Protokoll - Asyl im Oberland

Protokoll
REGIONENTREFFEN
ASYL
Murnau & Ammertal
17.03.2016
Protokoll: Sarah-Jean Buck
Referenten:
Anerkannte Flüchtlinge & Wohnen (Kerstin Putzirer)
Gesundheitsvorsorge & Impfschutz (Gesundheitsamt, Hygienekontrolleur Michael Voß)
Neuerungen im Asylverfahren (Ausländeramt, Christina Zimmermann, Stephanie Weber)
Unterkunft Moosrain & MGH (Sven Ojeda Febles)
Allgemeine Informationen Ehrenamt (Günther Sponar)
Frau Putzirer:
Angebote des SKF (Sozialdienst kath. Frauen):
- Frauenhaus
- Schwangerenberatung im MGH
- Frau Renata Lanzl mit Migrationsberatung (voraussichtlich 1xwöchentlich im MGH)
Wohnugslosenhilfe:
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3 Mitarbeiter die den Bereich „Fachstelle zur Vermeidung und Behebung von
Obdachlosigkeit“ in Landkreis Garmisch-Partenkirchen abdecken, dazu gehört
unteranderem der Bereich Asyl
Wohnungsvermittlung funktioniert nur über gute Kontakte, der freie Wohnungsmarkt
nimmt kaum Flüchtlinge auf
2 Bedarfsgruppen: Einzelstehende junge Männer die Appartements suchen, welche sehr
schwer zu finden sind, da auch einheimische AZUBI´s diesen Wohnungsmarkt
leerfischen. Das Pattonhotel in Garmisch ist hier eine große Entlastung.
Zweiten Bereich stellen die großen Familien dar, mit 5-6 Familienmitgliedern. Auch hier ist
die Wohnungssuche auf dem hiesigen Markt sehr schwer. Eine weitere Hürde ist dort
auch noch der vorgegebene Mietspiegel welcher von dem Jobcenter vorgegeben wird.
Die Gemeinden verfügen zudem nicht über genügen Sozialwohnraum.
Zum kommenden Juni wird der neue Mietspiegel des Jobcenters veröffentlicht
Das Jobcenter stellt sich als sehr kooperativer Partner dar. Dem SKF ist es hier möglich
Kompromisse auszuhandeln und so auch Übergangsmöglichkeiten für Flüchtlinge zu
finden
Anbieter von Wohnungen nutzen die jetzige schwierige Situation für sich aus und erhöhen
die Mieten, Wohnungen werden so auch zu Spekulationsobjekten
In den letzten 2 Jahren konnten einige Erfahrungswerte gesammelt werden, Kontakte
geknüpft und Kooperationspartner gefunden werden um die Situation für die Flüchtlinge
gut begleiten zu können
Es wird deutlich die Bitte ausgesprochen den Flüchtlingen auch nahezulegen eine
Wohnung außerhalb von Garmisch-Partenkirchen oder Murnau anzunehmen. Die
Bitte an die Ehrenamtliche ihre Schützlinge darauf aufmerksam zu machen, dass
die Lage sehr angespannt ist und kaum möglich für alle in den großen Ortschaften
zu wohnen.
Wohnungen z.B. in Altenau, Oberammergau, Grainau werden wegen ihrer Lage
abgelehnt  hier gilt es die Anerkannten Asylbewerber für die derzeitige Situation zu
sensibilisieren
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Frau Putzirer versucht auch für Familien, welche in Ortschaften ziehen in denen es keine
Helferkreise bis dato gibt, Ehrenamtliche zu finden die den Familien beim Start in die
selbständige Wohnform Hilfe leisten
Jobcenterleistung setzt sich zusammen aus Miete und Unterhalt zum Leben. Um zu
vermeiden das die Miete am Ende des Monats nicht überwiesen werden kann, da das
Geld anderweitig verwendet worden ist, gibt es die Möglichkeit einen Antrag zu schreiben
(Aktion vom Mieter) um die Miete vom Jobcenter direkt an den Vermieter zu überweisen.
