Kraftressourcen-Modell - Coaching

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Kraftressourcen-Modell
Kurzbeschreibung:
Das Tool erzielt eine Verbesserung des Selbstmanagements und eine Stärkung der Resilienz.
Der Coach begleitet den Klienten mit gezielten Fragen zur Erarbeitung und visuellen Darstellung der persönlichen Ressourcen und Stressoren.
Der Klient nimmt schließlich sein erarbeitetes Kraftressourcen-Barometer für
die erfolgreiche Umsetzung in seine Praxis mit.
Anwendungsbereiche:
(Dauer-)Überforderung im Alltag
Unzufriedenheit und Unausgeglichenheit
Als Übergang von der Psychotherapie bei Depressionen zur erfolgreichen Bewältigung des Alltags
Hohe Leistungsanforderungen
Übernahme einer neuen Funktion / Position
Prävention gegen Stress oder Burn-out
Zielsetzung / Effekte:
Allgemeine Zielsetzung:
+ Mehr Energie einsetzen für Dinge, die uns wichtig sind und guttun = Aufwärtsspirale: Vitalität = mehr Kraft für die Dinge, die uns guttun
- Weniger Energie verschwenden für Dinge, die uns Kräfte rauben = Abwärtsspirale: Erschöpfung = keine Kraft für die Dinge, die uns guttun
Es dient zur:
Erfolgreichen Bewältigung des Alltags mit steigenden Anforderungen in den
verschiedenen Lebensbereichen
Vermeidung von Burn-out
Wiederherstellung der Life-Balance
Resilienz gegen zukünftigen Stress (Erkennen der eigenen Ressourcen und
Stressoren)
Sichtbare Erfolge:
Nachhaltige Zufriedenheit und Ausgeglichenheit
Förderung der Motivation
Vitalität und Lebensfreude
Ausführliche
Beschreibung:
Stress ist grundsätzlich ein subjektiv empfundener Zustand einer Situation. Jeder Mensch hat unterschiedliche Ressourcen und Stressoren. Was für den einen Stress ist, kann für den anderen eine positive Herausforderung und damit
Ressource sein. Welche sind aber nun die persönlichen Ressourcen und
Stressoren in den einzelnen Lebensbereichen eines Menschen? Dies wird mit
dem Kraftressourcen-Modell erarbeitet. Zum Schluss erstellt der Klient anhand
seiner Kraftressourcen ein sogenanntes Kraftressourcen-Barometer, welches
konkrete Schritte für die Praxis festhält. Dies kann auf Wunsch gut sichtbar
Zuhause aufgehängt werden und vergegenwärtigt im Alltag die Ressourcen.
Schritt 1: Dem Klienten wird der Grundsatz zu verschiedenem Stressempfinden erläutert und das Modell erklärt.
Schritt 2: Der Klient zeichnet sich zu Beginn sein eigenes KraftressourcenBlatt. Dazu nimmt er ein DIN-A3-Papier, zeichnet mittig einen ovalen Kreis und
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beschriftet diesen mit „Kraftressourcen-Modell“. Danach teilt er um den Kreis
herum das Blatt in sechs Lebensbereiche mit folgenden Titeln auf: JOB | FAMILY | MYTIME | PEOPLE | BODYBALANCE | (der 6. Bereich bleibt zunächst
unbezeichnet). Diese Vorbereitung ist insofern hilfreich, damit der Klient es
später gut in der eigenen Praxis lesen / verwenden kann.
Schritt 3: Der Klient füllt mit Begleitung des Coachs jeden Lebensbereich aus.
Wichtig ist dabei folgendes:
+ Je Bereich werden max. 3–4 Ressourcen und max. 3–4 Stressoren erarbeitet (Gefahr der Unübersichtlichkeit vermeiden)
+ Diese sollen möglichst konkret benannt werden, da oberflächliche Beschreibungen schlechter in die Praxis transportiert werden können
+ Ressourcen werden mit einem grünen Stift notiert, Stressoren mit einem roten Stift
+ Der Klient sollte viel Zeit zum Nachdenken erhalten
+ Es hat sich als hilfreich erwiesen, die sechs Lebensbereiche in der Reihenfolge wie oben aufgeführt zu bearbeiten und mit Bereich JOB zu beginnen
Folgende Fragen sind hilfreich:
JOB
Ressourcen
Was muss an einem Arbeitstag passieren, damit du sehr zufrieden in den Feierabend gehst?
Welche Tätigkeiten im Job liegen dir besonders?
Welche Gegebenheiten begünstigen einen für dich guten Arbeitsplatz?
Welchen Tätigkeiten würdest du gern mehr nachgehen?
Stressoren
Wann reagiert dein Körper unruhig bei der Arbeit?
Was tust du immer mal wieder, obwohl es dir nicht guttut?
Welche Situationen / Handlungen anderer stressen dich bei der Arbeit?
Welche Umstände stören deine Arbeit?
FAMILY
Ressourcen
Welche Dinge magst du besonders im familiären Umfeld?
Welche Rituale schätzt du innerhalb der Familie?
(Welche Dinge würden dir fehlen, wenn du alleine wohnen würdest?)
Stressoren
Was lässt dich im familiären Umfeld unruhig werden?
Welche Situationen meidest du?
MYTIME
Ressourcen
Womit beschäftigst du dich am liebsten in deiner ganz persönlich freien Zeit?
Welche Dinge tust du regelmäßig nur für dich, die dir Kraft geben?
Stressoren
Was bringt dich in deiner freien Zeit aus der Ruhe?
