26. Februar 2016 ■ Ausgabe 42 Liebe Leserinnen und Leser, Die ausländerfeindlichen Vorfälle in Clausnitz und Bautzen, bei denen wehrlose Flüchtlinge bedroht worden sind und eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Brand gesetzt worden ist, haben uns alle schockiert. Der Rechtsstaat und die Zivilgesellschaft müssen nun klare Kante zeigen. Solche abstoßenden Angriffe auf die Würde von Menschen, die in unserem Land Zuflucht suchen, dürfen sich nicht wiederholen. Entsetzt war ich auch über die Äußerungen des zuständigen Polizeipräsident Uwe Reißmann. Es ist absolut inakzeptabel, nun einseitig den angegriffenen Flüchtlingen die Schuld für die Eskalation zu geben. Diese unwürdigen Vorfälle zeigen einmal mehr, dass wir uns alle gegen Hass und Ausgrenzung stellen müssen. Meine Fraktion setzt mit der Aktion „Stimme der Vernunft“ zur richtigen Zeit ein starkes Signal gegen Fremdenhass und geistige Brandstifter. Ich habe mich, genauso wie viele Bürgerinnen und Bürger, diesem Aufruf schon angeschlossen. Ich hoffe, es werden noch mehr. Das zeigt doch: Die große Mehrheit der Menschen in unserem Land sagt „Nein“ zu Hetze und Gewalt. Der „Entwurf eines Gesetzes zur Einführung beschleunigter Asylverfahren“ stand als erster Tagesordnungspunkt auf der Agenda der Abgeordneten. Umgangssprachlich wird es als Asylpaket II bezeichnet. Mit großer Mehrheit verabschiedete das Parlament die Gesetzesvorlage. Mehr Ordnung bei der Aufnahme von Flüchtlingen, schnellere Asylverfahren und eine raschere Rückführung von Menschen, die kein Bleiberecht haben – das sind die Ziele des Gesetzes zur Einführung beschleunigter Asylverfahren. Im Rahmen eines zweiten Gesetzentwurfs soll die Ausweisung straffälliger Ausländer erleichtert werden. Angesichts der großen Zahl der Flüchtlinge, die zu uns kommen, ist es mir wichtig, den vielen Ehrenamtlichen sehr herzlich zu danken, die sich vor Ort engagieren, Flüchtlinge willkommen heißen, Kleidung spenden, Essen ausgeben, sie medizinisch versorgen, mit den Kindern spielen, Sprachkurse anbieten, sie zu Ämtern begleiten und vieles mehr. 1 Mein Dank gilt denjenigen in kommunalen Ämtern, bei Wohlfahrtsverbänden, Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen, die sich unermüdlich einsetzen, um gute Bedingungen für die zu uns geflohenen Menschen zu schaffen. Die Hilfsbereitschaft der Menschen auch in meinem Wahlkreis, ist ungebrochen. Das ist großartig. Gleichzeitig wird von der Politik jetzt erwartet, durch die Gesetzgebung die Arbeit in den Kommunen und das zivilgesellschaftliche Engagement zu unterstützen und nicht dauernd durch neue Verschärfungsvorschläge Unruhe zu verbreiten. Es kommt jetzt darauf an, dass die Registrierung der Ankommenden zügig voran geht, dass Asylverfahren beschleunigt werden und dass Verfahren optimiert werden. Schnellere Verfahren sind auch Voraussetzung für gute Integration, damit diejenigen, die hier bleiben können, schnell durch Sprachkurse, Bildungsmöglichkeiten und Integration in Arbeit unterstützt werden können. Hier wird Handlungsfähigkeit des Staates erwartet und darauf haben die Bürgerinnen und Bürger ein Anrecht. In dem vorliegenden „Asylpaket II“ konnte ich deshalb den Punkten zustimmen, die die Verfahren beschleunigen und die Registrierung verbessern sowie den Kinderschutz in den Einrichtungen durch die Pflicht eines erweiterten Führungszeugnisses für HelferInnen vorsehen. Insbesondere begrüße ich, dass dadurch der unsinnige und inhumane Vorschlag von „Transitzentren“ an den Grenzen vom Tisch ist. Mir bereitet die Zustimmung zu der Regelung, den Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte für zwei Jahre auszusetzen, große Probleme, zumal diese Regelung auch für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gelten soll. Auch wenn in der Realität insgesamt nur sehr wenige Personen davon betroffen sein werden (2015 erhielten nur 0,6 Prozent der entschiedenen Antragssteller subsidiären Schutz und nur 105 Fälle von Familiennachzug fanden statt), ist das ein Zeichen, dass ich aus humanitären Gründen nicht für richtig halte. Ich hätte mir gewünscht, dass im Verfahren die Stellungnahmen der AWO, ProAsyl und anderen mehr Beachtung gefunden hätten. 