Land, aber auch an den immer stärker werdenden chinesischen Herstellern, die vor allem bei neuen Technologien den westlichen Autobauern (siehe Story rechts) den Rang ablaufen. Messbar wird das aktuell in ein paar Prozent weniger Marktanteil für VW, Daimler und Co – mittel- bis langfristig könnte sich ein Technologierückstand in Fernost, aber auch auf anderen Märkten, negativ auswirken. Erst mal konkurrenzfähig, werden die staatlich unterstützten Autobauer Chinas wohl auch andere Märkte ins Visier nehmen … © panthermedia.net/zhaojiankangphoto Jürgen Zacharias Noch stellt China für westliche Hersteller wie Daimler ein Dorado dar – in den kommenden Jahren drohen aber Rückschläge. China hängt den Westen ab Der Gegenwind für westliche Automobilhersteller in China wird rauer – nicht nur beim „Internet des Autos“ drohen VW & Co wichtiges Terrain an chinesische Unternehmen zu verlieren. PEKING. Es war keine Vollbremsung, aber doch ein merkbarer Abschwung, mit dem sich der chinesische Automarkt im ersten Halbjahr 2015 auseinandersetzen musste. Erst Steuererleichterungen zum Jahresende sorgten doch noch für ein versöhnliches Plus, das aber trotzdem nicht darüber hinwegtäuschen konnte, dass es sich in China als westlicher Automobilhersteller nicht mehr ganz so im Paradies lebt, wie noch vor zwei oder drei Jahren. Verantwortlich für diesen Stimmungswandel ist in erster Linie das verlangsamte Wirtschafts- wachstum der Volksrepublik, aber auch das Erstarken der einheimischen Konkurrenz, die den etablierten Herstellern zunehmend Konkurrenz machen. Die Digitalisierung des chinesischen Automarkts könnte die Lage für internationale Unternehmen laut aktuellem Merics China- Monitor nun weiter verschärfen. Raschere Digitalisierung in China Demnach arbeiten in China Politik und Unternehmen fieberhaft am Aufbau eines „Internets der Autos“: Die Digitalisierung einer ganzen Branche gehe dort deutlich schnel- ler voran als in Europa oder den USA. Chinesische Internet- und Telekommunikationskonzerne, staatliche Militärunternehmen, Hardund Softwarehersteller und sogar Versicherungen würden schon jetzt auf den lukrativen Markt drängen. Die rasch voranschreitende Digitalisierung von Autos und Verkehrssystemen in China könnte die aktuellen Zuwächse chinesischer Hersteller weiter verstärken, so die Merics-Analyse weiter. Staatliche Unterstützung Dazu komme, dass manche der auf den Automarkt drängenden Unter- medianet.at nehmen der Smartphone-Hersteller Xiaomi.V GmbH – ähnlich wie Google und Apple in den USA – an autonom fahrenden Automodellen tüfteln und bei der Eroberung des Automarkts von der chinesischen Regierung unterstützt werden; für internationale Konkurrenten könnte dies schwierig werden, wie der Bereich E-Mobilität in China zeigt. Mit gezielten Förderprogrammen für heimische Produkte gelang es der Regierung in Peking, chinesischen Hersteller zu einer beherrschenden Position zu verhelfen. Diese dominieren den Markt heute mit einem Anteil von rund drei Vierteln. Auch für das Internet der Autos wurden ehrgeizige Ziele ausgegeben, wie die MERICS-Autoren ausführen: Bis 2020 soll die Hälfte aller IT-Produkte für Autos aus chinesischer Hand kommen. Bei der satellitengestützten Navigation soll die chinesische Beidou-Technologie bis 2030 den Konkurrenten GPS vollständig verdrängen. China stärker einbinden Ein wichtiger Markt für die europäische und US-amerikanische Automobilwirtschaft sei als Konsequenz dieser Entwicklungen im Begriff, alle bisher gewohnten Bahnen zu verlassen, so die Analyse. Auch wenn die Auswirkungen dieser Entwicklung erst in den kommenden Jahren spürbar werden, sind die Studienautoren überzeugt: „Handlungsbedarf besteht jetzt!“ Das chinesische Internet der Autos birgt für die internationalen Hersteller aber noch andere Tücken: Der Datenhunger des offiziellen Chinas macht vor dem Auto nicht halt, was einmal mehr Fragen zum ungewollten Technologietransfer aufwirft. Die Merics-Autoren richten deshalb an Verbände und Politik die Empfehlung, China stärker in internationale Standardisierungsverfahren und Datenschutzabkommen einzubinden. Letzteres sei ein wichtiger Schritt, um in der digitalisierten Autowelt sensible Firmendaten vor dem Zugriff staatlicher Stellen in China zu schützen. (red) Ziel: kräftiges Wachstum © dpa/A3634 Friso Gentsch Opel-Chef Karl-Thomas Neumann will den Absatz des deutschen Autobauers im laufenden Jahr weiter steigern. Im Jänner konnte Opel europaweit 80.000 Autos an den Mann und die Frau bringen. RÜSSELSHEIM. Es gab Zeiten, da kämpfte Opel ums Überleben. Da stand eine Übernahme des traditionsreichen Rüsselsheimer Unternehmens durch den MagnaKonzern im Raum. Da gaben dem Hersteller selbst Branchenkenner nur noch geringe Chancen. Heute, wenige Jahre später, geht es – weniger existenziell – darum, dass der Autobauer endlich wie geplant aus den roten Zahlen findet. Im Vorjahr konnte das Minus als Konsequenz eines erfolgreichen Spar- und Konsolidierungsweges schon deutlich reduziert werden, heuer soll es laut Opel-Chef KarlThomas Neumann gänzlich in ein Plus verwandelt werden, auch wenn das keine leichte Aufgabe sei. Am Rande des Genfer Automo- bilsalons gab sich Neumann trotzdem zuversichtlich, das hochgesteckte Ziel zu erreichen: „Ich bin, was den Markt angeht, etwas optimistischer als Ende vergangenen Jahres.“ Nachsatz: „Und wir wollen in diesem Jahr schwarze Zahlen erreichen.“ Stärker als der Markt wachsen Um den Turnaround zu schaffen, will die GM-Tochter ihren Absatz im laufenden Geschäftsjahr kräftig steigern. Der Markt werde „um einige Prozentpunkte wachsen“, so Neumann, der für Opel selbst allerdings überdurchschnittliche Wachstumsziele verfolgt: „Wir wollen deutlich mehr als im letzten Jahr verkaufen.“ Trotz des Rückzugs vom russischen Markt konnte Opel von Jän- ner bis Dezember rund 1,1 Mio. Autos verkaufen und damit um gut drei Prozent mehr als noch 2014. Und im Jänner ging es sogar noch deutlicher nach oben: Mit rund 80.000 neu zugelassenen Fahrzeugen erzielte die Marke den höchsten Jänner-Absatz und Jänner-Marktanteil seit 2011. Der Absatz wuchs damit um mehr als 7.500 Einheiten oder 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahres monat. Damit konnte der Rüsselsheimer Hersteller deutlich stärker zulegen als der gesamteuropäische Fahrzeugmarkt, der lediglich ein Plus von 2,6 Prozent verbuchte. Der Marktanteil am Gesamtmarkt stieg damit um mehr als 0,4 Prozentpunkte auf 5,75 Prozent. (red) medianet.at Freitag, 11. März 2016 Hersteller & zulieferer 67 Magna 2015 mit Umsatz-Rückgang WIEN. Der kanadische Autozulieferer Magna International hat 2015 im Gesamtjahr und im 4. Quartal beim Umsatz den Rückwärtsgang eingelegt. Die Erlöse im Gesamtjahr sanken von 31,68 auf 29,59 Mrd. Euro und im Schlussquartal von 8,09 auf 7,89 Mrd. Euro. Auch beim Fahrzeugbau der Grazer Tochter Magna Steyr gab es Rückgänge, die Stückzahl sank 2015 um 23% auf 103.904 Fahrzeuge, im vierten Quartal ging die Fertigung um 24% auf 25.000 Stück zurück. Das für 2016 geplante Verkaufsvolumen der Produktion in Graz, wo – als einzigem Magna-Werk weltweit – ganze Fahrzeuge zusammengebaut werden, erwartet Magna bei 1,54 bis 1,81 Mrd. €. Voriges Jahr sackten die Erlöse aus der Magna-Steyr-Produktion um 25% auf 2,17 Mrd. € (2014: 2,91 Mrd. €) ab. Mit 454,88 Mio. € war der überwiegende Teil des Erlösrückgangs der Euro-Abschwächung gegenüber der US-Währung zuzuschreiben. 29,33 Mrd. €, samt Graz wären es 31,86 bis 33,43 Mrd. €. Der Löwenanteil der Erlöse soll mit 17,68 bis 18,23 Mrd. € in Nordamerika erzielt werden. Beim operativen Ergebnis musste der Magna-Konzern 2015 Abstriche machen, das Nettoergebnis dagegen konnte im Gesamtjahr leicht verbessert werden. Das (angepasste) EBIT sank im 4. Quartal von 657,46 auf 604,05 Mio. € und schrumpfte im Gesamtjahr von 2,47 auf 2,33 Mrd. €. Für 2016 ist ein EBIT von sieben Prozent des Umsatzes angepeilt. (APA) © APA/Harald Schneider Keine guten Nachrichten für Magna: Der Automobilzulieferer konnte im vergangenen Jahr mit 29,59 Mrd. Euro um rund sieben Prozent weniger Umsatz erwirtschaften als noch 2014. Im Grazer Magna-Werk liefen im Vorjahr 103.904 Wagen (minus 25 Prozent) vom Band. Das Hotel Beau Rivage Pineta Jesolo. In der ruhigsten und grünsten Gegend von Lido di Jesolo, im Herzen der veträumten Pineta, in einer Pinienoase mit 13.000 m² Grundfläche direkt am Meer, liegt das Hotel Beau Rivage Pineta. Die Gäste des Hauses fühlen sich in diesem familiengeführten Hotel so wohl, dass sie sich gleich zuhause fühlen. Die meisten sind seit vielen Jahren Stammgäste. Mit einer Bewertung von 5,4 von 6 Punkten und einer Weiterempfehlungsrate von 92% liegt das Beau Rivage im Spitzenfeld in der Gästezufriedenheit bei Holidaycheck. Auch Tripadvisor hat dem Haus das Zertifkat für Exzellenz verliehen. Neuer Großauftrag ante portas? Das Absinken der Grazer Stückzahl geht primär aufs Konto von Mini Countryman and Paceman, für die sich die Fertigungsaufträge dem Ende nähern. Auch das Produktionsende für den Peugeot RCZ im dritten Quartal bremste das Gesamtvolumen. Rund 2.500 neue Jobs in Graz könnte ja Medienberichten zufolge ein neuer Großauftrag bringen, laut Kurier soll es um einen neuen SUV für einen europäischen Hersteller gehen. 