Beikrautstrategien in der Praxis

Bioland Wintertagung 2015
Alexander Kögel, 4. Februar 2015, Plankstetten
Beikrautstrategien in der
Praxis des Sojaanbaus
Alexander Kögel
4. Februar 2015 – Bioland Wintertagung 2015
„Knackpunkt“ - Beikrautbekämpfung
 Sojabohne ist extrem konkurrenzschwache Kulturpflanze
- Später Anbau
- Geringe Bestandesdichte
- Langsame Jugendentwicklung
- Später Bestandesschluss (Kulturpflanze bedeckt Boden vollständig)
- Oftmals früher Laubabfall – Belichtung des Bodens – Keimungswelle
Unkrautsamen
- Problemunkräuter in Soja sind teilweise extrem konkurrenzfähig und wüchsig
 Daher: Konsequente Unkrautbekämpfung ist der Schlüssel für
erfolgreichen Sojaanbau
Voraussetzung: optimale Saat
Mind. 10 Grad Bodentemperatur!
Saatgut auf
Wasserführende Schicht
ablegen
Saatgut bei der Impfung
unbedingt sorgsam
behandeln!
Voraussetzung: optimale Saat
 mehrmaliges Abeggen zur Unkrautbekämpfung und
Erwärmung des Bodens
 Bessere Auflaufbedingungen für die Bohne bei Saat Ende April
bis Anfang Mai
 präzise Saattechnik:
für
 Saattiefe einhalten – gleichmäßiger Aufgang vor allem
Unkrautbekämpfung extrem wichtig
 Saatgut auf wasserführende Schicht ablegen
 Saatgutbedarf:
 Saatgutbedarf erhöhen um Verluste durch Striegel/
Hacke
ausgleichen zu können
Voraussetzung: optimale Saat
Ein gleichmäßiges Saatbett ist
vor allem für die folgenden
Hack- und Striegelgänge
Elementar!
Flächen mit hohem Unkrautdruck ( v.a. Quecke,
Distel) und schlechter Struktur sind zu meiden.
Drillsaat < > Einzelkornsaat
- Bei richtig eingestellter und zuverlässiger Technik kein Unterschied zwischen Drillsaat und
Einzelkornsaat.
- Nur Hackabstand zu Empfehlen!
Niederschlagsverteilung zur Saat
Kein Striegeln möglich
Quelle: DWD, A
(Auflaufen
)
Voraussatzung: optimale Saat
Fazit:
 Bessere Auflaufbedingungen für die Bohne bei Saat Ende April bis Anfang Mai
 Saat nicht nach Datum
 Blindstriegeln oder Hacken muss nach der Saat möglich sein
 Durch Saat Ende April bis Anfang Mai bessere Jugendentwicklung und
weniger Frostgefahr
höhere Konkurrenzkraft gegenüber Melde und Co.
empfindliche Phase zwischen Saat und Auflaufen möglichst kurz
halten!
Hacken & Striegeln: der richtige Zeitpunkt
Am effektivsten im FädchenStadium und im Keimblattstadium
der Beikräuter!
Striegeln
Quelle: Markus Mücke
Hacken
Leichtes Anhäufeln und
verschütten möglich.
Hacken
…und Runterstriegeln
In die Reihen Häufeln…
Quelle: Markus Wiggert
System Niedermaier: „Minidamm“
- Effektives Striegeln möglich
- Zusätzlicher Schutz vor Krähen
Quelle: Markus Wiggert
Technik
Höhenunterschied in Zentimeter
Bodenanpassung
Entfernung in Meter
Quelle: Markus Wiggert
Zusammenfassung

Soja verträgt keine Verunkrautung (ähnlich wie Zuckerrüben)

Vor allem die empfindliche Phase zwischen Saat und Aufgang ist
entscheidend

Striegelgänge sind nur im Keimblattstadium des Unkrauts effektiv
 Problem der regnerischen Witterung Ende April

Während des Auflaufens kann Soja mit der Hacke wieder zu
gehäufelt werden - die Pflanzen sind sehr kompensationsfähig

Oft wird zu vorsichtig gehackt und gestriegelt – die Sojabohne ist
sehr Kompensationsfähig > Wirkung geht vor Verträglichkeit!
Zusammenfassung

Als erste Maßnahme ist sauberes Feld vor der Saat wichtigste
Grundlage

Blindstriegeln ist sehr effektiv gegen Unkräuter / evtl. auch
Blindhacken

Im Keimblattstadium kann mit der ersten Hacke sehr gut mit
verschütten des Unkrauts gearbeitet werden

Durch Formen von Dämmen in die Reihe wird bewegt und
Keimfäden ausgerissen verschüttet

Kombination der Hacke mit Striegel ist sinnvoll
Fazit
Die Beikrautregulierung hat Großen Einfluss auf den Anbauerfolg!
- Standortwahl, Vorfrucht, Sortenwahl
- Unkräuter müssen frühzeitig reguliert werden
- Regelmäßige Flächenkontrolle nach der Saat
- Wetter- Entwicklung im Blick behalten
- Schlagkräftige und funktionale Striegel- und Hacktechnik einsetzten
Beikrautregulierung in Sojabohnen erfordert hohe Aufmerksamkeit und
Einsatzbereitschaft
Diskussion und Ausblick