Gesundheitswesen:
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Erstaufnahmeeinrichtungen: dort sind meist mehrere hunderte Flüchtlinge untergebracht
aus den unterschiedlichsten Ländern. Hier gibt es Studien die festlegen das ein Flüchtling
der von außerhalb kommt genau so viel/wenig Krankheiten hat wie Einheimische auch.
Dies gilt allerdings nicht für Tuberkulose. Diese Zahlen nahmen zu. Personen mit
ansteckender TBC werden allerdings aus den Einrichtungen genommen und separat in
einer geschlossenen Einrichtung untergebracht und medizinisch versorgt bis die TBC
soweit abgeheilt ist, das eine Ansteckung anderer ausgeschlossen werden kann.
Normalerweise sollten alle Flüchtlinge die in einer Gemeinschaftsunterkunft wohnen
schon gesundheitlich untersucht und erfasst sein
In den Erstaufnahmeeinrichtungen werden meist die Neuankömmlinge untersucht,
andernfalls werden die Flüchtlinge an das jeweilige Gesundheitsamt des Bezirks, dem sie
zugeteilt werden, weitervermittelt
Hepatitis B Fälle steigen zwar an, für den Ehrenamtlichen Helfer besteht aber keine
Ansteckungsgefahr
Herr Voß empfiehlt deutlich sich regelmäßig die Hände zu waschen um
Ansteckungen auszuschließen, damit minimiert sich die Infektiongefahr um 99%
Ein Beispiel: Im Landkreis gibt es 1,4 Millionen Übernachtungen von Urlaubern, aus 40
verschiedenen Nationalitäten, hier findet überhaupt keine gesundheitliche Abklärung statt
Impfschutz kann mit dem jeweiligen Hausarzt besprochen werden
Definitiv ist zu sagen das es keinem besonderen Impfschutz für Ehrenamtliche
bedarf die mit Asylbewerber zusammenarbeiten
Warum treten manchmal syrische Flüchtlinge fordernd auf, wenn es um einen Arztbesuch
etc. geht?  In Syrien gab es vor dem Krieg ein hervorragendes Gesundheitssystem, die
Gesundheitsversorgung war dort komplett kostenlos und wurde jedem zur Verfügung
gestellt, auch gab es dort freie Arztwahl, alle Kosten, auch für Medikamente, wurden vom
Staat übernommen. Daher führt vielleicht der Irrglaube das Gesundheitssystem in
Deutschland funktioniere genau so.
Das Gesundheitsamt untersucht in allen Unterkünften in der Region regelmäßig die
Küchen und untersucht dort eine rechtmäßige Handhabung mit den Lebensmitteln.
Auch besteht ein Hygieneplan für die Unterkünfte im Landkreis. Zuständig für die
Einhaltung dieses Planes ist die jeweilige Unterkunftsleitung.
Allgemeine Fragen an das Ausländeramt:
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Bitte seitens Hr. Felix Groß, an das Landratsamt den Kommunikationsweg zu verbessern
im Falle der Anerkennung von Flüchtlingen bzw. wenn neue Flüchtlinge den Unterkünften
zugeteilt werden.
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 Das Ausländeramt bekommt meist die Informationen auch erst recht spät oder gar
nicht. Sie sind sich dem Problem aber bewusst und versuchen dort auch weiterhin so
schnell wie möglich zu informieren
Wird es angedacht künftig das Taschengeld zu überweisen?
 Diese Lösung wird im Landkreis noch nicht angedacht. Andere Landkreise
praktizieren das zwar, in unserem Landkreis wird sich das aber noch verzögern
Warum haben nur Syrer und Eritreer Interview-Termine und z.B. Afghanen nicht?
 Diese zwei Personengruppen werden priorisiert behandelt, danach folgen alle
anderen Personengruppen, dies ist das Resultat der Überlastung des Bundesamtes
Warum dürfen Personen die schon länger als 3 Monate da sind nicht arbeiten?