2018 könnte es in Graz dann eine Rekordzahl von 8.000 Jobs geben. Für 2016 rechnet Magna ohne Graz mit Umsätzen von 27,90 bis daimler-pläne Batterieproduktion wird ausgeweitet GENF/STUTTGART. Daimler will seine Batterieproduktion weiter ausbauen. „Wir investieren deshalb 500 Millionen Euro in den Bau einer zweiten Batteriefabrik in Deutschland“, sagte DaimlerChef Dieter Zetsche am Rande des Genfer Automobilsalons. Der Bau soll im Herbst starten. Das an die bestehende Produktion angrenzende Werk soll im Sommer 2017 den Betrieb aufnehmen. Seine Meinung zu einer Zellfertigung in Deutschland hat Zetsche allerdings nicht geändert; Daimler hatte Ende 2015 seine Zellfertigung in Kamenz wegen der hohen Überkapazitäten am Markt eingestellt. Mit den Zellen lässt sich kein Geld verdienen, deshalb kaufen die deutschen Autohersteller diese Bauteile ein. (APA) buchungen Hotel Beau Rivage Pineta **** Piazza Europa 6 – 30016 – Jesolo – Italia www.beaurivagepineta.com [email protected] www.facebook.com/hotelbeaurivagejesolo Tel. 0039 0421 961074 68 coverstory Freitag, 11. März 2016 Automobile Highlights am Genfersee Vom neuen Maserati Levante bis zu Goodyears Rundumreifen Eagle-360 – die wichtigsten Neuheiten aus Genf im Überblick. ••• Von Jürgen Zacharias G © APA/AFP/Fabrice Coffrini Neues von Bugatti und Maserati Gut gelungen ist das in diesem Jahr etwa Bugatti mit seinem 1.500 PS starken und bis zu 420 km/h schnellen Chiron, der alle Blicke auf sich zieht. Auch BMW braucht sich in Genf mit seinem neuen 7er als Zwölf zylinder mit 660 PS und gut 300 Ki lometern pro Stunde Spitze nicht zu verstecken, und Mercedes schließt mit einer Version von AMG mit sechs Zylindern, 367 PS und Allrad antrieb eine Lücke im Modellpro gramm seiner C-Klasse-Coupés. Im Fokus steht in Genf auch der erste SUV aus dem Hause Masera ti: Der Levante gibt sich als betont sportlicher Ableger der Limousine Ghibli, bringt in seiner Topversion S 316 kW/430 PS Leistung und soll noch im Frühjahr in den Handel kommen. Gut genutzt hat den Messeauf tritt auch Opel: Der deutsche Her steller präsentiert seinen Gelände wagen Mokka mit überarbeitetem Design, mehr Ausstattung und ei nem weiteren Motor. © Maserati (2) enf ist für die Automobilbran che ein wichtiger Kristallisations punkt. Dort ent scheidet sich je des Frühjahr aufs Neue, ob die Ingenieure in den Ent wicklungsstuben der Hersteller gut gearbeitet haben und ob die Auto bauer gestärkt oder geschwächt ins neue Jahr gehen. Ein gelunge ner Auftritt in der Schweizer Mes semetropole kann sich durchaus in höheren Absatzzahlen nieder schlagen – ein Fehlschlag und die avisierten Ziele sind in Gefahr. Kein Wunder also, dass die Hersteller schon im Vorfeld und dann erst recht in den Messehallen alles da ran setzen, zu glänzen und Publi kum wie Medien gleichermaßen zu beeindrucken. Die heurige Messe läuft noch bis 13. März. Maserati rundet Modellfamilie ab Mit dem neuen Levante präsentiert der Sportwagenhersteller auf dem Genfer Automobilsalon 2016 erstmals ein SUV. Das Fahrzeug weiß sowohl optisch (oben), als auch im Innenraum (rechts) zu überzeugen und punktet mit inneren Werten von bis zu 316 kW/430 PS. Audi präsentierte mit dem Q2 seinen kleinsten SUV mit fast coupehafter Silhouette, Ford hat dem Kuga ein Facelift verordnet, und Volvo schließt den Generati onswechsel an der Spitze seiner Modellpalette mit dem LuxusKombi V90 ab. Peugeot zeigt in Genf den SUV 2008 mit neuer Front – steiler Grill und breitere Kotflügel. Assistenz systeme sollen beim Bremsen und Parken helfen, und Kia präsentiert mit dem Niro einen ausschließlich für den Hybridantrieb entwickel ten SUV. Goodyear zeigt Eagle-360 Für Aufsehen sorgt – last, but not least – auch Goodyear. Der Reifen hersteller präsentiert in Genf zwei neue Konzeptreifen, von denen insbesondere der Eagle-360 einen Hingucker Echte Messehighlights, aber eher nicht für die breite Masse gedacht sind der 1.500 PS starke, 420 km/h schnelle und 2,9 Mio. € teure Bugatti Chiron (links) und der neue BMW 7er als Zwölfzylinder mit 660 PS und gut 300 Kilometern pro Stunde Spitzengeschwindigkeit (rechts). medianet.at Freitag, 11. März 2016 Coverstory 69 © Daimler medianet.at © Goodyear (2) innovativen Ansatz verfolgt. Der kugelförmige Pneu ist speziell für selbstfahrende Fahrzeuge gedacht, wird im 3D-Druckverfahren herge stellt und soll erhöhte Konnektivi tät, verbessertes Handling und vor allem ein großes Sicherheitsplus garantieren. „In selbstfahrenden Autos ha ben Fahrer immer weniger Mög lichkeiten, in das Fahrgeschehen einzugreifen. Als wichtigste Ver bindung zwischen Fahrzeug und © Photopro.Event/D. Keller © Auto-Medienportal.Net/Manfred Zimmermann (5) Innovativer Ansatz Goodyear präsentiert in Genf mit dem Eagle-360 einen kugelförmigen Konzept reifen speziell für autonom fahrende Fahrzeuge (oben), Audi zeigt in der Schweiz sein neues Mini-SUV Q2 (unten), Volvo den V90 (rechts oben) und Mercedes eine 367 PS-starke AMGVersion seines C-Klasse Coupes (oben). Weitere Neuheiten Bei Opel gibt es in Genf u.a. den überarbeiteten Mokka (oben) zu sehen, Ford zeigt den neuen Kuga (darüber) und Kia seinen neuen Hybrid-SUV Niro (unten). Fahrbahn wird der Reifen daher immer wichtiger“, erklärt Joseph Zekoski, Senior Vice President und Chief Technical Officer von Goodyear. Wie das Teil dann in der Praxis montiert werden soll? Egal, ein Konzept ist schließlich dazu da, um über Lösungen nachzudenken, und wer weiß, vielleicht öffnet genau dieser Ansatz von Goodyear neue Denkmuster und völlig neue Fahr zeugkonzepte. 70 modell & handel Freitag, 11. März 2016 medianet.at brabus rocket 900 audi sq7 tdi © Audi Elektrik macht dem Diesel Beine INGOLSTADT. Audi macht dem Turboloch endgültig den Garaus. Die Lösung des Problems, das Generationen von TDIFahrern frustrierte, wird standesgemäß im Top-Diesel-SUV präsentiert, dem SQ7 TDI. In ihm fungiert ein sogenannter elektrisch angetriebener Verdichter als Einpeitscher für die beiden Turbos des Vierliter-V8, sodass dessen 435 PS den über zwei Tonnen schweren Geländewagen in 4,8 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen. Der Verdichter bringt in nur 250 Millisekunden das Turbinenrad auf 70.000 Touren. Damit wird viel schneller als bisher ein Ladedruck aufgebaut und damit das Turboloch endgültig ins Reich des Vergessens verbannt. Damit der neue Elektor-Lader auch immer ausreichend Saft zur Verfügung hat, haben die Audi-Techniker neben dem herkömmlichen 12 V-Bordnetz ein zusätzliches 48 Volt-Netz eingebaut und dann auch gleich noch die elektromechanische Wankstabilisierung aus dem Bentley Bentayga eingebaut. Ab Frühjahr 2016 bestellbar. (red) Der neue, auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellte Toyota Pick-up bleibt sich selbst als Arbeitstier treu. Ab Herbst in Österreich. Lieber Arbeitslust als Freizeitspaß Sind Pick-ups die neuen Fun-Cars? Ja, sagt Toyota mit dem neuen Hilux und folgt dabei der Maxime: work before play! fentlichkeit präsentiert. Mehr als andere Hersteller haben die Japaner beim Thema zu verlieren, ist der Hilux doch das Produkt einer fast 50jährigen weltweiten Erfolgsgeschichte. So sind die Änderungen mit Hinblick auf Freizeittauglichkeit dann auch hauptsächlich auf Komfort- und Sicherheitsfeatures konzentriert, an der Belastbarkeit und Geländetauglichkeit wird bewusst nicht gerüttelt – im Gegenteil. Mit dem Sicherheitspaket Toyota Safety Sense bietet der neue H ilux eine Fülle von Assistenten, die dem Fahrer die Arbeit erleichtern, unter anderem das Pre-Collision-System ••• Von Bernhard Katzinger WIEN. Der Pick-up führt in Europa nach wie vor ein Nischendasein. Betrachtet man die Entwicklungen der letzten Monate, wollen die Hersteller dies nun endgültig ändern. Dabei rühren alle Köche dasselbe Rezept, nur leicht variiert, zusammen. Grundgedanke: Was wir bisher als reines Arbeitstier wahrnehmen, soll auch als Freizeitfahrzeug und FunCar unser Interesse erregen. Man nehme, man nehme … Toyota hat seine neueste Interpretation des Pick-up jüngst auf dem Genfer Automobilsalon der Weltöf- PCS2 mit Fußgängererkennung, den Spurhalte-Assistenten, Fernlichtassistent und den Verkehrszeichen-Assistent. InfotainmentZentrale ist ab der mittleren Ausstattungsstufe ein 7 Zoll großer Touchscreen. Ein Gentleman fürs Grobe Während um den Fahrer herum „abgesoftet“ wird, ist das Fahrzeug insgesamt sogar noch robuster geraten als seine Vorgängergenerationen. Mit einer um 20% höheren Verwindungssteifigkeit bildet der neu entwickelte Leiterrahmen des Hilux die Basis für optimierte Fahreigenschaften, höhere Wandern mit Mäusekino! Wer Passat Alltrack fährt, will sich aus der Masse der Passats etablieren und bekommt dafür viel Business und noch mehr Klasse. ••• Von Gregor Josel WIEN. Der VW Passat ist der Klassiker unter den Business-Modellen. Er war schon immer der beste Freund des bessergestellten Außendienstlers. Einer, bei dem man von vornherein weiß, was man hat. Ohne die ganz großen Emotionen, aber dafür mit allen Assets, die man sich in dieser Klasse wünschen darf – vernünftige Preise, VW-mäßige, hochwertige Verarbeitung und günstige Haltungskosten. Bewährte Passat-Tugenden also, unverkennbar. Mit dem neuen Passat Alltrack hingegen stemmt sich der Business-Liebling gegen selbige. Er will ausbrechen und mehr Härte zeigen. Das gelingt ihm auch, dem Alltrack. Denn im feisten Offroad-Pseudo- © xdefxx GENF. Der Mercedes-Tuner Brabus hat auf dem Genfer Automobilsalon eine Extraportion Power für das ohnehin schon nicht gerade schwachbrüstige Mercedes-AMG S65 Coupé gezeigt. Die Tuner haben den 6,0 l-V12 Motor auf 6,3 l Hubraum vergrößert und erreichen damit eine beeindruckende Leistung von 900 PS. Auch die Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h kann sich sehen lassen; damit zählt das S-KlasseCoupé zu den schnellsten 2+2-Sitzern der Welt. Die Leistung korreliert mit dem sportlich-eleganten Designelementen der Powerschmiede. Sicht-Carbon-Aerodynamik-Komponenten, 21 oder 22 Zoll große Hightech-Schmiederäder und ein luxuriös gestaltetes Interieur sind Garanten für einen Auftritt, der den „inneren Werten“ gerecht wird. Die eigentlich 1.500 Nm Drehmoment werden zugunsten der Langlebigkeit elektronisch auf 1.200 Nm reduziert. Brabus bietet den S 900 Rocket Coupé als Komplettfahrzeug oder als Tuning-Paket für das S 65 Coupé an. (red) © Toyota © Brabus Mercedes mit Raketenantrieb Passat Alltrack: Einstieg ab 44.400 Euro, als 190 PS TDI ab 48.820 Euro. SUV Trim macht er ordentlich was her, ohne es aber zu übertreiben. Knapp drei Zentimeter mehr Bodenfreiheit, ein Unterbodenschutz und robuste Beplankungen an den Radkästen zeichnen die gröbere Optik des Alltrack aus. Und nicht nur die Optik schafft Offroad-Kom- Aufprallsicherheit und auch für Langlebigkeit. Die robuste Hinterachse mit Blattfedern und zwei Stoßdämpfern haben die Toyota-Ingenieure intensiv weiterentwickelt, um den Spagat zwischen Gelände-Arbeitstier und komfortablem Freizeit mobil zu schaffen. Allerdings geht Toyota hier nicht ganz so weit wie die Mitbewerber von Nissan, die seit 2015 im neuen Navara sogar eine Mehrlenkerachse verbauen. Der zuschaltbare Allradantrieb mit Geländereduktion und zuschaltbarem Sperrdifferenzial mit begrenztem Schlupf verleiht dem neuen Hilux ein Höchstmaß an Geländegängigkeit. Dank des deutlich erhöhten Drehmoments des neuen Motors im unteren und mittleren Drehzahlbereich sowie der erhöhten Belastbarkeit des neuen Leiterrahmens steigt die zulässige Anhängelast (gebremst) beim neuen Hilux zudem auf 3,2 Tonnen. Neues Kraftwerk Für den neuen Hilux hat Toyota auch ein neues Aggregat konstruiert. Der 2,4 Liter-Turbodieselmotor mit optionaler Start-Stopp-Funktion soll deutlich mehr Drehmoment im unteren und mittleren Drehzahlbereich bereitstellen; befähigt wird er dazu durch einen Turbo lader mit variabler Schaufelgeomentrie und Zwischenkühler. Die genauen Daten liefert Toyota auch schon mit: 150 PS bei 3.400 U/ min und 400 Nm zwischen 1.600 und 2.000 U/min. Dabei werden alle Hilux-Hinterradler mit 6-GangSchaltgetriebe, die Allrad-Versionen für das Double Cab wahlweise ab der mittleren Ausstattung auch mit einer 6-Stufen-Automatik ausgeliefert. Beide Getriebevarianten wurden laut Hersteller in puncto Langlebigkeit und Komfort der Gangwechsel sowie Effizienz weiter verfeinert. Wie gut die Gratwanderung zwischen Gelände-Arbeitstier und Freizeitmobil gelungen ist, werden die ersten Fahrtests zeigen. Dass der achte Hilux die Erfolgsgeschichte der Toyota Pick-ups weiterschreibt, bezweifelt allerdings schon heute kaum jemand. petenz, denn dank serienmäßigem Offroad-Fahrprogramm und Bergabfahrhilfe meistert der Alltrack auch tatsächliche Bergwertungen bis zu einem Maß, das der normalsterbliche Autofahrer einem edlen Kombi wie dem Alltrack ohnehin niemals zumuten würde. Im Innenraum schöpft der hemdsärmeligere Passat natürlich aus den Vollen. Vollumfängliche Serienausstattung mit jedem erdenklichen Schnickschnack – von WLAN-Feature über Tempomat mit Radarsensoren, verschiedenste Assistenten, Regensensor und vieles mehr bieten die verschiedenen Ausstattungspakete. Besonders fesch und auch tatsächlich höchst praktisch ist das Active Info-Display mit dem riesigen, 31,2 Zentimeter in der Diagonale messenden Mäusekino, welches als Bestandteil des Premium-Pakets um wohlfeile 1.751,52 € das Kombiinstrument ersetzt. Speziell bei Navigationsvorhaben macht das riesige Display das Leben wahnsinnig leicht – ein spektakuläres Feature. Gelassenheit im Gelände hat ihren Preis, der im Fall des neuen Passat Alltrack bei 44.400 € beginnt. medianet.at Freitag, 11. März 2016 innovation & umwelt 71 Vernetzte Infrastruktur ••• Von Georg Biron AACHEN. Eine intelligente Nutzung der Sensorvernetzung zum effizien ten elektrifizierten und automati sierten Fahren ist das Ziel des kürz lich gestarteten Forschungsprojekts I2Ease. Dabei geht es um die opti male Verknüpfung der Sensorik an den Ampeln, Straßenleuchten und Ladesäulen in der Stadt sowie um die mobile Sensorik von Autos. Au ßerdem sollen Konzepte für eine ef fiziente Anbindung der Ladesäulen infrastruktur an die Beleuchtungs infrastruktur entwickelt werden. Automatisierte Fahrfunktionen für Autobahn- oder Parkszenarien sind nun bereits in Serie und haben in der Forschung auch für höhere Automatisierungsgrade einen fort geschrittenen Status. In diesen Sze narien kann die verfügbare Fahr zeugsensorik das Umfeld für diese Funktionen erfassen. Eine Vernetzung der Sensoren bei einer städtischen Kreuzung unter Einbezug der Sensorik bewegter Objekte und Verkehrsteilnehmer bietet die Voraussetzungen für ei ne echtzeitfähige Beschreibung des Verkehrs und ermöglicht intelligen te Verkehrssteuerungen zur Steige rung von Effizienz sowie Sicherheit. Damit können Emissionen sowie Energiebedarf im Verkehr reduziert und die Reichweiten elektrifizierter Fahrzeuge nennenswert erhöht wer den.Für die Umsetzung des Projekts wird die Rheinisch-Westfälische TH Aachen betraut, die mit insgesamt mehr als 42.000 Studierenden die größte Universität für technische Studiengänge in Deutschland ist. Schließlich wird im Rahmen des Projekts auch die öffentliche Ak zeptanz von diversen innovativen Funktionen untersucht. Das Ins titut für Kraftfahrzeuge (ika) der RWTH übernimmt die Leitung des Projekts. Beteiligt sind die Firmen Osram und Siteco sowie die Institu te für Regelungstechnik, Integrier te Systeme der Signal-Verarbeitung und das Human Computer Inter action Center der RWTH Aachen. © auto-medienportal.net/RWTH Aachen Verknüpfung von Info-Punkten mit den Verkehrsteilnehmern soll in Zukunft für effizienten Verkehrsfluss sorgen. Ein Netz aus Ampeln, Straßenleuchten, Ladesäulen und Fahrzeugen beugt Staus vor, schont die Umwelt und bringt mehr Sicherheit. Kostenlos, ohne Registrierung! x p e r t . n e t w o r k d r a o b lack B Renault NISSAN Neue innovative Technologien LINZ. Bereits zum zweiten Mal lädt Renault Nissan den Automobil-Cluster der oberöster reichischen Wirtschaftsagentur „Business Upper Austria“ am 23. Juni mit ausgewählten Partner unternehmen nach Paris ins Hauptquartier zu einer Technolo giepräsentation ein. Die Themen sind: Connected Mobility, Autonomous Driving, Smart Materials sowie Zero Emis sion/Electric Vehicles. Infos im Web: www.automobil-cluster.at. Firmen, die in den definierten Bereichen innovative Technolo