Anlagepolitik Wirtschaft und Finanzmärkte März 2016 Inhaltsverzeichnis Titelbild 1 Editorial Rohstoffpreise: Wann dreht's? 2 Wirtschaft Geheime Botschaften vom Ölpreis? 4 Zinsen und Renditen Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte 5 Aktienmärkte Über die ewigen Sorgen mit den Grossbanken 6 Währungen Der Dollar ist auf dem Rückzug 7 Rohstoffmärkte Gold gilt wieder als sicherer Hafen 8 Anlagestrategie Die neue Angst vor einer Bankenkrise Stellisee, Kanton Wallis, Schweiz Foto: Roland Gerth Auf einen Blick Wirtschaftsdaten und Konjunkturausblick Finanzmärkte und die Prognosen der SGKB Impressum Herausgeber St.Galler Kantonalbank AG Private Banking St.Leonhardstrasse 25 CH-9001 St.Gallen Tel. +41 (0)71 227 96 00 Fax +41 (0)71 227 98 90 www.sgkb.ch Analystenteam Caroline Hilb Paraskevopoulos (Anlagestrategie) Patrick Häfeli, CFA (Zinsen und Renditen) Tobias Kistler, CFA (Aktienmärkte) Thomas Stucki, CFA (Währungen) Daniel Wachter (Wirtschaft, Rohstoffmärkte) Redaktionsschluss 24. Februar 2016 Erscheinung monatlich Editorial Rohstoffpreise: Wann dreht's? Liebe Anlegerin Lieber Anleger Die Rohstoffpreise kennen seit 18 Monaten praktisch nur eine Richtung, die nach unten. Das Erdöl hat in dieser Zeit 70% an Wert verloren, Kupfer 35% und auch Agrarprodukte wie die Sojabohnen sind 25% billiger geworden. Anhand der Entwicklung des Erdölpreises lässt sich die aktuelle Mechanik an den Rohstoffmärkten exemplarisch aufzeigen. Sie kann auf die meisten anderen Rohstoffe abgeleitet werden. Der Preis für Rohöl ist seit der Jahrtausendwende stark gestiegen, nur unterbrochen durch den kurzen aber heftigen Einbruch im Nachgang an die Finanzkrise. Angetrieben wurde dieser Preisanstieg durch den Rohstoffhunger Chinas und der Erwartung, dass dieser immer weiter wachse. Noch 2008 kostete ein Fass Öl 145 Dollar und Prognosen von 200 Dollar machten die Runde. Unter dem Eindruck immer weiter steigender Preise wurden in den letzten Jahren im grossen Stil zusätzliche Förderkapazitäten geschaffen, teilweise unterstützt durch neue innovative Prozesse wie die Fracking-Methode in den USA. Die Folgen sind massive Überkapazitäten im Angebot, welche der Markt nicht absorbieren kann. Die Nachfrage nach Erdöl ist in der kurzen Frist nicht sehr flexibel. Nur weil der Benzinpreis gesunken ist, fahren die Leute nicht wahllos in der Gegend herum. Während der Periode mit steigenden Ölpreisen konnte der Verbrauch auch nicht von heute auf morgen drastisch reduziert werden. Die Rückkehr zu einem Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage muss daher auf der Angebotsseite erfolgen. Nur will momentan noch keiner der Produzenten nachgeben, seine eigene Förderung reduzieren und damit wertvolle Marktanteile verlieren. Es ist wie bei einem «Feiglingsspiel», bei dem die Spieler mit Autos auf die tödliche Klippe zurasen und verloren hat, wer als erster aus seinem Auto springt. Einige Anbieter befinden sich aber bereits nahe der Klippe. Die Nachfrage nach Öl wird über die Zeit weiter steigen und das Angebot wird bei den heutigen Preisen mit der Zeit abnehmen. Investitionen in den Unterhalt der Förderinfrastruktur oder in neue Bohrlöcher wurden gestoppt oder zumindest stark reduziert und alte Quellen versiegen. Das alleine genügt jedoch noch nicht, um den Preis wieder nachhaltig in Richtung der alten Niveaus ansteigen zu lassen. Zuerst müssen die randvollen Lager wieder auf vernünftige Niveaus heruntergefahren werden. Das bedeutet, dass der Ölpreis in den nächsten Wochen noch weiter fallen kann, bevor die Trendwende nach oben einsetzt. Das gleiche gilt für die Rohstoffe generell. Der Rohstoffhunger der Welt, insbesondere der Schwellenländer und Chinas, ist jedoch noch nicht gestillt. Die anhaltend steigenden Importmengen dieser Länder zeigen das. In ein paar Jahren wird sich wieder die Frage stellen: Wie hoch müssen die Rohstoffpreise noch steigen, damit die Nachfrage reduziert wird? Dr. Thomas Stucki Chief Investment Officer März 2016 Anlagepolitik 1 Wirtschaft Geheime Botschaften vom Ölpreis? Dass der Ölpreis für Schlagzeilen sorgt, ist nicht neu. Für einmal sind es aber nicht Sorgen vor höheren Energiepreisen. Dreh- und Angelpunkt für viele Sorgen rund um die Finanzmärkte und die Weltwirtschaft gehen von einem