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Wann bist du unzufrieden nach einen freien Tag?
Was tun andere (oder tun andere nicht?), sodass du unzufrieden bist?
PEOPLE
Ressourcen
Welche Personen sind dir wichtig und was tust du gern mit ihnen?
Mit welchen Personen möchtest du mal wieder Kontakt aufnehmen?
Stressoren
Wann magst du keinen Kontakt mehr mit einer Person haben?
Welche Dinge stressen dich, wenn du mit anderen Personen zusammen bist?
BODYBALANCE
Ressourcen
Was kannst du unternehmen, um dich kraftvoll und vital zu fühlen?
Was ist Balsam für dein körperliches Wohlbefinden?
Was ist Balsam für dein geistiges Wohlbefinden?
Stressoren
Was muss passieren, damit du dich körperlich zerschlagen fühlst? Wann leidet
dein körperliches Wohlbefinden?
Was tust du selbst, obwohl du weißt, dass es deinem Körper nicht guttut?
Nach Erarbeitung der Ressourcen und Stressoren sollte der Klient genügend
Zeit darüber nachdenken können, ob das Gesamtbild für ihn stimmig ist.
Schritt 4:
Das 6. Feld wird nun mit TREASURES (Schätze) benannt. Hier werden zusätzliche Ressourcen-Schätze (max. 5) erarbeitet.
Hilfreiche Fragen:
Was hast du schon lange nicht mehr gemacht, was du aber gern mal wieder
tun würdest?
Was hat dir früher gutgetan in anstrengenden Zeiten?
Schritt 5:
Der Klient skizziert sich selbst (seine Person) mittelgroß auf einem Blatt (Querformat) in der Mitte und bezeichnet das Blatt mit der Überschrift „Mein Kraftressourcen-Barometer“.
Schritt 6:
Der Klient notiert (in grüner Schrift) rechtsseitig die vier wichtigsten Ressourcen aus allen Ressourcen des Kraftressourcen-Modells, welchen er sich zukünftig verstärkt widmen möchte.
Der Klient notiert (in roter Schrift) linksseitig die vier wichtigsten Stressoren aus
allen Stressoren des Kraftressourcen-Modells, welche er zukünftig möglichst
vermeiden möchte.
Unterhalb werden ein bis zwei zusätzliche Ressourcen aus dem Bereich
TREASURES notiert, sofern der Klient auch hiervon wieder etwas verstärkt in
den Fokus nehmen möchte.
Auch hier sollte dem Klienten Zeit gegeben werden, seine Auswahl auf Stimmigkeit und Vollständigkeit zu überprüfen.
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Schritt 7:
Der Klient nimmt sein persönliches Kraftressourcen-Modell mit in seine tägliche Praxis und hängt dieses idealerweise gut sichtbar auf, sodass er sich im
Alltag vergegenwärtigen kann, welche seine Ressourcen und Stressoren sind.
Eine wichtige Information für den Klienten zum Abschluss:
Die Kraftressourcen in den verschiedenen Bereichen können sich ausgleichen.
D.h. wenn ein Bereich zeitweise viel Stressoren mit sich bringt und hier wenig
Ressourcen aktiviert werden können (z.B. im Job), können die Gesamtkräfte
gestärkt werden, wenn in einem anderen Bereich (z.B. Family) Ressourcen aktiviert werden.
Voraussetzungen /
Kenntnisse:
Der Coach sollte beachten, dass Stress wie schon beschrieben subjektiv ist.
Aus diesem Grund muss sich der Coach bewusst sein, dass für den Klienten
andere Dinge Ressourcen bzw. Stressoren darstellen als für den Coach. So
kann es sogar sein, dass einige Stressoren vom Coach für den Klienten gar
Ressourcen sind. Eine Bewertung bzw. Abgrenzung hiervon ist notwendig,
damit der Klient ein für sich stimmiges Kraftressourcen-Modell erarbeiten kann.
Darüber hinaus ist es wichtig,
+ dem Klienten genügend Zeit zu geben
+ dennoch gezielt auf die Notierung der wesentlichen Punkte hinzuwirken
(sonst wird es unübersichtlich für den Klienten)
+ auf die konkrete Beschreibung einer Ressource / eines Stressors hinzuwirken, z.B.
schlecht formuliert: draußen bewegen
besser formuliert: Fahrrad fahren
schlecht formuliert: mehr telefonieren
besser formuliert: wöchentlich Mitarbeitergespräch führen
Persönlicher Hinweis /
Kommentar /
Erfahrungen:
Das Kraftressourcen-Modell sollte frühestens in der Mitte des CoachingProzesses angewendet werden, da Vertrauen vorhanden sein sollte, damit
sich der Klient öffnet. Z.B. kann es sein, dass ein Klient im privaten Bereich
Stressoren hat durch eine nicht vorhandene Familie. Dies wird er zu Beginn
möglicherweise nicht offenbaren.
Einordnung in den
Coaching-Prozess
nach dem
COACH-Modell:
Das Tool kann am besten eingesetzt werden in der
Technische Hinweise
und Anlagen:
Dauer:
Phase 3: Analyse des Klienten(umfeldes) und
Phase 4: Einsatz von Methoden zur Veränderung
120–180 min.
Materialien:
Papier (DIN A3/DIN A4), grüner Fineliner, roter Fineliner
Quellen / Weiterführende Literatur:
Quelle: www.jana-jeske.de/ihr-nutzen.html
Autorin:
Jana Jeske
Erscheinungsjahr: 2015
www.jana-jeske.de
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