gien, Verfahren oder Dienstleis tungen beitragen können, sind herzlich eingeladen, sich einer Vorauswahl zu stellen. Auch Startups sind willkommen. (gb) Suchen, bieten, ankündigen: Die B2B-Pinnwand für alle ist jetzt online! Mail: [email protected] blackboard.medianet.at Hier geht’s zum Blackboard: 72 grafik der woche Freitag, 11. März 2016 medianet.at Europas Automarkt in Zahlen Auf Basis seiner 2,4 Mio. Fahrzeuge umfassenden Datenbank hat der europaweit größte OnlineAutomarkt AutoScout24 die Marktlage auf dem europäischen Gebrauchtwagenmarkt analysiert. Top-Farben/Nachfrage (länderspezifisch) 2015 Nachfrage EU-Durchschnitt (Top 5) 100% 8,2% 80% 11,3% 10,5% 12,4% 12,6% 60% 5,1% 10,0% 26,5% 16,5% 11,4% 14,8% 9,9% 15,5% 7,3% 10,8% 21,2% 28,0% 13,6% 12,6% 13,3% 17,5% 14,4% 25,3% 26,7% 13,4% 16,8% 16,8% 20,5% 20% 27,7% 0% BE 29,9% 27,1% DE FR 25,1% IT 27,9% LUX Top-Farben 12,5% 6,3% 18,8% 12,8% 40% 10,5% Legende 28,2% 23,1% Ö Schwarz Silber Blau ES 28% Grau Weiß Rot Schwarze Fahrzeuglackierungen genießen bei den Europäern (28%, in Österreich 28,2%) mit Abstand die höchste Popularität. Grau belegt in der europäischen Nachfrage Platz zwei (16,8%). Die Farbe Silber wurde mit 13,4% am dritthäufigsten nachgefragt, gefolgt von Weiß (13,3%) an vierter Stelle. Blau landet mit einer Gesamtnachfrage von 12,5% (in Österreich 14,1%) auf dem fünften Platz. Gebrauchtwagenzulassungen 825.000 Milliardenschwerer Markt 812.500 810.994 800.000 Aktuelle Studien sehen das Wertschöpfungspotenzial des europäischen Gebrauchtwagenmarkts bei mehr als 40 Mrd. Euro, rund 40 Mio. Gebrauchtwagen werden demnach am Kontinent jährlich verkauft und wieder zum Verkehr zugelassen. Zum Vergleich: Laut dem Branchenverband ACEA wurden 2015 in Europa 13,713 Mio. Pkw neu zum Verkehr zugelassen – auf jeden Neuwagen entfallen also rund drei Gebrauchtwagen. In Österreich ist das Verhältnis ähnlich: Auf 308.555 neu zum Verkehr zugelassene Pkw kommen 816.116 Gebraucht-Pkw. Österreichs Gebrauchtwagenmarkt ist im vergangenen Jahr leicht gewachsen. Insgesamt wurden laut Statistik Austria 816.116 gebrauchte Pkw zum Verkehr zugelassen, um 0,6% mehr als noch 2014. Jede fünfte Gebrauchtzulassung entfällt auf einen Volkswagen. 2,5% BMW 3er 5,0% Volkswagen Golf 2,7% 18.919 19.183 10.000 Quelle: AutoScout24; Foto: © Panthermedia.net/Vvoennyy 4,4% Mercedes-Benz C-Klasse +11,3% 5.000 BMW 3er BMW 5er 2,8% 16.349 15.000 Audi A4 2015 14.509 +7,4% 17.770 +4,5% 18.068 20.000 21.883 26.325 +9,3% 19.845 2014 25.120 +4,6% BMW 5er Top-Modelle Top-5 Modelle – Nachfrage in Europa 30.000 Audi A4 2014 Leichtes Wachstum Die Durchschnittspreise der in Europa am häufigsten nachgefragten Modelle sind 2015 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der durchschnittliche Preis für einen VW Golf legte um 11,3% zu; für die C-Klasse von Mercedes stieg der Durchschnittspreis um 9,3%; der 3er BMW verzeichnete einen Anstieg des Durchschnittspreises um 7,4%, der 5er BMW um 4,6%. Der durchschnittliche Preis für den Audi A4 ging um 4,5% nach oben. 0 2015 0,6% Top-Modelle werden immer teurer 25.000 816.116 Mercedes Volkswagen C-Klasse Golf Vergleich Top-5 Modelle Österreich/EU-Durchschnitt A EUØ A EUØ A EUØ A EUØ A EUØ 6,4% 7,1% 5,5% 8,1% 4,2% 4,8% 3,2% 4,6% 3,1% 3,3% Volkswagen Golf BMW 3er Audi A4 BMW 5er Volkswagen Passat Der 3er BMW war 2015 das am häufigsten nachgefragte Fahrzeugmodell bei AutoScout24 mit 5% – und das zum achten Mal in Folge. Mit 4,4% erfreute sich der VW Golf ebenfalls hoher Beliebtheit in Europa, gefolgt vom Audi A4 (2,8%). Der 5er BMW belegt mit einer europäischen Gesamtnachfrage von 2,7% den vierten Platz, die C-Klasse von Mercedes folgt auf Rang fünf (2,5%). In Österreich ist das Bild ein etwas anderes: Auch hierzulande ist der 3er BMW am stärksten nachgefragt, allerdings mit acht Prozent mehr als eineinhalb mal so viel wie im europäischen Durchschnitt. Auf den Plätzen folgen ebenfalls der VW Golf, der Audi A4 und der 5er BMW, auf Platz fünf liegt dann allerdings nicht die Mercedes C-Klasse, sondern der VW Passat mit 3,3%. medianet.at cover 73 Freitag, 11. März 2016 technology Gefahr Langsame CloudSicherheitschecks führen zur „Schatten-IT“ 74 Information Manager überschätzen die eigene IT-Sicherheit 74 Update ECM-Software von ELO mit neuen Features und Funktionen 79 Bunt Canon stellt neue und kleine 4K-Installationsprojektoren vor 79 © Eset © Canon Trojaner VS. Mac-os © Deutsche Messe Erpressung am Macintosh-PC Vom Wohnzimmer direkt in die Hightech-Wolke JENA. Der europäische Security-Software-Hersteller Eset hat den ersten voll funktionstüchtigen Erpressungstrojaner für das Apple-Betriebssystem Mac OS X analysiert, der vor Kurzem erstmals in freier Wildbahn gesichtet wurde. Der „KeRanger“ getaufte Filecoder wurde jetzt im Virenlabor in Bratislava einer umfassenden Untersuchung unterzogen. Das Ergebnis: KeRanger lässt nach der Ausführung der Installationsdateien drei Tage vergehen, bis die Verschlüsselung von privaten Dateien angestoßen wird. Selbst wenn heute eine Infektion vorliegt, ist somit noch kein Schaden entstanden. Nach der Aktivierung verbindet sich KeRanger mit einer von sechs Seiten innerhalb des TOR-Netzwerks, um von dort die Lösegeld forderung und den öffentlichen RSA Key zu laden. Die Verbindung zum TOR-Netzwerk wird über öffentliche TOR2WEB Gates hergestellt. Die verschlüsselten Daten sind für den Anwender verloren. Fazit: Auch Apple-Anwender dürfen sich nicht länger sicher fühlen. © Chris Haderer © dpa/Carsten Rehder Mit der Schweiz als Partnerland beginnt nächste Woche in Hannover die CeBit, die alle Aspekte der Digitalisierungswelle abdecken will. 76 Online-Mobilität Österreich liegt im Adobe-Ranking der mobilsten Länder auf Platz 23. 78 Test Microsoft Surface Book: ein Hybrid zum Wohlfühlen. 80 74 Idee & Strategie Freitag, 11. März 2016 Kontrollverlust durch die Cloud Drei Soforthilfe für Smartphones WIEN. Drei bietet seinen Kunden in Kooperation mit SquareTrade ab sofort eine neue Handyversicherung, die Smartphones und Tablets auch dann schützt, wenn Haushalts versicherung, Gewährleistung oder Garantie nicht greifen. So umfasst der Sofort-Schutz neben Display-Bruch und Flüssigkeitsschäden auch Audio-Fehlfunktionen, defekte Ladeanschlüsse, kaputte Akkus sowie mechanisches und elekt risches Versagen. Laut SquareTrade gaben die Österreicher zwischen 2007 und 2014 in Summe 686 Mill. € aus, um beschädigte Handys und Tablets reparieren bzw. ersetzen zu lassen. Rund die Hälfte aller Smartphone-Unfäl le ereignet sich zu Hause. Weil IT-Abteilungen mit Sicherheitsprüfungen oft überlastet sind, kommt es in vielen Unternehmen zu einer „SchattenIT“ mit ungesicherten Cloud-Anwendungen. Cyberport Rasanter Start ins Jubiläum WIEN. Seit Ende Februar startet Cyberport mit seinem Jubiläumsjahr durch: Der Technikhändler feiert fünf Jahre BahnhofCity Wien West und ein Jahr Wien Citygate. Das Fest richten aber nicht nur die Wiener Stores aus, sondern auch die 13 Stores in Deutsch land und Online „Der Erfolgsweg von Cyber port spiegelt sich in den Wie ner Stores wider – hier finden unsere Kunden qualifizierte persönliche Beratung in hoch wertigem Einkaufsambiente und ein sorgfältig zusammen gestelltes Produktsortiment der Top-Marken zum attraktiv günstigen Preis“, sagt Ge schäftsführer Helmar Hipp. Als erster Technik-Händler in Österreich bietet Cyberport seinen Wiener Kunden einen Express-Lieferservice an: mit dem Eilt!