Ölpreis aus, der innert kürzester Zeit stark gefallen ist. Eine vereinfachte Sichtweise besagt, dass ein fallender Ölpreis wie eine Steuersenkung in den erdölimportierenden Ländern wirkt. Die Konjunktur wird angekurbelt und die weltweite Wirtschaftsaktivität steigt. Die Ausgaben der einen sind die Einnahmen der anderen. Den Konsumentenländern stehen in dieser Gleichung die Produzentenländer gegenüber, die weniger Rohstoffeinnahmen generieren. Wie gross der Netto-Effekt für die Weltwirtschaft ist, hängt dabei von den jeweiligen Reaktionen dieser beiden Seiten ab. In der Regel ist die Neigung, Einnahmen wieder auszugeben, grösser in Konsumenten- als in Produzentenländern. Trifft dies zu, sind fallende Erdölpreise positiv für die Weltwirtschaft. Fällt der Ölpreis so stark wie in den letzten 18 Monaten, schürt dies aber Unsicherheit. Insbesondere, wenn die Auswirkungen in der Energiebranche und in den erdölexportierenden Staaten unmittelbar sichtbar werden. Die Ölindustrie musste 2015 den stärksten Einnahmerückgang innerhalb eines Jahres verkraften. Die Folgen für ölexportierende Länder, Ölkonzerne sowie Zulieferfirmen sind einschneidend. Venezuela beispielsweise leidet stark unter seiner Ölabhängigkeit. Die Ölproduktion macht rund 95% der Exporte aus. Die Staatseinnahmen sind um 70% eingebrochen und die venezolanische Wirtschaft schrumpfte 2015 um 5%. Dem gegenüber scheinen die positiven Auswirkungen seitens der Konsumenten und der energieverbrauchenden Unternehmen derzeit langsamer in die Realwirtschaft durchzusickern als allgemein erwartet wurde. Nachfrage ist intakt Als letztmals ein vergleichbarer Preisrutsch am Ölmarkt zu beobachten war, befand sich die Weltwirtschaft inmitten der Finanzkrise. Nachdem die globale Ölnachfrage einbrach, verbilligte sich ein Fass Rohöl innert sechs Monaten um 100 US-Dollar. Im Vergleich dazu deutet aktuell wenig auf eine Nachfrageschwäche hin. Die 2 Anlagepolitik März 2016 Erdölnachfrage hat im zweiten Halbjahr 2015 weiter zugelegt, trotz der Konjunkturabkühlung in China sowie den Sorgen um eine schwächere Weltwirtschaft. Der tiefe Ölpreis ist ein Signal dafür, dass die Nachfrageseite in den letzten Quartalen mit der Angebotsausweitung nicht Schritt halten konnte. Dabei zeigt sich, dass weder eine Region oder ein einzelnes Förderland alleine für die Ausweitung verantwortlich sind. Die Entwicklung ist breit abgestützt. US-Ölförderung beinahe verdoppelt Die USA gehören neben Russland und SaudiArabien zu den drei weltweit grössten Öl-Produzenten. Aufgestiegen in die Riege der Top 3 sind die USA durch den Einsatz der FrackingTechnologie. Es bescherte der Schieferöl-Industrie in den letzten Jahren beträchtliche Zuwachsraten. Fracking steht für eine Methode der Erdölund Erdgasgewinnung, bei der Wasser unter Die drei grössten Ölproduzenten haben Produktion ausgeweitet Ölproduktion (in Mio. Fass pro Tag) 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2006 2007 2008 Russland 2009 2010 2011 USA 2012 2013 2014 2015 Saudi-Arabien Quelle: Bloomberg Hochdruck in Gesteinsschichten gepresst wird. Die Ölbranche investierte kräftig. Der «Rig count», so werden die in Betrieb befindlichen US-Förderanlagen genannt, verdeutlichen den Boom der letzten Jahre. Gemäss Baker Hughes waren 2009 rund 180 Bohranlagen produktiv, 2014 summierten sie sich auf 1‘600 Anlagen. Ermöglicht wurde die Expansion durch viel Fremdkapital. Mit dem Preisdruck am Ölmarkt sind die Auswirkungen dieser Expansionsstrategie inzwischen spürbar. Die Branche kämpft unter einbrechenden Erträgen und einer hohen Zinslast. Der US-Schieferölboom ist seither ins Stocken geraten, da auf lange Sicht ein Ölpreis von 30 Dollar für viele dieser Produzenten kaum rentabel ist. Eingebrochen ist die US-Ölproduktion dennoch nicht. Beigetragen dazu haben der technologische Fortschritt und die Fokussierung auf die effizientesten Felder. Rohölvorräte über Mehrjahresdurchschnitt US-Lagerbestände (total in Mio. Fass) 550 500 450 400 350 300 250 200 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 US-Rohölbestände Quelle: Bloomberg Russland mit Rekord-Produktion Russland hat seine Produktion in den letzten Jahren ebenfalls kräftig hochgefahren. Gegenüber der Jahrtausendwende sind es 30% mehr. Sibiriens Ölfelder fördern derzeit so viel wie nie seit dem Ende der Sowjetunion. Die Baisse an den internationalen Rohwarenmärkten schmerzt die russischen Produzenten genauso. Die Dollarerlöse aus dem Ölverkauf sind rückläufig. Aufgehellt wird das trübe Bild etwas durch den Rubel-Zerfall. Da die Kosten der Förderfirmen vorwiegend in Rubel anfallen, entlastet es ihre Rechnung. Härter trifft es den russischen Staat, dessen Budget zur Hälfte aus Öl- und Gaseinnahmen besteht. 