Husumer Nachrichten 16.02.2015 - Bürgerinitiative gegen CO2

.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................
MONTAG, 16. FEBRUAR 2015
HUN SEITE 14
.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................
Kreis Nordfriesland
BREKLUM Ein besonderer Vortrag findet am Dienstag, 24. Februar, von 19
Uhr an im Christian-Jensen-Kolleg in
Breklum statt. Eingeladen ist Dana Golan, ehemalige Soldatin der israelischen Streitkräfte und Mitglied der Organisation „breaking the silence“. In
dieser Organisation haben sich ehemalige israelische Soldatinnen und Soldaten zusammengeschlossen und versuchen die Erfahrungen, die sie während
ihres Armeedienstes in den palästinensischen Gebieten gemacht haben, öffentlich zu machen und so eine Diskussion über die Besatzung innerhalb der
israelischen Gesellschaft anzuregen.
Dies stößt immer wieder auf Ablehnung und Widerstand. Dana Golan
gewährt einen Einblick in die Arbeit
dieser besonderen israelischen Friedensbewegung und stellt sich den Fragen. Der Vortrag ist in englischer Sprache mit Übersetzung. Der Eintritt ist
frei.
Nautischer Verein lädt
zum Stammtisch ein
HUSUM Zum Stammtisch treffen sich
die Mitglieder des Nautischen Verein
Nordfriesland am Donnerstag, 19. Februar, um 19.30 Uhr auf dem Restaurantschiff „Nordertor“ im Husumer
Binnenhafen. Wie immer sind Gäste
willkommen.
.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
Einsatz für mehr Bürgerbeteiligung
Unterstützen, verhindern und entscheiden: 25 Jahre Wählergemeinschaft Nordfriesland /Die Unabhängigen
HUSUM Im Dezember 1989 wurde sie mit
dem Ziel gegründet, erstmalig zur Kreistagswahl am 25. März 1990 anzutreten.
Auf Anhieb erhielt die Wählergemeinschaft damals 8,8 Prozent der Stimmen
undzogmitvierSitzenindenKreistagein.
„Wir sind parteiunabhängig und verstehen uns als Anwalt der Bürger Nordfrieslands“ – dieser Grundsatz, dem man über
25 Jahre bis heute treu geblieben sei, habe
entscheidend zu kontinuierlich überdurchschnittlichen Ergebnissen der WGNF/Die Unabhängigen bei Kommunalwahlen beigetragen, hob Michael Lorenzen in seinem Grußwort zum Jubiläum
der Wählergemeinschaft hervor.
.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
„Unser großes Ziel ist es damals
wie heute, die kommunale
Selbstverwaltung im Kreis
Nordfriesland zu stärken.“
Michael Lorenzen
WG-NF-Vorsitzender
.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
Ehemalige Soldatin
referiert über Frieden
.........................................................................................................................................................................................
We s t k ü s t e a k t u e l l
Als Erfolge der politischen Arbeit verbuchtederVorsitzendeunteranderemdie
Verhinderung einer Müllverbrennungsanlage in Nordfriesland, den Bürgerentscheid gegen den Verkauf der Krankenhäuser und die Unterstützung der Hebammen. Höhepunkte in ihrer 25-jährigen
Geschichte bildete die Landratswahl im
Jahr 2007 und der Einzug von sieben Abgeordneten der Wählergemeinschaft in
den Kreistag im Jahr 2008, so Lorenzen.
Der Anspruch der kommunalen Selbstverwaltung werde besonders auf Ortsebe-
schwärmt Thore Wietzke.
Nach dem Abitur möchte er
Elektrotechnik studieren, seine Mitschülerin Katrin Zabel
favorisiert ein duales Studium
mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsingenieurwesen oder
Elektrotechnik.