 Asylbewerber dürfen nur mit einer Aufenthaltsgestattung arbeiten (grüner Ausweis)
Praktika dürfen nur bei gemeinnützigen Trägern angenommen werden wenn die
Aufenthaltsgestattung noch nicht vorliegt
Information zur Unterkunft Moorain:
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Die Unterkunft ist derzeit vollbelegt mit 43 Personen
Einige Personen wurden jetzt schon anerkannt als Asylbewerber und sind ausgezogen
Eine tolle Entwicklung zeigt sich mit der Zusage des Rotary-Clubs bezüglich der
Finanzierung einiger Verschönerungs-Maßnahmen im Haus. Jetzt können zum Beispiel
Wandfarben gekauft werden um Wände zu streichen etc.
Die Bewohner sollen allerdings die Unterkunft dann selbst gestallten können und so
Verantwortung für Ihren Wohnraum übernehmen.
Künftig soll es einen stärkeren Austausch mit dem MGH in Murnau geben, es sollen mehr
Möglichkeiten geschaffen werden, für Flüchtlinge als auch für Ehrenamtliche, das MGH
zu besuchen und mit zu beleben.
Um in das Mehrgenerationenhaus zu kommen,kann der sehr günstige Staffelsee-Bus (2€
Moosrain, 50 Cent ab Westried) genutzt werden
Sprachunterricht für die Unterkunft am Mitteranger in Murnau findet künftig im MGH statt
Das Mehrgenerationenhaus in Murnau hat ein bestehendes Angebot welches genutzt
werden kann, bietet aber auch die Möglichkeit eigene Ideen zu verwirklichen
Zur Frage ob Personen in Moosrain Güter der Tafel Murnau wegwerfen würden: einige
Personen nutzen die Möglichkeiten der Tafel in Murnau, die Lebensmittel werden
respektvoll verwendet. Es kam allerdings vor, das eine Essensspende, welche vor der Tür
der Unterkunft abgeladen wurde, entsorgt werden musste, da man nicht wusste von wem
die Nahrung abgegeben wurde
Den Zugang zur Tafel und zur Kleiderkammer gibt es durch den Freizeitpass
In der neuen Unterkunft am Mitteranger in Murnau wohnen derzeit zwei Familien mit
insgesamt 9 Personen
Allgemeine Informationen für Ehrenamtliche:
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Durch die Ehrenamtskoordination von Herrn Sponar ist geplant die jeweiligen Helferkreise
im Landkreis zu besuchen und dort dann tiefer ins Gespräch zu gehen. So können
folgende Informationen nochmal detailliert besprochen werden. Bitte wenden Sie sich für
einen Termin an Herrn Sponar.
[email protected] // 08821/7306000
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Alle Ehrenamtlichen die sich engagieren sind Unfallversichert, EA die sich für die Caritas
engagieren sind nach Anmeldung auch Haftpflichtversichert
Die Haftpflichtversicherung durch die Caritas ist nachrangig zu betrachten, die private
Versicherung zählt vorrangig
Projekte müssen dann jeweilig mit den Mitarbeitern der Caritas abgesprochen und
abgesegnet werden
Außer es handelt sich um Projekte mit Kindern, diese müssen gesondert betrachtet
werden
Wichtig ist es immer den Datenschutz einzuhalten, in Zukunft wird geplant
Schweigepflichtsvereinbarungen abzuschließen
Das erweiterte polizeiliche Führungszeugnis ist Bedingung, um mit Kindern und
Jugendlichen zu arbeiten
In Oberammergau wurde ein Stelle geschaffen in der Gemeinde welche alle
Führungszeugnisse abspeichert und auch EA zentral versichert, Herr Sponar versucht
dieses Modell von Oberammergau auch in anderen Gemeinden ins Leben zu rufen.
Adresse an welche die Führungszeugnisse bitte geschickt werden:
Asylsozialberatung der Caritas
z.Hd. Sarah-Jean Buck od. Günther Sponar
Dompfaffstr.1
82467 Garmisch-Partenkirchen
Interessante Termine:
27.04. Länderinformation zum Land Eritrea im KTM in Murnau
15.03. um 19 Uhr Informationsveranstaltung des BRK zur Gründung eines Helferkreises,
Ort noch unbekannt