2015 vermeldete Moskau ein Haushaltsdefizit von 2.6%. Besserung ist 2016 noch nicht in Sicht. Opec gesprächsbereit, aber keine Förderkürzungen Noch immer vereinigt die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) einen Drittel der Weltproduktion auf sich. Die Vereinigung hat dennoch an Schlagkraft eingebüsst. Gerade auch wegen der starken Volumenausweitung ausserhalb der Opec durch Staaten wie die USA oder Russland. Seither lässt Saudi-Arabien, das mit Abstand produktionsstärkste Mitglied des Ölkartells, den Markt spielen. Zwar verständigten sich Mitte Februar Saudi-Arabien und Russland auf Schritte, die zu einer Deckelung ihrer Produktion führen soll. Förderkürzungen sind dagegen weiterhin kein Thema. Zumal gewichtige Opec-Staaten wie der Iran keine Signale in diese Richtung senden. Ölpreisstabilisierung relativiert Rezessionssorgen Durch den Angebotsüberhang sind die Ölreserven weltweit angestiegen. In den USA liegen die Bestände mehr als 100 Millionen Fass über dem langjährigen Durchschnitt. In den OECD-Ländern nähern sich die Vorräte der Marke von 3 Milliarden Fass an. Dennoch interpretieren wir den Ölpreis nicht als Vorboten einer Rezession. Nachdem bei 30 US-Dollar pro Fass bei vielen Produzenten die Schmerzgrenze erreicht ist, wird die Produktion in den nächsten Monaten abnehmen. Das wird dem Ölpreis helfen und die Rezessionssorgen auch an den Märkten relativieren. n März 2016 Anlagepolitik 3 Zinsen und Renditen Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte Im Dezember hat die US-Notenbank Fed erstmals seit der Finanzkrise ihren Leitzins angehoben und die Finanzmärkte auf einen weiteren graduellen Zinsanstieg vorbereitet. Doch inzwischen ist alles wieder anders und die Markterwartungen entfernen sich immer weiter von den Vorstellungen der Fed. Zusammen mit ihren vierteljährlichen Wirtschaftsprognosen veröffentlichte die USNotenbank im Dezember wie üblich auch das sogenannte «Dot Plot»-Diagramm. Darin geben sämtliche Mitglieder des Offenmarktausschusses bekannt, wo der Leitzins gemäss ihren eigenen Prognosen per Ende Jahr jeweils zu liegen kommt. Der Median für den prognostizierten Leitzins per Ende 2016 lag im Dezember bei 1.375%. Für das Jahr 2016 wurden von den Fed-Vertretern also durchschnittlich vier weitere Zinserhöhungen vorhergesagt. Schlechte Stimmung drückt die Erwartungen Doch seit dem Jahresanfang hat das Sentiment an den Märkten völlig gedreht. Die Ängste um die Weltwirtschaft, der Zerfall der Rohstoffpreise und die Aufwertung des Dollars bestimmen das Marktgeschehen. Dazu kommt der deutliche Anstieg der Finanzierungskosten für schlechtere Schuldner. Während zu Jahresbeginn ein nächster Zinsschritt im März fast schon als sicher galt, wird nun für 2016 – zumindest an den Finanzmärkten – nicht mehr mit einer Zinserhöhung durch die Fed gerechnet. Fed wird Tempo der Zinserhöhungen drosseln Die Unruhen an den Finanzmärkten stufen wir als übertrieben ein. Dennoch gehen wir davon aus, dass die US-Notenbank ihren Leitzins im März nicht weiter erhöhen wird. Zu gross sind derzeit die Unsicherheit an den Finanzmärkten und die Risiken für die konjunkturelle Erholung, was die jetzt schon vorsichtige Haltung der Fed bei der Straffung der Geldpolitik noch einmal verstärken wird. Doch sobald sich die Unruhe wieder etwas gelegt hat, werden Janet Yellen und ihre Kollegen mit dem graduellen Zinsanstieg fortfahren. Wir erwarten deshalb den nächsten Zinsschritt im Juni, gefolgt von einem weiteren Ende Jahr. n Finanzmärkte erwarten keine Leitzinserhöhung mehr Wahrscheinlichkeit einer Fed-Zinserhöhung auf Basis der Futures-Preise US-Notenbank wird auf Märkte achten Notenbankpräsidentin Janet Yellen gibt sich zwar nach wie vor überzeugt, dass sich die US-Wirtschaft weiterhin auf einem moderaten Wachstumspfad befindet. Auch werde die Inflation mittelfristig wieder in Richtung des Notenbankziels von 2% steigen. Allerdings sehen auch die Fed-Vertreter, dass die konjunkturelle Unsicherheit zugenommen hat, wie aus dem letzten Sitzungsprotokoll der USNotenbank hervorgeht. Entsprechend eng wird man die wirtschaftliche Entwicklung, aber auch die Entwicklung an den Finanzmärkten verfolgen. 