2 Ich gehe fest davon aus, dass nach Ende der zweijährigen Aussetzung der Familiennachzug wieder aufgenommen wird, wie es das Gesetz vorsieht. Ich begrüße, dass vereinbart wurde, dass für unbegleitete Minderjährige im subsidiären Schutz eine Einzelfallprüfung zum Familiennachzug stattfinden wird, und setze darauf, dass hierbei die UNKinderrechtskonvention angewandt wird, nach der Kinder nicht gegen ihren Willen von ihren Eltern getrennt werden dürfen. Außerdem begrüße ich, dass vereinbart wurde, dass innerhalb künftiger Kontingente für Flüchtlinge der Familiennachzug zu bereits in Deutschland lebenden Flüchtlingen vorrangig berücksichtig werden soll. „Der Zuzug von Flüchtlingen ist eine Chance für unser Land, das durch den demografischen Wandel dringend auf junge Menschen angewiesen ist. Ich setze mich dafür ein, dass die Menschen in unserem Land alles dafür tun können, damit aus Flüchtlingen unsere Nachbarn, Kolleginnen und Kollegen und unsere Freundinnen und Freunde werden.“ Ich habe deshalb trotz der schweren Bedenken, die ich auch in weiteren Debatten wieder einbringen werde, dem Gesetz zur Einführung beschleunigter Asylverfahren zugestimmt. Bundeshaushalt 2017 Lackmustest für die Integration Integrationspolitik muss sich an dem Grundprinzip des „Fördern und Fordern“ orientieren. Deshalb ist ein eigenes Integrationsförderungsgesetz wichtig, das die Förderangebote ebenso verankert, wie die Pflicht, diese wahrzunehmen. Das von Bund und Ländern derzeit gemeinsam erarbeitete Integrationspaket auf Grundlage des Malu-Dreyer-Plans ist ein elementarer Schritt hierzu. Es gut, dass die Bundesregierung und die Länder sich bis Ende dieses Monats auf Eckpunkte für ein Integrationspaket verständigen wollen. Entscheidend ist für mich, dass für die dort verabredeten Maßnahmen dann auch genügend Mittel im Bundeshaushalt zur Verfügung gestellt werden. Die Verhandlungen um den Bundeshaushalt 2017 sind somit der Lackmustest der zeigen wird, wie ernst es unserem Koalitionspartner mit der Integration der neu Ankommenden und dem Zusammenhalt in unserer Gesellschaft ist. 3 „Integration jetzt“ – 3. Kommunalkonferenz der SPD-Bundestagsfraktion Bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise spielen unsere Kommunen eine Schlüsselrolle. Dies gilt nicht nur für die Versorgung neu ankommender Flüchtlinge, sondern auch für die erfolgreiche Integration von Schutzbedürftigen mit Bleibeperspektive. Ob Kinderbetreuung, Jugendhilfe, Sprachkurse, Gesundheitsversorgung oder der Vermittlung in den Arbeitsmarkt – die konkrete Integrationsarbeit wird vor Ort in den Kommunen geleistet. Hier entscheidet sich, ob wir es schaffen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land zu sichern. Die SPD-Bundestagsfraktion hat sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass der Bund die Länder und Kommunen ab 2016 bei der Versorgung von Flüchtlingen mit einer monatlichen Pauschale von 670 Euro pro Asylbewerber und Jahr unterstützt. Nun gilt es, das Asylpaket II zügig umzusetzen und die Verfahren weiter zu beschleunigen. Um die weiterhin hohen Flüchtlingszahlen zu bewältigen, bleiben alle föderalen Ebenen gefordert. Deshalb setzte die SPD in dieser Woche den Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern von Städten, Gemeinden und Landkreisen auf der 3. Kommunalkonferenz fort. Am