Bio-Soja Info Bayern Nr. 9 vom 09.04.15

BIO-SOJA INFO BAYERN
Ausgabe IX – Nr. 2/ 09-04-2015
Ansprechpartner:
Aktuelle Situation und Vorbereitung der Sojaflächen
Das Frühjahr war in den meisten Gegenden sehr trocken, wodurch viele
Arbeiten gut erledigt werden konnten. Um keine unnötigen Verdichtungen
zu provozieren, sollte in jedem Fall so lange gewartet werden, bis die
Flächen gut abgetrocknet und befahrbar sind. Bitte achten Sie dabei auch
auf die tieferen Bodenschichten. Diese sind oft noch lange wassergesättigt
Alexander Kögel
und verdichtungsanfällig. Im Gegensatz dazu muss in den trockenen
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Regionen Bayerns bei jeder Bearbeitung die Schonung der Wasservorräte
Mobil: 0176 / 600 300 44
oberste Priorität haben. Dies kann durch ein Abschleppen mit
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Ackerschleppen, Striegeln oder Saatbeetkombinationen erfolgen. Damit
wird zum einen überflüssige Wasserverdunstung verhindert, und zum anderen erstes Unkraut bekämpft. Das
dabei zum Keimen angeregte Unkraut kann idealerweise noch vor der Saat dezimiert werden. Flächen mit
hohem Besatz an Problemunkräutern, wie Quecken und Disteln, sollten für den Sojaanbau grundsätzlich tabu
sein. Eine Düngung mit Stickstoff jeglicher Art ist vor Soja eher kontraproduktiv. Durch übermäßige NNachlieferung entwickeln sich die Knöllchenbakterien an den Wurzeln der Sojapflanze schlechter und das
potenzielle Unkraut dafür umso besser.
In den nächsten Wochen gilt es, möglichst erste Auflaufwellen der Unkräuter abzubauen und gleichzeitig ein
optimales Saatbeet mit einer ausreichenden Wassernachlieferung für die Keimung der Bohnen erreichen.
Durch die Bearbeitung sollen optimale Keimbedingungen für das Auflaufen der Unkrautsamen erreicht werden.
Diese können dann mit Striegel oder Egge einfach bekämpft werden. Mit der zweiten Bodenbearbeitung
unmittelbar vor der Saat soll ein ebenes, feinkrümeliges und auf der Saattiefe abgesetztes Saatbeet entstehen.
Magdalena Bauer
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Mobil: 0173 / 54 62 628
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Richtiges Impfmittel verwenden! - Saatgut vorbereiten
Sojabohnen gelten aufgrund ihres hohen Ölgehalts grundsätzlich als schlecht lagerfähig. Dies kann durch viele
Parameter wie Feuchtegehalt, Temperatur oder Lagerdauer beeinflusst werden. Unter den Bedingungen, die
auf den meisten Betriebe vorherrschen, ist das Sojasaatgut nicht länger als ein Jahr lagerfähig. Deshalb ist von
der Aussaat von überlagertem Sojasaatgut unbedingt abzuraten. Wollen Sie solches Saatgut trotzdem
verwenden ist ein Keimtest für solche Partien dringend zu empfehlen. Die stark verringerte Keimfähigkeit hat
auf dem Feld in der Regel katastrophale Folgen und kann von den übrigen Pflanzen oft nicht kompensiert
werden.
Beim Impfmittel gilt: Von nichts kommt nichts! Sollten Sie noch Impfmittel bestellen, so beachten Sie die
Empfehlungen aus dem letzten Bio-Soja-Info (Ausgabe 8 vom 28.01.2015). Bitte überprüfen Sie auch Ihre
bereits erhaltenen Impfmittellieferungen. Vereinzelt wurde nicht das Impfmittel für Soja geliefert, sondern
Impfmittel für Lupinen. Auf dem Etikett steht im Fall des Lupinenimpfmittels eindeutig „Zur Impfung von
Lupinensaatgut“. Dieses ist bei Soja wirkungslos da es sich um andere Bakterien handelt.