4 Anlagepolitik März 2016 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Jan 15 Feb 15 Mrz 15 Apr 15 Mai 15 Jun 15 Jul 15 Aug 15 Sep 15 Okt 15 Nov 15 Dez 15 Jan 16 Markterwartung Zinserhöhung im März Quelle: Bloomberg Aktienmärkte Über die ewigen Sorgen mit den Grossbanken Die Aktienkurse der amerikanischen und vor allem der europäischen Banken kennen derzeit nur die Richtung nach unten. Der Stoxx-Europe-600-Banks-Index hat seit Jahresanfang rund einen Fünftel an Wert verloren. Abkühlung der Geschäftsaktivitäten Viele der Banktitel gaben anlässlich der Präsentation der jüngsten Jahreszahlen nochmals massiv nach. Es zeigte sich im vergangen Quartal sowie im laufenden Jahr eine Abkühlung des operativen Geschäfts. Das Investment Banking leidet unter geringen Kundenaktivitäten sowie strukturellen Veränderungen. In der Vermögensverwaltung verlangsamen sich die Zuwächse wegen der Bereinigung von Kundenbeziehungen, wegen Rückführungen von Lombardkrediten oder Kreditlinien sowie wegen der Korrektur an den Finanzmärkten. Gleichzeitig sind die Einnahmen im Privatkundengeschäft durch die tiefen Zinsmargen bescheiden. Dem gegenüber steht die Kostenseite, die nicht schnell genug fällt. Die Ermittlungsverfahren können zu schwer prognostizierbaren Bussen in Milliardenhöhe führen. Hinzu kommt, dass erst- Sorge um Grossbanken belastet Index Veränderung in % 105 100 95 90 85 80 75 70 31. Dez 15 14. Jan 16 STOXX Europe 600 Index 28. Jan 16 11. Feb 16 STOXX Europe 600 Bank Index Quelle: Bloomberg mals seit der Finanzkrise die Kreditreserven nicht weiter abgebaut werden können. Damit fällt ein wichtiger Gewinntreiber weg. Die meisten USInstitute haben im 4. Quartal aufgrund der Exponierung gegenüber dem Öl- und Gassektor die Reserven sogar aufgestockt. Kapitalkosten werden nicht verdient Seit der Finanzkrise verdient der Grossteil der Banken die Kapitalkosten nicht mehr. So schätzt die Europäische Bankenaufsichtsbehörde in einer Studie, dass die Eigenkapitalrendite der analysierten europäischen Banken 2014 bei 4.7% lag. Die geschätzten Eigenkapitalkosten belaufen sich auf 9%, womit die Kosten in den meisten Jahren nicht verdient werden. Regulierungskorsett schnürt sich zu Die Grossbanken müssen in den kommenden 2 bis 3 Jahren die Eigenkapital- und Wandelkapitalbasis unter dem Basel-III-Regime sowie darüber hinausgehenden regionalen Bestimmungen weiter stärken. Diese verursachen höhere Fremdkapitalkosten und das erfordert den Rückbehalt von Gewinnen. Dies bedeutet eine stetige Wertvernichtung für den Aktionär. Sippenhaft bei Banktiteln Die teilweise historisch sehr tiefen Bewertungen bei 60% und 35% des Buchwerts bei den Aktien von Credit Suisse und Deutsche Bank widerspiegeln das Misstrauen der Marktteilnehmer gegenüber den Bankaktien. Einigen Instituten wird nicht zugetraut, die notwendigen Gewinne zu erzielen, um die Eigenkapitalbasis im vorgeschriebenen Ausmass zu stärken. Dies würde wohl zu weiteren Kapitalerhöhungen und damit zur Verwässerung der Aktien führen. Auch stellen die Investoren die Werthaltigkeit der Bankbilanzen zunehmend in Frage. Wertpapiere auf der eigenen Bilanz, die Zusammensetzung des Kreditportfolios sowie nicht werthaltige Goodwillpositionen sind nur einige der monierten Punkte. Auf der anderen Seite des Spektrums stehen Banken, die seit Jahren eine klare fokussierte Strategie verfolgen, gut kapitalisiert sind und die Kapitalkosten übertreffen. Deren Titel wurden in Sippenhaft genommen, womit sich für risikofähige Anleger Kaufgelegenheiten ergeben. n März 2016 Anlagepolitik 5 Währungen Der Dollar ist auf dem Rückzug Der Dollar ist zum Franken wieder unter die Parität gefallen. Die Erwartungen an die Geldpolitik der Fed haben sich um 180 Grad gedreht. Wurden vor einem Monat weitere Zinserhöhungen in den Dollarkurs eingerechnet, machen nun erste Rufe nach Zinssenkungen die Runde. Die «sichere» Wette auf einen steigenden Dollar