-Angebot kann sich der Online-Kunde seine Ware innerhalb von drei Stunden ab Bestellung liefern lassen. Unüberschaubare Dienste Laut der Auswertung der tatsächli chen Cloud-Nutzung in der Studie „Cloud Adoption & Risk in Euro pe Report Q1 2016“ von Skyhigh Networks befinden sich in einem europäischen Unternehmen mitt lerweile durchschnittlich 1.038 Cloud-Dienste im Einsatz (im Vor jahr waren es noch 782) – der über wiegende Teil davon ohne Wissen der IT-Abteilung. Die Folgen sind unter anderem Lizenzkosten für eigentlich unnötige Dienste sowie © Skyhigh Networks WIEN. Die Nachfrage von Fach abteilungen in Unternehmen nach verschiedensten Cloud-Diensten steigt konstant an – und bringt die IT-Abteilungen in Bedrängnis. Der Grund: In den meisten Unterneh men reicht die Zeit kaum aus, um Cloud-Dienste auch hinsichtlich der Datensicherheit und des Daten schutzes zu überprüfen. Eine Um frage der Cloud Security Alliance (CSA) ergab, dass IT-Verantwortli che durchschnittlich zehn Anträge auf Service-Nutzung eines CloudDienstes pro Monat erhalten. Das Problem: Für die Bearbeitung und Beurteilung eines Antrags benöti gen sie knapp 18 Tage. Diese zeit liche Diskrepanz kann ein gefähr licher Nährboden für sogenannte Schatten-IT sein, warnt der CloudSecurity-Anbieter Skyhigh Net works. Denn eine aktuelle Analyse der tatsächlichen Cloud-Nutzung in europäischen Unternehmen zeigt, dass die große Mehrheit der durchschnittlich über 1.000 CloudDienste pro Betrieb ohne Wissen der IT verwendet wird. Gleichzeitig mangelt es vielen Services zusätz lich auch an zentralen Sicherheits merkmalen wie Verschlüsselung und Data Loss Prevention (DLP). ein massiver Kontrollverlust. Oft lassen sich Compliance und Daten schutz nicht mehr gewährleisten. Die IT-Verantwortlichen wissen recht genau, warum sie die Einfüh rung bestimmter Cloud-Dienste Daniel Wolf, Regional Director D-A-CH von Skyhigh Networks, warnt vor dem unüberlegten Einsatz von Cloud-Diensten. Cybersecurity ohne Plan und Ziel In den Chefetagen vieler Unternehmen ist man der Meinung, gut gegen Cyber-Angriffe gerüstet zu sein – ein Irrtum, wie eine IBM-Studie jetzt an den Tag gebracht hat. Gerd Rademann Business Unit Executive, IBM Security Systems D-A-CH. © IBM WIEN. Die jüngste IT-Security-Stu die von IBM beschäftigt sich mit den Gedanken der sogenannten C-Suite zum Thema Cybersicher heit. Unter C-Suite versteht man jene Führungskräfte, die ein „C“ im Titel haben, also etwa der CEO oder der CFO. Rund zwei Drittel (65%) sind sich laut Studie sehr sicher, dass ihr Unternehmen gut gegen IT-Sicherheitsrisiken auf gestellt ist. Bei näherem Hinsehen stellt sich allerdings schnell her aus, dass weniger als ein Fünftel (17%) nachweisen kann, alles Nöti ge zu tun, um sich etwa vor Cyber angriffen zu schützen. Und das ist nicht der einzige Irr tum, dem die Chefetagen laut der Studie erliegen. „Unsere aktuelle C-Suite-Studie schlägt die Brü cke zwischen Wahrnehmung und Wahrheit beim Thema IT-Sicher heit in Unternehmen“, sagt Gerd Rademann, Business Unit Executi ve, IBM Security Systems D-A-CH. „So glauben 70 Prozent der befrag ten Führungskräfte, dass wie ein same Wölfe agierende Hacker die größte Bedrohung darstellen. Doch 80 Prozent der Cyberattacken ge hen von ausgezeichnet organisier ten Banden aus.“ Wahrheit und Schein Über die Hälfte (55%) der befragten CEOs und sogar drei Viertel (76%) der CIOs glauben, ihre Organisati on sei beim Thema Cybersicherheit sehr gut aufgestellt. Dabei stellte IBM fest, dass diese Behauptung bei gezieltem Nachfragen nur bei 17% der Unternehmen auch haltbar ist. Solche Unternehmen bezeichnet medianet.at missbilligen. Der CSA-Umfrage zu folge begründen sich rund 55% der Ablehnungen darauf, dass bereits eine Lösung mit ähnlicher Funktio nalität im Hause ist. Danach domi nieren Sicherheitsbedenken: Miss trauen gegenüber dem Anbieter des Cloud-Dienstes (53%), fehlende Verschlüsselung (46%), mangelnde DLP-Funktionalität (44%) sowie Datenspeicherung in einem Land, dessen Gesetzgebung nicht die ge wünschten Anforderungen an den Datenschutz erfüllt (42%). Eavluierung notwendig Eine gründliche Evaluierung ist notwendig. Denn obwohl sich rund 90% der bestehenden CloudDienste an Unternehmen wenden, eignen sich die wenigsten davon für den Unternehmenseinsatz. Das CloudTrust-Programm von Skyhigh Networks bewertet fortlaufend über 16.000 Cloud-Dienste hin sichtlich Datenschutz und Daten sicherheit. So stellen nur 44% der ServiceAnbieter klar, dass die gespei cherten Daten ausschließlich dem Anwender gehören, und lediglich 18% löschen diese umgehend, so bald der Anwender sein Benut zerkonto kündigt. Neun Prozent der Dienste speichern die Daten zwar verschlüsselt, jedoch nicht einmal ein Prozent ermöglicht es den Unternehmen, einen individu ellen Schlüssel zu verwenden. Das Fazit von Skyhigh Networks: Im Endergebnis lassen sich nur acht Prozent der Services bedenkenlos im Unternehmensumfeld verwen den. „Cloud-Dienste sind prinzipiell sofort einsatzbereit“, sagt Daniel Wolf, Regional Director D-A-CH von Skyhigh Networks. „Benötigen IT-Verantwortliche zu lang, um Anfragen von Fachabteilungen zu bearbeiten, nehmen diese gern mal selbst das Heft in die Hand. Da bei werden dann wichtige Sicher heitsmaßnahmen umgangen. Der Kriterienkatalog des CloudTrust- Programms enthält eindeutige Handlungsempfehlungen. Dadurch kann man die IT Cloud-Dienste we sentlich schneller evaluieren.“ die C-Suite-Studie als „cybergesi chert“ („cybersecured“). Sie unter scheiden sich vom Rest zunächst dadurch, dass sie bereits einen CISO etabliert haben. Zudem verfü gen diese Unternehmen über einen Plan, wie sie Top-Führungskräfte beim Thema IT-Sicherheit einbezie hen und tun dies, indem sie mehr Transparenz schaffen. Bei Marketing, Personal oder in der Finanzabteilung liegen die Daten, auf die es Cyberkriminelle besonders abgesehen haben, wie Kunden- und Mitarbeiterdaten, Bi lanzen oder gar Zugänge zu Bank konten. Immerhin haben CMOs (Chief Marketing Officer), CHROs (Chief Human Ressources Officer) und CFOs den Handlungsbedarf erkannt: 60% von ihnen bestätigen in der C-Suite-Studie, dass sie und ihre Abteilungen keine aktive Rol le in der Planung und Ausführung der IT-Security-Strategie in ihrem Unternehmen spielen. So haben et wa nur 57% der CHROs Mitarbei terschulungen zur Cybersicherheit eingeführt – was aber ein wesentli ches Instrument zur Bewusstseins bildung gegen das Gefahrenpoten zial darstellt. medianet.at Freitag, 11. März 2016 Idee & Strategie 75 Auf der Spur der Gravitationswellen WIEN. Die vor Kurzem stattgefundene Entdeckung von Gravitationswellen durch ein internationales Forscherteam gilt als einer der größten Durchbrüche der Physik in den vergangenen 100 Jahren. Damit soll Albert Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie bewiesen worden sein. Durch die gesicherte Existenz dieser kaum wahrnehmbaren Wellen lassen sich neue Ansätze entwickeln, um das Universum zu erforschen. Gravitationswellen interagieren sehr schwach mit Partikeln, es sind sehr empfindliche Geräte nötig, um sie zu erkennen. Erst technologische Innovationen der jüngeren Zeit konnten diese Aufgabe meistern. Ausgereifte Technologie Eine dieser technologischen Grundlagen ist das Supercomputing – und ein Supercomputer von Bull leistete bei der Gravitationswellenforschung die notwendige Rechenarbeit. Der Bull Supercomputer verarbeitete die umfangreiche Datenmenge, die von den über 1.000 beteiligten Wissenschaftern und Forschern gesammelt wurde. Das Team der Cardiff University nutzte den Hochleistungsrechner ebenfalls, um Kollisionen von schwarzen Löchern zu simulieren. Daraus leitete es theoretische Modelle ab, die die vom US-amerikanischen LIGO (Laser Interferometer Gravitationswellen-Observatorium)-Projekt entdeckten Signale tatsächlich als Gravitationswellen bestätigten. „Für bahnbrechende Entdeckungen dieser Art brauchen wir ausgefeilte Technologie“, kommentiert Stephen Fairhurst, Cardiff University: „Der Supercomputer unter- stützt ehrgeizige Forschungsprogramme und verhilft unseren Wissenschaftlern zu Spitzenpositionen. Ein Expertenteam von Bull und die Advanced Research Computing Group (ARCCA) der Cardiff University standen uns während des gesamten Projekts zur Verfügung. amit konnten wir die bestmög D liche Leistung aus dem Supercomputer herausholen.“ Bull ist spezialisiert auf Planung, Bau und Betrieb einiger der weltweit größten Supercomputer, die vor allem in der Forschung eingesetzt werden. © CEA/Cadam ••• Von Chris Haderer © Bull Supercomputer sind ein wichtiges Instrument bei der wissenschaftlichen Auswertung großer Datenmengen. Sie erlauben effiziente Forschungsprojekte. Supercomputer leisten einen wichtigen Beitrag für internationale Forschungsprojekte. EXECUTIVE SUMMIT 10.–12. April 2016 T-Mobile Wachstum in allen Segmenten WIEN. Der Mobilfunkprovider T-Mobile Austria konnte das Geschäftsjahr 2015 mit einem Wachstum in allen Bereichen abschließen. Der Umsatz stieg im vergangenen Geschäftsjahr um rund zwei Prozent auf 829 Mio. € (2014: 815 Mio. €). Das bereinigte EBITDA stieg von 211 auf 259 Mio. €, das ist ein Plus von rund 23%. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug 117 Mio. €, ein Plus von 85% gegenüber 2014 (64 Mio. €). Die Zahl der SIM-Karten konnte um rund acht Prozent auf 4,3 Mio. gesteigert werden (2014: 4 Mio.). „Dieses Ergebnis ist besonders erfreulich, da der Mobilfunkmarkt aufgrund des von der EU verordneten Eintritts virtueller Betreiber erneut unter Druck geraten ist“, kommentiert T-Mobile CEO Andreas Bierwirth. cioinside.at Red Bull Ring Spielberg 76 Coverstory medianet.at © Deutsche Messe Freitag, 11. März 2016 Striptease der Hightech-Branche Kommende Woche beginnt mit der CeBit die alljährliche Leistungsschau der IT- und Telekomfirmen in Hannover. ••• Von Chris Haderer wird sie vom Schweizer Bundespräsidenten Johann SchneiderAmmann begleitet. Die Schweiz ist Partnerland der CeBit 2016. Frau Merkel: „Unser Nachbarland versteht sich darauf, mit Präzisionstechnologien zu beeindrucken, und das gilt auch mit Blick auf digitale Lösungen.