Rande der Konferenz konnte ich mich mit Dennis Kocker, dem Fraktionsvorsitzenden der SPD-Fraktion in Hamm, im Deutschen Bundestag treffen. Wichtig ist aus meiner Sicht, wenn für die Kommunen in den nächsten Monaten u.a. bei den Kosten der Unterkunft zusätzliche Belastungen durch die Unterbringung und Integration von Flüchtlingen entstehen, muss der Bund sie dabei unterstützen. EU-Tabakproduktionsrichtlinie Kombination von Bild und Text bestehen, die 65 Prozent der Packungsfläche umfassen. Außerdem werden europaweit einheitliche Regelungen zu Zusatzstoffen getroffen. Verboten werden charakteristische Aromen wie etwa Menthol. Auch andere Zusatzstoffe sollen verboten werden, die die Attraktivität, die Sucht erzeugende oder toxische Wirkung erhöhen. Der Regierungsentwurf, der in 2./3. Lesung beraten wurde, sieht die nationale Umsetzung der EU-Tabakproduktrichtlinie vor. Ziel ist es, insbesondere Jugendliche vom Einstieg in den Konsum von Tabakerzeugnissen und elektronischen Zigaretten abzuhalten. Neu eingeführt werden u. a. Warnhinweise auf Zigarettenpackungen und Tabak zum Selbstdrehen, die künftig aus einer 4 Arbeit der Zukunft gestalten Unter dem Motto „Missbrauch bei Leiharbeit und Werkverträgen beenden – Arbeit der Zukunft gestalten“, hat die SPDBundestagsfraktion am Mittwoch mit rund 350 Betriebsund Personalräten aus ganz Deutschland über die Zukunft der Arbeit diskutiert. Was ist geplant, um dem Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen einen Riegel vorzuschieben? Wie schaffen wir ein gutes Investitionsklima für sichere und gute Arbeit? Und wie verändert sich Arbeit durch Digitalisierung und Industrie 4.0? – Diese und andere Fragen standen in dieser Woche in Berlin im Mittelpunkt des konstruktiven Austauschs. Die betrieblichen Interessenvertreter haben deutlich gemacht, dass eine gesetzliche Regelung zur Eindämmung des Missbrauchs von Werkverträgen und Leiharbeit überfällig ist. Die SPD-Fraktion sucht im Rahmen dieses Projektes gemeinsam mit Fachleuten, Organisationen und Bürgerinnen und Bürgern nach Lösungen für die Herausforderungen von morgen. Ich habe mich sehr gefreut, dass Martin Weiberg aus unserer Region auf der Konferenz mit dabei war und sich hier gewinnbringend einbringen konnte. Viele Grüße an Rolf Menke aus Hamm, der auch die Region in der Diskussion vertreten hat. Intelligente Mobilität fördern In dieser Woche wurde in 2./3. Lesung ein Antrag der Koalitionsfraktionen zur Nutzung der Potentiale der Digitalisierung im Verkehrsbereich beraten. Die Digitalisierung in allen Verkehrsbereichen – vom Straßen- und Schienenverkehr bis zur Logistik und zur Luftfahrt - soll genutzt und gefördert werden. So lassen sich Effizienz und Sicherheit im Verkehrsbereich erhöhen und die Umwelt besser schützen. Dabei hat die SPD-Bundestagsfraktion die Einhaltung der Datenschutzstandards stets fest im Blick. Um die Potentiale der Digitalisierung zu nutzen, bedarf es allerdings enormer staatlicher Anstrengungen in der Forschung, Förderung und bei der Anpassung rechtlicher Rahmen und Standards. Hierzu soll die Bundesregierung eine verkehrsträgerübergreifende Strategie zur intelligenten Mobilität vorgelegen. 5 Neue Agenda für globale nachhaltige Entwicklung Die Millenniumsentwicklungsziele (MDGs), die im Jahr 2000 von den Vereinten Nationen vereinbart wurden und seither substantielle Verbesserungen in den Entwicklungsländern erreicht haben, sind 2015 ausgelaufen. Daher verständigte sich die internationale Staatengemeinschaft 2012 darauf, dass die MDGs von „Sustainable Development Goals“ (SDGs) abgelöst werden sollen. Dazu wurden im letzten Jahr 17 Ziele entwickelt, die universell anwendbar für alle Länder gelten und jeweils national bis 2030 umzusetzen sind. Am 25. September 2015 hat die UN-Generalversammlung die globale Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung beschlossen. In dieser Woche wurde ein Antrag der Koalitionsfraktionen (Beschlussempfehlung und Bericht) zu den neuen UN-Nachhaltigkeitszielen abschließend beraten. Wir begrüßen ausdrücklich die vorgeschlagenen 17 SDGs und ihren universellen Charakter. Sie spiegeln die komplexen globalen Herausforderungen wider und müssen nun konsequent umgesetzt und mit wirkungsvollen Überprüfungsmechanismen begleitet werden. Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung Die gestiegene Terrorgefahr und der Umfang an Geldwäsche durch Mafia und Organisierte Kriminalität machen es dringend nötig, Geldwäsche entschieden zu bekämpfen. Will man Kriminalität und Terror also wirksam bekämpfen, dann muss man deren Finanzquellen austrocknen und ihnen so den Geldhahn abdrehen. Nach neuesten Schätzungen wird bis zu 100 Milliarden Euro illegal erwirtschaftetes Vermögen in Deutschland jährlich gewaschen. Die SPD-Bundestagsfraktion hat in ihrem Vorschlag für ein Positionspapier deshalb ein ganzes Bündel an Maßnahmen formuliert: Neben der Abschaffung der 500-Euro-Scheine und einer Bargeldschwelle ab 5.000 Euro fordert für die zuständigen Ermittlungs- und Aufsichtsbehörden mehr Personal und Geld sowie die Einführung eines bundesweiten Immobilienregisters. Außerdem sollten bundesweit einheitliche Lehrgänge für die Geldwäschebeauftragten der Aufsichtsbehörden in den Ländern eingeführt werden. 6 Messwesen der Stromversorgung digitalisieren Mit dem Gesetzentwurf zur Digitalisierung der Energiewende soll das gesamte Messwesen im Strombereich neu geregelt werden. Während in der Vergangenheit elektrischer Strom nur in eine Richtung floss und Informationen über die Stromflüsse sehr limitiert waren, ist das dezentrale Stromversorgungssystem der Zukunft durch Informations- und Stromflüsse in beide Richtungen gekennzeichnet. Dies erhöht die Anforderungen an die einzusetzenden Mess- und Kommunikationstechnologien und Datenverarbeitungssysteme. Festgelegt werden in dem Gesetzentwurf unter anderem technische Vorgaben für intelligente Messsysteme ("Smart Meter") sowie die Zuständigkeiten des Messstellenbetriebs und der Informationsweitergabe. Ein Flächendeckender Pflichteinbau von Smart Metern ist zunächst vor allem für Verbraucher mit einem Jahresverbrauch ab 6.000 Kilowattstunden vorgesehen. Für die SPDBundestagsfraktion liegt bei diesem Gesetz das besondere Augenmerk auf dem Datenschutz für die Verbraucher, dem Schutz des Stromnetzes als kritischer Infrastruktur und dessen Weiterentwicklung für die Anforderungen in einem neuen Strommarktdesign. Daher ist die Aufgabenverteilung zwischen Verteilnetz- und Übertragungsnetzbetreibern von großer Bedeutung. Da dieses Thema sowohl bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern aber auch für unsere Stadtwerke von besonderer Bedeutung ist, habe ich am Fachgespräch der SPD-Fraktion „Digitalisierung der Energiewende“ teilgenommen. Meister BAföG wird attraktiver Seit 1996 werden mit dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (AFBG), auch bekannt als „Meister-BAföG“, Maßnahmen der beruflichen Aufstiegsfortbildung finanziell unterstützt. Mit der Reform des AFBG werden berufliche Aufstiegsfortbildungen nun noch attraktiver, indem die SPD-Fraktion im Rahmen des parlamentarischen Verfahrens eine Anhebung der Zuschüsse zum Unterhalts- und Maßnahmenbeitrag um 50 bzw. 40 Prozent durchgesetzt hat. Damit werden neue Anreize für Weiterbildungswillige geschaffen, die bisher wegen der hohen Folgekosten davor zurückschreckten. Mit der Erhöhung der Zuschüsse bei erfolgreichem Maßnahmenabschluss auf 40 Prozent soll zudem zu mehr Durchhaltewillen in schwierigen Situationen motiviert werden. Ebenso erhalten fortan auch Bachelorabsolventen einen Zugang zur AFBG-Förderung. 