Maßnahmen gegen Schädlinge
Um im Falle des Falles vorbereitet zu sein, sollten Sie sich jetzt auch schon Gedanken über mögliche
Maßnahmen zur Schädlingsabwehr machen. Vor allem kleinere Sojaschläge in ruhiger Lage sind sehr anfällig für
Taubenfraß. Auch später gesäte Flächen können, wenn die Tauben erst auf den Geschmack gekommen sind,
potenziell gefährdet sein. Da meistens die jungen Keimblätter gefressen werden reicht es oft aus diese Phase
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LVÖ Bayern – Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V.
Landsberger Str. 527 / 81241 München / Tel.: 089 - 21020998
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Ausgabe IX – Nr. 2/ 09-04-2015
erfolgreich zu überstehen. Zudem kann die Sojapflanze sehr gut Kompensieren. Als effektives Mittel gegen
Taubenfraß haben sich Flugdrachen erwiesen. Diese decken je nach Größe ca. eine Fläche von 1-3 ha ab. Die
Preise liegen bei 200–800 Euro / Drache inklusive der Halterung. Eine Investition die sich vor allem bei teuerem
Saatgut über die Jahre rechnet.
Die Hacktechnik muss passen!
Zahlreiche Versuche zeigen immer wieder sehr deutlich, wie wichtig eine effektive Hack- und Stiegelarbeit für
einen erfolgreichen Sojaanbau ist. Viele Landtechnikunternehmen bieten mittlerweile ausgereifte Lösungen
für eine effektive Unkrautbekämpfung im Ökolandbau an. Aber auch ohne große Investitionen kann die
vorhandene Technik oft mit einfachen Mitteln effizient gestaltet werden. Zum Beispiel durch Flachhäufler oder
Torsionshacken die in der Reihe häufeln. Aber auch Häufelbleche oder Flacheisen, die an den Hackscharen
befestigt werden, bringen oft den erwünschten Häufeleffekt. Die richtige Einstellung und Wartung von Striegel
und Hacken ist das A und O. Interessante Kurzfilme zum Thema Striegeln können auch im Internet bei YouTube
unter dem Titel „Striegeln gegen Unkraut“ angeschaut werden. Die Filme sind vom Landesamt für Umwelt und
Geologie im Freistaat Sachsen eingestellt. (Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=9v4YH-AnvCc)
Der richtige Saattermin
Der richtige Saattermin ist stark von der Region und den Bodenverhältnissen abhängig. Während im Norden
Bayerns ein früherer Termin oft Sinn macht, ist im Süden Bayerns die Saat ab Ende April bis Anfang Mai über
die Jahre meist die bessere Alternative. Nur eine Aussaat nach dem 10. Mai sollte vermieden werden.
Grundsätzlich wirkt sich eine Saat in warmen Boden (über 10°C) mit anschließender Niederschlagsphase und
kalter Witterung negativ auf die Entwicklung der Bohnen aus. Im Gegensatz dazu kann aber eine Saat in kalten
Boden mit anschließender Schönwetterphase von mindestens zehn Tagen sehr vorteilhaft sein. Für saubere
Bestände muss in jedem Fall ein Blindstriegeln nach der Saat möglich sein.
Weitere Bio-Sojaanbauer in Bayern gesucht
Bauen Sie dieses Jahr Soja an oder haben Sie Interesse am Sojaanbau? Rufen Sie uns gerne an! Wir
unterstützen Sie in sämtlichen Fragen vom Anbau bis zum Verkauf. Außerdem werden auch dieses Jahr wieder
zahlreiche Soja-Felderbegehungen und Feldtage stattfinden. Die Termine dazu finden Sie unter
www.sojafoerderring.de oder in den nächsten Ausgaben der Bio-Soja Info Bayern.
Herzliche Grüße von Ihrem LVÖ Soja Team!
Das Projekt Soja-Netzwerk wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines
Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen der BMEL Eiweißpflanzenstrategie. Ziel des bundesweiten Netzwerks
ist die Ausweitung und Verbesserung des Anbaus und der Verarbeitung von Sojabohnen in Deutschland.
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