“ Partnerland Schweiz Der Schweiz kommt als heuriges Partnerland der CeBit eine wichtige Rolle zu. „Wir haben zusammen mit den Partnern von ICT Switzerland lange auf die CeBit hingearbeitet; nun steht der Startschuss unmittelbar bevor“, kommentiert Marius Felzmann, Geschäftsbereichsleiter CeBit bei der Deutschen Messe AG. „Mit ihrem herausragenden Know-how und hochinnovativen Lösungen wird © Deutsche Messe N ächste Woche ist es wieder einmal so weit: Am 14. März startet in Hannover die Elektronik-Vorzeigemesse CeBit. Es ist die weltweit größte Veranstaltung in Elektronikbelangen und wird seit 1986 einmal jährlich abgehalten. Der Name ist ein Akronym für „Centrum für Büroautomation, Informationstechnologie und Telekommunikation“, wobei der ursprüngliche Untertitel „Centrum der Büro- und Informationstechnik“ lautete. Für die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ist die CeBit auf jeden Fall eine Gelegenheit, in den Medien nicht ständig zum Thema Flüchtlingspolitik zitiert zu werden. Sie erwartet von der CeBit in Hannover in diesem Jahr „jede Menge Input für erfolgsorientierte Entscheider und Gestalter“. In ihrem Grußwort unterstreicht die Kanzlerin die Bedeutung der Veranstaltung: „Bit für Bit verändern sich Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft. Die digitale Revolution lässt sich an kaum einem Ort besser erleben als auf dem bedeutendsten Marktplatz der digitalen Welt: auf der CeBit.“ Erfolg setze, so Merkel weiter, mehr denn je voraus, „sich die neuen digitalen Möglichkeiten zu eigen zu machen. Das Leitthema der CeBit 2016 trifft dabei den Kern: d!conomy: join – create – succeed.“ Falls die Kanzlerin nicht mit dem Aufstellen von Grenzzäunen beschäftigt ist, wird sie sich am CeBit-Dienstag (15. März) persönlich bei ihrem Rundgang über das Messegelände einen Eindruck vom Status der Digitalisierung und den damit verbundenen großen Chancen m achen. Bei ihrem Rundgang Marius Felzmann Der Geschäftsbereichsleiter der CeBit forciert heuer die Schweiz als wichtigen Partner. das Partnerland Schweiz der internationalen CeBit-Branche und ihren Anwenderindustrien starke Impulse verleihen.“ Felzmann ist davon überzeugt, dass „sowohl Deutschland als auch die anderen europäischen Staaten in vielen Bereichen von der Innovationskultur und dem unternehmerischen Mut in der Schweiz lernen können. Auch der Austausch zwischen Politik und Unternehmen wird sicher sehr fruchtbar sein.“ Insgesamt werden mehr als 70 etablierte Unternehmen und Startups, Universitäten und Fachhochschulen aus der Schweiz auf mehr als 1 700 m2 zur CeBit erwartet. Erste Anlaufstelle ist der Zentralstand in Halle 6. Darüber hinaus sind zahlreiche Schweizer Anbieter in den jeweiligen CeBit-Schwerpunkten vertreten. Internet der Dinge Die auf der CeBit vertretenen Unternehmen werden allein aus dem Umfeld des Internets der Dinge mehr als 400 Anwendungsbeispiele präsentieren. Etwa 20 Showcases werden in dem Programm „discover d!conomy“ zusammengefasst. Hier ist unter anderem das Airbus Cyber Defence Center zu sehen. Europas führender Verteidigungsund Raumfahrtkonzern zeigt in realen Szenarien die typischen Vorgehensweisen von Hackern. Außerdem verraten Experten, wie sie Cyber-Angriffe erkennen, analysieren und abwehren. Ein weiteres Beispiel präsentiert Intel gemeinsam mit dem Unternehmen MyOmega: Bei TracoVino, das Internet der Dinge für Winzer, wird das kreative Potenzial von IoT-Anwendungen deutlich. Dort sorgen vernetzte Sensoren für einen detaillierten Einblick in die medianet.at Freitag, 11. März 2016 Coverstory 77 74% Die Mehrheit der deutschen Unternehmen (74%) erwartet sich im Vorfeld der Fachmesse CeBit steigende Umsätze für das erste Halbjahr 2016. Digitalisierung entwickelt sich immer mehr zum Wachstumsmarkt im IT-Segment. Die kleine Alpenwelt Chris Haderer Verschlüsselungs-Software Pretty Good Privacy (PGP). Der Firmensitz seines im Jahr 2012 gegründeten Unternehmens Silent Circle liegt übrigens in Genf. Boden- und Klimaverhältnisse im Weinberg. Ein drittes Beispiel kommt von IBM; das Unternehmen geht davon aus, dass programmierbare Rechner bald durch kognitive Systeme abgelöst werden. Das heißt durch Computer, die in der Lage sind, auch in unstrukturierten Daten Zusammenhänge und Muster zu erkennen – sie also zu „verstehen“. IBM Watson ist das prominenteste Beispiel dieser neuen Art von System – ein mächtiges Werkzeug, das Menschen völlig neue Möglichkeiten eröffnet. © Bitkom Hochkarätige Referenten „Die Digitalisierung ist kein kurzfristiger Trend, der schnell wieder verschwinden wird“, sagt Felzmann. „Big Data, Cloud, Mobile, Social Business und das Internet der Dinge wirken schon jetzt massiv auf die Wertschöpfungsketten aller Wirtschaftszweige ein und bieten Unternehmen aller Branchen und Märkte große Chancen.“ Aus der Ecke der Eidgenossen kommen außerdem noch ein paar zusätzliche Highlights des heurigen CeBit-Programms. So hat sich beispielsweise die Informatik-Legende Niklaus Wirth angekündigt; er hat die Programmiersprache Pascal entwickelt und erhielt als erster und bisher einziger deutschsprachiger Informatiker den TuringAward. Darüber hinaus sprechen Marc Bütikofer, CTO und Director Innovation von Airlock aus Zürich, Johann Gevers, Gründer und CEO von Monetas aus Zug, und Christoph Wartmann, Gründer und CEO der Nexiot AG in Zürich. Sicherlich spannend dürfte auch der Vortrag von Phil Zimmermann sein, der Entwickler der weltweit am häufigsten eingesetzten Die Cloud steht im Zentrum Als weltweit wichtigste CloudMesse ist die CeBit vor allem für mittelständische Unternehmer eine wichtige Informationsplattform. Wie ein roter Faden zieht sich das Thema Cloud in all seinen Facetten über das gesamte CeBit-Gelände – von der „Business Security“ in Halle 6 über die CeBit Global Conferences in Halle 8, den Schwerpunkt „DatacenterDynamics @ CeBit“ in Halle 12 und den neuen Bereich „Internet of Things“ in Halle 13 bis hin zur Premiere der Salesforce World Tour in den Hallen 19/20 und 23. Im Rahmen der Expo in Halle 23 zeigen an allen fünf Messetagen verschiedene Salesforce-Partner, wie Unternehmen die digitale Transformation vorantreiben und sich optimal auf die Wünsche der Kunden fokussieren können. Als Wegbereiter der Digitalisierung präsentiert sich in Hannover auch die SAP; im Mittelpunkt des Messeauftritts in Halle 4 steht die vollständig integrierte SAP-HANA-Plattform zur agilen und ganzheitlichen Umsetzung aller Transformationsprozesse. Unternehmen wie die Deutsche Telekom oder Microsoft rücken mit ihren neuen Cloud-Konzepten die Aspekte „Sicherheit“ und „Transparenz“ in den Vordergrund. Die Telekom präsentiert in Halle 4 ihre neue, gemeinsam mit Huawei entwickelte Public Cloud, die in einem Rechenzentrum bei Magdeburg gehostet wird. Dort können Firmen aller Größen InfrastrukturServices wie Rechenleistung, Speicher oder Netzkapazitäten als „Pay as you go-Modell“ bestellen. Die Bernhard Rohleder Der BitkomHauptgeschäftsführer sieht in der Digitalisierung große Möglichkeiten für Unternehmen, die jetzt auf den Zug aufspringen. Deutsche Telekom, vertreten durch T-Mobile und T-Systems, will mit ihren Cloud-Lösungen einen neuen Ansatz einbringen, der es Unternehmen ermöglichen soll, kostengünstige Anwendungen in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren – die zusätzlich auch nach Bedarf skalierbar sind. Auch Microsoft, ebenfalls in Halle 4, vertreibt seine Dienste Azure, Office 365 und Dynamics CRM Online künftig mit einer Anbindung an deutsche Rechenzentren. Das Angebot richtet sich besonders an Unternehmen und Organisationen aus datensensiblen Branchen wie der Finanzwirtschaft, dem Gesundheitswesen oder dem öffentlichen Sektor. Zudem stellt der ABB-Konzern mit Hauptsitz in der Schweiz seine gemeinsam mit Microsoft entwickelte Service-Plattform für die Schnellaufladung von Elektrofahrzeugen vor; die Ladestationen sind über Microsoft Azure vernetzt. Große Erwartungen Im Umfeld der CeBit herrscht bei den Unternehmen der Digitalwirtschaft überwiegend Optimismus. Drei Viertel der Unternehmen (74%) erwarten für das erste Halbjahr steigende Umsätze, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Nur acht Prozent rechnen mit rückläufigen Geschäften. „Die Digitalbranche ist eine Wachstumsbranche; das betrifft gleichermaßen Umsätze wie Arbeitsplätze“, sagt BitkomHauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Die Zuversicht der meisten Unternehmen darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir innerhalb der Bitkom-Branche eine große Spreizung sehen.