Den angehenden Studierenden kann die Zeit am Beruflichen Gymnasium auf ein PraktikumimVorfelddesStudiums
angerechnet werden. Da der
Bedarf an qualifizierten Hochschulabsolventen mit technischen Schwerpunkten ausgesprochen groß ist, dürfte es für
diese Gruppe eine Vielzahl an
Stellenangeboten geben.
Neben Elektrotechnik werden im Beruflichen Gymnasium die Fachrichtungen Wirtschaft und Ernährung angeboten. Durch Kooperationsverträge besteht künftig für jeden
Schüler nach Besuch der Gemeinschaftsschule ein Rechtsanspruch auf einen Platz im
Beruflichen Gymnasium. Voraussetzung ist, dass die Noten
im Zeugnis über den Mittleren
Schulabschluss mindestens
„befriedigend“ sind, nur eine
Vier darf dabei sein. Anmeldeschluss für das nächste Schuljahr ist der 28. Februar. hn
Katrin Zabel und Thore Wietzke im Elektrotechniklabor des Beruflichen Gymnasiums.
HN
ne zum Wohle der Bürger gestärkt. Immer
habe die Wählergemeinschaft Initiativen
für mehr Bürgerbeteiligung gesetzt.
Kommunale Selbstverwaltung und Unabhängigkeit – diese Stichworte griff
Gründungsmitglied und Landrat Dieter
Harrsen auch in seinem Grußwort auf.
„Die grundlegenden Entscheidungen
über die künftige Entwicklung der eigenen Heimat sollten nach wie vor von den
Menschen vor Ort getroffen werden“, betonte er. Das klare Profil der WG-NF, ihre
Unabhängigkeit zu bewahren, eigene Gedanken zu entwickeln und eigene Themen zu setzen werde von den Wählerinnen und Wählern honoriert. Ein deutli-
cher Vertrauensbeweis sei die letzte munale Selbstverwaltung zu gewinnen,
Kreistagswahl gewesen, bei der 10,5 Pro- dieauchihreBerufserfahrungmiteinbrinzent aller Stimmen auf die Wählerge- gen. Persönlichkeiten, die sich für uns im
meinschaft entfielen. Im Rückblick liefer- Kreistag einsetzen.“
bkn
te er einen Streifzug durch die Wahlergeb- . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nisse vergangener Kommunalwahlen, die LANGJÄHRIGE MITSTREITER
sich, so Harrsen, über die Jahre im Schnitt
um die zehn Prozent bewegt haben. Er be- Anlässlich des Jubiläums ehrte Vorsitzentonte, die Ergebnisse hingen maßgeblich der Michael Lorenzen die anwesenden
von den Persönlichkeiten ab, die kandi- Gründungsmitglieder und ersten Kreisdieren, und wies zugleich auf die allgemei- tagskandidaten Dieter Harrsen, Walter
ne Entwicklung hin, die es immer schwe- Clausen, Mary und Jan Georg Ebsen,
rer mache, berufstätige Menschen für die Horst Feddersen, Willy Rohde, Werner
Kommunalpolitik zu gewinnen. Deshalb Carstensen und Anke Bünger stellvertretend für ihren verstorbenen Ehemann Karllautete sein Appell für die Zukunft: „Das
Heinz Bünger.
Wichtigste ist es, Menschen für die kom-
Nachwuchs auf der Erfolgsspur
Spitzentechnologie
auf dem Stundenplan
HUSUM Konzentriert programmieren die Schüler Katrin Zabel und Thore Wietzke
eine Steuerung für einen elektrischen Garagentorantrieb.
Mit einem leistungsfähigen
Einplatinencomputer
und
moderner Steuerungssoftware nutzen die beiden die Programmiersprache „C“ für das
Erstellen von Betriebssystemen und die Programmierung
von technischen Systemen in
der Steuerungstechnik.
Mit moderner Technologie
werden im Beruflichen Gymnasium der Berufsschule des
Kreises Nordfriesland in Husum Schülerinnen und Schüler auf Studium und Arbeitswelt vorbereitet. So steht im
13. Jahrgang der Fachrichtung
Elektrotechnik neueste Steuerungstechnik der Spitzentechnologie auf dem Stundenplan.
