Niemanden zurücklassen Lesen macht stark – Grundschule ein Diagnostik- und Förderinstrument für den Anfangsunterricht Gabriela Schneider-Strenge, Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein(IQSH) Simone Jambor-Fahlen, Mercator Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache der Universität zu Köln Timmendorfer Strand 23./24. Februar 2015 Ziele des Workshops • Vermittlung der wesentlichen Inhalte von NZL - LMS • Benennung von Rahmenbedingungen durch die Schulleiterinnen und Schulleiter für die Implementation der Maßnahme in der Schule. 2 Ablauf • Input • Materialsichtung • Konsequenzen/Leitgedanken für die Schulleitungen 3 Niemanden zurücklassen Lesen macht stark – Mathe macht stark Vier Projektsäulen für die Eingangsphase der Grundschulen sowie für die Sekundarstufe I der Gemeinschaftsschulen Ziel: deutliche Steigerung der Kompetenzen in den Bereichen Lesen/ Schreiben und Mathematik bei Schülerinnen und Schülern, die erhebliche Schwierigkeiten haben (Reduzierung der Risikogruppe) 4 Ziele des Projekts LMS-Grundschule • Erfolgreicher Schriftspracherwerb für alle Kinder und Prävention von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten. • Unterstützung für Lehrkräfte, um jedes Kind individuell stärken und fördern zu können. • Screening der Schriftkompetenzen in den Bereichen Rezeption und Produktion. • Frühe Diagnostik und Förderung von Kindern mit Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb. • die Dokumentation der Lernentwicklung für Elternarbeit und Förderplanarbeit mit Fachkräften. 5 Wissenschaftliche Begleitung • Die Materialien „NZL-Lesen macht stark - Grundschule“ wurden vom IQSH und dem Mercator-Institut der Universität zu Köln entwickelt. • Das Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN) Kiel führt die Pilotierung durch. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Überarbeitung der Materialien ein. • Ab dem Schuljahr 2014/15 wurde eine Wirksamkeitsstudie angeschlossen. 6 Mehrwert der Kooperation Wissenschaft und Praxis • angestrebte Minimierung der „Risikoschüler“ • Lernprozessbegleitende Diagnostik – Gewinn für LK und SuS • große Akzeptanz der LK • Entwicklungslogik des Modells Aufgaben • Nutzen der Daten für die Wissenschaft und für die Schulwirklichkeit • große Verbreitung in SH: • große Datenmenge • Wirkung auf andere Bundesländer 7 Konzeption - Material 1. Unterrichtsergänzende Materialien, die parallel zu jedem Lehrwerk eingesetzt werden können: a) Schülerheft (Aufgaben) b) Lehrerheft (Beobachtungs- und Förderhinweise, Auswertungstabelle und Hinweise für die Elternberatung, Entwicklungsmodell) 2. Ergänzt werden diese Hefte durch ein Fortbildungskonzept: • kontinuierliche Fortbildungsveranstaltungen (3-4 im Schuljahr) 8 Konzeption - Meilensteine • Sieben Meilensteine (1. und 2. Schuljahr) überprüfen, was Schülerinnen und Schüler zu einem bestimmten Zeitpunkt im Schuljahr können. • • • Meilensteine 1-4 Meilenstein 1 Meilensteine 5-7 für das erste Schuljahr Entwicklungsstand bei Schuleintritt für das zweite Schuljahr • Beobachtungshinweise ergänzen den diagnostischen Blick der Lehrkräfte. • Konkrete Förderhinweise für die nächsten Wochen schließen sich an. 9 Rahmengeschichte Mit dem Zauberer Milo wurde eine kindgemäße, positiv besetzte Identifikationsfigur geschaffen, die durch die Testaufgaben führt. 