“ So oder so: Die CeBit wird nächste Woche auf jeden Fall zum Spiegel der Branche. Einmal mehr steht kommende Woche das Städtchen Hannover im Mittelpunkt des Medien interesses – denn einmal mehr findet dort die CeBit statt. Und wer schaut nach Wien? Keiner. In Österreich ist die Messelandschaft eher regional strukturiert und nicht von internationaler Bedeutung. In den 70er- und 80er-Jahren – die älteren von Ihnen erinnern sich vielleicht noch – gab es die Ifabo, die durchaus Tendenzen zu einer über die Grenzen hinausgehenden Bedeutung hatte. Daraus wurde allerdings nichts – und die Ifabo wandelte sich zur Ifado und wurde letztlich eingestellt. In der Alpenrepublik gibt es genau genommen schon seit ein paar Jahren keine Fachmesse, die Leitcharakter hat, und auf der Produkte präsentiert werden, die neu sind und nicht bereits schon im Ausland abgefeiert wurden. Verstehen Sie mich nicht falsch: Hierzulande gibt es durchaus qualitativ hochwertige IT-Veranstaltungen, allerdings werden diese den regionalen Charakter nicht wirklich los. Meist sind es dann am Ende Events für Fachhändler, die bestenfalls noch ein paar Ostländer beschicken. Dass es in Österreich keinen Event mehr gibt, zu dem internationale Aussteller mit Freude kommen, ist schade – aber auch ein kleines Mahnmal für Politik und Unternehmen. 78 grafik der woche Freitag, 11. März 2016 medianet.at Online im Alltag Österreich erfüllt nicht nur die Kriterien zur „Cloud-Readiness“, in der Alpenrepublik wird auch Video Streaming on Demand langsam, aber sicher zum Thema. Die Zahl der mobilen Zugänge steigt. Die mobilsten Länder der Welt Netz-Qualitäten Online & mobil 6% Rund ein Drittel aller deutschlandweiten Website-Aufrufe (32%) stammt von Mobilgeräten. Im aktuellen Adobe Digital Index liegt Deutschland damit auf dem 18. Rang, Österreich folgt mit 29,8% auf Platz 23. Die Tabletnutzung geht zurück, Anwender greifen verstärkt zu Phablets mit großen Bildschirmen. Preis geht vor Qualität Laut einer Studie von A.T. Kearny messen US- und spanische Kunden der Netzqualität bis zu 20 Prozentpunkte mehr Gewicht bei als den Kosten. In Österreich ist der Preis das Kriterium Nummer eins – sechs Prozentpunkte wichtiger als die Netzqualität. Für Video on Demand und PayTV sind die Österreicher im internationalen Vergleich wenig bereit, Geld auszugeben – und wenn doch, präferiert die Mehrheit ihren Angaben zufolge mit 38% Netflix & Co und nicht die lokalen Telekommunikations- und Kabelanbieter. Kostenlos-Kultur Bei der Kaufbereitschaft bzgl. Apps zeigt sich in Österreich ein Hang zur „Kostenlos-Kultur“: 20% weniger Kunden als im europäischen Vergleich sind bereit, Ausgaben für Apps zu tätigen. In Ländern wie Belgien und Dänemark mit einer ähnlichen Preisfokussierung lassen sich die gleichen negativen Effekte auf die digitale Nutzung erkennen. Wirtschaftsstandort gefährdet Laut A.T. Kearney führt die in Österreich fehlende Zahlungsbereitschaft langfristig zu weniger Investitionen in Netzqualität und Geschwindigkeit, so Florian Dickgreber, Partner bei A.T. Kearney: „Der reine Fokus auf den Preiswettbewerb hat die traditionelle österreichische Pionierstellung im Mobilfunk bereits nachhaltig beeinträchtigt. Österreich liegt im internationalen Vergleich bei digitaler Nutzung und den Ausgaben für mCommerce zurück.“ Streaming-Video on Demand im Aufwind Netflix ist Nr. 1 Unter den Anbietern von Streaming Video on Demand (SVoD) ist Netflix derzeit der klare Sieger. Netflix konnte in Europa bereits 40% der deutschen SVoD-Nutzer für sich gewinnen, 37% der französischen Nutzer und 80% in Großbritannien. Während für Amerika und Kanada prognostiziert werden kann, dass rund 30% der Bevölkerung im Jahr 2020 ein kostenpflichtiges Streaming-Abonnement unterhalten, besagen Statista-Prognosen, dass sich in Deutschland und Frankreich bereits in drei Jahren eine erste Sättigung des Marktes einstellen wird. Bald 150 Mio. 5G-Mobilfunker Der Mobility-Report von Ericsson prognostiziert für das Jahr 2021 rund 1 50 Mio. Anschlüsse, die das künftige 5G-Mobilfunknetz nutzen werden. Insgesamt werden weltweit pro Sekunde 20 neue mobile Breitbandanschlüsse in Betrieb genommen. Wichtiger Treiber beim übertragenen Datenvolumen ist der Konsum von Videos auf mobilen End geräten. Bis 2021 soll dessen Anteil am Datenverkehr rund 70% ausmachen; heute liegt dieser Anteil erst bei 50%. Facts & Figures Videostick führt Verkaufshitparade an Seit über einem Jahr vertreibt Amazon den FireTVStick – er ist über mehrere Produktgruppen hinweg das meistverkaufte Produkt des Jahres 2015 im AmazonSortiment. Fotos : © PantherMedia/Ferli Achirulli; Amazon; PantherMedia/Wavebreak Media Ltd. Cloud-Traffic vervierfacht sich Bis Ende 2019 wird sich der weltweite Cloud-Traffic laut Cisco von 2,1 auf 8,6 Mrd. Terabyte vervierfachen. Ein Treiber sind CloudDienste für Mobil geräte. Bereit für die Cloud Österreich gehört zu den 81 Ländern, welche die CloudReadiness-Kriterien für mobile Netzwerke erfüllen (Download: 13.340 kbps; Upload: 4.957 kbps; Latenz: 63 ms). medianet.at Freitag, 11. März 2016 Tools & services 79 Gut im Bild ELO Optimierte ECM-Lösungen Oki Serverbasierter Workflow Canon hat eine Reihe neuer 4K-Projektoren vorgestellt, die sich für den Bildungsbereich eignen. STUTTGART/WIEN. Die CeBit (siehe auch Story auf Seite 76) propagiert in diesem Jahr das Thema „d!conomy: join – create – succeed“. Damit rückt die Messe den Menschen und seine Rolle als Entscheider und Gestalter des digitalen Wandels in den Mittelpunkt. Um Geschäftsmodelle ins digitale Business zu transformieren und so von dessen Möglichkeiten zu profitieren, bieten Systeme für Enterprise-ContentManagement (ECM) das ideale Fundament. Entsprechend hat ELO Digital Office seine ECMLösungen weiter optimiert: So präsentiert ELO Digital Office auf der CeBit 2016 die Version 10 seiner ECM-Software für mittelständische bzw. große Unternehmen, ELOprofessional und ELOenterprise. Neben einer kompletten Überarbeitung des User-Interface zeichnet sie sich durch Erweiterungen im Workflow- und Collaboration-Bereich aus. Neu sind außerdem eine Abby FineReader-Integration für OCR, auch im Linux-Umfeld, sowie der Native-Client für Mac OS X-Anwender. Damit gestaltet sich der Einsatz der ELO ECMSoftware auf Apple Mac OS X noch komfortabler. AMSTERDAM/WIEN. Im Rahmen der Fachmesse ISE 2016 (die wachstumsstärkste Messe für professionelle AV- und elektronische Systemintegration) hat Canon im Februar seine neue ProjektorenGeneration vorgestellt. Zum ersten Mal wurde dem Fachpublikum in Europa das Spitzenmodell Canon Xeed 4K500ST vorgeführt, der kleinste und leichteste 4K-Installationsprojektor der Welt. Auf der Messe wurden zwei 4K-Installationsprojektoren mit einander kombiniert, um zukünftige Einsatzmöglichkeiten mit doppelter 4K-Auflösung zu demonstrieren. ner verbesserten Konnektivität, der hohen Helligkeit und den flexiblen Installationsmöglichkeiten eignet er sich besonders für den Einsatz in Unternehmen, im Bildungsbereich sowie auf Messen und Ausstellungen. © Canon (2) Gute Verbindungen Eines der vorgestellten Modelle, der Xeed WUX6010, ist darauf ausgerichtet, die verschiedenen Anforderungen von Kunden und Integratoren zu erfüllen. Dank sei- Der Canon Xeed 4K500ST ist der kleinste 4K-Installationsprojektor am Markt. DO MORE Durch die Ergänzung um den neuen Verbindungsstandard HDBaseT ermöglicht der Xeed WUX6010 die verlustlose Übertragung von HD-Material sowie Audio- und Kontrollsignalen über große Entfernung von bis zu 100 Metern über ein einziges LAN-Kabel. Der Xeed WUX6010 ist wie die komplette Baureihe zu den fünf verschiedenen Wechselobjektiven kompatibel: Weitwinkel mit Festbrennweite, Weitwinkelzoom, ein StandardZoom-Objektiv, Tele-Zoom sowie Supertele-Zoomobjektiv. Zusätzlich ist ein separates Modell für medizinische Zwecke erhältlich. Mit Sicherheit mehr Zeit fürs Business. Mit den ESET-Businesslösungen wird Ihre IT-Sicherheit zur Nebensache und Sie können ungestört Ihren Geschäften nachgehen. Unsere Technologie ist schnell, einfach