hat sich als doch nicht so sicher herausgestellt. Im Dezember hat die Fed erstmals ihren Leitzins angehoben. Seither hat die Stimmung völlig gedreht. Die Ängste um die Weltwirtschaft, Befürchtungen, dass die US-Wirtschaft in eine Rezession abdriften könnte und sinkende Aktienkurse haben das Zepter übernommen. Auf der Basis der Futures-Preise werden an den Finanzmärkten für 2016 keine höheren FedZinsen mehr erwartet. EZB bereitet weitere Zinssenkung vor Das Hauptargument der Dollar-Bullen war immer die Ausweitung der Zinsdifferenz zwischen den USA und Europa sowie Japan. Auch wenn die Fed über eine längere Zeit pausieren sollte, ist dieses Argument nicht vom Tisch. Die Bank of Japan hat ihre Zinsen bereits gesenkt und in den negativen Bereich gedrückt. Die EZB hat angekündigt, dass sie an ihrer nächsten Sitzung im März über weitere Massnahmen zur Lockerung ihrer Geldpolitik nachdenkt. Eine weitere Senkung des Einlagesatzes ist gut möglich. «Long-Dollar»-Positionen werden aufgelöst Im Devisenmarkt wurden im Vorfeld der ersten Zinserhöhung der Fed im Dezember riesige Wetten auf einen steigenden Dollar aufgebaut. Im EUR/USD-Future an der Chicago Mercantile Exchange ist der Überhang der spekulativen Dollar-Long-Positionen auf den höchsten Stand seit dem März des letzten Jahres gestiegen. Diese Wetten zahlen sich nicht mehr aus und viele Investoren sind gezwungen, ihre LongPositionen auf den Dollar aufzulösen. Entsprechend hat sich die Nettopositionierung im Futures-Markt zu Lasten des Dollars verändert. Dadurch wurde die Abwärtsbewegung in den letzten Tagen verstärkt. 6 Anlagepolitik März 2016 Die Fed sollte nicht zu früh abgeschrieben werden Die aktuelle Situation ist vergleichbar mit derjenigen im September, als die Fed die damals erwartete Zinserhöhung aufschob. Zwei Monate später hatte sich vieles beruhigt und Janet Yellen und ihre Kollegen schritten zur Tat. Die Fed wird den langfristigen Trend beurteilen und dieser spricht weiterhin für eine solid wachsende USWirtschaft. Weitere Zinserhöhungen der Fed werden in diesem Jahr folgen. Wenn nicht am 16. März, dann an den folgenden Sitzungen. Der Dollar wird sich noch einmal aufbäumen Die Erwartung weiterer Zinserhöhungen der Fed wird in den Markt zurückkehren. Zusammen mit den Spekulationen um die Ausweitung der EZB-Geldpolitik wird sie dem Greenback vorübergehend wieder Rückenwind verleihen. n «Long-Dollar»-Wetten abgebaut Netto-Positionen im EUR/USD-Future EUR/USD-Kurs 1.50 200'000 Short US-Dollar 1.40 100'000 1.30 0 -100'000 1.20 -200'000 1.10 Long US-Dollar 1.00 -300'000 Feb 11 Feb 12 Feb 13 Feb 14 Spekulative Netto-Positionen EUR/USD Feb 15 Feb 16 EUR/USD Quelle: Bloomberg Rohstoffmärkte Gold gilt wieder als sicherer Hafen Die Aktienmärkte stehen seit Jahresbeginn unter Druck und sind wie der Ölpreis starken Tagesschwankungen ausgesetzt. Nervöse Märkte und veränderte Zinserwartungen helfen dabei dem Goldpreis. Als die US-Notenbank Fed die Zinsen Mitte Dezember erstmals seit 2006 erhöhte, rutschte der Goldpreis auf ein neues Mehrjahrestief von 1‘050 US-Dollar ab. Weil die Unsicherheitsfaktoren zu Jahresbeginn gehäuft und zeitgleich aufgetreten sind, hat die Suche nach Qualität die Renditen an den Kapitalmärkten nach unten gedrückt. Gut erkennbar ist dies an der Entwicklung der Zinskurve in den USA. Notierte der 10-jährige US-Treasury zu Jahresbeginn bei 2.3%, sind es zwischenzeitlich 1.7%. Die Renditen sanken jüngst auch, weil die Marktakteure eine Neubeurteilung der US-Zinspolitik vornahmen und ein geringeres Fallende Zinsen machen Gold attraktiver Gold (USD/Unze) Rendite 10-jährige US-Staatsanleihen (in %) 1.4 1'400 1'350 1.6 1'300 1.8 1'250 Gold führt Tabellenspitze an Das gestiegene Interesse an sicheren Häfen spiegelt sich im Goldpreis. Im Februar kletterte der Unzenpreis erstmals seit Sommer 2015 über die Marke von 1‘200 Dollar. Mit einem Plus von 14% seit der Jahreswende hält Gold damit die Spitzenposition innerhalb des Bloomberg Commodity Index, der die Entwicklung 22 wichtiger Rohwarenpreise abbildet. Im Fahrwasser von Gold verteuerten sich auch Silber (+10%) und Platin (+5%). Zuflüsse in Goldfonds Die gegenwärtige Marktstimmung beschert den mit Gold hinterlegten Anlagefonds einen blendenden Start ins neue Jahr. Mit rund 140 