Eli Wadler in Berlin Masterclass vom 18.-22. März 2015 Feldenkrais-Arbeit nach Schlaganfall und anderen neurologischen Erkrankungen oder Unfallfolgen, die das Nervensystem betreffen Eli Wadler, jüngster der dreizehn Schüler der ersten Stunde, war jahrelang persönlicher Assistent von Dr. Moshé Feldenkrais und führte dann dessen Praxis weiter in Tel Aviv. Aus der Zusammenarbeit mit seinem Lehrer und Mentor sowie seiner jahrelangen Erfahrung resultiert eine ungewöhnlich reiche, eigenständige, subtile und genaue Arbeitsmethode. Seine Arbeitsweise mit Eibällen und vielen anderen Materialien ist etwas ganz Besonderes. ATM- Lektionen und FI- Arbeit gehen in seinen Kursen fließend ineinander über. Die ATM- Lektionen werden uns dazu befähigen, FIs mit äußerster Sensibilität und Bewusstheit zu geben. Eli Wadler gibt täglich zahlreiche Einzelbehandlungen in seinen zwei Praxen in Israel und auch oft im Ausland und leitet Trainings und Masterclasses. Eli Wadler Assistenz: Luzia Altoe, Feldenkrais-Lehrerin mit eigener Praxis aus der Schweiz. Sie arbeitet seit vielen Jahren mit Eli Wadler zusammen und betreut und assistiert in seinen Trainings und Masterclasses. Sie besitzt viel Erfahrung in der FI-Arbeit und mit Materialien, die Eli Wadler verwendet und wie und wann man sie sinnvoll einsetzt. Sabine Schaaf, Feldenkrais-Lehrerin, Bobath Advanced Course Instructor, arbeitet als Physiotherapeutin und Klinische Supervisorin in der RehaClinic Bad Zurzach, Schweiz. Sie wird mit uns auftretende Fragen durchsprechen, die sich aus der Arbeit ergeben. In zwei Theorieeinheiten wird sie auf von den Teilnehmern gewünschte Themen etwas genauer eingehen. Erkrankungen oder Unfallfolgen: Es geht um Erkrankungen oder Unfallfolgen, die das Gehirn und das Zentralnervensystem oder das Periphere Nervensystem betreffen und somit auf den ganzen Körper wirken und oft sogar die Persönlichkeit des Menschen verändern wie beispielsweise bei: • Schlaganfall • Hirnblutung/Hirntumor • Parkinson • Rückenmarkserkrankungen • Peripheren Nervenleiden, z. B. Polyneuropathie • Multipler Sklerose Folgen dieser Erkrankungen Wir als Feldenkrais-Lehrer haben meist mit den anhaltenden Folgen oder sich verschlimmernden Zuständen dieser Erkrankungen zu tun wie Hemiparesen, Muskelschwächen, Spastizität oder Gangstörungen. Aber auch mit somatosensiblen und sensomotorischen Ausfällen, bewusster Wahrnehmung, Fühlen von Berührung, Empfindungsfähigkeit, Hören und Sehen. Eher indirekt beeinflusst die Feldenkrais- Arbeit über die Verbesserung des Körperschemas, der motorischen Fähigkeiten und der Wahrnehmung auch die kognitiven Fähigkeiten und die Psyche. Fragen zur praktischen Feldenkrais- Arbeit in ATM und FI mit solchen Klienten • Wie beginnt man, welche Gruppenstunden sind vielleicht eher geeignet für bestimmte Störungen und welche gar nicht? • Wie sollte eine ATM sein, damit sie eine Wirkung hat, ein Lernprozess stattfinden kann? • Mit was für einem Anliegen kommt der Klient, die Klientin zu mir in die Einzelstunde? Was für ein Selbstbild hat er/sie von sich? Was habe ich für ein Bild von ihr/ihm? • Wie kann ich mit Moshes Ideen verschiedene „Wege bauen“ in einer Einzelstunde? • Wie kann ich dem Klient helfen die „Seite mit weniger Gefühl“, oder mit Spasmus bewusster, spürbarer werden zu lassen, bzw. sich besser zu organisieren? • Wie kann also die nicht betroffene Körperseite der Betroffenen eine Unterstützung geben? • Wie weit darf ich gehen, wo muss man den Klienten schützen, damit die Spastik, die ihn auch stützt, die ihm Sicherheit gibt, nicht plötzlich weg ist? • Wie weit gehe ich in der FI mit ihm, inwieweit kann ich ihn fordern, ohne zu überfordern, wie spüre ich seine individuelle Grenze? Dialog bei der FI Eli Wadler möchte, dass wir lernen, uns so gut zu organisieren dass in jeder FI ein Dialog mit dem Klienten entsteht und während der ganzen Stunde anhält. Nur dann können wir spüren, was der Klient in jedem Moment der FI braucht. Eli wird genau darauf achten, dass während der gesamten FI unsere Bewegungen einfach und klar sind und dass wir immer fühlen, bzw. wissen, warum wir etwas tun. Wenn dann die Bewegung leicht von den Füßen bis zum Kopf geht wird er uns zeigen wie man den Kopf des Klienten hält, so dass dieser sich absolut sicher fühlt und nicht mithilft den Kopf zu halten. Nun können wir in unseren Händen die Verbindung vom Kopf bis zu den Füßen durch die Wirbelsäule spüren. Nach einer derartigen FI wird man erstaunt sein, wie er/sie jedes Teil des Körpers fühlen und nun ganz anders stehen kann: ausbalanciert über der Achse der Beine. Für den Klient ist dies der einzige Weg eine Lektion zu bekommen, in der sein Nervensystem etwas Grundlegendes - etwas von hoher Qualität erfährt - das er spontan im alltäglichen Leben gebrauchen kann.
© Copyright 2024 ExpyDoc