im Handling und branchenführend in der Erkennungsleistung. Zeit für MEHR dank maximalem Schutz. Mehr Informationen unter ESET.at Autorisierte ESET Distribution: [email protected] WIEN. Mit der DokumentenVerwaltungslösung Sendys Explorer können Anwender von Oki Multifunktionssystemen (MFPs) die Effizienz ihres Dokumenten-Workflows steigern und ihr Dateimanagement optimieren. Die serverbasierte Software von Sendys, die OkiAnwendern ab sofort kostenfrei zur Verfügung steht, erfasst Dokumente per Scan aus verschiedenen Quellen (MFP, Smartphone, Tablet-Kamera über iOS-App oder E-MailKonten). Die Dateien werden in ein anderes bearbeitbares Format (PDF, PDF/A, JPEG, PNG, TIFF, TXT) konvertiert. Eine integrierte optische Zeichenerkennung (OCR-Funktion) sorgt dabei dafür, dass sich die Dateien per Volltextsuche schnell und einfach weiterverarbeiten bzw. finden lassen. Gleichzeitig speichert Sendys Explorer alle gescannten Dokumente ab. Direkt über das Bedienfeld des Multifunktionssystems verschickt der Anwender Dokumente per Mail wahlweise an sich (Scan to Me), einen anderen Nutzer (Scan to EMail) oder legt sie in seinen persönlichen Ordner (Scan to Folder) ab. 80 Tools & Services Freitag, 11. März 2016 medianet.at Notebook und Tablet in einem Test Das Surface Book von Microsoft ist ein Hybrid aus Tablet und Notebook. Bis auf einige auszumerzende Kinderkrankheiten handelt es sich um ein sehr überzeugendes Stück Hardware. WIEN. Der erste Eindruck: Mein Gott, ist die Schachtel schwer! Ein potenzieller Konkurrent für Apples MacBook Air sollte sich doch irgendwie anders anfühlen. Und groß ist die Schachtel auch für ein Gerät mit 13,5 Zoll Bildschirmdiagonale. Wie bei Bonbonieren ist die massive Verpackung – sie allein wiegt gefühlte fünf Kilo und übersteht locker die härteste Gabalier-Beschallung – allerdings irreführend: In ihr findet man ein im Vergleich winziges und 1,6 Kilo leichtes Surface Book, ein paar Kabel, den Pen, das Netzgerät, ein paar Zettel sowie sehr viel dekorativen Platz. Man muss an Apple denken, wo die Verpackung der Wunderwuzzis aus Cupertino schon vor Jahrzehnten wichtiger war als der Inhalt. Beim Geldausgeben geht Schönheit vor Verstand. Konkurrenz für Apple Tatsächlich geht das Surface Book als Apple-Konkurrent ins Rennen – wobei diesmal allerdings nicht der iPhone-Erfinder das Tempo vorgibt, sondern Microsoft mit einem sehr gelungenen Hybriden aus Notebook und Tablet, der mit einem hervorragenden Display, einer ab- nehmbaren Tastatur und genug Performance für die meisten Anwendungen Gewehr bei Fuß steht. Auch optisch ist das solide verarbeitete Surface Book recht ansprechend ausgefallen – es hat aber seinen Preis: Die teuerste Variante verewigt sich mit knapp 3.000 € in der Bilanz. Das Surface Book unterscheidet sich in mehreren Dingen von seinen Vorfahren. Anders als bei den aktuellen Surface 3- und Surface 4-ProModellen, bei denen die Tastatur ein optionales Spielzeug darstellt (Touch Cover bzw. Type Cover), ist sie beim Book Bestandteil des Geräts und vom Design her einer konventionellen Notebook-Tastatur mit Trackpad entsprechend. So gesehen ist das Book einem Notebook näher als einem Tablet. Die Tastatur ist mit dem Bildschirm, in dessen Gehäuse ein Teil der Elektronik untergebracht ist, über einen Klappmechanismus verbunden, durch den der Schirm stufenlos geneigt werden kann. Ein Standfuß wie bei den anderen Modellen ist nicht notwendig und daher nicht vorhanden. Durch einen Tastendruck (oder durch die Berührung des Icons in der Task-Leiste) kann die Tastatur vom Bildschirm abgedockt werden – wodurch das dickeres Tablet im Format eines A4Klemmbretts. Da bis auf die Kopfhörerbuchse alle Anschlüsse im Tastatur-Dock untergebracht sind, können sie im reinen Tablet-Modus nicht angesprochen werden: man „verliert“ also zwei USB 3.0-Schnittstellen, einen miniDisplay-Port, den SDKartenleser, den Hauptakku und die externe Stromversorgung (Blue tooth, NFC und WLAN bleiben erhalten). Auch die im Dock verbaute Nvidia GeForce 940M-Grafikkarte steht dann nicht mehr zur Verfügung, stattdessen wird auf die integrierte Intel HD Graphics 520-Karte umgeschaltet, die deutlich weniger Leistung bringt. © Chris Haderer ••• Von Chris Haderer Microsoft Surface Book: ein durchdachtes und sehr gut verarbeitetes Gerät. Book in den Tabletmodus wechselt. Sind Programme geöffnet, verweigert das Book manchmal das Abdocken – manchmal aber auch nicht, und wovon das abhängt, weiß niemand zwischen hier und Nebraska. Im Test kam es außerdem vor, dass sich das Dock nur durch Klick auf das Icon abkoppeln ließ, das Betätigen der entsprechenden Taste aber ignorierte. Zum Abdocken ist außerdem Strom nötig – bei leerem Akku geht gar nichts. Angenehm ist hingegen, dass der Bildschirm auch umgedreht aufgesetzt werden kann; man erhält dann ein etwas Richtungsweisendes Gerät Stichwort Leistung: Das stärkste Surface Book ist mit einem Intel Core i7 6600U-Prozessor der Skylake-Generation ausgestattet, eingerahmt von 16 Gigabyte RAM und einem 512GB-SSD-Laufwerk. Fazit: Mit dem Surface Book hat Microsoft einen ebenso teuren wie feinen Hybriden angeliefert, der durchaus die Richtung vorgibt. Einige Kinderkrankheiten gilt es zwar noch auszumerzen (etwa Abstürze nach dem Ruhemodus), aber das ist nur eine Frage der Zeit. Mit godesys ERP 5.6 den digitalen Wandel gestalten Starker Auftritt auf der CeBIT 2016: ERP-Lösungsanbieter präsentiert neue Features, die Prozesse weiter optimieren und Daten noch effizienter verknüpfen. PROMOTION Echtzeit: Ergebnisse auf Knopfdruck Der Wandel vom Industrie- in das Digitalzeitalter ist in vollem Gange. Informationen werden zunehmend automatisiert und in Echtzeit ausgetauscht. Unternehmen, die sich diesen Entwicklungen entziehen, werden die Chancen Workflow-Design: einfacher, schneller, effizienter godesys ERP 5.6 bietet umfangreiche Optimierungen im Bereich Prozessautomatisierung. Neben neuen Visualisierungsund Analysemöglichkeiten wartet die neue Version mit zahlreichen Funktionserweiterungen auf. So können Anwender Durchlaufzeiten messen, Optimierungspotenziale erkennen und Prozesse im Echtbetrieb konsequent verbessern. Portal: Komfortsprung für den Kundenservice Dank erweiterter Funktionen im godesys open enterprise portal können Anwender nun auch noch kundenorientierter agieren. So ist mit der neuen Version eine noch © godesys der Digitalisierung verpassen. Mit dem deutlich erweiterten godesys open business framework können Firmen die Verarbeitung von Prozessen und Massendaten unabhängig vom Anwender steuern, was einen enormen Effizienzgewinn mit sich bringt. bessere Zusammenarbeit mit Kunden oder Partnern möglich. Informationen lassen sich lückenlos austauschen und effizient steu- © Deutsche Messe7CeBIT HANNOVER. Messe-News 2016: godesys präsentiert auf der CeBIT seine neue ERP-Version 5.6, mit der sich Unternehmen den Herausforderungen der Digitalisierung stellen können. Denn: Digitale Geschäftsmodelle setzen flexible, anpassbare und kundenorientierte ERP-Lösungen voraus, die sich von digitalen Handwerkern bedienen lassen. Genau dieses intelligente Werkzeug erhalten Anwender mit godesys ERP. Im ERP-Park können sich Besucher über das innovative System informieren, das neben einem komplett überarbeiteten grafischen Prozessdesign unter anderem mit umfangreichen Erweiterungen im Bereich der automatisierten Prozesssteuerung aufwartet. Die neue Version punktet mit verbesserten Visualisierungs- und Analysemöglichkeiten. Zusätzlich stehen mit godesys ERP 5.6 neue Funktions-Features bereit. ern. Beispielsweise können nun sämtliche Service-Prozesse und Inventardaten auch im Extranet genutzt werden. godesys auf der CeBIT 2016 Termin: 14.–18. März 2016 Ort: Deutsche Messe, Messegelände D-30521 Hannover, Halle 5, Stand E04 im ERP-Park, Counter 7 und 8 Infos: www.godesys.at godesys entwickelt erfolgreiche Business-Lösungen für mittelständische Unternehmen. Das Selbstverständnis des Unternehmens basiert darauf, seinen Anwendern ,,ERP für kundenorientierte Unternehmen“ zu liefern. Das spiegelt sich in den modernen Softwarelösungen und Dienstleistungen wider, denn diese sind von hoher Marktkenntnis, ausgereiftem betriebswirtschaftlichen Verständnis, technologischem Know-how sowie von Pragmatismus und Bodenständigkeit geprägt. Thomas-Roman Eder rahmenwerkstatt thomas-roman eder BEI UNS MIT HEROLD BOOM – BEST OF ONLINE MARKETING: WEBSITES, SUCHMASCHINENMARKETING, SOCIAL MEDIA U.V.M. Mehr auf www.heroldboom.at
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