Tonnen machten die Fonds ihre Volumenverluste vom Vorjahr wett. Keine Überraschungen legt dagegen die Goldstatistik der Notenbanken offen. Seit 2010 stehen die Notenbanken in Gesamttotal auf der Käuferseite. Den Löwenanteil der Goldkäufe geht bis anhin von der chinesischen und russischen Zentralbank aus. Dieser Trend dürfte auch im aktuellen Jahr bestehen bleiben. Im Januar haben beide Länder zusammen ihre Goldbestände um 30 Tonnen aufgestockt. Korrelation zwischen Gold und US-Zinsen gestiegen Die US-Zinsen sind ein gewichtiger Treiber für die Goldpreisentwicklung. Von 2015 bis Mitte Dezember 2016 zeigte Gold mit Minus 0.30 eine negative Korrelation zur Fed Fund Future Rate. Seit der ersten Fed-Zinserhöhung am 16. Dezember verstärkte sich dieser Zusammenhang nochmals (-0.57). Oder anders ausgedrückt; fällt die Markterwartung an steigende US-Zinsen wie zuletzt zu beobachten war, tendiert der Goldpreis höher. 2.0 1'200 1'150 2.2 1'100 2.4 1'050 1'000 Jan 15 Tempo an Zinserhöhungen durch das Fed antizipieren. 2.6 Mrz 15 Mai 15 Jul 15 Gold Sep 15 Nov 15 Jan 16 US-Zinsen (invers) Quelle: Bloomberg Grosswetterlage stützt Goldpreis Solange die Nervosität an den Finanzmärkten anhält, sollten die Investoren den Goldpreis stützen. Korrekturpotenzial nach der jüngsten Goldpreisrally besteht aber insbesondere, wenn die Konjunkturdaten in den USA wieder positiver ausfallen und höhere US-Zinsen erneut in den Fokus rücken. n März 2016 Anlagepolitik 7 Anlagestrategie Die neue Angst vor einer Bankenkrise Die giftige Kombination vom Jahresanfang ist weiterhin aktiv. Hinzu kommt die Angst, dass eine erneute Finanzkrise droht. Die letzte Finanzkrise sitzt den Investoren noch immer in den Knochen. Damals haben die Probleme im Bankensektor innert kürzester Zeit ihren Weg von den Finanzmärkten in die Realwirtschaft gefunden. Nach einigen Negativschlagzeilen und den starken Kursverlusten vieler Bankaktien hat sich diese Angst erneut wie ein Lauffeuer ausgeweitet. Was sind die Gründe? Der Energiesektor ist in den letzten Jahren stark gewachsen und hat dafür viele Kredite aufgenommen, vor allem in den USA. So ist der Bankensektor vom tiefen Ölpreis belastet, weil Kreditausfälle drohen. Stress ja, Krise nein Viele US-Banken mit Krediten im Energiesektor haben bereits Rückstellungen gebildet. Sie werden mit möglichen Ausfällen und Abschreibern umgehen können. Auch der Markt für Obligationen mit schlechter Bonität, rund 13% entfallen auf Energiefirmen, wird das Bankensystem nicht ins Wanken bringen können. Die Ausfallraten werden ansteigen, aber wer sich auf Anleihen mit tiefer Bonität einlässt, berechnet solche Verluste mit ein. Das Problem ist der Teil, der nur schwer fassbar ist. Hierbei handelt es sich um Kredite, die von den Banken verbrieft wurden. Diese Papiere wecken Erinnerungen an die Finanzkrise 2008. Ihr Volumen dürfte sich auf rund 420 Mrd. US-Dollar belaufen, davon sind rund 80 Mrd. US-Dollar Papiere mit einer Verbindung zum Energiesektor. Dieses Volumen kann das Finanzsystem nicht in Schieflage bringen. Auch wurde das Investment Banking verkleinert, wodurch Banken weniger stark engagiert sind. Eine erneute Finanzkrise droht nicht. Die schlechteren Rahmbedingungen werden den Bankensektor aber stressen und seine Gewinnaussichten trüben. Dafür ist die Binnenkonjunktur sowohl in China als auch in den USA zu gut unterwegs. Ein grosser Unsicherheitsfaktor bleibt auch weiterhin der Ölpreis. Die Fundamentaldaten sind nicht berauschend, aber ein Preis von 30 USDollar pro Fass überschätzt den Angebotsüberhang und die Möglichkeit, die Förderung zu drosseln. Konklusion: Die Kursschwankungen an den Märkten werden wegen der Unsicherheiten und der angeschlagenen Anlegerstimmung hoch bleiben. Wir haben aber den Eindruck, dass die Risiken zu stark gewichtet wurden. Deshalb nehmen wir keine Veränderung der Allokation vor. n Anlagestrategie –– LIQUIDITÄT OBLIGATIONEN Duration AKTIEN Schweiz Europa Nordamerika Asien-Pazifik (ohne Japan) Schwellenländer Und die Rezessionsängste? Die Konjunkturdaten aus China und den USA sind solide, sie enttäuschen aber die Erwartungen der Analysten und Ökonomen. Die Konjunkturerholung verliert Momentum, aber eine erneute Rezession erwarten wir nicht. 