Die Erfahrungen, die die jungen Frauen und Männer während des Unterrichts im Umgang mit MikrocontrollerTechnik sammeln, bereiten sie
auf ein technisches Studium
an Universitäten und Fachhochschulen vor. „Der hohe
Praxisanteil im Fach Elektrotechnik macht den Unterricht
besonders
spannend“,
Vorsitzender Michael Lorenzen (re.) ehrte Werner Carstensen, Anke Bünger , Walter Clausen, Dieter Harrsen, Jan Georg und Mary Ebsen,
Horst Feddersen und Willy Rohde (v.li.).
Ereignisreiches Jahr des Automobilclubs Nordfriesland
HUSUM Seinen Rückblick auf
ein ereignisreiches Jahr hält
der Automobilclub Nordfriesland am Donnerstag
(19.), ab 19.30 Uhr in der Kegelsporthalle in der Schleswiger Chaussee in Husum.
Nach dem traditionellen
Grünkohlessen erwartet die
Mitglieder des Husumer Automobilclubs eine Tagesordnung mit dem Bericht des
Vorsitzenden Carsten Carstensen sowie den Berichten
der Referenten für Verkehr,
Sport, Jugend und des
Schatzmeisters. Zudem stehen Wahlen an und der Haushaltsplan 2015.
Carstensen freut sich besonders darauf, verdiente
und langjährige Mitglieder
ehren zu können. So gilt es,
40 Jahre Clubzugehörigkeit
zu honorieren. Aber auch das
Engagement bei der Organisation sportlicher Wettbewerbe soll belohnt werden.
„Ich würde mich über eine rege Beteiligung sehr freuen“,
wünscht sich Carstensen.
Der AC Nordfriesland war
im vergangenen Jahr zum
dritten Mal Ausrichter der
Nord-Ostsee-Pokal-Jugendehrung der Sieger und Platzierten der Jugendkart-Slalom-Saison und der Regionalmeisterschaft des NordOstsee-Pokal. Dabei waren
mehr als 80 Teilnehmer im
im Offiziers-/Unteroffiziersheim der Husumer Julius-Leber-Kaserne vor mehr als 200
Die Phalanx der Trophäen sowie die Sieger und Platzierten mit
NOP-Spartenleiter Andre Frank (li.) und AC-Vorsitzendem Carsten
HN
Carstensen (2.v.l.).
Gästen ausgezeichnet worden. Nach 1998 und 2004
hatte das Orga-Team des AC
Nordfriesland mit Jugendleiterin Heidi Meves, Uelves-
büll, an der Spitze einen würdigen Rahmen dafür geschaffen. Vom AC Nordfriesland
hatten sich sechs Kinder und
Jugendliche platziert, zwei
von ihnen auf dem Podium:
Moritz Laube, Schwesing, sicherte sich in der Klasse 4B
die Vizemeisterschaft, sein
jüngerer Bruder Nis konnte
in der Klasse 1 Rang drei für
sich verbuchen. Marlyn
Krause, Rantrum, erreichte
den vierten Platz in der Klasse 2B, genauso wie Marek
Ewald, Mildstedt, in der Klasse 2A und Justus Cohrs, Wittbek, in der Klasse 3A. In der
Superkartklasse 1 sicherte
sich Cohrs zudem noch Rang
11 unter 20 Teilnehmern. Til
Petersen, Uelvesbüll, wurde
in der Klasse 2B für seinen 11.
Platz ausgezeichnet.
Näheres über den Automobilclub Nordfriesland unter
www.acnf.de.
hn
Bürgerinitiative: Resolutionen allein genügen nicht
NORDFRIESLAND
„Resolutionen reichen nicht aus, um
die eigene Bevölkerung, Umwelt, Grundwasser und lokale
Wirtschaft zu schützen.“ Das
bekräftigt die Bürgerinitiative
gegen CO2-Endlager mit Blick
auf die umstrittene FrackingFördertechnik. Bei dieser werden Erdöl und Erdgas mittels
Wasser und Chemikalien aus
tief gelegenen Gesteinsschichten gefördert.