11 Konzeption - Aufgaben • Konstruktion der Aufgaben innerhalb der Entwicklungslogik (M. Becker-Mrotzek & H. Günther, 2013). • Klassenaufgaben (KA) und Einzelaufgaben (EA) • Klassenaufgaben als „Filter“: Bei Schwierigkeiten mit den Klassenaufgaben, bearbeitet die Lehrkraft mit dem einzelnen Kind/ den Kindern die entsprechende(n) Einzelaufgabe(n). 12 Einsatz und Aufbau der Meilensteine Förderung Einzelaufgabe (EA) für den vertiefenden diagnostischen Blick Klassenaufgabe (KA) für ein ökonomisches Screening 13 Konzeption - Aufgaben Teilbereiche des Schriftspracherwerbs • Phonologische Bewusstheit • Lesen • Schreiben • Textkompetenz 14 Forschungsergebnisse Prädiktoren für einen gelungenen Schriftspracherwerb: •Frühes Schriftwissen •Phonologische Bewusstheit Im Meilenstein 1 (2./3. Schulwoche): •Frühes Schriftwissen •Phonologische Bewusstheit •Textkompetenz 15 Aufgaben – Beispiel Phonologische Bewusstheit 16 Aufgaben – Beispiel Lesen 17 Aufgaben – Beispiel Schreiben 18 Aufgaben – Beispiel Textkompetenz 19 Ankeraufgaben • Einige Aufgaben werden in den Meilensteinen wiederholt eingesetzt, z.B. Wort-Bild-Zuordnungen oder das Schreiben von Wörtern. • Diese „Ankeraufgaben“ ermöglichen es der Lehrkraft, den Lernfortschritt des einzelnen Kindes genau zu beobachten und zu unterstützen. 20 Ankeraufgabe: Wörter schreiben • Wörter, die ein breites Spektrum an Rechtschreibphänomenen abbilden. • Wörter, die sich durch gut nachvollziehbare G-P-K richtig konstruieren lassen (z.B. Nase, Nest, Tomate). • Wörter, die für das Deutsche typische Rechtschreibphänomene, wie Konsonantendopplung (Hammer) oder Auslautverhärtung (Mund), aufweisen. 21 Ankeraufgabe: Wörter schreiben 3. Messzeitpunkt (20. SW) 22 Schülerheft Lehrerheft mit Durchführungshinweisen 23 Lehrerheft mit Förderseiten • Im Lehrerheft sind didaktische Hinweise und präzise Angaben zur Durchführung und Auswertung zu finden. • An jeden Meilenstein schließen sich hier Förderseiten an mit folgenden Rubriken: • Erkenntnisse aus der Wissenschaft • Praktische Hinweise • Übungen und Spiele • Daraus kann die Lehrkraft für die Kinder individuelle Angebote zur Unterstützung und Förderung zusammenstellen. 24 Lehrerheft mit Förderseiten 25 Materialsichtung • Was kenne ich schon? • Was ist neu? • Wie kann LMS die Arbeit der LK erleichtern, in der Klasse, über den Klassenraum hinaus? • Was bedeutet das für die Rolle des SL/der SLin? 26 Leitideen für die Schulleitungen „Risikokinder“ erkennen • unterschiedliche Voraussetzungen erkennen • frühes und ökonomisches Screening einsetzen • Risikokinder als Aufgabe der Schulleitung wahrnehmen Verteilung der Förderstunden/frühe Förderung • diagnostische Erkenntnisse in gezielter, fachdidaktisch fundierter Förderung umsetzen • Verteilung der Förderstunden nach fachlichen und pädagogischen Kriterien vornehmen Fachkonferenzen • Fachkonferenzarbeit unterstützen • Fachkonferenz als wichtige Nahtstelle begreifen und nutzen 27 Vorteile von Lms im Schulalltag 1. Systematische und kontinuierliche Förderung der Schülerinnen und Schüler im Schriftspracherwerb 2. Optimale Nutzung der schulspezifischen Ressourcen 3. Entlastung durch optimierte Dokumentation und Zusammenarbeit 4. Mehr Zufriedenheit durch höhere Identifikation mit der Schule 28 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Gabriela Schneider-Strenge, IQSH [email protected] Simone Jambor-Fahlen, Mercator Institut [email protected] Homepage: http://nzl.lernnetz.de/ 29 Ergebnissammlung im Workshop 30
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