8 Anlagepolitik März 2016 ALTERNATIVE ANLAGEN Rohstoffe Andere – Neutral + ++ Auf einen Blick Wirtschaftsdaten und Konjunkturausblick Aufschwung Schweiz 1.2 % 0.6 % –1.4 % –1.3 % 3.4 % 3.4 % 49.4 50.0 USA 2.1 % 1.8 % 0.2% 1.4 % 5.0 % 4.9 % 49.4 48.2 Eurozone 1.6 % 1.5 % 0.1 % 0.4 % 10.6 % 10.4 % 52.8 51.0 0.3 % 0.5 % 6.3 % 6.2 % 52.9 50.2 ung Einsc hätz ung Arbe itslo s letzt es Q enquote uart al Arbe i aktu tslosenq uote ell Einsc hätz ung PMI letzt es Q uart al PMI aktu ell Die konjunkturelle Entwicklung ausgewählter Industrieländer Einsc hätz BIP Q o letzt Q, annu es Q uart alisiert al BIP Q oQ, aktu annu ell alisie rt Einsc hätz ung Infla tions letzt r es Q ate YoY uart al Infla ti aktu onsrate ell YoY Daten per 24. Februar 2016; Quelle: Zahlen Bloomberg; Grafiken, Einschätzung: Eigene Darstellung Boom Deutschland 1.7 % 2.1 % Makroszenario Schweiz: Wir erwarten keine Rezession. Der Stress für die exportorientierten Firmen bleibt aber bestehen. USA: Die Erholung hat über die Wintermonate an Dynamik verloren. Der schwächere US-Dollar sollte positiv wirken. Eurozone: Wer ein überbordendes Wachstum erwartet, dürfte enttäuscht werden. Vom tiefen Ölpreis erwarten wir positive Effekte. Deutschland: Die Erholung verliert etwas an Dynamik, die positiven Aussichten sind intakt. ■ Rezession Abschwung ■ ■ China 6.9 % 6.8 % 1.3 % 1.8 % 4.0 % 4.1% 48.2 48.4 Indien 7.5 % 7.1% 5.0 % 5.7 % – – 49.1 51.1 Brasilien –3.0 % –4.5 % 9.9 % 10.7 % 7.5 % 6.9 % 45.6 47.4 Russland –4.6 % –4.1 % 15.6 % 9.8 % 5.5 % 5.8 % 47.8 48.4 ung hätz Einsc ell aktu er M PMI letzt ung hätz Einsc PMI Aufschwung BIP Y o letzt Y es Q uart al BIP Y o aktu Y ell Die konjunkturelle Entwicklung ausgewählter Schwellenländer onat ■ hätz ung Infla tions letzt r es Q ate YoY uart al Infla ti aktu onsrate ell YoY Einsc hätz ung Arbe itslo s letzt es Q enquote uart al Arbe i aktu tslosenq uote ell USA Deutschland Einsc Schweiz Eurozone Boom Makroszenario China: Chinas Wachstum kühlt langsam aber stetig ab, da hohe Überkapazitäten bestehen. Wir rechnen damit, dass die Regierung zu stimulierenden Massnahmen greift. Indien: Das Wachstum ist weiterhin sehr gut. Tiefe Rohwarenpreise und eine schwache Währung helfen. Brasilien: Vor 2017 ist nicht mit einer Besserung zu rechnen. Politische Lähmung verhindert wichtige Reformen. Positiv: Die Währung hat sich vorerst stabilisiert. Russland: Russland ist in der Rezession angekommen. Die Importe und Exporte sind stark eingebrochen, die PMIs deuten auf keine schnelle Erholung hin. ■ Rezession Abschwung ■ ■ China Brasilien Indien Russland ■ positive Einschätzung neutrale Einschätzung negative Einschätzung März 2016 Anlagepolitik 1 Marktübersicht Zinsen und Währungen Daten per 24. Februar 2016; Quelle: Zahlen Bloomberg; Grafiken, Einschätzung: Eigene Darstellung Leitzinsen ausgewählter Notenbanken Schweiz: SNB hält weiter an Negativzinsen fest, Eurokurs entwickelt sich nach Wunsch, Inflation bleibt tief. Ausblick: expansiv 2.0% 1.5% Eurozone: EZB hält weiter an negativem Einlagesatz fest und wird QE bei Bedarf weiter ausbauen. Inflation bleibt tief. Ausblick: expansiv 1.0% 0.5% USA: Nächster Zinsschritt vorerst vertagt und Tempo gedrosselt. Lediglich zwei Zinsschritte im 2016. Ausblick: expansiv, dank stabiler Bilanzsumme und nach wie vor tiefen Zinsen. 0.0% -0.5% -1.0% SNB EZB FED Kapitalmärkte: Renditen einzelner 10-jähriger Staatsanleihen Schweiz: Negativzinsen, Wirtschaftsabschwung und hohe Nachfrage nach Obligationen halten Zinsen tief. Im Gleichschritt mit den EU-Zinsen. Ausblick: Zinsen verharren im Seitwärtstrend auf sehr tiefem Niveau. 4.0% 3.0% Eurozone: Wirtschaftserholung macht sich zwar bemerkbar. EZB-QE und tiefe Inflation halten die langen Zinsen aber weiterhin tief. Ausblick: Zinsen verharren im Seitwärtstrend auf sehr tiefem Niveau. 2.0% 1.0% 0.0% –1.0% 2011 2012 2013 Schweiz 2014 2015 Deutschland 2016 USA: Gemächliches Tempo bei Zinserhöhungen lassen längerfristige Renditen nur langsam ansteigen. Ausblick: Zinsen steigen vorerst nur leicht an. USA Währungen: Kurse ausgewählter Währungspaare EUR/CHF: Ein Euro kostete jüngst erstmals seit Aufgabe der Euro-Untergrenze wieder mehr als 1.10 Franken. Ausblick: Der Wechselkurs hat sich stabilisiert. Für die Schweizer Wirtschaft ist das positiv. 