7 TTIP-Dokumente Nachdem endlich bekannt wurde, dass wir als Bundestagsabgeordnete Einblicke in die TTIP Dokumente bekommen können, habe ich sofort mein Interesse angemeldet und einen Termin für die Einsichtnahme angemeldet und auch bekommen. Mehr Transparenz in Sachen Freihandelsabkommen hätte aus meiner Sicht dem Verfahren gut getan. Die Möglichkeit zur Einsichtnahme kann nur ein erster Schritt sein. Ich fordere hier mehr Beteiligung der Öffentlichkeit. Mir war es wichtig, bei diesem Termin zumindest einen ersten Eindruck über die Struktur und Menge der Dokumente, sowie einiger Themen zu bekommen, die mir besonders wichtig sind. Bei meiner bisherigen Arbeit als Bundestagsabgeordneter ist der Zugang zu Dokumenten, aber auch die Möglichkeiten diese fachlich zu beurteilen und mit anderen zu diskutieren, meist kein Problem. Die Tatsache, dass es sich hier um immer noch streng geheime Dokumente handelt, die wir zeitlich eingeschränkt und weitestgehend ohne Hilfsmittel (das Smartphone musste draußen bleiben) einsehen können, erschwert die Arbeit aus meiner Sicht unnötig. Wenigsten Notizen konnte man sich machen. Überrascht hat mich die Menge der Dokumente, die deutlich kleiner war, als ich erwartet hätte. Umso mehr bin ich der Meinung, dass es hier möglich wäre, Übersetzungen und ggf. auch erste Kommentare anzufügen. Auf Nachfrage wurde mir allerdings auch mitgeteilt, dass noch nicht alle Dokumente bereitstehen und wir informiert werden, wenn neue hinzukommen. Aus meiner Sicht sind die Verhandlungen zu TTIP bei weitem noch nicht so weit, dass es zu Entscheidungen kommen kann. Nach Einschätzungen von Experten kommt es in diesem Jahr und eventuell auch nicht 2018 zu einer Abstimmung. Viele Fragen sind noch offen. Es geht um deutsche und europäische Standards und Errungenschaften die wir beibehalten und entwickeln wollen. 8 Die Arbeitnehmerrechte und Arbeitsstandards, das Recht der Mitbestimmung, der Betriebsverfassung und der Tarifautonomie darf durch TTIP nicht in Frage gestellt werden. Dies regelt eine entsprechende Arbeitsklausel. Das heißt: Nationale Gesetze oder Vorschriften eines EU-Mitgliedsstaates für Beschäftigung oder soziale Sicherungsmaßnahmen, die Vorschriften über Lohnverhandlungen, das Streikrecht, Mindestlöhne und Tarifverträge sollen unberührt bleiben. Schmutziger Wettbewerb durch Lohndumping muss verhindert werden. Außerdem soll es einen Mechanismus zur wirksamen Anwendung der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation in einem eigenen Kapitel geben Einen direkten oder indirekten Zwang zu Privatisierungen von öffentlichen Unternehmen und Einrichtungen darf es durch TTIP nicht geben um die Daseinsvorsorge (Wasser, Strom, Abfall, Gesundheitsversorgung u.a.) nicht zu gefährden. Private Schiedsgerichte lehne ich ab. Gespräche mit Tradition Über 70 Gäste aus Vereinen, Verbänden, Organisationen und der Nachbarschaft diskutierten am vergangenen Wochenende wieder im Stadtbezirk Rhynern. v.l.: OV-Vorsitzende Christa Pohl, Michael Thews MdB, Markus Schwipp und Marc Herter MdL Zu diesem traditionellen Austausch in der Schützenhalle Berge hatte wieder der Ortsverein Berge/ Rhynern/Westünnen eingeladen und ermöglichte damit eine gute Diskussion über politische Themen, Vorhaben im Stadtbezirk sowie zahlreiche persönliche Gespräche - auch mit den Vertreterinnen und Vertretern aus Bezirk, Rat, der HammSPD und den Abgeordneten. Beim „Westfälischen Frühstück“ kann man einfach gut miteinander sprechen. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein schönes Wochenende und verbleibe mit vielen Grüßen aus Berlin und einem herzlichen Glückauf! 9
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