Die Initiative fordert deshalb alle betroffenen Gemeinden in den sogenannten Erlaubnisfeldern zur Suche nach
Kohlenwasserstoffendazuauf,
beim Bergamt Widersprüche
gegen erteilte Lizenzen einzulegen. Denn laut Aussage der
Bundesregierung seien die Gemeinden bereits im Erlaubnisverfahren zu beteiligen, „was
nichterfolgtist“.Und:„Wirhaben bereits gesehen, dass Widerstand erfolgreich sein
kann.“
„Äußerst verwundert“ ist
die Bürgerinitiative einer Mitteilung zufolge über Aussagen
von Dr. Andreas Wasielewski,
dem Referatsleiter für Grundsatz-undRechtsangelegenheiten im Kieler Ministerium für
Energiewende,
Landwirtschaft, Umwelt und ländliche
Räume, vor den Mitgliedern
des nordfriesischen Gemeindetages (wir berichteten).
„Bereits im Zulassungsverfahren müssen Behörden künftig
auch die privaten Belange betroffener Bürger in einer Gesamtabwägung berücksichtigen und ihnen Klagemöglichkeiten einräumen, heiße es in
einem Karlsruher Urteil zu
Gazweiler II. In diesem Zusammenhang verweist die Initiative auf die Antwort der
Bundesregierung auf die kleine Anfrage der Grünen bezüglich Fracking: „Nach höchstrichterlicher Auslegung sind
die betroffenen Kommunen
bereits jetzt in der ersten Stufe
des bergrechtlichen Genehmigungsverfahrens an dem Verfahren zu beteiligen, soweit ihre Belange betroffen sind.“
Insofern setze sich Wasielewski über die Entscheidungen von mehr als 200 Gemeinden hinweg, juristisch begründete Widersprüche gegen die
erteilten Erlaubnisse und Bewilligungen zur Aufsuchung
von Kohlenwasserstoffen zu
erteilen.
Die Bürgerinitiative gegen
CO2-Endlager begrüßt die
Rückgabe der Lizenz „Rosenkranz-Nord“ und sieht sich
mit diesem Etappenerfolg im
Widerstand gegen Fracking
sowie das undurchsichtige
bergrechtliche Verfahren bestätigt. Insbesondere durch
die Widersprüche zahlreicher
Gemeinden sei der Druck auf
die Unternehmen so groß,
dass eine wirtschaftliche Förderung nicht mehr zu erwartenist.DieAnkündigungenanderer Firmen, die Aufsuchungen ruhen zu lassen oder zu
überdenken, reichten nicht
aus. „Auch hier ist eine Rückgabe der unter Missachtung
geltenden Rechts erteilten Lizenzen erforderlich“, so die BI.
Die Bürger und Gemeinden
sollten sich vom ersten Teilerfolg nicht täuschen lassen.
DennFrackingseidadurchnur
kurzfristig vom Tisch. Neue
Anträge seien vor allem dann
zu erwarten, wenn die geplanten Freihandelsabkommen
mit Kanada (CETA) und den
USA (TTIP) unterzeichnet
sind.
Die BI appelliert deshalb,
den Druck auf die europäische
Kommission hochzuhalten,
die Verträge nicht zu unterzeichnen. Jede Gemeinde könne zusätzlich zum Widerspruch ihr Gemeindegebiet als
„Frackingfreie
Gemeinde“
ausweisen, so wie es viele Gemeinden in Holland, England
oder auch in Deutschland gemacht hätten. „Energiekonzerne werden sich sehr gut
überlegen,obsiedortFracking
beantragen, wo sich Gemeinde und Bürger gegen Fracking
wehren.“, so die BI.
hn