1.6 1.4 USD/CHF: Mit dem turbulenten Jahresstart rückte die Erwartung einer zweiten US-Zinserhöhung nach hinten. Ausblick: Von einer wiederkehrenden US-Zinsdiskussion dürfte der Dollar profitieren. 1.2 1 0.8 0.6 Euro in CHF 2 US-Dollar in CHF Anlagepolitik März 2016 Euro in US-Dollar EUR/USD: Die Wetten auf einen steigenden USD haben sich deutlich reduziert. Ausblick: Erwartung gradueller US-Zinsschritte wird in den Markt zurückkehren. Zusammen mit der Spekulation einer Ausweitung der EZB-Geldpolitik wird sie dem USD nochmals Rückenwind geben. Marktübersicht Aktien- und Rohwarenmärkte Daten per 24. Februar 2016; Quelle: Zahlen Bloomberg; Grafiken, Einschätzung: Eigene Darstellung Aktienmärkte ausgewählter Regionen (Indexiert) Generell: Verunsicherung und eine dementsprechend hohe Volatilität sind weiterhin die dominierenden Faktoren an den Aktienmärkten. Aufgefallen: Die tiefen Rohwarenpreise und gemischte Daten aus China und den USA lassen die Wogen hoch gehen. Fazit: Ein dickes Nervenkostüm bleibt das Must-have an den Märkten. 200 175 150 125 Ausblick: Aktien sind im Vergleich zu Obligationen und auch zu anderen Anlageklassen trotz hoher Bewertung weiterhin unsere bevorzugte Anlage. Eine gute Selektion der Titel ist entscheidend. 100 75 50 SPI DAX S&P 500 Schwellenländer Index Bewertungen: geschätztes KGV ausgewählter Regionen und Märkte Grosswetterlage: Die fundamentale Bewertung ist leicht zurückgekommen. Die Bewertungen notieren über den 10-Jahresdurchschnittswerten (Rollende 10-Jahresdurchschnitte: Schweiz 13.6, Eurozone 11.7, Nordamerika 14.1). 21 ■ ■ 19 17 15 Ausblick: Positiver Gewinnrevisionstrend für Nordamerika und die Eurozone. Alle Regionen weisen nach wie vor ein negatives geschätztes Gewinnwachstum auf. Das gibt Raum für positive Überraschungen. 13 ■ 11 ■ 9 7 SPI P/Est DAX P/Est S&P 500 P/Est Schwellenländer P/Est Rohwarenmärkte: Preisentwicklung Öl und Gold 2'000 125 1'750 100 1'500 1'250 Gold: Die unruhigen Finanzmärkte haben den Goldpreis seit Jahresbeginn angeschoben. Ausblick: Solange die aktuell bestimmenden Faktoren im Fokus bleiben, bleibt Gold gesucht. Da das Fed keine geldpolitische Kehrtwende vornimmt, dürfte das Potenzial für Gold vorerst limitiert bleiben. 75 1'000 50 750 500 25 Gold (USD/Unze) Öl: Der Preiszerfall ist ins Stocken geraten. Preisbelastende Meldungen dominieren aber weiterhin das Geschehen. Ausblick: Der Erdölmarkt bleibt überversorgt, was einer nachhaltigen Preiserholung im Weg steht. Aktuell aber ist Markt zu stark positioniert. WTI-Öl (USD/Fass) März 2016 Anlagepolitik 3 Finanzmärkte und die Prognosen der SGKB Schlusskurse per 24. Februar 2016; Quelle: Zahlen Bloomberg; Prognosen: SGKB vor 12 Monaten vor 3 Monaten aktuell Prognose 3 Monate Prognose 12 Monate SNB –0.75 % –0.75 % –0.75 % –0.75 % –0.75 % EZB 0.05 % 0.05 % 0.05 % 0.05 % 0.05 % FED 0.00 % – 0.25 % 0.00 % – 0.25 % 0.25 % – 0.50 % 0.25 % – 0.50 % 0.75 % – 1.00 % Kapitalmärkte (Renditen) vor 12 Monaten vor 3 Monaten aktuell Prognoseband 3 Monate Prognoseband 12 Monate Schweiz 10 Jahre 0.06 % –0.33 % –0.39 % –0.30 % bis –0.10 % –0.20 % – 0.00 % Deutschland 10 Jahre 0.33 % 0.47 % 0.15 % 0.20 % – 0.40 % 0.40 % – 0.60 % USA 10 Jahre 1.97 % 2.23 % 1.75 % 2.00 % – 2.30 % 2.20 % – 2.50 % vor 12 Monaten vor 3 Monaten aktuell Prognoseband 3 Monate Prognoseband 12 Monate EUR/CHF 1.0775 1.0852 1.0889 1.06 – 1.11 1.07 – 1.12 USD/CHF 0.9484 1.0218 0.9888 0.98 – 1.03 0.95 – 1.00 EUR/USD 1.1361 1.0624 1.1013 1.06 – 1.11 1.10 – 1.15 vor 12 Monaten vor 3 Monaten aktuell Prognoseband 3 Monate Prognoseband 12 Monate 51 43 32 30 – 40 35 – 45 1205 1071 1229 1100 – 1200 1000 – 1100 Jahresperformance Erw. KGV 12 Mt. Aktueller Indexwert Trend letzte 3 Monate Trend letzte 12 Monate –5.2 % 16.14 1930 Eurostoxx 50 (Lokalwährung) –12.4 % 12.64 2820 SMI (Lokalwährung) –11.7 % 15.74 7690 –7.1% 11.22 737 Leitzins und Geldpolitik Devisenmärkte Rohwaren WTI-Rohöl (USD/Fass) Gold (USD/Unze) Aktienmärkte S & P 500 (Lokalwährung) MSCI Emerging Markets in USD Disclaimer: Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz, www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt. 4 Anlagepolitik März 2016 St.Galler Kantonalbank Disclaimer: Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. 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